-
Diese
Erfindung stellt neuartige, bioaktive, lasttragende, härtbare Zusammensetzungen
bereit, insbesondere knochenbindende Zusammensetzungen. Gemäß bevorzugter
Ausführungsformen
werden Glaskeramik-verstärkte
Harzmatrix-Komposite
bereitgestellt, die sofort zuführbar,
formbar und geeignet sind, an Metall, Keramik und natürlichem
Knochengewebe zu haften. Bevorzugte Komposite der vorliegenden Erfindung
sind fähig,
erhebliche Lasten zu tragen, während
sie mit natürlichem
Knochengewebe hochverträglich
bleiben. Die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind für orthopädische und
dentale Verwendungen in einer Anzahl von Zusammenhängen geeignet.
Neuartige gefüllte
Komposite werden eingesetzt, die neuartige anorganische Füllstoffe
umfassen. Derartige Füllstoffe
umfassen Combeit. Harte, geformte Körper werden auch bereitgestellt.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Der
Bedarf an Biomaterialien für
orthopädische
und dentale Anwendungen ist mit der Alterung der Weltbevölkerung
gestiegen. Ein bedeutender Umfang an Forschung zu Biomaterialien
für orthopädische und dentale
Verwendungen hat versucht, sich mit den funktionellen Kriterien
für orthopädische und
dentale Rekonstruktion innerhalb des menschlichen Körpers zu
beschäftigen.
Die Materialien, die für
derartige Verwendungen verfügbar
wurden, wurden in den letzten Jahren verbessert. Alle derartigen
Materialien müssen
jedoch bioverträglich
sein und der Grad an Bioverträglichkeit,
der von den Materialien, die Kandidaten für eine derartige Verwendung
sind, gezeigt wird, ist stets ein Hauptanliegen. Biomaterialien,
die für
orthopädische
und dentale Rekonstruktionen verwendbar sind, müssen Hochfestigkeit aufweisen,
müssen
geeignet sein, sofort an den Situs der Rekonstruktion befestigt
werden zu können,
müssen
fest an Knochen binden und müssen
zu festen, hochelastischen Instandsetzungen führen.
-
Unter
den Materialien, die für
orthopädische
und dentale restaurative Zwecke verwendet wurden, sind Knochenzemente,
die auf Acrylspezies, wie zum Beispiel Polymethylmethacrylat (PMMA),
und ähnlichen
Zusammensetzungen basieren. Derartige Materialien sind gewöhnlich zur
zweckdienlichen Zuführung
zur Stelle der Instandsetzung geeignet und können so gebildet werden, dass
sie formbar sind und akzeptable Grade an Affinität für Knochengewebe aufweisen.
PMMA-Zemente entbehren jedoch Bioaktivität und die Fähigkeit, eine chemische Bindung
zum Knochen zu bilden und der Bildung von neuem Knochengewebe. Die
Trägheit derartiger
Restaurative führt
zur kleinsten Bewegung und Ermüdung
im Zeitverlauf mit begleitendem aseptischem Lösen. Außerdem kann die Polymerisation
von PMMA-basierten Materialien zu erheblicher Exothermität führen, die
zu lokalisierter Gewebenekrose und -entzündung führen kann. Darüber hinaus
kann rückständiges Methylmethacrylat-Monomer
in umgebendes Gewebe gelangen, was zur Entzündung an der Stelle und zum Defekt
des Implantats führt.
Implantate, die aus PMMA-basierten
Materialien gebildet werden, können
auch zu Partikeldebris, Entzündung
und zum Versagen führen.
PMMA-polymere Strukturen sind allgemein zweidimensional und hinsichtlich
der Festigkeit eingeschränkt.
-
Knochenersatzstoffe
unter Verwendung von bioaktiven Gläsern und Calciumphosphaten,
Kollagen, Mischungen und desgleichen zeigen gute Bioverträglichkeit
und führen
in einigen Fällen
zur Knochengewebebildung und -verbindung. Jedoch entbehren frühere Ersatzstoffmaterialien
die gewünschte
lasttragende Festigkeit und sind allgemein arbeitstechnisch empfindlich.
-
Frühere Versuche
zur Verbesserung von derartigem Knochenersatzmaterial durch die
Entwicklung von selbstabbindenden Calciumphosphat-Zementen sowie
Glasionomer-Knochenzementen sind vielversprechend. Beide Materialien
können
in einigen Fällen
bioaktiv sein und beide können
eine beträchtliche
Festigkeit zeigen. Insbesondere erfreuten sich Glasionomere bei
dentalen Anwendungen eines Erfolgs. Jedoch wird die meiste Festigkeit
von Glasionomer-Kompositen durch Reagieren eines Fluoraluminiumsilikat-Glases
mit einer Polyalken-Polymer-Matrix erzielt. Carboxyl-Funktionalitäten existieren
an der Polymer-Hauptkette, deren Funktionalitäten mit Ionen im Oberflächenknochenmaterial
Chelate bilden. Die normale Zeit für ein oberflächenaktives
Biomaterial zur Bildung einer inneren aktiven Schicht mit innerem
Gewebe beträgt
von sechs bis acht Wochen. Wenn die Funktion des Materials auf dieser
interaktiven Bioschicht beruht als auf seiner inhärenten Festigkeit,
kann die erforderliche Reaktionszeit zum vorzeitigen Versagen des
Materials führen.
-
Eine
Anzahl von verschiedenen Gläsern,
Glaskeramiken und kristallinen Phasenmaterialien wurde verwendet,
entweder allein oder zusammen mit polymerisierbaren Acrylspezies
und anderen Familien von Polymeren für restaurative Zwecke. Diese
schließen
Hydroxyapatit, Fluorapatit, Oxyapatit, Wollastonit, Anorthit, Calciumfluorid,
Agrellit, Devitrit, Canasit, Phlogopit, Monetit, Brushit, Octocalciumphosphat,
Whitlockit, Tetracalciumphosphat, Cordierit und Berlinit ein. Repräsentative
Patente, die derartige Verwendungen beschreiben, schließen U.S.-Patente 3 981 736,
4 652 534, 4 643 982, 4 775 646, 5 236 458, 2 920 971, 5 336 642 und
2 920 971 ein. Zusätzliche
Bezugnahmen schließen
das Japanische Patent Nr. 87-010939
und das deutsche Patent
OS 2
208 236 ein. Andere Bezugnahmen können in W. F. Brown, „Solubilities
of Phosphate & Other
Sparingly Soluble Compounds," Environmental
Phosphorous Handbook, Ch. (Kap.) 10 (1973) gefunden werden. Das
Vorangehende stellt eine Offenbarung von, unter anderem, früheren restaurativen
Materialien und Verfahren und Zusammensetzungen, die in den Zusammensetzungen
und Verfahren der Erfindung eingeschlossen sein können, sowie
Verfahren bereit, die als Teil der Erfindung oder ergänzend zur
Erfindung eingesetzt werden können.
-
Zusätzlich zum
Vorangehenden wurden auch bestimmte, von Tieren stammende Materialien,
einschließlich
Koralle und Perlmutt, in Biomaterialien für restaurative Zwecke verwendet.
-
U.S.-Patent
4 239 113 an Gross et al. berichtet über einen biegbaren, formbaren
Acryl-basierten Knochenzement, der mit von 15 bis 75 Gewichts-%
eines bioaktiven Glases zusammen mit zwischen 1 und 10 Gewichts-%
von glasartigen Mineralfasern verstärkt ist. Die offenbarte Funktion
der Glasfüllstoffe
und Fasern ist die Übertragung
von mechanischer Festigkeit auf die Acrylmatrix, jedoch verringert
sich dieser Vorteil, da die Fasern im Zeitverlauf im Körper zerfallen.
Die meisten der Probleme, die mit der Verwendung von Polymethylmethacrylat
in Verbindung gebracht werden, existieren bei den Materialien, die
von Gross offenbart wurden, noch immer.
-
Vuillemin
et al. führten
in Arch. Otolygol. Head Neck Surg. Vol (Bd.) 113, S. 836-840 (1987)
verschiedene bioaktive Füllstoffe,
wie zum Beispiel Tricalciumphosphat und Biokeramik A2 in
Bisphenol-A-Diglycidyl-Methacrylat (BisGMA) ein, das durch die Wirkung
von Peroxidsystemen, wie zum Beispiel Benzoylperoxid, das mit Aminen
gemischt ist, polymerisierbar ist. Die Verwendung in menschlichen
Subjekten zur erfolgreichen Behandlung einer rechten Stirnhöhle und
einer supraorbitalen Kante wurde in einem frontobasalen Schädelbruch
gezeigt. Beide Beispiele waren jedoch hauptsächlich nichtlasttragend.
-
Zwei-Komponenten-Harz-Komposite,
die sowohl Salicylate als auch Acrylate enthalten, die durch eine Calciumhydroxid-Zement-Reaktion
ausgehärtet
werden, werden von Walton im U.S.-Patent 4 886 843 beschrieben.
Die Verwendung von Calciumhydroxid als einen Füllstoff führt zur Freisetzung von Ca2+-Ionen zur Remineralisierung von dentalen
Geweben während
der Ausfüllung
von Zahninstandsetzungen. Es wurde die Haftung an die Zahnstruktur
zusammen mit der Aufrechterhaltung von Festigkeit und Durchlässigkeit
für die Reaktion
des Calciumhydroxid-Füllstoffs
gezeigt.
-
Kokubo
et al. offenbaren im U.S.-Patent 5 145 520 eine Pulver-Flüssigkeits-Mischung, die einen
bioaktiven Zement ergibt. Feines Glaspulver, das eine Apatit-Wollastonit-Glaskeramik
umfasst, wird mit einer wässrigen
Lösung
von Ammoniumphosphat zur Reaktion gebracht. Der entstehende, härtende Zement
wurde zur Wiederherstellung von Knochen und als ein dentaler restaurativer
Zement eingesetzt. Der Zement galt als schnell, zu einem hochfesten
Material härtend
ohne Wärmebildung
während
seines Abbindens.
-
Sugihara
et al. offenbaren im U.S.-Patent 5 238 491 ein Pulver-Flüssigkeit-härtendes, dentales Material.
Dieses Material verwendet Tricalciumphosphat oder Tetracalciumphosphat
als einen Hauptbestandteil zusammen mit einer härtenden Flüssigkeit, die mindestens eine
anorganische Säure,
wie zum Beispiel Essigsäure,
umfasst. Eine Zugabe von Kollagen wird verwendet, um die Bioverträglichkeit
und Bildung von Hydroxyapatit zu unterstützen. Ein offenbartes Ziel
ist Bioverträglichkeit
zusammen mit chemischer Bindung und Raumausfüllung von angenzendem Gewebe.
-
Im
PCT-Doktument WO 93/16738 beschreiben Yamamuro et al. einen bioaktiven
Zement, der von einem bioaktiven, glasgefüllten Harzmatrix-Komposit abstammt.
Das Glas ist ein nicht-alkalihaltiges Calciumoxid-Siliciumdioxid-P2O5-Magnesiumoxid-Calciumfluorid,
das in eine Harzmatrix, Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat, geladen wird, das in
zwei getrennten Pasten polymerisiert wird, wobei eine Benzoylperoxid
und eine N,N-Dimethyl-p-toluidin enthält. Die Wechselwirkung der
Füllstoffe
mit dem Harz galt als bedeutend, die zu einer guten physiologischen
Umgebung zum Erzielen von bioaktiven Kompositen mit hoher Festigkeit,
niedriger Wärmebildung
und guter Bindungsfähigkeit
führt.
-
Saito
et al., in Biomaterials, Vol (Bd.) 15, No. (Nr.) 2 (1994), verwendeten
Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat zusammen mit einem Amin-Peroxid-Katalysator als eine
Harzmatrix, die mit Hydroxyapatit-Granulat mit einer durchschnittlichen
Größe von ungefähr 2 Mikrometern
gefüllt
wird. Dieses Material soll eine gute Festigkeit als ein Knochenzement
(Druckfestigkeit von 260 MPa) einher mit guter Bioaktivität und Knochenbildung in
der Bindung von femoralen Kondylen von Kaninchen nach acht Wochen
gezeigt haben. Der Zement soll auch eine niedrige Exothermität der Polymerisation
aufgewiesen haben.
-
Zamora
et al. beschreiben in einem Abstract mit dem Titel Bioglass Reinforced
Dental Composites: Thermal Mechanical Properties, der für das Treffen
der American Chemical Society im Frühling 1995 eingereicht wurde,
eine durch Hitze polymerisierte Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat-Matrix,
die mit Bioglass® (nachfolgend beschrieben)
verstärkt
ist. Es wurde vorgeschlagen, dass die BisGMA-Harzmatrix bedeutend weniger Exothermität von der
Polymerisation und Polymethylmethacrylat ergibt.
-
Tamura
et al. offenbaren in Journal of Biomedical Materials Research, Vol.
(Bd.) 29, S. 551-559 (1995) die Wirkung der Menge von Füllstoff,
der auf einen bioaktiven Knochenzement geladen wird. Apatit-Wollastonit-Glaskeramik-Füllstoff
wurde zusammen mit einem Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat-Matrixharz
in Gewichtsverhältnissen
von 30, 50, 70 und 80 % eingesetzt. Tierstudien sollen gezeigt haben,
dass sich die Bioaktivität
mit dem bioaktiven Füllstoff
erhöhte,
jedoch folgten die mechanischen Eigenschaften nicht unbedingt der
gleichen Tendenz.
-
Dickens-Venz
et al. berichten in Dent. Mater., Vol. (Bd.) 10, S. 100-106 (1994) über die
physikalischen und chemischen Eigenschaften von Harz-verstärkten Calciumphosphat-Zementen.
-
Meechan
et al. offenbaren in British Journal of Oral and Maxillofacial Surgery,
Vol. (Bd.) 32, S. 91-93 (1994) eine Pilotstudie, in der die Haftung
von Komposit-Harzen an Knochen unter Verwendung von gewerblich erhältlichen
dentalen Materialien analysiert wurde.
-
Roemer
et al. offenbaren im U.S.-Patent 4 396 476 interpenetrierende Polymernetzwerke
in härtbaren Zusammensetzungen
für eine
Anzahl von Verwendungen, einschließlich dem Füllen von Zähnen und Knochen.
-
Walkowiak
et al. offenbaren im U.S.-Patent 4 369 262 dentale Materialien,
die auf gefüllten
vernetzten Kunststoffen zusammen mit polymerisierbaren Bindemitteln
basieren.
-
Dart
et al. offenbaren im U.S.-Patent 4 110 184 photohärtbare dentale
Füllstoffzusammensetzungen, die
auf modifizierten, polymerisierbaren gefüllten Acryl-Materialien basieren.
-
Es
wird angenommen, dass Bioglass® im U.S.-Patent 4 851
046 – Low
et al. – beschrieben
ist. Low et al. beschreiben ein bioverträgliches Glas, das dem Fachmann als
bioaktives 45S5-Glas bekannt ist, insbesondere Partikelgrößenverteilungen
zur Unterstützung
der Beimischung mit Blut zur Wiederherstellung von periodontalen
Defekten. Knochengewebeeinwuchs, peripher zur Wiederherstellung,
ist offenbart. Die von Low et al. offenbarten Materialien sind jedoch
nicht bedeutend lasttragend.
-
Schepers
et al. offenbaren im U.S.-Patent 5 204 106 verbesserte Verfahren
zur Bildung von ossalem Gewebe aus bioaktivem Glas, wie zum Beispiel
45S5-Glas. Entscheidende Partikelgrößen erlauben Osteogenese während der
ganzen Instandsetzung. Die offenbarten Zusammensetzungen sind nicht
sehr lasttragend.
-
Während von
einer Anzahl an Materialien gezeigt wurde, dass sie für das Füllen von
Knochen und für die
Verwendung in der restaurativen Zahnmedizin nützlich sind, besteht noch immer
ein bedeutender Bedarf an verbesserten Materialien für derartige
Verwendungen. Somit verbleibt ein langgehegter Bedarf an restaurativen
Zusammensetzungen, die Harzmatrizes zusammen mit bioaktiven Füllstoffen
umfassen, die die gewünschte
Kombination von Zuführungsviskosität, Abbindebedingungen,
Abbindefestigkeit und Bioaktivität,
zusammen mit großer
Gesamtfestigkeit und Langzeitverträglichkeit mit Knochen und anderem
Gewebe aufweisen. Das Ausführen
von stabilen, festen, bioverträglichen
Instandsetzungen in einer kurzen Zeitspanne, kürzer als die bis zu acht Wochen,
die mit früheren
Materialien erforderlich sein können,
ist auch sehr wünschenswert.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Erfindungsgemäß wird eine
härtbare
Zusammensetzung bereitgestellt, die Folgendes umfasst:
eine
polymerisierbare Matrix; und
anorganischen Füllstoff,
wobei mindestens 10 Prozent des genannten Füllstoffs Combeit-Glaskeramik-Partikel mit
mindestens etwa 2 Volumenprozenten an Bereichen von Combeit-Krystallit
und unregelmäßiger Morphologie
umfasst.
-
Combeit
ist ein Mineral mit der chemischen Zusammensetzung von Na4Ca3Si6O16(OH)2, von dem
zuerst 1957 als ein Mineral aus dem belgischen Kongo berichtet wurde.
Es wurde nun gefunden, dass der Einsatz von anorganischen Füllstoffen
in restaurativen Zusammensetzungen, deren Füllstoffe Krystallite von Combeit
in einer erfindungsgemäßen Glaskeramik-Struktur
(daher Combeit- Glaskeramik)
einschließen,
zu besseren orthopädischen
und dentalen Instandsetzungen führt.
-
Bevorzugt
ist die Zusammensetzung ein bioverträgliches Restaurativ und die
polymerisierbare Matrix umfasst Folgendes:
mindestens ein Acrylmonomer
und
mindestens einen Polymerisationskatalysator.
-
Erfindungsgemäß wird auch
ein Verfahren zur Herstellung einer härtbaren Zusammensetzung bereitgestellt,
das das Zusammenmischen einer polymerisierbaren Matrix und eines
anorganischen Füllstoffs
umfasst, wobei mindestens 10 Prozent des genannten Füllstoffs
Combeit-Glaskeramik-Partikel mit mindestens etwa 2 Volumenprozenten
an Bereichen von Combeit-Krystallit umfasst.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Zusammensetzung der Erfindung für die Verwendung bei der Herstellung
eines Medikaments zur Knocheninstandsetzung geeignet.
-
Erfindungsgemäß wird weiter
ein geformter Körper
bereitgestellt, der eine polymerisierte Matrix umfasst, die mit
einem organischen Füllstoff
gefüllt
ist, wobei mindestens 10 % des genannten Füllstoffs Combeit-Glaskeramik
mit mindestens 2 Volumen-% an Bereichen von Combeit-Krystallit und
unregelmäßiger Morphologie
umfasst.
-
Durch
die Verwendung der vorliegenden Erfindung können ein oder mehrere der folgenden
Vorteile erzielt werden:
- (i) ein verbessertes
Knochen-restauratives Material mit sofortiger physikalischer Festigkeit
und Bioverträglichkeit.
- (ii) ein lasttragendes, knochenbindendes Komposit-Material zur
Verwendung in verschiedenen restaurativen Fällen innerhalb des menschlichen
Körpers;
- (iii) ein Material mit schneller Haftung an Implantate und Knochengewebe
zusammen mit dem Erzielen von elastischen Modulen, die sich nahe
am Knochenmodul befinden;
- (iv) ein knochenbindendes Komposit, das zu einer aktiven Harz-Calciumoxid-Phosphoroxid-Gelschicht
führen
kann, die fähig
ist, die Belastbarkeit und mechanische Langzeitstabilität der Instandsetzungen,
bei denen derartige Materialien eingesetzt werden, zu steigern;
- (v) verbesserte Implantatbefestigung in der Zahnmedizin und
Orthopädie
durch die verbesserte physikalische und physikochemische Beziehung
der Materialien der vorliegenden Erfindung, von natürlichem
Knochen und Implantatmaterialien;
- (vi) bestimmte Arzneimittel in das Komposit hiervon einzubauen,
um die Vorteile derartiger Arzneimittel auf die Situs der Instandsetzung
unter Einsatz derartiger Materialien zu übertragen;
- (vii) Bereitstellung von gehärteten,
geformten Körpern
aus bioaktivem Material zur orthopädischen und dentalen Verwendung;
- (viii) Bereitstellung von Knochenersatzmaterialien und -zementen,
die für
die sofortige Einbringung zusammen mit gleichzeitiger lasttragender
Fähigkeit
sowie folgender Bioaktivität,
was zur Bildung von natürlichem Knochengewebe
führt,
geeignet sind.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt bereit, dass die Combeit-Glaskeramik,
die einige oder alle der Füllstoffe
der vorliegenden Erfindung bildet, mindestens etwa 2 Volumen-% an
Bereichen von Combeit-Krystallit und unregelmäßiger Morphologie umfassen
kann. Höhere
Prozentanteile von Combeit sind bevorzugter und Volumenprozentanteile
zwischen 5-50 % Combeit sind besonders erwünscht. Es wird eingesehen werden,
dass die Combeit-Glaskeramik-Partikel der vorliegenden Erfindung
heterogen sind, da sie eine glasige, amorphe Struktur mit Krystalliten
oder Bereichen an Kristallinität
von Combeit, die durchgehend verteilt sind, umfassen. Es ist bevorzugt,
dass diese heterogenen Partikel von Combeit-Glaskeramik Partikelgrößen von
größer als
0,1 Mikron aufweisen, wobei etwas größere Größen bevorzugt sind. Partikelgrößen zwischen
etwa 0,2 und 300 Mikron sind bevorzugter.
-
Erfindungsgemäß sind Combeit-Glaskeramik-Partikel
mit unregelmäßigen Morphologien
außerordentlich
bevorzugt, um die vorteilhaften Ergebnisse der Erfindung zu erzielen.
Während
es vorgeschlagen werden könnte,
Combeit-Glaskeramiken
mit relativ glatten partikulären
Formen bereitzustellen, sind somit derartige regelmäßige Morphologien
nicht bevorzugt. Bevorzugte Partikel können zweckdienlich durch die
Verfahren zur Herstellung derartiger Combeit-Glaskeramiken, wie in der vorliegenden
Erfindung dargelegt, erhalten werden.
-
Gemäß einiger
bevorzugter Ausführungsformen
können
Gemische von Combeit-Glaskeramiken verwendbar sein. Somit kann eine
Anzahl an verschiedenen Combeit-Glaskeramiken hergestellt werden,
die verschiedene Eigenschaften aufweisen, wie zum Beispiel die Größe von Combeit-Krystallit,
der Prozentanteil von Combeit, Partikelgrößen des Füllstoffs und desgleichen, und
die entstehenden Combeit-Glaskeramiken können gemischt werden, um Füllstoffe
für restaurative
Zusammensetzungen zu bilden. Es ist in einigen Fällen auch bevorzugt, erfindungsgemäße Combeit-Glaskeramik-Füllstoffe
mit anderen Füllstoffen,
die mit den zu erreichenden Zielen im Einklang stehen, zu vermengen.
Somit kann eine große
Vielfalt derartiger anderer Füllstoffe
eingesetzt werden, solange mindestens 10 Gewichts-% des gesamten
anorganischen Füllstoffs
der härtbaren
Zusammensetzungen der Erfindung Combeit-Glaskeramik umfassen.
-
Die
härtbare
Zusammensetzung der Erfindung umfasst auch eine polymerisierbare
Matrix. Eine sehr große
Anzahl von polymerisierbaren Spezies sind bis jetzt für die Verwendung
in der Formulierung von restaurativen Zusammensetzungen von Orthopädie und
Zahnmedizin bekannt. Während
gefunden wurde, dass bestimmte bevorzugte polymerisierbare Spezies
in den härtbaren
Zusammensetzungen dieser Erfindung besonders nützlich sind, muss eingesehen
werden, dass jedwede der polymerisierbaren Spezies, die dem Durchschnittsfachmann
zur Verwendung in Verbindung mit orthopädischer und/oder dentaler Instandsetzung
bekannt sind, hierin verwendet werden kann. Es kann insbesondere
eine große
Vielfalt einer polymerisierbaren Acrylspezies eingesetzt werden,
jedoch sind solche, die auf Bisphenol-A, wie zum Beispiel Bisphenol-A-Dimethacrylat
und ähnlichen
Spezies basieren, bevorzugt. Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat
ist besonders für
biologische Instandsetzungen aus allen, dem Fachmann bekannten Gründen geeignet
und das ist hier bevorzugt.
-
Katalytische
Mittel zum Bewirken einer Polymerisation sind dem Fachmann auch
bekannt und jedwede dieser katalytischen Mittel und/oder Systeme
können
in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Im Allgemeinen
haben „durch
Hitze aushärtende" und photopolymerisierbare
Systeme große
Anwendung gefunden. Somit kann eine Anzahl von Peroxiden, wie zum
Beispiel Benzylperoxid, in „durch
Hitze aushärtenden" Formulierungen verwendet
werden und das ist für
die Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung bevorzugt. Photopolymerisation ist auch
verwendbar, insbesondere Aushärten
durch sichtbares Licht. Campherchinon ist ein gut-angesehener Katalysator
zum Aushärten
mit sichtbarem Licht, insbesondere wenn ihm ein tertiäres Amin
beigemischt ist.
-
Es
ist bevorzugt, dass die Materialien der vorliegenden Erfindung zur
Zuführung
in zweckdienlicher Weise geeignet sind. Exemplarische Verfahren
der Zuführung
schließen
Spritzen, wie zum Beispiel Spritzen, die einen breiten Mund haben,
und Spateln ein. Entsprechend sind Viskositäten für die härtbare Zusammensetzung der
vorliegenden Erfindung zwischen etwa 5 000 und 75 000 Millipascal-Sekunden
(oder Centipoise) bevorzugt. Noch bevorzugter sind Viskositäten zwischen
etwa 7 500 und 60 000 Millipascal-Sekunden (oder Centipoise).
-
Die
Zusammensetzungen der Erfindung können in Verfahren zur Instandsetzung
von Knochengewebe verwendet werden. Diesbezüglich wird ein Bereich von
Knochengewebe, das die Wiederherstellung infolge von Krankheit,
Verletzung, gewünschter
Umgestaltung oder anderer Ursachen erfordert, chirurgisch vorbereitet
und eine Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung wird in den
Situs zur Wiederherstellung eingebracht. Es wird veranlasst, dass
die Zusammensetzung durch entweder Hitze oder Photochemie polymerisiert, die
Wunde wird geschlossen und es wird ermöglicht, dass die Instandsetzung
verheilt.
-
Ein
Hauptvorteil der Instandsetzung nach der Polymerisation ist, dass
sie eine bedeutende, inhärente Festigkeit
aufweist, sodass Instandsetzung von lasttragenden Knochensitus durchgeführt werden
können. Verbesserte
mechanische Eigenschaften des Komposits der genannten Erfindung
haben verbesserte statische Ermüdung
und Druck- und diametrale Zugfestigkeiten. Während eine Immobilisierung
des betroffenen Teils wahrscheinlich noch erforderlich sein wird,
ermöglicht
die vorliegende Erfindung die Instandsetzung von vielen zusätzlichen
Knochenbereichen als vordem. Da die Combeit-Glaskeramik und andere
Füllstoffe
der vorliegenden Erfindung bioverträglich und tatsächlich bioaktiv
sind, tritt weiter Osteogenese auf. Dies führt zur Knocheninfiltration
und zum Ersatz der gebildeten CaO-P2O5-Oberflächenschicht
mit autologem Knochengewebe. Es folgt verbesserte Instandsetzung.
Es ist erwähnenswert
zu wiederholen, dass angenommen wird, dass sich die Oberfläche dieses
Komposits bei Einbringung in physiologische Umgebungen derart verändert, dass
eine chemische Bindung zum Knochen und in einigen Fällen zum
Weichgewebe resultieren kann. Dies ist ein bedeutender Weggang von
kommerziellen PMMA-Zementen und dentalen Restaurativen, einschließlich der
heute verwendeten BisGMA-Harze.
-
Die
Erfindung stellt auch Verfahren zur Herstellung von bioaktiven,
anorganischen, partikulären
Füllstoffen
bereit, die Combeit-Glaskeramiken umfassen. Geeignete Minerale werden
eine Zeit lang und unter Bedingungen, die zum Erzielen einer wesentlichen
Homogenität
und zur Bildung einer Schmelze wirksam sind, zusammengeschmolzen.
Die Minerale, die zusammengeschmolzen werden, üblicherweise Siliciumdioxid,
Natriumoxid, Calciumcarbonat und Calciumphosphat, werden in einer
Menge vermischt, sodass die Combeit-Glaskeramiken, wie hierin erforderlich,
erhalten werden. Wenn eine homogene Schmelze erhalten wurde, wird
die Schmelze entweder an einem inerten Substrat gekühlt oder
in destilliertem Wasser gequencht. Wenn an einem inerten Substrat
gekühlt
wird, wird die entstehende Platte oder der entstehende Körper von
Material anschließend
durch Zerstoßen
und desgleichen zur Bildung eines partikulären Materials zerkleinert.
Wenn in Wasser gequencht wird, bildet die Schmelze eine Fritte,
die leicht in Partikel zerbrochen wird. In beiden Fällen werden
die Partikel in der Größe, wie
es notwendig sein kann, verkleinert und durch Sieben oder anderweitig sortiert.
Die Partikel werden dann ausgewählt,
bevorzugt getestet, um zu gewährleisten,
dass korrekte Größenbereiche,
korrekter Combeit-Gehalt und andere Eigenschaften vorliegen, und
entweder allein oder vermischt mit verträglichen Materialien zur Bildung
von anorganischen Füllstoffen
zur Herstellung von bioaktiven restaurativen Zusammensetzungen verwendet.
Bis heute hat niemand über
die Verwendung dieser einzigartigen Combeit-Glaskeramik als ein bioaktiver Füllstoff
berichtet. Außerdem
verändert
sich die Grundglaszusammensetzung mit dem Anstieg des Combeit-Kristall-Gehalts
und wird reaktiver und bioaktiver.
-
Die
Menge von Combeit-Kristall kann in der Probe durch erneutes Erhitzen
des Pulvers auf etwas über die
Kristallisationstemperatur (Tc), die leicht aus Differential-Thermoanalyse(DTA)-Kurven
erhalten wird, erhöht
werden. Siehe 6a & 6b.
-
6a stellt die DTA-Kurve für 50,01
mg von 600-1000 mm (wie gesiebt) Ausgangsglas, das bei 10 °C/min in
einer strömenden
(50 cc/min) Stickstoff-Atmosphäre erhitzt
wird, dar. Die Temperaturskala zeigt, dass die x-Achse und die y-Achse das Maß der freigesetzten
oder absorbierten Energie ist, was die Kristallisation des Schmelzens
bezeichnet. Die Temperatur, wo der Ansatz (oder der Beginn) der
Kristallisation auftritt, wird als Tg bezeichnet und wird durch
die übliche
Anstiegstangenten-Abschnitts-Methode gefunden. Die Temperatur, wo
die maximale Kristallisation auftritt, wird bezeichnet (Tc) und
wird ähnlich
bestimmt. 6a zeigt die für ein größeres Partikel
(600-1000 μm)
von Tg = 722 °C
und Tc = 760 °C.
Während 6b, die das DTA-Spektrum für Glas darstellt,
das unter den gleichen Bedingungen wie 6a aufgenommen
wurde, eine Tg = 650 °C
und Tc = 695 °C
ergibt. Jeder Fachmann wird leicht in der Lage sein, die entsprechende
Kristallisationstemperatur für
jedwede gegebene Partikelgröße zu finden.
Die anfängliche
Partikelgröße wird
die Kristallisationskinetik bewirken, somit werden größere Partikel
allgemein längere
Zeiten bei etwas höheren
Temperaturen benötigen.
-
Es
wird eingesehen werden, dass die Füllstoffe gemäß der vorliegenden
Verfahren der Herstellung davon nicht notwendigerweise auf die Verwendung
in härtbaren
Zusammensetzungen und polymerisierbaren Matrizes beschränkt sind.
Derartige Füllstoffe
sind eher an sich neuartig und können
in jedweder Zusammensetzung entweder zur orthopädischen Instandsetzung, dentalen
Instandsetzung oder anderweitig verwendet werden. Somit können derartige
Füllstoffe
in medizinischen und nichtmedizinischen Artikeln, wie zum Beispiel Golfbällen, verwendet
werden, sollte dasselbe erwünscht
sein.
-
Durch
die vorliegenden Verfahren werden Füllstoffe unregelmäßige Morphologien
haben, eher als glatte Morphologien, deren Erhalt durch einige andere
mögliche
Techniken erwartet werden würde.
Derartige Unregelmäßigkeiten
können
makroskopisch sein, im gleichen Bereich wie die Partikelgröße, nicht
nur mikroskopisch.
-
Die
härtbaren
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch in gehärteten,
geformten Körpern
für eine
Anzahl von Verwendungen ausgeführt
werden. Somit können
orthopädische
Vorrichtungen, wie zum Beispiel Verbindungsstücke, Stäbe, Stifte oder Schrauben für orthopädische Chirurgie,
Platten, Blätter
und eine Anzahl von anderen Formen, durch die Herstellung gemäß der Verfahren,
die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, gestaltet werden. Derartige
gehärtete
Zusammensetzungen können
bioaktiv sein und können,
bevorzugt in Verbindung mit erfindungsgemäßen härtbaren Zusammensetzungen,
in Form von Gelen, Pasten oder Flüssigkeiten in chirurgischen
Techniken verwendet werden. Somit können eine Schraube oder ein
Stift in einen gebrochenen Knochen auf die gleiche Weise wie Metallschrauben
und -stifte gegenwärtig
eingeführt
werden, unter Verwendung von konventionellen Knochenzementen oder
erfindungsgemäßen Restaurativen
oder anderweitig eingeführt
werden. Die Bioaktivität
der vorliegenden härtbaren
Materialien wird zur Osteogenese mit vorteilhaften medizinischen
oder chirurgischen Ergebnissen führen.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1a bzw. 1b stellen
das Röntgendiffraktionsspektrum
von 45S5, Grundglas, das im Wesentlichen amorph ist, und Combeit-Glaskeramik
unter Verwendung von Kupfer K-α bei
35 kV und 20 mA bei einem Schrittinterval von 0,05 ° dar.
-
2a stellt ein Partikel von Combeit-Glaskeramik
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar. Ein Combeit-Glaskeramik-Partikel 10 mit
durchschnittlicher Abmessung 12 ist in einem Teilschnitt
gezeigt. Es ist sichtbar, dass das Partikel einen glasigen, amorphen
Bereich 14 umfasst, der zahlreiche Krystallite 16 von
Combeit enthält.
-
2b ist ein vergrößerter Querschnitt der Schnittansicht
von 2a. Die amorphen Bereiche 14, die
die Krystallite von Combeit 16 enthalten, und eine durchschnittliche
Abmessung eines Krystallits 18 sind gezeigt.
-
3a, 3b, 3c und 3d stellen
geformte Artikel dar, die aus den härtbaren Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung hergestellt sind. Der in 3a dargestellte
Artikel ist ein Stab oder Stift, der in der orthopädischen
Chirurgie verwendet werden kann. 3b zeigt
ein Wirbelimplantat zur Wirbelsäulenfusion, während 3c eine orthopädische Schraube darstellt.
Eine endodontische „Spitze" ist in 3d gezeigt.
-
4 stellt einen bipolaren Hüftersatz
unter Verwendung des Materials der Erfindung dar.
-
5 stellt ein Fourier-Transformed-Infrared-Spektrogramm
(FTIR) von nichtreagiertem Komposit und oberflächenreagierten Kompositen in
einer physiologischen in-vitro-Simulation nach 1 und 2 Wochen bei 37 °C in Tris-gepufferter simulierter
Körperlösung dar.
Die Gegenwart von Ca-Phosphat (Apatit-ähnlich)-Spezies
auf der Oberfläche
wird durch eine Peakverschiebung von 1250 zu 1150 cm–1,
was auf eine P=O-Streckung hinweist, und das Auftreten der Peaks
bei 540 cm–1 und
600 cm–1 angezeigt,
was auf eine P-O-Spreizung hinweist. Der Beweis der Veränderung
der Komposit-Oberfläche
wird weiter durch optische Mikroskopie quantifiziert, die eine weißliche Beschichtung
auf der Oberfläche
zeigt, was auf die Bioaktivität
dieses Komposits hinweist.
-
6a & 6b stellen die Spektren der Differential-Thermoanalyse
von 600 bis 1000 μm
bzw. < 45 μm Partikeln
des in dieser Erfindung verwendeten Grundglases (45S5-Glas) dar.
Die Tangenten-Abschnitts-Methode wird leicht durch den Fachmann
bei Anstiegsveränderungen
angewendet. Diese Methode ergibt die zum Erreichen der Kristallisation
erforderliche Temperatur und die erwartete Geschwindigkeit der Kristallbildung.
-
7 stellt eine schematische Darstellung
einer Komposit-Knochen-gebundenen
Grenzfläche
dar. Das Ausmaß der
Calciumphosphat-Reaktionsschicht, die auch gezeigt ist, wird durch
die Größe, den
Gehalt des bioaktiven Füllstoffs
und die Reaktivität
der physiologischen Stelle bestimmt.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
vorliegende Erfindung stellt härtbare
restaurative Zusammensetzungen, einschließlich anorganischer Füllstoffe,
die als einen Bestandteil Combeit-Glaskeramik haben, bereit. Es wurde
gefunden, dass bedeutende Mengen von Combeit in Glaskeramik-Partikeln
den restaurativen Zusammensetzungen, einschließlich derartiger Partikeln,
höchst
vorteilhafte Eigenschaften verleihen. Insbesondere werden gute Bioverträglichkeit,
Osteogenese, Radiopazität,
Verarbeitbarkeit und andere Eigenschaften durch die Verwendung von
Combeit-Glaskeramik
als ganzes oder teilweises anorganisches Füllstoffmaterial in härtbaren,
restaurativen Zusammensetzungen übertragen.
-
Combeit,
das Na4Ca3Si6O16(OH)2 ist,
wurde 1957 in natürlichen
Vorräten
im belgischen Kongo entdeckt, wie von Sahama et al. Mineral. Mag.
Vol. (Bd.) 31, No. (Nr.) 238, Seite 503 (1957) berichtet wurde.
Bis dahin wurde Combeit nicht als ein kommerziell bedeutendes Material
betrachtet. Jedoch wurde nun gefunden, dass sich bei der Herstellung
von bestimmten anorganischen Materialien, die auf „45S5"-Glas basieren, etwas Combeit
bilden kann. Tatsächlich
können
bei der Herstellung von restaurativer Biogran®-Zusammensetzung, die
ein Füllstoffmaterial,
das von der Firma Orthovita von Malvern, PA, verkauft wird, für die Instandsetzung von
ossalen Schäden
ist, kleine Mengen Combeit während
des Herstellungsprozesses gebildet werden. Bis dahin wurde dies
als eine Verunreinigung betrachtet und die Gegenwart von 2 Volumen-%
oder mehr von Combeit im Biogran-Produkt, wie durch Röntgenspektroskopie
gemessen wurde, wurde als ein Qualitätskontrollendefekt und Ursache
für die
Zurückweisung
des Produkts behandelt. 1a & 1b zeigen
ein akzeptiertes amorphes Glas bzw. eine nicht-akzeptierte kristalline
Glaskeramik, die Combeit enthält.
-
Jedoch
wurde nun gefunden, dass die vorhergehende „Verunreinigung" eigentlich höchst vorteilhaft ist,
insbesondere, wenn verursacht wird, dass sie in größeren Mengen
vorliegt. Wenn somit Combeit-Krystallite bei der Herstellung von
bioaktivem 45S5-Glas gefördert
werden, sodass Combeit in Mengen von mindestens etwa 2 Volumen-%
und bevorzugt mehr vorliegt, werden vorteilhafte Ergebnisse erhalten.
Während
man sich nicht an eine Theorie binden will, kann dieser Vorteil
teilweise durch die Veränderung
der Stöchiometrie
des Grundglases und folgende Reaktivität und Bioaktivität auftreten,
da die Bildung von Combeit-Kristall die gewählten Ionenverhältnisse
erfordert. Der Phosphor(P2O5)-Gehalt
im restlichen amorphen Gehalt wird zunehmend höher, wenn sich der Combeit-Kristall-Gehalt
erhöht.
Verbesserte Bioaktivität
nach Kristallisation wird a priori nicht erwartet, da bekannte bioaktive
Glaskeramiken, wie zum Beispiel A-W Glaskeramik, verringerte Bioaktivität bei erhöhter Kristallisation
aus dem Ausgangsglas haben.
-
Es
wird nun angenommen, dass es höchts
wünschenswert
ist, das Wachsen von Combeit-Krystalliten während der Herstellung von partikulären, anorganischen
Füllstoffmaterialien
zur Verwendung in biologischen Instandsetzungen zu ermöglichen
und dies kann durch Kontrolle der Bedingungen von Zeit und Temperatur der
Bildung, Kühlung
und optionalen Hitzebehandlung derartiger Stoffe erfolgen.
-
Erfindungsgemäß wird ein
Gemisch von anorganischen Stoffen hergestellt, das die Zusammensetzungen
enthält,
die zu den gewünschten
anorganischen Produkten führen
werden. Insbesondere wird die Auswahl von Ausgangsmineralen zur
Herstellung der Combeit-Glaskeramiken der vorliegenden Erfindung
gewünscht, die
die einzelnen Bestandteile des Combeits und des Glasmaterials, das
die amorphen, die Combeit-Krystallite umgebenden Bereiche bilden
wird, enthalten. Es wird sehr bevorzugt, Minerale einzusetzen, die
zu „45S5"-Glas führen, das
dem Durchschnittsfachmann an sich bekannt ist. U.S.-Patent 5 204
106 beschreibt ausführlich,
wie derartige Gläser
aus einzelnen, anorganischen Stoffen hergestellt werden können.
-
Die
Gesamtzusammensetzung von bestimmten bevorzugten, erfindungsgemäßen anorganischen Partikeln,
einschließlich
des Glasanteils als auch der Krystallite von Combeit, ist wie folgt:
SiO2 von 40 bis 53 Gewichts-%
Na2O von 10 bis 32 Gewichts-%
P2O5 von 0 bis 12
Gewichts-%; und
CaO von 10 bis 32 Gewichts-%.
-
Es
ist bevorzugter, Partikel mit Gesamtzusammensetzungen gemäß der Folgenden
herzustellen:
SiO2 von 43 bis 48 Gewichts-%
Na2O von 15 bis 30 Gewichts-%
P2O5 von 2 bis 10
Gewichts-%; und
CaO von 15 bis 30 Gewichts-%.
-
Wie
dem Durchschnittsfachmann bekannt ist, hat eine besonders nützliche
Gesamtzusammensetzung für
die Partikel der vorliegenden Erfindung die Formel:
SiO2 etwa 45 Gewichts-%
Na2O
etwa 24,5 Gewichts-%
P2O5 etwa
6 Gewichts-%; und
CaO etwa 24,5 Gewichts-%.
-
Dies
ist die Zusammensetzung, die üblicherweise
als „45S5"-Glas bekannt ist.
Dieses „Ausgangs"- oder „Grund"-Glas hat spezielle
Eigenschaften, die verändert
werden, wenn eine Combeit-Kristallphase abgeschieden wird.
-
Wie
eingesehen werden wird, treten bestimmte chemische Umwandlungen
beim Erhitzen der einzelnen Minerale zu einer Schmelze während des
Verlaufs der Bildung der Partikel der vorliegenden Erfindung auf. Somit
finden bestimmte Oxidations-Reduktions-Reaktionen während des
Schmelzens zusammen mit anorganischer Disproportionierung statt,
sodass die Gesamtzusammensetzung der Ausgangsstoffe von der der
Produktpartikel verschieden sein kann. Um „45S5"-Glas herzustellen, war es üblicherweise
bekannt, 33,97 % SiO2, 30,98 % Na2CO3, 26,36 % CaCO3 und 8,68 % CaHPO4 einzusetzen;
(alle Prozentangaben sind auf das Gewicht bezogen). Es wird eingesehen
werden, dass andere Formulierungen auch zu den Produkten der vorliegenden
Erfindung führen
und alle derartigen Formulierungen sind im Rahmen der vorliegenden
Erfindung.
-
Gemäß bevorzugten
Verfahren der vorliegenden Erfindung werden geeignete anorganische
Ausgangsstoffe unter Bedingungen der Zeit und Temperatur, die ausreichend
sind, um vollständige
Disproportionierung und Oxidation/Reduktion, wie erforderlich sein
kann, zu bewirken und Homogenität
der Schmelze zu erreichen, geschmolzen. Die Schmelze wird dann entweder
in eine inerte Form zur Bildung einer Masse gegossen oder in destilliertem
Wasser zur Bildung einer Fritte gequencht. In beiden Fällen wird
Zerkleinerung entweder durch Zerstoßen, Mahlen oder anderweitig
bewirkt und die entstehenden Partikel werden größenmäßig gemessen, mit Hitze behandelt,
falls notwendig, um die Kristallisation zu fördern, auf Combeit-Gehalt getestet und
entweder als ein anorganischer Füllstoff
verwendet oder für
eine derartige Verwendung gemischt.
-
Es
wird eingesehen werden, dass während
der Herstellung der Füllstoffe
der vorliegenden Erfindung Krystallite – kleine Bereiche von Kristallinität – von Combeit
aus der Schmelze wachsen. Die entstehenden Partikel bestehen aus
amorphen glasigen Bereichen zusammen mit Combeit-Krystalliten, die
darin verteilt sind. Derartige Strukturen sind an sich als Glaskeramiken
bekannt. Eine Combeit-Glaskeramik ist daher ein glasiges Material
mit Krystalliten von Combeit darin. Zum Zweck der vorliegenden Erfindung
soll der Begriff „Combeit-Glaskeramik" die Bedeutung eines
Glases mit Krystalliten von Combeit, die darin verteilt sind, haben,
dessen Material auch über
Eigenschaften verfügt,
die sonst mit den Ergebnissen und Zielen, die hierdurch erreicht werden
sollen, übereinstimmen.
Somit ist es sehr bevorzugt, dass derartige Materialien bioverträglich sind
und zur Verwendung als ein anorganischer Füllstoff in härtbaren,
restaurativen Materialien für
orthopädische
und dentale Verwendung geeignet sind.
-
Es
ist möglich,
den Gehalt von Combeit-Krystalliten in den erfindungsgemäßen Combeit-Glaskeramiken
zu variieren sowie die Krystallit-Größe und andere Eigenschaften
zu variieren. Es wird eingesehen werden, dass, wenn Combeit-Krystallite
aus dem im Wesentlichen homogenen Stoff der Schmelze wachsen, die verbleibenden
glasigen Bereiche in Zusammensetzung, was die Combeit umfassenden
Stoffe betrifft, abgereichert werden. Somit könnten in einer Combeit-Glaskeramik die glasigen
Bereiche in den Combeit-Krystalliten nicht die gleiche Zusammensetzung
haben wie die gesamte Combeit-Glaskeramik. Tatsächlich ist es möglich, dass
die chemische Zusammensetzung des glasigen Anteils der Partikel
der vorliegenden Erfindung von Ort zu Ort in Abhängigkeit von der relativen
Konzentration der Combeit-Kristalle örtlich zu diesen verschiedenen Orten
variiert. Es ist daher notwendig, die gesamte chemische Zusammensetzung
der Partikel der Erfindung, eher als die Zusammensetzung der glasigen
Anteile in lokalisierten Bereichen davon, zu bestimmen. Außerdem hat
sich die ursprüngliche
Stöchiometrie
des Ausgangsglases verändert,
was ein neues und anderes Material bildet, gewöhnlich mit messbar verschiedenen
Eigenschaften. Jedenfalls ist die Charakterisierung der Partikel
bevorzugt, zumindest teilweise, durch was sie funktionieren als
aus was sie sind. Derartige Partikel bestehen aus Combeit und glasigen
Bereichen und sind höchst
bioverträglich.
Sie können
zu Osteostimulation oder Osteogene führen, wenn sie als ein Teil
einer orthopädischen
oder dentalen Instandsetzung eingeschlossen sind.
-
Wie
vom Fachmann eingesehen werden wird, ist Kristallisation zur Bildung
von erfindungsgemäßer Combeit-Glaskeramik
ein Prozess, der Keimbildung und Kristallwachstum einschließt. Diese
zwei Parameter sind einem bestimmten System eigen und werden durch
die Kinetik von Zeit und Temperatur dieses Systems bestimmt. Somit
werden die Zeit- und Temperaturprofile variiert, um den Umfang von
Kristallistaion, wie durch Vc, der kristllisierten
Volumenfraktion, repräsentiert
ist, zusammen mit der Größe der entstehenden
Kristalle zu verändern.
Eine höhere
Temperatur über
der maximalen Kristallisationstemperatur Tc wird
im Allgemeinen schneller größere Kristalle
ergeben, als beim Erhitzen des Stoffs unter Tc.
Wie auch vom Durchschnittsfachmann eingesehen werden wird, ist die
Verlängerung
der Zeit bei Temperatur Tc ein einfacher
Weg, die Menge des Kristallgehalts eines gegebenen Stoffs vorhersehbar
zu erhöhen.
Die Temperatur Tc ist leicht aus der Änderung
im Abschnitt der Differential-Thermoanalysenkurve des Stoffs erhältlich,
die gemäß der Standardverfahren
der Technik aufgenommen wurde. 6a & 6b stellen
eine Differential-Thermoanalyse, DTA-Spektren, für unterschiedlich große Partikel
dar. Es scheint aus der Größe und Position
(Temperatur-Achse) dieser Schemen, dass die Kristallisation wahrscheinlich
maximal, in Abhängigkeit
von der Partikelgröße, bei
700 bis 800 °C
erzielt werden kann. Der Grad der Kristallkeimverteilung wird bis
zu einem gewissen Grad durch die Wahl von Rohmaterialien und den
Grad der Homogenität
beim Prozess bestimmt. Jeder der Keime, um den ein Kristall wachsen
kann, erzeugt wahrnehmbare Kristalle, solange die entsprechende
chemische Zusammensetzung in der „Nachbarschaft" des Keims verfügbar ist.
-
Kurz
gesagt, liegt es noch gut in der Fähigkeit eines Durchschnittfachmanns,
den Kristallgehalt von erfindungsgemäßen Materialien zu variieren
und ein derartiger Fachmann wird keine Schwireigkeiten haben, Materialien
mit variierendem Gehalt an Krystalliten und Partikel-Krystallit-Größen zu erhalten.
-
Das
gequenchte Glas, nachdem es gekühlt
und fragmentiert wurde, kann durch kontrolliertes Erhitzen des Glases über die Übergangstemperatur
auf die Tc, die durch den Tangentenabschnitt
der Exothermen für den
Beginn der Kristallisation, wie durch Differential-Thermoanalyse
(siehe 6a & 6b)
bestimmt wurde, definiert ist, kristallisiert werden. Diese Temperatur
reicht von 660 ° bis
780 °C,
in Abhängigkeit
von der Erhitzungsgeschwindigkeit und Partikelgröße für diese Zusammensetzung und
kann für
eine schnellere Kristallisationskinetik auf so hoch wie 1000 °C erhöht werden.
Eine bevorzugte Temperatur zur Bildung von Combeit ist 700 °C für 2-4 Stunden.
-
Mahlen
und Klassifizierung des Glasmaterials nach Kristallisation sollte
bevorzugt in einem Trockenmühlen-Ansatz
erfolgen. Mahlen mit einer Trockenkugelmühle, Prallmühle oder Scheibenmühle sind
akzeptable Mittel zur Zerkleinerung. Anfängliches Quenchen zur Bildung
einer Fritte durch Wasserabkühlung
oder schnelles Abschrecken ist auch verwendbar, unter der Annahme,
dass das anschließende
Kristallisationsprofil dem unterschiedlichen thermischen Hintergrund
angepasst ist.
-
Bevorzugte
bioaktive Glaskeramiken dieser Erfindung brauchen nicht auf der
Oberfläche
behandelt werden, doch bis zu 100 Gewichts-% des Füllstoffs
können
silaniert werden. Silanierung kann durch Dispergieren des Pulvers
in einem Säureschlamm,
z.B. Eisessig, durchgeführt
werden, um die Katalyse eines Silan-Kupplungsmittels, wie zum Beispiel (3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan)
zu bewirken. Bevorzugt wird 1 bis 10 Gewichts-% Silan verwendet.
-
Die
Partikel der vorliegenden Erfindung, die Combeit-Glaskeramik umfassen,
haben, wenn sie gemäß der Verfahren
der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, unregelmäßige Morphologien.
Somit wird beobachtet werden, dass sie Vorsprünge, Abschüssigkeiten, Risse und andere
Unregelmäßigkeiten
aufweisen, oder anderweitig als „nicht glatt" wahrgenommen werden.
Diese Unregelmäßigkeiten
sind insoweit wünschenswert,
als dass sie Verbesserungen bei der Packbarkeit der Füllstoffpartikel
und Verbesserungen beim Zugang von biologischer Flüssigkeit
zum Inneren der Partikel verleihen. Während es möglich sein könnte, Combeit-Glaskeramiken
unter bestimmten Umständen
durch Techniken, wie zum Beispiel Sol-Gel-Chemie, herzustellen,
deren Verfahren zu relativ „glatten" Partikeln führen wird,
sind derartige Verfahren und die glatten Partikel, die sie bereitstellen,
nicht bevorzugt.
-
Die
Combeit-Glaskeramik-Partikel der vorliegenden Erfindung umfassen
bevorzugt mindestens etwa 3 Volumen-% Combeit. Es ist bevorzugter,
dass mindestens etwa 5 Volumen-% der Combeit-Glaskeramik Combeit
umfassen, wobei mindestens etwa 10 % sogar noch bevorzugter sind.
Mengen an Combeit zwischen etwa 5 und 50 Volumen-% und bevorzugt
zwischen etwa 10 und 20 Volumen-% sind noch bevorzugter. Es wird eingesehen
werden, dass es sehr schwierig ist, den Combeit-Gehalt in Combeit-Glaskeramiken
auf einer Gewichtsbasis zu bestimmen. Es ist jedoch möglich, die
Volumenzusammensetzung von Combeit in Combeit-Glaskeramiken durch Photomikroskopie
unter Verwendung bekannter Techniken genau zu schätzen. Beispielsweise
erklärt
W. D. Kingery in Introduction to Ceramics, 2nd Ed. (2. Aufl.), S.
528, John Wiley & Sons (1976)
einige dieser optischen Techniken. Es wird eingesehen werden, dass
ein Querschnitt eines Partikels die einzelnen Combeit-Krystallite
an verschiedenen Punkten durchschneiden wird und dass der Schnitt
des Combeit-Krystallits an oder nahe ihrer Mittellinie oder an einem
Ort von großer
Abmessung eine relativ große zweidimensionale
Ansicht der Größe dieses
Partikels geben wird. Der Schnitt an einer Spitze wird annehmen lassen,
dass das Partikel relativ klein ist. Ungeachtet wie eine statistische
Analyse der Ergebnisse einer derartigen Bewertung durchgeführt wird,
führt sie
somit zu einer guten Abschätzung
des Volumengehalts von Combeit in Combeit-Glaskeramiken.
-
Die
Konzentration von Combeit in Combeit-Glaskeramiken kann auch durch
Röntgendiffraktion
bestimmt werden, wie in BD Cullity, Elements of X-ray Diffraction,
2nd Ed. (2. Aufl.), S. 409-419, Addison-Wesley (1978), dargelegt
ist. Diese Technik führt
auch zu einem Verständnis
der Volumenfraktion eines zu untersuchenden Materials, das ein fragliches
Element oder eine fragliche Verbindung umfasst. Dies kann auf etlichen Wegen
durchgeführt
werden, einschließlich
externer Standardisierung, direktem Vergleich und durch die Verwendung
eines internen Standards. Die Bestimmung der Volumenfraktion von
Combeit und erfindungsgemäßen Combeit-Glaskeramiken
kann von dem Durchschnittsfachmann unter Anwendung der Ausbildung,
Schulung und Erfahrung derartiger Personen bestimmt werden.
-
1b ist eine Darstellung eines Röntgendiffraktionsspektrums
einer erfindungsgemäßen Combeit-Glaskeramik.
Die Positionen der Peaks der Röntgendiffraktionskurve
entsprechen dem d-Abstand zwischen bekannten Ebenen der Atome oder
Indizes, die zur Beschreibung von spezifischen Kristallen verwendet werden.
Die Zahl, die die H-, K-, L- oder Millerschen Indizes identifiziert,
entspricht den gezählten
Ebenen. Mehrere spezifische Ebenen ermöglichen die Bestimmung einer
bestimmten Kristallphase. Man stimmt zuerst die Positionen der Peaks
in relativen Intensitäten
eines zu analysierenden Röntgendiffraktionsspektrums
mit einer Reihe von Power-Diffraktions-Indizes ab, die im Allgemeinen
zur Identifizierung einer bestimmten Kristallphase berechnet werden.
Sobald sie ermittelt wurden, können
Berechnungen spezifische Ebenennummern zu spezifischen Peaks auf
dem Röntgendiffraktionsmuster
zuordnen. Somit sind die ausgeprägtesten
Ebenen für
Combeit 204, 220, 211, 202 und 113.
-
Es
wird eingesehen, dass die Detektionsgrenze für die Detektion von bestimmten
Kristallen in der normalen Röntgendiffraktions-Messausrüstung von
1 bis 2 Gewichts-% beträgt.
Somit müssen
die Begrenzungen der bestimmten Messausrüstung für relativ kleine Mengen von
bestimmten kristallinen Phasen in Materialien immer berücksichtigt
werden. Alle vorangehenden Betrachtungen sind dem Durchschnittsfachmann
jedoch gut bekannt, der keine Schwierigkeiten haben wird, die Identität und Quantifizierung
von Combeit in im Allgemeinen erfindungsgemäßen Materialien aus der vorangehenden
Diskussion zu bestimmen. 1a zeigt
ein XRD-Muster des amorphen Ausgangsglases vor der Combeit-Kristallisation.
-
Im
Allgemeinen wird eingesehen, dass die Bestimmung von Volumenfraktionen
von Combeit in den Partikeln der vorliegenden Erfindung am genauesten
durch Querschnitte bestimmt werden kann, wie vorstehend beschrieben.
Die Röntgendiffraktionstechnik,
auch vorstehend beschrieben, ist sehr zweckdienlich und nützlich,
um derartige Volumenfraktionen abzuschätzen.
-
Die
bevorzugten erfindungsgemäßen Combeit-Glaskeramik-Partikel
sind derart, dass mindestens etwa 95 Gewichts-% von genannten Partikeln
Partikelgrößen von
größer als
etwa 0,1 Mikron haben. Es ist bevorzugt, dass mindestens 95 % derartiger
Partikel Partikelgrößen von
größer als
etwa 0,2 Mikron haben und dass derartige Partikel Größen von
kleiner als etwa 300 Mikron haben. Gemäß bevorzugterer Ausführungsformen
haben mindestens 95 % der Partikel Größen von kleiner als etwa 100
Mikron. Es ist noch bevorzugter, dass mindestens 95 % der Partikel
Partikelgrößen zwischen
etwa 0,2 und 300 Mikron haben, wobei eine Größe zwischen etwa 0,2 und 100
Mikron noch bevorzugter ist. Gemäß anderer
bevorzugter Ausführungsformen
haben mindestens 95 Gewichts-% der Partikel Partikelgrößen zwischen
etwa 0,5 und 50 Mikron.
-
Die
Messung von Partikelgrößen der
Combeit-Glaskeramiken der vorliegenden Erfindung kann auf zahlreichen
Wegen erfolgen. Für
größere Partikelgrößen, solche,
die größer als
etwa 20 Mikron sind, ist es zweckdienlich und üblich, die Partikelgrößen durch
die Verwendung von Sieben zu bestimmen. Die Trennung von Partikeln
in Größenbereiche
durch die Verwendung von stufenweise feineren Sieben ist gut bekannt
und gebräuchlich.
Es wird eingesehen, dass eine Verteilung von Partikelgrößen durch
diese Methode getrennt werden wird und dass Partikel mit Durchschnittsgrößen, die
etwas größer als
eine nominale Größe sind,
trotzdem durch ein Sieb hindurchgehen können, insbesondere, wenn derartige
Partikel unregelmäßig sind,
wie es in der vorliegenden Erfindung bevorzugt ist. Dies ist der
Fall, da gestreckte Partikel in einer Längsrichtung durch eine Sieböffnung rutschen
können.
Es wird demgemäß eingesehen
werden, dass hierin offenbarte Partikelgrößen aus diesen oder anderen
Gründen
etwas ungenau sind. Trotzdem wird angenommen, dass der Durchschnittsfachmann
keine Schwierigkeiten haben wird, entsprechende Partikelgrößen für irgendeine
bestimmte Anwendung, wie es in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung
gewünscht
sein kann, zu bestimmen.
-
Für Partikelgrößen, die
kleiner als etwa 10 Mikron sind, ist Sieben im Allgemeinen bei der
Bereitstellung von Größenbestimmung
unproduktiv. Es wird gewöhnlich
eher eine Bestimmung von Partikelgrößen durch optische Mittel eingesetzt.
Optische Zähler
für Partikelgrößen sind
gut bekannt und sind leicht erhältlich, z.B.
von den Firmen Horiba und MicroTrac. Es bestehen zusätzliche
Schwierigkeiten bei der Bestimmung von Partikelgrößen von
kleinen Partikeln durch optische Mittel, doch die Lösung von
Problemen auf diesem Gebiet liegt gut in der Fähigkeit des Durchschnittsfachmanns.
-
Erfindungsgemäß wurde
zweckdienlicherweise das Erfordernis ausgewählt, dass Partikel „mindestens
etwa 95 Gewichts-%" einer
bestimmten Größenbeschränkung oder
eines bestimmten Größenbereichs haben.
Es ist nicht wünschenswert,
dass dieser Aspekt der Erfindung streng durch eine Formel eingeschränkt ist,
sondern eher durch praktische Anwendbarkeit im Hinblick auf die
Ziele, die hiermit erhalten werden sollen.
-
2a und 2b stellen
ein erfindungsgemäßes Combeit-Glaskeramik-Partikel
dar. In 2a ist ein Füllstoffpartikel 10 mit
einem Schnittteil dargestellt. In dem Schnitt sind Bereiche von
amorpher, glasiger Struktur 14 zusammen mit Krystalliten 16 von
Combeit, die darin verteilt sind, gezeigt. 2b ist
eine Vergrößerung eines
Bereichs der Schnittansicht von 2a,
die die Combeit-Krystallite in größerem Detail darstellt. Es
wird eingesehen werden, dass 2b eine
zweidimensionale Ansicht, einen Schnitt, darstellt und dass die
verschiedenen Krystallite von Combeit an verschiedenen Punkten geschnitten
sein werden. Somit variieren die Abmessungen der Krystallite in
Abhängigkeit
davon, wo der Schnitt in ihrer Struktur auftritt. Ein Schnitt in
der Nähe
einer Spitze ergibt eine relativ kleine zweidimensionale Ansicht,
während
ein Schnitt in der Nähe
eines größeren Zugangs
zum Auftreten eines großen
Partikels führt.
Eine durchschnittliche Abmessung eines Krystallits ist durch die
Bezugszahl 18 gezeigt. Gleichermaßen ist die durchschnittliche
Abmessung 12 des Füllstoffpartikels 10 in 2a gezeigt.
-
Gemäß bestimmter
bevorzugter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden Gemische von Combeit-Glaskeramiken
eingesetzt. Somit können
Vielzahlen von Combeit-Glaskeramik-Partikeln, z.B. solche mit verschiedenen
Combeit-Gehalten, verschiedenen Partikelgrößen, verschiedenen Glaszusammensetzungen
und verschiedenen Partikelmorphologien, zusammen gemischt werden,
um zu Füllstoffen
zu führen,
die allgemein verbesserte Eigenschaften besitzen. Gleichermaßen können Combeit-Glaskeramik-Partikel mit
anderen anorganischen und möglicherweise
organischen Füllstoffmaterialien
gemischt werden, um bestimmte zusätzliche, erfindungsgemäße Vorteile
zu erhalten. All das, was erforderlich ist, ist, dass mindestens etwa
10 % von in härtbaren
Zusammensetzungen hiervon, verwendetem anorganischem Füllstoff
erfindungsgemäße Combeit-Glaskeramik
umfassen.
-
Die
Pulver, sowohl bioaktive Combeit-Glaskeramik als auch andere Füllstoffe,
sind bevorzugt in die Harzkomponente gemischt, um die gewünschten
Viskositäts-
und Festigkeitsfaktoren zu erreichen. Die Komposite werden leicht
mit einem Drehmischer mit geringer Geschwindigkeit und hoher Scherung
gemischt. In Abhängigkeit
von der endgültigen
Füllstoffbeladung
kann der Bereich von bevorzugten Viskositätswerten 10 000 bis zu 65 000
Millipascal-Sekunden (mPa s) (oder Centipoise (cps)) betragen. Bevorzugte
Bereiche zur Spritzenzuführung
sind 18 000 bis 35 000 mPa s (oder cps) und die Bevorzugtesten sind
20 000 bis 30 000 cps. Für
Kitt-ähnliche
Konsistenz ist der bevorzugte Viskositätsbereich für das Komposit 25 000 bis 55
000 mPa s (oder cps), wobei der bevorzugteste Bereich 35 000 bis
45 000 mPa s (oder cps) ist. Wärmeerzeugung während des
Fingerspitzen-Mischens
der hochviskosen Pasten kann die extrem hohen Viskositäten reduzieren
und den Polymerisationsmechanismus sogar beschleunigen.
-
Materialien,
die als anorganische Füllstoffe
in erfindungsgemäßen härtbaren
Zusammensetzungen eingeschlossen sein können, schließen Folgende
ein: Siliciumdioxid, Quarz, Hydroxyapatit, Fluorapatit, Oxyapatit,
Wollastonit, Anorthit, Calciumfluorid, Agrellit, Devitrit, Canasit,
Phlogopit, Monetit, Brushit, Octocalciumphosphat, Whitlockit, Tetracalciumphosphat,
Cordierit, Berlinit und Mischungen davon.
-
Unter
den Füllstoffen,
die den Combeit-Glaskeramiken der vorliegenden Erfindung beigemischt
sein können,
sind ein großer
Bereich von anorganischen Gläsern,
wie zum Beispiel Barium-Aluminium-Silikat-, Lithium-Aluminium-Silikat-,
Strontium-, Lanthan-, Tantal- usw. Gläser und ähnliche Stoffe, Siliciumdioxid,
insbesondere in Submikron-Größen und
auch andere Füllstoffe.
Silanierung, die an sich gut bekannt ist, kann auch auf jedweden
der Füllstoffe
angewendet werden, um die Bindung davon und ihren Einbau in die
härtbaren
Zusammensetzungen der Erfindung zu verbessern.
-
Pigmente,
Trübungsmittel,
Handhabungsmittel und andere Modifizierungen können auch in den vorliegenden
Formulierungen eingeschlossen sein und derartige Hilfsmittel sind
den Füllstoff-Komponenten
gewöhnlich
beigemischt. Solange sie mit den Zielen der vorliegenden Erfindung
vereinbar sind, steht die Verwendung derartiger Hilfsmittel im Einklang
mit der vorliegenden Erfindung und wird hiermit erwogen.
-
Organische
Füllstoffmaterialien,
die in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, schließen all
solche im Abschnitt Hintergrund der Erfindung zu dieser Anmeldung
und in den darin identifizierten Verweisen Dargelegten zusammen
mit jedwedem anderen organischen Material, das im Einklang mit den
Zielen dieser Erfindung steht, ein.
-
Ein
bevorzugtes Material zum Einschluss hierin ist ein anorganisches
Material, das in der Formel ähnlich
zu oder identisch mit Biogran® ist, das von dem Patentnehmer
der vorliegenden Erfindung verkauft wird. Dies hat eine ähnliche
Gesamtzusammensetzung wie die Combeit-Glaskeramiken dieser Erfindung,
doch zeigt die Gegenwart von nur sehr geringen Mengen von Combeit
(weniger als 2 Volumen-%) oder von überhaupt keinem an. Ein derartiges
Material kann Combeit-Glaskeramiken
und anderen anorganischen und organischen Füllstoffen für gute Wirkungen in Verbindung
mit dieser Erfindung beigemischt werden. In einigen Ausführungen
ist bevorzugt, partikuläre
Füllstoffe,
wie zum Beispiel Polyacryl- Partikel,
insbesondere BisGMA-Polymere, vernetzte Acrylpolymere, Urethan-modifizierte Polymere
und des gleichen, einzusetzen. Gemäß einer Ausführungsform
können
interpenetrierende Polymernetzwerk (IPN)-Systeme, wie in U.S.-Patent
4 396 476 – Romer
et al. beschrieben ist, eingesetzt werden. Es kann nützlich sein,
Fasern, Netze und andere strukturelle Elemente gemäß bestimmter
Ausführungsformen
einzuschließen,
solange dieselben nicht vom Geist und beabsichtigten Umfang der
vorliegenden Erfindung abweichen.
-
Die
Combeit-Glaskeramik-Füllstoffmaterialien
der vorliegenden Erfindung sind an sich neuartig und können auf
jedwede Weise, bei der bekannt ist, dass ein anorganischer Füllstoff
vordem verwendet wurde, verwendet werden. Derartige Verwendungen
schließen
nicht nur medizinische und dentale Verwendungen ein, sondern auch
industrielle Verwendungen jeder Art. Derartige Füllstoffe können daher in der Polymerverarbeitung,
wie zum Beispiel der Formulierung und Herstellung von Golfbällen, gefülltem Kunststoff,
verstärkten
Zementen, Struktur-, Kunststoffelementen, modifizierten Gummis,
Haftmitteln, Farben, Pigmenten, Textilien, und als Trägerstoffe,
Schleifmittel, Verflüssigungsmittel,
Katalysatoren, und in vielen anderen Systemen verwendet werden.
-
Eine
Hauptverwendung der Füllstoffe
der Erfindung, die Combeit-Glaskeramiken
umfassen, ist als Teil eines härtbaren
Materials zur Verwendung in orthopädischen und dentalen Instandsetzungen.
In diesem Zusammenhang wird ein erfindungsgemäßer Füllstoff mit einer polymerisierbaren
Matrix gemischt, die ein Polymersystem umfasst, das zur Härtung unter
dem Einfluss von Hitze oder photochemischer Energie oder anderweitig
in einer kontrollierten Weise fähig
ist. Es wird eingesehen werden, dass eine große Vielfalt von Polymerisationssystemen
und Materialien zur Verwendung darin in Verbindung mit der vorliegenden
Erfindung zu einem guten Nutzen eingesetzt werden kann und alle
derartigen Systeme werden hiermit erwogen.
-
Polymerisierbare
Harze, die zur Verwendung in der praktischen Ausführung von
einer oder mehreren Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, schließen eine große Reihe
von ethylenisch ungesättigten
und anderen besonders polymerisierbaren Zusammensetzungen ein. Acryl-Spezies
sind geeignet. Bevorzugt sind derartige Harze aus der Klasse von
acrylierten Polyestern ausgewählt.
Somit sind das Bis-Glycidyl-Methacrylat-Addukt von Bisphenol-A (BisGMA)
und seine anderen Acryl-Gegenstücke
bevorzugt. Alternativ sind auch die Addukte von 2,2,3- Trimethylhexandiisocyanat
mit Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylmethacrylat und anderen
Hydroxyacrylacryl-Spezies bevorzugt. Der Durchschnittsfachmann wird
einsehen, dass andere acrylierte Polyester auch zur Verwendung geeignet
sein können
und dass dieselben mit Isocyanaten zur Bildung von Urethanen, die
als polymerisierbare Spezies nützlich
sind, zur Reaktion gebracht werden können. Somit kann BisGMA mit
einem Diisocyanat (oder anderem Isocyanat), wie zum Beispiel Hexamethyldiisocyanat,
Phenylendiisocyanat oder einer großen Vielfalt an anderen aliphatischen
und aromatischen Diisocyanaten, zur Reaktion gebracht werden, um
verwendbare polymerisierbare Spezies bereitzustellen. Wie im U.S.-Patent
4 411 625 offenbart ist, wurde gefunden, dass die Addukte von BisGMA-Hexamethylendiisocyanat
für restaurative
Zwecke besonders nützlich
sind und dieselben können
hier verwendet werden.
-
Methylmethacrylat,
Ethylmethacrylat, Propylmethacrylat und höhere Methacrylate, Acrylate, Ethacrylate
und ähnliche
Spezies können
als Ganzes oder Teil der polymerisierbaren Stoffe der härtbaren
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
Es ist auch möglich,
andere Arten von polymerisierbarem Stoff, wie zum Beispiel Epoxid-Verbindungen,
Polyurethan-Vorläuferspezies
und eine große Menge
anderer Stoffe, einzusetzen. Beispielsweise schließen andere
Monomere, die bei der Herstellung von härtbaren Zusammensetzungen dieser
Erfindung verwendbar sind, Folgende ein: Methyl-, Ethyl-, Isopropyl-, tert-Butyloctyl-,
Dodecyl-, Cyclohexyl-, Chlormethyl-, Tetrachlorethyl-, Perfluoroctyl-,
Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-, Hydroxybutyl-, 3-Hydroxyphenyl-, 4-Hydroxyphenyl-, Aminoethyl-,
Aminophenyl- und Thiophenyl-, Acrylat, Methacrylat, Ethacrylat,
Propacrylat, Butacrylat und Chlormethacrylat, sowie die homologen
Monoacrylsäureester
von Bisphenol-A, Dihydroxydiphenylsulfon, Dihydroxydiphenylether,
Dihydroxybiphenyl, Dihydroxydiphenylsulfoxid und 2,2-Bis(4-hydroxy-2,3,5,6-tetrafluorphenyl)propan.
Polymerisierbare Monomere, die zur Unterstützung einer Polymerisationsreaktion
fähig sind,
wie zum Beispiel das Di-, Tri- und höhere Acrylethylenglycoldimethacrylat,
-diethylenglycoldimethacrylat, -trimethylenglycoldimethacrylat,
usw.; Trimethylolpropantrimethacrylat, analoge Acrylate und ähnliche
Spezies, sind auch verwendbar. Es ist auch möglich, Mischungen von zwei,
drei und mehr polymerisierbaren Spezies für eine gute Wirkung einzusetzen.
-
Es
ist bekannt, dass BisGMA-basierte Polymerisationssysteme bei Instandsetzungen
innerhalb des menschlichen Körpers
besonders nützlich
sind. Dies beruht auf zahlreichen, gut bekannten Gründen, einschließlich allgemeiner
Bioverträglichkeit,
Abwesenheit von bedeutenden Mengen von toxischen Produkten, kompatibler
Koeffizienten von thermischer Expansion, einfacher Nutzung, Stabilität und desgleichen.
Entsprechend sind derartige Materialien bevorzugt. Bisphenol-A-Glycidyldimethacrylat
(BisGMA) ist entweder mit oder ohne comonomere Spezies am bevorzugtesten.
-
Es
ist allgemein notwendig, eine Katalyse für die in den härtbaren
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendeten, polymerisierbaren
Spezies bereitzustellen. Derartige Katalysatoren sind im Allgemeinen
zwei Typen, durch Hitze härtende
Katalysatoren und Photopolymerisationsinitiatoren. Jeder Typ ist
gut bekannt und jedwedes katalytische System, das für die restaurative
Verwendung bekannt ist, kann eingesetzt werden, solange dasselbe
im Einklang mit den Zielen der Erfindung steht.
-
Durch
Hitze härtende
Katalyse wird im Allgemeinen in „Zwei-Pasten"-Systemen eingesetzt. In solch einem
Fall wird ein katalytisches System derart eingesetzt, dass, wenn
zwei Komponenten der härtbaren
Zusammensetzung zusammengemischt werden, die katalytische Wirkung
beginnt, was zum Härten
führt.
Dieses System ist bekannt und kann auf eine große Vielfalt von polymerisierbaren
Spezies angewendet werden, einschließlich vieler, die in der vorliegenden
Erfindung geeignet sind. Radikalische Initiatoren, wie zum Beispiel Peroxide,
insbesondere Benzoylperoxid (auch Dibenzoylperoxid genannt) sind
gebräuchlich, ökonomisch
und zweckdienlich. Ein Stabilisator, wie zum Beispiel Butylhydroxytoluol,
ist üblich.
Der Einsatz von Cokatalysatoren, wie zum Beispiel Dimethyl-p-toluidin,
N,N-substituiertes
Toluidin und Oxylidin, ist üblich.
Im Allgemeinen umfasst eine der Pasten den radikalischen Initiator
und Stabilisator, im Allgemeinen ein Peroxid, und die andere Paste
den Beschleuniger, wie zum Beispiel ein Amin, bevorzugt Toluidin.
Das Aushärten
beginnt mit dem Zusammenmischen der zwei Pasten.
-
Photohärtung ist
auch ein nützliches
Mittel zum Erzielen des Härtens
von erfindungsgemäßen Zusammensetzungen.
Somit kann ein Photoinitiationssystem mit den härtbaren Zusammensetzungen eingeschlossen
sein und dasselbe zur Aktivierung durch Aussetzung zu aktinischem
Licht einer geeigneten Wellenlänge veranlasst
werden. Es sind photohärtende
Systeme mit sowohl ultraviolettem als auch mit sichtbarem Licht zur
Verwendung in restaurativer Chirurgie und Zahnmedizin bekannt und
jedwedes derartige System kann hierin eingesetzt werden. Exemplarische
Systeme sind in den U.S.-Patenten 4 110 184 – Dart et al., 4 698 373 – Tateosian
et al., 4 491 453 – Koblitz
et al. und 4 801 528 – Bennett,
beschrieben, die unter Bezugnahme hierin eingeschlossen sind, um
die Ermöglichung
für derartige
bekannte Systeme bereitzustellen.
-
Ein
besonders nützliches
System setzt Härten
mit sichtbarem Licht ein, wobei somit die potentielle Gefahr vermieden
wird, die dem Härten
mit ultravioletter Strahlung eigen ist. Härten mit sichtbarem Licht wurde auf
dem dentalen Gebiet sehr verbessert und dasselbe kann auch auf Instandsetzungen
von Knochengewebe angewendet werden. Chinone finden als Klasse großen Nutzen
als photochemische Initiatoren für
sensibilisierende Systeme für
sichtbares Licht, bevorzugt, wenn denselben tertiäre Amine
beigemischt werden. Es ist bevorzugt, dass einem Alpha-Diketon (Chinon),
wie zum Beispiel Campherchinon oder Biacetyl, ein Amin-Reduktionsmittel,
wie zum Beispiel n-Alkyldialkanolamin oder -trialkanolamin, beigemischt
wird.
-
Während die
härtbaren
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung dadurch gekennzeichnet sind,
dass sie polymerisierbare Spezies zusammen mit Füllstoffen, einschließlich Combeit-Glaskeramik,
umfassen, wird eingesehen werden, dass andere Stoffe in derartigen
Zusammensetzungen eingeschlossen sein können. Somit können Strahlungstrübungsmittel,
oberflächenaktive
Mittel, Handhabungsmittel, Pigmente, verstärkende Materialien, wie zum
Beispiel Fasern und desgleichen, und eine große Vielfalt anderer Stoffe
eingeschlossen sein, solange die gesamten Ziele der vorliegenden
Erfindung erreicht werden.
-
Der
Fachmann wird einsehen, dass die Menge an Füllstoff, die in Verbindung
mit den polymerisierbaren Stoffen der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, von mehreren Variablen, einschließlich der Identität der polymerisierbaren
Harze und der Füllstoffe
und der Partikelgrößen der
Füllstoffe,
abhängen
wird. Es wird eingesehen werden, dass für eine gegebene Harzformulierung
eine vernünftige
Wahl von Füllstofftyp
und Füllstoff-Partikelgröße getroffen
werden muss, sodass eine geeignete Viskosität, gute Verarbeitbarkeit, leichtes Vermischen
und schließlich
Bioverträglichkeit
erreicht werden.
-
In
der praktischen Ausführung
werden lichthärtende,
härtbare
Zusammensetzungen in einheitlicher Form bereitgestellt, z.B. müssen sie
nicht genau vor der Verwendung vermischt werden. Sie werden auf
die Stelle zur Instandsetzung aufgetragen und dann sichtbarem Licht
einer geeigneten Wellenlänge
ausgesetzt, um durch Vermittlung des katalytischen Systems Polymerisation
auszulösen.
Lichtquellen und Anwendungsverfahren sind dem Durchschnittsfachmann
gut bekannt und dieselben können
mit den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung eingesetzt
werden.
-
Somit
wird eine Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung entweder aus
zwei „Pasten" zusammengemischt,
wenn ein thermisches Aushärtungssystem
ausgewählt
wird, oder wird wie bereitgestellt verwendet, wenn ein Photohärtungssystem
gewählt
wird. Dasselbe wird auf eine vorbereitete Stelle zur Instandsetzung
aufgetragen. Das Restaurativ wird dann geglättet oder an der Stelle geformt
und es wird ermöglicht,
dass das Material entweder im Verlauf der Zeit im Fall eines thermischen
aushärtenden
Materials oder durch Anwendung von aktinischer Strahlung im Fall
eines photohärtenden
Materials aushärtet.
Nach anfänglicher
Polymerisation und nachdem das resultierende Aushärten aufgetreten
ist, wird die Instandsetzung relativ fest. Es wird lasttragend sein
und fähig
sein, unterliegende und überliegende
Strukturen innerhalb des somit wiederhergestellten Körperteils
zu stützen.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von harten, geformten Körpern. Somit
können
die härtbaren
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung geformt sein, zum Beispiel durch
konventionelle Kunststoff-verarbeitende
Technologie, Formen, Extrusion, Handformen und desgleichen, und
die entstehenden geformten Teile können entweder durch die Wirkung
von Hitze, photochemischer Energie oder anderweitig gehärtet werden.
Es ist somit möglich,
eine ganze Menge von geformten Körpern
bereitzustellen, die aus den Materialien der Erfindung, die Combeit-Glaskeramik
enthalten, geformt sind. Diese geformten Körper können in einer großen Vielfalt
von Anwendungen verwendet werden, insbesondere in der Chirurgie
und Zahnmedizin, wo gefunden werden wird, dass ihre Eigenschaften
von Bioverträglichkeit,
osteogener Stimulation und inhärenter
Festigkeit vorteilhaft sind.
-
Beispielsweise
können
Stifte, Schrauben oder Stäbe
aus härtbaren
Zusammensetzungen der Erfindung durch konventionelle Extrusion oder
Formen formuliert werden und gehärtet
werden. Diese Stifte, Schrauben oder Stäbe können dort verwendet werden,
wo auch immer in orthopädischer
Chirurgie verwendete Stifte, Schrauben oder Stäbe derzeit eingesetzt werden,
um für
verletzte Gelenke, gebrochene Knochen oder anderweitig Festigkeit
und Stabilität
bereitzustellen. Bei der Verwendung werden derartige Stifte, Schrauben und
Stäbe in
eine vorbereitete Stelle eingeführt
und an der Stelle zementiert. Jedoch anders als frühere, im Allgemeinen
metallische Stifte, und Stäbe
sind die Materialien der vorliegenden Erfindung inhärent bioverträglich und
tatsächlich
osteostimulierend. Dies wird verbessert, wenn der verwendete Zement
zur Befestigung des Objektstabs an die Knochenstruktur so ausgewählt wird,
dass es auch eine härtbare
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist. Wie eingesehen werden
wird, kann es die Einstellung der Viskosität für das Material, das als ein
Zement für
den Stift, die Schraube oder den Stab dienen soll, zweckdienlich
machen, dieses System zur Wiederherstellung von Knochenstruktur
zu verwenden. Das Ergebnis ist, dass die gesamte Wiederherstellung
unter Verwendung von nur bioverträglichem und tatsächlich osteostimulierendem
Material erfolgt; es muss überhaupt
kein Metall eingesetzt werden.
-
Eine
weitere Verwendung der gehärteten
Materialien der vorliegenden Erfindung kann in der Endodontie gefunden
werden. Es ist üblich, „Spitzen" zur Instandsetzung
von Wurzelknälen
und desgleichen einzusetzen. Derartige Spitzen sind üblicherweise
Silber, Guttapercha oder bestimmte andere Materialien. Um einen Wurzelkanal
wiederherzustellen, wird der Zugang zum Wurzelkanal eines erkrankten
Zahns durch den Zahnschmelz und das Dentin des Zahns erreicht und
ein Teil des Nerven-, Knochen- und anderen Gewebes des Wurzelkanals
wird durch die Verwendung einer Anzahl von konventionellen Instrumenten
entfernt. Die eigentliche Vorbereitung von Wurzelkanälen zur
Instandsetzung bildet keinen Teil der vorliegenden Erfindung und alle
derartigen Aspekte der Methode werden vom Fachmann gut verstanden.
-
Ein
vorbereiteter Wurzelkanal muss dann gefüllt werden. Üblicherweise
wird dies durch Einbringen von Silber- oder Guttapercha-„Spitzen" in den vorbereiteten
Kanal und Erwirken, dass dasselbe in dem wiederherzustellenden Raum
verdichtet wird, erreicht. Es ist wichtig, dass um das apikale Foramen
keine Undichtigkeit wahrgenommen wird oder anschließende Reinfektion
auftreten kann. Dieser Prozess kann für den Patienten traumatisch
sein und ist in der Praxis schwierig durchführbar.
-
Erfindungsgemäß können endodontische „Spitzen" unter Verwendung
der gehärteten
Zusammensetzungen der Erfindung hergestellt werden. Diese können dann
in den ausgehöhlten
Raum eines Wurzelkanals zusammen mit Mengen von erfindungsgemäßer härtbarer
Zusammensetzung eingeführt
werden und es kann von denselben erwirkt werden, dass sie in situ
aushärten.
Im Wesentlichen kann vollständiges
Füllen
des vorbereiteten Wurzelkanalraums erreicht werden und die osteostimulierende
Eigenschaft der vorliegenden Materialien kann zu verbesserter Bioverträglichkeit
und Einpassung der Instandsetzung in die Knochenstruktur des Patienten
führen,
woraus gute Ergebnisse folgen.
-
3A stellt einen Stab dar, der für orthopädische Instandsetzungen,
wie vorstehend beschrieben, verwendbar ist. 3B zeigt
einen Platzhalter zum Einschub in den vertebralen Raum während einer
Wirbelsäulenfusion. 3C ist eine aus gehärteter Zusammensetzung der
Erfindung geformte Schraube, während 3D eine dentale Spitze darstellt.
-
Komposite
der vorliegenden Erfindung können
in einer großen
Vielfalt von restaurativen und chirurgischen Methoden verwendet
werden, einschließlich
solcher, die Knochengewebe starken Kräften aussetzen. Ein Beispiel
ist die Wiederherstellung oder Fusion von Wirbeln der Wirbelsäule. Ein
Kompositmaterial kann in die oder in die Nähe der Wirbelsäule durch
Spritzenzuführung
eingebracht werden und erwirkt werden, in situ zu polymerisieren.
Das entstehende, gehärtete
Material stellt lasttragende Stabilität und mikromechanische Bindung
zu Wirbeln oder anderem Knochenmaterial bereit. Nach einiger Zeit
im Körper
verstärkt
sich die Gewebe- und Knochenbefestigung durch die biologische interfaciale
chemische Bindung, die schließlich
eine biologische interfaciale Bindung von Hydroxyapatit zwischen
Gewebe, Knochen und dem Komposit bildet.
-
Gehärtete Materialien,
wie zum Beispiel vertebrale Platzhalter aller Größen und Formen, können vorgefertigt
werden und es kann erwirkt werden, dass sie außerhalb des Körpers polymerisieren,
um die Gestaltungsmerkmale, die für die chirurgische Instandsetzung
in vivo notwendig sind, zu maximieren. Beispielsweise kann ein vorgeformter
und gehärteter
vertebraler Platzhalter in einen vertebralen Raum eingeführt und
daran mit Hilfe von erfindungsgemäßem/erfindungsgemäßen Draht,
Stäben,
Stiften, Schrauben oder Haftmitteln oder anderweitig befestigt werden.
Ein aus dem Material der vorliegenden Erfindung vorgefertigter spinaler
Käfig bietet
die Vertrautheit des Verfahrens, der Stabilität und der Umsetzung zusammen
mit autogenem Knochenersatzstoff mit dem Ziel, dass eine Anzahl
von flexiblen Anwendungen für
spinale und andere derartige Instandsetzungen erreicht werden.
-
Die
Materialien der vorliegenden Erfindung können auch in der Zahnmedizin
und Orthopädie
in all den Umständen
eingesetzt werden, wo derzeit Polymethylmethacrylat eingesetzt wird.
Sobald eine Implantationsstelle vorbereitet wurde, kann Spritzenzuführung einer
Kompositversion mit niedriger Viskosität der vorliegenden Erfindung
zum Füllen
der Lücke
eingesetzt werden. Falls gewünscht
wird, kann ein Implantat in Verbindung mit polymerisierbarem Material
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, wobei ein derartiges
Implantat entweder Metall, Guttapercha, Keramik, Polymer oder tatsächlich ein
erfindungsgemäßes gehärtetes Material
ist. Anschließendes
Abbinden des polymerisierbaren Materials ergibt eine rohe Instandsetzung,
die zum Bearbeiten, zur weiteren restaurativen Anwendung oder anderweitig
geeignet ist.
-
Ein
besonderer Vorteil der vorliegenden Methode ist, dass das implantierte
Material nach dem Heilen des Situs der Instandsetzung oder des Implantats
beginnen wird, chemisch an der Grenzfläche des Knochengewebes zu haften,
wodurch die Festigkeit und Belastbarkeit des Implantatsystems erhöht wird.
-
Die
Materialien der vorliegenden Erfindung sind für die Wiederherstellung von
mangelhaften Implantaten, insbesondere bei dentalen Anwendungen,
besonders nützlich.
Nachdem ein Patient Monate oder Jahre in Therapie verbracht hat,
die auf die Stabilisierung eines dentalen Implantats ausgerichtet
war, ist sein Versagen psychologisch und physisch katastrophal.
Die Verwendung von Kompositmaterialien, wie zum Beispiel solchen
der vorliegenden Erfindung, ermöglicht
die Entfernung von mangelhaften Implantaten, das erneute Füllen der
maxillären
oder mandibulären
Lücke mit
bioaktivem Komposit entweder in spritzbarer oder in spachtelnder
Form, gefolgt von sofortigem Ersatz des Implantats. Schnelle Anpassung
der Position, Abbinden und desgleichen, zusammen mit minimaler Heilungszeit
ist ein reizvolles Merkmal der Erfindung. Es ist auch möglich, ein
Implantat, das dabei ist, zu versagen, durch die Anwendung von erfindungsgemäßen Materialien
zu stabilisieren. Die Injektion eines erfindungsgemäßen Kompositmaterials
ist für
diese Anwendung besonders geeignet, da dasselbe zu Geweben, Metall
und sich selbst bindet, zusammen mit zahlreichen anderen Kompositmaterialien,
wodurch somit eine enorme Flexibilität für derartige Instandsetzungen
bereitgestellt wird.
-
Materialien
dieser Erfindung sind auch besonders zur Wiederherstellung von Trümmerbrüchen geeignet.
In einem derartigen Fall hat eine traumatische Verletzung zu zerdrücktem oder
zersplittertem Knochen geführt
und ein nichtlasttragendes Ersatzstoffmaterial würde für seine Wiederherstellung nicht
verwendbar sein. Gegenwärtig
ist die Verwendung von Metallplatten und -stäben die einzige brauchbare
Variante. Die vorliegende Erfindung kann zur Wiederzusammensetzung
von Knochenfragmenten eingesetzt werden, da die vorliegenden Materialien
für diesen
Zweck zu Kitt formuliert werden können. Alternativ können photohärtende Materialien
verwendet werden, um in einer kurzen Zeit haftbar gemacht und ausgehärtet zu
werden, wodurch somit die Wiederzusammensetzung derartiger Brüche erleichtert
wird. Es ist auch möglich,
erfindungsgemäße gehärtete Materialien
oder traditionelle Metall- oder Keramikknochen, -stifte, -platten
und desgleichen für
derartige Instandsetzungen einzusetzen. Die rasche lasttragende
Fähigkeit
der erfindungsgemäßen Materialien einher
mit ihrer Bioaktivität
verleihen dem vorliegenden System besondere Vorteile.
-
Ein
weiteres Beispiel des Nutzens der Materialien der vorliegenden Erfindung
in der Orthopädie,
die große
Beanspruchungen und verfahrenstechnische Schwierigkeiten einschließt, schließt bipolare(n)
Hüftersatz
oder -korrektur ein. In einem solchen Fall ist die Implantatbefestigung
an der femoralen Stammseite einfach, doch die Anbringung der Hüftgelenkpfanne
ist sehr schwierig, insbesondere bei Korrekturfällen. Durch Verwendung von
Stiften kann die Hüftgelenkpfanne
mit Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung erbeutet [sic]
werden, um den Knochenverlust der Hüftgelenkpfanne auszugleichen.
Sofortige Funktion ist für diese
Anwendung entscheidend und die lasttragende Fähigkeit der vorliegenden Materialien
zeigt es für
eine derartige Verwendung an. Die biologische Bindung der Materialien
der vorliegenden Erfindung wird die Festigkeit und Belastbarkeit
in derartigen Verfahren verbessern und einer weiteren Aufnahme von
existierendem Knochen vorbeugen. Revisionschirurgie für einen
mangelhaften biopolaren Hüftersatz
ist normalerweise ein Notfall, der zuführbare, flexible und funktionelle
Materialien, wie zum Beispiel solche der vorliegenden Erfindung,
erfordert.
-
4 zeigt einen biopolaren Hüftersatz.
Der Femur mit kortikalem Knochen 31 und Spongiosaknochen 32 ist
mit einer Prothese 34 implantiert, mit dem Komposit der
Erfindung 33 an der Stelle zementiert. An der acetabulären Seite
ist eine Hüftkopfgelenkverbindungsoberfläche 36 in
einen vorbereiteten Hohlraum mit Material der Erfindung 33 zementiert.
Eine schwere Polyethylen-Gelenkpfanne 35 wird zur Unterstützung der Gelenkverbindung
mit dem Kopf der Prothese verwendet. 3 zeigt
einen Platzhalter zum Einschub in einen vertebralen Raum während einer
Wirbelsäulenfusion.
-
Die
vorliegende Erfindung ist einzig durch die angefügten Patentansprüche eingeschränkt und
der vorgeschlagene Wirkungsmechanismus soll nicht als einschränkend auf
irgendeine Weise ausgelegt werden. Es wird jedoch angenommen, dass
die Partikel von Combeit-Glaskeramik der Erfindung aufgrund ihrer
einzigartigen Struktur und Eigenschaften besonders vorteilhaft für biologische
Instandsetzungen sind. Wenn sich Combeit-Krystallite bilden, ist
das verbleibende Glas an einigen Elementen abgereichert und in anderen
angereichert. Die übrige
Glasmatrix ist nach der Combeit-Kristallisation reich an CaO und
P2O5, was zu einem
hohen Grad an bioaktiver Wechselwirkung mit angrenzendem Gewebe
führt.
Wenn die kristallisierte Volumenfraktion zunimmt, nimmt die Glasphase
ab. Das Wesen dieser Auflösung
bildet eine mineralreiche Oberfläche
auf dem Komposit, die die Interdigitation von umgebendem Knochengewebe
ermöglicht.
Die schnelle Reaktion von Combeit-Glaskeramik und die Oberflächenmineralisierung
des Komposits könnten
selbstbegrenzend sein, wodurch die innere Festigkeit des Komposits
erhalten bleibt.
-
Der
vorstehend beschriebene Mechanismus ist qualitativ in den FTIR-Schemen in 5 gezeigt und schematisch in 7 dargestellt. Wenn das Komposit in eine
physiologische Umgebung in vivo eingebracht wird, reagieren die
bioaktiven Combeit-Glaskeramik-Füllstoff-Partikel
durch Freisetzung von Ca+2- und PO4 –3-Ionen
an die Oberfläche
des Komposits. Das FTIR in 5 zeigt,
wie die Bildung von Apatiten an der Oberfläche bereits nach 1 Woche stattfindet. 7a und 7b stellen
die interdigitierte, chemisch gebundene Schicht 42 dar,
von der angenommen wird, dass sie sich zwischen dem Komposit 44 und
dem Knochengewebe 40 bildet. Die metastabile Calciumphosphat-Oberfläche des
Komposits wird Kristallisationskeime bilden und Kristallwachstumsmaterial
für das
angrenzende Knochenmineral bereitstellen. Nach nur 1 Woche kann
an dem Körper
eine Calciumphosphat-Keramikoberfläche beobachtet werden, keine
Polymerharzoberfläche.
-
In
einigen Fällen
könnten
Kompositoberflächen
am Innenbereich nicht an den biologischen Reaktionen teilnehmen
und verhalten sich somit wie ein vollständig verstärktes Komposit. Die Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat
(BisGMA)-Harzmatrix
kann mit anderen Monomeren, wie zum Beispiel Triethylenglycoldimethacrylat
(TEGDMA), Diurethandimethacrylat (DUDMA) oder ethoxyliertem Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat
(BisEMA), gemischt werden. Die Verarbeitungszeit und Abbindezeit
kann leicht mit den Mengen an Amin in einer Komponente A und dem
Benzoylperoxid und Butylhydroxytoluol in der anderen eingestellt
werden. Die gewünschte
durchschnittliche Verarbeitungszeit beträgt 3 bis 6 Minuten mit sofortigem
Abbinden danach. Die volle Kompositfestigkeit wird bevorzugt innerhalb
von 1,5 bis 2 Stunden erreicht.
-
Die
einzigartigen bioaktiven Knochenersatzstoff-Komposite dieser Erfindung
sind zur Implantatbefestigung und -wiederherstellung an wachstumsfähigen Geweben
und Knochen aufgrund der Leichtigkeit ihrer Zuführung und Einbringung, niedriger
Wärmeerzeugung
bei Polymerisation, niedriger Schrumpfung sowie sofortiger Befestigung,
Anhaftung und Lasttragung geeignet. Die einzigartige Oberflächenwechselwirkung
führt zu
einer gebundenen bioaktiven Oberfläche. Von der Synergie zwischen
dem Combeit-Glaskeramik-Füllstoff und
der Harzmatrix wird angenommen, dass sie eine reaktive knochenbindende
Harz-Gel-Schicht
bildet, die schließlich
zu einer Harz-Hydroxyapatit-Schicht umgewandelt wird. Siehe 7.
-
Die
selbstbegrenzende biologische Reaktion macht die Komposite dieser
Erfindung ideal für
duales Funktionieren. Somit ist es zumindest auf einer Oberfläche bioaktiv,
während
es im Inneren als ein strukturelles Komposit funktioniert. Dieses
duale Funktionieren der vorliegenden Komposite macht sie für die Wiederherstellung
von Knochenbrüchen
geeignet, wo sofortige Befestigung und Lasttragung entscheidend
sind. Die untere Modulmatrix ermöglicht
Formbarkeit und überträgt die Beanspruchung
auf den oberen Modulfüllstoff.
Der Modul dieser Komposite (5-50
GPa) ist dem von natürlichem
Knochen (7-20 GPa) näher
als PMMA allein (3-5 GPa)
oder Metall (100-200 GPa). Mit einem Elastizitätsmodul, der dem von Knochen
vergleichbar ist, wird die schädigende
Abschirmung von Beanspruchung vermieden. Die Bruchbelastbarkeit
des gesamten Systems wird durch die Bindungsfestigkeit an das Implantat,
z.B. Metall- und Keramikoberflächen,
und an Knochen verbessert. Die enge Oberflächenhaftung und chemische Bindung
eliminiert kleinste Bewegung, aseptisches Lösen und maximiert die Beanspruchungsübertragung
für optimale
lasttragende Eigenschaften.
-
Sobald
es in Kontakt mit der physiologischen Umgebung ist, reagiert das
abgebundene Komposit mit den Körperflüssigkeiten.
Die Serum- und physiologischen Flüssigkeiten diffundieren in
die durchlässige
Struktur des verstärkten
Komposits und reagieren mit den bioaktiven Phasen. Ähnlich wie
oberflächenaktive
Biokeramiken transportieren Reaktantphasen Ca+2-
und PO4 –3-Ionen
zur Oberfläche
des Komposits. Aufgrund der Übersättigung
der umgebenden Oberflächenflüssigkeit,
des leichten Anstiegs des pH und der oberflächenaktiven Silanole und anderen
Harzhydroxyle an der Oberfläche
wird angenommen, dass die gesamte Oberfläche des Komposits und etwa
10 bis 200 Mikrometer im Komposit mit einer Gelschicht bedeckt ist,
die reich an CaO und P2O5 ist,
wie schematisch in 7 dargestellt ist.
Diese diffuse Schicht von Harz-CaO-P2O5 bildet den Vorläufer für die Umwandlung zum Knochenmineral
Hydroxyapatit. Die Beschaffenheit der Harzmatrix, die Ionenwanderung
für Bioaktivität ermöglicht,
begünstigt
auch die Arzneimittelzuführung
aus einem eingeschlossenen Medikament.
-
In
Abhängigkeit
von dem Grad der Reaktion des bioaktiven Füllstoffs, der Partikelgröße und der
Füllstoffbeladung
kann Interdigitation der umgebenden Strukturen auf der teilweise
resorbierbaren Oberfläche
auftreten. Wenn die Partikelgröße des bioaktiven
Füllstoffs
relativ groß ist,
führt die
Reaktion dieses Partikels zu einem großen Kanal für Knochenzellen, Makrophagen
und Vaskularisation. Auf einer Mikroskala von bis zu 200 bis 300
Mikrometern kann Interdigitation von wachstumsfähigen knochenbildenden Geweben
die Komposit-Oberfläche mit
Knochenmineral beschichten. Diese mikromechanisch und chemisch gebundene
Grenzfläche
ist selbstbegrenzend und festigt, wenn die Grenzfläche zur
Bildung vom Knochenmineral Hydroxyapatit kristallisiert. Die Zeit
für diese
Vorgänge
kann bis zu 8 Wochen betragen, doch die Festigkeit des gehärteten Komposits
ermöglicht
die sofortige Funktion. Verbesserte Bindung an der biologischen
Grenzfläche
fördert weiter
die Verfestigung und Langzeitstabilität.
-
Bevorzugte
Harzsysteme bestehen aus zwei Pasten, A & B. In einer Ausführungsform besteht das Paste-A-Harz
aus 40-60 Gewichts-% Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat
(BisGMA), 10-45 Gewichts-% Triethylenglycoldimethacrylat (TEGDMA),
0-40 Gewichts-% Diurethandimethacrylat (DUDMA), 0,2-3,5 Gewichts-% N,N-Dimethyl-p-toluidin
oder anderen N,N-Dialkylanilinen oder N,N-Dialkyltoluidinen und 0-1,5 Gewichts-%
Butylhydroxytoluol (BHT) oder anderen Stabilisatoren von freien
Radikalen. Paste-B-Harz besteht aus 40-60 Gewichts-% Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat
(BisGMA), 10-45 Gewichts-% Triethylenglycoldimethacrylat (TEGDMA),
0-40 Gewichts-% Diurethandimethacrylat (DUDMA), 0,1-3,0 Gewichts-%
Benzoylperoxid (BPO) oder anderen organischen Peroxiden und 0-2
Gewichts-% Butylhydroxytoluol (BHT) oder anderen Stabilisatoren
von freien Radikalen.
-
Verschiedene
Kombinationen von Amin:BPO:BHT werden spezifische Verarbeitungs-
und Abbindezeiten ergeben. Innerhalb der vorstehend gegebenen Zusammensetzungsvariablen
ergibt das Verhältnis
von 2,25:1:0,12 die bevorzugte lange Verarbeitungszeit von 5 Minuten
und die langsame Abbindezeit von 8 bis 10 Minuten. Die bevorzugteren
3 Minuten Verarbeitungszeit und 5 bis 7 Minuten Abbindezeit werden
mit einem Amin:BPO:BHT-Verhältnis
von 2,5:1:0,1 erhalten. Jedes festgelegte Merkmal wird von der Masse
des verwendeten Materials, der beim Mischen übertragenen Energie und der
Temperatur des Körpers
(normalerweise 37 °C)
an der Implantatstelle abhängen.
-
Die
Füllstoffmenge
von Paste A & B
kann von 65 bis 85 Gewichts % des gesamten Füllstoffgehalts variieren, wobei
der bevorzugte Gehalt an bioaktiver Glaskeramik (Combeit-Glaskeramik,
CGC) von 10 bis 99 Gewichts-% dieses Füllstoffs reicht. Es wird bevorzugt,
dass die Partikelgrößenverteilung
breit, bimodal oder bevorzugt trimodal ist, die auch kleiner als
etwa 300 Mikrometer ist, wobei weniger als 5 Gewichts-% kleiner als
0,1 Mikron an Größe sind.
-
Spritzbare
Pasten mit relativ geringer Viskosität sind am besten zum Füllen von
Knochenschäden,
zur Wiederherstellung von Brüchen
und Implantatbefestigung und -korrektur geeignet. Spritzbare Pasten
fließen, um
Lücken
und Spalten zu füllen,
und haften fest an der Oberfläche
des Knochens, Gewebes oder Implantats. Fließbarkeit kann für festes
Haften und die Beseitigung von kleinster Bewegung, wenn die Implantatsicherung ausgeführt wird,
bedeutend sein. das Fehlen von Implantatbewegung kann Entzündung verringern
und den Erfolg des Implantatsystems im Zeitablauf bestimmen. Pasten
mit höherer
Viskosität
sind für
größere, lasttragende
Knochenschäden
und leicht zugängliche
Bruchstellen wünschenswert.
Ein „Kitt" kann manipuliert,
geformt und an der Stelle mit sofortiger hoher Fähigkeit zur Festigkeit ausgehärtet werden.
Onkologische Knochenschäden
sind für
höchst
beladene, höchst
bioaktive Komposite gut geeignet. Die Verwendung von handgemischten
Pasten kann auch die Zugabe von Medikamenten, Antibiotika oder Knochenwachstumsfaktoren
ermöglichen.
-
Das
entstehende Komposit hat eine durchlässige Oberfläche und
ein 3-dimensionales
Netzwerk, das den bioaktiven Füllstoffen
ermöglicht,
mit der physiologischen Umgebung zur Bildung einer interdigitierten,
diffusen Grenzflächenschicht,
die aus Harz-CaO-P2O5 besteht,
zu reagieren. Die Schicht ist der Vorläufer zur Knochenmineralhaftung
und -bildung. Das mikromechanische Ineinandergreifen von Knochengewebe
und der Oberfläche
des Komposits festigt, während
sich die chemischen Bindungen bilden und im Knochenmineral (HAp)
kristallisieren. Der Grad der Interdigitation und die Gelschicht
werden durch die Menge von bioaktivem Füllstoff und der Partikelgrößenverteilung
dieses Füllstoffs
geregelt.
-
BEISPIEL 1
-
Combeit-Glaskeramik
-
Ein
Gemisch von 33,9 % Siliciumdioxid, üblicherweise als „candle
quartz" bezeichnet,
30,98 % Natriumcarbonat, 26,36 % Calciumcarbonat und 8,68 % Calciumhydrogenphosphat
(CaHPO4) wurde zusammen in einem abgedeckten
Platin-Tiegel in
einer 1-Kilogramm-Charge in einem Globar® Schmelzofen
unter normaler Atmosphäre
bei einer Temperatur zwischen etwa 1200 und 1400 °C für 12 Stunden
geschmolzen. Die entstehende homogene Schmelze wurde auf eine vorgeheizte
Graphit-Platte gegossen und langsam auf Raumtemperatur abgekühlt. Das
langsame Abkühlen
ermöglichte
das Auftreten von signifikanter Oberflächenkristallisation und war
deutlich als ein weißer
Stoff auf der Oberfläche
der Glasplatte sichtbar. Der so gebildete, feste Körper wurde
zerstoßen,
in einer Kugelmühle
zerkleinert und einer Kugelmühle
oder einem Backenbrecher und dann Reihen von Sieben zur Bereitstellung
von Größentrennung
unterzogen.
-
Die
sich ergebende partikuläre
Combeit-Glaskeramik bestand aus Partikeln mit unregelmäßigen Morphologien,
was die vorstehend beschriebenen, brechenden und zerkleinernden
Prozesse beweist. Die Morphologien schließen zerklüftete Ecken, rauhe Vorsprünge, unregelmäßige Abschüssigkeiten
und ähnliche Strukturen
ein. Combeit-Glaskeramik-Partikel wurden mit 5-10 Volumenprozenten
Combeit in Form von mikrokristallinen Bereichen-Krystalliten-, wie
durch Röntgendiffraktionsspektroskopie
bestimmt wurde, erhalten. Die Menge von Combeit in den gemäß dieses
Beispiels hergestellten Combeit-Glaskeramiken kann weiter durch Variieren
der Erhitzungszeit bei Tc oder der Temperatur und Zeit, die über Tc gehalten
wurde, erhöht
werden. Es ist somit möglich,
Combeit-Glaskeramiken in partikulärer Form mit Combeit-Zusammensetzungs-Krystalliten,
die von 2 Volumen-%
bis 70 Volumen-% reichen, herzustellen.
-
Es
wurde gefunden, dass die Gesamtzusammensetzung der Combeit-Glaskeramik-Partikel,
die gemäß dieses
Verfahrens hergestellt wurden, einschließlich sowohl der amorphen Bereiche
als auch der Combeit-Krystallite, 45 Gewichts-% Siliciumdioxid,
24,5 % Natriumoxid, 24,5 Calciumoxid und 6 % P2O5 betrug.
-
BEISPIEL 2
-
Combeit-Glaskeramik, Frittenverfahren
-
Ein
Gemisch von Siliciumdioxid, Natriumcarbonat, Calciumcarbonat und
Calciumhydrogenphosphat von Beispiel 1 wurde wie zuvor geschmolzen.
Anstelle zu ermöglichen,
dass die Schmelze als ein Körper
auf einem Substrat abgekühlt
wurde, wurde die Schmelze in destilliertes Wasser gegossen, um eine
Fritte zu erhalten. Diese Fritte wurde zerstoßen und erneut für 1-2 Stunden
auf 700 °C
erhitzt, um zu einer partikulären Combeit-Glaskeramik
mit höchst
unregelmäßigen Oberflächenmorphologien
zu führen.
Die Gesamtzusammensetzung der Combeit-Glaskeramik ist die gleiche wie die
in dem Produkt von Beispiel 1 Gefundene, jedoch ist die Combeit-Krystallit-Zusammensetzung
unterschiedlich. Es ist möglich,
die Menge von Combeit in der Combeit-Glaskeramik gemäß dieses
Protokolls über
Zeit-, Temperaturprofilangleichung zu modifizieren. Die Partikelgrößenbereiche
können
auch durch konventionelle Mittel selektiert werden. Der Kristallisationsprozess verändert die
beginnende glasige Struktur des Ausgangsglases, um eine einzigartige
endgültige
Glaskeramik zu ergeben.
-
BEISPIEL 3
-
Paste-Paste-Restaurativ
-
Eine
Acrylharz-basierte Paste-Paste-Knochenrestaurativzusammensetzung
wird hergestellt, einschließlich
einer erfindungsgemäßen Combeit-Glaskeramik.
Eine erste Komponente wurde hergestellt, die aus Folgenden besteht:
Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat
55 Gewichtsteile | (BisGMA) |
Triethylenglycoldimethacrylat
(TEGDMA) | 45
Gewichtsteile |
Butylhydroxytoluol
(BHT) | 0,04
Gewichtsteile |
N,N-Dimethyl-p-toluidin
(DMEPT) | 1,0
Gewichtsteile |
Dihydroxyethyl-p-toluidin
(DHEPT) | 1,5
Gewichtsteile |
-
Ein
anorganisches Füllstoffgemisch
wird hergestellt, das die folgenden Komponenten umfasst:
Combeit-Glaskeramik
mit zwischen 2 und 5 Volumen-% Combeit in einer Partikelgröße von kleiner
als etwa 50 Mikron | 50
Gewichtsteile |
Combeit-Glaskeramik
mit zwischen 5 und 50 Volumen-% Combeit in Partikelgrößen von
kleiner als etwa 50 Mikron | 10
Gewichtsteile |
pyrogenes
Siliciumdioxid mit Partikelgrößen von
kleiner als etwa 1 Mikron und behandelt mit 2 Chlortrimethylsilan | 8
Gewichtsteile |
Barium-Aluminium-Siliciumdioxid-Glas
(erhältlich
von Scientific Pharmaceuticals, Inc. unter dem Handelszeichen IF
2324) mit Partikelgrößen von
kleiner als 50 Mikron | 32
Gewichtsteile |
-
Das
vorhergehende anorganische Füllstoffmaterial
wird gesiebt, um zu gewährleisten,
dass mindestens 95 Gewichts-% des anorganischen, partikulären Füllstoffs
in der Größe von kleiner
als etwa 50 Mikron vorliegen.
-
Das
Harzgemisch, in der Menge von 35 Gewichts-%, wird mit dem vorstehend
beschriebenen Füllstoffgemisch,
65 Gewichts-%, vereinigt und gründlich
gemischt, um eine erste Komponente einer zweiteiligen Paste-Restaurativzusammensetzung
zu ergeben. Die Viskosität
dieser ersten Komponente beträgt
ungefähr 15
000 Centipoise.
-
Eine
zweite Komponente der Zwei-Komponenten-Paste-Restaurativzusammensetzung wird aus Harz-
und Füllstoffmaterialien
wie folgt hergestellt:
Eine Harzzusammensetzung, die die folgenden
Stoffe umfasst, wurde zusammengemischt:
Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat | 55
Gewichtsteile |
Triethylenglycoldimethacrylat | 45
Gewichtsteile |
Butylhydroxytoluol | 0,04
Gewichtsteile |
Benzoylperoxid
(BPO) | 1,0
Gewichtsteile |
-
Diese
Harzkomponente, in der Menge von ungefähr 35 Gewichtsprozenten, wurde
mit 65 Gewichtsprozenten des vordem beschriebenen Füllstoffgemischs
gemischt. Die entstehende zweite Komponente des Zwei-Pasten-Systems
hat eine Viskosität
von ungefähr
15 000 Centipoise.
-
Die
erste und zweite Komponente durchlaufen, wenn sie zusammengemischt
werden, eine Peroxid-katalysierte, thermische Reaktion, um zum Härten der
gemischten Zusammensetzung zu führen.
Die anfängliche
Viskosität
der gemischten Stoffe beträgt
ungefähr
15 000 Centipoise, eine Viskosität,
die zur Zuführung
mittels einer Spritze, die einen breiten Mund hat, geeignet ist.
Die Verarbeitungszeit beträgt bei
22 °C zwischen
etwa 3 und 5 Minuten. Nach dieser Zeit beginnt erhebliches Härten. Das
gehärtete
Material ist mit Knochengewebe und dentalen Strukturen vollständig verträglich.
-
Die
Zusammensetzung dieses Beispiels härtet innerhalb von etwa 5 Minuten
zu einer lasttragenden, hochfesten Form aus. Das Komposit haftet
sofort an Metall, bildet eine feste Bindung, sowie haftet an der
Form eines Hohlraums, der gefüllt
wird. Das Material ist sehr verformbar, formbar und leicht durch
ein Spritzenzuführungssystem
zuführbar.
Es wird angenommen, dass das Komposit bei Kontakt mit physiologischen
Flüssigkeiten
und Blutseren darin bioaktiv ist, es wird vermutet, dass dort eine
biologische Grenzfläche
vorliegt, die sich bildet und schließlich aushärtet.
-
BEISPIEL 4
-
Paste-Paste-Restaurativ
-
Ein
Harzformulierung wird aus den folgenden Komponenten hergestellt:
Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat | 50
Gewichtsteile |
Triethylenglycoldimethacrylat | 15
Gewichtsteile |
Diurethandimethacrylat
CAS 411 37-6-4, erhältlich von
Rohm Tech als MHOROMER 6661-0 | 35
Gewichtsteile |
Butylhydroxytoluol | 0,04
Gewichtsteile |
N,N,-Dimethyl-p-toluidin
(DMEPT) | 0,75
Gewichtsteile |
Dihydroxyethyl-p-toluidin
(DHEPT) | 1,5
Gewichtsteile |
-
Ein
anorganisches Füllstoffgemisch
wird aus folgenden Materialien hergestellt:
Combeit-Glaskeramik
mit zwischen 2 und 5 Volumen-% Combeit und Partikelgrößen von
kleiner als etwa 50 Mikron | 50
Gewichtsteile |
Combeit-Glaskeramik-Partikel
mit zwischen 5 und 50 Volumen-% Combeit und Partikelgrößen von
kleiner als etwa 50 Mikron | 5
Gewichtsteile |
Combeit-Glaskeramik
mit mehr als 50 Volumen-% Combeit und Partikelgrößen von kleiner als etwa 50 Mikron | 5
Gewichtsteile |
Silan-behandeltes
pyrogenes Siliciumdioxid mit Partikelgrößen von kleiner als 1 Mikron | 8
Gewichtsteile |
Barium-Aluminium-Silikat-Glas
mit Partikelgrößen von
kleiner als etwa 50 Mikron | 27
Gewichtsteile |
Dicalciumphosphat-Dihydrat | 5
Gewichtsteile |
-
Das
vorhergehende anorganische Füllstoffmaterial
wird größenmäßig ausgemessen,
um zu gewährleisten,
dass mindestens 95 % der Partikel Größen von kleiner als etwa 50
Mikron haben. Eine erste Paste wird aus 65 % von anorganischem Füllstoffgemisch
und 35 % der vorhergehenden Harzzusammensetzung hergestellt.
-
Eine
zweite Harzzusammensetzung, die Folgendes umfasst:
Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat | 50
Gewichtsteile |
Triethylenglycoldimethacrylat | 15
Gewichtsteile |
Diurethandimethacrylat | 35
Gewichtsteile |
Butylhydroxytoluol | 0,08
Gewichtsteile |
Benzoylperoxid | 1,0
Gewichtsteile |
wird mit dem anorganischen Gemisch dieses Beispiels
so vermischt, dass die Harzkomponente 35 % umfasst und die Füllstoffzusammensetzung
65 Gewichts-% des Materials umfasst. Die entstehende Zusammensetzung
bildet eine zweite Paste, die zur Katalyse einer Härtungsreaktion
fähig ist.
-
Jede
der Pasten hat eine Viskosität
von ungefähr
18 000 Millipascal-Sekunden
(oder Centipoise) und ist zur Spritzenzuführung geeignet. Wenn das Komposit
zusammengemischt wird, hat es bei 22 °C eine Verarbeitungszeit von
zwischen etwa 5 und 8 Minuten.
-
Es
wird erwartet, dass die allgemein höhere Kristallinität der Combeit-Glaskeramik dieses
Beispiels zu einer etwas langsameren Bioaktivität führt. Die Freisetzung von Calcium-
und Phosphat-Ionen wird durch die Zugabe von DCPD, was zu einer
leichten Gesamterhöhung
der Viskosität
des Materials führt,
ausgeglichen.
-
BEISPIEL 5
-
Paste-Paste-Restaurativ
-
Ein
Harzgemisch wird aus Folgendem hergestellt:
Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat
(BisGMA) | 45
Gewichtsteile |
Triethylenglycoldimethacrylat
(TEGDMA) | 25
Gewichtsteile |
Diurethandimethacrylat
(DUDMA) | 30
Gewichtsteile |
Butylhydroxytoluol
(BHT) N,N-Dimethyl-p-toluidin (DMEPT) | 0,06
Gewichtsteile |
Dihydroxyethyl-p-toluidin
(DHEPT) | 2
Gewichtsteile |
-
Ein
Füllstoffgemisch
wird aus Folgendem hergestellt:
Combeit-Glaskeramik
(2 < 5 Volumen-%
Combeit) | 50
Gewichtsteile |
Combeit-Glaskeramik
(5 < 50 Volumen-%
Combeit) | 5
Gewichtsteile |
Combeit-Glaskeramik
(> 50 Volumen-% Combeit) | 0
Gewichtsteile |
Silan-behandeltes
pyrogenes Siliciumdioxid (< 1
Mikrometer) | 5
Gewichtsteile |
Silan-behandeltes
BaO-B2O3-Al2O3-SiO2-Glas (< 50 Mikrometer) | 20
Gewichtsteile |
Dicalciumphosphat-Dihydrat
(DCPD) | 20
Gewichtsteile |
-
Alles
des Combeit-Glaskeramik-Pulvers ist in der Größe kleiner als 50 Mikrometer.
Eine erste Paste mit 65 Gewichts-% Füllstoffgemisch wird gebildet
und es wurde gefunden, dass sie eine geringe Viskosität zur Spritzenzuführung hat.
-
Ein
Harzgemisch für
eine zweite Paste wurde aus Folgendem hergestellt:
Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat
(BisGMA) | 45
Gewichtsteil |
Triethylenglycoldimethacrylat
(TEGDMA) | 25
Gewichtsteil |
Diurethandimethacrylat
(DUDMA) | 30
Gewichtsteil |
Butylhydroxytoluol
(BHT) | 0,1
Gewichtsteil |
Benzoylperoxid
(BPO) | 1,0
Gewichtsteil |
-
Der
Füllstoff
für diese
Paste umfasst:
Combeit-Glaskeramik
(CGC) (2 < 5 Volumen-%
Combeit) | 50
Gewichtsteile |
CGC
(5 < 50 Volumen-%
Combeit) | 5
Gewichtsteile |
CGC
(> 50 Volumen-% Combeit) | 0
Gewichtsteile |
Silan-behandeltes
(ST) pyrogenes Siliciumdioxid (< 1 Mikrometer) | 5
Gewichtsteile |
Silan-behandeltes
BaO-B2O3-Al2O3-SiO2-Glas (< 50 Mikrometer) | 20
Gewichtsteile |
Dicalciumphosphat-Dihydrat
(DCPD) | 20
Gewichtsteile |
-
Alles
des Combeit-Glaskeramik-Pulvers ist in der Größe kleiner als 50 Mikrometer,
wie durch Sieben gemessen wurde. Der Füllstoffgehalt der zweiten Paste
wird auf 65 Gewichts-% für
eine Spritze eingestellt. Die Verarbeitungs- und Abbindezeit des
vorstehenden Komposits bei Raumtemperatur (22 °C) beträgt 7 bzw. 10 Minuten. Die kristalline
Combeit-Glaskeramik-Phase und das DCPD erhöhen die Freisetzung von Ca+2- und PO4 –3-Ionen.
-
BEISPIEL 6
-
Pulver-Harz-Restaurativ
-
Ein
Harzgemisch wird aus Folgendem hergestellt:
Bisphenol-A-Glycidyl-Dimethacrylat
(BisGMA) | 45
Gewichtsteile |
Triethylenglycoldimethacrylat
(TEGDMA) | 25
Gewichtsteile |
Diurethandimethacrylat
(DUDMA) | 30
Gewichtsteile |
Butylhydroxytoluol
(BHT) N,N-Dimethyl-p-toluidin (DMEPT) | 0,06
Gewichtsteile |
Dihydroxyethyl-p-toluidin
(DHEPT) | 2
Gewichtsteile |
-
Ein
Füllstoffgemisch
wird aus Folgendem hergestellt:
Combeit-Glaskeramik
(2 < 5 Volumen-%
Combeit) | 50
Gewichtsteile |
Combeit-Glaskeramik
(5 < 50 Volumen-%
Combeit) | 25
Gewichtsteile |
Combeit-Glaskeramik
(> 50 Volumen-% Combeit) | 0
Gewichtsteile |
Silan-behandeltes
pyrogenes Siliciumdioxid (< 1
Mikrometer) | 5
Gewichtsteile |
Silan-behandeltes
BaO-B2O3-Al2O3-SiO2- Glas (< 50 Mikrometer) | 20
Gewichtsteile |
Benzoylperoxid
(BPO) | 1,0
Gewichtsteile |
-
Alles
des Combeit-Glaskeramik-Pulvers, das in der Größe kleiner als 50 Mikrometer
ist, wurde in ein Polyethylen-Gefäß gebracht und zum genauen
Mischen der Pulver auf eine Walzmühle gebracht. Eine erste Paste
mit 65 Gewichts-% Füllstoffgemisch
wird gebildet und es wurde gefunden, dass sie eine geringe Viskosität zur Spritzenzuführung hat.
Die Abbindezeit der Pulver-Harz-Paste beträgt ungefähr 6 Minuten, wobei die entstehende
Masse eine feste Form bildet.
-
BEISPIELE 7-11
-
Paste-Paste-Restaurative:
-
Die
folgenden Pastezusammensetzungen (bis zu 73,5 Gew.-% Füllstoff)
wurden von Hand vermischt und durch Ausdrücken durch einen zweistufigen
statischen Mischer (Courtalds Aerospace, N. J. und Mixpac, Co.,
Schweiz) gemischt und bei Raumtemperatur (23 °C) in (5 mm × 35 mm) zylindrischen Formen
zur Beurteilung von mechanischer Festigkeit abgebunden. ISO 4049
stellte die Test- und mechanischen Standards, denen gefolgt wurde,
bereit.
-
-
-
Legende der Tabelle:
-
-
- %s/tBAS
- = silaniertes BaO-B2O3-Al2O3-SiO2-Glas (< 20 μm).
- %s/tSiO2
- = silaniertes pyrogenes
Siliciumdioxid (< 1 μm)
- %s/tCGC
- = silanierte Combeit-Glaskeramik
(5 < 50 Volumen-%
Combeit)
- DTS
- = diametrale Zugfestigkeit
(MPa)
- CS
- = Druckfestigkeit
(MPa)
- FS
- = Biegefestigkeit
(MPa)
-
Beispiel
10 enthielt zusätzliches
Testen: die Exotherme der Polymerisation wurde durch Differential-Scanning-Kalorimetrie
(DSC) gemessen und nur für
eine 14-Gramm-Probe auf 55 °C
erhöht.
Andere Zusammensetzungen, die nicht in der vorstehenden Tabelle
aufgelistet sind, wurden mit vergleichbaren Werten (reichen von
46-58 °C)
gemessen.
-
Beschleunigtes
Altern als ein Maß der
Haltbarkeitsdauer des Komposits wurde durch Altern des Komposits
bei 45 °C
für 50
Stunden und das Testen der Verarbeitungs- und Abbindezeit sowie
der mechanischen Festigkeit durchgeführt. Die akzeptable Abweichung,
die bei allen Kompositen auftrat, betrug +/–1 min bei der Verarbeitungs-
und Abbindezeit und < 10
% bei der mechanischen Festigkeit.
-
Die
statischen Ermüdungseigenschaften
wurden an einem Last-kontrollierten mechanischen Instron-Tester
bei Raumtemperatur und einer Zyklusfrequenz von 5 Hz (normal für Gang)
gemessen. Es wurde die maximale Last zum Versagen für über 1 Million
Zyklen gemessen. Der endgültige
Wert für
Beispiel 10 war 190 MPA bis zu 1,6 Millionen Zyklen.
-
Es
wurde toxikologische Testung nach ISO 10993 und FDA-Richtlinien
am Komposit von Beispiel 7 ausgeführt. Es wurde gefunden, dass
das Komposit nicht Bakterien abtötend,
nicht fungizid, nicht cytotoxisch (akute systemische Toxizität), nicht
reizend (intrakutane Reaktivität),
nicht sensibilisierend (Kligman und Meerschweinchen), nicht pyrogen
und nicht mutagen ist.
-
Bioverträglichkeit
sollte weiter festgestellt werden, wenn die reaktive Apatit-Oberflächenschicht
gebildet wird. Die Bestätigung
dieser Apatit-Schichtbildung
wurde nach Altern von mehreren der vorstehend aufgelisteten Komposite
in Kochsalzlösung
oder physiologischen Körperflüssigkeiten
in einer Umgebung von 37 °C für verschiedene
Zeitspannen beobachtet. Die Oberfläche war visuell und mikroskopisch
verändert,
von einer Kompositfarbe (hellbraun) zu einem Kreideweiß. FTIR
zeigte, dass diese Oberfläche
Schwingungsarten aufweist, die für
Apatite bezeichnend sind.