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Diese
Anmeldung wurde mit Unterstützung
der Regierung unter den Erteilungsnummern R01 HL48074 erstellt,
und finanziert von den National Institutes of Health, Bethesda,
Maryland, und unter Erteilungsnummer M01 RR00064 vom Public Health
Service der USA.
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Allgemeiner Stand der
Technik
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Die
vorliegende Erfindung betrifft inter alia den Bereich der Gene und
Genprodukte, die mit dem Long-QT-Syndrom
(LQT) assoziiert sind, und Verfahren zur Diagnose und Vorbeugung
von LQT. LQT wird durch Analyse der DNS-Sequenz des KVLQT1-Gens
eines zu testenden Individuums und Vergleichen der entsprechenden
DNS-Sequenz mit
der bekannten DNS-Sequenz eines normalen KVLQT1-Gens diagnostiziert. Alternativ
kann das KVLQT1-Gen
eines zu testenden Individuums auf Mutationen gescreent werden,
die LQT verursachen. Die Vorhersage von LQT wird praktische Ärzte in
die Lage versetzen, dieser Störung
unter Verwendung existierender Heilverfahren vorzubeugen. Diese
Erfindung richtet sich ferner auf die Entdeckung, dass die KVLQT1-
und minK-Proteine
coassemblieren, um einen kardialen IKs-Kaliumkanal zu bilden.
Dieses Wissen kann verwendet werden, um diese beiden Proteine in
einer Zelle zu coexprimieren und eine solche transformierte Zelle
kann zum Auffinden von Wirkstoffen verwendet werden, die für die Behandlung
oder Vorbeugung von LQT verwendbar sein werden.
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Die
Veröffentlichungen
und andere Materialien, die hier verwendet werden, um den allgemeinen
Stand der Technik zu erläutern,
oder zusätzliche
Details hinsichtlich der Praxis bereitzustellen, werden als Bezugsdokumente beigefügt, und
sind in der beigefügten
Liste der Verweise jeweils in übersichtlichen
Gruppen zusammengefasst.
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Kardiale
Arrhythmien sind eine verbreitete Ursache für Morbidität und Mortalität, die für ungefähr 11 % aller
natürlichen
Todesfälle
verantwortlich sind (Kannel, 1987; Willich et al., 1987). Im Allgemeinen
ist die präsymptomatische
Diagnose und Behandlung von Individuen mit lebensbedrohlichen ventrikulären Tachyarrhythmien
schlecht, und in einigen Fällen
erhöht
medizinisches Management sogar das Arrhythmie- und Todesrisiko (New
Engl. J. Med. 327, 227 (1992)). Diese Faktoren machen ein frühes Erkennen
von Individuen mit Anfälligkeit
für kardiale
Arrhythmien und die Arrhythmievorbeugung zu einer hohen Priorität.
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Sowohl
genetische als auch erworbene Faktoren tragen zum Risiko der Entwicklung
kardialer Arrhythmien bei. Das Long-QT-Syndrom (LQT) ist eine erbliche
kardiale Arrhythmie, die abrupten Bewusstseinsverlust, Synkope,
Anfälle
und plötzlichen
Tod aufgrund ventrikulärer
Tachyarrhythmien, spezifisch Torsade-de pointes und ventrikulärer Fibrillation
verursacht (Ward, 1964; Romano, 1965; Schwartz et al., 1975; Moss
et al., 1991). Diese Störung
tritt üblicherweise
bei jungen, ansonsten gesunden Individuen auf (Ward, 1964; Romano,
1965; Schwartz, 1975). Die meisten Träger des LQT-Gens zeigen eine
Verlängerung
des QT-Intervalls auf Elektrokardiogrammen, ein Zeichen für eine abnorme
kardiale Repolarisation (Vincent et al., 1992). Die klinischen Merkmale
von LQT resultieren aus episodischen kardialen Arrhythmien, spezifisch
repolarisationsbezogenen ventrikulären Tachyarrhythmien, wie Torsade-de-pointes,
so bezeichnet aufgrund der charakteristischen wellenförmigen Form
des Elektrokardiogramms bei dieser Arrhythmie, und ventrikulärer Fibrillation (Schwartz
et al., 1975; Moss und McDonald, 1970). Torsade-de-pointes kann
zu einer ventrikulären
Fibrillation degenerieren, einer besonders tödlichen Arrhythmie. Auch wenn
LQT keine sehr verbreitete Diagnose ist, sind ventrikuläre Arrhythmien
sehr verbreitet; über
300.000 Bürger
der Vereinigten Staaten erleiden jedes Jahr einen plötzlich Tod
(Kannel, et al., 1987; Willich et al., 1987) und in vielen Fällen kann
der zugrunde liegende Mechanismus aberrierende, kardiale Repolarisation
sein. LQT stellt daher eine einmalige Möglichkeit bereit, die lebensbedrohlichen
kardialen Arrhythmien auf molekularer Ebene zu untersuchen.
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Es
wurden sowohl erbliche als auch erworbene Formen von LQT definiert.
Erworbene LQT und sekundäre
Arrhythmien können
aus kardialer Ischämie,
Bradykardie und Stoffwechselanomalien, wie etwa niedriger Kalium-
oder Kalziumkonzentration im Serum resultieren (Zipes, 1987). LQT
kann auch aus der Behandlung mit bestimmten Medikamenten, einschließlich Antibiotika,
Antihistaminen, Allgemeinanästhetika
und, am häufigsten,
antiarrhythmischen Medikamenten resultieren (Zipes, 1987). Erbliche
Formen von LQT können
aus Mutationen in mindestens drei verschiedenen Genen resultieren.
In vorherigen Untersuchungen wurden LQT-Loci auf Chromosom 11p15.5 (LQT1) (Keating
et al., 1991a; Keating et al., 1991b), 7g35-36 (LQT2) und 3p21-24 (LQT3) (Jiang
et al., 1994) kartiert. Unter diesen ist LQT1 die häufigste
Ursache des erblichen LQTs (Li et al. (1996), Pediatrics, Band 98,
Nr.3, S. 534–535).
Unsere Daten zeigen auf, dass Mutationen in diesem Gen für über 50 %
des erblichen LQTs verantwortlich sind (Q. Wang, unveröffentlichte
Ergebnisse). Unlängst wurde
ein vierter LQT-Locus (LQT4) auf 4g25-27 kartiert (Schott et al.,
1995). Die vorliegende Arbeit zeigt auf, dass minK, ein Gen, das
auf Chromosom 21 liegt, ebenfalls an LQT beteiligt ist.
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Es
wurde über
autosomal-dominante und autosomal-rezessive Formen dieser Störung berichtet.
Autosomal- rezessives
LQT (auch bekannt als Jervell-Lange-Nielson-Syndrom) wurde mit kongenitaler neuraler Schwerhörigkeit
assoziiert; diese Form des LQTs ist selten (Jervell und Lange-Nielson,
1957). Das autosomal-dominante LQT (Romano-Ward-Syndrom) ist verbreiteter
und wird nicht mit anderen phänotypischen
Anomalien assoziiert. Eine Störung,
die dem erblichen LQT sehr ähnlich
ist, kann auch, üblicherweise
als Ergebnis einer pharmakologischen Therapie, erworben sein (Schwartz
et al., 1975; Zipes, 1987).
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Die
Daten haben Implikationen für
den Mechanismus von Arrhythmien beim LQT. Zwei Hypothesen für das LQT
wurden zuvor vorgeschlagen (Schwartz et al., 1994). Eine legt nahe,
dass eine Prädominanz
der linken autonomen Innervation eine abnorme kardiale Repolarisation
und Arrhythmien verursacht. Diese Hypothese wird gestützt durch
den Befund, dass Arrhythmien bei Hunden durch das Entfernen des
rechten Sternganglions induziert werden können. Außerdem legt anektotische Evidenz
nahe, dass einige LQT-Patienten tatsächlich mit β-Adrenolytika und durch Ektomie
des linken Sternganglions behandelt wurden (Schwartz et al., 1994).
Die zweite Hypothese für
mit LQT zusammenhängende
Arrhythmien legt nahe, dass Mutationen in kardialspezifischen Ionenkanalgenen,
oder Genen, die kardiale Ionenkanäle modulieren, verzögerte myozelluläre Repolarisation
verursachen. Verzögerte
myozelluläre
Repolarisation könnte
die Reaktivierung von L-Typ-Kalziumkanälen fördern, die in sekundären Depolarisationen
resultieren (January und Riddle, 1989). Diese sekundären Depolarisationen
sind der wahrscheinliche zelluläre
Mechanismus von Torsade-depointes-Arrhythmien (Surawicz, 1989).
Diese Hypothese wird durch die Beobachtung gestützt, dass das pharmakologische
Blockieren von Kaliumkanälen
eine QT-Verlängerung
und mit Repolarisation zusammenhängende
Arrhythmien beim Menschen und in Tiermodellen induzieren können (Antzelevitch
und Sicouri, 1994). Die Entdeckung, dass eine Form des LQTs aus
Mutationen in einem kardialen Kaliumkanalgen resultiert, stützt die
myozelluläre
Hypothese.
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Im
Jahr 1991 wurde die vollständige
Kopplung zwischen autosomal-dominantem LQT und einem Polymorphismus
bei HRAS berichtet (Keating et al., 1991a; Keating et al., 1991b).
Diese Entdeckung lokalisierte LQT1 auf Chromosom 11p15.5 und machte
bei einigen Familien die präsymptomatische
Diagnose möglich. Zuvor
war angenommen worden, das autosomal-dominantes LQT genetisch homogen
wäre, und
die ersten sieben Familien, die untersucht wurden, wurden mit 11p15.5
gekoppelt (Keating et al., 1991b). Im Jahr 1993 wurde herausgefunden,
dass es eine Locus-Heterogenität
für LQT
gab (Benhorin et al., 1993; Curran et al., 1993; Towbin et al.,
1994). Anschließend
wurden zwei zusätzliche
LQT-Loci identifiziert, LQT2 auf Chromosom 7q35-36 (neun Familien)
und LQT3 auf 3p21-24 (drei Familien) (Jiang et al., 1994). Mehrere
Familien konnten nicht mit den bekannten Loci gekoppelt werden,
was auf eine zusätzliche
Locus-Heterogenität
für LQT
hinwies. Dieser Grad an Heterogenität legt nahe, dass unterschiedliche
LQT-Gene Proteine kodieren, die interagieren, um kardiale Repolarisation
und Arrhythmie-Risiko zu modulieren.
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Auch
wenn über
die Physiologie von LQT wenig bekannt ist, so ist die Störung assoziiert
mit der Verlängerung
des QT-Intervalls auf Elektrokardiogrammen, einem Zeichen für abnorme
kardiale Repolarisation. Diese Assoziation legt nahe, dass Gene,
die Ionenkanäle
kodieren, oder deren Modulatorsubstanzen, berechtigte Kandidaten
für LQT
sind. HRAS, das auf Chromosom 11p15.5 lokalisiert wurde, wurde als
Kandidat für LQT1,
basierend auf direkten DNS-Sequenzanalysen (unveröffentlichte
Beobachtungen) und durch Kopplungsanalysen, ausgeschlossen (Roy
et al., 1994). Ein neuroendokrines Kalziumkanalgen (CACNL1A2; Chin et al.,
1991; Seino et al., 1992) und ein Gen, das ein GTP-Bindeprotein
kodiert, das Kaliumkanäle
moduliert (GNRI2; Weinstein et al., 1988; Magovcevic et al., 1992),
wurden, basierend auf ihrer chromosomalen Lage, Kandidaten für LQT3.
Durch anschließende
Kopplungsanalysen wurden diese Gene jedoch ausgeschlossen (Wang
und Keating, unveröffentlichte
Daten). Ein Skelettmuskel-Chloridkanal (CLCN1; Koch et al., 1992)
und ein kardialer Muskarin-Acetylcholin-Rezeptor (CHRM2; Bonner et al., 1987)
wurden Kandidaten für
LQT2, basierend auf ihrer chromosomalen Lage 7g35-36, aber durch anschließende Kopplungsanalysen
wurden diese Gene ausgeschlossen (Wang et al., hinterlegt).
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Theoretisch
könnten
Mutationen in einem Natriumkanalgen LQT verursachen. Spannungsgesteuerte Natriumkanäle vermitteln
schnelle Depolarisation in ventrikulären Myozyten und leiten auch
einen niedrigen Strom während
der Plateauphase des Aktionspotentials (Attwell et al., 1979). Geringe
Anomalien der Natriumkanalfunktion (z. B. verzögerte Natriumkanalinaktivierung
oder veränderte
Spannungsabhängigkeit
der Kanalinaktivierung) könnte
die kardiale Repolarisation verzögern,
was zu QT-Verlängerung
und Arrhythmien führen könnte. Im
Jahr 1992 klonierten und charakterisierten Gellens und Kollegen
ein kardiales Natriumkanalgen SCN5A (Gellens et al., 1992). Die
Struktur dieses Gens ähnelte
anderen, zuvor charakterisierten Natriumkanälen, die ein großes Protein
mit 2016 Aminosäuren
kodierten. Diese Kanalproteine enthalten vier homologe Domänen (DI-DIV),
von denen jede sechs putative membranspannende Segmente enthält (S1–S6). SCN5A wurde
unlängst
auf Chromosom 3p21 kartiert, was es zu einem ausgezeichneten Kandidatengen
für LQT3 macht
(George et al., 1995), und es erwies sich dann, dass dieses Gen
mit LQT3 assoziiert ist (Wang et al., 1995a).
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Im
Jahr 1994 identifizierten Warmke und Ganetzky eine neuartige menschliche
cDNS, das Human Ether-A-Go-Go Related Gen (HERG, Warmke und Ganetzky,
1994). HERG wurde auf dem menschlichen Chromosom 7 durch PCR-Analyse eines Somazellhybridpanels
lokalisiert (Warmke und Ganetzky, 1994), was es zu einem Kandidaten
für LQT2
machte. Die Funktion des Proteins, das von HERG kodiert wird, ist
nicht bekannt, aber es hat eine vorhergesagte Aminosäuresequenzhomologie
zu Kaliumkanälen.
HERG wurde aus einer Hippocampus-cDNS-Bibliothek durch Homologie zum Drosophila
Ether-A-Go-Go-Gen
(eag) isoliert, das einen Kalzium-modulierten Kaliumkanal kodiert
(Bruggeman et al., 1993). HERG ist nicht das menschliche Homolog
zu eag, indes es nur 50 Aminosäuresequenzhomologie
teilt. Es wurde gezeigt, dass HERG mit LQT2 assoziiert ist (Curran
et al., 1995).
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Es
wurde ein neuartiges Kaliumkanalgen entdeckt, das KVLQT1 genannt
wurde (Wang et al. (1996) Nature Genetics, Band 12, Nr. 1, S. 17–23). Hier
wird der Beweis präsentiert,
der aufzeigt, dass KVLQT1 LQT1 ist. Sechzehn Familien mit Mutationen
in KVLQT1 wurden identifiziert und charakterisiert, und es wurde
gezeigt, dass es in allen sechzehn Familien eine vollständige Kopplung
zwischen LQT1 und KVLQT1 gab. KVLQT1 wurde auf Chromosom 11p15.5
kartiert, was es zu einem Kandidatengen für LQT1 machte. KVLQT1 kodiert
ein Protein mit strukturellen Charakteristika von Kaliumkanälen und
die Expression des Gens, wie mittels Northern-Blot-Analyse gemessen,
bewies, dass KVLQT1 am stärksten
im Herzen exprimiert wird. Eine intragene Deletion und zehn verschiedene
Missense-Mutationen, die LQT verursachen, wurden in KVLQT1 identifiziert.
Diese Daten definieren KVLQT1 als ein neuartiges kardiales Kaliumkanalgen
und zeigen, dass Mutationen in diesem Gen Anfälligkeit für ventrikuläre Tachyarrhythmien und plötzlichen
Tod verursachen.
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Mutationen
in SCN5A, HERG und KVLQT1 als potentielle Ursache von LQT werden
ebenfalls diskutiert in Roden et al. (1996), American Heart Association,
Inc., Band 94, Nr. 8, S. 1996–2012;
und Priori et al. (1996), Schweiz. Med. Wochenschr., Band 126, Nr.
41, S. 1727–1731.
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Priori
et al. (1996), Archives des maladies du coeur et des vaisseaux,
Band 89, Nr. 9, S. 1185–1187, berichten über die
Entwicklung eines zellulären
Modells, in dem ventrikuläre
Myozyten Anthopleurin und Dofetilid ausgesetzt wurden, um LQT3 bzw.
LQT2 nachzuahmen.
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Es
war bekannt, dass eine Komponente des IKs-Kanals
minK ist, ein 130-Aminosäureprotein
mit einer einzigen putativen Transmembrandomäne (Takumi et al., 1988; Goldstein
und Miller, 1991; Hausdorff et al., 1991; Takumi et al., 1991; Busch
et al., 1992; Wang und Goldstein, 1995; Wang et al., 1996).
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Ein
menschlicher minK-Kanal wurde in Xenopus Oozyten exprimiert und
charakterisiert (Ruknudin et al. (1993), Society for Neuroscience
Abstracts, Band 19, Nr. 292.9). Ein Polymorphismus in dem minK-Gen wurde
von Lai et al. (1994), Gene, Band 151, S. 339–340, berichtet.
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Aufgrund
der Größe und Struktur
von minK war es unwahrscheinlich, dass minK allein funktionelle
Kanäle
bildete (Attali et al., 1993; Lesage et al., 1993). Es wird der
Beweis präsentiert,
dass KVLQT1 und minK coassemblieren, um den kardialen IKs-Kaliumkanal
zu bilden. Eine IKs-Dysfunktion ist eine
Ursache für
kardiale Arrhythmie.
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Kurzdarstellung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beweist die molekulare Basis des Long-QT-Syndroms.
Spezifischer hat die vorliegende Erfindung ermittelt, dass molekulare
Varianten des KVLQT1-Gens die Pathogenese von LQT verursachen oder
daran beteiligt sind. Genotyp-Analysen zeigen, dass KVLQT1 bei sechzehn
nicht miteinander verwandten Familien vollständig mit LQT1 gekoppelt ist.
Die Analyse des KVLQT1-Gens wird eine frühe Diagnose von LQT bei Probanden
bereitstellen. Das Diagnoseverfahren umfasst das Analysieren der
DNS-Sequenz des KVLQT1-Gens eines zu testenden Individuums und Vergleichen
derselben mit der DNS-Sequenz des nativen, nichtvarianten Gens.
Das KVLQT1-Gen eines zu testenden Individuums wird auf Mutationen
gescreent, die LQT verursachen. Die Fähigkeit, LQT vorherzusagen,
wird Ärzte
in die Lage versetzen, der Krankheit mit medizinischer Therapie,
wie etwa Betablockern vorzubeugen.
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Es
wird ferner bewiesen, dass sich KVLQT1 und minK coassemblieren,
um einen kardialen IKs-Kaliumkanal zu bilden.
Eine IKs-Dysfunktion ist eine Ursache für kardiale
Arrhythmie. Das Wissen, dass diese beiden Proteine coassemblieren,
um den IKs-Kanal zu bilden, ist nützlich für die Entwicklung
eines Assays, um auf Wirkstoffe zu screenen, die bei der Behandlung
oder Vorbeugung von LQT1 verwendbar sind. Durch Coexprimieren beider
Gene in einer Zelle, wie etwa einem Oozyten, ist es möglich, auf
Wirkstoffe zu screenen, die eine Wirkung auf den IKs-Kanal
haben, sowohl in dessen Wildtyp-Formen als auch in dessen mutierten
Formen. Dieses Wissen ist auch für
die Analyse des minK-Gens für
eine frühe
Diagnose von Probanden mit LQT verwendbar. Die Diagnoseverfahren
werden ausgeführt,
wie oben für
KVLQT1 angegeben.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung eine Zelle bereit, umfassend eine DNS,
die kodiert für
- (a) menschliches minK und menschliches KVLQT1;
- (b) menschliches minK und mutiertes menschliches KVLQT1;
- (c) mutiertes menschliches minK und menschliches KVLQT1; oder
- (d) mutiertes menschliches minK und mutiertes menschliches KVLQT1;
wobei
jede DNS exprimiert wird, und wobei jene Zelle im Hinblick auf diese
DNS heterolog ist,
und eine Zelle, umfassend eine RNS, die
komplementär
ist zu einer DNS, die kodiert für - (a) menschliches minK und menschliches KVLQT1;
- (b) menschliches minK und mutiertes menschliches KVLQT1;
- (c) mutiertes menschliches minK und menschliches KVLQT1; oder
- (d) mutiertes menschliches minK und mutiertes menschliches KVLQT1;
wobei
jene RNS translatiert wird, und wobei jene Zelle im Hinblick auf
jene RNS heterolog ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner ein Verfahren zum Auffinden
von Wirkstoffen bereit, die zur Behandlung oder Vorbeugung von Long-QT-Syndrom
verwendbar sind, wobei das Verfahren umfasst:
- (a)
das Einbringen einer Zelle, die DNS umfasst, die für menschliches
minK und menschliches KVLQT1 kodiert, wobei jene DNS exprimiert
wird, und wobei jene Zelle im Hinblick auf diese DNS heterolog ist,
oder eine Zelle, die RNS umfasst, die komplementär ist zu DNS, die für menschliches
minK und menschliches KVLQT1 kodiert, wobei jene RNS translatiert
wird, und wobei jene Zelle im Hinblick auf jene RNS heterolog ist,
in einer Badelösung
zur Strommessung;
- b) das Messen des induzierten K+-Stroms
in der Zelle aus Schritt (a);
- (c) das Einbringen einer Zelle, die DNS umfasst, die kodiert
für
menschliches
minK und mutiertes menschliches KVLQT1;
mutiertes menschliches
minK und menschliches KVLQT1; oder
mutiertes menschliches minK
und mutiertes menschliches KVLQT1;
wobei jede DNS exprimiert
wird, und wobei jene Zelle im Hinblick auf diese DNS heterolog ist,
oder
eine Zelle, umfassend eine RNS, die komplementär ist zu einer DNS, die kodiert
für
menschliches
minK und mutiertes menschliches KVLQT1;
mutiertes menschliches
minK und menschliches KVLQT1; oder
mutiertes menschliches minK
und mutiertes menschliches KVLQT1;
wobei jene RNS translatiert
wird, und wobei jene Zelle im Hinblick auf jene RNS heterolog ist,
in eine Badelösung
zur Strommessung;
- d) das Messen des induzierten K+-Stroms
in der Zelle aus Schritt (c);
- (e) die Zugabe eines Wirkstoffs zu der Badelösung aus Schritt (d);
- (f) das Messen des induzierten K+-Stroms
in der Zelle aus Schritt (e);
- (g) die Bestimmung, ob der Wirkstoff einen Strom induzierte,
der dem in einer mit menschlichen minK und menschlichen KVLQT1 kotransfizierten
Zelle beobachteten induzierten K+-Strom ähnlicher
oder weniger ähnlich
ist, im Vergleich mit dem in einer mit
(i) menschlichem minK
und mutiertem menschlichem KVLQT1,
(ii) mutiertem menschlichem
minK und menschlichem KVLQT1, oder
(iii) mutiertem menschlichem
minK und mutiertem menschlichem KVLQT1,
kotransfizierten Zelle
beobachteten Strom in Abwesenheit eines Wirkstoffs, wobei Wirkstoffe,
die einen Strom auslösen,
der dem in einer mit menschlichem minK und menschlichem KVLQT1 kotransfizierten
Zelle beobachteten Strom ähnlicher
ist, zur Behandlung oder Vorbeugung von Long-QT-Syndrom verwendet werden
können.
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Bevorzugt
stammen die in diesem Verfahren verwendeten Zellen aus Säugetieren,
wie etwa CHO-Zellen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner ein nichtmenschliches transgenes
Tier bereit, wobei jenes Tier
- (a) menschliches
minK und menschliches KVLQT1;
- (b) menschliches minK und mutiertes menschliches KVLQT1;
- (c) mutiertes menschliches minK und menschliches KVLQT1; oder
- (d) mutiertes menschliches minK und mutiertes menschliches KVLQT1
umfasst.
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Die
Erfindung richtet sich ferner auf ein Verfahren zum Auffinden von
Wirkstoffen, die zur Behandlung oder Vorbeugung von Long-QT-Syndrom
verwendbar sind, wobei das Verfahren umfasst:
- (a)
das Messen des induzierten K+-Stroms in
einem nichtmenschlichen transgenen Tier, wobei jenes Tier menschliches
minK und menschliches KVLQT1 umfasst;
- (b) das Messen des induzierten K+-Stroms
in einem nichtmenschlichen transgenen Tier, wobei jenes Tier umfasst
menschliches
minK und menschliches KVLQT1;
menschliches minK und mutiertes
menschliches KVLQT1;
mutiertes menschliches minK und menschliches
KVLQT1; oder
mutiertes menschliches minK und mutiertes menschliches
KVLQT1.
- (c) die Verabreichung eines Wirkstoffs an das transgene Tier
aus Schritt (b);
- (d) das Messen des induzierten K+-Stroms
in dem mit dem Wirkstoff behandelten Tier aus Schritt (c);
- (e) die Bestimmung, ob der Wirkstoff einen Strom induzierte,
der dem in einem transgenen Tier beobachteten induzierten K+-Strom, umfassend menschliches minK und
menschliches KVLQT1, ähnlicher
oder weniger ähnlich
ist,
im Vergleich mit dem in dem transgenen Tier beobachteten
Strom, umfassend
(i) menschliches minK und mutiertes menschliches
KVLQT1,
(ii) mutiertes menschliches minK und menschliches KVLQT1,
oder
(iii) mutiertes menschliches minK und mutiertes menschlichem
KVLQT1, in Abwesenheit eines Wirkstoffs, wobei Wirkstoffe, die einen
Strom auslösen,
der dem in einem menschliches minK und menschliches KVLQT1 umfassenden
transgenen Tier beobachteten Strom ähnlicher ist, zur Behandlung
oder Vorbeugung von Long-QT-Syndrom
verwendet werden können.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1.
Stammbaumstruktur für
einen Abschnitt von LQT Familienstamm 1532. Betroffene Individuen werden
als gefüllte
Kreise (Frauen) oder Quadrate (Männer),
nicht betroffene Individuen als leere Symbole gezeigt, und Individuen
mit unbestimmten Phänotypen
sind getüpfelt.
Die Genotypen für
Chromosom-11-Marker sind unter jedem Symbol angezeigt und werden
als Haplotypen gezeigt. Die Marker sind (von oben nach unten) geordnet
nach: Tel-HRAS-D11S922-TH-D11S1318-D11S454-D11S860-D11SS12-Cen.
Die Genauigkeit der Haplotypen wurde durch die Verwendung von Genotypen
aus dem zusätzlichen Chromosom-11p15.5-Marker
gewährleistet
(Q. Wang, unveröffentlichte
Ergebnisse). Vermutete Genotypen werden in Klammern gezeigt. Krankheitschromosome
werden als Kästchen
angezeigt und Rekombinationsereignisse werden durch horizontale
Volllinien angezeigt. Die Rekombinationsereignisse, die Krankheitschromosomen
betreffen, treten in folgenden Individuen auf: IV-22, IV-25, V-6,
V-17, V-24, V-34, VI-13, VI-14 und VI-16. Rekombinationsereignisse,
die in Nichtkrankheitschromosomen auftreten, werden nicht angezeigt.
KVLQT1 ist ein SSCP-Konformer innerhalb von KVLQT1, der durch die
Primer 5 und 6 identifiziert ist; dieser Konformer wurde nur in
K1532 identifiziert und repräsentiert
eine Erkankheit-assoziierte Mutation (Allel 2 ist das mutierte Allel).
Haplotypenanalysen zeigen an, dass KVLQT1 zwischen den flankierenden
Markern D11S922 und D11S454 liegt.
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2.
Physische Karte der LQT1-Region. Das Ideogramm von Chromosom 11
zeigt die ungefähre Lage
von LQT1 an (11p15.5). Die Lage der polymorphen Marker und einige
Cosmide werden durch senkrechte Linien auf der Karte angezeigt.
Verbesserte genetische Kartierung ordnet LQT1 zwischen TH und D11S454 ein.
Der Abstand zwischen TH und D115454 wurde durch Puls-Feld-Gel-Analysen
auf < 700 kb geschätzt. Eine physische
Karte eines minimalen Sets überlappender
YAC- und P1-Klone wird gezeigt. Die Lagen der KVLQT1-cDNS und der
gefangenen (trapped) Exons werden angegeben. Strichlinien in YACs
zeigen Chimärismus
an.
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3A und 3B. Nukleotid
und abgeleitete Aminosäuresequenzen
von KVLQT1 (ohne die Region, die die ersten 34 Aminosäuren kodiert).
(A) Die zusammengesetzte Sequenz von KVLQT1 wird gezeigt. Die Nukleotidsequenz
ist SEQ-ID-Nr.: 15. Die Aminosäuresequenz
ist SEQ-ID-Nr.: 16 Sechs putative Transmembransegmente (S1 bis S6)
und eine putative Porenregion (Pore) sind angegeben. Eine potentielle Glycosylierungsstelle
(N160) ist kursiv gedruckt. Zwei Consensus-Polyadenylierungssignale
sind in der 3'-untranslatierten
Region fettgedruckt angegeben. Zusammengesetzte cDNS-Sequenzen für KVLQT1
wurden durch Endsequenzierung der überlappenden cDNS-Klone und
durch Primerwalking erhalten. KVLQT1-Sequenzen erhielten die GenBank-Accession-Number
U40990.
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(B)
Alignment der S1–S6-Region
von KVLQT1 mit dem Drosophila-Shaker-Kaliumkanal, DMSHAKE1 (SHA)
(Pongs et al., 1988). Identität
(I) und Ähnlichkeit
(:) werden angegeben. Die 3 separaten Fragmente von KVLQT1 sind
der Reihe nach: SEQ-ID-Nr.: 17, SEQ-ID-Nr.: 18 und SEQ-ID-Nr.: 19. Die 3
separaten Fragmente von DMSHAKE1 sind der Reihe nach: SEQ-ID-Nr.:
20, SEQ-ID-Nr.: 21 und SEQ-ID-Nr.:
22.
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4.
Gewebeexpressionsmuster von KVLQT1. Northern-Analysen stellten eine 3,2 kb KVLQT1-mRNA
in menschlicher Niere, Lunge, Plazenta und Herz dar, mit höchsten Leveln
im Herzen.
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5A bis 5D.
KVLQT1-Missense-Mutationen cosegregieren mit LQT in den Familienstämmen K1532
(5A), K2605 (5B),
K1723 (5C) und K1807 (5D). Die Ergebnisse der SSCP-Analysen mit Primerpaar
5 bis 6 (K1532), Primerpaar 9 bis 10 (K1723, K1807) und Primerpaar
11 bis 12 (K2605) werden unter jedem Stammbaum gezeigt. Aberrierende
SSCP-Konformers (durch * angezeigt) cosegregierten mit LQT in jedem
Familienstamm. Für
K1532 werden nur acht der 217 Individuen gezeigt; die Ergebnisse
der SSCP-Analysen bei zusätzlichen
Mitgliedern von K1532 werden in 1 gezeigt
(KVLQT1-Allel 2). Weil die aberrierenden SSCP-Konformer, die in
K161 und K162 mit LQT cosegregieren, mit dem aberrierenden Konformer,
der in K1807 definiert ist, identisch waren, werden die Ergebnisse
für diese
Stämme
nicht gezeigt.
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Die
Ergebnisse der DNS-Sequenzanalysen der normalen (linken) und aberrierenden
Konformer (rechts) werden unter jedem Stammbaum gezeigt.
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6A bis 6G.
Intragene Deletionen und Missense-Mutationen in KVLQT1, die mit LQT assoziiert
sind, in den Familienstämmen
K13216 (6A), K1777 (6B), K20925 (6C),
K2557 (6D), K13119 (6E), K20926 (6F)
und K15019 (6G). Die Ergebnisse der SSCP-Analysen
mit Primerpaar 1 bis 2 (K13216, K2557, K13119, K15019), Primerpaar
7 bis 8 (K1777, K20926) und Primerpaar 9 bis 10 (K20925) werden
unter jedem Stammbaum gezeigt. Weil die aberrierenden SSCP-Konformer,
die in K2050, K163 und K164 mit LQT cosegregieren, mit den aberrierenden
Konformern, die in K1723 und K1807 definiert sind, identisch waren,
werden die Ergebnisse für
diese Familienstämme
nicht gezeigt. Die Ergebnisse der DNS-Sequenzanalysen der normalen
(linken) und aberrierenden (rechten) Konformer werden unter jedem Stammbau
gezeigt. Die gezeigten Sequenzen sind auf dem Antisense-Strang.
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7.
Schematische Repräsentation
der vorhergesagten Topologie des KVLQT1-Proteins und Lage der KVLQT1-Mutationen.
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8A und 8B.
Struktur von menschlichen KVLQT1 und Xenopus-KVLQT1 und Gewebeexpressionsmuster
menschlicher KVLQT1. A) Vergleich menschlicher KVLQT1 und einer
teilweisen Xenopus-KVLQT1-Aminosäuresequenz.
Senkrechte Linien zeigen identische Reste an. Die Xenopus-Aminosäuresequenz
ist SEQ-ID-Nr.: 23 und die menschliche Aminosäuresequenz ist SEQ-ID-Nr.:
24. B) Northern-Analysen zeigen die Expression von KVLQT1 im menschlichen
Herzen, Plazenta, Lunge, Niere und Bauchspeicheldrüse an.
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9A bis 9E.
KVLQT1- und hminK-Coexpression in CHO-Zellen induziert einen Strom, der mit dem
kardialen IKs fast identisch ist. A) KVLQT1-Ströme, die
während
1 Sek. depolarisierender Impulse an Membranpotentialen von –50 bis
+40 mV aufgenommen wurden, die von einem Haltepotential von –80 mV angewendet
werden. Schwanzströme
wurden bei –70
mV gemessen. B) Normalisierte isochronale Aktivierungskurven für Zellen,
die mit KVLQT1 (n = 6; 1 Sek. Impulse) oder KVLQT1 und hminK (n
= 7; 7,5 Sek. Impulse) transfiziert wurden. C-E) Ströme, die
während
7,5 Sek. Impulsen zu –40, –20, –10, 0,
+20 und +40 mV in Zellen aufgezeichnet wurden, die mit hminK (C),
KVLQT1 (D) oder KVLQT1 und hminK (E) transfiziert wurden. Schwanzströme wurden
bei –70
mV in D, und bei –50
mV in C und E gemessen. Die Amplitude des stationären Zustands-KVLQT1-Stroms
bei +40 mV betrug 0,37 ± 0,14
nA (n = 6). In Zellen, die mit KVLQT1 und hminK cotransfiziert wurden,
betrug der zeitabhängige
Strom während
eines 7,5-s Impulses an +40 mV 1,62 + 0,39 nA (n = 7).
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10A bis 10C.
Expression von KVLQT1 in Xenopus-Oozyten.
A) Ströme,
die in einem mit 12,5 ng KVLQT1-cRNA
injizierten Oozyten aufgezeichnet wurden. Die Impulse wurden in
10-mV-Steigerungen von –70
bis +40 mV angewendet. B) Isochronale (Is) Aktivierungskurve für KVLQT1-Strom.
V1/2 betrug –14, 0 ± 0, 2 mV und der Slope-Faktor betrug 11,2 ± 0,2 mV
(n = 9). C) Die Beziehung von Erev versus
log[K+]e wurde mit einer
linearen Funktion angepasst und hatte einen Slope von 49,9 ± 0,4 mV
(n = 6–7
Oozyten je Punkt). Tail-Ströme
wurden mit mehreren Voltzahlen nach 1,6 Sek Vorimpulsen an +10 mV
gemessen.
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11A bis 11E.
Die Coexpression von KVLQT1 und hminK legt die Gegenwart eines KVLQT1-Homologs
in Xenopus Oozyten nahe. Die Ströme
wurden bei –40, –20, 0,
+20 und +40 mV in Oozyten aufgenommen, die entweder mit 5,8 ng KVLQT1
(11A), 1 ng hminK (11B)
injiziert wurden oder mit beiden cRNAs (11C)
coinjiziert wurden, aufgenommen. 11D zeigt
Strom- Spannung-Verhältnisse,
die unter Verwendung von 2-Sek.-Impulsen
für KVLQT1,
und 7,5 Sek.-Impulsen für
hminK oder KVLQT1 und hminK (n = 20 Zellen für jede Bedingung) gemessen
wurden. Für
Oozyten, die mit 60 pg oder 1 ng hminK-cRNA injiziert wurden, betrug
der IsK bei +40 mV 2,11 ± 0,12 μA und 2,20 ± 0,18 μA. 11E zeigt
normalisierte isochronale Aktivierungskurven für Oozyten, die mit hminK (V1/2 = 2, 4 ± 0, 3 mV injiziert wurden;
Slope = 11,4 ± 0,3
mV; n = 16) oder mit KVLQT1- und
hminK-cRNA (V1/2 = 6,2 ± 0,3 mV; Slope = 12,3 ± 0,2 mV;
n = 20) coinjiziert wurden
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12A bis 12D.
Die Nukleotidsequenz für
KVLQT1-cDNS und deren Translationsprodukt werden gezeigt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf den Nachweis, dass LQT in
dem KVLQT1-Gen kartiert, und dass molekulare Varianten dieses Gens
die Pathogenese von LQT verursachen oder daran beteiligt sind. Sie ist
auch auf den Nachweis gerichtet, dass KVLQT1 und minK coassemblieren,
um kardiale IKs-Kaliumkanäle zu bilden.
Hier werden Mutationen im KVLQT1-Gen und ihre Verwendung bei der
Diagnose von LQT beschrieben. Ebenfalls beschrieben werden Verfahren
zum Screenen von Menschen auf die Gegenwart von KVLQT1-Genvarianten,
die LQT verursachen. Da LQT nun früher (d. h. bevor Symptome auftauchen)
und definitiver ermittelt werden kann, werden bessere Behandlungsmöglichkeiten
für solche
Individuen verfügbar sein,
die als Träger
von LQT identifiziert wurden. Die vorliegende Erfindung richtet
sich auch auf Verfahren zum Auffinden von Wirkstoffen, die zur Behandlung
oder Vorbeugung von LQT1 verwendbar sind.
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Ferner
werden hier Verfahren zum Screenen des KVLQT1-Gens beschrieben, um Mutationen zu identifizieren.
Solche Verfahren können
ferner den Schritt des Amplifizierens eines Abschnitts des KVLQT1-Gens umfassen,
und können
ferner einen Schritt zum Bereitstellen eines Polynukleotidsets beinhalten,
die Primer für
die Amplifikation des Abschnitts des KVLQT1-Gens sind. Das Verfahren ist zum Identifizieren
von Mutationen für
die Verwendung entweder bei der Diagnose von LQT oder der Prognose
von LQT verwendbar.
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Das
Long-QT-Syndrom ist eine erbliche Störung, die plötzlichen
Tod aufgrund kardialer Arrhythmien, spezifisch Torsade-de-pointes
und ventrikuläre
Fibrillation verursacht. LQT wurde zuvor auf drei Loci kartiert: LQT1
auf Chromosom 11p15.5, LQT2 auf 7g35-36 und LQT3 auf 3p21-24. Es
ist eine Entdeckung der vorliegenden Erfindung, dass es eine genetische
Kopplung zwischen LQT1 und Polymorphismen innerhalb von KVLQT1,
einem kardialen Kaliumkanalgen, gibt.
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Die
vorliegende Erfindung beweist, dass minK auf Chromosom 21 ebenfalls
an LQT beteiligt ist. Das minK-Protein
und KVLQT1 coassemblieren, um einen K+-Kanal
zu bilden. Hier werden somit Verfahren zum Screenen des minK-Gens
beschrieben, um Mutationen zu identifizieren. Solche Verfahren können ferner
den Schritt des Amplifizierens eines Abschnitts des minK-Gens umfassen,
und können
ferner einen Schritt zum Bereitstellen eines Polynukleotidsets beinhalten,
die Primer für
die Amplifikation des Abschnitts des minK-Gens sind. Das Verfahren
ist zum Identifizieren von Mutationen für die Verwendung entweder bei
der Diagnose von LQT oder der Prognose von LQT verwendbar.
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Schließlich richtet
sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zum Auffinden von
Wirkstoffkandidaten, um Wirkstoffe zu identifizieren, die für die Behandlung
oder Vorbeugung von LQT verwendbar sind. Das Wirkstoff-Screening wird durch
Coexpression mutierter KVLQT1- und/oder
minK-Gene in Zellen, wie etwa Oozyten, Zellen aus Säugetieren
oder transgenen Tieren, und Analysieren der Wirkung eines Wirkstoffkandidaten auf
den IKs-Kanal ausgeführt. Die Wirkung wird mit der
IKs-Kanal-Aktivität der Wildtyp-KVLQT1- und -minK-Gene
verglichen.
-
Der
Beweis, dass das KVLQT1-Gen am Verursachen von LQT beteiligt ist,
wird durch das Finden von Sequenzen in DNS erhalten, die aus betroffenen
Familienstammmitgliedern extrahiert wurde, die abnorme KVLQT1-Genprodukte
oder abnorme Level der Genprodukte erzeugen. Solche LQT-Anfälligkeitsallele
werden mit der Erkrankung in großen Familienstämmen cosegregieren.
Sie werden ebenfalls in sehr viel größerer Häufigkeit bei Nicht-Familienstammes-Individuen
mit LQT vorhanden sein als bei Individuen aus der allgemeinen Bevölkerung.
Der Schlüssel
ist, Mutationen zu finden, die gefährlich genug sind, um die offensichtliche
Disruption der normalen Funktion des Genprodukts zu verursachen.
Diese Mutationen können
eine Reihe von Formen annehmen. Die schwerwiegendsten Formen wären Rasterverschiebungsmutationen
oder große
Deletionen, die verursachen würden,
dass das Gen für
ein abnormes Protein kodiert oder eines, das die Proteinexpression
signifikant verändern
würde.
Weniger schwerwiegende disruptive Mutationen würden kleine In-Frame-Deletionen
und nichtkonservative Basenpaarsubstitutionen beinhalten, die eine
signifikante Wirkung auf das produzierte Protein haben würden, wie
etwa Änderungen
zu oder von einem Cysteinrest, von einer basischen zu einer azidischen
Aminosäure
und umgekehrt, von einer hydrophoben zu einer hydrophilen Aminosäure oder
umgekehrt, oder andere Mutationen, die die sekundäre oder
tertiäre
Proteinstruktur beeinträchtigen würden. Von
stillen Mutationen oder solchen, die in konservativen Aminosäuresubstitutionen
resultieren, würde
im Allgemeinen keine Disruption der Proteinfunktion erwartet.
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Gemäß dem hier
beschriebenen Diagnose- und Prognoseverfahren wird die Veränderung
Wildtyp-KVLQT1- Gens
ermittelt. Außerdem
kann das Verfahren durch Ermitteln des Wildtyp-KVLQT1-Gens und Bestätigen des
Fehlens einer Ursache von LQT als Ergebnis dieses Locus durchgeführt werden. „Veränderung eines
Wildtyp-Gens" schließt alle
Formen von Mutationen ein, einschließlich Deletionen, Insertionen
und Punktmutationen in den kodierenden und nicht kodierenden Regionen.
Bei den Deletionen kann es sich um das gesamte Gen oder nur einen
Abschnitt des Gens handeln. Punktmutationen können in Stoppcodonen, Rasterverschiebungsmutationen
oder Aminosäurensubstitutionen
resultieren. Somatische Mutationen sind jene, die nur in bestimmten
Geweben auftreten und nicht in der Keimbahn vererbt werden. Keimbahnmutationen können in
allen Körpergeweben
gefunden werden und sind erblich. Punktmutationsereignisse können in
Regulationsregionen, wie etwa in dem Promoter des Gens auftreten,
was zu Verlust oder Verringerung von Expression der mRNS führt zu.
Punktmutationen können
auch richtiges RNS-Processing
aufheben, was zu Verlust von Expression des KVLQT1-Genprodukts,
oder zu einer Abnahme an mRNS-Stabilität oder Translationseffizienz
führt.
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Die
Gegenwart von LQT kann durch Testen jeden Gewebes eines Menschen
auf Mutationen des KVLQT1-Gens oder des minK-Gens festgestellt werden.
Zur Bezugserleichterung wird sich die folgende Beschreibung auf
das KVLQT1-Gen richten. Die Beschreibung ist jedoch in gleicher
Weise für
das minK-Gen zum Testen auf Mutationen anwendbar. Zum Beispiel wäre eine
Person, die eine KVLQT1-Keimbahnmutation
geerbt hat, anfällig
dafür,
LQT zu entwickeln. Dies kann durch das Testen von DNS aus jedem
Körpergewebe dieser
Person nachgewiesen werden. Am einfachsten kann Blut abgenommen
und DNS aus den Blutzellen extrahiert werden. Außerdem kann eine pränatale Diagnose
durchgeführt
werden, indem fötale
Zellen, Plazentazellen oder amniotische Zellen auf Mutationen des
KVLQT1-Gens getestet werden. Die Veränderung eines Wildtyp-KVLQT1-Allels,
zum Beispiel entweder durch Punktmutation oder Deletion über jedes
der hier diskutierten Mittel ermittelt werden.
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Es
gibt mehrere Verfahren, die verwendet werden können, um eine DNS-Sequenzvariation
zu ermitteln. Direkte DNS-Sequenzierung,
entweder manuelle Sequenzierung oder automatisierte Fluoreszenz-Sequenzierung,
kann Sequenzvariation ermitteln. Ein anderer Ansatz ist der Einzelstrang-Konformations-Polymorphismus-Assay
(SSCP) (Orita et al., 1989). Dieses Verfahren ermittelt nicht alle
Sequenzänderungen,
speziell, wenn die Größe des DNS-Fragments
mehr als 200 bp beträgt,
kann aber optimiert werden, um die meisten DNS-Sequenzvariationen
zu ermitteln. Die reduzierte Nachweissensitivität ist ein Nachteil, aber der
höhere Durchsatz,
der mit SSCP möglich
ist, macht ihn zu einer attraktiven, entwicklungsfähigen Alternative
zur direkten Sequenzierung zum Mutationsnachweis auf Forschungsbasis.
Die Fragmente, die auf SSCP-Gelen eine „geshiftete" Mobilität aufweisen,
werden dann sequenziert, um die genaue Natur der DNS-Sequenzvariation zu
ermitteln. Andere Ansätze,
die auf dem Nachweis von Fehlpaarungen zwischen den zwei komplementären DNS-Strängen basieren,
beinhalten Clamped Denaturing Gel Electrophoresis (CDGE) (Sheffield
et al., 1991), Heteroduplex-Analyse (HA) (White et al., 1992) und
chemische Spaltung von Fehlpaarungen (CMC) (Grompe et al., 1989).
Keines der oben beschriebenen Verfahren wird große Deletionen, Duplikationen
oder Insertionen ermitteln, noch werden sie eine Regulationsmutation
ermitteln, die die Transkription oder Translation des Protein beeinträchtigt.
Andere Verfahren, die diese Klasse von Mutationen ermitteln könnten, wie
etwa ein Protein-Trunkierungs-Assay
oder der asymmetrische Assay, ermitteln nur spezifische Arten von
Mutationen und würden
Missense-Mutationen nicht ermitteln. Einen Überblick über derzeit verfügbare Verfahren
zum Nachweis von DNS-Sequenzvariation ist in einem aktuellen Überblick
von Grompe (1993) zu finden. Sobald eine Mutation bekannt ist, kann
ein Allel-spezifischer Nachweis-Ansatz, wie etwa Allel-spezifische
Oligonukleotidhybridisierung (ASO) genutzt werden, um schnell eine
große
Anzahl von anderen Proben auf diese gleiche Mutation zu screenen.
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Eine
schnelle vorläufige
Analyse, um Polymorphismen in DNS-Sequenzen zu ermitteln, kann ausgeführt werden,
indem eine Reihe von Southern-Blots von DNS angesehen wird, die
mit einem oder mehreren Restriktionsenzymen, bevorzugt mit einer
großen
Anzahl von Restriktionsenzymen, geschnitten wurde. Jeder Blot enthält eine
Reihe normaler Individuen und eine Reihe von LQT-Fällen. Southern-Blots,
die hybridisierende Fragmente (die sich in der Länge von Kontroll-DNS unterscheiden,
wenn sie mit Sequenzen nahe oder einschließlich des KVLQT1-Locus sondiert
werden) darstellen, zeigen eine mögliche Mutation an. Wenn Restriktionsenzyme
verwendet werden, die sehr große
Restriktionsfragmente produzieren, dann wird Puls-Feld-Gel-Elektrophorese
(PFGE) benutzt.
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Der
Nachweis von Punktmutationen kann durch molekulares Klonieren des
KVLQT1-Allels und Sequenzieren des Allels unter Verwendung von Techniken
erreicht werden, die dem Fachmann bekannt sind.
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Es
gibt sechs gut bekannte Verfahren für einen vollständigeren,
aber immer noch indirekten Test zur Bestätigung der Gegenwart eines
Anfälligkeitsallels:
1) Einzelstrang-Konformations-Analyse (SSCP) (Orita et al., 1989);
2) denaturierende Gradientengel-Elektrophorese
(DGGE) (Wartell et al., 1990; Sheffield et al., 1989); 3) RNase-Schutz-Assays
(Finkelstein et al., 1990; Kinszler et al., 1991); 4) Allel-spezifische
Oligonukleotide (ASOs) (Conner et al., 1983); 5) die Verwendung
von Proteinen, die Nukleotid-Fehlpaarungen erkennen, wie etwa das
E.-coli-mutS-Protein (Modrich, 1991); und 6) Allel-spezifische PCR
(Rano und Kidd, 1989). Für
die Allel-spezifische PCR werden Primer verwendet, die an ihren
3'-Enden zu einer
bestimmten KVLQT1-Mutation hybridisieren. Wenn die bestimmte Mutation
nicht vorhanden ist, wird kein Amplifikationsprodukt beobachtet.
Das System der amplifizierungsresistentn Mutationen (ARMS) kann
ebenfalls verwendet werden, wie in der europäischen Patentanmeldungs-Veröffentlichungsnr.
0332435 und in Newton et al., 1989, offenbart. Insertionen und Deletionen
von Genen können
ebenfalls durch Klonierung, Sequenzierung und Amplifikation ermittelt
werden. Außerdem
können
Restriktionsfragmentlängenpolymorphismussonden
(RFLP) für das
Gen oder umgebende Markergene verwendet werden, um die Veränderung
eines Allels oder einer Insertion in einem polymorphen Fragment
zu markieren. Ein solches Verfahren ist insbesondere geeignet zum Screenen
von Verwandten eines betroffenen Individuums auf die Gegenwart der
Mutation, die in diesem Individuum gefunden wurde. Andere Techniken
zum Nachweis von Insertionen und Deletionen, die dem Fachmann bekannt
sind, können
verwendet werden.
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Bei
den ersten drei Verfahren (SSCP, DGGE und RNase-Schutz-Assay) erscheint ein neues elektrophoretisches
Band. SSCP ermittelt ein Band, das unterschiedlich migriert, weil
die Sequenzänderung
eine Differenz in der einzelsträngigen
intramolekularen Basenpaarung verursacht. RNase-Schutz beinhaltet
die Spaltung des mutierten Polynukleotids in zwei oder mehrere kleinere
Fragmente. DGGE ermittelt unter Verwendung eines denaturierenden
Gradientengels Differenzen in den Migrationsraten der mutierten
Sequenzen im Vergleich zu Wildtyp-Sequenzen. In einem Allel-spezifischen
Oligonukleotid-Assay wird ein Oligonukleotid designed, das eine
spezifische Sequenz ermittelt, und der Assay wird durch Nachweis
der Gegenwart oder Abwesenheit eines Hybridisierungssignals ausgeführt. In
dem mutS-Assay bindet
das Protein nur an Sequenzen, die eine Nukleotid-Fehlpaarung in
einem Heteroduplex zwischen mutierten und Wildtyp-Sequenzen enthalten.
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Fehlpaarungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung sind hybridisierte Nukleinsäureduplexe, in denen die beiden
Stränge
nicht 100 % komplementär
sind. Das Fehlen einer totalen Homologie kann auf Deletionen, Insertionen,
Inversionen oder Substitutionen zurückzuführen sein. Der Fehlpaarungs-Nachweis
kann verwendet werden, um Punktmutationen in dem Gen oder in dessen
mRNS-Produkt zu ermitteln. Wenn diese Techniken auch weniger empfindlich
sind als die Sequenzierung, so sind sie an einer großen Anzahl
von Proben einfacher auszuführen.
Ein Beispiel für
eine Fehlpaarungs-Spaltungstechnik ist das RNase-Schutz-Verfahren. In
der Praxis der vorliegenden Erfindung beinhaltet das Verfahren die
Verwendung einer markierten Riboprobe, die zu der menschlichen genkodierenden
Wildtyp-KVLQT1-Sequenz komplementär ist. Die Riboprobe und entweder
mRNS oder DNS, die aus der Person isoliert wurde, werden zusammen
annealt (hybridisiert) und anschließend mit dem Enzym RNase A
verdaut, das in der Lage ist, einige Fehlpaarungen in einer Duplex-RNS-Struktur
zu ermitteln. Wenn eine Fehlpaarung durch RNase A ermittelt wird,
spaltet sie an der Stelle der Fehlpaarung. Wenn somit die annealte
RNS-Präparation
auf einer elektrophoretischen Gelmatrix separiert wird, wenn eine
Fehlpaarung ermittelt und durch RNase A gespalten wurde, wird ein
RNS-Produkt zu sehen sein, das kleiner ist als die Volllängen-Duplex-RNS
für die
Riboprobe und die mRNS oder DNS. Die Riboprobe muss keine Volllänge der
mRNS oder des Gens sein, sondern kann ein Segment eines der beiden
sein. Wenn die Riboprobe nur ein Segment der mRNS oder des Gens
umfasst, wird es wünschenswert
sein, eine Anzahl dieser Sonden zu nutzen, um die gesamte mRNS-Sequenz
auf Fehlpaarungen zu screenen.
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Auf ähnliche
Weise können
DNS-Sonden verwendet werden, um Fehlpaarungen durch enzymatische oder
chemische Spaltung zu ermitteln. Vgl. z. B. Cotton et al., 1988;
Shenk et al., 1975; Novack et al., 1986. Alternativ können Fehlpaarungen
durch Verschiebungen in der elektrophoretischen Mobilität von fehlgepaarten
Duplexen im Verhältnis
zu korrekt gepaarten Duplexen ermittelt werden. Vgl. z. B. Cariello,
1988. Die zelluläre
mRNS oder DNS, die eine Mutation enthalten könnte, kann, entweder mit Riboproben
oder DNS-Sonden, unter Verwendung von PCR (vgl. unten) vor der Hybridisierung,
amplifiziert werden. Änderungen
in der DNS des KVLQT1-Gens können
ebenfalls unter Verwendung von Southern-Hybridisierung ermittelt
werden speziell dann, wenn die Änderungen
umfangreiche Rearrangements sind, wie etwa Deletionen und Insertionen.
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DNS-Sequenzen
des KVLQT1-Gens, die unter Verwendung von PCR amplifiziert wurden,
können ebenfalls
unter Verwendung Allel-spezifischer Sonden gescreent werden. Diese
Sonden sind Nukleinsäureoligomere,
von denen jedes eine Region der Gensequenz enthält, die eine bekannte Mutation
beherbergt. Zum Beispiel kann ein Oligomer, entsprechend einem Abschnitt
der Gensequenz, etwa 30 Nukleotide lang sein. Unter Verwendung einer
Gruppe solcher Allel-spezifischen Sonden können PCR-Amplifikationsprodukt gescreent werden,
um die Gegenwart einer zuvor identifizierten Mutation in dem Gen
zu identifizieren. Die Hybridisierung Allelspezifischer Sonden mit
amplifizierten KVLQT1-Sequenzen kann zum Beispiel auf einem Nylonfilter
ausgeführt
werden. Die Hybridisierung zu einer bestimmten Sonde unter stringenten
Hybridisierungsbedingungen zeigt die Gegenwart der gleichen Mutation
im Gewebe an, wie in der Allel-spezifischen Sonde.
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Der
definitivste Test auf Mutationen in einem Kandidatenlocus ist der
direkte Vergleich genomischer KVLQT1-Sequenzen von Patienten mit
denen einer Kontrollpopulation. Alternativ ließe sich Messenger-RNS nach
der Amplifikation, z. B. durch PCR sequenzieren, und dadurch die
Notwendigkeit der Bestimmung der Exonstruktur des Kandidatengens
beseitigen.
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Mutationen
von Patienten, die außerhalb
der kodierenden Region von KVLQT1 liegen, können durch Überprüfung der nicht kodierenden
Regionen, wie etwa Introns und Regulatorsequenzen nahe der oder
innerhalb der Gene ermittelt werden. Eine frühes Anzeichen dafür, dass
Mutationen in nichtkodierenden Regionen wichtig sind, kann aus Northern-Blot-Versuchen
kommen, die Messenger-RNS-Moleküle abnormer
Größe oder
Abundanz bei Patienten, verglichen mit Kontrollindividuen, aufdecken.
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Die
Veränderung
von KVLQT1-mRNS-Expression kann durch jede Technik ermittelt werden,
die dem Fachmann bekannt ist. Diese beinhaltet Northern-Blot-Analyse,
PCR-Amplifikation
und RNase-Schutz. Verringerte mRNS-Expression zeigt eine Veränderung
des Wildtyp-Gens an. Die Veränderung
von Wildtyp-Genen kann ebenfalls durch Screenen auf Veränderung
von Wildtyp-KVLQT1-Protein ermittelt werden. Zum Beispiel können monoklonale
Antikörper
verwendet werden, die immunoreaktiv mit KVLQT1 sind, um ein Gewebe
zu screenen. Das Fehlen des verwandten (cognate) Antigens würde eine
Mutation anzeigen. Antikörper,
die für Produkte
von mutierten Allelen spezifisch sind, könnten ebenfalls verwendet werden,
um mutierte Genprodukte zu ermitteln. Solche immunologischen Assays
können
in allen passenden Formaten gemacht werden, die dem Fachmann bekannt
sind. Diese beinhalten Western-Blots, immunohistochemische Assays
und ELISA-Assays. Alle Mittel zum Nachweis eines veränderten
KVLQT1-Proteins können
verwendet werden, um eine Veränderung
des Wildtyp-KVLQT1-Gens zu ermitteln. Funktionelle Assays, wie etwa
Proteinbindungsbestimmungen, können
verwendet werden. Außerdem
können
Assays verwendet werden, die die biochemische KVLQT1-Funktion ermitteln.
Das Finden eines mutierten KVLQT1-Genprodukts zeigt Veränderungen
eines Wildtyp-KVLQT1-Gens an.
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Ein
mutiertes KVLQT1-Gen oder Genprodukt kann auch in anderen menschlichen
Körperproben,
wie etwa Serum, Stuhl, Urin und Sputum, ermittelt werden. Die gleichen
Techniken, die oben für
den Nachweis von mutierten Genen oder Genprodukten in Geweben diskutiert
wurden, können
auf andere Körperproben
angewendet werden. Durch Screenen solcher Körperproben kann eine einfache
frühe Diagnose
für LQT
erreicht werden.
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Die
hier beschriebenen Primerpaare sind zur die Bestimmung der Nukleotidsequenz
eines bestimmten KVLQT1- oder minK-Allels unter Verwendung von PCR
verwendbar. Die einzelsträngigen
DNS-Primerpaare für
KVLQT1 können
zu Sequenzen innerhalb des KVLQT1-Gens auf Chromosom 11 oder darum
herum annealt werden, um die amplifizierende DNS-Synthese des Gens
selbst vorzubereiten. Die einzelsträngigen DNS-Primerpaare für minK können zu
Sequenzen innerhalb oder des minK-Gens oder darum herum auf Chromosom
21 annealed werden, um die amplifizierende DNS-Synthese des Gens
selbst vorzubereiten. Ein vollständiges
Set dieser Primer ermöglicht
die Synthese aller Nukleotide der genkodierenden Sequenzen, d. h. der
Exons. Das Primerset ermöglicht
bevorzugt die Synthese sowohl von Intron- als auch Exonsequenzen.
Allel-spezifische Primer können
ebenfalls verwendet werden. Solche Primer annealen nur zu bestimmten
mutierten KVLQT1-Allelen und werden somit nur ein Produkt in Gegenwart
des mutierten Allels als Template amplifizieren.
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Um
das anschließende
Klonieren amplifizierter Sequenzen zu erleichtern, können Primer
Restriktionsenzymstellensequenzen an ihre 5'-Enden angehängt haben. Somit sind alle
Nukleotide der Primer von der KVLQT1-Sequenz oder Sequenzen benachbart zu
KVLQT1 abgeleitet, abgesehen von den wenigen Nukleotiden, die notwendig
sind, um eine Restriktionsenzymstelle zu bilden. Solche Enzyme und
Stellen sind dem Fachmann gut bekannt. Die Primer selbst können unter
Verwendung von Techniken synthetisiert werden, die dem Fachmann
gut bekannt sind. Im Allgemeinen können die Primer unter Verwendung
von Oligonukleotid-synthetisierenden Maschinen hergestellt werden,
die im Handel erhältlich
ist. Wenn die Sequenz von KVLQT1 vorgegeben ist, dann ist das Design
bestimmter Primer dem Fachmann gut bekannt.
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Die
hier beschriebenen Nukleinsäuresonden
sind für
eine Anzahl von Zwecken verwendbar. Sie können bei Southern-Hybridisierung zu
genomischer DNS und in den RNase-Schutz-Verfahren
zum Nachweis von Punktmutationen verwendet werden, die bereits oben
diskutiert wurden. Die Sonden können
verwendet werden, um PCR-Amplifikationsprodukte
zu ermitteln. Sie können
auch verwendet werden, um Fehlpaarungen mit dem KVLQT1-Gen oder
mRNS unter Verwendung anderer Techniken zu ermitteln.
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Es
wurde entdeckt, dass Individuen mit dem Wildtyp-KVLQT1-Gen kein LQT haben. Mutationen,
die die Funktion des KVLQT1-Genprodukts stören, sind jedoch an der Pathogenese
von LQT beteiligt. Somit verursacht die Gegenwart eines veränderten
(oder eines mutierten) KVLQT1-Gens, das ein Protein produziert, das
einen Funktionsverlust oder eine veränderte Funktion aufweist, direkt
LQT, das das Risiko für
kardiale Arrhythmien erhöht.
Um eine KVLQT1-Genmutation zu ermitteln, wurde eine biologische
Probe präpariert
und auf eine Differenz zwischen der Sequenz des Allels, das analysiert
wird und der Sequenz des Wildtyp-Allels analysiert. Mutierte KVLQT1-Allele
können
anfänglich
von jeder der oben beschriebenen Techniken identifiziert werden.
Die mutierten Allele werden dann sequenziert, um die spezifische
Mutation des bestimmten mutierten Allels zu identifizieren. Alternativ
können mutierte
Allele anfänglich
identifiziert werden, indem, unter Verwendung herkömmlicher
Techniken, mutierte (veränderte)
Proteine identifiziert werden. Die mutierten Allele werden dann
sequenziert, um die spezifische Mutation für jedes Allel zu identifizieren.
Die Mutationen, speziell jene, die zu einer veränderten Funktion des Proteins
führen,
werden dann für
die Diagnose- und Prognoseverfahren der vorliegenden Erfindung verwendet.
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Es
wurde ebenfalls entdeckt, dass das KVLQT1-Protein mit dem minK-Protein
coassembliert. Somit sind Mutationen in minK, die die Funktion des
minK-Genprodukts
stören,
an der Pathogenese von LQT beteiligt. Somit verursacht die Gegenwart
eines veränderten
(oder eines mutierten) minK-Gens, das ein Protein produziert, das
einen Funktionsverlust oder eine veränderte Funktion aufweist, direkt
LQT, das das Risiko für
kardiale Arrhythmien erhöht.
Um eine minK-Genmutation
zu ermitteln, wurde eine biologische Probe präpariert und auf eine Differenz
zwischen der Sequenz des Allels, das analysiert wird, und der Sequenz
des Wildtyp-Allels analysiert. Mutierte minK-Allele können anfänglich durch
jede der oben beschriebenen Techniken identifiziert werden. Die
mutierten Allele werden dann sequenziert, um die spezifische Mutation
des bestimmten mutierten (veränderten)
Proteins, unter Verwendung herkömmlicher
Techniken, zu identifizieren. Die mutierten Allele werden dann sequenziert,
um die spezifische Mutation für
jedes Allel zu identifizieren. Die Mutationen, speziell jene, die
zu einer veränderten
Funktion des Proteins führen,
werden dann für
die Diagnose- und Prognoseverfahren der vorliegenden Erfindung verwendet.
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Definitionen
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Die
vorliegende Erfindung benutzt die folgenden Definitionen:
„Sonden". Polynukleotidpolymorphismen,
die mit KVLQT1-Allelen
assoziiert sind, die für
LQT prädisponieren, werden
durch Hybridisierung mit einer Polynukleotidesonde ermittelt, die
ein stabiles Hybrid mit der der Targetsequenz bildet, unter stringenten
bis moderat stringenten Hybridisierungs- und Waschbedingungen. Wenn erwartet
wird, dass die Sonden perfekt komplementär mit der Targetsequenz sein
werden, dann werden stringente Bedingungen verwendet. Die Hybridisierungsstringenz
kann verkleinert werden, wenn eine gewisse Fehlpaarung erwartet
wird, zum Beispiel, wenn Varianten erwartet werden, mit dem Ergebnis,
dass die Sonde nicht vollständig
komplementär
sein wird. Es werden Bedingungen gewählt, die nichtspezifische/adventive
Bindungen ausschließen,
das heißt,
die das Rauschen minimieren. Da solche Indikationen neutrale DNS-Polymorphismen
sowie Mutationen identifizieren, benötigen diese Indikationen weitere
Analysen, um den Nachweis eines KVLQT1-Anfälligkeitsallels
zu beweisen.
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Sonden
für KVLQT1-Allele
können
aus den Sequenzen der KVLQT1-Region oder deren cDNS abgeleitet werden.
Die Sonden können
jede passende Länge
haben, die die gesamte KVLQT1-Region oder einen Abschnitt davon
umspannen, und die spezifische Hybridisierung der Region erlauben.
Wenn die Targetsequenz eine Sequenz enthält, die mit der der Sonde identisch
ist, können
die Sonden kurz sein, z. B. im Bereich von etwa 8 bis 30 Basenpaaren,
da das Hybrid unter gleichmäßig stringente
Bedingungen relativ stabil sein wird. Wenn ein gewisser Grad von
Fehlpaarungen bei der Sonde erwartet wird, d. h., wenn befürchtet wird, dass
die Sonde zu einer varianten Region hybridisieren wird, kann eine
längere
Sonde benutzt werden, die zu der Targetsequenz mit der erforderlichen
Spezifität
hybridisiert.
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Die
Sonden werden ein isoliertes Polynukleotid beinhalten, das an ein
Marker- oder Reportermolekül gebunden
ist, und verwendet werden kann, um andere Polynukleotidsequenzen
durch Standardverfahren zu isolieren, die Sequenzähnlichkeit
aufweisen. Für
Techniken zum Präparieren
und Markieren von Sonden, vgl. z. B. Sambrook et al., 1989 oder
Ausubel et al., 1992. Andere ähnliche
Polynukleotide können
unter Verwendung homologer Polynukleotide selektiert werden. Alternativ
können
Polynukleotide, die diese oder ähnliche Polypeptide
kodieren, unter Verwendung der Redundanz im genetischen Code synthetisiert
oder selektiert werden. Verschiedene Codonsubstitutionen können eingeführt werden,
z. B. durch stumme Änderungen
(wodurch verschiedene Restriktionsstellen produziert werden) oder
um die Expression für
ein bestimmtes System zu optimieren. Mutationen können eingeführt werden,
um die Eigenschaften des Polypeptids zu modifizieren, vielleicht,
um Polypeptidabbau oder Umsatzrate zu ändern.
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Sonden,
die synthetische Oligonukleotide oder andere Polynukleotide der
vorliegenden Erfindung umfassen, können von natürlich auftretenden
oder rekombinanten einzel- oder doppelsträngigen Polynukleotiden abgeleitet,
oder chemisch synthetisiert werden. Sonden können ebenfalls durch Nick-Translation,
Klenow-Fill-in-Reaktion
oder anderen Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, markiert
werden.
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Abschnitte
der Polynukleotidsequenz, die mindestens etwa acht Nukleotide, üblicherweise
mindestens etwa 15 Nukleotide, und weniger als etwa 6 kb, üblicherweise
weniger als etwa 1,0 kb aufweisen, einer Polynukleotidsequenz, die
KVLQT1 kodiert, sind als Sonden bevorzugt. Die Sonden können ebenfalls
verwendet werden, um zu bestimmen, ob mRNS, die KVLQT1 kodiert,
in einer Zelle oder einem Gewebe vorhanden ist.
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„Regulatorsequenzen" bezieht sich auf
jene Sequenzen, normalerweise innerhalb von 100 kb der kodierenden
Region eines Locus, aber sie können
weiter entfernt von der kodierenden Region sein, die die Expression
des Gens (einschließlich
Transkription des Gens, und Translation, Splicing, Stabilität oder ähnliche der
Messenger-RNS) beeinträchtigen.
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„Substantielle
Homologie oder Ähnlichkeit". Eine Nukleinsäure oder
ein Fragment davon ist „substantiell
homolog" („oder substantiell ähnlich") zu einem anderen,
wenn es, bei optimalem Alignment (mit geeigneten Nukleotidinsertionen
oder -deletionen) mit der anderen Nukleinsäure (oder deren komplementärem Strang),
eine Nukleotidsequenzidentität
in mindestens etwa 60 % der Nukleotidbasen, üblicherweise mindestens etwa
70 %, noch üblicher
mindestens etwa 80 %, bevorzugt mindestens etwa 90 %, und stärker bevorzugt mindestens
etwa 95 bis 98 % der Nukleotidbasen gibt.
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Alternativ
existiert substantielle Homologie oder (Ähnlichkeit), wenn eine Nukleinsäure oder
ein Fragment davon mit einer anderen Nukleinsäure (oder einem komplementären Strang
davon) unter selektiven Hybridisierungsbedingungen zu einem Strang
oder dessen Komplement hybridisieren. Selektivität der Hybridisierung existiert,
wenn die Hybridisierung, die substantiell selektiver ist als das
totale Fehlen von Spezifizät,
stattfindet. Typischerweise wird eine selektive Hybridisierung stattfinden,
wenn es mindestens etwa 55 % Homologie über einen Stretch von mindestens
etwa 14 Nukleotiden, bevorzugt mindestens etwa 65 %, stärker bevorzugt
mindestens etwa 75 %, und am stärksten
bevorzugt mindestens etwa 90 % gibt. Vgl. Kanehisa, 1984. Die Länge des
Homologievergleichs, wie beschrieben, kann über längere Stretches erfolgen, und
wird in bestimmten Ausführungsformen
häufig über einen
Stretch von mindestens etwa neun Nukleotiden, üblicherweise über mindestens
etwa 20 Nukleotiden, noch üblicher über mindestens
etwa 24 Nukleotiden, typischerweise über mindestens etwa 28 Nukleotiden,
stärker
typisch über
mindestens etwa 32 Nukleotiden, und bevorzugt über mindestens etwa 36 oder
mehr Nukleotiden erfolgen.
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Nukleinsäurehybridisierung
wird durch Bedingungen beeinflusst, wie etwa Salzkonzentration,
Temperatur oder organisches Lösemittel,
zusätzlich
zur Basenzusammensetzung, Länge
der komplementären
Stränge
und der Anzahl der Nukleotidbasen-Fehlpaarungen zwischen den hybridisierenden
Nukleinsäuren,
wie der Fachmann sogleich zu schätzen
wissen wird. Stringente Temperaturbedingungen werden im Allgemeinen Temperaturen über 30 °C, typischerweise über 37 °C und bevorzugt über 45 °C beinhalten.
Stringente Salzbedingungen werden gewöhnlich weniger als 1.000 mM,
typischerweise weniger als 500 mM, und bevorzugt weniger als 200
mM sein. Die Kombination der Parameter ist jedoch wichtiger als
das Messen jedes einzelnen Parameters. Vgl. z. B. Wetmur & Davidson, 1968.
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Sondensequenzen
können
ebenfalls spezifisch zu Duplex-DNS
unter bestimmten Bedingungen hybridisieren, um Triplex oder andere
DNS-Komplexe höherer
Ordnung zu bilden. Die Herstellung solcher Sonden und passende Hybridisierungsbedingungen
sind dem Fachmann gut bekannt.
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Herstellung rekombinanter
oder chemisch synthetisierter Nukleinsäuren; Vektoren, Transformation,
Wirtszellen
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Grosse
Mengen der hier beschriebenen Polynukleotide können durch Replikation in einer
passenden Wirtszelle produziert werden. Natürliche oder synthetische Polynukleotidfragmente,
die für
ein gewünschtes Fragment
kodieren, werden in rekombinante Polynukleotidkonstrukte, üblicherweise
DNS-Konstrukte eingebaut werden, die zur Einführung in und zur Replikation
in einer prokaryontischen oder eukaryontischen Zelle in der Lage
sind. Üblicherweise
werden die Polynukleotidkonstrukte für die Replikation in einem
unizellulären Wirt,
wie etwa Hefe oder Bakterien, passend sein, sie können aber
auch zur Integration (mit und ohne Integration innerhalb des Genoms)
in kultivierte Säugetier-
oder Pflanzenzelllinien oder andere eukaryontische Zelllinien bestimmt
sein. Die Reinigung der Nukleinsäuren,
die durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung produziert werden,
werden z. B. in Sambrook et al., 1989 oder Ausubel et al., 1992,
beschrieben.
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Die
hier beschriebenen Polynukleotide können auch durch chemische Synthese
produziert werden, z. B. durch das Phosphoramiditverfahren, beschrieben
von Beaucage & Carruthers,
1981 oder dem Triesterverfahren gemäß Matteucci und Caruthers,
1981, und kann auf im Handel erhältlichen,
automatisierten Oligonukleotidsynthesizern ausgeführt werden.
Ein doppelsträngiges
Fragment kann aus dem einzelsträngigen
Produkt chemischer Synthese entweder durch Synthetisierung des komplementären Strangs
und gemeinsames Annealen des Strangs unter geeigneten Bedingungen
oder durch Zugabe des komplementären
Strangs unter Verwendung von DNS-Polymerase mit einer geeigneten
Primersequenz erhalten werden.
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Polynukleotidkonstrukte,
die zur Einführung
in einen prokaryontischen oder eukaryontischen Wirt hergestellt
wurden, können
ein vom Wirt erkanntes Replikationssystem umfassen, einschließlich des
gesuchten Polynukleotidfragments, das das gewünschte Polypeptid kodiert,
und werden bevorzugt ebenfalls Transkription und translationale
Initiation-Regulationssequenzen
enthalten, die operabel mit dem Polypeptid kodierenden Segment verknüpft sind.
Expressionsvektoren können
zum Beispiel einen Replikationsstartpunkt oder eine autonom replizierende Sequenz
(ARS) und Expressionskontrollsequenzen, einen Promoter, einen Enhancer
und notwendige Processing-Informationsstellen,
wie etwa Ribosomen-Bindungsstellen,
RNS-Spleiß-Stellen,
Polyadenylierungsstellen, transkriptionale Terminationssequenzen
und mRNS-Stabilisierungssequenzen beinhalten. Solche Vektoren können durch
Standard-Rekombinationstechniken
hergestellt werden, die dem Fachmann gut bekannt sind, und zum Beispiel
in Sambrook et al., 1989 oder Ausubel et al., 1992, beschrieben
werden.
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Ein
geeigneter Promoter und andere notwendige Vektorsequenzen werden
selektiert werden, so dass sie in dem Wirt funktionell sind, und
können,
wenn geeignet, jene beinhalten, die auf natürliche Weise mit dem KVLQT1-
oder minK-Gen assoziiert sind. Beispiele für verarbeitbare Kombinationen
von Zelllinien und Expressionsvektoren werden in Sambrook et al.,
1989 oder Ausubel et al., 1992; vgl. auch z. B. Metzger et al.,
1988, beschrieben. Viele verwendbare Vektoren sind dem Fachmann
bekannt und können
von Lieferanten, wie etwa Stratagene, New England Biolabs, Promega
Biotech und anderen erhalten werden. Promoter, wie etwa trp, lac und
Phagenpromoter, tRNA-Promoter und Glycolyseenzympromoter können in
prokaryontischen Wirten verwendet werden. Verwendbare Hefepromoter
beinhalten Promoterregionen für
Metallothionein, 3-Phosphoglyceratkinase
oder andere Glycolyseenzyme, wie etwa Enolase oder Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase, Enzyme,
die für
die Maltose- und Galactoseverwertung verantwortlich sind, und andere.
Vektoren und Promoter, die für
die Verwendung in der Hefeexpression passend sind, sind ferner in
Hitzeman et al., EP 73,675A beschrieben. Geeignete nicht-native
Säugetierpromoter
können
die frühen
und späten
Promoter von SV40 (Fiers et al., 1978) oder Promoter beinhalten,
die von murinen Molony-Leukämie-Virus,
Mäusetumorvirus,
Vogel-Sarcoma-Viren, Adenovirus II, bovinen Papilloma- Virus oder Polyomavirus
abgeleitet sind. Außerdem kann
das Konstrukt mit einem amplifizierbaren Gen (z. B. DHFR) verbunden
werden, so dass mehrfache Kopien des Gens erstellt werden können. Für geeignete
Enhancer und andere Expressionskontrollsequenzen vgl. auch Enhancers
und Eukaryotic Gene Expression, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring
Harbor, New York (1983).
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Während solche
Expressionsvektoren autonom replizieren können, können sie auch replizieren,
indem sie in das Genom der Wirtszelle durch Verfahren, die dem Fachmann
gut bekannt sind, inseriert werden.
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Expressions-
und Klonierungsvektoren werden wahrscheinlich einen selektierbaren
Marker enthalten, ein Gen, das ein Protein kodiert, das für das Überleben
oder Wachstum einer Wirtszelle notwendig ist, die mit dem Vektor
transformiert ist. Die Gegenwart dieses Gens gewährleistet das Wachstum nur
jener Wirtszellen, die die Inserts exprimieren. Typische Selektionsgene
kodieren Proteine, die a) Resistenz gegenüber Antibiotika oder anderen
toxischen Substanzen verleihen, z. B. Ampicillin, Neomycin, Methotrexat
usw., b) auxotrophische Defizienzen komplementieren, oder c) kritische
Nährstoffe
liefern, die aus komplexen Medien nicht verfügbar sind, z. B. die genkodierende
D-Alaninracemase
für Bacilli.
Die Wahl des richtigen selektierbaren Markers wird von der Wirtszelle
abhängen,
und geeignete Marker für
verschiedene Wirte sind dem Fachmann gut bekannt.
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Die
Vektoren, die die interessierenden Nukleinsäuren enthalten, können in
vitro transkribiert werden, und die resultierende RNS wird in die
Wirtszelle durch gut bekannte Verfahren, z. B. durch Injektion (vgl.
Kubo et al., 1988) eingeführt,
oder die Vektoren können
direkt in die Wirtszellen durch Verfahren eingeführt werden, die dem Fachmann
gut bekannt sind, die abhängig
von der Art des zellulären
Wirts variieren, einschließlich Elektroporation;
Transfektion, die Calciumchlorid nutzt, Rubidiumchloridcalciumphosphat,
DEAE-Dextran oder andere Substanzen; Mikroprojektil-Bombardement;
Lipofektion; Infektion (wobei der Vektor ein infektiöses Mittel,
wie etwa einem retroviralen Genom ist); und andere Verfahren. Vgl.
allgemein Sambrook et al., 1989, und Ausubel et al., 1992. Auf die
Einführung
der Polynukleotide in die Wirtszelle durch jedes dem Fachmann bekannte
Verfahren, einschließlich,
inter alia, jene, die oben beschrieben wurden, wird hier unter „Transformation" Bezug genommen.
Die Zellen, in die die oben beschriebenen Nukleinsäuren eingeführt wurden,
sollen ebenfalls die Nachkommenschaft solcher Zellen beinhalten.
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Große Mengen
der Nukleinsäuren
und Polypeptiden können
durch Exprimieren der KVLQT1- oder minK-Nukleinsäure oder Abschnitten davon
in Vektoren oder anderen Expressionsvehikeln in kompatible prokaryontische
oder eukaryontische Wirtszellen hergestellt werden. Die am häufigsten
verwendeten prokaryontischen Wirte sind Stämme von Escherichia coli, auch
wenn andere Prokaryoten, wie etwa Bacillus subtilis oder Pseudomonas,
ebenfalls verwendet werden können.
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Säugetierwirtszellen
oder andere eukaryontische Wirtszellen, wie etwa jene von Hefe,
fädigen
Pilzen, Pflanzen, Insekten oder amphibischen oder aviären Spezies,
können
ebenfalls für
die Herstellung der Proteine der vorliegenden Erfindung verwendbar
sein. Die Propagierung von Zellen aus Säugetieren in Kultur ist an
sich gut bekannt. Vgl. Jakoby und Pastan (Hrsg.), 1979. Beispiele
für gewöhnlich verwendete
Säugetierwirtszelllinien
sind VERO- und HeLa-Zellen, Ovarialzellen des chinesischen Hamsters
(CHO) und WI38, BHK- und COS-Zelllinien, auch wenn es der Fachmann
in der Praxis zu schätzen
wissen wird, dass andere Zelllinien geeignet sein können, z.
B. um höhere Expression,
gewünschte
Glycosylierungsmuster oder andere Merkmale bereitzustellen.
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Klone
werden durch die Verwendung von Markern selektiert, abhängig vom
Modus der Vektorkonstruktion. Der Marker kann auf dem gleichen oder
einem anderen DNS-Molekül,
bevorzugt dem gleichen DNS-Molekül
sein. In prokaryontischen Wirten kann der Transformant z. B. durch
Resistenz gegenüber
Ampicillin, Tetracyclin oder anderen Antibiotika selektiert werden.
Die Herstellung eines bestimmten Produkts auf der Basis der Temperatursensitivät kann ebenfalls
als geeigneter Marker dienen.
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Prokaryontische
oder eukaryontische Zellen, die mit den Polynukleotiden der vorliegenden
Erfindung transformiert sind, werden nicht nur für die Produktion der Nukleinsäuren und
Polypeptide der vorliegenden Erfindung verwendbar sein, sondern
zum Beispiel auch bei der Untersuchung der Charakteristika des KVLQT1- oder minK-Polypeptids.
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Die
Sonden und Primer, die auf der hier offenbarten KVLQT1-Gensequenz
basieren, werden verwendet, um homologe KVLQT1-Gensequenzen und
Proteine in anderen Spezies zu identifizieren. Diese Gensequenzen
und Proteine werden in den hier beschriebenen diagnostischen/prognostischen,
therapeutischen Verfahren und Verfahren Wirkstoff-Screening für die Spezies
verwendet, aus denen sie isoliert wurden.
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Verwendungsverfahren:
Wirkstoff-Screening
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Die
Erfindung ist insbesondere zum Screenen von Verbindungen unter Verwendung
von KVLQT1- und minK-Proteinen
in transformierten Zellen, transfizierten Oozyten oder transgenen
Tieren verwendbar. Da Mutationen entweder im KVLQT1- oder minK-Protein
das Funktionieren des kardialen IKs-Kaliumkanals
verändern kann,
werden Kandidatenwirkstoffe auf Wirkungen auf den Kanal unter Verwendung
von Zellen gescreent, die entweder ein normales KVLQT1- oder minK-Protein
bzw. ein mutiertes minK- oder KVLQT1-Protein oder ein mutiertes
KVLQT1- und ein mutiertes minK-Protein enthalten. Der Wirkstoff
wird den Zellen in Kultur zugefügt oder
einem transgenen Tier verabreicht, und die Wirkung auf den induzierten
Strom des IKs-Kaliumkanals wird mit dem induzierten
Strom einer Zelle oder eines Tieres verglichen, das das Wildtyp-KVLQT1
und -minK enthält.
Wirkstoffkandidaten, die den induzierten Strom auf ein normaleres
Level verändern,
sind für
die Behandlung oder Vorbeugung von LQT verwendbar.
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Verwendungsverfahren:
Nukleinsäurediagnose
und Diagnosekits
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Um
die Gegenwart von einem KVLQT1- oder minK-Allel zu ermitteln, das
ein Individuum für
LQT prädisponiert,
wird eine biologische Probe, wie etwa eine Blutprobe präpariert
und auf die Gegenwart oder Abwesenheit von Anfälligkeitsallelen von KVLQT1
oder minK analysiert. Um die Gegenwart von LQT zu ermitteln oder
als Prognoseindikator wird eine biologische Probe präpariert
und auf die Gegenwart oder Abwesenheit von mutierten KVLQT1- oder
minK-Allelen analysiert. Die Ergebnisse dieser Tests und die Auslegungsinformationen
werden dem Erbringer der Gesundheitsleistungen zur Mitteilung an
das geteste Individuum zurückgegeben.
Solche Diagnosen können
durch Diagnoselabore ausgeführt
werden oder es werden alternativ Diagnosekits gefertigt und an Erbringer
von Gesundheitsleistungen oder an private Individuen zur Selbstdiagnose verkauft.
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Anfänglich beinhaltet
das Screeningverfahren die Amplifikation der relevanten KVLQT1-
oder minK-Sequenzen.
In einem anderen Aspekt beinhaltet das Screeningverfahren eine nicht-PCR-basierte
Strategie.
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Solche
Screeningverfahren beinhalten Zwei-Schritt-Marker-Amplifikationmethoden, die dem
Fachmann gut bekannt sind. Sowohl PCR-basierte als auch nicht-PCR-basierte Screeningstrategien
können
Targetsequenzen mit einem hohen Anfälligkeitslevel ermitteln.
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Das
populärste
Verfahren, das heute verwendet wird, ist die Targetamplifikation.
Hier wird die Targetnukleinsäuresequenz
mit Polymerasen amplifiziert. Ein besonders bevorzugtes Verfahren
unter Verwendung von Polymerase-angetriebener Amplifikation ist
die Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Die Polymerasekettenreaktion
und andere Polymerase-angetriebene
Amplifikationsassays können
durch die Verwendung von Polymerase-angetriebenen Amplifikationszyklen
einen mehr als millionenfachen Anstieg der Kopienzahl erreichen. Sobald
sie amplifiziert ist, kann die resultierende Nukleinsäure sequenziert
oder als Substrat für
DNS-Sonden verwendet werden.
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Wenn
die Sonden verwendet werden, um die Gegenwart der Targetsequenzen
zu ermitteln, kann die biologische Probe, die zu analysieren ist,
wie etwa Blut oder Serum, wenn gewünscht, behandelt werden, um die
Nukleinsäuren
zu extrahieren. Die Nukleinsäure
der Probe kann auf verschiedene Arten präpariert werden, um den Nachweis
der Targetsequenz zu erleichtern, z. B. Denaturierung, Restriktionsverdauung,
Elektrophorese oder Dot-Blotting. Die targetierte Region der Analytnukleinsäure muss üblicherweise
mindestens teilweise einzelsträngig
sein, um Hybride mit der targetierenden Sequenz der Sonde zu bilden.
Wenn die Sequenz auf natürliche
Weise einzelsträngig
ist, wird eine Denaturierung nicht erforderlich sein. Wenn jedoch
die Sequenz doppelsträngig
ist, wird die Sequenz wahrscheinlich denaturiert werden müssen. Die
Denaturierung kann mit verschiedenen Techniken durchgeführt werden,
die dem Fachmann bekannt sind.
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Die
Analytnukleinsäure
und die Sonde werden unter Bedingungen inkubiert, die stabile Hybridbildung der
Targetsequenz in der Sonde mit der putativen targetierten Sequenz
in dem Analyten fördern.
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Die
Region der Sonden, die verwendet wird, um an den Analyten zu binden,
können
vollständig
komplementär
zur targetierten Region des menschlichen Chromosoms 11 für KVLQT1
gemacht werden. Daher sind Bedingungen hoher Stringenz wünschenswert,
um falsch-positiven Ergebnissen vorzubeugen. Jedoch werden Bedingungen
hoher Stringenz nur verwendet, wenn die Sonden komplementär zu Regionen
des Chromosoms sind, die in dem Genom einzigartig sind. Die Stringenz
der Hybridisierung wird durch eine Anzahl von Faktoren während der
Hybridisierung und während
der Waschprozedur bestimmt, einschließlich Temperatur, Ionenstärke, Basenzusammensetzung,
Sondenlänge
und Formamidkonzentration. Diese Faktoren werden zum Beispiel in
Maniatis et al., 1982 und Sambrook et al., 1989, umrissen. Unter
gewissen Umständen
kann die Bildung von Hybriden höherer
Ordnung, wie etwa Triplexen, Quadruplexen usw. gewünscht werden,
um die Mittel zum Nachweis von Targetsequenzen bereitzustellen.
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Der
Nachweis, wenn vorhanden, des resultierenden Hybrids wird üblicherweise
durch die Verwendung markierter Sonden erreicht. Alternativ kann
die Sonde unmarkiert sein, kann aber durch spezifische Bindung mit
einem Liganden ermittelbar sein, der entweder direkt oder indirekt
markiert ist. Geeignete Marker und Verfahren zum Markieren von Sonden
und Liganden sind dem Fachmann bekannt, und beinhalten zum Beispiel radioaktive
Marker, die durch bekannte Verfahren eingebaut werden können (z.
B. Nick-Translation, Random Priming oder Kinasierung), Biotin, fluoreszierende
Gruppen, chemilumineszierende Gruppen (z. B. Dioxetane, besonders
getriggerte Dioxetane), Enzyme, Antikörper und ähnliche. Variationen dieses
Grundschemas sind dem Fachmann bekannt und beinhalten jene Variationen,
die die Separation der Hybride erleichtern, die aus Fremdstoffen
ermittelt werden und/oder die das Signal aus der markierten Hälfte amplifizieren.
Eine Anzahl dieser Variationen werden z. B. in Matthews & Kricka, 1988;
Landegren et al., 1988; der US-Patentschrift 4,868,105; und in der
EPO-Veröffentlichung
mit der Nr. 225,807 untersucht.
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Wie
oben vermerkt, werden auch nicht-PCR-basierte Screeningassays in
Erwägung
gezogen. Diese Prozedur hybridisiert eine Nukleinsäuresonde
(oder ein Analog, wie etwa eine Methylphosphonathauptkette, die
den normalen Phosphodiester ersetzt), auf das Niedriglevel-DNS-Target. Diese
Sonde kann ein Enzym aufweisen, das mit der Sonde kovalent verknüpft ist,
so dass die kovalente Verknüpfung
die Spezifität
der Hybridisierung nicht stört.
Dieser Enzym-Sonden-Konjugat-Targetnukleinsäurekomplex
kann dann von dem freien Sondenenzymkonjugat weg isoliert werden
und es wird ein Substrat zum Enzymnachweis zugefügt. Die enzymatische Aktivität wird als
eine Änderung
bei der Farbentwicklung oder der Lumineszenzausgabe beobachtet,
die in einem 103 bis 106 Anstieg
an Anfälligkeit
resultiert. Für
ein Beispiel bezüglich
der Herstellung der Oligodesoxynukleotid alkalischen Phosphatasekonjugate
und deren Verwendung als Hybridisierungssonden vgl. Jablonski et
al., 1986.
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Methoden
für die
Zwei-Schritt-Marker-Amplifikation sind dem Fachmann bekannt. Diese
Assays arbeiten nach dem Prinzip, dass ein kleiner Ligand (wie etwa
Digoxigenin, Biotin oder ähnliche)
an eine Nukleinsäuresonde
angehängt
werden, die in der Lage ist, spezifisch an KVLQT1 zu binden. Allel-spezifische
Sonden werden ebenfalls innerhalb des Umfangs dieses Beispiels in
Erwägung
gezogen und exemplarische Allel-spezifische Sonden beinhalten Sonden,
die die prädisponierenden
Mutationen dieser Patentanmeldung einschließen.
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In
einem Beispiel wird der kleine Ligand, der an die Nukleinsäuresonde
angehängt
ist, von einem Antikörper-Enzymkonjugat spezifisch
erkannt. In einer Ausführungsform
dieses Beispiels, wird Digoxigenin an die Nukleinsäuresonde
angehängt.
Die Hybridisierung wird durch einen alkalischen Phosphatasekonjugatantikörper ermittelt,
der über
einem chemilumineszierenden Substrat gedreht wird. Für Verfahren
zum Markieren von Nukleinsäuresonden
gemäß dieser
Ausführungsform
vgl. Martin et al., 1990. In einem zweiten Beispiel wird der kleine
Ligand von einem zweiten Ligand-Enzym-Konjugat erkannt, das in der
Lage ist, spezifisch an dem ersten Liganden zu komplexieren. Eine
gut bekannte Ausführungsform
dieses Beispiels ist der Biotin-Avidin-Interaktionstyp. Für Verfahren
zum Markieren von Nukleinsäuresonden
und deren Verwendung in Biotin-Avidin-basierten Assays vgl. Rigby
et al., 1977 und Nguyen et al., 1992.
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Es
wird ebenfalls in Erwägung
gezogen, dass die Nukleinsäuresondenassays
dieser Erfindung einen Cocktail von Nuklensäuresonden nutzen werden, die
in der Lage sind, KVQT1 oder minK zu ermitteln. Somit werden in
einem Beispiel zum Nachweis der Gegenwart von KVLQT1 in einer Zellprobe
mehr als eine Sonde benutzt, die zu dem Gen komplementär ist, und
insbesondere die Anzahl der verschiedenen Sonden alternativ zwei,
drei oder fünf
verschiedene Nukleinsäuresondensequenzen
beträgt.
In einem anderen Beispiel zum Nachweis der Gegenwart von Mutationen
in der KVLQT1-Gensequenz eines Patienten wird mehr als eine Sonde
benutzt, die komplementär
zu diesen Genen ist, wobei der Cocktail Sonden beinhaltet, die in
der Lage sind, an die Allel-spezifischen
Mutationen zu binden, die in Populationen von Patienten mit Veränderungen
in KVLQT1 identifiziert wurden. In dieser Ausführungsform kann jede Anzahl
von Sonden verwendet werden und sie wird bevorzugt Sonden beinhalten,
die den wichtigsten Genmutationen entsprechen, die als jene identifiziert
wurden, die ein Individuum für
LQT prädisponieren.
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Verwendungsverfahren:
Peptiddiagnose und Diagnosekits
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Die
Gegenwart von LQT kann ebenfalls auf der Basis der Veränderung
von Wildtyp-KVLQT1- oder -minK-Polypeptid ermittelt werden. Solche
Veränderungen
können
durch Sequenzanalyse gemäß herkömmlicher
Techniken bestimmt werden. Stärker
bevorzugt werden (polyklonale oder monoklonale) Antikörper verwendet,
um Differenzen in, oder die Abwesenheit von KVLQT1- oder minK-Peptiden
zu ermitteln. Techniken zum Züchten
und Reinigen von Antikörpern
sind dem Fachmann gut bekannt und jede solcher Techniken kann gewählt werden,
um die Präparationen,
die in dieser Erfindung beansprucht werden, zu erreichen. Antikörper werden
KVLQT1- oder minK-Protein aus einer Lösung immunpräzipitieren
sowie mit diesen Proteinen auf Western- oder Immunoblots aus Polyacrylamidgelen
reagieren. Antikörper
können
KVLQT1- oder minK-Proteine
auch in Paraffin oder gefrorenen Gewebesektionen unter Verwendung
immunzytochemischer Techniken ermitteln.
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Bevorzugt
sind ebenfalls Verfahren zum Nachweis von KVLQT1 oder minK oder
deren Mutationen einschließlich
enzymgekoppelte Immunadsorptionsassays (ELISA), Radio-Immunoassays (RIA),
immunoradiometrische Assays (IRMA) und immunenzymatische Assays
(IEMA), einschließlich
Sandwichassays, unter Verwendung monoklonaler und/oder polyklonaler
Antikörper.
Exemplarische Sandwichassays werden von David et al., in den US-Patentschriften
mit den Nummern 4,376,110 und 4,486,530 beschrieben.
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Verwendungsverfahren:
Gentherapie
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Es
wird auch ein Verfahren zum Liefern einer Wildtyp-KVLQT1- oder minK-Funktion
an eine Zelle bereitgestellt, die ein mutiertes KVLQT1- bzw. minK-Allel trägt. Das
Liefern einer solchen Funktion sollte das normale Funktionieren
der Empfängerzellen
ermöglichen.
Das Wildtyp-Gen oder ein Teil des Gens kann in einem Vektor in die
Zelle eingeführt
werden, so dass das Gen extrachromosomal bleibt. In einer solchen
Situation wird das Gen durch die Zelle von einer extrachromosomalen
Lage aus exprimiert werden. Stärker
bevorzugt ist die Situation, in der das Wildtyp-Gen oder ein Teil
davon in die mutierte Zelle auf eine solche Weise eingeführt wird,
dass es mit dem endogenen mutierten Gen rekombiniert, das in der
Zelle vorhanden ist. Eine solche Rekombination erfordert ein doppeltes
Rekombinationsereignis, dass in der Korrektur der Genmutation resultiert.
Vektoren für
die Einführung
von Genen sowohl zur Rekombination als auch zur extrachromosomalen
Erhaltung sind dem Fachmann bekannt, und es kann jeder passende
Vektor verwendet werden. Verfahren zum Einführen von DNS in Zellen, wie
etwa Elektroporation, Calciumphosphatcopräzipitation und virale Transduktion
sind dem Fachmann bekannt, und die Wahl des Verfahrens liegt im
Ermessen des Praktikers.
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Wie
oben allgemein diskutiert, kann das KVLQT1- oder minK-Gene oder
Fragment, wo zutreffend, in Gentherapieverfahren benutzt werden,
um die Menge der Expressionsprodukte eines solchen Gens in Zellen zu
erhöhen.
Es kann ebenfalls nützlich
sein, das Expressionslevel eines gegebenen LQT-Gens sogar in jenen Herzzellen
zu erhöhen,
in denen das mutierte Gen auf einem „normalen" Level exprimiert wird, das Genprodukt
jedoch nicht völlig
funktionell ist.
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Die
Gentherapie würde
gemäß allgemein
anerkannter Verfahren ausgeführt,
zum Beispiel wie von Friedman, 1991, beschrieben. Zellen eines Patienten
würden
zuerst mit den oben beschriebenen Diagnoseverfahren analysiert,
um die Produktion von KVLQT1- oder minK-Polypeptid in den Zellen festzustellen.
Ein Virus oder Plasmidvektor (vgl. unten für weitere Details), der eine
Kopie des KVLQT1- oder minK-Gens enthält, das an Expressionskontrollelemente
gekoppelt ist, und in der Lage ist, innerhalb der Zellen zu replizieren,
wird präpariert.
Passende Vektoren sind bekannt, wie in der US-Patentschrift Nr.
5,252,479 und der veröffentlichten PCT-Anmeldung
WO 93/07282 offenbart. Der Vektor wird dann in den Patienten injiziert.
Wenn das transfizierte Gen nicht permanent in das Genom jeder der
targetierten Zellen eingebaut wird, muss die Behandlung möglicherweise
regelmäßig wiederholt
werden.
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Gentransfersysteme,
die dem Fachmann bekannt sind, können
in der Praxis von Gentherapieverfahren der vorliegenden Erfindung
verwendbar sein. Diese beinhalten virale und nichtvirale Transferverfahren. Eine
Anzahl von Viren wurden als Gentransfervektoren verwendet, einschließlich Papovaviren
(z. B. SV40, Madzak et al., 1992), Adenovirus (Berkner, 1992; Berkner
et al., 1988; Gorziglia und Kapikian, 1992; Quantin et al., 1992;
Rosenfeld et al., 1992; Wilkinson et al., 1992; Stratford-Perricaudet
et al., 1990), Vakziniavirus (Moss, 1992), adenoassoziiertes Virus
(Muzyczka, 1992; Ohi et al., 1990), Herpesviren einschließlich HSV
und EBV (Margolskee, 1992; Johnson et al., 1992; Fink et al., 1992;
Breakfield und Geller, 1987; Freese et al., 1990) und Retroviren
aviären
(Brandyopadhyay und Temin, 1984; Petropoulos et al., 1992), murinen
(Miller, 1992; Miller et al., 1985; Sorge et al., 1984; Mann und
Baltimore, 1985; Miller et al., 1988), und menschlichen Ursprungs
(Shimada et al., 1991; Helseth et al., 1990; Page et al., 1990;
Buchschacher und Panganiban, 1992). Die meisten menschlichen Gentherapieprotokolle
basierten auf deaktivierten murinen Retroviren.
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Nichtvirale
Gentransferverfahren, die dem Fachmann bekannt sind, beinhalten
chemische Techniken, wie etwa Calciumphosphatcopräzipitation
(Graham und van der Eb, 1973; Pellicer et al., 1980); mechanische Techniken,
zum Beispiel Mikroinjektion (Anderson et al., 1980; Gordon et al.
1980; Brinster et al., 1981; Constantini und Lacy, 1981); membranfusionsvermittelter
Transfer über
Liposome (Felgner et al., 1987; Wang und Huang, 1989; Kaneda et
al., 1989; Stewart et al., 1992; Nabel et al., 1990; Lim et al.,
1992); und direkte DNS-Aufnahme
und rezeptorvermittelter DNS-Transfer (Wolff et al., 1990; Wu et
al., 1991; Zenke etal., 1990; Wu et al., 1989; Wolff et al., 1991;
Wagner et al., 1990; Wagner et al., 1991; Cotten et al., 1990; Curiel
et al., 1991a; Curiel et al., 1991b).
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In
einem Ansatz, der biologische und physikalische Gentransferverfahren
kombiniert, wird die Plasmid-DNS jeder Größe mit einem Polylysin-konjugierten
Antikörper
kombiniert, der spezifisch zu dem Adenovirushexonprotein ist, und
der resultierende Komplex wird an einen Adenovirusvektor gebunden.
Der trimolekulare Komplex wird dann verwendet, um Zellen zu infizieren.
Der Adenovirusvektor erlaubt die effiziente Bindung, Internalisierung
und den Abbau des Endosoms bevor die gekoppelte DNS beschädigt wird.
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Liposom/DNS-Komplexe
haben gezeigt, dass sie in der Lage sind, direkten in vivo Gentransfer
zu vermitteln. Während
in Standard-Liposom-Präparationen
der Gentransferprozess nicht spezifisch ist, wurde über lokalisierte
in vivo Aufnahme und Expression in Tumordepots berichtet, zum Beispiel,
nach direkter In-situ-Verabreichung
(Nabel, 1992).
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Gentransfertechniken,
die DNS direkt auf das Herzgewebe targetieren sind bevorzugt. Rezeptorvermittelter
Gentransfer wird zum Beispiel durch die Konjugation von DNS (üblicherweise
in Form von kovalent geschlossenem supergeknäultem Plasmid) an einen Proteinliganden
mittels Polylysin erreicht. Die Liganden werden auf der Basis der
Gegenwart des entsprechenden Ligandenrezeptors auf der Zelloberfläche der
Targetzelle/Gewebtyps gewählt.
Diese Liganden-DNS-Konjugate
können,
wenn gewünscht,
direkt in das Blut injiziert werden, und sind auf das Targetgewebe
gerichtet, in dem die Rezeptorbindung und die Internalisierung des
DNS-Proteinkomplexes stattfindet. Um das Problem der intrazellulären Zerstörung von
DNS zu überwinden,
kann die Coinfektion mit Adenovirus eingeschlossen werden, um die
Endosomfunktion zu unterbrechen.
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Die
Therapie ist wie folgt: Patienten, die ein KVLQT1- oder minK-Anfälligkeitsallel
tragen, werden mit einem Genabgabevehikel behandelt, so dass einige
oder alle ihrer Herzvorläuferzellen
mindestens eine zusätzliche
Kopie eines funktionellen normalen KVLQT1- oder minK-Allels aufnehmen.
In diesem Schritt haben die behandelten Individuen in dem Masse
ein reduziertes LQT-Risiko, in dem der Wirkung des anfälligen Allels durch
die Gegenwart des normalen Allels entgegengewirkt wurde.
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Verwendungsverfahren:
transformierte Wirte
-
Tiere
zum Testen therapeutischer Stoffe können nach der Mutagenese des
gesamten Tiers oder nach der Behandlung von Keimbahnzellen oder
Zygoten selektiert werden. Solche Behandlungen beinhalten die Insertion
mutierter KVLQT1- und/oder minK-Allele, üblicherweise aus einer zweiten
Tierspezies, sowie die Insertion zerstörter homologer Gene. Alternativ
kann das endogene KVLQT1- oder
minK-Gen der Tiere durch Insertion oder Deletion, Mutation oder
andere gentechnische Veränderungen,
unter Verwendung herkömmlicher Techniken
zerstört
werden (Capecchi, 1989; Valancius und Smithies, 1991; Hasty et al.,
1991; Shinkai et al., 1992; Mombaerts et al., 1992; Philpott et
al., 1992; Snouwaert et al., 1992; Donehower et al., 1992). Nachdem den
Tieren Testsubstanzen verabreicht wurden, muss die Gegenwart von
LQT bewertet werden. Wenn die Testsubstanz dem Auftreten von LQT
vorbeugt oder es unterdrückt,
dann ist die Testsubstanz ein Kandidat für einen therapeutischen Stoff
für die
Behandlung von LQT. Diese Tiermodelle stellen ein äußerst wichtiges Testvehikel
für potentielle
therapeutische Produkte bereit.
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Zwei
Strategien wurden hier genutzt, um LQT-Gene zu identifizieren, ein
Kandidatengenansatz und Positionsklonierung. Positionsinformationen
sind jetzt für
drei LQT-Loci verfügbar,
wobei LQT1 auf dem Chromosom 11p15.5 kartiert wurde (Keating et
al., 1991a; Keating et al., 1991b), LQT2 auf 7g35-36 und LQT3 auf 3p21-24
(Jiang et al., 1994). Die vorliegende Erfindung hat auch minK auf
Chromosom 21 als ein LQT-Gen identifiziert.
Der Kandidatengenansatz hängt
von wahrscheinlichen mechanistischen Hypothesen ab, die auf Physiologie
basieren. Auch wenn über
die Physiologie von LQT wenig bekannt ist, so ist die Störung mit
der Verlängerung
des QT-Intervalls auf Elektrokardiogrammen assoziiert, einem Zeichen
für abnorme
kardiale Repolarisation. Diese Assoziation legt nahe, dass Gene,
die Ionenkanäle
kodieren, oder deren Modulatorsubstanzen, berechtigte Kandidaten
für LQT
sind. Diese Hypothese wird nun durch die Entdeckung gestützt, dass Chromosom-7-gekoppeltes
LQT aus Mutationen in HERG resultiert, einem putativen kardialen
Kaliumkanalgen. Ein neuroendokrines Kalziumkanalgen (CACNL1A2; Chin
et al., 1991; Seino et al., 1992) und ein Gen, das ein GTP-Bindeprotein
kodiert, das Kaliumkanäle
moduliert (GNAI2; Weinstein et al., 1988; Magovcevic et al., 1992)
wurden, basierend auf ihrer chromosomalen Lage, Kandidaten für LQT3.
Durch anschließende Kopplungsanalysen
wurden diese Gene jedoch ausgeschlossen (Wang und Keating, unveröffentlichte
Daten). Es wurde nun gezeigt, dass LQT3 mit SCN5A assoziiert ist
(Wang et al., 1995a). Trotz beträchtlicher
Anstrengung war jedoch ein Kandidatengenansatz für mit Chromosom 11 gekoppeltes
LQT nicht erfolgreich. Zwei Kaliumkanalgene (KCNA4 und KCNC1) wurden
auf dem kurzen Arm des Chromosoms 11 (Wymore et al., 1994) kartiert,
aber beide wurden als Kandidaten für LQT1 durch Kopplungsanalysen
ausgeschlossen (Russell et al., 1995; die vorliegende Untersuchung).
Alle anderen zuvor charakterisierten kardialen Kalium-, Chlorid-,
Natrium- und Calciumkanalgene wurden auf ähnliche Weise auf der Basis
ihren chromosomalen Lagen ausgeschlossen. Die vorliegende Untersuchung
hat Positionsklonierung und Mutationsanalysen verwendet, um LQT1
zu identifizieren.
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Die
vorliegende Erfindung hat genotypische Analysen verwendet, um zu
zeigen, dass bei 16 nicht miteinander verwandten Familien KVLQT1
eng an LQT1 gekoppelt ist (Details werden in den Beispielen bereitgestellt).
KVLQT1 ist ein putatives kardiales Kaliumkanalgen und verursacht
die an das Chromosom 11 gekoppelte Form von LQT. Genetische Analysen
legten nahe, dass KVLQT1 einen spannungskontrollierten Kaliumkanal
mit funktioneller Bedeutung in der kardialen Repolarisierung kodiert,
und es wird nun gezeigt, dass KVLQT1 mit minK coassembliert, um
einen kardialen IKs-Kaliumkanal zu bilden.
Wenn das korrekt ist, dann ist der Mechanismus von mit Chromosom
11 gekoppeltem LQT möglicherweise
am reduzierten repolarisierenden KVLQT1-Strom beteiligt. Da angenommen
wird, dass Kaliumkanäle
mit sechs Transmembrandomänen
aus Homo- oder Heterotetrameren gebildet werden (MacKinnon, 1991;
MacKinnon et al., 1993; Covarrubias et al., 1991), ist es möglich, dass
LQT-assozierte Mutationen von KVLQT1 durch einen dominant-negativen
Mechanismus wirken. Die Art und die Lage der hier beschriebenen
KVLQT1-Mutationen sind mit dieser Hypothese konsistent. Die resultierende
Unterdrückung
der Kaliumkanalfunktion würde
ihrerseits wahrscheinlich zu abnormaler kardialer Repolarisation
und einem erhöhten
Risiko für
ventrikuläre
Tachyarrhythmien führen.
Die in HERG identifizierten Mutationen und die Biophysik der Kaliumkanal-Alphauntereinheiten
legen nahe, dass mit Chromosom 7 gekoppeltes LQT aus dominant-negativen
Mutationen resultiert und dass daraus eine Reduktion an funktionellen
Kanälen
resultiert. In mit Chromosom 3 gekoppeltem LQT resultieren dagegen
die LQT-assoziierten
Deletionen, die in SCN5A identifiziert wurden, wahrscheinlich in
funktionellen kardialen Natriumkanälen mit veränderten Eigenschaften, wie
etwa verzögerte
Inaktivierung oder veränderte
Spaltungsabhängigkeit
der Kanalinaktivierung. Verzögerte
Natriumkanalinaktivierung würde
den einwärts
gerichteten Natriumstrom erhöhen
und dadurch die Membran depolarisieren. Diese Wirkung ist ähnlich dem
veränderten
Membranpotential, das von HERG-Mutationen erwartet wird, wobei der
auswärtsgerichtete
Kaliumstrom verringert ist. Es ist unwahrscheinlich, dass mehr schädliche Mutationen
von SCNSA LQT verursachen würden.
Man würde
zum Beispiel erwarten, dass eine Reduktion der gesamten Anzahl der
kardialen Natriumkanäle
die Dauer des Aktionspotentials reduzieren würde, ein phänotypgegensatz zu dem von LQT.
-
Präsymptomatische
Diagnose von LQT hing von der Identifikation der QT-Verlängerung
auf Elektrokardiogrammen ab. Leider werden Elektrokardiogramme nur
selten bei jungen, gesunden Individuen durchgeführt. Außerdem haben viele LQT-Genträger relativ
normale QT-Intervalle und das erste Zeichen der Krankheit kann eine
tödliche
kardiale Arrhythmie sein (Vincent et al., 1992). Jetzt, da ein drittes
LQT-Gen (KVLQT1) identifiziert wurde und minK ebenfalls mit LQT
assoziiert wurde, kann ein Gentest für diese Störung in Erwägung gezogen werden. Dies wird
fortgesetzte Mutationsanalysen und die Identifikation zusätzlicher
LQT-Gene erfordern. Mit ausführlicheren phänotypischen
Analysen könnten
phänotypische
Differenzen zwischen den verschiedenen Formen von LQT entdeckt werden.
Diese Differenzen können
für die
Diagnose und Behandlung verwendbar sein.
-
Die
Identifikation der Assoziation zwischen den SCN5A-, HERG- und KVLQT1-Genmutationen
und LQT erlaubt das frühe
präsymptomatische
Screenen von Individuen, um jene mit dem Risiko, LQT zu entwickeln,
zu identifizieren. Um solche Individuen zu identifizieren, werden
die SCNSA-, HERG- und/oder KVQT1-Allele entweder direkt oder nach
dem Klonieren der Allele auf Mutationen gescreent. Mutationen in minK
können
auf ähnliche
Weise entdeckt werden. Die Allele werden auf die Gegenwart von Nukleinsäuresequenzdifferenzen
zum normalen Allel getestet, unter Verwendung jeder passenden Technik,
einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf eine der folgenden Verfahren: Fluoreszenz-In-situ-Hybridisierung
(FISH), direkte DNS-Sequenzierung,
PFGE-Analyse, Southern-Blot-Analyse, Einzelstrang-Konformations-Analyse
(SSCP), Kopplungsanalyse, RNase-Schutz-Assay, (ASO) Allel-spezifische Oligonukleotid-Dot-Blot-Analyse
und PCR-SSCP-Analyse.
Zum Beispiel entweder (1) die Nukleotidsequenz beider klonierter
Allele und des normalen KVLQT1-Gens oder ein geeignetes Fragment
(kodierende Sequenz oder genomische Sequenz) bestimmt und dann verglichen,
oder (2) die RNS-Transkripte des KVLQT1-Gens oder des Genfragments
werden zu einzelsträngiger
ganzer genomischer DNS von einem zu testenden Individuum hybridisiert,
und das resultierende Heteroduplex wird mit Ribonuklease A (RNase
A) behandelt und auf einem denaturierenden Gel laufen gelassen,
um die Lage aller Fehlpaarungen zu ermitteln. Zwei dieser Verfahren
können
gemäß den folgenden
Prozeduren durchgeführt
werden.
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Die
Allele des KVLQT1- oder minK-Gens in einem zu testenden Individuum
werden unter Verwendung herkömmlicher
Techniken kloniert. Zum Beispiel wird eine Blutprobe von einem Individuum
erhalten. Die aus den Zellen in dieser Probe isolierte genomische
DNS wird auf eine durchschnittliche Fragmentgröße von ungefähr 20 kb
teilweise verdaut. Fragmente im Bereich zwischen 18 bis 21 kb werden
isoliert. Die resultierenden Fragmente werden in einen geeigneten
Vektor ligiert. Die Sequenzen der Klone werden dann bestimmt und mit
dem normalen KVLQT1- oder minK-Gen verglichen.
-
Alternativ
werden Polymerase-Kettenreaktionen (PCRs) mit den Primerpaaren der
5'-Region oder den Exons
des KVLQT1-Gens ausgeführt.
PCRs können
auch mit Primerpaaren ausgeführt
werden, die auf jeder Sequenz des normalen KVQT1-Gens basieren.
Zum Beispiel können
Primerpaare für
eines der Introns hergestellt und verwendet werden. Schließlich kann
PCR auch auf der mRNS durchgeführt
werden. Die amplifizierten Produkte werden dann durch Einzelstrang-Konformations-Polymorphismen (SSCP)
unter Verwendung herkömmlicher
Techniken analysiert, um alle Differenzen zu identifizieren und
diese werden dann sequenziert und mit der normalen Gensequenz verglichen.
-
Individuen
können
schnell auf verbreitete KVLQT1- oder minK-Genvarianten durch Amplifizieren
der DNS des Individuums unter Verwendung passender Primerpaare und
Analysieren des amplifizierten Produkts, z. B. durch Dot-Blot-Hybridisierung
unter Verwendung Allel-spezifischer
Oligonukleotidsonden gescreent werden.
-
Das
zweite Verfahren benutzt RNase A, um beim Nachweis von Differenzen
zwischen dem normalen KVLQT1- oder minK-Gen und defektiven Genen
mitzuhelfen. Dieser Vergleich wird in Schritten ausgeführt, unter
Verwendung kleiner (500 bp) Restriktionsfragmente des KVLQT1- oder
minK-Gens als Sonde. Zuerst wird das KVLQT1- oder minK-Gen mit einem
Restriktionsenzyme(n) verdaut, dass die Gensequenz in Fragmente von
ungefähr
500 bp schneidet. Diese Fragmente werden auf einem Elektrophoresegel
separiert, aus dem Gel gereinigt und einzeln in beide Orientierungen
in einen SP6-Vektor (z. B. pSP64 oder pSP65) kloniert. Die SP6-basierten
Plasmide, die Inserts der KVLQT1- oder minK-Genfragmente enthalten, werden in vitro
in das SP6-Transkriptionssystem
transkribiert, das dem Fachmann gut bekannt ist, in Gegenwart von
[α-32P]GTP, das radioaktiv markierte RNS-Transkripte
beider Gene generiert.
-
Diese
RNS-Transkripte werden einzeln verwendet, um unter Verwendung herkömmlicher
Techniken Heteroduplexe mit der Allel-DNS zu bilden. Fehlpaarungen,
die in dem RNS:DNS-Heteroduplex auftreten, die auf Sequenzdifferenzen
zwischen dem KVLQT1- oder minK-Fragment
und dem KVLQT1- oder minK-Allelsubklon des Individuums zurückzuführen sind,
resultieren bei RNase-A-Behandlung
in Spaltung im RNS-Strang. Solche Fehlpaarungen können das
Ergebnis von Punktmutationen oder kleinen Deletionen in dem Allel
des Individuums sein. Die Spaltung des RNS-Strangs erbringt zwei
oder mehrere kleine RNS-Fragmente, die auf dem denaturierenden Gel
schneller laufen als die RNS-Sonde selbst.
-
Alle
Differenzen, die gefunden werden, werden ein Individuum, das eine
molekulare Variante des KVLQT1- oder
minK-Gens aufweist und die daraus folgenden Gegenwart des Long-QT-Syndroms
identifizieren. Diese Varianten können eine Anzahl von Formen
annehmen. Die schwerwiegendsten Formen wären Rasterverschiebungsmutationen
oder große
Deletionen, die Ursache dafür
wären,
dass das Gen für
ein abnormes Protein kodiert oder eines, das die Proteinexpression
signifikant verändern
würde.
Weniger schwerwiegende disruptive Mutationen würden kleine In-Frame-Deletionen
und nichtkonservative Basenpaarsubstitutionen beinhalten, die eine
signifikante Wirkung auf das produzierte Protein haben würden, wie
etwa Änderungen
zu oder von einem Cysteinrest, von einer basischen zu einer azidischen
Aminosäure
und umgekehrt, von einer hydrophoben zu einer hydrophilen Aminosäure oder
umgekehrt, oder andere Mutationen, die die sekundäre oder
tertiäre
Proteinstruktur beeinträchtigen
würden.
Von stillen Mutationen oder solchen, die in konservativen Aminosäuresubstitutionen
resultieren, würde
im Allgemeinen keine Disruption der Proteinfunktion erwartet.
-
Genetische
Tests werden Ärzte
in die Lage versetzen, Individuen mit einem Risiko für LQT bei
oder sogar vor der Geburt zu identifizieren. Präsymptomatische Diagnose von
LQT wird eine Vorbeugung dieser Störungen ermöglichen. Bestehende medizinische
Therapien, einschließlich
Betarezeptorenblocker, können dem
Auftreten von Problemen, die mit dieser Krankheit assoziiert sind,
vorbeugen und sie verzögern.
Schließlich ändert diese
Erfindung unser Verständnis
der Ursache und die Behandlung einer verbreiteten Herzerkrankung
wie kardiale Arrhythmien, die für
11 aller natürlichen
Todesfälle
verantwortlich sind. Die bestehende Diagnose konzentrierte sich
auf das Messen des QT-Intervalls aus Elektrokardiogrammen. Dieses
Verfahren ist kein völlig
exakter Indikator für
die Gegenwart des Long-QT-Syndroms. Die vorliegende Erfindung ist
ein exakterer Indikator für
die Gegenwart der Erkrankung. Genetische Tests und verbessertes
mechanistisches Verständnis
von LQT stellt die Möglichkeit
der Vorbeugung lebensbedrohlicher Arrhythmien durch rationale Therapien
bereit. Es ist zum Beispiel möglich,
dass kaliumkanalöffnende
Mittel das Risiko von Arrhythmien bei Patienten mit KVLQT1-, minK-
oder HERG-Mutationen reduzieren werden; Natriumkanal blockierende
Mittel dagegen könnten
eine wirksamere Behandlung für
Patienten mit Mutationen sein, die die Funktion von SCN5A verändern. Schließlich können diese
Untersuchungen Einblick in die Mechanismen bereitstellen, die verbreiteten
Arrhythmien zugrunde liegen, da diese Arrhythmien häufig mit
abnormer kardialer Repolarisation assoziiert werden und aus einer
Kombination von erblichen und erworbenen Faktoren resultieren können.
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Die
vorliegende Erfindung wird in den folgenden Beispielen ausführlicher
erläutert,
die zur Illustration angeboten werden, und die die Erfindung auf
keinerlei Weise beschränken
sollen. Es werden Standardtechniken, die dem Fachmann gut bekannt
sind, oder Techniken, die nachfolgend spezifisch beschrieben werden, genutzt.
-
BEISPIEL 1
-
Verfahren
zur phänotypischen
Bewertung
-
Für diese
Untersuchungen wurden sechs große
LQT-Familienstämme (K1532,
K1723, K2605, K1807, K161 und K162) sowie einige kleine Familienstämme und
sporadische Fälle
untersucht. LQT-Patienten wurden von medizinischen Kliniken aus
ganz Nordamerika und Europa identifiziert. Zwei Faktoren wurden
zur Phänotypisierung
berücksichtigt:
1) Historische Daten (die Gegenwart von Synkope, die Anzahl synkopaler Episoden,
die Gegenwart von Anfällen,
das Alter beim Auftreten der Symptome und das Auftreten von plötzlichem
Tod); und 2) das QT-Intervall auf Elektrokardiogrammen, korrigiert
um die Herzfrequenz (QTc) (Bazzett, 1920).
Um eine falsche Einordnung von Individuen zu vermeiden, wurde der
gleiche konservative Ansatz für die
phänotypische
Zuordnung verwendet, der in vorherigen Untersuchungen erfolgreich
war (Keating et al., 1991a; Keating et al., 1991b; Jiang et al.,
1994). Von jedem Individuum oder deren Vormunden wurde, gemäß den lokalen
institutionellen Prüfungsausschussrichtlinen,
eine informierte Einwilligung erhalten. Die phänotypischen Daten wurden ohne
Kenntnis des Genotyps interpretiert. Symptomatische Individuen mit
einem korrigierten QT-Intervall
(QTc) von 0,45 Sekunden oder länger
und asymptomatische Individuen mit einem QTc von 0,47 Sekunden oder
länger
wurden als betroffen eingeordnet. Asymptomatische Individuen mit
einem QTc von 0,41 Sekunden oder weniger wurden als nicht betroffen
eingeordnet. Asymptomatische Individuen mit einem QTc zwischen
0,41 und 0,47 Sekunden und symptomatische Individuen mit QTc von 0,44 Sekunden oder weniger wurden als
ungewiss eingeordnet.
-
BEISPIEL 2
-
Genotypen
und Kopplungsanalyse
-
Genomische
DNS wurde aus peripheren Blutlymphozyten oder Zelllinien präpariert,
die von mit Epstein-Barr-Virus
transformierten Lymphozyten unter Verwendung von Standardprozeduren
abgeleitet wurden (Anderson und Gusella, 1984). Für genotypische
Analysen wurden vier kleine Tandemwiederholungspolymorphismen (STR)
verwendet, die zuvor auf Chromosom 11p15.5 kartiert wurden: Du11S922,
TH, D11S1318 und D11S860 (Gyapay et al., 1994). Die Genotypisierung
von RFLP-Markern (HRASI, D11S454 und D11S12) wurde ausgeführt, wie
zuvor beschrieben (Keating et al., 1991 a).
-
Die
paarweise Kopplungsanalyse wurde unter Verwendung von MLINK in LINKAGE
v5.1 (Lathrop et al., 1985) ausgeführt. Angenommene Werte von
0,90 für
Penetranz und 0,001 für
LQT-Genhäufigkeit
wurden verwendet. Die Genfrequenz wurde als bei Männern und
Frauen gleich angenommen. Männliche
und weibliche Rekombinationsfrequenzen wurden als gleich berücksichtigt.
STR-Allel-Frequenzen waren 1/n, wobei n = Anzahl der beobachteten
Allele war. Auch wenn der maximale LOD-Score für D11S454 bei einem Rekombinationswert
von 0 identifiziert wurde, so platziert die Gegenwart eines nicht
obligatorischen Rekombinanten (Individuum VI-14, 1)
dieses LQT-Gen telomerisch
von D11S454.
-
BEISPIEL 3
-
Physikalische
Kartierung
-
Primer
wurden auf der Basis von Sequenzen von TH-INS-IGFII- und D11S454-Loci designed und
verwendet, um Klone von CEPH-YAC-Bibliotheken unter Verwendung der
PCR-basierten Technik zu identifizieren und zu isolieren (Green
und Olson, 1990; Kwiatowski et al., 1990). Terminale YAC-Sequenzen
wurden durch inverse PCR, wie in (Ochman et al., 1988) beschrieben,
bestimmt und als STSs verwendet.
-
P1-Klone
wurden unter Verwendung von Sonden eines einmalig im Genom vorkommenden
Gens auf zuvor identifizierten Cosmiden cosQW22 (diese Untersuchung)
isoliert, cCI11-469 (D11S679), cCI11-385 (D11S551), cCI11-565 (D11S601),
cCI11-237 (D11S454) (Tanigami et al., 1992; Tokino et al., 1991;
Sternberg, 1990). Neu isolierte P1s wurden auf Chromosom 11p15 durch
FISH oder Southern-Analysen kartiert. End-spezifische Riboproben
wurden aus neuen isolierten P1s generiert und verwendet, um zusätzliche
benachbarte Klone zu identifizieren (Riboprobe Gemini Core System
Kit; Promega). DNS für
P1 und Cosmidklone wurde unter Verwendung alkalischer Lysisplasmidisolierung
präpariert
und durch Gleichgewichtszentrifugation in CsCl-Ethidiumbromidgradienten
gereinigt, wie beschrieben (Sambrook et al., 1989). P1-Insertendsequenzen wurden
durch zyklische Sequenzierung bestimmt, wie beschrieben (Wang und
Keating, 1994). STSs wurden, basierend auf diesen Insertendsequenzen,
generiert. Überlappung
zwischen P1s und Cosmiden wurden berechnet, indem die gemeinsamen
Restriktionsfragmente summiert wurden.
-
BEISPIEL 4
-
Isolierung
und Charakterisierung von KVLQT1-Klonen
-
Eine
adulte menschliche kardiale cDNS-Bibliothek (Stratagene) wurde plattiert,
und 1 × 106 Platten wurden unter Verwendung von gefangenem
Exon 4181A als Sonde gescreened. Sequenzen von gefangenem Exon 4181
A wurden verwendet, um Oligonukleotidsonden für das cDNS-Bibliothek-Screening zu designen. Das
GENETRAPPERTM cDNA Positive Selection System
wurde verwendet, um 1 × 1011 Klone aus einer menschlichen Herz-cDNS-Bibliothek
(Life Technologies, Inc.) zu screenen. Die Sequenzen der Capture-
und Reparatur-Oligonukleotide waren 5'-CAGATCCTGAGGATGCT-3' (SEQ-ID-Nr.: 1)
und 5'-GTACCTGGCTGAGAAGG-3' (SEQ-ID-Nr.: 2).
-
Zusammengesetzte
cDNS-Sequenzen für
KVLQT1 wurden durch Endsequenzierung der überlappenden cDNS-Klone und
durch Primerwalking erhalten. Sequenzierung wurde entweder automatisch,
unter Verwendung von Pharmacia A.L.F. automatisierten Sequencers,
oder manuell, unter Verwendung eines Sequenase Version 2.0 DNA Sequencing
Kit (United States Biochemical, Inc.) ausgeführt. Datenbankanalysen und Sequenzanalysen
wurden unter Verwendung des GCG-Software Package, IG-Software Package
und des BLAST-Network-Service vom National Center for Biotechnology
Information durchgeführt.
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Die
partiale genomische Struktur (von Transmembrandomäne S2 bis
S6) von KVLQT1 wurde durch zyklische Sequenzierung von P1 18B12
bestimmt, wie beschrieben (Wang und Keating, 1994). Die Primer wurden
basierend auf der KVLQT1-cDNS-Sequenz designed und zur zyklischen
Sequenzierung verwendet.
-
BEISPIEL 5
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Mutationsanalyse
-
SSCP
wurde wie zuvor beschrieben (Wang et al., 1995a; Wang et al., 1995b)
durchgeführt.
Normale und aberrierende SSCP-Produkte wurden isoliert, direkt sequenziert,
wie beschrieben (Wang und Keating, 1994), oder in pBluescript (SK+;
Stratagene) unter Verwendung des T-Vektor-Verfahrens subkloniert
(Marchuk et al., 1990). Wenn letzteres Verfahren verwendet wurde,
wurden mehrere Klone mittels Didesoxy-Kettenterminationsverfahren unter Verwendung
von SequenaseTM Version 2.0 (United States
Biochemicals, Inc.) sequenziert.
-
BEISPIEL 6
-
Northern-Analysen
-
Ein
mehrfacher Gewebe-Northern-Filter (Human MTN blot 1, Clontech) wurde
mit einer 32P-markierten KVLQT1-cDNS-Sonde, wie zuvor
beschrieben (Curran et al., 1995) sondiert.
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BEISPIEL 7
-
Verfeinerte
genetische und physikalische Lokalisierung von LQT1
-
Die
exakte Lage von LQT1 wurde durch genotypische Analysen in Familienstamm
1532 (K1532), einer großen
Familie nordeuropäischer
Abstammung aus Utah, bestimmt (1). Dieser
Familienstamm wurde in der anfänglichen
Untersuchung verwendet, wobei das erste LQT-Gen, LQT1, mit Chromosom
11p15.5 gekoppelt wurde (Keating et al., 1991a; Keating et al.,
1991b). Zusätzliche
Familienmitglieder wurden für
eine Gesamtprobegröße von 217
Individuen identifiziert und phänotypisiert.
Die phänotypische
Bestimmung wurde wie zuvor beschrieben ausgeführt (Keating et al., 1991a;
Keating et al., 1991b; Jiang et al., 1994). Vorläufige genotypische Analysen
unter Verwendung von Markern auf HRAS, TH, D11S454 und D11S12 beinhalteten
alle sicheren Mitglieder von K1532. Diese Versuche identifizierten
informative Zweige dieser Familie. Zusätzliche genotypische Analysen
wurden unter Verwendung dreier hoch polymorpher Marker von Chromosom 11p15.5:D11S922,
D11S1318 und D11S860 (Gyapay et al., 1994) ausgeführt.
-
Genotypen
und paarweise LOD-Scores für
jeden Marker werden in 1 und Tabelle 1 gezeigt. Von diesen
Markern waren TH und D11S1318 vollständig gekoppelt. Die Rekombination
wurde mit allen anderen getesteten Markern, einschließlich HRAS,
identifiziert, aber in jedem Fall wurde ein statistisch signifikanter
positiver LOD-Score (+3 oder größer) identifiziert.
Diese Daten zeigen an, dass LQT1 vollständig zu TH und D11S1318 in
diesem Familienstamm gekoppelt ist, und dass dieses Erkrankungsgen
centromerisch von HRAS liegt.
-
Um
die Lokalisierung von LQT1 zu verfeinern, wurden Haplotypanalysen
von K1532 ausgeführt
(vgl. 1). Neun chromosomentragende
informative Rekombinationsereignisse wurden identifiziert. Telomerische Rekombinationsereignisse
wurden in dem nicht betroffenen Individuum IV-22 (zwischen D11S922
und TH), dem betroffenen Individuum IV-25 (zwischen D11S922 und
TH), dem nicht betroffenen Individuum V-6 (zwischen HRAS und D11S922)
und dem betroffenen Individuum V-24 (zwischen HRAS und D11S922)
beobachtet. Centromerische Rekombinationsereignisse wurden in dem
nicht betroffenen Individuum V-17 (zwischen D11S860 und D11S454),
dem betroffenen Individuum V-24 (zwischen D11S860 und D11S454),
dem nicht betroffenen Individuum V-34 (zwischen D11S860 und D11S454),
dem nicht betroffenen Individuum VI-13 (zwischen D11S860 und D11S454),
dem nicht betroffenen Individuum VI-14 (zwischen D11S454 und D11S1318) und
dem betroffenen Individuum VI-16 (zwischen D11S860 und D11S454)
identifiziert. Diese Daten zeigen an, dass LQT1 zwischen D11S922
und D11S454 liegt. In Übereinstimmung
mit jüngsten
Untersuchungen, die LQT1 centromerisch von TH platzieren (Russell
et al., 1995), platzieren diese Daten LQT1 in dem Intervall zwischen
TH und D11S454.
-
Die
Größe der Region,
die LQT1 enthält,
wurde unter Verwendung von Puls-Feld-Gel-Analysen mit genomischen
Sonden von Chromosom 11P15.5 geschätzt. Sonden von TH, D11S551
und D11S454 hybridisierten zu einem 700 kb MluI-Restriktionsfragment
(2). Diese Daten legen nahe, dass die Region, die
LQT1 enthält,
kleiner als 700 kb ist. Physikalische Repräsentation dieser Region wurde
durch das Screenen von künstlichem
Hefechromosom (YAC) und P1-Bibliotheken mit Sonden aus der Region
erreicht (Tanigami et al., 1992; Tokino et al., 1991). Die Reihenfolge
dieser Klone wurde unter Verwendung von Fluoreszenz-In-situ-Hybridisierungsanalysen
(FISH) bestätigt
als: Telomer-TH-D11S551-D11S679-D11S601-D11S454-Centromer. Die Klone, die in
anfänglichen
Versuchen identifiziert wurden, wurden dann für die Identifikation benachbarter, überlappender
Klone verwendet. Der Mindestklonsatz aus dem LQT1-Intervall wird
in 2 gezeigt.
-
-
BEISPIEL 8
-
Identifikation
und Charakterisierung von KVLQT1
-
Exonamplifikation
mit Klonen von der physikalischen Karte wurde ausgeführt, um
Kandidatengene für LQT1
zu identifizieren. Exon-Trapping wurde unter Verwendung von pSPL3B
(Burn et al., 1995) auf genomischen P1-Klonen ausgeführt, wie zuvor beschrieben
(Buckler et al., 1991; Church et al., 1994). Ein Minimum von 128
gefangenen Exons von jedem P1-Klon wurden anfänglich durch Größeneinstufung
der PCR-Produkte charakterisiert. Aus diesen wurden 400 Klone durch
Didesoxysequenzierung unter Verwendung eines A.L.F. automatisierten
Sequencers (Pharmacia) weiter analysiert. DNS-Sequenz- und Datenbankanalysen
deckten acht mögliche
Exons mit vorhergesagter Aminosäuresequenzähnlichkeit
zu Ionenkanälen
auf. Die größte Ähnlichkeit
wurde für
ein gefangenen Exon (4181A) mit 238 Basenpaaren erhalten, mit 53 Ähnlichkeit
zu Kaliumkanalproteinen von verschiedenen Spezies, einschließlich Ähnlichkeit
zu einem Abschnitt einer putativen Porenregion. PCR-Analysen wurden
verwendet, um 4181 A auf dem kurzen Arm von Chromosom 11 zu kartieren und
auf zwei P1s der physikalischen Karte (118A10, 18B12). Diese Daten
legten nahe, dass 4181A Teil eines Kaliumkanalgens auf Chromosom
11p15.5 ist.
-
Zwei
verschiedene cDNS-Bibliothek-Screeningverfahren wurden verwendet,
um zu bestimmen, ob gefangenes Exon 4181A Teil eines Gens war. Traditionelle
Plaquefilterhybridisierung mit einer adulten menschlichen kardialen
cDNS-Bibliothek führte
zur Identifikation eines einzigen positiven Klons. Eine Variation
der cDNS-Selektion wurde verwendet, um eine zweite kardiale cDNS-Bibliothek
(das GENETRAPPERTM cDNS Positive Selection
System, Life Technologies, Inc.) zu screenen, und zwölf unabhängige Klone
wurden rückgewonnen.
DNS-Sequenzanalysen deckten ein vollständiges Alignment mit Sequenzen
auf, die von 4181A und den anderen oben beschriebenen gefangenen
Exons abgeleitet wurden. Die zusammengesetzte Sequenz dieser cDNS-Klone
wird in 3A gezeigt. Der längste offene
Leserahmen umspannt 1654 Basenpaare. Zwei Consensus-Polyadenylierungssignale
wurde stromaufwärts
des Poly(A)-Tails in der 3'-untranslatierten
Region identifiziert. Die Identität des Initiationscodons ist
noch nicht sicher.
-
Diese
cDNS sagte ein Protein mit strukturellen Charakteristiken von Kaliumkanälen vorher.
Hydropathie-Analysen
legten eine Topologie von sechs größeren hydrophoben Regionen
nahe, die membrandurchdringende α-Helices repräsentieren
könnten.
Diese Regionen teilen Sequenzähnlichkeit
mit den Kaliumkanal-Transmembrandomänen S1 bis
S6. Ein Vergleich der vorhergesagten Aminosäuresequenz, die von dem identifizierten
Gen und dem Shaker-(SHA)-Kaliumkanal abgeleitet ist (Pongs et al.,
1988), wird in 3B gezeigt. In der
Region, die S1 bis S6 enthält,
betrug die Aminosäuresequenzidentität 30 % und
die Ähnlichkeit betrug
59 %. Die Sequenz, die 3' von
S1 bis S6 lokalisiert ist, hatte keine signifikante Ähnlichkeit
mit irgendeinem bekannten Protein. Weil dieses Gen eine starke Ähnlichkeit
mit spannungskontrollierten Kaliumkanalgenen hatte und ein guter
Kandidat für
LQT1 wurde, wurde es KVLQT1 genannt.
-
Northern-Blot-Analysen
wurden verwendet, um die Gewebeverteilung von KVLQT1-mRNS zu bestimmen.
KVLQT1-cDNS-Sonden
ermittelten ein 3,2 kb-Transkript im menschlichen Herzen, Niere,
Lunge und Plazenta, aber nicht in SkelettmuskeL, Leber oder Gehirn
(4). Das Herz zeigte die höchsten Level an KVLQT1-mRNS.
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BEISPIEL 9
-
Charakterisierung
der vollständigen
KVLQT1-cDNS
-
Die
oben beschriebenen Untersuchungen resultierten in dem Klonieren
und Charakterisieren einer unvollständigen cDNS für KVLQT1.
Die Sequenz dieser unvollständigen
cDNS sagte ein Protein mit sechs hydrophoben membrandurchdringenden α-Helices
(S1 bis S6) und eine typische K+-Kanal-Porensignatursequenz
vorher (Heginbotham et al., 1994). Dieser cDNS schien jedoch die
aminoterminale Domäne
zu fehlen und sie exprimierte nicht funktionell. Um die vollständige Sequenz
von KVLQT1 zu definieren, wurden mehrere cDNS-Bibliotheken gescreened und es wurde
ein neuer Klon isoliert. Das Screening wurde ausgeführt durch radioaktives
markieren einer partiellen KVLQT1-cDNS mit 32P
und dem Screenen mehrerer cDNS-Bibliotheken, die von Clontech erhalten
wurden. Ein 1,2-kb-Klon wurde aus einer Bauchspeicheldrüsen-Bibliothek
isoliert und in pBluescript II subkloniert und sequenziert. Dieser
Klon beinhaltete eine putative translationale Startstelle und eine
ATG-Sequenz in-frame mit dem originalen KVLQT1-Klonen. Diese neuen
Sequenzdaten wurden mit den früheren
Sequenzdaten kombiniert, um die cDNS-Sequenz zu erbringen, die das
vollständige
Protein kodiert. Diese cDNS-Sequenz sowie 5'- und 3'-untranslatierte Regionen werden in 12A bis 12D gezeigt.
Die neue cDNS-Sequenz sagt ein Protein mit 581 Aminosäuren mit
einer vollständigen
S1-Domäne und
einer N-terminalen Region mit 27 Aminosäuren voraus. Dies wird in 8A gezeigt. Um zu gewährleisten, dass diese neue
Sequenz Teil des mit Chromosom 11p15.5-gekoppelten KVLQT1-Gens war,
wurde ein XhoI-Restriktionsfragment mit 135 Basenpaaren aus dieser
Region in Hybridisierungsversuchen mit DNS von einem Somazellhybridpanel
verwendet. Das neue 5'-Ende
wurde auf dem kurzen Arm von Chromosom 11 kartiert. Northern-Analyse unter Verwendung
der neuen KVLQT1-Sequenz zeigte eine Hybridisierung mit einer einzigen
Messenger-RNS von 3,2 kb in der menschlichen Bauchspeicheldrüse, Herz,
Niere, Lunge und Plazenta an, aber nicht in Gehirn, Leber oder Skelettmuskel
(8B). Die Northern-Analysen wurden unter Verwendung
eines mehrfachen Gewebe-Northern-Filters (Human MTN blot 1, Clontech)
ausgeführt,
wie von Curran et al., 1995, beschrieben.
-
BEISPIEL 10
-
Charakterisierung
der KVLQT1-Funktion
-
Um
die Funktion von KVLQT1 zu definieren, wurden Ovarialzellen des
chinesischen Hamsters (CHO) mit der vollständigen cDNS, die oben in Beispiel
9 beschrieben wurde, transfiziert. Die KVLQT1-cDNS wurde in pCEP4
(InVitrogen) subkloniert. Die CHO-Zellen wurden in Ham's F-12-Medium kultiviert
und vorübergehend
unter Verwendung von Lipofectamin (Gibco BRL) transfiziert. Die
Zellen wurden 18 Stunden lang in 35-mm-Schalen transfiziert, die
6 μl Lipofectamin,
0,5 μg grün fluoreszierendes
Protein (pGreen Lantern-1, Gibco BRL) und 1,5 μg KVLQT1 in pCEP4 enthielten.
Die fluoreszierenden Zellen wurden dem Voltage-clamp Verfahren unter
Verwendung eines Axopatch 200 Patch-clamp-Amplifiers (Axon Instruments)
48 bis 78 Stunden nach der Transfektion unterzogen. Die Badelösung enthielt,
in mM: 142 NaCl, 2 KCl, 1, 2 MgCl2, 1, 8
CaCl2, 11,1 Glucose, 5,5 HEPES-Puffer (pH-Wert
7,4, 22 bis 25 °C).
Die Pipettenlösung
enthielt, in mM: 110 Kaliumglutamat, 20 KCl, 1,0 MgCl2,
5 EGTA, 5 K2ATP, 10 HEPES (pH-Wert 7,3).
Datenerfassung und Analysen erfolgten unter Verwendung von pCLAMP6
(Axon Instruments). Die Spannungsabhängigkeit der Stromaktivierung
wurde bestimmt, indem das Verhältnis
zwischen Tail-Strömen
(bestimmt durch Extrapolation der deaktivierenden Phase des Stroms
zum Ende des Testimpulses) und dem Testpotential mit einer Boltzmann-Funktion
angepasst wurde. Die Tail-Ströme
wurden im Verhältnis
zum größten Wert
für jeden
Oozyten normalisiert.
-
Ein
spannungsabhängiger,
auswärtsgerichteter
K+-Strom wurde nach der Membrandepolarisation
auf Potentiale über –60 mV beobachtet
(9A). Dieser Strom erreichte innerhalb 1 Sekunde
bei +40 mV einen stationären
Zustand. Der Aktivierung des Stroms ging eine kurze Verzögerung voraus,
und die Repolarisierung auf –70
mV ruft Tail-Ströme
mit einem anfänglichen
Amplitudenanstieg (Hook) vor der Deaktivierung hervor. Ähnliche
Amplitudenanstiege von Tail-Strömen
wurden zuvor für
HERG K+-Kanäle beobachtet, und wurden der Nachbildung
der Kanäle
aus der Inaktivierung mit einer Geschwindigkeit zugeschrieben, die
schneller ist als die Deaktivierung (Sanguinetti et al., 1995; Smith
et al., 1996; Spector et al., 1996). Die Aktivierungskurve für den KVLQT1-Strom
war halb-maximal (V1/2) –11,6 ± 0,6 mV und hatte einen Slopefaktor
von 12,6 ± 0,5
mV (n = 6; 9B).
-
Die
biophysikalischen Eigenschaften von KVLQT1 waren anders als andere
bekannte kardiale K+-Ströme. Es wurde die Hypothese
aufgestellt, dass KVLQT1 mit einer anderen Untereinheit coassembliert, um
einen bekanten kardialen Kanal zu bilden. Der langsam aktivierende
verzögerte
gleichrichtende (slowly activating delayed rectifier) K+-Strom,
IKs moduliert die Repolarisierung des kardialen
Aktionspotentials. Trotz intensiver Untersuchungen ist die molekulare
Struktur des IKs-Kanals nicht verstanden. Physiologische
Daten legen nahe, dass eine Komponente des IKs-Kanals
minK ist (Goldstein und Miller, 1991; Hausdorff et al., 1991; Takumi
et al., 1991; Busch et al., 1992; Wang und Goldstein, 1995; Wang
et al., 1996), ein Protein mit 130 Aminosäuren mit einer einzelnen putativen
Transmembrandomäne
(Takumi et al., 1988). Die Größe und Struktur
dieses Proteins ließen
jedoch Zweifel aufkommen, dass minK allein funktionelle Kanäle bildete
(Attali et al., 1993; Lesage et al., 1993).
-
Um
diese Hypothese zu testen, wurden CHO-Zellen mit KVLQT1 und menschlichen
minK (hminK) cDNSs cotransfiziert. Eine hminK-cDNS wurde in pCEP4
(InVitrogen) subkloniert und die Transfektion wurde wie oben für KVLQT1
allein beschrieben, ausgeführt.
Für die
Cotransfektion von KVLQT1 und hminK, wurden 0,75 μg jeder cDNS
verwendet. Wie zuvor berichtet (Lesage et al., 1993), beinhaltete
die Transfektion von CHO-Zellen mit hminK allein keinen nachweisbaren
Strom (n = 10, 9C). Die Cotransfektion von
hminK mit KVLQT1 induziert einen langsam aktivierenden verzögerten gleichrichtenden
Strom (slowly activating delayedrectifier current), der viel größer war
als der Strom, der in Zellen, die mit KVLQT1 allein (9D und 9E) transfiziert
wurden. Der langsame Aktivierung von Strom in cotransfizierten CHO-Zellen
ging eine Verzögerung voraus,
die mehrere hundert Msek. dauerte, die anzeigte, dass kein signifikanter
homomerer KVLQT1-Kanalstrom
vorhanden war. Der Strom saturierte während langer depolarisierender
Impulse nicht, und erforderte eine drei-exponentielle Funktion,
um die anfängliche
Verzögerung
und zwei Phasen der Stromaktivierung am besten zu beschreiben. Während eines
30 Sek. langen depolarisierenden Impulses mit +40 mV, wurde Strom mit
Zeitkonstanten von 0,68 ± 0,18,
1,48 ± 0,16
und 8,0 ± 0,6
Sek. (n = 4) aktiviert. Die isochronale (7,5 Sek.) Aktivierungskurve
für Strom
hatte einen V1/2 von 7,5 ± 0,9 mV
und einen Slopefaktor von 16, 5 ± 0, 8 mV (n = 7; 9B). Beim Vergleich sind V1/2 und
Slope der Aktivierungskurve für
menschliche kardiale IKs 9,4 mV und 11,
8 mV (Li et al., 1996). Wie KVLQT1 und hminK in CHO-Zellen coexprimiert,
ist die Aktivierung kardialer IKs äußerst langsam
und wurde am besten durch eine dreiexponentielle Funktion beschrieben
(Baiser et al., 1990; Sanguinetti und Jurkiewicz, 1990). Chinidin
(50 μM)
blockierte Tail-Ströme
in cotransfizierten CHO-Zellen
mit 30 ± 8
% (n = 5), ähnlich
deren Wirkung (40–50
% Block) auf IKs in isolierten Myozyten
(Baiser et al, 1991). Somit induzierte die KVLQT1- und hminK- Coexpression in CHO-Zellen
einen Strom mit biophysikalischen Eigenschaften, der mit kardialem
IKs fast identisch war.
-
Um
die Eigenschaften von hminK und KVLQT1 weiter zu charakterisieren,
wurden diese Kanäle
separat und gemeinsam in Xenopus-Oozyten exprimiert. Xenopuslaevis-Oozyten
wurden mit cRNA isoliert und injiziert, wie von Sanguinetti et al.,
1995 beschrieben. Die KVLQT1-cDNS wurde in pSP64 (Promega) subkloniert.
Die HminK-cDNS war ein Geschenk von R. Swanson. Annähernd äquimolare
Konzentrationen von KVLQT1-cRNA (5,8 ng je Oozyt) und hminK-cRNA
(1 ng je Oozyt) wurden für
die Coinjektionsversuche verwendet. Die Badelösung enthielt, in mM: 98 NaCl,
2 KCl, 2 MgCl2, 0,1 CaCl2 und
5 HEPES (pH-Wert 7,6, 22 bis 25 °C).
Für Umkehrpotentialversuche
wurde die Osmolarität
durch äquimolare
Substitution des externen NaCl für
KCl aufrechterhalten. Die Ströme
wurden unter Verwendung von Standard-Zwei-Mikroelektroden-Voltage-clamp-Techniken 3 Tage
nach der Injektion von Oozyten mit cRNA aufgezeichnet (Sanguinetti
et al., 1995). Die Ströme
wurden bei 0,5 Hz gefiltert und bei 2 kHz digitalisiert. Die Daten
werden als Mittelwerte (mean ± s.e.m)
präsentiert.
-
Die
mit KVLQT1-komplementärer
RNS injizierten Oozyten exprimierten einen schnell aktivierenden auswärtsgerichteten
K+-Strom mit einer Spannungsabhängigkeit
der Aktivierung, nahezu identisch mit CHO-Zellen, die mit KVLQT1-cDNS
transfiziert wurden (10A und 10B). Die K+-Selektivität der KVLQT1-Kanäle wurde
durch die Messung des Umkehrpotentials (Erev)
der Tail-Ströme
in verschiedenen Konzentrationen von extrazellulärem K ([K+]e) bestimmt. Der Slope des Verhältnisses
zwischen Erev und log [K+]e betrug 49,9 ± 0,4 mV (n = 7; 10C), signifikant niedriger als von der Nernst-Gleichung
(58 mV) für
einen vollkommen selektiven K+-Kanal vorhergesagt.
Coinjektion von Oozyten mit KVLQT1- und hminK-cRNA induzierte einen
Strom ähnlich
IKs (11C).
Der Slope des Verhältnisses
zwischen Erev und log[K+]e für
coinjizierte Oozyten betrug 49,9 ± 4 mV (n = 6), ähnlich wie
KVLQT1 allein und kardialer Meerschweinchen-IKs (49
mV) (Matsuura et al., 1987). Die isochronale (7,5 Sek.) Aktivierungskurve
für coinjizierte
Oozyten hatte eine V1/2 von 6,2 mV und einen
Slope von 12,3 mV (11E), ähnlich dem kardialen IKs.
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BEISPIEL 11
-
Identifikation
eines KVLQT1-Gens in Xenopus
-
Dagegen
war hminK bei CHO-Zellen in der Lage, funktionelle Expression in
Xenopus-Oozyten zu erleiden (11B).
Der induzierte Strom (IsK) war geringer
als der Strom, der in den coinjizierten Oozyten induziert wurde,
aber die Kinetik und die Spannungsabhängigkeit der Aktivierung waren ähnlich (11A bis E). Zwei Beobachtungen haben zu der Hypothese
geführt,
dass IsK in Xenopus-Oozyten aus Kanälen resultiert, die
durch Coassemblierung von minK mit einer noch nicht identifizierten,
konstitutiv exprimierten Untereinheit, gebildet wurden. Erstens,
die Größe von IsK saturiert nach Injektion von sehr geringen
Mengen von minK-cRNA (11D),
was nahe legt, dass eine endogene Komponente von beschränkter Menge
für die
funktionelle Expression erforderlich ist ((Wang und Goldstein, 1995;
Cui et al., 1994). Zweitens induziert die heterologe Expression
von minK in Zellen von Säugetieren
keinen nachweisbaren Strom (Lesage et al., 1993) (9C), was nahe legt, dass minK nicht ausreichend
ist, um funktionelle Kanäle
zu bilden. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass diese noch nicht
identifizierte Untereinheit ein Homolog von KVLQT1 sein könnte. Um
diese Hypothese zu testen, wurde eine Xenopus-Oozyten-cDNS-Bibliothek
(Clontech) mit einem KVLQT1-cDNS-Klon gescreent, der die S3- bis
S5-Domänen
umspannt. Ein 1,6-kb-Teilklon (XKVLQT1, 8A)
wurde isoliert. XKVLQT1 ist auf Aminosäurelevel zu 88 identisch mit
der entsprechenden Region von KVLQT1 (8A).
Diese Daten legen nahe, dass IsK aus der
Coassemblierung des XKVLQT1- und des minK-Proteins resultieren.
-
Es
wurde gefolgert, dass KVLQT1 und minK coassemblieren, um den kardialen
IKs-Kanal zu bilden. Zwei verzögerte gleichrichtende
K+-Ströme,
IKr und IKs. modulieren
die Aktionspotentialdauer in kardialen Myozyten (Li et al., 1996;
Sanguinetti und Jurkiewicz, 1990). Vorherige Untersuchungen haben
eine Dysfunktion der IKr-Kanäle beim
Long-QT-Syndrom impliziert (Sanguinetti et al., 1995; Curran et
al., 1995; Sanguinetti et al., 1996). Die Beobachtung, dass KVLQT1-Mutationen
auch diese Störung
verursachen kann (Wang et al., 1996) und die Entdeckung, dass KVLQT1
einen Teil des IKs-Kanals bildet, zeigen
an, dass die Dysfunktion beider kardialer verzögerter gleichrichtender K+-Kanäle
zum Risiko von plötzlichem
Tod aufgrund kardialer Arrhythmie beitragen.
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BEISPIEL 12
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Cosegregation von KVLQT1-Missense
-
Mutationen mit LQT in
sechs großen
Familien
-
Um
die Hypothese, dass KVLQT1 LQT1 ist, zu testen, wurden Einzelstrang-Konformationspolymorphismusanalysen
(SSCP) verwendet, um betroffene Mitglieder von K1532, der größten LQT-Familie,
die Koppelung zu Chromosom 11 zeigte, auf funktionelle Mutationen
zu screenen. SSCP wurde wie zuvor beschrieben durchgeführt (Wang
et al., 1995a; Wang et al., 1995b). Normale und aberrierende SSCP-Produkte
wurden isoliert und direkt sequenziert, wie beschrieben (Wang und
Keating, 1994), oder in pBluescript (SK+) (Stratagene) unter Verwendung
des T-Vektor-Verfahrens
subkloniert (Marchuk et al., 1990). Wenn letzteres Verfahren verwendet
wurde, wurden mehrere Klone durch das Didesoxy- Kettenterminationsverfahren unter Verwendung von
SequenaseTM Version 2.0 (United States Biochemicals,
Inc.) sequenziert. Die Analysen wurden auf die Region zwischen S2
und S6 konzentriert, da diese Regionen wichtig für die KVLQT1-Funktion sein
könnten.
Wir haben Oligonukleotidprimer basierend auf cDNS-Sequenzen designed
und verwendeten diese Primer für
Cycle-Sequenzierungsreaktionen
mit KVLQT1-enthaltendem P1, 18812 (Wang und Keating, 1994). Diese
Versuche definierten intronische Sequenzen, die Exons flankieren,
die S2 bis S6 kodieren. Zusätzliche
Primer wurden dann aus diesen intronischen Sequenzen generiert und
für SSCP-Analysen
verwendet (Tabelle 2).
-
SSCP-Analysen
identifizierten einen anomalen Konformer in den 70 betroffenen Mitgliedern
von K1532 (5). Dieser aberrierende
Konformer wurde bei den 147 nicht betroffenen Mitgliedern dieses
Familienstamms oder in genomischer DNS von mehr als 200 nicht verwandten
Kontrollindividuen nicht beobachtet (Q. Wang, unveröffentlichte
Ergebnisse). Der Zweipunkt-LOD-Score für die Kopplung zwischen dieser
Anomalie und LQT betrug 14,19 bei einem Rekombinationswert von 0
(Tabelle 1). Keine Rekombination wurde zwischen KVLQT1 und LQT1
beobachtet, was anzeigt, dass diese Loci vollständig gekoppelt sind. DNS-Sequenzanalysen
der normalen und aberrierenden SSCP-Konformers deckten eine einzelne
Basensubstitution, eine G- bis A-Transition, am ersten Nukleotid
des Codons Val-125 auf (5 und Tabelle
3). Diese Mutation resultiert in einer Valin- bis Methionin-Substitution in der vorhergesagten
intrazellulären
Domäne
zwischen S4 und S5.
-
Um
die Hypothese, dass Mutationen in KVLQT1 LQT verursachen, weiter
zu testen, wurden DNS-Proben von betroffenen Mitgliedern von fünf zusätzlichen
großen
LQT-Familienstämmen
untersucht. Kopplungsanalysen mit polymorphen Markern aus dieser
Region hatten gezeigt, dass der Erkrankungsphänotyp in diesen Familien an Chromosom
11 gekoppelt war (Q. Wang, unveröffentlichte
Ergebnisse). Aberrierende SSCP-Konformer wurden in betroffenen Mitgliedern
von K1723, K2605, K1807 (5), K161
und K162 identifiziert (Q. Wang, unveröffentlichte Ergebnisse). Die
SSCP-Anomalien, die in K161 und K162 identifiziert wurden, waren
mit denen identisch, die in K1807 beobachtet wurden (Q. Wang, unveröffentlichte
Ergebnisse). Der aberrierende Konformer wurde bei nicht betroffenen
Mitgliedern diese Familienstämme
oder in DNS-Proben von mehr als 200 nicht verwandten Kontrollindividuen
nicht gesehen (5; Q. Wang, unveröffentlichte
Ergebnisse). Die normalen und aberrierenden Konformer, die in jeder
Familie identifiziert wurden, wurden sequenziert. Die Nukleotidänderung,
kodierende Wirkung und Lokalisierung jeder Mutation wird in Tabelle
3 zusammengefasst.
-
Tabelle
2. PCR-Primer, die verwendet wurden, um KVLQT1-Mutationen zu definieren.
-
-
BEISPIEL 13
-
Eine intragene KVLQT1-Deletion
und neun Missense-Mutationen
-
Assoziiert
mit LQT in kleinen Familien und sporadischen Fällen
-
Um
zusätzliche
LQT-assoziierte Mutationen in KVLQT1 zu identifizieren, wurden weitere
SSCP-Analysen für
kleine Familienstämme
und sporadische Fälle
ausgeführt.
SSCP deckte einen aberrierende Konformer in Familienstamm 13216
auf (6). Analysen von mehr als 200
nicht verwandten Kontrollindividuen zeigten diese Anomalie nicht
(Q. Wang, unveröffentlichte
Ergebnisse). Dieser aberrierende Konformer wurde kloniert und sequenziert,
und deckte eine Dreibasendeletion auf, die die Codone 38 und 39
einschloss. Diese Mutation resultiert in einer Phenylalanin- bis
Tryptophansubstitution und Deletion eines Glycins in der putativen S2-Domäne (Tabelle
3).
-
Aberrierende
SSCP-Konformer wurden in betroffenen Mitgliedern von neun zusätzlichen
Familienstämmen
identifiziert: K1777, K20925, K13119, K20926, K15019 (6), K2050, K163 und K164 (Q. Wang, unveröffentlichte
Ergebnisse). Ein aberrierender SSCP-Konformer, der in K2050 identifiziert
wurde, war mit dem in K1723 identisch, und aberrierende Konformer,
die in K163 und K164 identifiziert wurden, waren mit dem identisch,
der in K1807 beobachtet wurde. Keiner der aberrierenden Konformer
wurde in DNS-Proben von mehr als 200 Kontrollindividuen identifiziert
(Q. Wang, unveröffentlichte
Ergebnisse). In jedem Fall wurden die normalen und aberrierenden
Konformer sequenziert. Diese Daten werden in 6 gezeigt
und in Tabelle 3 zusammengefasst. Insgesamt wurden KVLQT1-Mutationen,
die mit LQT assoziiert sind in 16 Familien oder sporadischen Fällen (7)
identifiziert, was eine starke molekulargenetische Evidenz bereitstellt,
dass Mutationen in KVLQT1 die mit Chromosom 11 gekoppelte Form von
LQT verursachen.
-
BEISPIEL 14
-
Generierung
polyklonaler Antikörper
gegen KVLQT1
-
Segmente
der KVLQT1-kodierenden Sequenz werden als Fusionsprotein in E. coli
exprimiert. Das überexprimierte
Protein wird durch Gelelution gereinigt und verwendet, um Kaninchen
und Mäusen
unter Verwendung einer Prozedur zu immunisieren, ähnlich derjenigen,
die von Harlow und Lane, 1988, beschrieben wurde. Diese Prozedur
hat gezeigt, dass sie Abs gegen verschiedene andere Proteine generieren
kann (vgl. zum Beispiel Kraemer et al., 1993).
-
Kurz
zusammengefasst wird ein Stretch der KVLQT1-kodierenden Sequenz als Fusionsprotein
in Plasmid PET5A (Novagen, Inc., Madison, WI) kloniert. Nach Induktion
mit IPTG wird die Überexpression
eines Fusionsproteins mit dem erwarteten Molekulargewicht durch
SDS/PAGE verifiziert. Das Fusionsprotein wird aus dem Gel durch
Elektroelution gereinigt. Die Identifikation des Proteins als das
KVLQT1-Fusionsprodukt wird durch Proteinsequenzierung am N-Terminus
verifiziert. Danach wurde das gereinigte Protein als Immunogen in
Kaninchen verwendet. Kaninchen werden mit 100 μg des Proteins in Complete Freund's Adjuvans immunisiert
und zwei Mal in 3-Wochen-Intervallen, zuerst mit 100 μg Immunogen
in Incomplete Freund's
Adjuvans, gefolgt von 100 μg
Immunogen in PBS geboosted. Antikörper enthaltendes Serum wird
zwei Wochen danach gesammelt.
-
Diese
Prozedur wird wiederholt, um Antikörper gegen die mutierten Formen
des KVLQT1-Gens zu generieren. Diese Antikörper werden in Verbindung mit
Antikörpern
gegen Wildtyp-KVLQT1 verwendet, um die Gegenwart und das relative
Level an mutierten Formen in verschiedenen Geweben und biologischen
Fluids zu ermitteln.
-
BEISPIEL 15
-
Generierung von monoklonalen
Antikörpern,
die für
KVLQT1 spezifisch sind
-
Monoklonale
Antikörper
werden gemäß dem folgenden
Protokoll generiert. Mäuse
wurden mit Immunogen immunisiert, das intakte (Wildtyp- oder mutierte)
KVLQT1- oder KVLQT1-Peptide umfasst, die an Keyhole Limpet Hemocyanin
unter Verwendung von Glutaraldehyd oder EDC konjugiert wurden, wie
gut bekannt ist.
-
Das
Immunogen wird mit einem Adjuvans gemischt. Jede Maus erhält vier
Injektionen von 10 bis 100 μg
Immunogen und nach der vierten Injektion werden Blutproben von den
Mäusen
entnommen, um zu bestimmen, ob das Serum Antikörper gegen das Immunogen enthält. Der
Serumtiter wird durch ELISA oder RIA bestimmt. Mäuse mit Seren, die die Gegenwart
von Antikörper
gegen Immunogen anzeigen, werden für die Hybridomproduktion selektiert.
-
Die
Milzen werden aus den immunen Mäusen
entfernt und eine Einzelzellsuspension wird präpariert (vgl. Harlow und Lane,
1988). Zellfusionen werden im Wesentlichen wie von Kohler und Milstein,
1975, beschrieben, ausgeführt.
Kurz zusammengefasst, P3.65.3 Myelomzellen (American Type Culture
Collection, Rockville, MD) werden mit immunen Milzzellen unter Verwendung
von Polyethylenglycol fusioniert, wie von Harlow und Lane, 1988,
beschrieben. Die Zellen wurden mit einer Dichte von 2 × 105 Zellen/Vertiefung in Gewebekulturplatten
mit 96 Vertiefungen plattiert. Individuelle Vertiefungen werden
auf Wachstum untersucht und die Überstände von
Vertiefungen mit Wachstum werden auf die Gegenwart von KVLQT1-spezifische
Antikörper
getestet durch ELISA oder RIA unter Verwendung von Wildtyp- oder
mutierten KVLQT1-Targetprotein. Zellen in positiven Vertiefungen
werden expandiert und subkloniert, um Monoklonalität herzustellen
und zu bestätigen.
-
Klone
mit den gewünschten
Spezifizäten
werden expandiert und als Aszite in Mäusen oder in einem Hohlfasersystem
gewachsen, um ausreichende Mengen von Antikörper für die Charakterisierung und
Assay-Entwicklung
zu produzieren.
-
BEISPIEL 16
-
Sandwich-Assay für KVLQT1
-
Monoklonaler
Antikörper
ist an eine solide Oberfläche,
wie etwa eine Platte, ein Röhrchen,
eine Perle oder einen Partikel gebunden. Bevorzugt ist der Antikörper an
die Oberfläche
einer Vertiefung einer ELISA-Platte mit 96 Vertiefungen gebunden.
100 μl Probe
(z. B. Serum, Urin, Gewebecytosol), die das (Wildtyp- oder mutierte)KVLQT1-Peptid/Protein
enthält,
wird dem Festphasen-Antikörper
zugefügt.
Die Probe wird für
2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Danach wird das Probenfluid
dekantiert, und die Festphase wird mit Puffer gewaschen, um das
ungebundene Material zu entfernen. 100 μl eines zweiten monoklonalen
Antikörpers
(gegen eine unterschiedliche Determinante auf dem KVLQT1-Peptid/Protein)
wird der Festphase zugefügt.
Dieser Antikörper
ist mit einem Detektormolekül
(z. B. 125-I, Enzym, Fluorophor oder einem Chromophor) markiert
und die Festphase mit dem zweiten Antikörper wird für zwei Stunden bei Raumtemperatur
inkubiert. Der zweite Antikörper
wird dekantiert und die Festphase wird mit Puffer gewaschen, um
das ungebundene Material zu entfernen.
-
Die
Menge des gebundenen Markers, die proportional zu der Menge an KVLQT1-Peptid/Protein
ist, das in der Probe vorhanden ist, wird quantifiziert. Separate
Assays wurden unter Verwendung monoklonaler Antikörper ausgeführt, die
spezifisch für
Wildtyp-KVLQT1 sind sowie monoklonale Antikörper, die für jede der Mutationen spezifisch
sind, die in KVLQT1 identifiziert wurden.
-
BEISPIEL 17
-
Assay, um Wirkstoffe zu
screenen, die den KVLQT1- und minK-K+-Kanal
beeinflussen
-
Mit
dem Wissen, dass KVLQT1 und minK coassemblieren, um einen kardialen
IKs-Kaliumkanal zu bilden, ist es nun möglich, einen
Assay zum Screenen auf Wirkstoffe, die eine Wirkung auf diesen Kanal
haben werden, zu erdenken. Die beiden Gene, KVLQT1 und minK, werden
in Oozyten oder Zellen von Säugetieren cotransfiziert
und wie oben beschrieben coexprimiert. Die Cotransfektion wird unter
Verwendung jeder Kombination von Wildtyp oder spezifisch mutiertem
KVLQT1 und minK ausgeführt.
Wenn eines der Gene, das für
die Cotransfektion verwendet wurde, eine Mutation enthält, die
LQT verursacht, ist, verglichen mit der Cotransfektion mit nur den
Wildtyp-Genen, eine Änderung
in dem induzierten Strom zu sehen. Ein Wirkstoffkandidat wird der
Badelösung
der transfizierten Zellen zugefügt,
um die Wirkungen des Wirkstoffkandidaten auf den induzierten Strom
zu testen. Ein Wirkstoffkandidat, der den induzierten Strom so verändert, dass
er näher
an dem Strom ist, der mit Zellen zu sehen ist, die mit Wildtyp-KVLQT1
und -minK cotransfiziert sind, ist für die Behandlung von LQT verwendbar.
-
Auch
wenn die Erfindung in dieser Patentanmeldung durch Bezugnahme auf
die Details der bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung offenbart wurde, sollte man verstehen, dass die Offenbarung
eher im Sinne einer Illustration als einer Beschränkung gedacht
ist, da innerhalb des Geists der Erfindung und dem Umfang der anhängenden
Ansprüche
in Erwägung
gezogen wird, dass Modifikationen dem Fachmann schnell in den Sinn
kommen.
-
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