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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Klasse von Metallkomplexen mit
mindestens einem Op-Liganden (Op = offenes Pentadienyl) oder einer
Op-Gruppe, davon abgeleitete Polymerisationskatalysatoren und die
Verwendung der Katalysatoren für
die Polymerisation von polymerisierbaren Monomeren, insbesondere Olefinen.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren zur Polymerisation
von α-Olefinen
zur Herstellung von ataktischen und/oder taktiospezifischen Homopolymeren,
ataktischen und/oder taktiospezifischen Copolymeren und/oder statistisch
oder blockartig aufgebauten Copolymeren.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Bei
der Polymerisation von Vinylmonomeren, und zwar sowohl von Monoolefinen
als auch von konjugierten Dienen, hat man sich seit den Arbeiten
von Ziegler und Natta auf Übergangsmetallkatalysatoren
konzentriert. Diese Katalysatoren beruhen auf einem zentralen Übergangsmetallion
oder -atom, das von einem Satz koordinierender Liganden umgeben
ist und durch verschiedene Cokatalysatoren modifiziert ist. Wenn
diese Polymerisationssysteme mit polymerisierbaren Monomeren in
Berührung
gebracht werden, polymerisieren sie die Monomere zu Polymeren.
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Durch
Steuerung der Beschaffenheit des Ligandensystems, des zentralen Übergangsmetallions
oder -atoms und des Cokatalysators kann man hochaktive katalytische
Mittel herstellen. Darüber
hinaus kann man Katalysatoren herstellen, die Polymere mit einem
hohen Grad an Additionsregularität
und im Fall von Monomeren, bei denen es sich nicht um Ethylen handelt,
Stereoregularität
oder Taktiospezifizität
ergeben.
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Die
US-PS 3,051,690 lehrt ein
Verfahren zur Polymerisation von Olefinen zu gezielt eingestellten hochmolekularen
Polymeren durch gezielte Zugabe von Wasserstoff zu einem Polymerisationssystem,
das ein kohlenwasserstoffunlösliches
Reaktionsprodukt aus einer Verbindung der Gruppe IVB, VB, VIB und
VIII und einer metallorganischen Verbindung eines Alkalimetalls,
eines Erdalkalimetalls, des Zinks, eines Erdmetalls oder eines Seltenerdmetalls
enthält.
Es ist außerdem
bekannt, daß bestimmte
Metallocene, wie Bis(cyclopentadienyl)titan- oder -zirconiumdialkyle,
in Kombination mit Aluminiumalkyl/Wasser-Cokatalysator homogene Katalysatorsysteme
für die
Polymerisation von Ethylen bilden.
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In
der deutschen Patentanmeldung 2,608,863 wird die Verwendung eines
Katalysatorsystems für
die Polymerisation von Ethylen beschrieben, das aus Bis(cyclopentadienyl)titandialkyl,
Aluminiumtrialkyl und Wasser besteht. (Cyclopentadienyl wird manchmal
mit Cp abgekürzt.)
In der deutschen Patentanmeldung 2,608,933 wird dagegen ein Katalysatorsystem
für die
Polymerisation von Ethylen der allgemeinen Formel (Cp)nZrY4–n,
worin n für
eine Zahl von 1 bis 4 steht und Y für eine Hydrocarbylgruppe oder
ein Metalloalakyl steht, in Kombination mit einem Aluminiumtrialkyl-Cokatalysator und
Wasser beschrieben.
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Die
europäische
Patentanmeldung 0035242 lehrt ein Verfahren zur Herstellung von
Ethylen- und ataktischen Propylenpolymeren in Gegenwart eines halogenfreien
Ziegler-Katalysatorsystems der allgemeinen Formel (Cp)
nMeY
4–n,
worin n für
eine ganze Zahl von 1 bis 4 steht, Me für ein Übergangsmetall, insbesondere Zirconium,
steht und Y entweder für
Wasserstoff, eine C
1-C
5-Alkyl-
oder Metalloalkylgruppe oder einen anderen Rest in Kombination mit
einem Alumoxan steht. Dagegen lehrt die
US-PS 5,324,800 ein Katalysatorsystem zur
Polymerisation von Olefinen, das einen Metallocenkatalysator der
allgemeinen Formel (C
5R'
m)
p R"
S (C
5R'
m) McQ
3–p und R"
S (C
5R'
m)
2 MeQ', worin (C
5R'
m) für
eine substituierte Cp-Gruppe steht, und ein Alumoxan enthält.
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Polyolefine
können
in verschiedenen Konfigurationen hergestellt werden, die der Art
und Weise entsprechen, in der jede neue Monomereinheit an eine wachsende
Polyolefinkette addiert wird. Für
Polyolefine gibt es vier gemeinhin anerkannte grundlegende Konfigurationen,
nämlich
ataktisch, hemiisotaktisch, isotaktisch und syndiotaktisch. Natürlich kann
ein gegebenes Polymer Bereiche jedes Konfigurationstyps enthalten, aber
nicht die reine oder nahezu reine Konfiguration aufweisen, und Polyethylen
kann keine Taktizität
haben.
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Ataktische
Polymere weisen keine regelmäßige Ordnung
der Orientierung der Wiederholungseinheiten in der Polymerkette
auf, d.h. die Substituenten sind in bezug auf eine die Polymerhauptkette
enthaltende gedachte Ebene nicht regelmäßig geordnet (die Ebene ist
so orientiert, daß die
Substituenten an den pseudoasymmetrischen Kohlenstoffatomen entweder
Ober- oder unterhalb
der Ebene liegen). Statt dessen weisen ataktische Polymere eine
statistische Verteilung von Substituentenorientierungen auf.
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Neben
Metallocenkatalysatoren, die Polyethylen und ataktische Polyolefine
produzieren, sind auch bestimmte Metallocene bekannt, die Polymere
mit unterschiedlichem Grad an Stereoregularität oder Taktiospezifizität produzieren,
wie z.B. isotaktische, syndiotaktische und hemiisotaktische Polymere
mit einzigartiger und sich regelmäßig wiederholender Stereochemie
oder Substituentenorientierung in bezug auf die die Polymerhauptkette
enthaltende Ebene.
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Isotaktische
Polymere werden in der Regel dadurch beschrieben, daß die an
die pseudoasymmetrischen Kohlenstoffatome gebundenen Substituenten
in bezug auf die Polymerhauptkette auf der selben Seite orientiert
sind, d.h. die Substituenten sind alle entweder oberhalb oder unterhalb
einer die Polymerhauptkette enthaltenden Ebene angeordnet. Die Isotaktizität kann mittels
NMR bestimmt werden. In der NMR-Nomenklatur nach Bovey wird eine
isotaktische Pentade durch „mmmm" wiedergegeben, wobei
jedes „m" eine „meso"-Dyade bzw. aufeinanderfolgende
Monomereinheiten, bei denen die Substituenten in bezug auf die Polymerhauptkette
auf der selben Seite orientiert sind, wiedergibt. Wie aus dem Stand
der Technik gut bekannt ist, wird der Grad der Isotaktizität und Kristallinität des Polymers
durch jede Abweichung, Unterbrechung oder Inversion eines pseudoasymmetrischen
Kohlenstoffatoms in der Kette verringert. Im Gegensatz dazu wird
die syndiotaktische Struktur in der Regel dadurch beschrieben, daß die Substituenten,
die an die pseudoasymmetrischen Kohlenstoffatome gebunden sind,
pseudoenantiomorph angeordnet sind, d.h. die Substituenten sind alternierend
und regelmäßig oberhalb
und unterhalb der die Polymerkette enthaltenden Ebene angeordnet. Die
Syndiotaktizität
kann ebenfalls mittels NMR bestimmt werden. In der NMR-Nomenklatur
wird eine syndiotaktische Pentade durch „rrrr" wiedergegeben, wobei jedes „r" eine „racemische" Dyade, d.h. aufeinanderfolgende
Substituenten auf alternierenden Seiten der Ebene, wiedergibt. Durch
den Prozentsatz an „r"-Dyaden in der Kette
wird der Syndiotaktizitätsgrad
des Polymers bestimmt.
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Es
gibt auch noch andere Variationen bei Polymerstrukturen. Bei einer
derartigen Variante handelt es sich um die hemiisotaktischen Polymere.
Hierbei handelt es sich um Polymere, in denen der Substituent jedes zweiten
pseudoasymmetrischen Kohlenstoffatoms in bezug auf die die Polymerhauptkette
enthaltende Ebene auf der selben Seite orientiert ist. Die Substituenten
der anderen pseudoasymmetrischen Kohlenstoffatome können dagegen
entweder oberhalb oder unterhalb der Ebene statistisch orientiert
sein. Da nur jedes zweite pseudoasymmetrische Kohlenstoffatom isotaktisch
konfiguriert ist, wird der Begriff „hemi" verwendet.
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Bei
den isotaktischen und syndiotaktischen Polymeren handelt es sich
um krystalline Polymere, die in kaltem Xylol unlöslich sind. Durch die Kristallinität unterscheiden
sich sowohl syndiotaktische als auch isotaktische Polymere von hemiisotaktischen
oder ataktischen Polymeren, die in kaltem Xylol löslich und
nicht kristallin sind. Zwar ist es möglich, daß ein Katalysator alle vier
Arten von Polymeren (ataktisch, hemiisotaktisch, isotaktisch und
syndiotaktisch) produziert, jedoch ist es wünschenswert, daß ein Katalysator überwiegend
oder im wesentlichen einen Polymertyp mit wenig oder gar keinem
anderen Polymertyp und wenigen stereochemischen Defekten produziert.
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In
den US-Patentschriften 4,794,096 und 4,975,403 sowie der europäischen Patentanmeldung 0,537,130
werden einige Katalysatoren beschrieben, die isotaktische Polyolefine
produzieren. In den US-Patentschriften 3,258,455, 3,305,538, 3,364,190,
4,852,851, 5,155,080 und 5,225,500 werden einige Katalysatoren beschrieben,
die syndiotaktische Polyolefine produzieren..
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Neben
neutralen Metallocenen führen
bekanntlich kationische Metallocene zu Polymeren mit unterschiedlichem
Taktiospezifitätsgrad.
Kationische Metallocenkatalysatoren werden in den europäischen Patentanmeldungen
277,003 und 277,004 beschrieben. In der
US-PS 5,036,034 werden Katalysatoren
beschrieben, die hemiisotaktische Polyolefine produzieren. Neben
Monoolefin-Homopolymeren können
Polymerisationskatalysatoren zur Herstellung von Copolymeren von Monoolefinen
oder Polymeren von difunktionellen Olefinen oder Copolymeren von
difunktionellen Olefinen und Monoolefinen unter Verwendung von koordinierten
Metallkatalysatoren einschließlich
Metallocenkatalysatoren hergestellt werden.
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Obwohl
zur Zeit zahlreiche Metallocenkatalysatoren verfügbar sind, ist der Bedarf an
neuen Ligandensystemen zur Herstellung von Katalysatoren für die Polymerisation
von Olefinen nach wie vor wichtig und stellt einen bedeutenden Fortschritt
der Technik dar. Derartige neue Ligandensysteme und die davon abgeleiteten Katalysatoren
können
neue Design-Ansätze
zur Herstellung von hochstereoregulären oder taktiospezifischen Polymeren,
die im wesentlichen defektfrei sind, Polymeren mit gezielt eingestellter
Defektstatistik und Copolymeren mit gezielt eingestellten Eigenschaften
sowie neue Ansätze
für die
Molekulargewichtregelung und die Einstellung anderer Polymereigenschaften
liefern.
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In
den internationalen Anmeldungen WO 96/08497 und WO 96/08498 werden
Metallkomplexe beschrieben, die eine einzige nichtaromatische, anionische
Dienylligandengruppe mit verbrückter
Ligandenstruktur enthalten. Des weiteren werden in der internationalen
Anmeldung WO 96/16094 Komplexe von Metallen der Gruppe 4 in der
formalen Oxidationsstufe +2 oder +3 beschrieben, die nichtaromatische,
anionische Dienylligandengruppen enthalten. Diese drei Anmeldungen
waren am Prioritätstag
der vorliegenden Erfindung noch nicht veröffentlicht.
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KURZE DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue offenes Pentadienyl enthaltende
Metallkomplexe und davon abgeleitete Katalysatoren zur Polymerisation
von polymerisierbaren Monomeren bereit, wobei der Katalysator zur
Herstellung von Polymerprodukten mit gewünschten Eigenschaften, z.B.
Molekulargewicht, Molekulargewichtsverteilung, Dichte, Taktizität und endständiger Ungesättigtheit
verwendet werden kann.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren
eignen sich für
die Polymerisation von polymerisierbaren Monomeren, wie z.B. α-Olefinen,
zu Homopolymeren und/oder Copolymeren und enthalten neue Metallocenkatalysatoren,
gegebenenfalls in Kombination mit Cokatalysatoren, wie z.B. Alumoxanen.
Bei den erfindungsgemäßen Metallocenen
handelt es sich um metallorganische Kooridinationsverbindungen von
Ligandensystemen mit einem, zwei und drei offenen Pentadienylgruppen
und deren Übergangsmetall-Koordinationskomplexe,
insbesondere Komplexe eines Elements aus der Gruppe 3, 4 oder 5
des Periodensystems oder Lu, La, Nd, Sm, Gd und dergleichen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind somit gemäß einem ersten Aspekt Metallkomplexe
der allgemeinen Formel YR''iZjMeQkPl,
worin:
- – Y
für einen
offenes Pentadienyl (Op) enthaltenden Rest der Formel (a) worin G für ein Kohlenstoffatom, ein
Stickstoffatom, ein Siliciumatom oder ein Phosphoratom steht; J
für einen
CR3R3'-Rest, einen SiR3R3'-Rest,
einen NR3''-Rest, einen
PR3''-Rest, ein
Sauerstoffatom oder ein Schwefelatom steht und J' für
einen CR4R4'-Rest, einen
SiR4R4'-Rest, einen NR4''-Rest, einen PR4''-Rest, ein Sauerstoffatom oder
ein Schwefelatom steht und J und J' gleich oder verschieden sein können; R1, R2, R3, R3',
R3'', R4, R4', R4'' und R5 gleich
oder verschieden sein können
und für
ein Wasserstoffatom, einen linearen oder verzweigten C1-C20-Hydrocarbylrest, einen linearen oder verzweigten
vollhalogenierten C1-C20-Hydrocarbylrest,
einen linearen oder verzweigten teilhalogenierten C1-C20-Hydrocarbylrest, einen linearen oder verzweigten
C1-C20-Alkoxyrest,
einen C3-C12-Cyclohydrocarbylrest,
einen teilhalogenierten C3-C12-Cyclohydrocarbylrest,
einen Arylrest, einen Alkylarylrest, einen Arylalkylrest, einen
Siliciumhydrocarbylrest, einen Germaniumhydrocarbylrest, einen Phosphorhydrocarbylrest,
einen Stickstoffhydrocarbylrest, einen Borhydrocarbylrest, einen
Aluminiumhydrocarbylrest oder ein Halogenatom stehen, oder R2 und R3, R3' oder
R3'' und/oder R5 und R4, R4' oder
R4'' zusammen einen
4- bis 6-gliedrigen Ring oder ein kondensiertes 6- bis 20-gliedriges
Ringsystem bilden, oder R3, R3' oder R3'' und R4, R4' oder R4'' so verbunden sein können, daß die fünf numerierten
Atomzentren, die den Fünfzentrenliganden
mit sechs delokalisierten π-Elektronen
bilden, in einem 7- bis
20-gliedrigen Ring enthalten sind, oder R3,
R3' oder
R3'' und R4, R4', R4' oder R4'' so miteinander
kondensiert sein können,
daß die
fünf numerierten
Atomzentren, die den Fünfzentrenliganden
mit sechs delokalisierten π-Elektronen
bilden, in einem sechsgliedrigen Ring enthalten sind; steht;
- – Z
für den
gleichen oder einen anderen Op enthaltenden Rest oder einen Cp enthaltenden
Rest steht;
- – R'' für
einen C1-C20-Alkenylrest,
einen peralkylierten C1-C20-Alkenylrest,
einen C3-C12-Cyclohydrocarbylrest,
einen Arylrest, einen Diarylallylrest, einen Siliciumhydrocarbylrest einschließlich eines
Dihydrocarbylsilenylrests, einen Germaniumhydrocarbylrest einschließlich eines
Dihydrocarbylgermaniumrests, einen Phosphorhydrocarbylrest einschließlich eines
Phosphinrests, einen Stickstoffhydrocarbylrest einschließlich eines
Aminrests, einen Borhydrocarbylrest oder einen Aluminiumhydrocarbylrest
steht und den Rest Y und einen Rest Z strukturell verbrückt;
- – Me
für ein
Element der Gruppe 3, 4 oder 5 des Periodensystems der Elemente
oder Lu, La, Nd, Sm oder Gd steht;
- – Q
für einen
C1-C20-Hydrocarbylrest,
wie einen Aryl-, Alkyl-, Alkenyl-, Alkylaryl- oder Arylalkylrest,
oder ein Halogenatom steht;
- – P
für ein
stabiles nichtkoordinierendes oder pseudo-nichtkoordinierendes Anion
steht;
- – i
für eine
ganze Zahl mit einem Wert von 1 steht;
- – j
für eine
ganze Zahl mit einem Wert von 1 steht;
- – k
für eine
ganze Zahl mit einem Wert von 1 bis 3 steht und
- – 1
für eine
ganze Zahl mit einem Wert von 0 bis 2 steht.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind gemäß einem anderen Aspekt Ligandenvorläufer der
erfindungsgemäßen verbrückten Metallkomplexe,
d.h. der Metallkomplexe der Formel YR"iZjMeQkPl, worin sowohl
i als auch j für
1 stehen, wobei diese Ligandenvorläufer die allgemeine Formel
YR"Z, worin Y, R" und Z die oben angegebene
Bedeutung besitzen, aufweisen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind gemäß einem weiteren Aspekt Katalysatorsysteme
zur Polymerisation von polymerisierbaren Monomeren, insbesondere
Olefinen, enthaltend das durch Inberührungbringen von:
- (A) einem Metallkomplex der allgemeinen Formel YR"iZjMeQkPl gemäß obiger
Beschreibung und
- (B) einem aktivierend wirkenden Cokatalysator
erhältliche
Produkt.
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Gegenstand
der Erfindung ist außerdem
ein Verfahren zur Polymerisation von polymerisierbaren Monomeren,
insbesondere Olefinen, bei dem man mindestens ein polymerisierbares
Monomer mit einem Katalysator, der einen erfindungsgemäßen Metallkomplex
der allgemeinen Formel YR"iZjMeQkPl enthält,
in Berührung
bringt. Für
kationische Katalysatoren der allgemeinen Formel (d.h. l=1 oder
2) wird das neutrale Metallocen (d.h. l=0) entweder vor oder gleichzeitig
mit dem Inberührungbringen
des katalytischen Systems mit Monomer mit einem Ionenpaar oder einer
stark Lewis-sauren Verbindung zu einem kationischen Metallocen umgesetzt.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
von taktiospezifischen Polymeren, bei dem man mindestens eine Metallocenkatalysatorkomponente
der allgemeinen Formel YR"iZjMeQkPl, worin i für l steht, j für l steht
und Y und Z die oben angegebene Bedeutung besitzen und weiterhin
Y und Z in der α-
und β-Stellung
gleiche oder verschiedene Substituenten tragen, so daß mindestens
ein β-Substituent
einen größeren Raum
bedarf als ein Wasserstoffatom und insbesondere einen größeren Raum
bedarf als eine Methylgruppe aufweist, kontaktiert. Erfindungsgemäße Metallocene,
in denen weder Y noch Z spiegelsymmetrisch oder pseudo-spiegelsymmetrisch
sind oder in denen nur eine dieser Gruppen spiegelsymmetrisch oder
pseudo-spiegelsymmetrisch ist und das sperrige β sich an dem nichtsymmetrischen
Rest Y oder Z befindet, werden isoselektive Katalysatoren ergeben.
Derartige isoselektive Katalysatoren haben im allgemeinen ebenfalls
insgesamt C2- oder pseudo-C2-Symmetrie. Erfindungsgemäße Metallocene,
in denen Y und Z spiegelsymmetrisch oder pseudo-spiegelsymmetrisch
sind und sich die sperrige Gruppe an nur einer der Gruppen Y oder
Z befindet, werden syndioselektive Katalysatoren ergeben und haben
insgesamt CS- oder pseudo-CS-Symmetrie.
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Des
weiteren können
die Katalysatorkomponenten der allgemeinen Formel vor dem Inberührungbringen
des Systems mit dem Monomer und/oder vor der Stabilisierung der
Reaktionsbedingungen in vorpolymerisierte katalytische Systeme überführt werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit auch ein Verfahren
zur Polymerisation von polymerisierbaren Monomeren, bei dem man:
- (i) eine kleine Menge mindestens eines polymerisierbaren
Monomers mit einem Katalysator gemäß Anspruch 16 oder 17 in Berührung bringt,
wobei man ein Präpolymer
erhält;
und
- (ii) das in Schritt (i) erhaltene Präpolymer mit einem oder mehreren
polymerisierbaren Monomeren in Berührung bringt, wobei man ein
polymeres Produkt erhält.
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Außerdem kann
man mit Hilfe der vorliegenden Erfindung innige Mischungen verschiedener
Arten von Polymeren herstellen, indem man einen für jede Polymerart
ausgelegten Katalysator der allgemeinen Formel mit einem oder mehreren
Monomeren in Berührung
bringt. Die bevorzugte Anwendung der vorliegenden Erfindung besteht
in der Herstellung von Polyethylen, Ethylen-Copolymeren, isotaktischem
Polypropylen, syndiotaktischem Polypropylen, hemiisotaktischem Polypropylen,
Propylen-Copolymeren oder Mischungen davon.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind gemäß noch einem weiteren Aspekt
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Metallkomplexe, Verfahren
zur Herstellung der -Ligandenvorläufer der Metallkomplexe und
Verfahren zur Aktivierung der Metallkomplexe zu katalytisch aktiven
Polymerisationsmitteln.
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NÄHERE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, daß eine neue
Klasse von Katalysatoren mit breiter Anwendbarkeit für die Herstellung
von Polymeren von polymerisierbaren Monomeren unter Verwendung von
Ligandensystemen mit mindestens einem und bis zu drei offenen Pentadienylliganden
gebildet werden kann, wobei es sich bei den offenen Pentadienylliganden
um Systeme mit sechs delokalisierten π-Elektronen handelt, die nicht
in einen fünfgliedrigen
Ring gezwungen sind.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf katalytische Systeme und
katalytische Verfahren zur Polymerisation von polymerisierbaren
Monomeren. Insbesondere richtet sich die vorliegende Erfindung auf
katalytische Systeme und Verfahren zur Polymerisation von polymerisierbaren
Vinylmonomeren einschließlich α-Olefinen,
wie Ethylen, Propylen, Butylen und dergleichen, zu Polymeren wie
hochmolekularen Polyehtylenen einschließlich linearem Polyethylen
niederer Dichte (LLDPE) und Polyethylen hoher Dichte (HDPE), Polypropylen,
isotaktichem Polypropylen, syndiotaktischem Polypropylen, hemiisotaktischem
Polypropylen und dergleichen und innigen Mischungen davon. Die Polymere
sind zur Fertigung von Gegenständen
durch Extrusion, Spritzguß,
Thermoformen, Rotationsformen und dergleichen vorgesehen.
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Insbesondere
gehören
zu den erfindungsgemäßen Polymeren
Homopolymere von Ethylen, Propylen, Butylen, Styrol und anderen
Vinylmonomeren und Copolymere dieser Vinylmonomere, wobei die Vinylmonomere
2 bis etwa 20 Kohlenstoffatome und vorzugsweise 2 bis 12 Kohlenstoffatome
aufweisen können.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
polymerisiert man ein Monomer wie Ethylen oder Propylen entweder
alleine oder zusammen mit anderen C2-C20-Monomeren in Gegenwart eines Katalysatorsystems, das
mindestens ein Metallocen mit mindestens einem Op-Liganden und gegebenenfalls
einem Cokatalysator, wie ein Alumoxan, enthält.
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Durch
geeignete Wahl von Metallocenen der allgemeinen Formel können erfindungsgemäß auch Olefincopolymere
hergestellt werden, insbesondere Copolymere von Ethylen und/oder
Propylen und anderen Olefinen. Die Wahl von erfindungsgemäßen Metallocenen
kann zur gezielten Einstellung des Comonomerengehalts sowie anderer
Eigenschaften des Polymers, wie z.B. Taktizität für andere Vinylmonomere als
Ethylen oder ethylenartige Monomere verwendet werden.
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Der
Begriff offenes Pentadienyl soll sich auf alle Strukturen mit sechs
n-Elektronen beziehen, die an fünf
verbundenen Atomen in all-cis-Konfiguration zentriert sind, wobei
aber die die sechs n-Elektronen tragenden fünf Atome nicht Teil eines fünfgliedrigen
Rings sind, d.h. die fünf
Atome bilden kein Cyclopentylringsystem. Natürlich sollten alle fünf Atome
vorzugsweise sp2-hybridisiert sein oder
in einer anderen Hybridisierung vorliegen, die eine Delokalisierung
von Elektronen unterstützen
kann.
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Ein
möglicher
Vorläufer
für die
erfindungsgemäßen Op-Liganden
ist ein Vorläufer,
in dem vier der Atomzentren Teil von zwei nichtkonjugierten Doppelbindungen
sind, die an ein Zentralatom gebunden und dadurch getrennt sind,
wobei die Doppelbindungen jeweils zwei Elektronen zu den Ligandensystemen
beitragen und das Zentralatom entweder direkt als einsames Elektronenpaar
eines N- oder P-Atoms oder durch Verlust einer abspaltbaren Gruppe,
wie z.B. eines Protons, unter Bildung eines anionischen Zentrums,
wie für
ein C- oder Si-Atom, zwei Elektronen zum System beiträgt. Natürlich kommen
auch andere Zentralspezies einschließlich Ge, As und dergleichen
in Betracht.
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Die
den fünf
Atomzentren in Formel (a) zugeordneten Zahlen sollen angeben, wie
die Substituentenpositionen im Rest der Beschreibung angesprochen
werden, und zwar in Analogie zur Numerierung in Cyclopentadien,
aber nicht zur IUPAC-Numerierungskonvention für Nichtringsysteme. Somit wird
für diejenigen
Metallocene mit einer strukturellen Brücke, d.h. diejenigen Metallkomplexe
der Formel (a) worin i für
1 steht, die strukturelle Brücke
an das in Analogie zu der Numerierung in Cyclopentadien als Position
1 bezeichnete Zentralatom gebunden sein. Außerdem werden die Positionen
2 und 5 zuweilen gemeinsam als die α-Positionen oder proximalen
Positionen (proximal zur Position 1) bezeichnet, während die
Positionen 3 und 4 zuweilen gemeinsam als die β-Positionen oder distalen Positionen
bezeichnet werden.
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Offene
Pentadienylliganden mit einem oder zwei aromatischen Ringen oder
Ringsystemen, die zu dem System mit sechs n-Elektronen ein oder
zwei Elektronenpaare beisteuern, bilden Gruppen, bei denen es sich
um offene Analoge solcher cyclischer Gruppen wie Inden- oder Fluoren-Ringsysteme
sowie andere offene Analoge anderer aromatischer Spezies handelt.
Diese analogen offenen Systeme werden mit einem o- gefolgt von einem
Namen oder abgekürzten
Namen bezeichnet, wie z.B. o-Ind (offenes Inden) und o-Flu (offenes
Fluoren).
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Geeignete
erfindungsgemäße Metallkomplexe
sind die verbrückten
Verbindungen der Formel YR"ZMeQkPl, d.h. diejenigen
der Formel YR"iZjMeQkPl, worin sowohl i als auch j für l stehen
und Y, R", Z, Me, Q,
P, k und l die oben angegebene Bedeutung besitzen.
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Eine
wichtige Unterklasse von erfindungsgemäßen Ligandensystemen und davon
abgeleiteten Katalysatoren/Katalysatorvorläufern wird durch die Formel
YR"ZMeQkPl, worin Y für einen Op enthaltenden Rest gemäß obiger
Beschreibung steht, Z für
einen Cp enthaltenden Rest steht und R", Me, Q, P, k und l die oben angegebene
Bedeutung besitzen, wiedergegeben. Beispiele für diese Verbindungen sind u.a.:
- Isopropyliden(cyclopentadienyl)(1,5-bis(trimethyl silyl)pentadien-3-yl)zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilandiyl(cyclopentadienyl)(1,5-bis(trimethyl silyl)pentadien-3-yl)zirconiumdichlorid;
- Isopropyliden(indenyl)(1,5-bis(trimethylsilyl) pentadien-3-yl)zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilandiyl(indenyl)(1,5-bis(trimethylsilyl) pentadien-3-yl)zirconiumdichlorid;
- Isopropyliden(9-fluorenyl)(1,5-bis(trimethylsilyl) pentadien-3-yl)zirconiumdichlorid.;
- Dimethylsilandiyl(9-fluorenyl)(1,5-bis(trimethylsilyl) pentadien-3-yl)zirconiumdichlorid;
- Isopropyliden(cyclopentadienyl)(6,6-dimethylcyclohexa dien-3-yl)zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilandiyl(cyclopentadienyl)(6,6-dimethylcyclo hexadien-3-yl)zirconiumdichlorid;
- Isopropyliden(indenyl)(6,6-dimethylcyclohexadien-3- yl)zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilandiyl(indenyl)(6,6-dimethylcyclohexadien-3- yl)zirconiumdichlorid;
- Isopropyliden(9-fluorenyl)(6,6-dimethylcyclohexadien-3- yl)zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilandiyl(9-fluorenyl)(6,6-dimethylcyclohexa dien-3-yl)zirconiumdichlorid.
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Eine
andere wichtige Unterklasse von erfindungsgemäßen Ligandensystemen und davon
abgeleiteten Katalysatoren/Katalysatorvorläufern wird durch die Formel
YR"ZMeQkPl, worin Y für einen Op enthaltenden Rest
gemäß obiger
Beschreibung steht, Z für
den gleichen oder einen anderen Op enthaltenden Rest gemäß obiger
Beschreibung steht und R",
Me, Q, P, k und l die oben angegebene Bedeutung besitzen, wiedergegeben.
Beispiele für
diese Verbindungen sind u.a.:
- Isopropylidenbis(1,5-bis(trimethylsilyl)pentadien-3-yl)zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilandiylbis(1,5-bis(trimethylsilyl)pentadien-3-yl)zirconiumdichlorid;
- Isopropylidenbis(6,6-dimethylcyclohexadien-3-yl)zirconiumdichlorid;
- Dimethylsilandiylbis(6,6-dimethylcyclohexadien-3-yl)zirconiumdichlorid.
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Eine
besonders gut geeignete Unterklasse von erfindungsgemäßen Ligandensystemen
und davon abgeleiteten Katalysatoren/Katalysatorvorläufern, mit
denen Polymere mit unterschiedlichem Taktizitätsgrad hergestellt werden können, wird
durch die Formel YR"ZMeQkPl, worin Y für einen
Op enthaltenden Rest steht und Z für den gleichen oder einen anderen
Op enthaltenden Rest oder einen Cp enthaltenden Rest steht und Y und
Z mit mindestens einem Substituenten, bei dem es sich nicht um Wasserstoff
handelt, so substituiert sind, daß der Ligand oder das Katalysatorsystem
insgesamt CS-, C2-,
pseudo-CS- oder pseudo-C2-Symmetrie
aufweist, und R",
Me, Q, P, k und l die oben angegebene Bedeutung besitzen, wiedergegeben.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung
von Polymeren und Copolymeren mit unterschiedlichen und gezielt
einstellbaren Eigenschaften einschließlich eines hohen Molekulargewichts
bei verhältnismäßig hohen
Temperaturen, Taktiospezifizität,
kleinem, mittlerem und hohem Molekulargewicht, Stereoregularität, enger
oder breiter Molekulargewichtsverteilung usw. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
polymerisiert man ein oder mehrere Monomere in Gegenwart eines oder
mehrerer der oben beschriebenen Metallocene. Die Vorteile und Neuheiten
der vorliegenden Erfindung werden durch die Gegenwart mindestens
eines offenes Pentadienyl enthaltenden Liganden in Verbindung mit
anderen Liganden zur Herstellung von neuen Metallocenen und Katalysatoren
daraus zwecks gezielter Einstellung und Maßschneiderung von Polymereigenschaften,
wie z.B. Molekulargewicht, Copolymerzusammensetzung, Molekulargewichtsverteilung,
Kristallinität,
Taktizität,
Schmelzpunkt, Tg usw., erhalten.
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Es
wurde gefunden, daß man
auch erfindungsgemäße Katalysatoren
herstellen kann, die stereoreguläre
und/oder stereospezifische Polymerprodukte ergeben, wie z.B. lineares
hochmolekulares Polyethylen, isotaktische Polyolefine, syndiotaktische
Polyolefine und hemiisotaktische Polyolefine. Diese einzigartig
konzipierten Katalysatoren haben als Schlüsselmerkmal ein Ligandensystem
mit zwei Liganden, von denen es sich bei mindestens einem um einen
Op-Liganden handelt, und für
taktiospezifische Katalysatoren eine gegebene Symmetrie oder Pseudosymmetrie.
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Für stereospezifische
und/oder taktiospezifische Polyolefine können die erfindungsgemäßen Katalysatoren
in dem Fall, daß es
sich bei dem zweiten Liganden nicht um einen Cp-Liganden oder offenen
Pentadienylliganden handelt, durch geeignete Wahl von Substituenten
und Brückengruppen
in einer stereochemischen Konfiguration stereochemisch festgelegt
und vorzugsweise stereorigide oder geometrisch eingeschränkt sein,
wobei die Substituenten die Orientierung des Polymerkettenendes
und/oder die Monomerannäherung
so festlegen, daß jede
sukzessive Monomeraddition stereospezifisch ist oder der Stereoselektivitätsgrad gezielt
eingestellt werden kann. Diese Katalysatoren sind dadurch gekennzeichnet,
daß sie
zwei Liganden aufweisen (d.h. j = 1) und mindestens ein β-Substituent
bzw. distaler Substituent oder deren Äquivalent (die Gruppe an einem
Amin- oder Phosphinanion-Liganden) an einem Liganden einen anderen
sterischen Raumbedarf hat als die β-Substituenten an dem anderen
Liganden und so beschaffen ist, daß das Ligandensystem insgesamt
entweder C9-, C2-,
Pseudo-CS- oder Pseudo-C2-Symmetrie
aufweist.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde ebenfalls gefunden, daß man durch
gezielte Wahl der relativen sterischen Größe der Substituenten Katalysatoren
bilden kann, die statistisch steuerbare Defekte in die resultierenden
Polymere insertieren. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde
außerdem
festgestellt, daß man
erfindungsgemäße Katalysatoren
zur Herstellung von hemiisotaktischen Polymeren konzipieren kann.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde außerdem gefunden, daß man innige
Mischungen von Polymeren mit verschiedenen Eigenschaften herstellen
kann, indem man Monomer in Gegenwart einer Kombination von erfindungsgemäßen Katalysatoren
polymerisiert oder Monomer in Gegenwart von erfindungsgemäßen Katalysatoren
in Kombination mit Katalysatoren des Standes der Technik polymerisiert.
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Traditionell
bezeichnet der Begriff Metallocen im normalen technischen Gebrauch
eine metallorganische Koordinationsverbindung, in der zwei Cyclopentadienyl
enthaltende Liganden an eine zentrale Metallspezies koordiniert
oder „sandwichartig" darum herum angeordnet
sind und alle fünf
Zentren des Cp-Rings an der Metallkoordination beteiligt sind (hapto-fünf-koordinierte
Liganden). Bei der Metallspezies kann es sich um ein Übergangsmetall
oder Übergangsmetallhalogenid,
-alkylid, -alkoxid oder dergleichen handeln. Derartige Strukturen
werden zuweilen als „molekulare
Sandwiches" bezeichnet,
da die Cyclopentadienylliganden oberhalb und unterhalb einer das
koordinierte Zentralmetallatom enthaltenden Ebene und nahezu parallel
zu den den Cp-Ring enthaltenden Ebenen orientiert sind. Ganz analog
ist unter dem Begriff „kationisches
Metallocen" ein
Metallocen zu verstehen, in dem das koordinierte Zentralmetallatom
eine positive Ladung trägt,
d.h. bei dem Metallocenkomplex handelt es sich um ein Kation, das
mit einem stabilen nichtkoordinierenden oder pseudo-nichtkoordinierenden
Anion assoziiert ist.
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In
der vorliegenden Erfindung wird der Begriff Metallocen jedoch über seine
traditionelle Bedeutung hinaus auf Ligandensysteme erweitert, indem
es sich bei mindestens einem der das Zentralmetallatom oder -ion
koordinierenden Liganden um einen offenes Pentadienyl enthaltenden
Liganden handelt und es sich bei dem zweiten. Liganden um einen
weiteren Op enthaltenden Liganden oder einen Cp enthaltenden Liganden handeln
kann.
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Die
erfindungsgemäßen Metallocene
können
entweder nichtstereorigide/nichtstereochemisch festgelegt, stereorigide/nichtstereochemisch
festgelegt, nichtstereorigide/stereochemisch festgelegt, stereorigide/stereochemisch
festgelegt oder Mischungen davon sein. Stereorigidität wird dem
erfindungsgemäßen Metallocenligandensystemen
durch eine chemische Brückengruppe
(R") verliehen,
die die beiden das Metallocen aufbauenden Liganden verbindet, d.h.
i = 1. Die Brückengruppe
verhindert, daß die
beiden Liganden Strukturisomerisierungen eingehen.
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Geeignete
Reste Y zur Verwendung im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind
diejenigen gemäß den internationalen
Anmeldungen WO 96/08497, WO 96/08498 und WO 96/16094, worauf hiermit
ausdrücklich
Bezug genommen wird. Es ist bevorzugt, daß in der Formel (a) G für ein Kohlenstoffatom
steht und J und J' gleich
oder verschieden sind und für
einen CR3R3'- bzw. einen CR4R4'-Rest stehen. Beispiele für Reste
Y sind u.a.: Pentadien-3-yl, 1,5-Bis(trimethylsilyl)pentadien-3-yl,
Cyclohexadien-3-yl, 6,6-Dimethylcyclohexadien-3-yl, 1-Trimethylsilyl-3-(1-cyclohexenyl)propan.
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Geeignete
Reste Z zur Verwendung im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind
u.a. die folgenden Reste:
- – Cp enthaltende Reste der
allgemeinen Formel (C5R'm), worin (C5R'm) für
einen gegebenenfalls substituierten Cyclopentadienylrest steht,
R' jeweils für gleiche
oder verschiedene Reste, wie sie oben für die Reste R1 bis
R5 beschrieben werden, steht oder zwei Kohlenstoffatome
unter Bildung eines C4-C6-Rings
miteinander verbunden sind und m für eine ganze Zahl mit einem
Wert von 0 bis 5 steht;
- – Op
enthaltende Reste der Formel (a) gemäß obiger Beschreibung.
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Natürlich sollte
der Fachmann auch erkennen, daß die
zulässigen
Werte für
k, l, m und n von dem tatsächlichen
Ligandensystem und dem koordinierenden Metall abhängen, und
es vesteht sich, daß diese
Werte den bekannten strukturellen und elektronischen Anforderungen
für metallorganische
Verbindungen entsprechen.
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Geeignete
strukturell verbrückende
Gruppen R" zur Verwendung
im Rahmen der vorliegenden Erfindung und zur Stereorigidivierung
der erfindungsgemäßen Metallocenkatalysatoren
sind u.a. ein C1-C20-Alkenylrest,
ein peralkylierter C1-C20-Alkenylrest,
ein Dialkylmethylrest, ein C3-C12-Cyclohydrocarbylrest,
ein Arylrest, ein Diarylmethylenrest, ein Diarylallylrest, ein Siliciumhydrocarbylrest,
Dihydrocarbylsilenylreste, ein Germaniumhydrocarbylrest, ein Phosphorhydrocarbylrest, ein
Stickstoffhydrocarbylrest, ein Borhydrocarbylrest, ein Aluminiumhydrocarbylrest
und dergleichen.
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Andere
geeignete Brückengruppen
R" sind u.a. ionische
Einheiten, wie z.B. B(C6F5) 2 und Al(C6F5)2, und dergleichen
sowie R2C, R2Si,
R4Et, R6Pr und dergleichen,
wobei R für
einen beliebigen Kohlenwasserstoff, cyclischen Kohlenwasserstoff,
cyclische oder lineare Kohlenwasserstoffe mit anderen metallorganischen
Katalysatoren oder Carborane usw. stehen kann. Bei den Brücken kann
es sich in der Tat um C2-Brücken (und C3 usw.), die die Hauptkette von polymeren
Trägern
bilden (z.B. den ataktischen, syndiotaktischen und isotaktischen
Polymeren von Vinylinden und 9-Vinylfluoren usw.) sowie funktionalisierte
Polystyrolvorläufer
und alle anderen Polymere mit endständigen oder verzweigten Bor-
oder Al-funktionellen Gruppen, die an die Katalysatoren gebunden
sind, z.B. in zwitterionischer Form, handeln. Bevorzugt sind R2C- und R2-Si-Brückengruppen,
wobei Isopropyliden- und Dimethylsilenylbrückengruppen besonders bevorzugt
sind.
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Geeignete
Reste, die R1 bis R7 und
R' entsprechen,
sind u.a. Wasserstoffatome, lineare oder verzweigte C1-C20-Hydrocarbylreste, lineare oder verzweigte
voll-halogenierte
C1-C20-Hydrocarbylreste,
lineare oder verzweigte teilhalogenierte C1-C20-Hydrocarbylreste, lineare oder verzweigte
C1-C20-Alkoxyreste,
C3-C12-Cyclohydrocarbylreste,
teilhalogenierte C3-C12-Cyclohydrocarbylreste,
Arylreste, Alkylarylreste, Arylalkylreste, Siliciumhydrocarbylreste,
Germaniumhydrocarbylreste, Phosphorhydrocarbylreste, Stickstoffhydrocarbylreste, Borhydrocarbylreste,
Aluminiumhydrocarbylreste, Halogenatome und dergleichen. Bevorzugte
Reste, bei denen es sich nicht um Wassrstoff handelt, sind u.a.
lineare oder verzweigte C1-C20-Alkylreste,
wobei lineare oder verzweigte C1-C10-Reste besonders bevorzugt sind und Methyl-, Ethyl-,
Isopropyl-, t-Butyl- und Trialkylsilylreste insbesondere bevorzugt
sind.
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Geeignete
Reste, die R1 bis R7 und
R' entsprechen,
sind außerdem
u.a. zwitterionische Reste, wie Cp-B(C6F5)3-, Cp-Al (C6F5)3 -, Cp-Al (CF3)3 -, Cp-X-Al (C6F5)3 -, Cp-X-B (C6F5)3 - und
dergleichen sind ebenfalls geeignete Reste, wobei X für eine Alkenylgruppe,
Alkenoxygruppe oder dergleichen stehen kann. Erfindungsgemäße Metallocene
mit zwitterionischen Resten an einem der das erfindungsgemäße Ligandensystem
bildenden Liganden und einem Metall der Gruppe 4 für Me würden kein
unabhängiges
und manchmal stereochemisch störendes
Gegenion benötigen
(d.h. l = 0). Diese zwitterionischen Reste können auch für Mono- und Dikationen von
Metallkomplexen der Formel YR"iZjMeQkPl, worin Me für ein Metall der Gruppe 5 in
der Oxidationsstufe plus fünf
(Me(V)) steht, geeignet sein. Man könnte sich sogar vorstellen,
sie zur Herstellung von Ionenpaarkatalysatoren mit den normalerweise
neutralen Metallen der Gruppe 3 in der Oxidationsstufe plus 3 (Me(III))
zu verwenden. In diesem Fall könnte
man heterogene unlösliche
Ionenpaarsysteme zur verbesserten Regelung der Polymerteilchengröße und der
Morphologie erhalten.
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Geeignete
Metalle, die Me entsprechen, sind u.a. Elemente der Gruppe 3, 4
oder 5 des Periodensystems der Elemente oder Lu, La, Nd, Sm, Gd
und dergleichen. Vorzugsweise steht Me für ein Metall der Gruppe 4 oder
5 und besonders bevorzugt für
ein Metall der Gruppe 4 und speziell für Titan, Zirconium oder Hafnium.
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Geeignete
Hydrocarbylreste oder Halogene, die Q entsprechen, sind u.a. ein
linearer oder verzweigter C1-C20-Alkylrest,
ein Arylrest, ein Alkylarylrest, ein Arylalkylrest, ein F-Atom,
ein Cl-Atom, ein Br-Atom und ein I-Atom. Q steht vorzugsweise für Methyl
oder Halogen und insbesondere für
ein Chloratom.
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Beispiele
für Hydrocarbylreste
sind Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Amyl, Isoamyl, Hexyl, Isobutyl,
Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Cetyl, 2-Ethylhexyl, Phenyl und dergleichen.
Beispiele für
Alkylenreste sind Methylen, Ethylen, Propylen, Isopropyliden und
dergleichen. Beispiele für
Halogenatome sind Fluor, Chlor, Brom und Iod, wobei von diesen Halogenatomen
Chlor bevorzugt ist. Beispiele für
Alkylidenreste. sind Methyliden, Ethyliden und Propyliden. Beispiele
für stickstoffhaltige
Reste sind Amine, wie Alkylamine, Arylamine, Arylalkylamine und
Alkylarylamine. Beispiele für
silylhaltige Reste sind Dialkylsilenyl, Trialkylsilyl und dergleichen.
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Geeignete
nichtkoordinierende oder pseudo-nichtkoordinierende Anionen, die
P in der allgemeinen Formel YR"iZjMeQkPl entsprechen,
sind u.a. [BF4]–,
B(PhF5)– 4, [W(PhF5)6]–, [Mo(PhF5)6]–, (worin PhF5 für
Pentafluorphenyl steht), [ClO4] –,
[SnO6]–,
[PF6]–, [SbR6]–,
[AlR4]–, (worin R jeweils unabhängig voneinander
für eine C1-C5-Alkylkgruppe,
vorzugsweise eine Methylgruppe, eine Arylgruppe, z.B. eine gegebenenfalls
substituierte Phenylgruppe, oder eine fluorierte Arylund Alkylgruppe
steht). Erfindungsgemäße taktiospezifische
Metallocene (d.h. Metallocene, die Polymere mit unterschiedlichem
Taktizitätsgrad
produzieren) sind Metallocene der allgemeinen Formel mit i = 1 und
j = 1, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie in bezug auf die Verteilung mit α- und β-Substituenten
(oder im Fall von nicht-Cp- oder nicht-Op-Liganden pseudo-α-, und -β-Substituenten)
im Ligandensystem für
isoselektive Katalysatoren C2- oder pseudo-C2-Symmetrie oder für syndioselektive Katalysatoren
CS- oder Pseudo-CS-Symmetrie
aufweisen. Anders ausgedrückt
liegt CS- oder Pseudo-CS-Symmetrie
in Ligandensystemen vor, in denen sowohl Y als auch Z in bezug auf
eine halbierende Spiegelebene spiegelsymmetrisch oder pseudospiegelsymmetrisch
sind. C2- und Pseudo-C2-Symmetrie
liegt dagegen in Ligandensystemen vor, in denen nur ein Ligand (d.h.
Y oder Z) spiegelsymmetrisch oder pseudo-spiegelsymmetrisch ist
und der andere Ligand nicht spiegelsymmetrisch oder pseudospiegelsymmetrisch
ist. Vorzugsweise sollte mindestens einer der β-Substituenten mindestens eines
der Liganden in den erfindungsgemäßen verbrückten Metallocenen einen größeren Raumbedarf
als Wasserstoff und insbesondere einen größeren Raumbedarf als eine Methylgruppe
aufweisen. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung haben Substituenten, möglicherweise
mit Ausnahme von Fluor, einen größeren Raumbedarf
als Wasserstoff, und für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung hat auch Fluor einen größeren Raumbedarf
als Wasserstoff. Die meisten Substituenten haben auch einen . größeren Raumbedarf
als eine Methylgruppe, und insbesondere werden alle Substituenten
mit mehr als einem Atom mit einer Ordnungszahl größer gleich
Kohlenstoff oder mit zwei oder mehr Atomen mit Ordnungszahlen größer gleich
Bor als sterisch anspruchsvoller als eine Methylgruppe erachtet.
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Von
den erfindungsgemäßen Metallocenen
sind Hafnocene, Zirconocene und Titanocene ganz besonders bevorzugt.
Beispiele für
diese Metallocene, die erfindungsgemäß nutzbringend eingesetzt werden
können,
sind u.a. Titanocene mit einer offenen Pentadienylgruppe, wie Op-Titantrichlorid
und Op-Titantrichlorid mit substituierter offener Pentadienylgruppe
(d.h. im Fall eines nur aus Kohlenstoff bestehenden Op-Liganden
stehen R1, R2, R3, R3', R4,
R4',
und R5 für
Wasserstoff, Halogen, Alkylgruppen, Halogenalkylgruppen, teilhalogenierte
Alkylgruppen und dergleichen; im Fall der Diimino-Op-Liganden (C
= NR) oder Diphosphino-Op-Liganden
(C = PR) stehen R1, R2,
R3'', R4'' und R5 für
Wasserstoff, Alkylgruppen, Halogenalkylgruppen, teilhalogenierte
Alkylgruppen und dergleichen; und im Fall von Carbonyl-Op-Liganden
(C = O) oder Thiocarbonyl-Op-Liganden
(C = S) stehen R1, R2 und
R5 für
Wasserstoff, Alkylgruppen, Halogenalkylgruppen, teilhalogenierte Alkylgruppen
und dergleichen), Bis-Op-titandiphenyl, wobei der offene Pentadienylrest
gegebenenfalls substituiert sein kann, Carbene der Formeln Op2Ti=CH2-Al (CH3) 2Cl, (Op) (Cp)
Ti=CH2-Al (CH3) 2Cl, (Op) (UR6 m) Ti=CH2·Al (CH3)2Cl Oder (Op) (XR7 n) Ti=CH2·Al
(CH3)2Cl und Derivate
dieser Reagentien, bei denen es sich bei der Titangruppierung um
Ti=CH2·Al
(CH3)3, (TiCH2)2 Ti=CH2-AlR2Cl handelt,
wobei Op für
einen gegebenenfalls substituierten offenen. Pentadienylliganden
steht, Cp für
einen gegebenenfalls substituierten Cyclopentadienylrest steht und
R für einen
Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylrest mit 1-18 Kohlenstoffatomen steht;
substituiertes Bis (Op) Ti (IV), (Op) (Cp) Ti (IV), (Op) (UR6 m) Ti (IV) oder
(Op) (XR7 n) Ti (IV)
oder Verbindungen wie Bis (o-Ind) Ti-, (Ind) (o-Ind) Ti-, (o-Ind)
(-UR6 m) Ti- oder (o-Ind)(XR7 n)Ti-diphenyl oder
-dichlorid, Bis (o-Flu) Ti-, (o-Flu) (Flu) Ti-, (o-Flu) (UR6 m) Ti- oder (o-Flu)(XR7 n)Ti-diphenyl oder
-dihalogenide und andere Dihalogenidkomplexe, wobei R6,
R7, m und n die oben angegebene Bedeutung
besitzen; mehrfach substituierte Op-Systeme und gemischte Systeme
mit mehrfach substituiertem Op und mehrfach substituiertem Cp oder
UR6 m oder XR7 n, wie z.B. Bis (1,
2-dimethyl-Op) Ti-diphenyl oder -dichlorid, Bis(1,2-diethyl-Op)Ti-diphenyl
oder -dichlorid und andere Dihalogenidkomplexe; Komplexe mit silicon-,
phosphin-, amin- oder kohlenstoffverbrücktem Op enthaltendem Ligandensystem,
wie z.B. Dimethylsilylbis(Op)-, -(Op)(Cp)-, -(Op)(UR6 m)- oder -(Op)(XR7 n)Titandiphenyl oder -dichlorid, Methylphosphinbis
(Op)-, -(Op)(Cp)-, -(Op)(UR6 m)-
oder -(Op)(XR7 n)Titandiphenyl
oder -dichlorid, Methylenbis(Op)-, -(Op)(Cp)-, -(Op)(UR6 m)- oder -(Op)(XR7 n)Titandiphenyl oder -dichlorid, Ethylenbis(4,5,6,7-tetrahydro-O-Ind)-,
(4,5,6,7-Tetrahydroindenyl)(4,5,6,7-tetrahydro-O-Ind)-,
(4,5,6,7-Tetrahydro-O-Ind)(UR6 m)-
oder (4,5,6,7-Tetrahydro-O-Ind)(XR7 n)titandichlorid und andere Dihalogenidkomplexe
und dergleichen.
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Beispiele
für die
Zirconocene, die erfindungsgemäß nutzbringend
eingesetzt werden können,
sind u.a. Zirconocene mit einer offenen Pentadienylgruppe, wie z.B.
Op-Zirconiumtrichlorid und Op-Zirconiumtrichlorid mit substituierter
offener Pentadienylgruppe (d.h. im Fall eines nur aus Kohlenstoff
bestehenden Op-Liganden stehen R1, R2, R3, R3', R4, R4', und R5 für Wasserstoff,
Halogen, Alkylgruppen, Halogenalkylgruppen, teilhalogenierte Alkylgruppen
und dergleichen; im Fall der Diimino-Op-Liganden (C = NR) oder Diphosphino-Op-Liganden (C = PR)
stehen R1, R2, R3'', R4'' und R5 für
Wasserstoff, Alkylgruppen, Halogenalkylgruppen, teilhalogenierte
Alkylgruppen und dergleichen; und im Fall von Carbonyl-Op-Liganden
(C = O) oder Thiocarbonyl-Op-Liganden
(C = S) stehen R1, R2 und
R5 für
Wasserstoff,-Alkylgruppen,
Halogenalkylgruppen, teilhalogenierte Alkylgruppen und dergleichen);
Bis(Op)-, (Op)(Cp)-, (Op)(UR6 m)-
oder (Op)(XR7 n)Zirconiumdiphenyl oder
-dimethyl oder -dihalogenid, alle substituierten Analogen davon;
silicon-, phosphor- und kohlenstoffverbrückte Analoge, wie z.B. Dimethylsilylbis(Op)-,
-(Op)(Cp)-, -(Op)(UR6 m)-
oder -(Op)(XR7 n)Zirconiumdimethyl oder
-dihalogenid, Methylphosphinbis(Op)-, -(Op)(Cp)-, -(Op)(UR6 m)– oder -(Op)(XR7 n)Zirconiumdimethyl
oder -dihalogenid und Methylenbis(Op)-, -(Op)(Cp)-, -(Op) (UR6 m)- oder -(Op)(XR7 n)Zirconiumdimethyl
oder -dihalogenid, Carbene der Formel Bis(Op)-, -(Op)(Cp)-, -(Op)(UR6 m)- oder (Op)(XR7 n)Zr=CH2P(C6H5)2CH3 und Derivate davon.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch Hf-, La-, Lu-, Sm-, Nd- und Gd-Analoge der obigen Zirconocene
und Titanocene ein.
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Einige
exemplifizierte Beispiele für
Metallocenliganden (AYZ), die Katalysatoren mit unterschiedlicher isotaktischer
Selektivität
ergeben, wären
u.a.: rac-R" (Bis
(3-R-1-Op)), rac-R" (3-R-1-Op)
(3-R-1-Cp), rac-R" (3-R-Op)
(XR6 m), rac-R" (3-R-Op) (UR7 n), rac-R" (Bis (3- R-4-R'-1-Cp)), rac-R"(Bis (3-R-4-R'-1-Op)(3-R-4-R'-1-Op), rac-R" (Bis (3-R-1-Op)),
rac-R" (3-R-Op)
(3-R-1-Cp), rac-R" (3-R-Op)
(XR6 m) und rac-A(3-R-Op)
(UR7 n), rac-R"(Bis(3-R-4-R'-1-Op)) und rac-R"(Bis(3-R-4-R'-1-Op)(3-R-4-R'-1-Cp); rac-R"(Bis(3-R-1-o-Ind)),
rac-R"(3-R-1-o-Ind) (3-R-1-Ind),
rac-R" (3-R-1-o-Ind)
(XR6 m), rac-R" (3-R-1-o-Ind) (UR7 n); rac-R" (o-Flu) (3-R-Op),
rac-R" (o-Flu) (3-R-1-Cp),
rac-R" (o-Flu) (XR6 m), rac-R"(o-Flu) (UR7 n) und dergleichen,
wobei R", X, U und
R6–7 die
oben angegebene Bedeutung besitzen, R und R' die oben für R1–5 angegebene
Bedeutung besitzen und R- einen größeren Raumbedarf als R' hat.
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Einige
wenige exemplifizierte Beispiele für Metallocenliganden (AYZ),
die Katalysatoren mit unterschiedlicher syndiotaktischer Selektivität ergeben,
wären u.a.
R"(3,4-Di-R-1-Op)(Op),
R"(3,4-Di-R-1-Op)(Cp), R"(3,4-Di-R-1-Op)(3',4'-di-R'-l-Op), R"(3,4-Di-R-1-Op)(3',4'-di-R'-1-Cp), R"(3,4-Di-R-1-Cp)(3',4'-di-R'-1-Op), R" (Op) (o-Flu), R" (Op) (Flu), R" (3, 4-Di-tert .
-butyl-Op)(Flu),
R"(3,4-Di-tert.-butyl-Cp)(o-Flu),
R" (3-o-Ind) (Op), R" (3-Ind) (Op), R" (3-o-Ind) (Cp) und
dergleichen, wobei R" die
oben angegebene Bedeutung besitzt, R und R' die oben für R1–5 angegebene
Bedeutung besitzen und R einen größeren Raumbedarf als R' hat.
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Das
einzigartige und neue Merkmal der erfindungsgemäßen Katalysatoren besteht darin,
daß die
Katalysatoren mindestens ein Ligandensystem mit sechs n-Elektronen
enthalten, bei welchem es sich nicht um Cyclopentadienyl handelt
und das für
sich allein oder in Kombination mit einem zweiten derartigen Liganden, einem
Cp enthaltenden Liganden, einem stickstoffhaltigen Liganden, einem
phosphorhaltigen Liganden, einem sauerstoffhaltigen Liganden oder
einem schwefelhaltigen Liganden Metallocenkatalysatoren produzieren kann,
die zur Herstellung aller Arten und Typen von polyolefinhaltigen
Polymeren einschließlich
Polymeren, in denen die Polyolefine unterschiedliche bis hohe Stereoregularitätsgrade
aufweisen, befähigt
sind.
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In
der Tat kann man die erfindungsgemäßen Katalysatoren unter Anwendung
einer Reihe von Strategien gezielt auf die Steuerung von Eigenschaften,
wie z.B. den relativen Stereospezifitäten der gebildeten Polymerprodukte,
des Molekulargewichts der gebildeten Polymerprodukte und anderer
wesentlicher Polymereigenschaften, abstellen. Die mit einem einzigen
Kohlenstoffatom verbrückten
Metallocene haben sich für
syndiotaktisch spezifische Katalysatoren als stereospezifischer
erwiesen als die siliciumverbrückten
Analogen; für isospezifische
Katalysatoren sind die kohlenstoffverbrückten Metallocene im allgemeinen
weniger stereospezifisch als die siliciumverbrückten Analogen. Es wird angenommen,
daß der
Katalysator umso stereospezifischer ist, je höher der Raumbedarf der β-Substituenten
ist. Der Unterschied im Raumbedarf des β-Substituenten kann zur Optimierung
der Orientierung des Kettenendes verwendet werden, wobei Substituenten
in der α-Position
zu einem erhöhten
Molekulargewicht des Polymers führen
sollten.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft sowohl neutrale als auch kationische
Metallocenkatalysatoren und -katalysatorvorläufer, wie aus dem mit dem Anion
P assoziierten tiefgestellten Index l mit zulässigen Werten von 0 bis 2 hervorgeht,
d.h. im Fall l=0 sind die Katalysatoren neutral, und im Fall l=1
oder 2 sind die Katalysatoren kationisch.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren
können
auch so konzipiert sein, daß sie
je nach der gewünschten
Taktizität
Polymere mit sehr hohen Taktizitätsindizes
ergeben. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen taktisch spezifischen Katalysatoren
und/oder Vorläufer
hierfür
sind die Eigenschaften der - und α-Substituenten an
den verbrückten
Liganden von Bedeutung. So kann der „Raumbedarf" oder die „sterische
Größe" der α- und β-Substituenten
zur Steuerung der sterischen Eigenschaften des Katalysators/Katalysatorvorläufers so konzipiert
sein, daß das
Ligandensystem insgesamt C2- oder CS- oder Pseudo-C2-
oder Pseudo-CS-Symmetrie aufweist. Durch
diese sehr spezifische Anordnung der α- und β-Substituenten kann die Stereochemie
jeder sukzessiven Monomeraddition gesteuert werden.
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Der
Begriff C8- oder Pseudo-CS-Symmetrie
bedeutet, daß die α- und β-Substituenten
an jedem Liganden gleich oder ähnlich
sind, aber für
Taktioselektivität
müssen
die β-Substituenten
an einem Liganden einen größeren Raumbedarf
als die β-Substituenten
an dem anderen Liganden haben. Beispielsweise würde der rac-Isopropylidenbis(3-t-butyl-1-Op)-Ligand
oder der rac-Isopropyliden(3-t-butyl-1-Op)(3'-t-butyl-1'-Cp)-Ligand rac-isospezifische Katalysatoren
mit C2 ergeben; der rac-Isopropyliden(3-t-butyl-1-Op)(3'-t-butyl-4'-methyl-1'-Op)-Ligand oder der rac-Isopropyliden
(3-methyl-4-tbutyl-1-Op)(3-t-butyl-1-Cp)-Ligand würde rac-isoselektive
(weniger isospezifische) Katalysatoren mit pseudo-C2-Symmetrie
ergeben (das meso-Isomer ergibt ataktisches Polymer und kann von
dem rac-Katalysator durch Kristallisation oder andere an sich gut
bekannte Trenntechniken abgetrennt werden), wohingegen der Isopropyliden(3,4-di-t-butyl-1-Op)(Op)-Ligand
oder der Isopropyliden(3,4-di-t-butyl-1-Op)(Cp)-Ligand oder Isopropyliden(3,4-di-t-butyl-1-Cp)(Op)-Ligand
oder Isopropyliden(3-t-butyl-1-Op)(ps-flu)-Ligand oder ein verwandter
Ligand einen syndiospezifischen Katalysator mit CS-
oder Pseudo-CS-Symmetrie ergeben würde. Darüber hinaus
kann man aktive isoselektive Katalysatoren herstellen, bei denen
ein Ligand durch Spiegelsymmetrie oder Pseudo-Spiegelsymmetrie gekennzeichnet
ist, während
der andere Ligand nicht spiegelsymmetrisch oder pseudo-spiegelsymmetrisch
ist. Für
syndioselektive Katalysatoren sind natürlich beide Liganden vorzugsweise
spiegelsymmetrisch oder pseudo-spiegelsymmetrisch.
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Eine
bevorzugte Klasse von Op-Liganden bilden diejenigen Op-Liganden,
in denen es sich bei allen fünf
Atomzentren um Kohlenstoffatome handelt und die 1-, 3- und 4-Positionen
des Op-Liganden mit sperrigen Substituenten, wie Isopropylgruppen,
t-Butylgruppen, Trialkylsilylgruppen und anderen ähnlichen
sperrigen Substituenten, substituiert sind. Es wird angenommen,
daß derartige
sperrige Gruppen das Op-System stabilisieren.
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Es
kann auch möglich
sein, an einem oder mehreren geeigneten Kohlenstoffatomen des offenen
Fluorenrings bzw. der offenen Fluorenringe von z.B. R2Si-
und Et-verbrückten
Komplexen mit zwei offenen Fluorenylliganden oder gemischten Komplexen
mit offenem Fluoren und Fluorensubstituenten mit den richtigen sterischen
Eigenschaften strategisch anzuordnen, die als Kettenenden-Konformationssperren
(die vorzugsweise im Mund des Flu-Liganden positioniert sind) dienen
und die auch je nach Wunsch für
Löslichkeit
(Ionenpaartrennung für
bessere Katalysatoraktivität
und Stereospezifizität)
und/oder Unlöslichkeit
(zur besseren Regulierung der Polymermorphologie) sorgen könnten. Die
verbrückten,
substituierten Komplexe mit zwei offenen Fluorenylliganden oder
Mischkomplexe mit offenem Fluorenylliganden und Fluorenylliganden
sind stereorigide, stellen Kettenenden-Konformationssperren bereit
und sind denjenigen ohne derartige Konformationssperren überlegen.
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Im
Stand der Technik hat sich beispielsweise gezeigt, daß ein Methylsubstituent
in der α-Cp-Stellung am
C5-Ring von Bisindenylkatalysatoren das
Molekulargewicht von mit auf Et[Ind]2ZrCl2 basierendem Katalysator hergestelltem isotaktischem
Polypropylen erhöht.
Ganz analog wurde die Stereospezifizität durch einen Methylsubstituenten
am C6-Ring des Indenylringsystems verringert; abhängig von
der Stellungsisomerie. Es ist durchaus zu erwarten, daß sich diese
Effekte auf das erfindungsgemäße Katalysatorsystem übertragen
lassen.
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Außerdem hatte
die Hinzufügung
von Methyl-, t-Bu-, OMe-, Ph-Substituenten usw. zum o-Flu oder Flu-C6-Ring
und zur Brückengruppe
R" sterische, die
Löslichkeit
betreffende und/oder elektronische Auswirkungen auf Katalysatoren
bei syndiotaktisch und isotaktisch spezifischen Polymerisationen.
Es wird erwartet, daß sich
auch diese Effekte auf die erfindungsgemäßen Metallocene und ihre Mischungen
mit anderen Katalysatoren übertragen
lassen. Ganz analog ist durchaus zu erwarten, daß sich die Effekte des Ersatzes
von B duch Al in den Anionen und die Unterschiede zwischen Carboranen
und Methylalumoxanen und anderen Gegenanionen auf die hier beschriebenen
neuen Katalysatorsysteme übertragen
lassen.
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Durch
unterschiedlichmachen der β-Substituenten
mit größerem Raumbedarf
und/oder der β-Substituenten
mit kleinerem Raumbedarf können
die taktiospezifischen Varianten der erfindungsgemäßen Katalysatoren/Katalysatorvorläufer so
konzipiert werden, daß sie
den resultierenden Polymeren einen beliebigen Taktizitätsgrad verleihen.
So wird in dem. Fall, daß es
sich bei einem β-Substituenten
um t-Butyl und bei dem anderen um Ethyl handelt und die anderen
beiden für
Wasserstoff stehen, die Taktiospezifizität des Katalysatorsystems gegenüber demjenigen
mit zwei t-Butylgruppen
und zwei Wasserstoffatomen verringert.
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Das
Konzept von Substituenten mit verschiedenem Raumbedarf ist an sich
gut bekannt. Um sicherzustellen, daß der Durchschnittsfachmann
dessen Anwendung im Kontext der vorliegenden Erfindung versteht, sei
jedoch auf eine nicht erschöpfende
und illustrative Auflistung des relativen Raumbedarfs verschiedener Substituenten
in einem Aufsatz von Stoughtan und Adams in J. Am. Chem. Soc., 54,
4426 (1932) und einem Aufsatz von Yuan und Adams in J. Am. Chem.
Soc. 54, 4434 (1932) verwiesen.
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Natürlich benötigen kationische
Metallocenkatalysatoren und -katalysatorvorläufer das Anion P, damit das
katalytische Agens insgesamt neutral bleibt. Bei dem in der allgemeinen
Formel durch P angegebenen Anion handelt es sich vorzugsweise um
ein verträgliches
nicht koordinierendes oder pseudo-nichtkoordinierendes Anion, das
entweder nicht mit dem Metallocenkation koordiniert oder nur schwach
an das Metallocenkation koordiniert ist, aber so labil bleibt, daß es wirklich
durch eine neutrale Lewis-Base, wie z.B. eine Monomereinheit, verdrängt werden
kann. Verträgliche
nicht koordinierende oder pseudo-nichtkoordinierende Anionen werden
als Anionen beschrieben, die die kationischen Metallocenkatalysatorsysteme
stabilisieren, jedoch keine anionischen Substituenten oder Fragmente
auf das Kation übertragen,
wobei sich ein neutrales Metallocen und ein neutrales Nebenprodukt
des nichtkoordinierenden Anions ergäbe.
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Die
brauchbare Größe des Gegenions
P wird auch von der Sperrigkeit bzw. dem Raumbedarf der Substituentengruppen
an den erfindungsgemäßen Liganden
abhängen.
Es wird angenommen, daß für gute anionische
Gegenionen neben der Größe auch
noch andere Eigenschaften von Bedeutung sind. Hierzu gehören Stabilität und Bindung.
Das Anion muß so
stabil sein, daß es
nicht durch Abzug eines Elektrons durch das Metallocenkation in
einen neutralen Zustand überführt wird.
Die Bindung zum Kation muß eine
solche Stärke
aufweisen, daß die
Monomerkoordination und das Kettenwachstum nicht gestört werden.
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Bei
einer bevorzugten Verfahrensweise zur Herstellung von erfindungsgemäßen kationischen
Metallocenkatalysatoren (l=1 oder 2) setzt man ein Innenpaar in
einem nichtkoordinierenden Lösungsmittel
mit einem Metallocen der allgemeinen Formel mit l=0 mit einer oder
mehreren Lewis-Säuren
oder einem oder mehreren P-Vorläuferagentien
um. So kann man Triphenylcarbeniumtetrakis(pentafluorphenyl)boronat
in einem Lösungsmittel
wie Toluol mit einem erfindungsgemäßen neutralen Metallocen zu
einem erfindungsgemäßen kationischen
Metallocen umsetzen. Dieses Herstellungsverfahren wurde in der
US-PS 5,225,550 angegeben, worauf
hiermit ausdrücklich
Bezug genommen wird.
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Eine
bevorzugte Anwendung der vorliegenden Erfindung besteht in der Polymerisation
von alpha-Olefinen, insbesondere Ethylen und Propylen, zu allen
möglichen
Arten von Polymeren einschließlich
linearem Polyethylen mittlerer und hoher Dichte, ataktischen, isotaktischen,
syndiotaktischen, hemiisotaktischen Polypropylenen oder Mischungen
davon. Die Erfindung kann jedoch auch bei der Herstellung von hemiisotaktischen,
isotaktischen oder syndiotaktischen Polymeren, die sich von anderen
ethylenisch ungesättigten
Monomeren ableiten, eingesetzt werden. Beispielsweise syndiospezifische,
isospezifische oder hemiisotaktischspezifische Polymere von 1-Buten,
1-Penten, 1-Hexen, Styrol oder dergleichen.
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Zur
Verwendung im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete polymerisierbare
Monomere sind ethylenisch ungesättigte
Monomere, einschließlich
u.a. aller organischer Moleküle
mit endständiger
Vinylgruppe (CH2=CH-), wie z.B.: α-Olefine
einschließlich
Propylen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 4-Methyl-1-penten und dergleichen;
Vinylhalogenide einschließlich
Vinylfluorid, Vinylchlorid und dergleichen; Vinylarene einschließlich Styrol,
alkylierten Styrolen, halogenierten Styrolen, haloalkylierten Styrolen
und dergleichen; Diene wie 1,3-Butadien und Isopren (d.h. 1,2-Addition).
Die größte praktische
Bedeutung hat wahrscheinlich Polypropylen, und die Erfindung wird
anhand der Herstellung von Polypropylenpolymeren unterschiedlicher
Taktizität näher beschrieben.
Von Interesse sind jedoch auch andere Polymere, in denen Polymere
eine gewünschte Taktizität aufweisen.
Diese Katalysatoren können
auch zur Verwendung bei der Polymerisation von Dienen zu Elastomeren
durch Einschluß von
1,4-Addition anstelle von 1,2-Addition geeignet sein. Selbstverständlich können diese
Katalysatoren auch zur Verwendung bei der Variation der relativen
Mengen von 1,2-Additionspolymeren in bezug auf 1,4-Additionspolymere
mit konjugierten Dienmonomeren geeignet sein. Unter dem Begriff polymerisierbares
Monomer sind alle Monomere zu verstehen, die in einem Polymerisationsverfahren
mit Ziegler-, Ziegler-Natta- oder Natta-Übergangsmetallpolymerisationskatalysatoren
polymerisiert werden können.
Aktivierend wirkende Cokatalysatoren, die als Komponente (B) in
den erfindungsgemäßen Katalysatoren geeignet
sind, sind aluminiumorganische Verbindungen und insbesondere Alumoxane.
Alumoxane gelten als lineare, verzweigte oder cyclische polymere
Verbindungen, die durch die allgemeinen Formeln (R--Al--O)n, wobei es sich um eine cyclische Verbindung
handelt, und R(R--Al--O--)nAlR2,
wobei es sich um eine lineare Verbindung handelt, wiedergegeben
werden können.
In der allgemeinen Formel steht R für eine Alkylgruppe, wie beispielsweise
Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl und Pentyl und n für eine ganze Zahl von 1 bis
etwa 20. Beispiele für
Alumoxane, die zur erfindungsgemäßen Verwendung
geeignet sind, sind Methylalumoxane (MAO), Isobutylalumoxane und
2,4,4-Trimethylpentylaluminoxane. Man kann auch Mischungen verschiedener
Alumoxane verwenden.
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Bei
der Herstellung von Alumoxanen aus beispielsweise Aluminiumtrimethyl
und Wasser erhält
man im allgemeinen ein Gemisch der linearen und cyclischen Verbindungen.
Das Alumoxan kann auf verschiedenen Wegen hergestellt werden. Vorzugsweise
erfolgt die Herstellung durch Inberührungbringen von Wasser mit
einer Lösung
von Aluminiumtrialkyl, wie beispielsweise Aluminiumtrimethyl, in
einem geeigneten organischen Lösungsmittel,
wie Benzol oder einen aliphatischen Kohlenwasserstoff. Beispielsweise
behandelt man das Aluminiumalkyl mit Wasser in Form eines feuchten
Lösungsmittels.
Bei einem alternativen Verfahren kann man das Aluminiumalkyl, wie
Aluminiumtrimethyl, wünschenswerterweise
mit einem hydratisierten Salz, wie z.B. hydratisiertem Kupfersulfat,
in Berührung
bringen. Vorzugsweise erfolgt die Herstellung des Alumoxans in Gegenwart
von hydratisiertem Kupfersulfat. Hierbei behandelt man eine verdünnte Lösung von
Aluminiumtrimethyl in z.B. Toluol mit Kupfersulfat der allgemeinen
Formel CuSO4.5H2O.
Das Verhältnis
von Kupfersulfat zu Aluminiumtrimethyl beträgt wünschenswerterweise etwa 1 mol
Kupfersulfat auf 4 bis 5 mol Aluminiumtrimethyl. Die Reaktion ist
an der Entwicklung von Methan, zu erkennen.
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Das
Verhältnis
von Aluminium im Alumoxan zum gesamten Metall in den Metallocenen
kann im Bereich von etwa 0,5:1 bis etwa 10 000:1 liegen und liegt
vorzugsweise bei etwa 5:1 bis etwa 1000:1.
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Aktivierend
wirkende Cokatalysatoren, die zur Verwendung als Komponente (B)
in den erfindungsgemäßen Katalysatoren
geeignet sind, sind außerdem
die Produkte der Reaktion zwischen Wasser und einer metallorganischen
Aluminiumverbindung. Besonders gut geeignet sind die metallorganischen
Aluminiumverbindungen der Formel (II) gemäß der EP-A-575,875 und diejenigen
der Formel (II) gemäß der WO
96/02580, deren diesbezügliche
Teile durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung einbezogen sind.
Beispiele für jene
metallorganischen Aluminiumverbindungen sind:
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- Tris(isobutyl)aluminium,
- Bis(isobutyl)aluminiumhydrid,
- Methyl-bis(isobutyl)aluminium,
- Dimethyl(isobutyl)aluminium,
- Tris(isohexyl)aluminium,
- Tris(benzyl)aluminium,
- Tris(tolyl)aluminium,
- Tris(2,4,4-trimethylpentyl)aluminium,
- Bis(2,4,4-trimethylpentyl)aluminiumhydrid,
- Isobutyl-bis(2-phenylpropyl)aluminium,
- Diisobutyl-(2-phenylpropyl)aluminium,
- Isobutyl-bis(2,4,4-trimethylpentyl)aluminium,
- Diisobutyl-(2,4,4-trimethylpentyl)aluminium.
-
Man
kann auch Mischungen verschiedener metallorganischer Aluminiumverbindungen
und/oder Alumoxane verwenden.
-
Weitere
aktivierend wirkende Cokatalysatoren, die als Komponente (B) in
den erfindungsgemäßen Katalysatoren
geeignet sind, sind diejenigen Verbindungen, die ein A1kylZirconocen-Kation
bilden können.
Beispiele für
diese Verbindungen sind u.a. die ionischen Verbindungen aus einem
Kation, bei dem es sich um eine zur Lieferung eines Protons und
zur irreversiblen Reaktion mit einem Substituenten Q des erfindungsgemäßen Metallkomplexes
- befähigte
Bronsted-Säure
handelt, und aus einem kompatiblen nichtkoordinierenden Anion, das
die bei der Reaktion der beiden Verbindungen entstehende aktive
katalytische Spezies stabilisieren kann und so labil ist, daß es durch
ein Olefinsubstrat verdrängt
werden kann. Vorzugsweise enthält
das Anion ein oder mehrere Boratome. Besonders bevorzugt hat das
Anion die Formel BAr4 –,
worin die Substituenten Ar gleich oder verschieden sind und für Arylreste
wie Phenyl, Pentafluorphenyl oder Bis(trifluormethyl)phenyl stehen.
Tetrakispentafluorphenylborat ist besonders bevorzugt. Außerdem können zweckmäßigerweise
Verbindungen der Formel BAr3 verwendet werden.
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Bei
der Durchführung
der erfindungsgemäßen Verfahren
können
auch die Polymerisationsmethoden gemäß der
US-PS 4,892,851 zur Anwendung kommen,
worauf hiermit ausdrücklich
Bezug genommen wird.
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Bei
der Herstellung des Katalysatorsystems verwendet man als Lösungsmittel
inerte Kohlenwasserstoffe, insbesondere einen Kohlenwasserstoff,
der gegenüber
dem Katalysatorsystem inert ist. Beispiele für derartige Lösungsmittel;
die gut bekannt sind, sind u.a. Isobutan, Butan, Pentan, Hexan,
Heptan, Octan, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Toluol, Xylol und dergleichen.
Als weitere Steuerung und Verfeinerung des Molekulargewichts des
Polymers kann man die Alumoxankonzentration variieren. Höhere Alumoxankonzentrationen
im Katalysatorsystem führen
zu einem höheren
Molekulargewicht des Polymerprodukts.
-
Die
hier beschriebenen Katalysatorsysteme eignen sich zur Polymerisation
von Olefinen bei Lösungs-, Suspensions-
oder Gasphasenpolymerisationen und über einen breiten Bereich von
Temperaturen und Drücken.
Derartige Temperaturen können
beispielsweise im Bereich von etwa –60°C bis etwa 280°C und insbesondere
im Bereich von etwa 50°C
bis etwa 160°C
liegen. Bei den bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandten Drücken handelt
es sich um diejenigen, die gut bekannt sind, beispielsweise im Bereich
von etwa 1 bis etwa 500 Atmosphären
und darüber.
Bei einer Lösungsphasenpolymerisation
wird das Alumoxan vorzugsweise in einem geeigneten Lösungsmittel
gelöst,
in der Regel in einem inerten Kohlenwasserstofflösungsmittel, wie Toluol, Xylol
und dergleichen, in Molverhältnissen
von etwa 5×10–3M.
Man kann aber auch größere oder
kleinere Mengen verwenden. Die festen Katalysatoren in Kombination
mit einem Alumoxan können
nutzbringend bei Suspensions- und Gasphasenpolymerisationen von
Olefinen eingesetzt werden.
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Nach
der Polymerisation und Desaktivierung des Katalysators kann das
Produktpolymer nach Verfahren gewonnen werden, die in der Technik
zur Entfernung von desaktivierten Katalysatoren und Lösung gut
bekannt sind. Man kann die Lösungsmittel
von der Polymerlösung
abflashen und das erhaltene Polymer in Wasser extrudieren und in
Pellets oder andere geeignete zerkleinerte Formen schneiden. Wie
im Stand der Technik bekannt ist, kann man dem Polymer Pigmente,
Antioxidantien und andere Additive zusetzen.
-
Das
erfindungsgemäß erhaltene
Polymerprodukt wird im allgemeinen ein gewichtsmittleres Molekulargewicht
im Bereich von etwa 1 400 000 bis etwa 500 und vorzugsweise 500
000 bis etwa 1000 aufweisen. Die als Mw/Mn ausgedrückten Polydispersitäten (Molekulargewichtsverteilung)
liegen in der Regel bei 1,5 bis 4, können aber auch höher sein.
Die Polymere können
1,0 Kettenendenungesättigtheiten
pro Molekül
enthalten. Durch Verwendung von zwei oder mehr der erfindungsgemäßen Metallocene
in Kombination mit dem Alumoxan ist ein verbreitertes MW erhältlich.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Polymere können
zu verschiedensten Gegenständen
verarbeitet werden, wie für
Polymerprodukte aus polymerisierbaren Monomeren bekannt ist.
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Ohne
Festlegung der Erfindung auf irgendeine bestimmte Theorie wird angenommen,
daß die
Bildung von kationischen Komplexen aus neutralen Metallocenen durch
Reaktion mit dem MAO auf die in Zambelli, A. et al., „Isotactic
Polymerization of Propene: Homogenous Catalysts Based on Group 4
Metallocenes Without Methylaluminoxane", Macromolecules 1989, 22, S. 2186-2189, beschriebene
Art und Weise erfolgt.
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Die
im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten Katalysatorvorläufer können in
Anlehnung an die Verfahrensweisen gemäß
US-PS 4,892,851 hergestellt werden,
während
die Herstellung der aktiven kationischen Katalysatoren durch einfache Überführung des
neutralen Metallocens in den kationischen Zustand nach Verfahrensweisen
wie denjenigen gemäß den europäischen Patentanmeldungen
277,003 und 277,004 oder durch Umsetzung mit Triphenylcarbeniumboronaten
erfolgen kann. Ganz analog kann man als anionische Vorläufer zur
Herstellung der erfindungsgemäßen aktiven
kationischen Metallocene Alkohol-B(PhF
5)
3-Komplexe verwenden, wobei das alkoholische
Proton mit einem Amin einer Alkylgruppe an den koordinierenden Metallatomen
reagiert, was ein kationisches Metallocen und ein. Alkoxid-B(PhF
5)
3-Anion ergibt.
Für zusätzliche
Informationen siehe A.R. Siedle, W.M. Lammana, R.A. Newmark, J.
St. Werrs, D.E. Richardson, M. Ryan, Makromal Chern, Masroonal Symp.
66, 215 (1993).
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Die
löslichen,
homogenen Katalysatoren der vorliegenden Erfindung können auch
in geträgerte
heterogene Katalysatoren umgewandelt werden, indem man die Katalysatoren
auf Trägern
einschließlich
u.a. Siliciumoxid, Aluminiumoxid, Magnesiumdichlorid, Polystyrolperlen
und dergleichen aufbringt. Die geträgerten Analogen der erfindungsgemäßen Katalysatoren
können
die Schüttdichte
des Polymers verbessern, wie in der kanadischen Patentschrift 2,027,145,
den US-Patentschriften 4,935,474 und 4,530,914 und den europäischen Anmeldungen
0,427,697 und 0,426,638, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird,
weiter ausgeführt wird.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren
können
auch chemisch an den Träger
gebunden werden, indem man funktionelle Gruppen mit Ionenpaaren
oder Lewis-Säure-Zentren oder Lewis-Base-Zentren
an den Liganden und/oder Trägern
anbringt. Die Trägerung
kann auch durch Verwendung großer
(oligomerer oder polymerer) unlöslicher
Anionen als Gegenionen erreicht werden. Außerdem kann man die erfindungsgemäßen Katalysatoren
zur Herstellung von Polymeren mit kleinem, moderatem, und hohem
Molekulargewicht, Polymeren mit kleiner, moderater und hoher Dichte,
Elastomeren, unspezifischen, isospezifischen, syndiospezifischen,
hemiisospezifischen und/oder unspezifischen Polymeren nicht nur
von Propylen, sondern für
alle α-Olefine,
wie 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 4-Methyl-1-penten, CH2=CH(CH2)PSi(CH3)3, worin p für 1 bis 4 steht, und dergleichen,
verwenden. Außerdem
kann man mit den erfindungsgemäßen Katalysatoren
einzeln oder in Mischungen alle polymerisierbaren Monomere einschließlich von
Vinylmonomeren und Dienmonomeren polymerisieren. Der Durchschnittsfachmann
sollte erkennen, daß die
Liganden, die isoselektive Katalysatoren ergeben können, eine
asymmetrische Meso-For-m und eine rac-Form, die selektiv bis spezifich
für isotaktische
Polymere ist, ergeben. Die stereospezifischen rac-Katalysatoren
können
von -der Meso-Form durch Kristallisation abgetrennt werden. Vielleicht
sollten wir auch noch erwähnen,
daß es
im Stand der Technik aus den Arbeiten von Bercaw et al. (Literaturstelle:
J. Ann Cherry Soc. 1992, 114, 7607 J.E. Bercaw und E.B. Coughlin)
gut bekannt ist, daß man
von den unerwünschten
unspezifischen Meso-Stereoisomeren freie rac-Metallocene herstellen
kann, indem man an den proximal (in α-Stellung) zum Brückenkopfatom
stehenden Ligandenatomen geeignete sperrige Substituenten, wie Si(Me)3, anbringt.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren
können
offensichtlich in Verbindung miteinander, mit allen anderen Metallocenkatalysatoren,
TiCl3/DEAC- und/oder TiCl4/MgCl2/TEAL-Katalysatoren mit internen Elektronendonatoren,
wie Diisobutylphthalat;. und externen Donatoren, wie Diphenyldimethoxysilan,
Methanol usw., zur Erstellung von Polymeren mit gemischten stereochemischen
Zusammensetzungen, Verteilungen oder maßgeschneiderten Molekulargewichtsverteilungen
verwendet werden. Reaktormischungen von Polymeren mit optimierten
physikalischen, thermischen, mechanischen und rheologischen Eigenschaften
können
gezielt auf die Herstellung der optimalen Mischung für spezielle
Anwendungen, bei denen eine hohe Schmelzfestigkeit, eine hohe Klarheit,
eine hohe Schlagzähigkeit
und hohe Kristallisationsraten gefordert sind, abgestellt werden,
indem man einfach Katalysatorspezies in den entsprechenden. Verhältnissen
zusammenmischt.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren
haben eindeutig das Potential, die Geschwindigkeit des Abbruchs
durch β-Hydrid-Eliminierungsreaktionen
zu beeinflussen. Dies bietet daher einen neuen Ligandeneffekt zur
Regulierung des Molekulargewichts von Polymeren. Diese Katalysatoren
können
zur gezielten Einstellung von Molekulargewichten und somit Molekulargewichtsverteilungen
mit gemischten Spezies der Katalysatoren und einer anderen Klasse
von Katalysatoren verwendet werden. Vorteilhaft wäre dies
bei der gezielten Einstellung der Polymereigenschaften in HDPE,
LLDPE, i-PP, s-PP usw. Ganz analog wird der die Konformation am Kettenende
festlegende Substituent die Reaktivitätsrate der neuen Metallocene
mit α-Olefinen,
wie Propylen, Buten und Hexen, beeinflussen. Die neuen Ligandeneffekte
auf die Katalysatorreaktivitätsverhältnisse
können zur
Herstellung von Reaktormischungen mit unterschiedlichen Zusammensetzungen,
Sequenzen, Verteilungen und/oder Molekulargewichtsverteilungen verwendet
werden. Ganz analog kann man durchaus erwarten, daß die Katalysatoren
verbesserte maßgeschneiderte
Qualitäten
von Polypropylen und Propylen-Ethylen-Copolymeren mit hoher Schlagzähigkeit
als Reaktormischungen oder aus hintereinander geschalteten Reaktoren einschließlich verwirbelter
und gerührter
Gasphasenpolymerisationen liefern.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren
können
auch zur Herstellung von Copolymeren von Olefinen und Copolymeren
von Olefinen und Dienen mit unterschiedlicher Taktiospezifizität verwendet
werden.
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Die
folgenden verallgemeinerten Verfahren beschreiben die Herstellung
des Katalysators und/oder der Katalysatorvorläufer und der aktiven Katalysatoren.
Es ist wichtig, daß der
Katalysatorkomplex „rein" ist, da unreine
Katalysatoren zu niedermolekularem, amorphem Polymer führen können.
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Ganz
allgemein besteht die Herstellung des Metallocenkomplexes aus der
Herstellung und Isolierung des Ligandensystems (verbrückt oder
unverbrückt),
welches dann zur Bildung von delokalisierten Elektronensystemen
oder Heteroanionen aromatisiert oder deprotoniert und mit einem
Metallhalogenid, Metallalkylid oder dergleichen zu dem Komplex umgesetzt
wird.
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Die
Synthesen werden im allgemeinen unter Inertgasatmosphäre mittels
Glove-Box- oder Schlenk-Techniken durchgeführt. Bei dem Syntheseverfahren
geht man im allgemeinen so vor, daß man (1) die halogenierte
oder alkylierte Metallverbindung herstellt, (2) den Liganden herstellt,
(3) den Komplex synthetisiert und (4) den Komplex reinigt.
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Bei
der Synthese von Op-Verbindungen setzt man im allgemeinen eine geeignete
in 1,4-Stellung zweifach ungesättigte
Verbindung direkt mit der Metallspezies um, oder man setzt die in
1,4-Stellung zweifach ungesättigte
Verbindung mit einer starken Base zu dem anionischen System mit
sechs delokalisierten n-Elektronen
um und setzt dann die anionische Spezies mit der Metallspezies um.
Im Fall von verbrückten
erfindungsgemäßen Ligandensystemen
setzt man die in 1,4-Stellung zweifach ungesättigten Verbindungen zuerst
mit einer starken Base, wie Lithiumalkyl, zu dem Anion um, welches
dann mit Dialkyldihalogensilicium zu Bis(Op)-Systemen mit siliciumverbrückten Liganden
oder mit einem Fulven zu gemischten Op-R"-cP-Systemen umgesetzt werden kann.
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Für Heterosysteme,
wie diejenigen mit einer oder mehreren CN-Doppelbindungen, CO-Doppelbindungen,
CP-Doppelbindungen oder CS-Doppelbindungen setzt man die Vorläuferreagentien
vorzugsweise mit starken Basen, wie z.B. einer Alkylnatrium-, Alkylkalium-
oder Alkylaluminiumverbindung oder ähnlichen Reagentien, oder mit
Lithiummetall, Natriummetall oder Kaliummetall um, um eine Addition
an die Heterodoppelbindung zu verhindern.
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Geeignete
in 1,4-Stellung zweifach ungesättigte
Verbindungen sind u.a. 1,4-Pentadien und alle substituierten Analogen
davon mit der Maßgabe,
daß das
Kohlenstoffatom C3 mindestens ein Wasserstoffatom aufweist,
so daß das
System durch Deprotonierung in einen anionischen Zustand überführt wird:
1-Arylpent-2-ene,
1,1-Diarylmethane, α,γ- oder 1,3-Diketone,
Dialdehyde, Dithioketone und Dithioaldehyde (d.h. Verbindungen,
die durch U=CR-CHR-CR=U wiedergegeben werden, wobei R für Wasserstoff
oder einen anderen Substituenten steht und U für O oder S steht), α,γ- oder 1,3-Diimine
oder -diphosphine (d.h. Verbindungen, die durch RX=CR-CHR-CR=XR
wiedergegeben werden, wobei R für
Wasserstoff oder einen anderen Substituenten steht und X für N oder
P steht); und Analoge davon, in denen das Kohlenstoffatom C3 durch ein N- oder P-Atom ersetzt ist.
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Zur
Synthese der erfindungsgemäßen β-substituierten
Cp-Liganden kann man ein geeignet substituiertes Fulven mit einem
geeignet substituierten offenes Cyclopentadienyl enthaltenden Anion
unter Reaktionsbedingungen in Berührung bringen, die zur Herstellung
einer verbrückten
Struktur mit den zum Erhalt von Ligandensystemen mit entweder C2- oder CS- oder
Pseudo-C2- oder Pseudo-CS-Symmetrie
erforderlichen β-Substituenten
am Cp-Ring und dem Op-Liganden ausreichen.
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Bei
Fulven handelt es sich um Cyclopentadien mit einer exocyclischen
Methylengruppe in der 1-Position des Cyclopentadienrings. Das exocyclische
Methylenkohlenstoffatom bildet die 6-Position von Fulven. Da dieser
Kohlenstoff letztendlich zur Brückengruppe
R" in der Formel
YR"iZjMeQkPl werden
kann, handelt es sich bei den bevorzugten Fulvenen für die Herstellung
der erfindungsgemäßen Katalysatoren
in der Regel um 6,6-disubstituierte Fulvene, so daß es sich
bei der resultierenden Brückengruppe
um ein tertiäres
Kohlenstoffatom handelt.
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Die
zur Verwendung bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Liganden
geeigneten Fulvene tragen in 3- und 4-Stellung Q Substituenten und
sind im allgemeinen 6,6-disubstituiert, während die anderen Stellen substituiert
oder unsubstituiert sein können,
wie nachstehend dargestellt ist:
worin R'
m die oben angegebene
Bedeutung besitzt und die Gruppen R und der exocyclische Kohlenstoff
(C6 in Fulven) den Vorläufer
für die
strukturell verbrückende
Gruppe R" darstellen
sollen.
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Wie
oben bereits erwähnt,
setzt man bei einer bevorzugten Verfahrensweise zur Umwandlung der neutralen
Metallocene in kationische Metallocenkatalysatoren, die zur Verwendung
im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignet sind, die neutralen
Metallocene mit einem Triphenylcarbeniumboronat um. Ein bevorzugter
Reaktant ist Triphenylcarbeniumtetrakis(pentafluorophenyl)boronat.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren
können
auch nach den Verfahren gemäß den US-Patentschriften
3,893,989, 4,200,171, 4,287,328, 4,316,966 und 5,122,583, auf die
hiermit ausdrücklich
Bezug genommen wird, in effiziente pre- bzw. vorpolymerisierte Katalysatoren überführt werden.
Dabei verwendet man im wesentlichen die Katalysatoren zur Polymerisation
von Monomer in kleinem Maßstab,
was einen Katalysator ergibt, der von einem niedermolekularen Polymer
umgeben ist und stabilisiert wird. Die vorpolymerisierten Katalysatoren
können
in Gegenwart von Cokatalysatoren wie den oben beschriebenen und
gegebenenfalls in Gegenwart verschiedener Elektronendonatoren hergestellt
werden.
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Die
vorpolymerisierten Katalysatoren können dann in eine Monomer enthaltende
Reaktionszone eingetragen werden. Die resultierende Polymerisation
kann stark verbesserte katalytische Effizienz zeigen. Bei den bevorzugten
Verfahren zur Verwendung von vorpolymerisierten Katalysatoren gemäß der vorliegenden Erfindung
bringt man einen erfindungsgemäßen vorpolymerisierten
Metallkomplex mit einem Cokatalysator in Berührung und trägt den Katalysator
in eine Monomer enthaltende Polymerisationsreaktionszone ein. Selbstverständlich kann
man die vorpolymerisierten Katalysatoren in einem Strom entweder
separat oder in Verbindung mit separaten Strömen, die den Cokatalysator
und/oder Elektronendonatoren enthalten, in die Reaktionszone eintragen.
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Bevorzugte
vorpolymerisierte Katalysatoren der vorliegenden Erfindung haben
ein Polymer/Katalysator-Gewichtsverhältnis von
ungefähr
0,1-100, wobei Verhältnisse
von weniger als 10 besonders bevorzugt sind. Die Synthesen werden
zweckmäßigerweise
bei Raumtemperatur oder darunter in niedrigsiedenden Lösungsmitteln,
die im Vakuum leicht abgezogen werden können, durchgeführt.
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Ein
allgemeines Schema für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Metallkomplexe wird nachstehend
für die
Synthese von (CH3)2Si(o-Flu)(Cp)2ZrCl2 als Katalysatorvorläufer beschrieben.
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Man
setzt gleiche Mengen von 1,1-Diphenylmethan und Cp mit einem Moläquivalent
einer Alkyllithiumverbindung, wie Methyllithium, n-Butyllithium
oder sek-Butyllithium, um. Zu dieser 1:1-Mischung aus 1,1-Diphenylmethylanion
und CpLi gibt man 1/2 Äquivalent
(CH3)2SiCl2. Aus der Mischung bilden sich drei verschiedene
Liganden: Bis(Cp)(CH3)2Si,
(Cp)(o-Flu) (CH3)2Si und Bis (o-Flu)(CH3)2Si Diese Liganden
können
nach Standardtrennverfahren getrennt werden. Dann kann man das (Cp)(o-Flu)(CH3)2Si- oder (O-Flu)(CH3)2Si-System mit zwei Moläquivalenten einer Alkyllithiumverbindung
zu dem Dianion umsetzen, welches dann mit ZrCl4 zu
dem gewünschten
Metallocen umgesetzt wird.
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Zur
Herstellung der keine Aromaten enthaltenden Op-Liganden setzt man
1,5-Di(trimethylsilyl)-1,4-pentadien mit einem Alkyllithiumreagens
um, das man zur Bildung des Isopropyldienyl(Cp)(3,4-di(trimethylsilyl)-Op)-Ligandensystems
mit 6,6-Dimethylfulven versetzen kann. Dieses Ligandensystem kann
dann mit zwei Äquivalenten
Alkyllithium zu dem Dianion umgesetzt werden, welches mit ZrCl4 umgesetzt werden kann.
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Obwohl
in Übereinstimmung
mit dem Patentrecht die beste Ausführungsform und die bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben worden sind, versteht es sich, daß die Erfindung
nicht darauf beschränkt
ist, sondern vielmehr am Schutzbereich und Grundgedanken der beigefügten Ansprüche zu bemessen
ist. Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern und
sind in keiner Weise als Einschränkung zu
verstehen.
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BEISPIEL 1
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(1) Synthese von (9-Fluorenyl)(4,4-dimethylcyclohexadien-1-yl)(dimethyl)silan
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35
mmol Butyllithium (1,6 M Lösung
in Hexangemisch, 22 ml) wurden langsam zu einer Lösung von 5,5-Dimethyl-1,3-cyclohexadien
(35 mmol, 3,85 g) in THF (10 ml) gegeben und über Nacht gerührt, was
eine Lösung
von Lithium-6,6-dimethylcyclohexadienid ergab. (5,5-Dimethyl-1,3-cyclohexadien
wurde wie zuvor von P.T. DiMauro und P.T. Wolczanski, Organometallics
1987, 6, 1947-1954 beschrieben hergestellt.) Chlordimethyl(9-fluorenyl),silan
wurde in situ folgendermaßen
hergestellt: 30,5 mmol Phenyllithium (1,8 M Lösung in Cyclohexan-Ether (70:30),
17 ml) wurden bei Raumtemperatur langsam zu einer Lösung von
Fluoren in Ether (70 ml) gegeben. Nach Rühren über Nacht wurden die Lösungsmittel
im Vakuum abgezogen, wonach der Rückstand mit Pentan gewaschen
wurde. Die erhaltenen gelben Feststoffe wurden mit 60 ml Pentan
gemischt, auf –78°C abgekühlt und
mit einer Spritze mit 60 mmol Dichlordimethylsilan (7,3 ml) versetzt.
Nach langsamem Erwärmen
des Reaktionskolbens auf Raumtemperatur im Lauf einiger Stunden
wurden Lösungsmittel
und restliches Dichlordimethylsilan im Vakuum abgezogen. Das Produkt
wurde ohne Entfernung des LiCl in 60 ml Ether gelöst und über eine
Kanüle
bei –30°C langsam
mit der oben beschriebenen Lösung
von Lithium-6,6-dimethylcyclohexadienid versetzt. Nach Rühren über Nacht
bei Raumtemperatur wurde die Reaktion mit 20 ml gesättigter
NH4Cl-Lösung
gequencht. Die wäßrige Schicht
wurde mit Ether (2 × 20
ml) extrahiert, wonach die vereinigten organischen Fraktionen mit
Wasser (2 × 20
ml) gewaschen, über
MgSO4 getrocknet, filtriert und eingedampft
wurden, was ein oranges Öl
(9,20 g) ergab. Das Öl
wurde unter Verwendung eines Lösungsmittelgemischs
aus Hexan und Methylenchlorid im Verhältnis 9:1 an Kieselgel chromatographiert.
Nach einem kurzen Lauf eines nicht identifizierten leichten öligen Produkts
wurden 3,60 g des Titelprodukts in Form eines farblosen Öls isoliert.
Massenspektrum (m/e RA): 330(0, 3), 223(100), 195(69), 165(23),
59(9,0). 1H-NMR (CDCl3) δ, ppm: 7,9 (d, 2H), 7,5 (d,
2H), 7,3 (m, 4H), 5,4 (m, 4H), 4,05 (s, 1H), 2,4 (m, 1H), 1,06 (s,
3H), 1, 03 (s, 3H), 0, 0 (s, 6H).
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(2) Synthese von Dimethylsilandiyl(9-fluorenyl)(6,6-dimethylcyclohexadien-3-yl))zirconiumdichlorid
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Eine
Lösung
von (9-Fluorenyl)(4,4-dimethylcyclohexadien-1-yl)(dimethyl)silan
(3,3 mmol, 1,10 g) in THF (2 ml) wurde bei 0°C langsam mit 6,7 mmol Butyllithium
(1,6 M Lösung
in Hexangemisch, 4,2 ml) versetzt. Nach 6 h Rühren bei Raumtemperatur wurden
die Lösungsmittel
im Vakuum abgezogen, wonach der ölige Rückstand
mit Pentan (15 ml) gewaschen wurde. Das Dianon wurde in Ether (15
ml) gelöst
und bei –78°C langsam
zu 3,0 mmol ZrCl4 (0,70 g) in Pentan (15
ml) gegeben. Nach Rühren über Nacht
bei Raumtemperatur wurden die Lösungsmittel
unter vermindertem Druck abgezogen, wonach der Rückstand mit Toluol extrahiert
und filtriert wurde. Durch Eindampfen des Filtrats und Zugabe von
Pentan wurden 0,20 g des Titelprodukts erhalten.
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(3) Ethylenpolymerisation
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In
einer Glove Box wurden 10 mg Dimethylsilandiyl(9-fluorenyl)(6,6-dimethylcyclohexadien-3-yl))zirconiumdichlorid
in 1,5 ml MAO (10 Gew.-% in Toluol, Witco Chemical Corp.) gelöst und nach
5 Minuten Rühren mit
40 ml Toluol mit 1,5 ml MAO verdünnt.
Die Lösung
wurde in eine trockene Druckflasche mit Magnetrührer und Temperaturbad überführt und
bis zu einem Druck von 3 bar mit Ethylen beaufschlagt. Nach 15 Minuten Rühren bei
25°C wurde
entspannt und die Aufschlämmung über eine
Spritze mit Wasser (3 ml) versetzt. Der Reaktorinhalt wurde mit
einem Gemisch aus Methanol und 4 N HCl-Lösung im Verhältnis 50:50
(3 × 50
ml) und Wasser (3 × 50
ml) gewaschen und filtriert. Die Feststoffe wurden mit Methanol
gewaschen und unter vermindertem Druck getrocknet, was 2,5 g Polyethylen
(intrinsische Viskosität
= 3,01 dl/g) ergab.
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BEISPIEL 2
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(1) Synthese von Trimethylsilyl-1,4-pentadien
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Eine
Lösung
von 1,4-Pentadien (5 g, 73 mmol) in Diethylether (100 ml) wurde
auf –78°C abgekühlt und tropfenweise
mit n-Butyllithium (72 mmol, 1,6 M Lösung in Hexangemisch, 45 ml)
versetzt. Der Kolben wurde über
Nacht gerührt
und auf Umgebungstemperatur kommen gelassen. Nach Abziehen der Lösungsmittel
im Vakuum wurde ein knallgelbes Pulver isoliert. Die Probe wurde
dann in frischem Diethylether (100 ml) gelöst, wonach auf –78°C abgekühlt wurde.
Nach Zutropfen von Trimethylchlorsilan (7,9 mmol, 10 ml) wurde der
Ansatz langsam auf Umgebungstemperatur kommen gelassen und- über Nacht gerührt. Danach
wurden die Lösungsmittel
im Vakuum abgezogen. 1H-NMR (THF-d8) d,
ppm: 6,25 (m, 2H), 5,9 (m, 2H), 5,65 (m, 2H), 4,95 (s, 1H), 4,90
(s, 1H), 4, 80 (s, 1H), 4, 75 (s, 1H), 1, 5 (d, 2H), 0 (m, 9H) .
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(2) Synthese von Bis(1,5-trimethylsilyl)-1,4-pentadien
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In
einem 250-ml-Reaktionskolben wurde n-Butyllithium (72 mmol, 1,6
M Lösung
in Hexangemisch, 45 ml) vorgelegt und auf –78°C abgekühlt. Dann wurde eine Lösung von
Trimethylsilyl-1,4-pentadien (73 mmol, 10,2 g, oben hergestellt)
in THF (20 ml) zugetropft. Die Lösung
wurde auf Raumtemperatur kommen gelassen und über Nacht gerührt. Bei
Stehen trennte sich die Lösung
in zwei Schichten; die untere Schicht wurde aufgefangen und mit
Pentan gewaschen. Die auf diese Art und Weise hergestellte untere
Schicht wurde dann in THF (70 ml) gelöst und auf –78°C abgekühlt. Nach Zutropfen von Trimethylchlorsilan
(7,9 mmol, 10 ml) zu der gerührten
Lösung
wurde der Ansatz über
Nacht auf Umgebungstemperatur kommen gelassen. Dann wurde der Ansatz
im Vakuum auf 30 ml auf konzentriert und mit Pentan gewaschen. Die
Pentanlösung
wurde aufgefangen und im Vakuum von dem Pentan befreit, was 4, 72
g einer strohfarbenen Flüssigkeit
ergab. 1H-NMR (Hauptisomer): (THF-d8) d, ppm; 6,5 (m, 1H), 5,95
(m, 1H); 5,75 (m, 1H), 5,5-5,6 (m, 1H), 1,57 (d, 2H), 0,3 (s, 9H),
0,0 (s, 9H). Massenspektrum (m/e (RA): 212 (3,17), 124 (30, 3),
109 (50,1), 73,1 (100), 59 (15,6), 45,1 (22,1), 43,1 (10,3).
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(3) Synthese von 2-Cyclopentadienyl-2-(1,5-bistrimethylsilylpentadien-3-yl)propan
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In
einem 100-ml-Reaktionskolben wurde Bis(1,5-trimethylsilyl)-1,4-pentadien
(30 mmol, 6,36 g) in THF (25 ml) vorgelegt, auf –78°C abgekühlt und mit Butyllithium (30
mmol, 2,5 M Lösung
in Hexangemisch, 12 ml) behandelt. Nach 15 h Rühren bei Raumtemperatur wurde
auf –78°C abgekühlt und
tropfenweise mit 6,6-Dimethylfulven (30 mmol, 3,19 g) in THF (15
ml) versetzt. Dann wurden der Kolben und der Inhalt über einen Zeitraum
von 2 h auf Raumtemperatur kommen gelassen. Nach 3 h Rühren bei
Raumtemperatur wurde die Reaktionsmisc-hung mit gesättigter
Ammoniumchloridlösung
(20 ml) behandelt. Die wäßrige Schicht
wurde mit Ether (2 × 20
ml) extrahiert, wonach die vereinigten organischen Fraktionen mit
Wasser (2 × 20
ml) gewaschen und über
MgSO4 getrocknet, filtriert und eingedampft
wurden, was ein Öl
ergab. Die Rohsubstanz wurde destilliert (etwa 100°C, 0,02 mm),
was 5,47 g des Titelprodukts in Form eines hellgelben Öls ergab.
Massenspektrum (m/e RA): 318 (2,96), 107(100), 91,1 (21,2), 73 (31,34),
45 (7,86).
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(4) Synthese von Isopropyliden(cyclopentadienyl)(1,5-bistrimethylsilylpentadien-3-yl))zirconiumdichlorid
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In
einem 100-ml-Reaktionskolben wurde 2-Cyclopentadienyl-2-(1,5-bistrimethylsilylpentadien-3-yl)propan
(6,9 mmol, 2,2 g) in Pentan (10 ml) vorgelegt, auf –78°C abgekühlt, mit
Kalium-t-butoxid (14 mmol, 1,0 M Lösung in THF, 14 ml) und Butyllithium
(14 mmol, 1,6 M Lösung
in Hexangemisch, 8,8 ml) behandelt und 1 h gerührt. Dann wurden der Kolben
und der Inhalt langsam auf Raumtemperatur kommen gelassen und noch
1,5 h gerührt.
Der nach Abziehen der Lösungsmittel
im Vakuum verbleibende Rückstand
wurde durch Rühren
in Pentan gewaschen. Nach Entfernung des Pentans wurde Toluol (20
ml) zugegeben, wonach der Kolben und der Inhalt auf –78°C abgekühlt wurden,
wonach über
eine Kanüle
ZrCl4 (6,9 mmol, 1,61 g) in Toluol (15 ml)
zugegeben wurde. Der Kolben und der Inhalt wurden über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt. Der
nach Abziehen der Lösungsmittel
unter vermindertem Druck verbleibende rotbraune Feststoff wurde
ohne weitere Reinigung verwendet.
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(5) Ethylenpolymerisation
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In
einer Glove-Box wurden 15 mg Isopropyliden(cyclopentadienyl)-(1,5-bis(trimethylsilyl)pentadien-3-yl)zirconiumdichlorid
in 30 mmol MAO (20 gew.-%ige Lösung
in Isopar C, 11,7 ml) gelöst
und auf einen Schüttler
gestellt. Nach 10 Minuten wurden die Katalysatorlösung und
Ethylengas in einen 4-1-Edelstahlautoklaven mit 2 l Hexan, das bei
Raumtemperatur gerührt
wurde, eingetragen. Die Reaktortemperatur wurde innerhalb von 5
Minuten auf 70°C
angehoben, wobei der Ethylenstrom so gesteuert wurde, daß sich ein
Enddruck von 150 psi einstellte. Nach 2 Stunden Rühren bei
150 psi wurde der Ethylendruck aufgehoben und der Reaktor auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Die Hexanaufschlämmung
wurde in einen anderen Kolben gegossen, mit einem Gemisch aus Methanol
und 4 N HCl-Lösung
im Verhältnis
50:50 (100 ml) und Wasser (100 ml) gewaschen und filtriert. Die
Feststoffe wurden in einem Vakuumofen getrocknet, was 22 g Polyethylen
(intrinsische Viskosität
= 9,3 dl/g) ergab.