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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kombination eines im
Schädelknochen verankerten Hörhilfeimplantates und einer Vorrichtung, um dieses mit einem
Anschlussteil zu verbinden.
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Bei Hörhilfen, die dazu vorgesehen sind, mit einem im Schädelknochen einer Person
mit Hörschwäche verankerten Implantat verbunden zu werden, wirkt das Implantat als ein
erster Anschlussteil. Daneben bedarf es einer Vorrichtung, die ein zweites Anschlussteil
enthält, das mit dem ersten Anschlussteil und einem schon bekannten
Vibrationserregungsapparat verbunden werden kann, wobei das erste Anschlussteil von einem im Wesentlichen
pfannenförmigen weiblichen Teil gebildet wird und das zweite Anschlussteil von einem
männlichen Teil gebildet wird, das in den weiblichen Teil elastisch eingesetzt werden kann.
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Für diesen Zweck gibt es verschiedene schon bekannte Ausführungsformen von
Verbindungsvorrichtungen. Solche im Schädelknochen verankerten Implantate werden oft als
ein Einbauteil aus Titan hergestellt, an dem ein metallisches erstes Anschlussteil fest
gemacht werden kann. An dieses erste Anschlussteil, das so in dem Einbauteil fest gemacht
werden kann, kann ein zweites Anschlussteil verbunden werden, das damit zusammenwirkt
und mit dem Vibrationserregungsteil der Hörhilfe verbunden ist.
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Das zweite Anschlussteil ist auch in Metall hergestellt worden und, um für eine
ausreichend stabile Verbindung der beiden Anschlussteile und einen sicheren
(verwindungsfreien) Signalübertragungskontakt zwischen den ineinander eingreifenden Metalloberflächen
zu sorgen, war es erforderlich, diese metallischen Anschlussteile mit einer hohen
Genauigkeit zu fertigen, was im Hinblick auf die brauchbaren metallischen Materialien mit ziemlich
hohen Kosten verbunden gewesen ist.
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Bei früheren Ausführungsformen sind die Anschlussteile oft als ein weiblicher
Anschlussteil und ein männlicher Anschlussteil hergestellt worden, wobei der männliche Teil
gewöhnlich als ein zumindest teilweise kugelförmiger Körper gemacht wurde, wohingegen
der weibliche Teil durch einen pfannenförmigen Körper gebildet worden ist, dessen Wand
hinreichend elastisch gemacht wurde, um dem männlichen Teil ein Einschnappen zu
gestatten, indem der Kantenabschnitt mit sich axial erstreckenden Schlitzen versehen wurde. In
einer weiteren Ausführungsform sind die Anschlussteile als Bajonettverschluss entworfen
worden.
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In all diesen Fällen ist der männliche Teil als ein formensteifer Körper entworfen
worden, wohingegen der weibliche Teil so entworfen worden ist, dass er sich biegen kann, oder
er ist mit einer biegsamen Vorrichtung versehen worden, die es ermöglicht, die Verbindung
und das Trennen der Anschlussteile von Hand zu bewirken. Solche Vorrichtungen sind in
UVO 83 02047 offen gelegt.
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Bei den die Haut durchdringenden Implantaten ist es erwünscht, dass die Seite
(Außenseite) des Implantates, die sich dem weichen Gewebe zuwendet, so sauber wie möglich
gehalten wird. Es ist ein offensichtlicher Nachteil eines die Haut durchdringenden
Implantates, wo der männliche Teil beim Patienten eingepasst ist, dass der weibliche Teil der
Hörhilfe, der oft mit Schmutz (Keime) usw. beschichtet ist, diesen zur Außenseite des Implantates
überträgt, wobei das Risiko der Ausbreitung zum die Haut durchdringenden Bereich
offensichtlich ist. Da die Hautdicke im Durchdringungsbereich von Patient zu Patient
unterschiedlich ist und bei manchen Patienten mit der Zeit wächst, gibt es immer das Risiko des
direkten Kontaktes zwischen dem weiblichen Teil und der Haut, was mit höchster
Wahrscheinlichkeit zur Hautreizung/-infektion führt. Um dieses Risiko zu minimieren, ist ein männlicher
Teil erwünscht, der mit Abstand aus der Haut vorsteht, was andererseits ein höheres Risiko
für äußere und ungewollte physische Einwirkung auf das Implantat bedeutet.
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Es ist ein anderer Nachteil der Anschlusseinrichtung, die zwei zusammenwirkende
Metallteile umfasst, dass beim Gebrauch externer, elektrisch betriebener Einrichtungen aus
Gründen der Patientensicherheit besonderes Gerät eingesetzt werden muss, wie z. B. in
Form von Schutztransformatoren, um nicht zu riskieren, dass der Träger über die Hörhilfe
und die elektrisch leitende Anschlussvorrichtung schädlichen Stromstärken ausgesetzt ist.
Das ist heutzutage erforderlich, um das Einstecken eines Tonbandgerätes/Walkmannes zu
gestatten.
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Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung des in der Einführung
beschriebenen Typs bereitzustellen, bei dem die zuvor genannten Nachteile
ausgeschlossen sind, und das ist durch die Merkmale erreicht worden, wie sie in den begleitenden
Ansprüchen definiert sind.
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Nachfolgend wird die Erfindung mit Bezug zu einer in den begleitenden Zeichnungen
gezeigten Ausführungsform näher beschrieben.
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Fig. 1 zeigt einen Querschnitt einer Anschlussvorrichtung entsprechend der
Erfindung in einer angeschlossenen Anordnung.
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Fig. 2 ist eine Darstellung einer in einen Schädelknochen implantierten
Anschlussvorrichtung gemäß der Erfindung mit einer damit verbundenen Hörhilfe, in der die
Anschlussvorrichtung und der Schädelknochen im Querschnitt gezeigt werden.
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Fig. 3 zeigt einen Querschnitt im größeren Maßstab von einer alternativen
Ausführungsform des zweiten Teils der Anschlussvorrichtung in Fig. 1.
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Fig. 4 ist ein Querschnitt in größerem Maßstab vom ersten Anschlussteil der
Anschlussvorrichtung in Fig. 1 und
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Fig. 5 führt in eine Ansicht entsprechend Fig. 3 von einer weiteren Alternativen des
zweiten Anschlussteiles, das ein Teil der Anschlussvorrichtung gemäß der Erfindung
ausbildet.
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Fig. 6 bis 8 zeigen in einer Endansicht schematisch den zweiten Anschlussteil und
unterschiedliche Arten von darin ausgebildeten Vertiefungen zur Erhöhung seiner
Biegsamkeit.
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Fig. 1 zeigt eine Anschlussvorrichtung gemäß der Erfindung 1 im Querschnitt, die
einen Flanscheinbauteil 2 enthält, der als ein Implantat ausgebildet ist und durch eine
Operation bevorzugt in den Schädelknochen des Trägers der Hörhilfe eingefügt werden soll. Das
Flanscheinbauteil bzw. das Implantat 2 ist aus Metall, bevorzugt aus Titan, hergestellt und
ist mit einem im Wesentlichen zylindrischen Verbindungsteil 3 versehen, dessen eines
anliegendes
Ende mit einem radialen Flansch 4 ausgestattet ist, der in implantierter Stellung
so angeordnet ist, dass er mit einer seiner ringförmigen Oberflächen mit dem
Schädelknochen in Eingriff kommt. In dem zylindrischen Abschnitt des Flanscheinbauteiles ist ein
Grundloch mit Gewinde 5 vorgesehen, das eingerichtet und dazu bestimmt ist eine
Abstandsschraube 6 aufzunehmen, die daran per Gewindeeingriff festgemacht werden kann.
Die Abstandsschraube 6 ist so angeordnet, dass sie am Flanscheinbauteil 2 ein erstes
Anschlussteil 7 in Gestalt eines im Wesentlichen pfannenförmigen männlichen Teiles aus
Metall, bevorzugt aus Titan, verankert, das eine mittige Durchbohrung 8 hat, durch die sich der
Hals der Abstandsschraube 6 erstreckt, und die mit der Kante des Schraubenkopfes, der
um die Bohrung 8 herum einen ringförmigen Sitz 9 einnimmt, eine Verankerung des ersten
Anschlussteiles 7 an dem Flanscheinbauteil 2 herstellt. Auf derjenigen Seite des ersten
Anschlussteils 7, die sich vom Flanscheinbauteil 2 abwendet, ist dieser Teil mit einer sich axial
nach außen verjüngenden, ringförmigen Seitenwand 10 mit einem Abstand zum
ringförmigen Sitz 9 ausgestattet, mit einer ringförmigen äußeren Endfläche 10a und einem nach
innen vorstehenden konzentrischen ringförmigen Wulst 11, der an der äußeren Endfläche 10a
anliegt.
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Der Kopf der Schraube 6 steht also nach oben in den durch die Seitenwand 10 im
ersten Anschlussteil ausgebildeten Raum hinein vor, wobei der Schraubenkopf diesen
Raum nicht vollständig ausfüllt, so dass ein ringförmiger Raum ausgebildet wird. In dem
dem Sockel der Seitenwand 10 nächsten Bereich ist dieser Raum zu einem wesentlichen
Teil von dem unteren Abschnitt einer pfannenförmigen Abdeckhaube 12 gefüllt, die über
dem Schraubenkopf angeordnet ist und die in ihrem oberen Abschnitt jedoch einen
geringeren Durchmesser aufweist, und es verbleibt ein ringförmiger Schlitz 13, der sich vom
äußeren Ende der konisch ausbauchenden Seitenwand 10 und jenseits seines nach innen
gerichteten, ringförmigen Wulstes 11 erstreckt. Da das erste Anschlussteil 7 als eine starre
Metallstruktur aus Material mit hoher Qualität entworfen wurde, hat es im Wesentlichen
keine Elastizität, selbst am äußeren Ende seiner sich konisch ausbauchenden Seitenwand 10
nicht. Die Abdeckhaube 12 ist bevorzugt aus Kunststoff hergestellt und wird hauptsächlich
aus ästhetischen Gründen verwendet.
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Die Anschlussvorrichtung gemäß der Erfindung enthält auch einen zweiten
Anschlussteil 14, der wie aus Fig. 2 ersichtlich in einer geeigneten, nicht weiter gezeigten
Weise über einen Schaftabschnitt 15 mit einem Hörgerät 20 eines herkömmlichen Typs verbunden
ist, und in Fig. 2 wird auch gezeigt, wie das Implantat 2 die Haut 21 durchdringt und im
Schädelknochen 22 verankert ist.
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Dieser zweite Anschlussteil 14 ist als männlicher Teil mit einer Aussparung 16
hergestellt, die in seinem nach vorne gerichteten Abschnitt und zu ihm konzentrisch angeordnet
ist, und der eine Größe hat, dass die Aussparung nach unten über den Schraubenkopf oder
über die Abdeckhaube 12 gebracht werden kann und ihn in seinem oberen Abschnitt mit
Abstand umschließt.
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Der zweite Anschlussteil oder männliche Teil 14 ist an demjenigen Ende mit der
Aussparung mit einer Umfangsnut 17 mit einer Eingrifffläche 17a ausgestattet, die an der
freie Kante ausgebildet und eingerichtet ist, einen Sitz für den ringförmigen Wulst 11 zu
gestalten, wenn der männliche Teil 14 in den ringförmigen Schlitz 13 im ersten Anschlussteil
bzw. weiblichen Teil 7 eingeführt ist. Der männliche Teil 14 ist auch mit einem radialen
Umfangsflansch 18 versehen, der mit der Endfläche 10a des weiblichen Teiles 7 in Eingriff
kommt, wenn der ringförmige Wulst 11 sich gegen die Eingrifffläche 17a in der Nut 17 des
männlichen Teils anlehnt. Dabei bilden die ringförmigen Eingriffsflächen zwischen der
Endfläche 10a und dem Flansch 18, wie auch zwischen der Kante des ringförmigen Wulstes 11
und der Eingrifffläche 17a, Signal übertragende Oberflächen zwischen dem ersten 7 und der
zweiten 14 Teil der Anschlussvorrichtung.
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Der Abschnitt des zweiten Anschlussteils - des männlichen Teils 14 - mit der inneren
Aussparung 16 ist elastisch, um eine einfache einschnappende Einführung des männlichen
Teiles 14 in den Ringschlitz 13 des weiblichen Teils 7 zu gestatten.
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Die Elastizität kann auf verschiedene Weise erreicht werden, z. B. indem der
männliche Teil mit axialen Schlitzen 19 in dem Material um die Aussparung 16 herum versehen ist
und/oder indem der gesamte männliche Teil 14 aus elastischem Material wie z. B. Kunststoff
gefertigt ist. Dabei ist es wesentlich, dass die Abmessungen und die Wahl des Materiales
ausreichende axiale Steifheit vorsehen.
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Da das männliche Teil 14 aus Kunststoff in einem Gießwerkzeug hergestellt werden
kann, werden die Fertigungskosten ziemlich gering sein.
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Durch die Auswahl eines elastischen Materials für den männlichen Teil 14 ist es
möglich, mit oder ohne Schlitze eine ausreichende Elastizität zu erhalten, die ein einfaches
Einschnappen des männlichen Teiles 14 in den weiblichen Teil 7 so erlaubt, dass ein
zufrieden stellender Kontakt für die Signalübertragung im Anschluss erreicht wird.
Überraschenderweise hat sich das auch als erreichbar herausgestellt, wenn der männliche Teil aus
Kunststoffmaterial hergestellt ist.
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Durch Herstellung des männlichen Teiles aus einem elektronisch nicht leitenden
Material wie z. B. Kunststoff wird ferner erreicht, dass das Risiko der Übertragung elektrischen
Stromes von externen Zusatzgeräten wie Kassettenrekorder oder ähnlichem zum
Schädelknochen ausgeschlossen wird. Das ist früher nicht möglich gewesen, wenn beide
Anschlussteile aus elektrisch leitendem Material hergestellt waren.
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Fig. 3 zeigt einen Querschnitt im größeren Maßstab von dem zweiten Anschlussteil
14 - männlicher Teil -, um ein klares Bild seines Entwurfes in getrennter Stellung zu
vermitteln.
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In Fig. 4 werden in größerem Maßstab das Implantat 2 und der erste Anschlussteil 7
in Beziehung zu Fig. 1 gezeigt.
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Fig. 5 führt in eine Ansicht entsprechend Fig. 3 von einer weiteren alternativen
Ausführungsform des zweiten Anschlussteiles 14' - des männlichen Teils -, der in diesem Fall
aus einem elastischen Material wie Kunststoff gemacht ist, und aus diesem Grund ist der
männliche Tei 14' ohne axiale Schlitze hergestellt.
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Fig. 6 führt in eine schematische Endansicht einer Variante des zweiten
Anschlussteils, d. h. des männlichen Teiles 14a mit die Elastizität erhöhenden Aussparungen in Gestalt
eines T-förmigen Schlitzes oder Kerbe 23.
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Fig. 7 ist eine Ansicht entsprechend Fig. 6 mit einer kreuzförmigen Aussparung 24 im
männlichen Teil 14b.
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Fig. 8 stellt schließlich eine Ansicht entsprechend Fig. 6 und 7 dar, wie ein
männlicher Teil 14c mit einer Aussparung 25 ausgestattet worden ist, die im Wesentlichen der
Aussparung gemäß Fig. 3 entspricht, d. h. mit einer mittig angeordneten Aussparung und mit
durch die ringförmige Wand radial angeordneten Schlitzen.
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Alle diese schematisch veranschaulichten Aussparungen, wie auch verschiedene
nicht gezeigte Alternativen geben dem männlichen Teil eine gute radiale Elastizität.
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Durch die Verwendung eines elektrisch nicht leitenden Materials wie Kunststoff, wird
auch erreicht, dass die Hörhilfe mit externen elektrischen Hilfsgeräten verbunden werden
kann, ohne die Notwendigkeit Schutztransformatoren oder ähnliches anzuschließen.
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Wegen des Entwurfes gemäß der oben beschriebenen Erfindung wird erreicht, dass
der Patiententeil des Implantates aus einem zylindrischen ausgebohrten Titansockel mit
durchgängiger äußerer Oberfläche besteht, in den der radial elastische männliche Teil
eingreift.
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Die Erfindung ist nicht auf die in den begleitenden Zeichnungen dargestellten und
damit verbunden beschriebenen Ausführungsformen begrenzt, vielmehr sind
Veränderungen und Abweichungen im Rahmen der begleitenden Ansprüche möglich.