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Diese
Erfindung betrifft eine Legierung auf Eisenbasis mit hohem Modul
und ein Verfahren zur Herstellung der Legierung. Insbesondere betrifft
sie eine Legierung auf Eisenbasis, die einen hohen Young'schen Modul oder
spezifischen Young'schen
Modul aufweist und als Metall-Strukturmaterial mit hohem Modul geeignet ist,
sowie ein Verfahren zur Herstellung der Legierung.
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Stähle oder
Eisenlegierungen werden verbreiteter verwendet als alle anderen
Metall-Strukturmaterialien.
Die Zugabe eines Legierungselements oder von Legierungselementen
zu diesen Metallmaterialien und deren effektive Wärmebehandlung
fördert
eine sehr breite mikrostrukturelle Veränderung und stellt dadurch
die Vielfalt der mechanischen Eigenschaften der Materialien bereit,
wie z.B. Festigkeit und Zähigkeit.
Es wurde jedoch als schwierig erachtet, ungeachtet der Wichtigkeit
der Gestaltung jedweden Strukturteils eine drastische Verbesserung
des Moduls zu erreichen, da der Modul direkt von der Bindungskraft
der aufbauenden Atome abhängt.
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Während nur
in wenigen Fällen
von Forschungsbemühungen
berichtet worden ist, den Modul von Stahl oder einer Eisenlegierung
zu verbessern, ist seit langem ein Verfahren bekannt, das auf der
Textur von Stahl für
einen hohen Young'schen
Modul nur in einer spezifischen Richtung beruht (vgl. z.B. J. L.
Lytton, J. of Applied Physics, 35–8 (1964), 2397). Die Anwendung
des Verfahrens ist jedoch nur auf ein dünnes Blech beschränkt und
ist nicht für
jedwedes raumerfüllendes
Material geeignet.
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Im
Bereich eines Verbundmaterials, das eine Matrix aus einem Metall
mit geringem Gewicht, wie z.B. einer Magnesium-, Aluminium- oder
Titanlegierung, und Verstärkungsfasern
oder -teilchen umfasst, die zur Erhöhung der Festigkeit oder des
Moduls des Materials eingesetzt werden, wurden umfangreiche Forschungs- und
Entwicklungsarbeiten durchgeführt.
Tatsächlich
stellt ein Verbundmaterial, das durch Verteilen von Teilchen mit
hohem Modul in einer Metallmatrix mit geringem Gewicht hergestellt
wird, ein raumerfüllendes
Material mit hohem Modul bereit.
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Das
vorstehend genannte Konzept, das zur Verbesserung des Moduls einer
Legierung mit geringem Gewicht eingesetzt wird, kann jedoch nur
schwer auf Stahl oder eine Eisenlegierung angewandt werden. Nur manche
Carbide und Nitride stehen in einem thermodynamischen Gleichgewicht
mit Eisenlegierungen und bei der Verteilung jedweder solcher Teilchen kann
keine drastische Verbesserung des Young'schen Moduls erwartet werden. Es war üblich, Carbide
von Molybdän,
Vanadium, Chrom, Wolfram oder dergleichen in Stählen, insbesondere Werkzeugstählen, auszuscheiden,
und zwar vorwiegend zur Verbesserung ihrer Verschleißfestigkeit.
Diese Carbide, die durch chemische Formeln wie z.B. MC, M3C, M6C,
M7C3 und M23C6 dargestellt werden, lösen eine große Menge
Eisen und können
keinen Beitrag zu einem hohen Young'schen Modul der Legierungen leisten.
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Einige
Boride von Übergangsmetallen
zeigen einen relativ hohen Young'schen
Modul, jedoch wurde kaum über
Ergebnisse berichtet, die durch Verteilen von Boridteilchen in einer
Eisenlegierungsmatrix erhalten wurden, um eine Legierung auf Eisenbasis
mit hohem Modul zu erhalten. Als einer der wenigen relevanten Fälle haben
jedoch Miodownik et al. über
Legierungen auf Eisenbasis mit hohem Modul berichtet, die Chrom- und
Molybdänboridteilchen
enthalten (N. J. Saunders, L. M. Pan, K. Clay, C. Small und A. P.
Miodownik, in: User Aspects of Phase Diagrams, Inst. Materials,
GB (1991), 64). Die Legierung auf Eisenbasis wird durch Heißextrusion
einer sich schnell verfestigenden amorphen Folie und anschließender Wärmebehandlung
verarbeitet und es wird berichtet, dass sie einen Young'schen Modul von etwa
25000 kgf/mm2 aufweist.
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Es
wurde auch ein Material mit hohem Modul, das nicht mehr als 20 Vol.-%
Verbundteilchen mit hohem Modul in einer Legierungsmatrix auf Eisenbasis
enthält,
und ein Verfahren zu dessen Herstellung vorgeschlagen (japanische
Patentanmeldung Kokai Nr. 5-239504). Gemäß der Offenbarung wird eine
Verbindung mit hohem Young'schen
Modul durch mechanisches Legieren in eine Matrix eingeführt, was
zu einer Legierung auf Eisenbasis mit verteilten Teilchen führt, die
einen hohen Young'schen
Modul von mindestens 22500 kgf/mm2 und einen
Schlagzähigkeitswert
von mindestens 8 kgf·m/cm2 aufweist.
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Die
Teilchen in der von Miodownik et al. vorgeschlagenen Legierung auf
Eisenbasis mit hohem Modul bilden jedoch eine komplexe Molybdän-Chrom-Eisen-Boridphase,
die aus der Reaktion von Bor mit der Eisenlegierungsmatrix resultiert.
Der Young'sche Modul
des komplexen Borids ist sehr viel niedriger als derjenige eines
binären
Borids, d.h. Chrom- oder Molybdänborid.
Das komplexe Borid weist eine relative Dichte von etwa 8,4 auf,
was höher
ist als die relative Dichte der Matrix. Daher weist die Legierung
auf Eisenbasis, in der das komplexe Borid verteilt ist, einen unerwünscht niedrigen
spezifischen Young'schen
Modul auf. Darüber
hinaus kann die verwendete amorphe Folie mit vorhandenen Anlagen
nur schwer hergestellt werden, da ein Verfahren mit schneller Abkühlung erforderlich
ist, um den enorm hohen Borgehalt in der Folie zu lösen.
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Die
vorstehend genannte japanische Patentanmeldung beschreibt Teilchen
aus verschiedenen Verbindungen, wie z.B. Carbiden, Boriden und Nitriden,
enthält
jedoch keinerlei Offenbarung bezüglich
der thermodynamischen Stabilität
dieser Teilchen in der Eisenlegierungsmatrix. Obwohl die Carbide
oder Nitride von Übergangselementen
im Allgemeinen als solche einen hohen Young-schen Modul zeigen,
wird deren Modul in einer Eisenlegierungsmatrix beträchtlich
vermindert, da die Übergangselemente
in der Matrix teilweise durch Eisenatome ersetzt werden. Daher ist
es unmöglich,
einen hohen Young'schen
Modul zu erreichen, der mit der Mischungsregel in Einklang steht,
wie sie mittels Beispielen in der japanischen Anmeldung beschrieben
ist. Selbst wenn diese Teilchen ihren hohen Young'schen Modul in der
Matrix aufrechterhalten können,
kann jedwede Übereinstimmung
mit der Mischungsregel kaum erwartet werden. Der Modul eines Verbundmaterials
variiert üblicherweise
mit dem Volumenanteil der Teilchen entlang einer Kurve, die theoretisch
in Materials Science and Technology, Band 8 (1992), 922, angegeben
ist.
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Ferner
war die Verteilung von Teilchen mit hohem Young'schen Modul, durch die sowohl gemäß Miodownik
et al. als auch gemäß der japanischen
Anmeldung eine Legierung auf Eisenbasis mit hohem Modul erhalten
wird, ein bekanntes Konzept in dem Fachgebiet der Verbundmaterialien,
wie es vorstehend beschrieben worden ist.
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Die
US 4,419,130 beschreibt
eine Legierung auf Eisenbasis, die aus einer Matrix besteht, die
aus einer Eisenlegierung und unvermeidbaren Verunreinigungen und
einem Borid eines Elements der Gruppe IVa, nämlich TiB
2,
in einer Menge von 2 bis 10 Gew.-% ausgebildet ist. Ein Boridgehalt
von 10 Gew.-% entspricht einem Boridgehalt von etwa 16 bis 17 Vol.-%.
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Die
EP 0 433 856 A1 beschreibt
TiB
2-Fe-Materialien und Verfahren zur Herstellung
der Materialien.
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Jüngling et
al., New Hardmetals Based upon TiB2, 13th International Plansee Seminar, 24 bis
28. Mai 1993, Plansee Procs., Band 2, Verschleißfeste Materialien, Seiten
43 bis 46, beschreiben ebenfalls TiB2-Fe-Materialien
und Verfahren zu deren Herstellung.
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Es
ist eine Aufgabe dieser Erfindung, eine Legierung auf Eisenbasis
bereitzustellen, die einen hohen Young'schen Modul aufweist und als Metall-Strukturmaterial
mit hohem Modul geeignet ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Legierung auf Eisenbasis mit hohem Modul
nach Anspruch 1 gelöst. Weiterentwicklungen
dieser Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 5 angegeben.
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Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen,
das zur Herstellung jedweder derartigen Legierung und insbesondere
eines Strukturteils davon geeignet ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Verfahren nach den Ansprüchen 6 bis 9 gelöst. Eine
Weiterentwicklung dieser Erfindung ist in dem Unteranspruch 10 angegeben.
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Im
Hinblick auf die Nachteile des Standes der Technik, wie sie vorstehend
dargelegt worden sind, haben sich die Erfinder dieser Erfindung
auf die Wichtigkeit der Bereitstellung von Teilchen konzentriert,
die nicht nur einen hohen Young'schen
Modul aufweisen, sondern die auch in einer Eisenlegierungsmatrix
thermodynamisch stabil sind. Im Fall instabiler Teilchen führt die
partielle Substitution von Metallatomen durch Eisenatome oder die
Bildung einer komplexen Eisenverbindung selbst dann nicht zu einem
Produkt mit einem zufrieden stellend hohen Modul, wenn die Teilchen
einen hohen Young'schen
Modul aufweisen.
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Es
wurde gefunden, dass von verschiedenen Verbindungen, die einen hohen
Young'schen Modul
zeigen, Boride von Elementen der Gruppe IVa in einer Eisenlegierungsmatrix
thermodynamisch stabil sind. Es wurde eine umfangreiche metallographische
Untersuchung einer Legierung auf Eisenbasis mit hohem Modul durchgeführt, in
der Boridteilchen verteilt sind, und dabei wurde die erfindungsgemäße Legierung
auf Eisenbasis mit hohem Modul gefunden.
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Es
wurde auch dafür
gesorgt, dass die herkömmlichen
Verfahren für
Stahlteile im Wesentlichen auf die Herstellung jeglicher derartiger
Legierungen als raumerfüllendes
Material angewandt werden können.
Daher wurden neue Verfahren zur Herstellung von Legierungen auf
Eisenbasis entwickelt, die zur Herstellung von Strukturteilen ohne
die Verwendung einer speziellen Technik oder einer teuren Anlage
geeignet sind.
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Es
wurde davon ausgegangen, dass die Nutzung vorhandener Techniken
oder Anlagen durch Verbessern derselben vorteilhaft ist. Es wurde
versucht, ein verbessertes Verfahren zu realisieren, mit dem jedwede derartige
Legierung als praktisch geeignetes Material hergestellt werden kann,
das zur Herstellung eines Strukturteils gebrauchsfertig ist, und
dabei wurde das erfindungsgemäße Verfahren
gefunden. Es ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, eine Legierung
auf Eisenbasis bereitzustellen, die einen hohen spezifischen Young'schen Modul aufweist
und als Metall-Strukturmaterial mit hohem Modul geeignet ist. Es
ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen,
das zur praktischen Herstellung jeglicher derartigen Legierung und
insbesondere eines daraus ausgebildeten Strukturteils geeignet ist.
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Die
Reaktion von Teilchen vieler Verbindungen mit Eisen in einer Eisenlegierungsmatrix
führt zu
einer drastischen Verminderung ihres Young'schen Moduls und dazu, dass keinerlei
Produkt mit einem zufrieden stellend hohen Modul erhalten wird,
wie es vorstehend beschrieben worden ist. Darüber hinaus ergab sich, dass
die komplexen Boride einen Young'schen
Modul aufwiesen, der sehr viel niedriger war als der Young'sche Modul jedweden
binären
Borids, und eine relative Dichte, die höher war als die relative Dichte
jedweder Eisenlegierung.
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Unter
diesen Umständen
wurde gefunden, dass ein Borid, das ein Element der Gruppe Va enthält, und Eisen
oder eine Eisenlegierung unter Bildung eines komplexen Borids aus
dem Element der Gruppe Va und Eisen reagieren, das einen hohen Young'schen Modul und eine
niedrige relative Dichte aufweist. Insbesondere wurde gefunden,
dass das komplexe Borid, das einen hohen Young'schen Modul, eine niedrige relative
Dichte und dadurch einen hohen spezifischen Young'schen Modul realisieren
kann, durch die Reaktion eines Borids eines Elements der Gruppe
Va oder Ferrobor, einer Ferrolegierung, die ein Element der Gruppe
Va enthält, und
Eisen in einer Eisenlegierung gebildet wird. Die erfindungsgemäße Legierung
auf Eisenbasis mit hohem Modul wurde als Ergebnis der Durchführung einer
metallographischen Untersuchung der optimalen Borid- und Matrixzusammensetzung
gefunden. Es wurde auch das erfindungsgemäße Verfahren gefunden, mit
dem jedwede derartige Legierung mit niedrigen Kosten als praktisch
geeignetes raumerfüllendes
Material hergestellt werden kann, das zur Herstellung eines Strukturteils
gebrauchsfertig ist.
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Die
erfindungsgemäße Legierung
auf Eisenbasis mit hohem Modul umfasst eine Matrix, die aus Eisen oder
einer Eisenlegierung zusammengesetzt ist, und mindestens ein Borid,
das aus Boriden von Elementen der Gruppe IVa und komplexen Boriden
von einem oder mehreren Elementen der Gruppe Va und Eisen ausgewählt ist
und in der Matrix verteilt ist. Die Legierung weist aufgrund des
Borids, das einheitlich in der Matrix verteilt ist, einen sehr hohen
Young'schen Modul
auf.
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Das
in der erfindungsgemäßen Legierung
eingesetzte Borid stellt hervorragende Verstärkungsteilchen bereit, da es
einen hohen Young'schen
Modul aufweist und thermodynamisch stabil ist. Die Verteilung von
dessen Teilchen ermöglicht
einen höheren
Modul als denjenigen, der mit jedwedem herkömmlichen Produkt, das einen
gleichen Volumenanteil von Teil chen enthält, erhalten werden konnte.
Wenn das Borid ein komplexes Borid mit einer relativen Dichte ist,
die niedriger ist als die relative Dichte der Matrix, weist die
Legierung auf Eisenbasis eine niedrigere relative Dichte und dadurch
einen hohen spezifischen Young'schen
Modul auf.
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Das
Borid eines Elements der Gruppe IVa ist eine Verbindung mit einer
geordneten Kristallstruktur, die durch stark gebundene Atome gebildet
wird, und weist daher einen sehr hohen Young'schen Modul auf, da die Bindungskraft
der Atome des Borids eine direkte Auswirkung auf den Young'schen Modul des Borids
aufweist. Es ist in der Matrix thermodynamisch stabil und unterliegt
aufgrund dessen Reaktion mit der Matrix keinerlei kristallographischer
Veränderung,
wie z.B, der Substitution seiner Atome durch Atome anderer Elemente,
oder der Bildung jedweder komplexen Eisenverbindung, behält jedoch
dessen starke Bindungskraft und dadurch dessen hohen Young'schen Modul in der
Matrix bei. Folglich weist die erfindungsgemäße Legierung auf Eisenbasis
einen sehr hohen Young'schen
Modul auf.
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Das
komplexe Borid ist auch eine Verbindung mit einer geordneten Kristallstruktur,
die durch stark gebundene Atome gebildet wird, und weist daher einen
sehr hohen Young'schen
Modul auf. Das komplexe Borid ist ebenfalls in der Matrix thermodynamisch
stabil. Darüber
hinaus weist es eine relative Dichte auf, die niedriger ist als
die relative Dichte der Matrix. Folglich weist die erfindungsgemäße Legierung
auf Eisenbasis, die jedwedes derartiges komplexes Borid enthält, einen
sehr hohen spezifischen Young'schen
Modul auf.
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Andere
Merkmale und Vorteile dieser Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung und den beigefügten
Zeichnungen.
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Die 1 ist
eine Photomikrographie mit einer 600-fachen Vergrößerung,
weiche die metallographische Struktur einer gesinterten Legierung
auf Eisenbasis zeigt, die im Beispiel 1 erhalten worden ist, wie
es nachstehend beschrieben wird;
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die 2 ist
eine Photographie, die derjenigen von 1 ähnlich ist,
jedoch die Struktur eines Produkts zeigt, das im Beispiel 2 erhalten
worden ist;
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die 3 ist
eine Photographie, die derjenigen von 1 ähnlich ist,
jedoch die Struktur eines Produkts zeigt, das im Vergleichsbeispiel
3 erhalten worden ist;
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die 4 ist
ein Graph, der die gemessenen und berechneten Werte des Young'schen Moduls der
in den Beispielen 1 und 2 dieser Erfindung und den Vergleichsbeispielen
3 und 4 erhaltenen gesinterten Legierungen auf Eisenbasis vergleicht;
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die 5 ist
eine Photographie, die derjenigen von 1 ähnlich ist,
jedoch die Struktur eines Produkts zeigt, das im Beispiel 4 erhalten
worden ist; und
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die 6 ist
ein Graph, der den spezifischen Young'schen Modul der in den Beispielen 4
und 6 dieser Erfindung und dem Vergleichsbeispiel 3 erhaltenen gesinterten
Legierungen auf Eisenbasis vergleicht.
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Gemäß eines
ersten Aspekts dieser Erfindung wird eine Legierung auf Eisenbasis
mit hohem Modul bereitgestellt, die eine Eisen- oder Eisenlegierungsmatrix
und mindestens ein Borid von Elementen der Gruppe IVa umfasst, das
in der Matrix verteilt ist. Die Legierung weist aufgrund der einheitlich
in der Matrix verteilten Boridteilchen einen sehr hohen Young'schen Modul auf.
Das Borid, das eine geordnete Kristallstruktur aus stark gebundenen
Atomen aufweist, weist einen sehr hohen Young'schen Modul auf. Darüber hinaus befindet sich das
Borid in einem thermodynamischen Gleichgewicht mit einer Eisenlegierungsmatrix
und unterliegt keinerlei kristallographischer Änderung aufgrund einer Reaktion
mit der Matrix, wie z.B. einer Substitution durch Eisenatome in
der Matrix oder der Bildung jedweder komplexer Eisenverbindung.
Daher behält
das Borid dessen hohen Young'schen
Modul in der Matrix bei und ermöglicht
es, dass die erfindungsgemäße Legierung
auf Eisenbasis einen sehr hohen Young'schen Modul aufweist.
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Die
Legierung auf Eisenbasis mit hohem Modul kann mit einem Verfahren
hergestellt werden, das die Schritte des Mischens eines Eisen- oder
Eisenlegierungspulvers und eines Pulvers von mindestens einem Borid
von Elementen der Gruppe IVa zur Herstellung eines Mischpulvers,
Pressens des Mischpulvers zu einem Formkörper und Sinterns umfasst,
wodurch mindestens ein Borid von Elementen der Gruppe IVa in dem
Eisen verteilt wird. Dieses Verfahren erleichtert die Herstellung
der erfindungsgemäßen Legierung
mit niedrigen Kosten.
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Der
Schritt des Mischens der Pulver kann mit einem beliebigen bekannten
Verfahren ohne spezielle Anlagen oder Vorbehandlung durchgeführt werden.
Zum Pressen des Mischpulvers kann jegliches bekannte Verfahren bei
einem gewöhnlichen
Druck eingesetzt werden, um einen geeignet geformten Körper mit
einer ausreichenden Festigkeit für
eine normale Hand habung zu bilden, da das Mischpulver vorwiegend
aus dem Eisen- oder dem Eisenlegierungspulver mit einem hohen Pressvermögen besteht.
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Dann
wird der gepresste Körper
gesintert. Das Sintern kann in einem Vakuum oder in einer Inertgasatmosphäre bei einer
für gesinterte
Eisen/Stahl-Materialien üblichen
Temperatur und Zeit durchgeführt
werden, was das gute Sintervermögen
des Eisen- oder Eisenlegierungspulvers unterstützt. Die Boridphase befindet
sich in einem thermodynamischen Gleichgewicht mit der Matrix und
verbleibt selbst während
des Sinterns in einem hohen Temperaturbereich in Form von einheitlich
verteilten Teilchen. Folglich wird ein gesintertes Produkt mit einer
geeigneten raumerfüllenden
Form mit der gewünschten
Mikrostruktur als Legierung auf Eisenbasis mit hohem Modul erhalten,
die mindestens ein in der Eisen- oder Eisenlegierungsmatrix verteiltes
Borid eines Elements der Gruppe IVa aufweist.
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Mit
dem beschriebenen Verfahren kann die Legierung auf Eisenbasis mit
hohem Modul mit niedrigen Kosten hergestellt werden, da es auf einem
gewöhnlichen
pulvermetallurgischen Verfahren beruht, das durch den Einsatz leicht
erhältlicher
Pulver aus Ausgangsmaterialien und bestehenden Anlagen beruht.
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Die
Legierung auf Eisenbasis mit hohem Modul gemäß dem ersten Aspekt dieser
Erfindung kann auch mit einem anderen Verfahren hergestellt werden,
das die Schritte des Mischens eines Eisen- oder Eisenlegierungspulvers,
eines Ferroborpulvers und eines Ferrolegierungspulvers, das mindestens
ein Element der Gruppe IVa enthält,
zur Herstellung eines Mischpulvers, Pressens des Mischpulvers zu
einem geeignet geformten Körper
und Sinterns des Körpers
umfasst, wobei das Ferrobor- und das Ferrolegierungspulver mindestens
ein Borid eines Elements der Gruppe IVa bilden, das in einer durch
das Eisen- oder Eisenlegierungspulver gebildeten Matrix verteilt
ist.
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Die
Pulver, die in diesem Verfahren verwendet werden, sind nicht so
teuer wie diejenigen, die in dem zuerst beschriebenen Verfahren
verwendet werden. Das Ferrobor- und das Ferrolegierungspulver reagieren während des
Schritts des Sinterns miteinander unter Bildung der feinen Boridteilchen.
Zusätzlich
fördert
das Ferrobor die Verdichtung eines gesinterten Produkts. Folglich
kann mit diesem zweiten Verfahren die Legierung auf Eisenbasis mit
hohem Modul einfacher und mit niedrigeren Kosten hergestellt werden.
Ansonsten weist es die gleichen Vorteile auf wie das erste Verfahren.
Daher werden keine Erläuterungen
wiederholt, jedoch wird auf die vorstehende Beschreibung der Misch-,
Press- und Sinterschritte des ersten Verfahrens verwiesen.
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Nachstehend
werden die Legierung auf Eisenbasis mit hohem Modul gemäß des ersten
Aspekts dieser Erfindung und das Verfahren detaillierter beschrieben.
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Es
gibt viele Anforderungen bezüglich
Metall-Strukturmaterialien, die einen höheren Modul bereitstellen.
Stähle
und Eisenlegierungen sind dabei keine Ausnahmen, obwohl sie den
höchsten
Modul aller praktisch geeigneten Materialien aufweisen und viel
häufiger
und verbreiteter zur Herstellung von Strukturelementen oder -teilen
verwendet werden, als ein beliebiges anderes Material. Bezüglich Kraftfahrzeugmotoren
können dünnere oder
schlankere Teile mit einer geringeren Trägheit die globalen Bedürfnisse
bezüglich
eines geringeren Kraftstoffverbrauchs erfüllen. Die Gestaltung solcher
Teile kann jedoch nicht ausreichend ausgeweitet werden, und zwar
aufgrund der Schwierigkeit bei der Sicherstellung des erforderlichen
Moduls und nicht einer ausreichenden Festigkeit. Tatsächlich wird
angenommen, dass eine Verbesserung von z.B. 20% des Moduls eines
beliebigen Stahlteils oder eines beliebigen Eisenlegierungsteils
eine Innovation bei der Gestaltungsfreiheit verursachen könnte. Ein
weiterer Bedarf für
Materialien mit höherem
Modul beruht auf einer Anforderung für weniger Schwingungen, die
hauptsächlich
Kraftfahrzeuge betrifft. Die erfindungsgemäße Legierung auf Eisenbasis
mit hohem Modul sollte alle diese Anforderungen erfüllen können, die
mit jedwedem bekannten Stahl oder jedweder bekannten Eisenlegierung
oder Legierung auf Eisenbasis mit darin verteilten Teilchen nicht
erfüllt
werden konnten. Die erfindungsgemäße Legierung ist daher auf
viele verschiedene Strukturteile anwendbar, einschließlich nicht
nur Kraftfahrzeugmotorteile oder -fahrwerke, sondern auch auf verschiedene
Arten von Wellen und auf Teile für
Audiovorrichtungen.
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Die
Verteilung einer Verstärkung
in einer Matrix zur Verbesserung ihrer Festigkeit, ihres Moduls
und ihrer Verschleißfestigkeit
ist in dem Fachgebiet der Verbundmaterialien bekannt. Im Fall eines
Metall-Matrix-Verbunds werden bestimmte Verfestigungsverfahren bei
hoher Temperatur eingesetzt, um eine Verstärkung mit einer Matrix als
raumerfüllendes
Material zu schaffen. Bei der Verarbeitungstemperatur findet zwangsläufig eine
Wechselwirkung koexistierender Phasen statt, so dass eine Anzahl
unerwünschter
Veränderungen
verursacht wird, einschließlich
einer Phasenumwandlung der Verstärkung
und die Bildung einer spröden
umgesetzten Schicht entlang der Grenzfläche. Diese Veränderungen
beeinträchtigen üblicherweise die
Eigenschaften des Verbundmaterials in einem weitaus geringeren Maß als die
theoretischen Veränderungen,
die gemäß der Mischungsregel
berechnet worden sind. Es wurde jedoch gefunden, dass die Boride
der Elemente der Gruppe IVa in einem thermodynamischen Gleichgewicht
mit den Eisenlegierungen bleiben und daher als die effektivsten
Teilchen zur Bildung von Legierungen auf Eisenbasis mit hohem Modul
angesehen werden.
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In
der Legierung auf Eisenbasis mit hohem Modul gemäß dem ersten Aspekt dieser
Erfindung wird mindestens ein Borid der Elemente der Gruppe IVa
Ti (Titan), Zr (Zirkonium) oder Hf (Hafnium) eingesetzt. Während jedwedes
derartige Borid mit einem Young'schen
Modul von mindestens 25000 kgf/mm2 zu einer
Verbesserung der Legierung beiträgt,
zeigen Diboride der chemischen Formel MB2 (M:
ein Element der Gruppe IVa) unter anderen Boriden einen besonders
hohen Young'schen
Modul und sind für
die Zwecke dieser Erfindung bevorzugt. Jegliches derartige Diborid
ist ein geeignetes Material für
die erfindungsgemäße Legierung, da
die inhärente
oder chemische Stabilität
die Verfügbarkeit
und eine einfache Handhabung fördert.
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Das
Borid liegt in Form feiner Teilchen mit einem Durchmesser unter
100 μm und
homogen in der Matrix verteilt vor. Boridteilchen mit einem Teilchendurchmesser
nicht über
100 μm stellen
sicher, dass für
die praktische Verwendung ausreichend gute mechanische Eigenschaften,
einschließlich
Festigkeit, Zähigkeit
und Duktilität,
bereitgestellt werden. Boridteilchen mit einem Durchmesser nicht über 20 μm sind jedoch
mehr bevorzugt, da sie eine Legierung mit einem noch besseren Niveau
der mechanischen Eigenschaften ergeben.
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Die
Legierung weist einen Boridgehalt von 10 Vol.-% bis 50 Vol.-% auf,
bezogen auf das Volumen der gesamten Legierung, um einen ausreichend
hohen Modul zu erreichen. Keine Legierung mit einem Boridgehalt
unter 10 Vol.-% weist einen zufrieden stellend hohen Modul auf,
während
jedwede Legierung mit einem Boridgehalt von über 50 Vol.-% aufgrund der
Kohäsion
oder Koaleszenz von Boridteilchen verschlechterte mechanische Eigenschaften
aufweist. Ein Bereich von 10 bis 40 Vol.-% ist essentiell.
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Obwohl
ein breiter Bereich von Eisenlegierungen, einschließlich ferritische,
austenitische und martensitische Eisenlegierungen, als Matrix verwendet
werden können,
ist die Eisenlegierung vorzugsweise aus einer Eisenlegierung ausgebildet,
die einen Kohlenstoffgehalt von nicht mehr als 0,1 Gew.-% aufweist,
um sicherzustellen, dass das Borid ein so hohes Maß an thermodynamischer
Stabilität
in der Matrix aufweist, dass keine Bildung eines Carbids oder Borcarbids
ermöglicht
wird, die dazu führt,
dass der vorgesehene hohe Modul nicht erreicht werden kann.
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Während jedwedes
Verfahren, das in dem Fachgebiet der Stahl- oder Eisenlegierungsherstellung
bekannt ist, wie z.B. Gießen,
Schmieden oder Pulvermetallurgie, zur Herstellung einer Legierung
auf Eisenbasis mit hohem Modul verwendet werden kann, ist die Pulvermetallurgie
unter den anderen Verfahren für
die homogene Verteilung feiner Boridteilchen bevorzugt. Ein Eisen-
oder Eisenlegierungspulver und ein Pulver von mindestens einem Borid eines
Elements der Gruppe IVa werden zur Herstellung eines Mischpulvers
gemischt. Das Mischpulver wird zu einem geeignet geformten Körper gepresst.
Der gepresste Körper
wird zur Erzeugung einer Legierung auf Eisenbasis mit hohem Modul
gesintert, der die in der Eisen- oder Eisenlegierungsmatrix verteilten
Boridteilchen enthält.
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Das
Eisen- oder Eisenlegierungspulver kann ein käufliches Eisen- oder Eisenlegierungspulver
sein oder es kann mit einem beliebigen, bekannten Verfahren hergestellt
werden. Es ist folglich möglich,
ein billiges Pulver zu verwenden, das z.B. durch Zerstäuben oder
elektrolytisches Raffinieren erhalten worden ist, wie z.B. reines
Eisen- oder Edelstahlpulver. Während
viele käufliche
Pulver unter einem Teilchendurchmesser von z.B. 150 μm (-#100)
gesiebt werden, erleichtert ein Pulver mit einem Teilchendurchmesser
von nicht mehr als 45 μm
(-#330) die homogene Verteilung von Boridteilchen und die Verdichtung
eines gesinterten Produkts. Ein extrem feines Pulver mit einem Teilchendurchmesser
in der Größenordnung
von 1 μm
oder weniger ist jedoch aufgrund der Schwierigkeiten bei der Handhabung
und dem Pressen nicht erwünscht.
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Das
Boridpulver kann entsprechend ein käufliches Boridpulver sein,
oder es kann mit einem beliebigen bekannten Verfahren hergestellt
werden. Es weist vorzugsweise einen Teilchendurchmesser von mehreren
Mikrometern auf. Wenn nur ein Pulver mit einem größeren Teilchendurchmesser
zu Verfügung
steht, ist es ratsam, das Pulver z.B. mit einer Kugel- oder Schwingmühle oder
einer Reibmühle
zu einer geeigneten Teilchengröße zu pulverisieren.
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Zum
Mischen der Pulver kann z.B. ein V-Mischer oder eine Kugel- oder
Schwingmühle
verwendet werden. Wenn das Boridpulver kohäsiv ist, so dass es Sekundärteilchen
bildet, ist jedoch ein Mischen in einer Reibmühle oder einer Hochleistungs-Kugelmühle bevorzugt,
um die homogene Verteilung feiner Teilchen sicherzustellen.
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Zum
Pressen des Mischpulvers in eine geeignete Form kann ein beliebiges
Verfahren wie z.B. Matrizenpressen oder kaltisostatisches Pressen
eingesetzt werden. Vorzugsweise wird ein Pressdruck von mindestens
2 t/cm2 eingesetzt, um ein gesintertes Produkt
mit einer zufrieden stellend hohen Dichte zu erzeugen.
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Der
gepresste Körper
wird vorzugsweise in einem Vakuum oder in einer Inertgasatmosphäre bei einer Sintertemperatur
von 1000°C
bis 1250°C
und einer Sinterzeit von etwa 1 bis 4 Stunden gesintert. Bei weniger als
0,5 Stunden Sintern oder bei einer Temperatur unter 1000°C kann kein
Produkt mit einer ausreichend hohen Dichte erhalten werden. Bei
mehr als 4 Stunden Sintern kann keine höhere Dichte erwartet werden
und es handelt sich dabei le diglich um eine Energieverschwendung.
Es ist keine Temperatur über
1250°C geeignet, da
die große
Menge der flüssigen
Phase, die aus der eutektischen Reaktion resultiert, die Verformung
des gesinterten Produkts verursacht. Für eine noch höhere Sinterdichte
wird empfohlen, dass der gepresste Körper vorläufig bei einer Temperatur von
800°C bis
1000°C für 0,5 bis
1 Stunde(n) gesintert wird und dann das vorläufig gesinterte Produkt erneut
gepresst wird, bevor ein Sekundärsintern
unter den vorstehend beschriebenen Bedingungen durchgeführt wird.
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Die
vorstehenden Erläuterungen
gelten im Allgemeinen auch für
das Verfahren, bei dem das Ferrobor- und das Ferrolegierungspulver
anstelle des Boridpulvers verwendet werden. Während das Ferrobor- und das Ferrolegierungspulver
als zerkleinerte Produkte von Barren käuflich sind, ist es ratsam,
Produkte mit einer Zusammensetzung zu verwenden, die derjenigen
von intermetallischen Verbindungen nahe kommt, und zwar aufgrund
des Vorteils beim Pulverisieren z.B. mit einer Kugel- oder Schwingmühle oder
einer Reibmühle.
Die Verhältnisse
des Ferrobor- und des Ferrolegierungspulvers müssen so ausgewählt werden,
dass das durch ihre Reaktion gebildete Borid einen geeigneten Volumenanteil
einnehmen kann. Beim Sintern können
mildere Bedingungen eingesetzt werden, da von Ferrobor berichtet
wird, dass es den Verdichtungseffekt in einer gesinterten Eisenlegierung
fördern
kann.
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In
jedem Fall findet nach dem Sinterschritt vorzugsweise eine Warmverarbeitung
statt. Die Sinterdichte kann durch eine Warmverarbeitung einfach
auf deren theoretisch ausreichenden Wert verbessert werden, wie z.B.
durch Schmieden, Extrusion oder Gesenkschmieden. Die Verarbeitungstemperatur
liegt vorzugsweise bei einer Temperatur von 700°C bis 1250°C. Während bei unter 700°C eine schlechte
Formbarkeit und eine sehr hohe Belastung vorliegen, ist es in unerwünschter
Weise wahrscheinlich, dass bei über
1250°C eine
flüssige Phase
gebildet wird. Zur Verdichtung des gesinterten Produkts ist auch
ein heißisostatisches
Pressen effektiv. Das Verfahren wird vorzugsweise unter Bedingungen
durchgeführt,
die eine Temperatur von 900°C
bis 1200°C,
einen Druck von 500 bis 2000 atm und eine Zeit von 1 bis 10 Stunden
umfassen, obwohl die optimalen Bedingungen mit der Reaktivität mit dem
umgebenden Gas, dem Verdichtungsverhalten und wirtschaftlichen Faktoren
variieren können.
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Gemäß eines
zweiten Aspekts dieser Erfindung wird eine Legierung auf Eisenbasis
mit hohem Modul bereitgestellt, die eine Eisen- oder Eisenlegierungsmatrix
und mindestens ein komplexes Borid von mindestens einem Element
der Gruppe Va und Eisen umfasst, das in der Matrix verteilt ist.
Diese Legierung weist ebenfalls einen sehr hohen Young'schen Modul auf,
und zwar nicht nur aufgrund des inhärent hohen Moduls des komplexen
Borids, sondern auch aufgrund dessen thermodynamischer Stabilität. Darüber hinaus
weist sie einen sehr hohen spezifischen Young'schen Modul auf, da das komplexe Borid
mit einer geringeren spezifischen Dichte als derjenigen der Matrix
die relative Dichte der Matrix als Ganzes effektiv vermindert.
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Die
Legierung auf Eisenbasis mit hohem Modul gemäß des zweiten Aspekts dieser
Erfindung kann einfach und mit niedrigen Kosten hergestellt werden,
und zwar durch den Einsatz jedes der vorstehend in Verbindung mit
dem ersten Aspekt dieser Erfindung beschriebenen Verfahren, bei
denen ein geeignetes Borid- oder Ferrolegierungspulver eingesetzt
wird, das ein Element der Gruppe Va enthält.
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Die
Legierungen auf Eisenbasis mit hohem Modul gemäß des zweiten Aspekts dieser
Erfindung enthalten mindestens ein komplexes Borid von mindestens
einem der Elemente der Gruppe Va V (Vanadium), Nb (Niob) und Ta
(Tantal) und Eisen in der Matrix. Bisher war kein Bericht über das
komplexe Borid verfügbar
und selbst die grundlegenden physikalischen Eigenschaften des komplexen
Borids sind nicht gut bekannt. Die Dichte und der Young'sche Modul können jedoch
aus den experimentellen Ergebnissen bezüglich der Legierung dieser
Erfindung abgeschätzt
werden und liegen bei 6,1 bis 6,9 bzw. 40000 kgf/mm2,
wie es aus der Beschreibung der Beispiele ersichtlich ist.
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Das
Boridpulver kann käuflich
sein oder es kann mit einem beliebigen bekannten Verfahren hergestellt werden.
Es gibt eine Anzahl von Boridarten, die durch die chemischen Formeln
MB2, M3B2, M3B4,
usw. dargestellt werden (M: ein Element der Gruppe Va), und alle
diese Boridarten können
zur Bildung eines komplexen Borids mit einem hohen Young'schen Modul verwendet
werden. Die Verwendung eines Diborids MB2 von
den Boriden ist jedoch bevorzugt, da die chemische Stabilität die Verfügbarkeit
und eine einfache Handhabung fördern.
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Der
Sinterschritt wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 1000°C bis 1300°C für z.B. 1
bis 4 Stunden durchgeführt.
Bei einer Temperatur über
1300°C führt die
große
Menge an flüssiger
Phase, die sich aus der eutektischen Reaktion ergibt, zu einer Verformung
des gesinterten Produkts. Nach dem Sinterschritt wird vorzugsweise
eine Warmverarbeitung bei einer Temperatur von 700°C bis 1300°C durchgeführt. Es
ist in unerwünschter
Weise wahrscheinlich, dass das gesinterte Produkt über 1300°C eine flüssige Phase
bildet.
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Die
Herstellung der Legierung gemäß des zweiten
Aspekts dieser Erfindung wird nicht detaillierter beschrieben, jedoch
wird auf die Beschreibung verwiesen, welche die Legierung gemäß des ersten
Aspekts dieser Erfindung betrifft, da die gleichen Verfahren und
Bedingun gen im Wesentlichen auf beide Legierungen angewandt werden
können,
falls nichts anderes angegeben ist.
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Die
Erfindung wird nachstehend detaillierter mittels Beispielen beschrieben.
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Beispiel 1
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Ein
käufliches
Elektrolyteisenpulver (-#330) und ein käufliches Titandiboridpulver
(TiB2-Pulver)
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 4 μm wurden
in den in der Tabelle 1 gezeigten Mengen verwendet und in einer
Reibmühle
mit einer Argongasatmosphäre
10 min gemischt, um ein Mischpulver herzustellen. Das Mischpulver
wurde in einer Matrize bei einem Druck von 4 t/cm2 gepresst,
um einen festen zylindrischen Körper
mit einem Durchmesser von 12,7 mm und einer Höhe von 12 mm zu bilden. Der
gepresste Körper
wurde 1 Stunde in einem Vakuumofen bei 1200°C gesintert. Das gesinterte
Produkt wurde im Vakuum auf 1200°C
erhitzt und dann mit einer Geschwindigkeit von 0,05 mm/s mit einem
Warmverarbeitungssimulator auf 75% Reduktion gepresst, um eine höhere Dichte
zu erhalten. Auf diese Weise wurden drei scheibenförmige Proben
mit einem Durchmesser von etwa 25 mm hergestellt (Proben Nr. 1 bis
3).
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Die 1 ist
eine Photomikrographie mit 600-facher Vergrößerung, welche die metallographische Struktur
der gesinterten Legierung auf Eisenbasis zeigt, die als Probe Nr.
2 erhalten wurde. Wie es aus der 1 ersichtlich
ist, sind feine Boridteilchen mit einem Durchmesser von 1 bis mehreren μm homogen
und einheitlich in einer Matrix aus reinem Eisen verteilt. Der Volumenanteil
der Boridteilchen in jeder Probe ist in der Tabelle 1 gezeigt. Die
lokale quantitative Analyse mit einem Elektronensonden-Mikroanalysegerät zeigte, dass
die Boridteilchen 1,5 Gew.-% Eisen, 69,1 Gew.-% Titan und 29,3 Gew.-%
Bor enthielten. Aus diesen Zahlen ist ersichtlich, dass das Borid
das Eisen nur wenig aus der Matrix herauslöst, was mit der Röntgenbeugungscharakterisierung
von Titandiborid im Einklang steht. Diese Ergebnisse zeigen, dass
das in dem Mischpulver verwendete Titandiborid in der Eisenmatrix
bei der hohen Temperatur, die für
das Sintern und die Warmverarbeitung eingesetzt wurden, thermodynamisch
stabil blieb, ohne irgendeiner Veränderung der Kristallstruktur
oder irgendeiner merklichen Veränderung
der Zusammensetzung zu unterliegen.
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Beispiel 2
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Drei
scheibenförmige
Proben aus Legierungen auf Eisenbasis, die eine ähnliche Größe wie im Beispiel 1 aufwiesen
(Proben Nr. 4 bis 6), wurden unter Verwendung eines käuflichen
Fe- 17Cr-Pulvers
(-#330) und eines käuflichen
TiB2-Pulvers, die eine ähnliche Größe wie im Beispiel 1 aufwiesen,
und Wiederholen der Misch-, Press-, Sinter- und Warmverarbeitungsschritte
von Beispiel 1 hergestellt.
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Die 2 ist
eine Photomikrographie mit 600-facher Vergrößerung, welche die metallographische Struktur
der Probe Nr. 5 zeigt. Wie es aus der 2 ersichtlich
ist, sind feine Boridteilchen mit einem Durchmesser von 1 bis mehreren μm homogen
in einer Matrix aus einer ferritischen Fe-17Cr-Legierung verteilt.
Der Volumenanteil des Borids in jeder Probe ist in der Tabelle 1
gezeigt. Die lokale quantitative Analyse mit einem Elektronensonden-Mikroanalysegerät zeigte,
dass die Boridteilchen 1,0 Gew.-% Eisen, 0,2 Gew.-% Chrom, 69,0
Gew.-% Titan und 29,7 Gew.-% Bor enthielten. Aus diesen Zahlen ist
ersichtlich, dass das Borid das Eisen und das Chrom nur wenig aus
der Matrix herauslöst,
was mit der Röntgenbeugungscharakterisierung
von Titandiborid im Einklang steht. Diese Ergebnisse zeigen, dass
die in dem Mischpulver verwendeten Titandiboridteilchen in der Eisenlegierung
bei der hohen Temperatur, die für
das Sintern und die Warmverarbeitung eingesetzt wurden, thermodynamisch
stabil blieb, ohne irgendeiner Veränderung der Kristallstruktur
oder irgendeiner merklichen Veränderung
der Zusammensetzung zu unterliegen.
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Die
in den Beispielen 1 und 2 erhaltenen Legierungen auf Eisenbasis
wurden bezüglich
ihres Young'schen
Moduls bewertet. Ein Prüfkörper in
der Form einer rechteckigen Säule
mit den Abmessungen 1 mm × 2
mm × 11,2
mm wurde aus jeder Probe herausgeschnitten und bezüglich des
Young'schen Moduls
mit einem piezoelektrischen Resonanzverfahren unter Verwendung eines
Quarzresonators untersucht. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1
gezeigt. Wie es aus der Tabelle 1 ersichtlich ist, zeigte der Young'sche Modul mit zunehmendem
Volumenanteil der Titanboridteilchen im Allgemeinen eine Verbesserung
und erreichte ein Maximum von etwa 29000 kgf/mm2,
wie es bei der Probe, die etwa 30 Vol.-% Borid enthielt, ersichtlich
ist. Dabei handelt es sich um eine Verbesserung von 40% oder mehr
bezüglich
des Young'schen
Moduls jedweder herkömmlichen
Eisenlegierung und um eine Verbesserung von 70% oder mehr bezüglich des
spezifischen Young'schen
Moduls. Da Titandiborid eine Dichte aufweist, die weitaus geringer
ist als die Dichte einer Eisenlegierung, weist die Legierung auf
Eisenbasis, in der es verteilt ist, mit zunehmendem Volumenanteil
von Titandiborid eine niedrigere Dichte auf. Daraus folgt, dass
die erfindungsgemäße Legierung
auf Eisenbasis mit hohem Modul aufgrund ihrer niedrigen relativen
Dichte eine geringere Trägheit
für jedwedes
Strukturteil bereitstellt.
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Beispiel 3
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Eine
scheibenförmige
Probe aus einer gesinterten Legierung auf Eisenbasis, die eine ähnliche
Größe wie in
den vorstehenden Beispielen aufwies (Probe Nr. 7), wurde unter Verwendung
eines käuflichen Fe-17Cr-Pulvers
(-#330), eines käuflichen
TiB2-Pulvers, das eine ähnliche Größe wie in den vorhergehenden Beispielen
aufwies, und eines Graphitpulvers, und Wiederholen der Misch-, Press-,
Sinter- und Warmverarbeitungsschritte von Beispiel 1 hergestellt.
Der Young'sche Modul
der Probe wurde mit dem in den Beispielen 1 und 2 eingesetzten Verfahren
bestimmt und ist in der Tabelle 1 gezeigt. Wie es aus der Tabelle
1 ersichtlich ist, zeigte die Probe Nr. 7 eine Verbesserung des
Young'schen Moduls
von etwa 20 bezüglich
jedweder herkömmlichen
Eisenlegierung. Aufgrund der Gegenwart von Kohlenstoff war der Young'sche Modul der Probe
jedoch um etwa 7,3% niedriger als derjenige der Probe Nr. 5 im Beispiel
2, und zwar trotz der Tatsache, dass in beiden Proben der gleiche
Anteil an Titandiboridteilchen verteilt war.
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Vergleichsbeispiel
1
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Eine
scheibenförmige
Vergleichsprobe aus gesintertem Eisen, die eine ähnliche Größe wie in den vorhergehenden
Beispielen aufwies (Probe Nr. C1), wurde nur unter Verwendung eines
käuflichen
Elektrolyteisenpulvers (-#330) und Wiederholen der Misch-, Press-,
Sinter- und Warmverarbeitungsschritte
von Beispiel 1 hergestellt. Der Young'sche Modul wurde mit dem im Beispiel
2 eingesetzten Verfahren bestimmt und ist in der Tabelle 1 gezeigt.
Der Young'sche Modul
wies einen niedrigen Wert von 18910 kgf/mm2 auf.
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Vergleichsbeispiel 2
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Eine
scheibenförmige
Vergleichsprobe aus einer gesinterten Eisenlegierung, die eine ähnliche
Größe wie in
den vorhergehenden Beispielen aufwies (Probe Nr. C2), wurde nur
unter Verwendung eines käuflichen Fe-17Cr-Pulvers
(-#330) und Wiederholen der Misch-, Press-, Sinter- und Warmverarbeitungsschritte
von Beispiel 1 hergestellt. Der Young'sche Modul wurde mit dem im Beispiel
2 eingesetzten Verfahren bestimmt und ist in der Tabelle 1 gezeigt.
Der Young'sche Modul
wies einen niedrigen Wert von 20250 kgf/mm2 auf.
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Vergleichsbeispiel 3
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Eine
scheibenförmige
Vergleichsprobe aus einer gesinterten Legierung auf Eisenbasis,
die eine ähnliche
Größe wie in
den vorhergehenden Beispielen aufwies (Probe Nr. C3), wurde unter
Verwendung eines käuflichen
Fe-17Cr-Pulvers (-#330) und eines käuflichen MoB-Pulvers mit einem
durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 1,7 μm und Wiederholen der Misch-,
Press-, Sinter- und Warmverarbeitungsschritte von Beispiel 1 hergestellt.
Die 3 ist eine Photomikrographie mit 600-facher Vergrößerung,
welche die metallographische Struktur der Probe Nr. C3 zeigt. Wie
es aus der 3 ersichtlich ist, sind feine
Boridteilchen mit einem Durchmesser von mehreren Mikrometer in einer
ferritischen Fe-17Cr-Matrix verteilt. Die Tabelle 1 zeigt den Volumenanteil
der Boridteilchen, der bei der Probe Nr. C3 gemessen worden ist.
Die lokale Analyse des Borids mit einem Elektronensonden-Mikroanalysegerät zeigte,
dass das Borid 19,0 Gew.-% Eisen, 3,8 Gew.-% Chrom, 69,3 Gew.-%
Molybdän
und 8,2 Gew.-% Bor enthielt. Folglich wurde gefunden, dass die Boridteilchen eine
große
Menge Eisen, wobei es sich um einen Hauptbestandteil der Matrix
handelte, und auch eine gewisse Menge Chrom enthielten. Eine Röntgenbeugung
zeigte, dass es sich bei dem Borid um ein komplexes Borid aus Eisen,
Chrom und Molybdän
handelte, das die chemische Formel Mo2(Fe,
Cr)B2 aufwies. Folglich wurde gefunden,
dass sich das Molybdänborid
in dem Mischpulver nicht im thermodynamischen Gleichgewicht mit der
Eisenlegierungsmatrix befinden konnte und für die Zwecke dieser Erfindung
nutzlos war. Der Young'sche Modul
der Probe Nr. C3 wurde mit dem im Beispiel 2 eingesetzten Verfahren
bestimmt und ist in der Tabelle 1 gezeigt. Obwohl die Probe Nr.
C3 aufgrund der Gegenwart des Borids einen besseren Young'schen Modul aufwies
wie das Borid der Probe Nr. C2, wies der Young'sche Modul trotz der Gegenwart von nicht
weniger als 26,2 Vol.-% des Borids einen niedrigen Wert von 24580
kgf/mm2 auf.
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Vergleichsbeispiel 4
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Eine
scheibenförmige
Vergleichsprobe aus einer gesinterten Legierung auf Eisenbasis,
die eine ähnliche
Größe wie in
den vorhergehenden Beispielen aufwies (Probe Nr. C4), wurde unter
Verwendung eines käuflichen
Fe-17Cr-Pulvers (-#330) und eines TiC-Pulvers mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 2 μm
und Wiederholen der Misch-, Press-, Sinter- und Warmverarbeitungsschritte
von Beispiel 1 hergestellt. Der Volumenanteil der Carbidteilchen,
der bei der Probe Nr. C4 gemessen worden ist, ist in der Tabelle 1
gezeigt. Die lokale Analyse der Carbidteilchen mit einem Elektronensonden-Mikroanalysegerät zeigte,
dass sie 10,4 Gew.-% Eisen, 2,3 Gew.-% Chrom, 71,3 Gew.-% Titan
und 16,0 Gew.-% Kohlenstoff enthielten. Folglich wurde gefunden,
dass die Carbidteilchen eine große Menge Eisen, wobei es sich
um einen Hauptbestandteil der Matrix handelte, und auch eine gewisse
Menge Chrom enthielten. Diese Ergebnisse zeigten die wesentliche
Substitution von Titanatomen in dem Carbid durch Eisen. Daraus folgt,
dass das Titancarbid in der Eisenlegierungsmatrix einen Mangel an
thermodynamischer Stabilität
aufwies und für
die Zwecke dieser Erfindung nutzlos war. Der Young'sche Modul der Probe
Nr. C4 wurde mit dem im Beispiel 2 eingesetzten Verfahren bestimmt
und ist in der Tabelle 1 gezeigt. Obwohl die Probe Nr. C4 aufgrund
des Carbids einen verbesserten Young'schen Modul aufwies, wies der Young'sche Modul trotz
der Gegenwart von nicht weniger als 33,5 Vol.-% des Carbids einen
niedrigen Wert von 25330 kgf/mm2 auf.
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In
der 4 sind die gemessenen Young'schen Module der Legierungen auf Eisenbasis
gemäß den Beispielen
1 und 2 und den Vergleichsbeispielen 3 und 4 gegen den Volumenanteil
des Borids oder Carbids in jeder Legierung und die entsprechenden
Werte aufgetragen, die durch Berechnung mittels der theoretischen Formel
für die
Young'schen Module
der Verbundmaterialien erhalten worden sind, die in Materials Science
and Technology, Band 8 (1992), 922, beschrieben ist. Wie es aus
der 4 ersichtlich ist, zeigen die Legierungen gemäß den Beispielen
1 und 2, die Titandiborid enthielten, Young'sche Module, die im Wesentlichen mit
den berechneten Werten übereinstimmten,
und es wurde bestätigt,
dass das Titandiborid hervorragende Verstärkungsphasen bereitstellte,
die der Eisenlegierung einen hohen theoretischen Modul verliehen.
Andererseits war der Young'sche
Modul des Produkts von Vergleichsbeispiel 3, das Molybdänborid enthielt,
bei weitem niedriger als der berechnete Wert. Dies war auf die Tatsache
zurückzuführen, dass
sich das Molybdänborid
in ein komplexes Borid aus Eisen, Chrom und Molybdän mit einem
niedrigeren Young'schen
Modul umgewandelt hatte, wie es aufgrund der vorstehenden Diskussion
offensichtlich ist. Der Young'sche
Modul des Produkts von Vergleichsbeispiel 4, das ein Carbid enthielt,
war ebenfalls bei weitem niedriger als der berechnete Wert. Dies war
offensichtlich auf die wesentliche Substitution von Titanatomen
in dem Titancarbid durch Eisen zurückzuführen, was zu einer Verminderung
des Young'schen
Moduls geführt
hatte, wie es aufgrund der vorstehenden Diskussion offensichtlich
ist.
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Beispiel 4
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Ein
käufliches
Fe-17Cr-Pulver (-#330) und ein käufliches
VB2-Pulver mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 2 μm
wurden in den in der Tabelle 2 gezeigten Mengen eingesetzt, den
Misch-, Press-, Sinter- und Warmverarbeitungsschritten von Beispiel
1 unterworfen und zu zwei scheibenförmigen Proben mit einer ähnlichen
Größe wie in
den vorhergehenden Beispielen geformt (Proben Nr. 8 und 9).
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Die 5 ist
eine Photomikrographie mit 600-facher Vergrößerung, welche die metallographische Struktur
der gesinterten Legierung auf Eisenbasis zeigt, die als Probe Nr.
9 erhalten wurde. Wie es aus der 5 ersichtlich
ist, sind feine komplexe Boridteilchen mit einem Durchmesser von
mehreren μm
homogen in einer ferritischen Fe-17Cr-Matrix verteilt. Der Volumenanteil
und die Dichte der Boridteilchen in jeder Probe wurden gemessen
und sind in der Tabelle 2 gezeigt. Die lokale Analyse mit einem
Elektronensonden-Mikroanalysegerät zeigte,
dass die Boridteilchen 35,9 Gew.-% Vanadium und 30,0 Gew.-% Eisen,
22,2 Gew.-% Chrom und 12,0 Gew.-% Bor enthielten. Es ist offensichtlich,
dass das Vanadiumdiborid in dem Mischpulver bei der hohen Sinter-
und Warmverarbeitungstemperatur mit dem Eisen in der Matrix reagiert
hatte, wobei das komplexe Borid gebildet wurde.
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Die
Proben wurden bezüglich
der Dichte und des Young'schen
Moduls mit dem gleichen Verfahren untersucht, wie es im Beispiel
2 eingesetzt worden ist. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 gezeigt.
Wie es aus der Tabelle 2 ersichtlich ist, zeigten die Proben Nr.
8 und 9, die einen Boridvolumenanteil der Boridteilchen von 17%
bzw. 31% aufwiesen, einen relativ hohen Young'schen Modul von 23900 kfg/mm2 bzw. 26500 kgf/mm2, wobei
es sich um eine Verbesserung von etwa 20% bzw. 30% bezüglich des
Young'schen Moduls
jedweder herkömmlichen
Eisenlegierung handelt. Die Dichte der Proben nahm mit zunehmendem
Volumenanteil der Boridteilchen ab. Daraus folgt, dass das komplexe
Borid eine niedrigere relative Dichte aufwies als die Eisenlegierungsmatrix.
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Beispiel 5
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Eine
scheibenförmige
Probe aus einer gesinterten Legierung auf Eisenbasis, die eine ähnliche
Größe wie in
den vorhergehenden Beispielen aufwies (Probe Nr. 10), wurde unter
Verwendung eines käuflichen Fe-17Cr-Pulvers
(-#330), eines käuflichen
VB2-Pulvers mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 2 μm
und eines käuflichen
Graphitpulvers, und Wiederholen der Misch-, Press-, Sinter- und
Warmverarbeitungsschritte von Beispiel 1 hergestellt. Der Volumenanteil
der Boridteilchen in der Probe und deren Dichte und Young'scher Modul wurden
unter Verwendung der in den Beispielen 1 und 2 eingesetzten Verfahren
bestimmt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 gezeigt. Wie es aus
der Tabelle 2 ersichtlich ist, zeigte die Probe Nr. 10 eine Verbesserung
des Young'schen
Moduls von etwa 20% bezüglich
der herkömmlichen
Eisenlegierung. Aufgrund der Gegenwart von Kohlenstoff war der Young'sche Modul der Probe
jedoch um etwa 7,9% niedriger als derjenige der Probe Nr. 9 (Beispiel
4), und zwar trotz der Tatsache, dass in beiden Proben der gleiche
Anteil an komplexen Boriden verteilt war.
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Beispiel 6
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Zwei
scheibenförmige
Proben aus gesinterten Legierungen auf Eisenbasis, die eine ähnliche
Größe wie in
den vorhergehenden Beispielen aufwiesen (Proben Nr. 11 und 12),
wurden unter Verwendung eines käuflichen
Fe-17Cr-Pulvers (-#330) und eines käuflichen NbB2- Pulvers mit einem
durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 2 μm und Wiederholen der Misch-,
Press-, Sinter- und Warmverarbeitungsschritte von Beispiel 4 hergestellt.
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Die
mikroskopische Untersuchung jeder Probe bezüglich ihrer metallographischen
Struktur bestätigte, dass
sie feine Boridteilchen mit einem Durchmesser von mehreren μm enthielt,
die homogen in einer ferritischen Fe-17Cr-Matrix verteilt waren.
Die lokale Analyse mit einem Elektronensonden-Mikroanalysegerät zeigte,
dass die Boridteilchen 51,6 Gew.-% Niob und 34,9 Gew.-% Eisen, 4,0
Gew.-% Chrom und 9,5 Gew.-% Bor enthielten. Folglich ist es offensichtlich,
dass das Niobdiborid in dem Mischpulver bei der hohen Sinter- und Warmverarbeitungstemperatur
mit dem Eisen in der Matrix reagiert hatte, wobei das komplexe Borid
gebildet wurde.
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Der
Volumenanteil der komplexen Boridteilchen in jeder Probe und deren
Dichte und Young'scher
Modul wurden unter Verwendung der im Beispiel 2 eingesetzten Verfahren
bestimmt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 gezeigt. Wie es aus
der Tabelle 2 ersichtlich ist, zeigten die Proben Nr. 11 und 12,
die ein Boridvolumen aufwiesen, einen relativ hohen Youngschen Modul.
Die Dichte der Proben nahm mit zunehmendem Volumenanteil der Boridteilchen
ab. Daraus folgt, dass das komplexe Borid eine niedrigere relative
Dichte aufwies als die Eisenlegierungsmatrix.
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Die 6 zeigt
den spezifischen Young'schen
Modul jedes der Produkte der Beispiele 4 und 6 und des Vergleichsbeispiels
3 bezüglich
deren Volumenanteil des Borids. Der spezifische Young'sche Modul jedes Produkts
wurde durch Dividieren von dessen Young'schem Modul durch dessen relative Dichte
erhalten. In der 6 zeigen die Kurven A, B und
C die spezifischen Young'schen
Module des Produkts von Beispiel 4, das komplexe Boridteilchen von
Vanadium und Eisen enthält,
des Produkts von Beispiel 6, das ein komplexes Borid von Niob und
Eisen enthält,
bzw. des Produkts von Vergleichsbeispiel 3, das ein komplexes Borid
von Molybdän
und Eisen enthält.
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Aus
der 6 ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäßen Produkte
aufgrund ihrer niedrigeren relativen Dichte einen höheren spezifischen
Young'schen Modul
zeigen, und zwar selbst dann, wenn sie mit der Vergleichslegierung
auf Eisenbasis verglichen werden, welche die gleiche Menge an Boridteilchen
enthielt. Diese Ergebnisse bestätigen,
dass die erfindungsgemäßen Legierungen
auf Eisenbasis mit hohem Modul aufgrund ihrer niedrigen relativen
Dichte einen weiteren Beitrag zu einer geringeren Trägheit kleinerer
und dünnerer
Strukturteile leisten.
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Beispiel 7
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Drei
scheibenförmige
Proben aus gesinterten Legierungen auf Eisenbasis, die eine ähnliche
Größe wie in
den vorhergehenden Beispielen aufwiesen (Proben Nr. 13 bis 15) wurden
unter Verwendung eines pulverisierten Ferrotitanpulvers und eines
pulverisieren Ferroborpulvers, die beide einen durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 4 μm
aufwiesen, sowie eines käuflichen
Fe-17Cr-Pulvers (-#330) in den in der Tabelle 3 gezeigten Mengen,
und Wiederholen der Misch-, Press-, Sinter- und Warmverarbeitungsschritte
von Beispiel 1 hergestellt.
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Der
Volumenanteil ausgeschiedener Teilchen in jeder Probe wurde gemessen
und ist in der Tabelle 3 gezeigt. Die lokale Analyse mit einem Elektronensonden-Mikroanalysegerät zeigte,
dass die Teilchen 0,9 Gew.-% Eisen, 68,5 Gew.-% Titan und 30,4 Gew.-%
Bor enthielten. Wie es aus diesen Figuren zusammen mit den Ergebnissen
einer Röntgenbeugung
ersichtlich ist, konnte die Bildung von Titandiborid mit wenig Eisen bestätigt werden.
Es ist folglich offensichtlich, dass die Ferrotitan- und Ferroborteilchen
bei der hohen Sinter- und Warmverarbeitungstemperatur unter Bildung
der Titandiboridteilchen reagieren, die in der Eisenlegierungsmatrix
thermodynamisch stabil sind.
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Der
Young'sche Modul
jeder Probe wurde unter Verwendung des Verfahrens von Beispiel 2
bestimmt und ist in der Tabelle 3 gezeigt. Wie es aus der Tabelle
3 ersichtlich ist, zeigten die Proben mit steigendem Volumenanteil
der Boridteilchen einen erhöhten
Young'schen Modul,
einschließlich
der Probe 15, die etwa 30 Vol.-% enthielt und einen hohen Young'schen Modul von 29500
kgf/mm2 zeigte. Diese Proben sind bezüglich des
Young'schen Moduls
mit den Produkten von Beispiel 2 vergleichbar, die mit Titandiboridpulver
erzeugt worden sind. Diese Ergebnisse bestätigen, dass die Verwendung
von Ferrotitan- und Ferroborpulvern als Ausgangsmaterialien ebenfalls
zur Herstellung von Legierungen auf Eisenbasis mit hohem Modul effektiv
ist, in denen Titandiboridteilchen verteilt sind.
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