-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer
mit langen Fasern verstärkten thermoplastischen Harzzusammensetzung.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung einer mit
langen Fasern verstärkten thermoplastischen Harzzusammensetzung, bei dem
ein bahnartiges (Flächengebilde mit im wesentlichen fester Breite und Dicke)
Endlosfaserbündel mit einer Schmelze eines thermoplastischen Harzes
imprägniert wird, so dass ein Verbundmaterial entsteht.
Technischer Hintergrund:
-
Die Japanische Offenlegungsschrift Nr. 63-264326 offenbart ein Verfahren zur
Herstellung einer mit langen Fasern verstärkten thermoplastischen
Harzzusammensetzung. Gemäß dem Verfahren werden Faserbündel kontinuierlich durch
eine Querspritzkopfdüse geleitet, während eine Schmelze eines
thermoplastischen Harzes in die Düse ausgetragen wird, so dass die Faserbündel mit der
Schmelze des thermoplastischen Harzes imprägniert werden. Dieses Verfahren
beinhaltet eine leichte Bedienung und Steuerung der Harzimprägnierungsmenge.
-
Die Japanische Offenlegungsschrift Nr. 63-132036 offenbart ein Verfahren zur
Herstellung einer mit langen Fasern verstärkten thermoplastischen
Harzzusammensetzung ohne Verwendung einer Querspritzkopfdüse. Gemäß dem Verfahren
werden endlose verstärkende Rovingfasern in die Schmelze eines
thermoplastischen Harzes geleitet, um damit in Kontakt zu kommen. Walzen pressen die
Rovingfasern mit der Harzschmelze, so dass das Eindringen des Harzes
beschleunigt wird, und danach werden die mit dem Harz imprägnierten Rovingfasern
durch eine Streckapparatur gezogen, um überschüssiges Harz
auszuguetschen, wodurch man ein strangartiges faserverstärktes Verbundmaterial erhält.
Insbesondere wird eine Schmelze eines thermoplastischen Harzes durch eine
Harzschmelzezufuhrdüse einer Düsenkammer zugeführt, während eine Vielzahl
von endlosen verstärkenden Rovingfasern von Spulen über Führungsrollen in die
Harzschmelze innerhalb der Düsenkammer geleitet werden.
-
Das in der Japanischen Offenlegungsschrift Nr. 63-264326 offenbarte Verfahren
unter Verwendung einer Querspritzkopfdüse hat den Nachteil, dass die
Imprägnierung mit einem Harz häufig unzureichend wird. Die Verwendung eines Harzes
mit einer geringen Viskosität (niedrigen Molekulargewicht) zur Vermeidung des
Problems führt zu dem Problem, dass nur eine Zusammensetzung mit
schlechteren physikalischen Eigenschaften erhalten wird. Außerdem gibt es noch das
Problem, dass Fasern, die durch einen gebogenen Teil eines Durchgangs in der
Querspritzkopfdüse treten, aufgrund von Reibung mit dem Metall der Düse
soweit geschädigt werden, bis sie brechen. Dadurch ist es sehr schwierig,
verschiedene Merkmale einer Zusammensetzung zu verbessern, die durch Zugabe
eines anorganischen Füllstoffs zu dem Harz hergestellt wird. Ein damit
zusammenhängendes Problem ist weiterhin, dass die Düse schwierig zu reinigen ist.
Die Reinigung der Düse ist eine Praxis, die zur Verbesserung oder Erhaltung von
Qualitätsmerkmalen einer erzeugten Zusammensetzung wesentlich ist.
-
Das Verfahren, bei dem eine Düsenkammer anstelle einer Querspritzkopfdüse
verwendet wird, hat den Nachteil, dass sich das Harz aufgrund einer
stagnierenden Harzschmelze innerhalb der Düsenkammer häufig verschlechtert und
verfärbt. Außerdem ist die Düsenkammer schwierig zu reinigen.
-
Die Europäische Patentanmeldung Nr. 0 320 653 (General Electric Company)
bezieht sich auf eine Apparatur und ein Verfahren zur Imprägnierung
kontinuierlicher Stücke von Multifilament- und Multifaserstrukturen unter Verwendung
einer Harzkammer, die im wesentlichen ein Harzbad beinhaltet, zusammen mit
mehreren Walzen oberhalb und zwischen dem Spalt, durch den die
Faserstrukturen geleitet werden. Die Imprägnierung der Fasern mit dem Harz und das
Führen der Fasern über die Rollen erfolgen gleichzeitig, und wie in Fig. 4 dieser
vorveröffentlichten Anmeldung gezeigt ist, divergieren und konvergieren die
Fasern während ihres Durchtritts durch die Harzkammer, wodurch gelegentlich
Schaden entsteht. Weiterhin erfolgt notwendigerweise eine Verschlechterung des
Harzes schon aufgrund der Natur der Apparatur, die ein Harzbad entlang ihrer
gesamten Länge beinhaltet.
-
Die vorliegende Erfindung wurde im Hinblick auf die obigen Probleme
fertiggestellt. Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, die obigen Probleme zu
lösen und ein Verfahren zur Herstellung einer mit langen Fasern verstärkten
thermoplastischen Zusammensetzung bereitzustellen.
-
Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer mit langen Fasern verstärkten thermoplastischen Harzzusammensetzung
bereit, umfassend die Schritte des Leitens eines Endlosfaserbündels durch eine
Beschichtungsdüse mit einer Harzaustragsöffnung, so dass wenigstens eine
Seite, d. h. wenigstens entweder die Ober- oder die Unterseite, des
Endlosfaserbündels mit einer Schmelze eines thermoplastischen Harzes beschichtet wird, die
aus der Harzaustragsöffnung ausgetragen wird, und des In-Kontakt-Bringens
des Endlosfaserbündels mit mehreren oberen und unteren Stäben, die so
angeordnet sind, dass die Stellen des Kontakts zwischen dem Endlosfaserbündel
und den Stäben im allgemeinen in einer horizontalen Ebene liegen und dass die
Längsachse jedes der Stäbe die Laufrichtung des Faserbündels im rechten
Winkel kreuzt, dadurch gekennzeichnet, dass das Endlosfaserbündel eine
Faserlockerung erfahren hat, so dass es in Form einer Faserbahn vorliegt, und dass
die Faserbahn hinter der Beschichtungsdüse und getrennt von dieser von den
oberen und unteren Stäben berührt wird und die Faserbahn von dieser hinter der
Düse liegenden Seite her im wesentlichen horizontal gezogen wird, wodurch die
Faserbahn mit der Schmelze des thermoplastischen Harzes imprägniert wird.
-
Zweckmäßigerweise weisen die Stäbe an Stellen des Kontakts mit dem
bahnartigen Endlosfaserbündel jeweils eine Krümmung relativ zur Laufrichtung des
bahnartigen Endlosfaserbündels auf.
-
Weiterhin sind die mehreren Stäbe so angeordnet, dass sie abwechselnd von
oberhalb und unterhalb des bahnartigen Endlosfaserbündels mit dem
bahnartigen Endlosfaserbündel in Kontakt kommen.
-
Die oberen Stäbe sind untereinander einstückig ausgebildet, und die unteren
Stäbe sind untereinander einstückig ausgebildet.
-
Ein weiterer Schritt des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung besteht
darin, dass das mit dem Harz imprägnierte Faserbündel nach dem Passieren der
Stäbe durch eine Formdüse geleitet wird.
-
Gemäß dem Verfahren zur Herstellung einer mit langen Fasern verstärkten
thermoplastischen Harzzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
wird wenigstens eine Seite, d. h. wenigstens entweder die Ober- oder die
Unterseite, des bahnartigen Endlosfaserbündels mit einer Schmelze eines
thermoplastischen Harzes beschichtet, die aus der Harzaustragsöffnung
ausgetragen wird, und das beschichtete bahnartige Endlosfaserbündel wird mit
mehreren oberen und unteren Stäben in Kontakt gebracht, die so angeordnet
sind, dass die Stellen des Kontakts zwischen dem bahnartigen Endlosfaserbündel
und den Stäben im allgemeinen in einer horizontalen Ebene liegen und dass die
Längsachse jedes der Stäbe die Laufrichtung des Faserbündels im rechten
Winkel kreuzt, während das beschichtete bahnartige Endlosfaserbündel von der
stromabwärts gelegenen Seite her im wesentlichen horizontal gezogen wird,
wodurch das bahnartige Endlosfaserbündel mit der Schmelze des
thermoplastischen Harzes imprägniert wird. Dementsprechend wird das Faserbündel fast
geradlinig gezogen, ohne seine Laufrichtung nach dem Kontakt mit den Stäben
jeweils zu ändern. Als Ergebnis wirkt kaum eine Spannung auf ein Faserbündel
ein, wenn es jeweils mit den Stäben in Kontakt tritt. Dadurch wird die
Wahrscheinlichkeit des Reißens eines Faserbündels erheblich reduziert. Außerdem
bewirkt das Verfahren der vorliegenden Erfindung im Unterschied zu den
Verfahren, bei denen eine Querspritzkopfdüse und eine Düsenkammer
verwendet werden, kaum eine Stagnation einer Harzschmelze, und folglich wird kaum
ein aufgrund von Verschlechterung verfärbtes stagnierendes Harz in ein Produkt
eingemischt.
-
Da das Faserbündel zuvor in eine bahnartige Form aufgelockert wird, kann die
Harzschmelze leicht und ausreichend und gleichmäßig zwischen die Fasern des
Faserbündels eindringen, indem man das Verfahren der vorliegenden Erfindung
durchführt, bei dem das mit der Harzschmelze beschichtete Faserbündel mit
Stäben in Kontakt gebracht wird, während kaum eine Spannung auf die
Faserbündel einwirkt.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung weisen die Stäbe an Stellen des Kontakts mit
dem bahnartigen Endlosfaserbündel jeweils eine Krümmung relativ zur
Laufrichtung des bahnartigen Endlosfaserbündels auf. Dadurch wird die Imprägnierung
stabil beschleunigt.
-
Ein bahnartiges Endlosfaserbündel, das aus einer Beschichtungsdüse kommt,
tritt mit mehreren Stäben in Kontakt, die so angeordnet sind, dass sie
abwechselnd von oberhalb und unterhalb des bahnartigen Endlosfaserbündels mit dem
beschichteten bahnartigen Endlosfaserbündel in Kontakt kommen. Dadurch wird
das Eindringen der Harzschmelze in die Bahn beschleunigt, während eine gute
Ausgewogenheit des Eindringens zwischen der Ober- und der Unterseite
beibehalten wird.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung sind die oberen Stäbe untereinander
einstückig ausgebildet, und die unteren Stäbe sind untereinander ebenfalls einstückig
ausgebildet. Dadurch wird es dem Anwender ermöglicht, die oberen oder
unteren Stäbe durch eine einzige Operation zu öffnen/schließen, und die
Ausrichtung der Stäbe wird erleichtert.
-
Weiterhin werden mit einem Harz imprägnierte Faserbündel gemäß der
vorliegenden Erfindung durch eine Formdüse geleitet. Dadurch wird die Formung eines
Produkts mit einem geeigneten Querschnitt ermöglicht, und das Eindringen wird
weiter beschleunigt.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
-
Fig. 1 ist eine schematische Ansicht, die ein Verfahren zur Herstellung einer mit
langen Fasern verstärkten thermoplastischen Harzzusammensetzung gemäß
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt.
-
Fig. 2 ist eine schematische Ansicht, die eine andere Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung zeigt.
-
Fig. 3 ist eine schematische Ansicht, die noch eine andere Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung zeigt.
-
Fig. 4 ist eine schematische Ansicht, die ein herkömmliches Verfahren zeigt, bei
dem gemäß dem oben offenbarten Stand der Technik eine Querspritzkopfdüse
verwendet wird.
-
3: bahnartiges Endlosfaserbündel
-
8: Beschichtungsdüse
-
9: Harzaustragsöffnung
-
12, 14, 16, 18: obere Stäbe
-
12a: Stellen des Kontakts mit oberen Stäben
-
13, 15, 17: untere Stäbe
-
13a: Stellen des Kontakts mit unteren Stäben
-
Ausführungsformen eines Verfahrens zur Herstellung einer mit langen Fasern
verstärkten thermoplastischen Harzzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Fig. I ist eine schematische Ansicht, die den Aufbau einer Ausführungsform des
Verfahrens zur Herstellung einer mit langen Fasern verstärkten
thermoplastischen Harzzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt. In Fig.
1 bezeichnet das Bezugszeichen 3 ein bahnartiges Faserbündel, dass
aufgelockert wurde, so dass die Richtung der Breite der Bahn der Richtung senkrecht
zum Blatt von Fig. 1 entspricht. Ein Endlosfaserbündel wird vorgeheizt und
dann in einem nicht gezeigten Auflockerungsschritt aufgelockert. Das
Bezugszeichen 8 bezeichnet eine Beschichtungsdüse, und das Bezugszeichen 9 bezeichnet
eine Austragsöffnung, die sich in der Beschichtungsdüse 8 befindet, um die
Schmelze eines thermoplastischen Harzes unter Druck in die Düse auszutragen.
Das bahnartige Endlosfaserbündel 3, das einer Faserauflockerung unterzogen
wurde, tritt durch die Beschichtungsdüse 8 und wird dann einem
Imprägnierungsschritt 19 zugeführt, der aus den oberen Stäben 12, 14, 16 und 18 und
den unteren Stäben 13, 15 und 17 besteht, deren Längsrichtung der Richtung
senkrecht zur Seite von Fig. 1 und zur Richtung der Breite der Bahn eines
Endlosfaserbündels, das einer Faserauflockerung unterzogen wurde, entspricht.
Fig. 1 zeigt vier obere Stäbe und drei untere Stäbe, aber die Anzahl der oberen
oder unteren Stäbe kann je nach dem Grad der erreichten Imprägnierung in der
Größenordnung von einigen Stäben bis zu mehreren Dutzend variieren. Wie
oben beschrieben, sind die Stäbe so angeordnet, dass ihre Längsrichtung die
Laufrichtung der Fasern in einem rechten Winkel kreuzt. Dies bedeutet nicht
notwendigerweise, dass sie diese genau im rechten Winkel kreuzen, aber im
wesentlichen im rechten Winkel.
-
Die oberen Stäbe 12, 14, 16 und 18 und die unteren Stäbe 13, 15 und 17
drehen sich nicht. Ein am stromabwärts gelegenen Ende befindliches Teil 22
eines Faserbündels wird in Richtung des Pfeils P gezogen, wodurch das
Endlosfaserbündel 3 und ein nachfolgendes Endlosfaserbündel 22 übertragen werden.
-
Das mit einer Harzschmelze überzogene Endlosfaserbündel 3, das aus der
Beschichtungsdüse 8 austritt, tritt zwischen den oberen und den unteren Stäben
hindurch, welche so angeordnet sind, dass Stellen des Kontakts zwischen den
Stäben und dem bahnartigen Faserbündel im wesentlichen in einer horizontalen
Ebene liegen. Die Stellen des Kontakts sind zum Beispiel 12a für den Stab 12
und 13a für den Stab 13 (für die übrigen Stäbe gemäß demselben Muster). Das
Bezugszeichen 21 bezeichnet eine Formdüse zum Formen der Bahn, die
vollständig imprägniert wurde, in eine Form mit einem vorbestimmten Querschnitt.
-
Im folgenden werden Ausführungsformen eines Verfahrens zur Herstellung einer
mit langen Fasern verstärkten thermoplastischen Harzzusammensetzung der
vorliegenden Erfindung beschrieben. Ein Endlosfaserbündel wird von einem nicht
gezeigten Roving abgezogen. Dieses Faserbündel kann aus Fasern mit einem
hohen Schmelzpunkt, wie Glasfasern, Kohlenstofffasern, Metallfasern,
aromatischen Polyamidfasern und dergleichen, bestehen, und die Endlosfasern können
Rovings, Garne und dergleichen sein. Vor dem Eintritt in die Beschichtungsdüse
8 wird das gezogene Faserbündel vorgeheizt und dann in einem nicht gezeigten
Faserauflockerungsschritt zu einem bahnartigen Endlosfaserbündel aufgelockert.
Der Grad der Auflockerung des Faserbündels wird auf ein vorbestimmtes Niveau
reguliert, das in einem Bereich von einem unaufgelockerten Zustand bis zu
einem erheblich aufgelockerten Zustand liegt. Vorzugsweise wird das
Faserbündel erheblich aufgelockert.
-
Das faseraufgelockerte bahnartige Endlosfaserbündel 3 wird also kontinuierlich
in die Beschichtungsdüse 8 eingeführt, während eine Schmelze eines
thermoplastischen Harzes kontinuierlich aus der Austragsöffnung 9 ausgetragen wird,
so dass das Faserbündel 3 kontinuierlich mit der Harzschmelze beschichtet wird,
wobei das Faserbündel 3 wie eine Bahn angeordnet ist, deren Breitenrichtung
der Richtung senkrecht zur Seite von Fig. 1 entspricht. In Fig. 1 wird die
Schmelze des thermoplastischen Harzes nur von unterhalb des bahnartigen
Faserbündels ausgetragen, kann aber auch von oberhalb des bahnartigen
Faserbündels oder sowohl von oben als auch von unten ausgetragen werden.
-
Das bahnartige Endlosfaserbündel 3, das aus der Beschichtungsdüse 8 austritt,
tritt zwischen den oberen Stäben 12, 14, 16 und 18 und den unteren Stäben 13,
15 und 17 hindurch, wobei die Stäbe einen kreisförmigen Querschnitt haben und
nicht drehbar sind. Auf diese Weise wird das Eindringen des aufgetragenen
thermoplastischen Harzes zwischen Fasern des bahnartigen Endlosfaserbündels
3 beschleunigt. Die oberen Stäbe 12, 14, 16 und 18 und die unteren Stäbe 13,
15 und 17 werden nicht notwendigerweise erhitzt, solange das thermoplastische
Harz auf dem bahnartigen Endlosfaserbündel geschmolzen ist, werden aber
vorzugsweise mit geeigneten Heizeinrichtungen, wie Heizkörpern oder dergleichen,
erhitzt, um das Eindringen des ausgetragenen thermoplastischen Harzes in
das Faserbündel zu beschleunigen und um das thermoplastische Harz im
geschmolzenen Zustand zu halten.
-
Ein mit der Schmelze des thermoplastischen Harzes imprägniertes Faserbündel
20 wird vorzugsweise zur Formdüse 21 übertragen, wo der Querschnitt des
Faserbündels 20 in eine vorbestimmte Form gebracht wird. Das geformte
Faserbündel wird mit einer nicht gezeigten Zieheinrichtung herausgezogen.
-
Wenn das Faserbündel 20 mit der Formdüse 21 in eine Strangform gebracht
wird, wird das geformte Faserbündel 22 gewöhnlich mit einem nicht gezeigten
Stranggranulator in granulatartige Produkte mit jeweils einer vorbestimmten
Länge geschnitten, während es in Richtung P gezogen wird. Wenn strangartige
Produkte erzeugt werden, wird der Stranggranulator nicht benötigt. Durch
Verwendung der entsprechenden Formdüse 21 können plattenartige, bandartige,
filmartige, streifenartige, folienartige oder leistenartige Produkte erzeugt
werden. Nach der oben beschriebenen Verarbeitung mit den oberen Stäben 12,
14, 16 und 18 und den unteren Stäben 13, 15 und 17 kann das Faserbündel zu
leistenartigen, plattenartigen und bandartigen Produkten geformt werden, ohne
die Formdüse 21 zu verwenden. Die Verwendung der Formdüse ist jedoch zu
bevorzugen, da das Faserbündel, das durch die Formdüse 21 hindurchtritt, einen
anderen Querschnitt hat, als unmittelbar nachdem es mit den oberen und
unteren Stäben verarbeitet wurde, und durch diesen Formvorgang dringt die
Harzschmelze gleichmäßiger und tiefer in das Faserbündel ein.
-
Zu den thermoplastischen Harzen, die in das bahnartige Faserbündel 3
eindringen sollen, gehören Polyolefine, wie Polyethylen, Polypropylen und dergleichen,
Polyester, wie Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat und dergleichen,
Polyamide, wie Nylon 6, Nylon 66, Nylon 11, Nylon 12, Nylon 610, Nylon 612
und dergleichen, sowie andere, wie Polyacetale, Polycarbonate, Polyurethane,
Polyphenylensulfide, Polyphenylenoxide, Polysulfone, Polyetherketone,
Polyetheramide, Polyetherimide und dergleichen sowie ihre Kombinationen. Das
Molekulargewicht dieser Harze unterliegt keiner besonderen Einschränkung, solange sie
geeignete faserverstärkende Wirkungen zeigen, wenn die Fasern damit
imprägniert sind. Bei dem oben beschriebenen Verfahren unter Verwendung einer
Querspritzkopfdüse muss ein Harz mit einer relativ niedrigen Viskosität
verwendet werden, da die Harzschmelze innerhalb der Querspritzkopfdüse auch einer
großen Scherkraft ausgesetzt ist. Dagegen unterliegt die vorliegende Erfindung
keiner solchen Einschränkung, und es sind Harze akzeptabel, deren Viskositäten
in einem weiten Bereich von einem niedrigen Niveau bis zu einem hohen Niveau
liegen. Dementsprechend haben Produkte, die aus einer mit langen Fasern
verstärkten thermoplastischen Harzzusammensetzung gebildet werden, die nach
dem Verfahren der Erfindung erhalten wurde, im allgemeinen eine
ausgezeichnete mechanische Festigkeit.
-
Je nach den Anwendungen und Bedingungen, unter denen die
Harzzusammensetzung verwendet wird, können verschiedene Additive zu den oben
beschriebenen thermoplastischen Harzen gegeben werden. Zu diesen Additiven gehören
Antioxidantien, antistatische Mittel, Imprägnierungsbeschleuniger, Weichmacher,
Düsengleitmittel, Flammverzögerer, feuerfestmachende Hilfsmittel,
Kristallisationsbeschleuniger, Färbemittel, anorganische Füllstoffe und dergleichen. Da das
Verfahren der vorliegenden Erfindung eine innere Spannung beinhaltet, die in
einem Faserbündel erzeugt wird, während man eine Zusammensetzung herstellt,
wobei diese Spannung viel geringer ist als bei einem Verfahren unter
Verwendung einer Querspritzkopfdüse oder anderen, ähnlichen Verfahren, bewirkt die
Zugabe eines anorganischen Füllstoffs zu einem thermoplastischen Harz kaum
einen "Federbildungseffekt" in einer resultierenden Zusammensetzung. Die
Menge des zugegebenen anorganischen Füllstoffs beträgt vorzugsweise nicht mehr
als 100 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Harz.
-
Fig. 2 zeigt eine partiell modifizierte Ausführungsform von Fig. 1. Das heißt,
die oberen und unteren Stäbe von Fig. 1 sind so modifiziert, dass die Stellen
des Kontakts mit einem bahnartigen Faserbündel einen gewinkelten Querschnitt
haben, wie er durch die Bezugszeichen 121, 131 usw. bezeichnet ist. Durch
Veränderung der Querschnittskrümmung der Stäbe an den Kontaktstellen 121a,
131a usw. im Einklang mit der Art des thermoplastischen Harzes, der Zuggeschwindigkeit
am stromabwärts gelegenen Ende 22 eines bahnartigen
Faserbündels usw. wird der Grad des Eindringens eines Harzes in ein bahnartiges
Endlosfaserbündel gesteuert.
-
Indem man den oberen Stäben 121 usw. und den unteren Stäben 131 usw. an
den Stellen des Kontakts mit einem bahnartigen Faserbündel eine horizontale
flache Form anstelle einer Krümmung verleiht, erhöhen sich die Dauer und die
Fläche des Kontakts zwischen den Stäben und der Bahn, was zu einer stärker
beschleunigten Imprägnierung führt.
-
Fig. 3 zeigt noch eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei
der die oberen Stäbe 122, 142 usw. einstückig von einem Tragekörper A für die
oberen Stäbe getragen werden. Genauso werden die unteren Stäbe 132, 152
usw. einstückig von einem Tragekörper B für die unteren Stäbe getragen. In der
vorliegenden Ausführungsform werden die oberen und die unteren Stäbe präzise
an Ort und Stelle gehalten, indem man die einstückig ausgebildeten Tragekörper
A und B positioniert, und sie werden geöffnet, indem man sie gleichzeitig nach
oben bzw. nach unten bewegt, was die Reinigung und Wartung erleichtert.
-
Gemäß dem oben genannten herkömmlichen Verfahren, das in der Japanischen
Offenlegungsschrift Nr. 63-264326 offenbart ist, sind die Vorsprünge 124, 134
usw. einer Querspritzkopfdüse nicht geradlinig angeordnet, und folglich
schlängelt sich ein Roving (Faserbündel) 3' nach oben und unten, während es durch die
Düse tritt.
-
Wie oben beschrieben, dringt gemäß dem Verfahren zur Herstellung einer mit
langen Fasern verstärkten thermoplastischen Harzzusammensetzung gemäß der
vorliegenden Erfindung eine Schmelze eines thermoplastischen Harzes, die auf
ein Faserbündel aufgetragen wurde, das in eine bahnartige Form aufgelockert
wurde, in beschleunigter Weise zwischen die Fasern ein, ohne Fasern zu
beschädigen oder zuzulassen, dass ein verschlechtertes Harz in ein Produkt eingemischt
wird.