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Die vorliegende Erfindung ist auf einen Schraubenschlüssel, insbesondere zum Lösen oder
Anziehen von Radmuttern oder ähnlichem nach dem Oberbegriff des Patentanspruches gerichtet.
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Spezieller ist die Erfindung primär auf eine manuelle Einrichtung zum anfänglichen Lösen einer
Mutter oder Schraube gerichtet, die sich schwer bewegen läßt, beispielsweise infolge der
Tatsache, daß sie zu stark angezogen wurde oder daß ihr Gewinde in ihrem Aufnahmegewinde
infolge von Korrosion, Materialmigration, mechanischer Zerstörung oder dergleichen festgefressen
ist. Wenn die blockierte Schraubverbindung freigegeben wurde, kann die Mutter oder Schraube
danach mit einem Steckschlüssel, einem kreuzförmigen Radschlüssel oder dergleichen oder auch
durch anschließende Verwendung der Vorrichtung nach der Erfindung gelöst werden. Umgekehrt
kann auch ein blockiertes (fest angezogenes) Aufnahmegewinde mit einem Anziehen mit der
Vorrichtung nach der Erfindung erhalten werden.
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Vorrichtungen zum Änziehen oder Lösen von Muttern oder Schrauben wurden bereits in
zahlreichen Variationen beschrieben, und eine Vorrichtung, die besonders geeignet für
Radmuttern ist, ist in der schwedischen Patentschrift Nr.8400756-6 (Veröffentlichungsnummer
446 700) gezeigt, die einen in einem Gehäuse angeordneten Übersetzungsmechanismus, eine
auf einer Seite des Gehäuses angeordnete Ausgangsachse, eine auf der gleichen Seite
angeordnete einstellbare Verankerungseinrichtung und einen auf der gegenüberliegenden Seite
des Gehäuses angeordneten Leistungseingangsbolzen umfaßt. Die Verankerungseinrichtung
umfaßt einen Zapfensatz, der auf einem Gleitkörper befestigt ist, welcher axial entlang einer
Führungsschiene und in profilverbundenem Gleiteingriff mit ihr verschiebbar ist. Obwohl diese
Vorrichtung, wie beabsichtigt, funktioniert, besitzt sie doch bestimmte Nachteile. Der
Zahnradmechanismus, um den mechanischen Vorteil zu bekommen, ist eine unnötig teure und komplizierte
Lösung, die zusätzlich ein eingeschlossenes und schützendes Gehäuse erfordert, welches auch
als die Trägereinrichtung für die enthaltenen Bestandteile dient. Dies führt dazu, daß die
Vorrichtung vergleichsweise schwer ist, relativ große Aufbewahrungs- und Arbeitsräume erfordert
und vor allem während der Verwendung das Gehäuse benötigt, das die Radmuttern bedeckt und
folglich das Aufschrauben der Radmutterbuchsen auf die verbundenen Radmuttern oder
-schrauben behindert. Außerdem ist die Vorrichtung schwer auf Fahrzeugen mit Doppelradsätzen,
wie den Hinterrädem von Lastwagen oder ähnlichem zu verwenden.
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Ein Schraubenschlüssel nach dem Oberbegriff des Anspruch es ist bereits durch die SE-A-457 698
bekannt. Eine Muffe wird starr an ein Ende eines Arbeitsarmes in der Nachbarschaft einer
Befestigung einer Muffe angesetzt, die eine Ausgangsachse aufnimmt, welche eine Radmutter
dreht.
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Ein Schraubenschlüssel nach der vorliegenden Erfindung hat einen Kopf, der einstückig mit dem
Ende eines Kraftübertragungsmechanismus ist. Eine Verankerungseinrichtung und eine Bohrung
für einen Zapfen eines Muffenteils sind im gegenseitigen Abstand voneinander an dem Kopf und
in einem Abstand zu einer Längsachse der Betätigungseinrichtung angeordnet, d.h. eine die
Mitten der Bohrung und der Verankerungseinrichtung verbindende Linie ist fast senkrecht zu
dieser Achse. Weiterhin umfaßt die Verankerungseinrichtung eine Mutternmuffe, die drehbar und
lösbar auf dem Leistungseingabebolzen sich befindet, wobei dieser Leistungseingabebolzen starr
an den Kopf angesetzt ist. Daher ist die Mutternmuffe gegen eine andere austauschbar, die an
Radmuttern oder -schrauben irgendeiner Abmessung angepaßt ist. Es ist wesentlich, einen engen
Paßsitz zwischen der Mutternmuffe 5 und der Mutter 6 zu bekommenu da sonst der
Schraubenschlüssel sich verkantet und gegebenenfalls abfällt und dabei den Betätiger und den Mutternkopf
verletzt. Alle Flächen der Mutternmuffe und der Mutter wirken zusammen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, einen Schraubenschlüssel von niedrigem
Gewicht zu bekommen, der leicht anzubringen und zu betätigen ist und der einen minimalen
Aufbewahrungsraum benötigt.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, einen Schraubenschlüssel bereitzustellen, der einfach und
billig herzustellen ist und in dem die enthaltenen Bestandteile voneinander bzw. von betreffenden
Radmuttern getragen werden.
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Diese Ziele erreicht man gemäß der Erfindung mit einem Schraubenschlüssel nach dem
Patentanspruch.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nun beispielhalber und unter Bezugnahme
auf die beiliegende Zeichnung beschrieben, in welcher:
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Figur 1 eine Vorderansicht ist, die einen bisher bekannten Schraubenschlüssel zeigt,
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Figur 2 eine Seitenansicht der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung zeigt,
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Figur 3
eine Darstellung ähnlich jener in Figur 1 ist und eine Ausführungsform des
Schraubenschlüssels nach der Erfindung zeigt, und
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Figur 4 die Vorrichtung nach Figur 3 in einer Explosionsdarstellung und in einer
Seitenansicht wiedergibt.
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Bezieht man sich anfangs auf die Figuren 1 und 2, so umfaßt der bekannte Schraubenschlüssel
einen Leistungseingabebolzen 1 mit einem runden Abschnitt, dessen erstes Ende 2 einen
aufgeschweißten Schraubenkopf 3 (oder etwas ähnliches) hat, der als Betätigungseinrichtung fest
auf dem Leistungseingabebolzen befestigt ist. Eine Schraubenschlüsselmuffe 5 oder dergleichen
ist drehbar angeordnet, damit die Muffe über eine Radmutter oder -schraube 6 paßt und eine
Verankerungseinrichtung für den Schraubenschlüssel bildet. Ein Tragarm 7 ragt von dem
Leistungseingabebolzen 1 zwischen dessen Enden 1, 4 ab und ist mit einer Durchgangsbohrung
8 versehen, in welch er ein Verbindungsteil 9 mit einem Stift 10 oder dergleichen drehbar befestigt
ist. Das erste Ende 11 des Verbindungsteils ist somit drehbar an dem Leistungseingabebolzen
1 befestigt, während sein zweites Ende 12 drehbar in ähnlicher Weise mit einem Stift 13 in einer
Durchgangsbohrung 14 mit einem Tragarm 15 befestigt ist, welcher von einer rohrförmigen Muffe
16 aus vorspringt.
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Die Muffe 16 besitzt ein Innengewinde in Schraubeingriff mit dem Außengewinde 18 eines
Leistungsabgabebolzens 17. Ein Kopf 19 ist in Nachbarschaft zu dem entgegengesetzten Ende
des Leistungsabgabebolzens 17 vorgesehen, von welchem ein unrunder Zapfen 20 vorspringt.
Der Zapfen 20 ist in den Figuren 1 und 2 mit einem Vierkantabschnitt wiedergegeben. Eine
Radmutternmuffe 21 der gleichen Art wie die Muffe 5 ist nichtdrehbar auf dem freien Ende des
Zapfens für einen Eingriff mit der Radmutter oder -schraube 22 befestigt, die gelöst oder
angezogen werden soll. Um ein optimales Funktionieren des Schraubenschlüssels zu bekommen,
sollte der Abstand zwischen den Radmuttern 6 und 22 so groß wie möglich sein, während das
Verbindungsteil 9 mit Hilfe der Muffe 16 und dem Gewinde 18 im wesentlichen in einem rechten
Winkel zu dem Leistungsabgabebolzen 17 angeordnet ist, wie aus Figur 1 ersichtlich ist.
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Nachdem die Radmutternmuffe 5 über die Radmutter 6 geschoben wurde, wurde die
Radmutternmuffe 21 über die Radmutter 22 geschoben und die Muffe 16, wie oben beschrieben, durch
Drehen des Leistungsabgabebolzens 17 in der richtigen Höhe plaziert, und der Schraubenkopf
3 wird in Eingriff mit einem geeigneten Werkzeug (nicht abgebildet), wie einem kreuzförmigen
Radschraubenschlüssel, einem Steckschlüssel, einem Gestängeschlüssel oder dergleichen, mit
welchem der Schraubenkopf gedreht wird, gebracht. Wenn der Leistungseingabebolzen 1 frei in
der Radmutternmuffe 5 drehbar ist, welche ihrerseits engen Sitz auf der Radmutter 6 hat, die als
Stabilisierungspunkt und Stabilisierungsachse dient, wird Kraft von dem Werkzeug über den
Leistungseingabebolzen 1, den Tragarm 7, das Verbindungsteil 9, den Tragarm 15, die Muffe 16,
den Leistungsabgabebolzen 17, den Kopf 19, den Zapfen 20 und die Radmutternmuffe 21 als eine
Drehkraff auf die Radmutter 22 übertragen, die in der Radmutternmuffe 21 mit Paßsitz angeordnet
ist. Der auf diese Weise erhaltene mechanische Vorteil ist demnach der Abstand zwischen dem
Stift 13 und dem Zapfen 20 gegenüber dem Abstand zwischen dem Stift 10 und dem
Leistungseingabebolzen 1, welcher in der Größenordnung von 10:1 ist. Dies ist genügend
geräumig, um die meisten Muttern (Schrauben) zu lösen (anzuziehen).
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Wenn die Radmutter 22 gelöst wurde, kann der Schraubenschlüssel entfernt und das Werkzeug
direkt auf die Radmutter aufgepaßt werden, um ihr Lösen fortzusetzen. Es ist natürlich auch
möglich, den Schraubenschlüssel auch für diesen Zweck einzusetzen.
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Wenn der Schraubenschlüssel nicht in Verwendung ist, wird er zusammengefaltet aufbewahrt,
wobei das Verbindungsteil an dem Leistungsabgabebolzen anliegt und somit sehr wenig Raum
beansprucht.
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Die Figuren 3 und 4 zeigen eine Ausführungsform des Schraubenschlüssels nach der Erfindung.
Der Kopf 24 dieser Ausführungsform ist ein kompakter Körper mit zwei Durchgangsbohrungen 27
und 28, die einander diametral gegenüber angeordnet sind. Der Leistungseingabebolzen 1 ist in
einem Ende der Bohrung 27 aufgenommen, oder der Leistungseingabebolzen ist einstückig mit
dem Kopf 24 ausgebildet, der an jener Stelle liegt. Wie oben angegeben, ist eine
Radmutternmuffe 5 so angeordnet, daß sie auf dem entgegengesetzten Ende des runden
Leistungseingabebolzens 1 frei drehbar ist. Ein Zapfen 29 ist in der anderen Bohrung 28 drehbar
aufgenommen, und dieser Zapfen springt von der Muffe 16 aus vor. Die Muffe 16 ihrerseits ist so
aufgeschoben, daß sie auf dem Leistungsabgabebolzen 17 in dessen Längsrichtung frei gleitbar
ist. Wenn erwünscht, kann ein Anschlag (nicht gezeigt) an dem freien Ende des
Leistungsabgabebolzens angeordnet sein, um zu verhindern, daß die Muffe von dem
Leistungsabgabebolzen abgleitet. Das entgegengesetzte Ende des Leistungsabgabebolzens 17 hat einen Kopf 19 mit
einem unrunden Zapfen 10 und einer Radmutternmuffe 24, um die Radmutter 22 zu lösen, wie
oben in Verbindung mit den bereits wiedergegebenen Ausführungsformen der Erfindung diskutiert
ist.
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Nachdem die Radmuffe 5 über die Radmutter 6 geschoben wurde, wird die Radmuffe 21 über die
Radmutter 22 geschoben, und gleichzeitig wird die Muffe 16 so jongliert, daß der Zapfen 29 in die
Bohrung 28 eingesetzt werden kann. Hierzu wird das Werkzeug 23 so gedreht, daß der Winkel,
der durch die Sekante zwischen einer Linie zwischen den Bohrungen 27 und 28 einerseits und
einer Linie zwischen der Bohrung 28 und dem Zapfen 20 andererseits definiert ist, spitz ist, wie
in Figur 3 erläutert ist. Durch Drehen des Werkzeugs 23 in Figur 3 im Uhrzeigersinn nimmt dieser
Winkel zu, wird der Leistungsabgabebolzen im Uhrzeigersinn gedreht, was eine Drehkraft auf die
Radmutter 22 über die Radmuttermuffe 21 überträgt. Die Drehbewegung des
Leistungsabgabebolzens ist nicht groß, doch reicht sie aus, die Radmutter zu lösen. Um die Befestigung
der Muffe 16 in der Bohrung 28 zu erleichtern, hat der Kopf 19 vorzugsweise einen (nicht
abgebildeten) Ratschenmechanismus, wie jenen, den man in Ratschen in Steckschlüsselsätzen
findet.
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Wenn größere Kräfte erforderlich sind, wie im Falle von Lastwagenrädem und ähnlichem, ist der
wechselseitige Abstand der Radmuttern relativ groß, was dazu führt, daß die Länge des
Leistungsabgabebolzens zwischen den Muttern, die gelöst werden sollen, und dem zweiten Ende
des Verbindungsteiles entsprechend länger ist, d.h. der mechanische Vorteil entsprechend größer
ist. Dies bedeutet allgemein, daß der mechanische Vorteil des Schraubenschlüseis automatisch
mit zunehmendem Raddurchmesser und demnach zunehmendem Krafterfordernis zunimmt.
Der Schraubenschlüssel wurde in der wiedergegebenen Ausführungsform der Erfindung in
Verbindung mit dem Lösen oder Anziehen von Radmuttern und -schrauben diskutiert, doch ist es
natürlich auch möglich, die Vorrichtung mit anderen Typen von Schraubverbindungsgruppen zu
benutzen, wie bei Maschinengestellen, Baukonstruktionen usw., wo die betreffenden Schrauben
und Muttern in relativ regelmäßigen wechselseitigen Abständen in Bezug zueinander angeordnet
sind.
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Die Erfindung sollte daher nicht als auf das beschränkt angesehen werden, was beschrieben und
in der Zeichnung dargestellt wurde, sondern kann auf zahlreiche Weise innerhalb des Gedankens
des folgenden Patentanspruches abgewandelt werden.