DE692739C - Verfahren und Vorrichtung zum Losloesen der faserhaltigen Bastbaender von Hopfenstengeln - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zum Loslösen der faserhaltigen Bastbänder von Hopfenstengeln Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Loslösen der faserhaltigen Bastbänder von Hopfenstengeln und eine Vorrichtung zur Durchführung- dieses Verfahrens.
• Bisher bekannte Entbastungsverfahren so-. wohl chemischer als auch mechanischer Art. ergaben bei deren Anwendung zur Ablösung des Faserbastes von den Stengeln der Hopfenpflanze bei der eigenartigen Struktur dieses Gewächses nur ungenügende Ergebnisse. Ein Teil des Bastes blieb oft am Stengel haften. Deshalb wurde nur ein ungenügender Bastertrag erzielt, oder der gewonnene Bast war noch mit zahlreichen Holzteilchen durchsetzt, oder die Fasern waren durch Zerquetschen und Zerreißen in ihren spinntechnischen Eigenschaften geschmälert. Während die vorgenannten ersten beiden Erscheinungen, die sich bei der Anwendung. bekannter Verfahren zeigten, zeitraubende und teure Nacharbeit mit der Hand nötig machten, bringt die letztgenannte Erscheinung-den Nachteil, daß das dabei erzielte Produkt minderwertig ist. Durch die Erfindung sollen diese Mängel dadurch beseitigt werden, daß die vorgekochten, in Förderrichtung liegenden Hopfenstengel zwischen schräg geriffelten, angetriebenen Walzenpaaren hindurchgeführt werden, die zusätzlich in der Weise hin und her bewegt werden, daß je zwei aufeinanderfolgende Walzen entgegengesetzte Axialbewegengen ausführen und daß anschließend der Bast von den Stengeln durch Abspritzen entfernt wird. Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist in der Weise ausgebildet, daß anschließend an ein endloses umlaufendes Förderband eine Reihe schräg geriffelter, umlaufender Nitschelwafzenpaare angeordnet ist, von denen je zwei aufeinanderfolgende Walzen entgegengesetzteAxialbewegungen ausführen, und daß zwischen einem anschließenden Klemmwalzenpaar und einem Abzugswalzenpaar eine mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit wie das vorhergehende Nitschelwalzenpaar angetriebene, mit Tragstegen versehene Siebtrommel angeordnet ist, über welcher sich eine Druckwasserabspritzvorrichtung befindet und unter der ein quer zur Arbeitsrichtung verlaufendes Förderband gelagert ist.
• Das erfindungsgemäße Verfahren, zu dessen Durchführung eine in der Zeichnung schematisch in mehreren Ansichten darge-, stellte Vorrichtung dient, wird in folgender Weise durchgeführt: Nach etwa einstündigem Kochen der vorher in etwa i m lange Stücke geschnittenen Hopfenstengel in Wasser oder in Sodalauge werden die Stengel in Längsrichtung auf ein Zuführtuch (i) gelegt, um sie zur Vorlockerung des Bastes am Holzstengel der Nitschelein"virkung aufeinanderfolgender Riffelwalzenpaare (2, 3, 4, 5, 6, 7 bis 12, 13) mit schrägen Riffeln zuzuführen. Diese Walzenpaare laufen in Pfeilrichtung um und werden gleichzeitig in Pfeilrichtung axial hin und her bewegt.. Die Axialbewegung der oberen Walze 2 ist gegenüber derjenigen der unteren Walze 3 im gleichen Augenblick stets entgegengesetzt. Durch die gleichzeitige Umlauf- und Axialbewegung der oberen Walzen (z. B. Walze 2) und der unteren Walzen (z. B. Walze g) werden die Stengel einesteils in der Längsrichtung vorwärts bewegt und anderenteils gleichzeitig radial gedreht. Dabei liegen die Stengel zwischen den Klemmpunkten aufeinander folgender Walzenpaare. Dadurch nun, daß jedes darauffolgende Walzenpaar stets im gleichen Augenblick die entgegengesetzte axiale Bewegung des vorhergehenden Walzenpaares ausführt, werden die Stengel nicht nur gedreht, sondern zwischen den Klemmpunkten zweier hintereinanderliegender Walzenpaare außerdem stengelaxial verdreht. Durch diesen Vorgang wird eine vollständige Loslösung der Bastschicht von den Stengeln erreicht.
• Nachdem die Stengei die Riffelwalzenpaare durchlaufen haben, ist beim letzten Walzenpaar die Loslösung der Bastschicht vom Holzstengel so weit fortgeschritten, daß der Bast nur noch mittels Druckwasserabspritzvorrichtung vom Holzstengel abgesondert zu werden braucht.
• Dies geschieht nach Durchlaufen des Klemmwalzenpaares 14, 15 auf einer Waschvorrichtung, die aus einer mit Tragstegen 16 versehenen Siebtrommel 17 besteht, deren Umfangsgeschwindigkeit an der Außenseite cl, Tragstege etwa gleich der des letzten -_` \Ttschelwalzenpaares ist. Die Druckwasserabspritzvorrichtung 18 befindet sich über der Siebtrommel 17. Durch die Einwirkung des Druckwassers wird der nur lose am Holzstengel hängende Bast nunmehr vollständig entfernt. Die entbasteten Holzstengel gelangen durch ein Abzugswalzenpaar i9, 2o zur getrennten Ablieferung von dem abgelösten Faserbast, der durch ein unter der Siebtrommel 17 .angebrachtes, quer zurArbeitsrichtung laufendes Förderband 22 abgeführt wird.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren -zum- Loslösen der faserhaltigen Bastbänder von Hopfenstengeln, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgekochten, in Förderrichtung liegenden Stengel zwischen schräg geriffelten, angetriebenen Walzenpaaren hindurchgeführt werden, die zusätzlich in der Weise hin und her bewegt werden, daß je zwei aufeinanderfolgende Walzen entgegengesetzte Axialbewegungen ausführen und daß anschließend der Bast von den Stengeln durch Abspritzen entfernt wird.
2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß anschließend an ein endloses umlaufendes Förderband (i) eine Reihe schräg geriffelter, umlaufender Nitschelwalzenpaare (2, 3, 4, 5 bis 12,13) angeordnet ist, von denen je zwei aufeinanderfolgende Walzen entgegengesetzte Axialbewegungen ausführen, und daß zwischen einem anschließenden Klemmwalzenpaar (14,15) und einem Abzugswalzenpäar (i9, 2o) eine mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit wie das vorhergehende Nitschelwalzenpaar angetriebene, mit Tragstegen (16) versehene Siebtrommel (17) angeordnet ist, über welcher sich eine Druckwasserabspritzvorrichtung (18) befindet und unter der ein quer zur Arbeitsrichtung verlaufendes Förderband (22) gelagert ist.