GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft Verbesserungen an und in bezug auf
Verfahren zur Herstellung von Polyester-Faserfüllvliesen, die
manchmal als Wattierungen bezeichnet werden, und insbesondere
Verfahren, bei denen solche verbesserten Vliese mit
wünschenswerten ästhetischen und nützlichen Qualitäten erhalten werden
können.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Polyester-Faserfüllstoff (manchmal als
Polyester-Faserfüllmaterial bezeichnet) ist als recht kostengünstiges Füll-
und/oder Isoliermaterial für Kissen, Polster und andere
Möbelstoffe einschließlich Bettzeug und in Kleidung recht
akzeptiert und wird in großen Mengen kommerziell hergestellt
und eingesetzt. Für viele dieser Anwendungen, wie beschrieben
in den U.S.-Patentschriften: Tolliver U.S. 3 772 137,
Stanistreet U.S.4 068 036, Scott U.S. 4 129 675, Pamm U.S.
4 281 042, Frankosky U.S. 4 304 817, Siniscalchi U.S.
4 551 383 und LeVan U.S. 4 869 771, war es bisher erwünscht,
Faservliese z. B. durch Aufsprühen eines
Harz-Vliesverfestigers, im allgemeinen eines Acrylpolymeren oder durch Mischen
des Polyester-Faserfüllstoffes mit Bindefasern wie sie in der
Technik gut bekannt sind oder durch Verwendung sowohl eines
Harz-Vliesverfestigers als auch von Bindefasern herzustellen.
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Zur Verbesserung der ästhetischen Erscheinung von Polyester-
Faserfüllstoff hat es sich oft als wünschenswert erwiesen,
den Faserfüllstoff mit einer Schicht aus einer haltbaren
(d. h. waschechten) Beschichtung, die im allgemeinen bisher
ein Silicon, d. h. ein gehärtetes Polyoxysiloxan, war, wie
offenbart z. B. von Hofmann U.S.-Patentschrift Nr. 3 271 189,
Mead et al. U.S.-Patentschrift Nr. 3 454 422, Ryan U.S.-
Patentschrift Nr. 3 488 217, Salamon et al.
U.S.-Patentschrift Nr. 4 146 674, LeVan, siehe oben, Takemoto Oil and
Fat Co., Ltd., Japanese Published Application Nr. 58-214 585
(1983), oder die von anderen Typen waren, z. B. wie die von
Marcus U.S.-Patentschrift Nr. 4 818 599 offenbarte
Polyalkylenoxid-Vielzahl, zu "schlichten".
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Trotz all der bisherigen Vorschläge und käuflich erhältlichen
Materialien, insbesondere zur Verwendung in
Bekleidungsprodukten für höchste Ansprüche, Schlafsäcken und Steppdecken,
besteht immer noch Bedarf nach einer leicht herstellbaren
homogenen Wattierung, die gekennzeichnet ist durch Weichheit
und Drappierfähigkeit, um dem Körper des Trägers ein Gefühl
des Wohlbefindens zu vermitteln, gute Isolierleistung, ein
geringes Ausmaß an Faseraustritt durch die Oberstoffe,
verbesserte Haltbarkeit beim Reinigen durch Waschen/Trocknen
oder durch Trockenreinigung und verbesserte Strukturintegrität,
wobei die Wattierung in der Lage ist, frei ohne das
Erfordernis, daß sie zu Platten von kleiner Größe gesteppt werden
muß, zu hängen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Demgemäß wird gemäß der Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Faservlieses bereitgestellt,
welches umfaßt Bilden einer Mischung aus
Polyester-Faserfüllstoff in einer Menge von etwa 70 bis etwa 96 Gew.-%,
innig vermischt mit einer Bindefaser, vorzugsweise einer
Zweikomponenten-Bindefaser, die Bindematerial eines
Schmelzpunktes aufweist, der geringer ist als der Erweichungspunkt
des Polyester-Faserstoffes, in einer Menge von etwa 4 bis
etwa 30 Gew.-%, Herstellen eines Endlosvlieses aus der
Mischung, wobei das Vlies eine Oberseite und eine Unterseite
aufweist, Befördern des Vlieses durch eine oder mehrere
Sprühzonen, wodurch beide Seiten des Vlieses mit Harz in
einer Gesamtmenge von etwa 10 bis etwa 30 Gew.-% des
besprühten Vlieses einschließlich des Harzes besprüht werden, wobei
das Harz ausgewählt wird, um nach dem Härten ein gehärtetes
Harz bereitzustellen, das eine Glastemperatur (Tg) von etwa
0ºC oder weniger aufweist, Erhitzen des besprühten Vlieses
in einem Ofen zur Härtung des Harzes und zur Erweichung des
Bindematerials und anschließendes Heißwalzen des erhitzten
Vlieses, um einen innigen Kontakt zwischen Harz und Fasern
auf den Vliesseiten zu erreichen, und Abkühlen des gewalzten
Vlieses.
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Das Heißwalzen wird vorzugsweise durchgeführt durch
Verwendung von beheizten Walzen in einem Kalander oder einer
S-Führungsanordnung.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Somit stellt die Erfindung Verfahren zur Herstellung von
Faserfüllvliesen bereit, wie sie benötigt werden zur
Verwendung in Kleidung für höchste Ansprüche, indem zuerst
eine homogene Mischung aus Polyester-Faserfüllstoff
(70-96 Gew.-% der Mischung) und einer geeigneten
Bindefaser (4-30 Gew.-% der Mischung) hergestellt wird. Diese
Mischung wird auf einer Karde oder Garnettkrempel zu einem
Faserflor umgewandelt, der anschließend unter Bildung
einer Wattierung geschichtet oder kreuzgelegt werden kann,
auf deren Ober- und Unterseite nacheinander ein geeigneter
Latex (z. B. eine kolloidale Dispersion von Acrylpolymeren
und/oder -Copolymeren in Wasser, im Folgenden hier
ausführlicher beschrieben) z. B. durch Sprühen aufgebracht werden
kann. Die besprühte Wattierung wird erhitzt, z. B.
zweckmäßigerweise indem sie durch einen Heizofen geführt wird, um
die Beschichtung(en) zu trocknen und um die
Polymer-Komponente(n) hochmolekular zu polymerisieren und um die
Bindefaser zu aktivieren. Dies kann zweckmäßigerweise in drei
Durchgängen durch einen solchen Ofen erfolgen, zwei, um jede
Beschichtung nacheinander zu härten, nachdem eine solche
Beschichtung auf jede Seite aufgebracht worden ist, und einen
dritten Durchgang, um die anderen beiden zu ergänzen und um
die Bindefaser in Vorbereitung auf das Heißwalzen zu aktivieren.
Das Faservlies wird um oder durch beheizte Walzen
(S-Führung oder Kalanderverfahren) geführt, um das gehärtete
Harz zu erweichen und zu verstreichen und um seine
vollständige und gleichmäßige Verteilung unter den Fasern auf
beiden Seiten (große Oberflächen) des Vlieses zu
gewährleisten, um einen Faseraustritt aus dem Vlies zu verhindern
und, falls benötigt, zu gewährleisten, daß das Vlies die
gewünschte Dicke aufweist.
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Die Harze, die hier verwendet werden können, werden
verschiedentlich von den unterschiedlichen Herstellern als "weich"
oder "mittel" oder sogar "sehr weich" bezeichnet, sind jedoch
dadurch gekennzeichnet, daß sie Glastemperaturen (Tg) zweiter
Ordnung von etwa 0ºC oder weniger aufweisen. Sie stellen
sowohl Weichheit als auch Drapierbarkeit für das Vlies
bereit, wenn sie z. B. in Kleidung verwendet werden, während sie
als Barriere für einen Faseraustritt aus dem Vlies wirken.
Die fertigen Vliese können ein Flächengewicht von 1,5 bis 12
oz./yd² (50 bis 400 g(m²) und eine Dicke von 0,07 bis 0,20
in./oz./yd² (0,05 bis 0,15 mm/g/m²) aufweisen. Somit werden
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
Vliese aus einer Mischung aus Polyester-Faserfüllstoff
und Bindefasern hergestellt, und die Fasern der Seiten
werden durch eine geeignete Harzbeschichtung vom Weich-Typ
versiegelt. Der Polyester-Faserfüllstoff kann ganz
geschlichtet sein, z. B. wie hier beschrieben, oder kann eine
Mischung von geschlichteten und ungeschlichteten Fasern sein.
Die Faserfüllung kann massiv, hohl oder eine Mischung aus
massiven und hohlen Fasern sei, und ist nicht auf
irgendeinen Typ von Faserquerschnitt beschränkt, d. h. sie
kann kreuzförmig, dreilappig, y-förmig, hantelförmig,
ausgebogt-oval sein und andere nicht-kreisförmige Querschnitte
besitzen sowie rund sein. Die Faserfüllung besitzt ein Denier
pro Filament (dpf) im Bereich von 0,2 bis 10, wobei ein dpf
von etwa 1,65 besonders bevorzugt wird, und sie macht etwa 70
bis 96 Gew.-% der Mischung aus. Die einzelnen Fasern werden
mit einer Kräuselung durch herkömmliche Mittel versehen und
zeigen typischerweise 5 bis 15 Kräuselungen pro in. und
besitzen eine Länge im Bereich von 1,875 bis 7,5 cm (3/4 bis
in.). Die Bindefasern machen etwa 4 bis 30 Gew.-% des
Vlieses aus und können Hülle/Kern- (s/c), Seite/Seite- (s/s)
oder einkomponentige Typen sein. Diese können aus
(Co)polyestern, Polyolefinen, Polyolefin/Polyester,
Polyamid/Polyamid, z. B., und dergleichen erhalten werden. Geeignete Typen
von Bindefasern und ihre Funktionsweisen werden z. B.
beschrieben in "Nonwoven World", März/April 1990, S. 37. Das
Anfangs-dpf für geeignete Bindefasern in der Mischung liegt
typischerweise im Bereich von 2 bis 15, wobei im allgemeinen
ein dpf von 4 verwendet wird. Geeignete Bindefasern schließen
diejenigen ein, die in den zuvor genannten
U.S.-Patentschriften von Scott, Pamm, Frankosky und Marcus, zusammen mit
denjenigen, die bei Harris et al., U.S.-Patentschrift Nr.
4 732 809, Taniguchi et al., U.S.-Patentschrift Nr. 4 789 592
,Tomioka et al., U.S.-Patentschrift Nr. 4 500 384, Hirose et
al., japanische Patentveröffentlichung Kokai 57-210 015
(1982), gezeigt sind und andere in der Technik bekannte, die
im Rahmen der Ofentemperaturen, die hier offenbart sind,
wirken. Bevorzugte Bindefasern schließen die käuflich
erhältlichen "Melty 4080" (Unitika Co., Japan) und die "Es"- und
"EA"-Polyolefine (Chisso Corporation, Japan) ein.
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Die gehärtete Harzbeschichtung auf dem Vlies macht etwa 10
bis 30 Gew.-% des fertigen Faservlieses aus, wobei 12 bis
% bevorzugt werden, und etwa 18% besonders bevorzugt
werden. Wie zuvor angemerkt, besitzt eine geeignete
Harzbeschichtung eine Tg von etwa 0ºC oder weniger. Die geeigneten
Harze werden aus käuflich erhältlichen Acryl- und Vinyllatex-
Zusammensetzungen erhalten, unter denen eingeschlossen sind
z. B. Rhoplex E-32 (Rohm und Haas Co.), TR-934 (Rohm und Haas
Co.), X-4280 J (Kanebo, Japan), diese
Hycar®-Latexzusammensetzungen von B. F. Goodrich Co.: 26146, 26171, 26322, 26083,
26092, 2671, 26120, 2679, 26796, diese Latexprodukte von
National Starch and Chemical Corporation: NACRYLIC X 4445,
NACRYLIC X 788-6007, NACRYLIC X 4483, NACRYLIC X 4460,
NACRYLIC X 4260, NACRYLIC X 4425, NACRYLIC X 4465, NACRYLIC
4401, NACRYLIC X 78-3990, NACRYLIC X 78-3997, NACRYLIC X 78-
3905, NACRYLIC X4280, NACRYLIC 4441, NACRYLIC 78-6114, X-
LINK 2873, X-LINK 2849, X-LINK 78-6119, X-LINK 2893, X-LINK
2833, X-LINK 78-6004, X-LINK 2813, RESYN 2375, DUR-O-SET E-
230, DUR-O-SET E-669, und andere käuflich erhältliche Latexe,
die zu Harzen gehärtet werden, deren Tg-Werte etwa 0 ºC oder
weniger betragen. Einige von solchen käuflich erhältlichen
Harzen und ihre Tg-Werte sind in Broschüren aufgelistet, z. B.
eine von B. F. Goodrich von 1989 mit dem Titel HYCAR® Acrylic
Latexes und eine von der Firma National Starch and Chemical
Corporation mit dem Titel Binders, Saturants, Laminants.
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Die Herstellung der Vliese beginnt im allgemeinen mit einem
herkömmlichen Öffnen und Mischen des
Polyester-Faserfüllstoffes und der Bindefaser, gefolgt von einem Kardieren oder
Krempeln zur Herstellung eines Faserflors. Dieser Flor kann
mit anderen Floren aus einem Zug von Karden oder
Garnettkrempeln geschichtet werden, oder er kann kreuzgelegt oder mit
anderen Floren unter Bildung einer unverfestigten Wattierung
kombiniert werden. Diese Wattierung wird anschließend auf
beiden Seiten der Wattierung mit der Latexzusammensetzung
besprüht und wird dem Ofen zugeführt, um das Harz zu härten
und die Bindefasern zu verfestigen. Die Ofenbehandlung wird
bei 150 bis 190ºC 2 bis 5 min lang durchgeführt und erfolgt
zweckmäßigerweise in drei Durchgängen des Vlieses, wie zuvor
angemerkt. Das Faservlies wird anschließend durch und um
wenigstens zwei Heißwalzen geführt, die eine
Oberflächentemperatur im Bereich von 150 bis 250ºC besitzen (es können
mehr als zwei Walzen verwendet werden). Die Anordnung der
Wattierung kann in einer S-Führung über die Walzen erfolgen,
um einen maximalen Kontakt mit den Walzen bereitzustellen.
Letztere können in Abhängigkeit von der gewünschten Enddicke
der Wattierung einen Abstand von 2 bis 5 mm aufweisen.
Alternativ kann die verfestigte Wattierung durch Kalanderwalzen,
die wie vorstehend erhitzt werden, geführt werden. Bei diesen
Behandlungen kann nur eine Walze, falls gewünscht, erhitzt
werden, und das Vlies wird ein zweites Mal zwischen den Walzen
hindurch oder über die Walzen geführt, um die Gegenseite des
Vlieses zu erhitzen. Die Kontaktzeit auf den Walzen beträgt 3
bis 25 sec. Die Heißwalzenbehandlung erweicht und verstreicht
das Harz, um seine vollständige und gleichmäßige Verteilung
auf der (den) Vliesfläche(n) zu gewährleisten, um einen
Faseraustritt zu verhindern und um eine gleichmäßige Fläche
frei von Klumpen für Bequemlichkeit und ästhetisches
Verhalten bei Gebrauch bereitzustellen. Die Vliese zeigen die
Flächengewicht- und Dickebereiche, die zuvor angegeben worden
sind.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Vliese
zeigen ein wünschenswertes Ausmaß an Wärmebeständigkeit oder
Isolierung, im allgemeinen als CLO-Werte angegeben (siehe
Hwang, U.S.-Patentschrift Nr. 4 514 455). Die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Vliese zeigen
wünschenswerterweise einen CLO-Wert von wenigstens etwa 0,01 CLO/g/m²
(0,36 CLO/oz./yd²) und vorzugsweise von 0,014 CLO/g/m² (0,48
CLO/oz./yd²) oder höher.
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Es ist selbstverständlich, daß die Komponenten und Verfahren,
die hier beschrieben sind, ausgewählt werden sollten, um die
Vliese durch das erfindungsgemäße Verfahren bereitzustellen.
Vorsicht ist bei der Auswahl der Kombinationen geboten, die
diese auch wirklich bereitstellen. Beispielsweise sollte die
Schlichte auf der Faser und dem Latex, der auf das Vlies
aufgebracht wird, so ausgewählt werden, daß sie ausreichend
haftet, so daß das fertige Vlies beispielsweise eine
ausreichende Waschechtheit aufweist.
TESTVERFAHREN
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Die CLO-Bewertungen werden erhalten wie beschrieben bei Hwang
vorstehend.
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Die Waschechtkeit ("WD") der erfindungsgemäßen Vliese wird
anhand der Verfahrensweisen der ASTM D-4770-88 bewertet. In
den Beispielen waren die Platten 60 · 60 cm (24 in. · 24 in.)
groß. Die Haltbarkeitswerte werden für die Messungen, die
gemäß dem Abschnitt 8.6.1 vorgenommen werden, angegeben. Die
erfindungsgemäßen Vliese zeigen einen Wert von 3 oder höher
(Skala Paragraph 8.5).
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Der Faseraustritt oder das Durchstoßen des Oberstoffes wird
als Versiegelungswert ("SR"), durch das bei LeVan
U.S.-Patentschrift Nr. 4 869 771 beschriebene Verfahren gemessen,
wobei ein Versiegelungswert (SR) von 5 ausgezeichnet und ein
Versiegelungswert (SR) von 1 schlecht ist. Die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Vliese zeigen einen
Versiegelungswert (SR) von 3 oder höher.
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Die Weichheit oder Drapierbarkeit der nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Vliese wird gemäß dem der
deutschen Industrienorm 53362 Cantilever (DIN 53362
Cantilever) gemessen, welche die Biegesteifigkeit ("B") der
Wattierung in Maschinen- und Quermaschinenrichtung bestimmt und
addiert. Die addierten Ergebnisse werden mit der
Drapierbarkeit und Weichheit in Beziehung gesetzt. Die
Wattierungsproben werden zu 25 cm Länge und 2,5 cm Breite zugeschnitten
und werden sowohl in Maschinen-(MD) als auch in
Quermaschinenrichtung (XD) zugeschnitten. Jede Testprobe wird gewogen und
ihr Gewicht als "W" aufgezeichnet. Die Biegelänge ("LU") wird
anschließend bestimmt, indem die Probe horizontal auf einer
Plattform gleitet, bis die Front der Biegeprobe einen Winkel
von 4%O und 30 sec erreicht. Anschließend wird die folgende
Berechnung vorgenommen:
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B = F&sub1;(LU÷2)³
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worin B = Biegesteifigkeit in cN.cm²
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LU = Biegelänge in cm
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F&sub1; = 9,8 (W÷L)
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W = Gewicht der Probe in g
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L = Probenlänge in cm.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Vliese
zeigen eine Biegesteifigkeit ("B" ist die Summe der Werte,
bestimmt für MD- und XD-Proben von dem Vlies) von 80
cN.cm² oder weniger:
BEISPIELE
BEISPIEL 1
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Eine Probe von 37,1 kg (82 lb.) von Polyester-Stapel, die
50 Gew.-% Silicon-geschlichtete Faser von 1,83 dtex (1,65
dpf) und 5 cm (2 in.) Schnittlänge und 50 Gew.-% trockene
(keine Schlichte) Faser desselben Deniers und derselben
Schnittlänge enthält, wurde durch einen herkömmlichen
mechanischen Öffner geöffnet und in einen Kastenöffner
eingespeist. In einen getrennten Öffner wurden 8,15 kg (18 lb.)
"Melty 4080"-Bindefaser, 4,4 dtex (4 dpf), 5,08 cm (2 in.)
Schnittlänge, 50/50 s/c gegeben, die zuvor geöffnet worden
ist. Die Bindefaser wurde in denselben Kastenöffner
eingespeist, der die Stapelmischung enthielt, und die Fasern
wurden zunächst von Hand, anschließend durch mechanisches
Schleudern der vereinigten Wirkungen der geneigten und
horizontalen Platten gemischt.
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Die gemischten Fasern wurden zwei getrennten Garnettkrempeln
zugeführt, die jeweils einen Endlosflor von etwa 60 in.
Breite und einem Flächengewicht von etwa 1 oz./yd² (34 g/m²)
erzeugten. Jeder Flor wurde durch einen getrennten Kreuzleger
geführt, der ein kreuzgelegtes Vlies erzeugte, welches auf
ein sich bewegendes Förderband gegeben wurde, dessen
Geschwindigkeit etwa 8 yd./min (7,3 m/min) betrug. Das
Förderband stapelte und vereinigte beide kreuzgelegten Vliese zu
einem fertigen mehrfach gelegten Vlies, das ein
Flächengewicht von etwa 2,7 oz./yd² (90 g/m²) aufwies. Bei einem
kontinuierlichen Betrieb wurde dieses Vlies einer Sprühzone
zugeführt, wo der Latex von Kanebo X-4280J auf die Oberseite
des Vlieses aufgebracht wurde, welches anschließend dreimal
durch einen Ofen geführt wurde (es wurde genügend Latex
aufgebracht, um ein gehärtetes Harz von 9 Gew.-% auf dem
Vlies bereitzustellen). Dieser Durchgang erfolgte bei 150ºC,
und das Harz wurde gehärtet und die Bindefaser während einer
Verweilzeit von etwa 1 min in dem Ofen aktiviert. Nach dem
Austritt des Vlieses aus dem Ofen wurde es umgedreht. Latex
wurde auf die Oberseite ("neue Seite") des Vlieses
aufgebracht, und das Vlies wurde von einem zweiten Förderband zu
einem zweiten Durchgang durch den Ofen (170ºC) gebracht, um
das Harz zu härten und die Bindefaser zu aktivieren. (Auf
dieser Seite ergab sich das Harz zu 9 Gew.-% des Vlieses, um
insgesamt 18 Gew.-% Harz auf dem Vlies zu ergeben.) Die
Wattierung wurde einem dritten Durchgang durch den Ofen
(170ºC) zugeführt, um ein weiteres Erhitzen des Vlieses für
nochmals 1 min bereitzustellen (Erhitzen insgesamt 3 min).
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Das gebundene Faservlies wird bei einer Walzenkontaktzeit von
etwa 12 sec in S-Führungsanordnung (Walzenoberflächen bei 200ºC)
durch ein Paar von Heizwalzen geführt. Der Walzenabstand
betrug 2 mm. Die Wattierung wird auf etwa die Hälfte ihrer
ursprünglichen Dicke zusammengedrückt und wird zu einer Rolle
aufgewickelt. Diese Wattierung (18% Harz, 18% Bindefaser)
besaß ein Flächengewicht von 113,2 g/m² (3,33 oz./ yd²), eine
Dicke von 1,02 cm (0,41 in.), zeigte einen Waschechtheitswert
von 4, einen Versiegelungswert von 5 und eine
Gesamtbiegesteifigkeit von 22,1 cN.cm² (MD = 8,6, XD = 13,5).
BEISPIEL 2
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In der folgenden Tabelle sind die Eigenschaften der anderen
nach dein erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Vliese
angegeben, die durch die Apparatur und die Verfahren, die in
Beispiel 1 vorstehend beschrieben worden sind, unter
Verwendung desselben Latex, derselben Ofen- und Walzentemperaturen
und -zeiten wie in Beispiel 1, hergestellt wurden. In der
Tabelle bedeutet "Faser A" die Fasermischung von Beispiel 1.
Bei allen anderen angegebenen "Fasern" ("B" etc.) wurde die
Bindefaser ("Melty 4080") bereits mit dem Faserfüllstoff
kombiniert und wurde nicht wie in Beispiel 1 gezeigt getrennt
zugegeben.
TABELLE
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Worin Faser B eine 78/22-(W/W)-Mischung ist aus (1) massivem
5-dtex-Polyethylenterephthalat-Stapel von 50 mm Schnittlänge
mit rundem Querschnitt, der eine Polyalkylenoxid-Schlichte
trägt, und (2) "Melty 4080" 4,4 dtex (4 dpf).
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Faser C ist eine 78/7/15-(W/W)-Mischung aus (1) festem
Silicon-geschlichteten 3,3 dtex (3 dpf)
Polyethylenterephthalat-Stapel mit rundem Querschnitt, (2) 7-Loch-Silicon-
geschlichtetem Polyethylenterephthalat-Stapel von 6,1 dtex
(5,5 dpf), hohl mit rundem Querschnitt und (3) "Melty 4080"
(4 dpf); und
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Faser D ist eine 75/25-(W/W)-Mischung aus (1) massivem
Silicon-geglätteten Polyethylenterephthalat-Stapel von 1,83
dtex (1,65 dpf) und 5 cm (2 in.) Schnittlänge mit rundem
Querschnitt und (2) "Melty 4080" 4,4 dtex (4 dpf).