-
Die Erfindung betrifft ein Geländer, insbesondere,
jedoch nicht ausschließlich für den Wohnbereich.
-
Aus dem europäischen Patent Nr. 246057 ist ein Geländer
mit einem Handlauf und einem Sockellauf bekannt, die
durch mehrere Geländerstäbe miteinander verbunden sind.
Die Geländerstäbe sind mit den Läufen schwenkbar
verbunden, was für Herstellung, Transport und Einbau
solcher Geländer von großem Vorteil ist. Dadurch kann
beispielsweise das Geländer vollständig in der Fabrik
hergestellt werden, wodurch die Qualität verbessert und
die Gefahr einer Beschädigung aufgrund schlechter
Einbaubedingungen und eventuell nicht genügend
qualifizierter Arbeitskräfte verringert wird.
-
Aufgrund der Gelenkbauweise kann das gesamte Geländer
derart zusammengeklappt werden, daß die beiden Läufe
dicht nebeneinander und die Geländerstäbe fast parallel
zu ihnen angeordnet sind. Dadurch ist ein sehr kompak
tes Paket gebildet, so daß Lager-, Transport- und
Verpackungskosten reduziert werden können.
-
Ein weiterer Vorteil (der in der Beschreibung erläutert
ist) besteht darin, daß das Geländer an Treppen, deren
Höhe und Steigung geringfügig variiert, in einfacher
Weise dadurch angepaßt werden kann, daß der
Neigungsgrad der Läufe verändert wird, während die
Geländerstäbe vertikal ausgerichtet bleiben. Da an den Enden
der beiden Läufe etwas Material zugegeben ist, besteht
der einzige Arbeitsgang vor Ort darin, nach dem
Positionieren der Endpfosten des Geländers die beiden Läufe
passend zu den Pfosten in Querrichtung zu durchtrennen.
Diese Arbeit kann vor Ort exakt ausgeführt werden.
-
In dem obengenannten Patent ist auch beschrieben, wie
die Erfindung vor allem auf Geländer aus Holz oder
vergleichbaren Materialien wie z. B. Preßmasse oder
Verbundwerkstoffen angewendet werden kann, die nicht den
geringen Querschnitt von Metallgeländern haben. Es gibt
viel Stand der Technik (beispielsweise das auf Burt
erteilte US-Patent Nr. 3174727), in welchem eine
schwenkbare Verbindung zwischen einem Lauf und einem
Geländerstab eines Metallgeländers beschrieben ist. Da Metall
naturgemäß wesentlich fester ist als Holz, ist eine
schwenkbare Verbindung zwischen Geländerstäben und
Läufen aus Metall sehr leicht herzustellen, insbesondere
wenn der aus Metall bestehende Lauf hohl ist. Zum einen
ist es jedoch schwierig, Holz mit solchen Toleranzen zu
bearbeiten, zum anderen ist eine gewisse Dicke und
Festigkeit erforderlich; daraus wird deutlich, daß die
Verfahren und Konstruktionen von Burt und dergleichen
für Geländer aus Holz völlig ungeeignet sind.
-
Ein weiterer Nachteil bei der Konstruktion nach Burt,
bei fast allen Metallkonstruktionen und bei vielen
alten Holzkonstruktionen besteht darin, daß zwar der am
Handlauf befindliche Schwenkmechanismus oft in
wirksamer Weise dadurch verdeckt werden kann, daß er ganz
oder teilweise in der Unterseite des Handlaufes
angeordnet ist, der Schwenkmechanismus am unteren Lauf aber
freiliegt. Dies kann unansehnlich sein und ist im
Wohnbereich nicht erwünscht. Ein weiterer Nachteil besteht
darin, daß in der Oberseite des unteren Laufes sehr oft
Aussparungen vorhanden sind, die zur Aufnahme von
Befestigungen oder der unteren Enden der Geländerstäbe
dienen. Da diese Aussparungen oben offen sind, können sich
in ihnen Finish-Materialien wie z. B. Lack oder Wachse
ansammeln. Bei eingebautem Geländer bilden sie
Sammelbecken für Schmutz und Staub und können sehr
unansehnlich werden.
-
Bei der Erfindung nach der obengenannten EP-A-246057
wurde dieses Problem vermieden, doch weist die
Verbindung zwischen den Geländerstäben und den Läufen auch
bei diesem älteren Patent gewisse Nachteile auf.
-
Fig. 1 zeigt in schematischer Seitenansicht ein
Geländer 10 an einer Treppe 11. Das Geländer 10 hat einen
Handlauf 12 und einen Sockellauf 13, die durch
Geländerstäbe schwenkbar miteinander verbunden sind. Links
in Fig. 1 sind Geländerstäbe 14 gezeigt, die mittels
der in der EP-A-246057 beschriebenen Schwenkvorrichtung
geschwenkt werden können. Es ist erkennbar, daß die
Enden jedes Geländerstabes teilzylindrisch sind und nur
linienförmigen Kontakt mit den Läufen 12 und 13 haben.
Obwohl die Verbindungsvorrichtungen, die die
Schwenkbewegung ermöglichen, stabil und wirksam sind, wird der
offenbare Punktkontakt, der in Fig. 1 bei 15 gezeigt
ist, vielfach als ästhetisch unbefriedigend empfunden.
Der Käufer hält ein Geländer mit einem solchen
offenbaren Punktkontakt für schwächer oder
zerbrechlicher als ein herkömmliches Geländer, bei dem durch den
Umstand, daß die Enden der Geländerstäbe vollständig in
die Läufe eingesetzt sind (oder zu sein scheinen), der
Eindruck besonderer Festigkeit vermittelt wird.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Geländer vorzusehen, das gegenüber dem Geländer des
obengenannten Patentes eine weitere Verbesserung darstellt.
-
Gemäß der Erfindung ist ein Geländer mit einem Handlauf
und einem Sockellauf vorgesehen, die durch mehrere
parallele Geländerstäbe miteinander verbunden sind,
wobei jedes Ende eines Geländerstabes mit dem zugehörigen
Lauf durch eine Schwenkvorrichtung verbunden ist, die
durch eine in dem Lauf ausgebildete Aufnahme gebildet
ist, in die ein Endabschnitt des Geländerstabes passend
einzusetzen ist, sowie durch ein Gelenk, das das Ende
des Geländerstabes mit dem Lauf verbindet, wobei das
Gelenk aus einem an dem Geländerstab zu befestigenden
ersten Teil und einem an dem Lauf zu befestigenden
zweiten Teil besteht, wobei der erste und der zweite
Teil schwenkbar miteinander verbunden sind, derart, daß
der Geländerstab und der Lauf relativ zueinander um
eine quer zu ihnen verlaufende Achse zu bewegen sind,
und wobei das Gelenk eine Feder aufweist, so daß der
Endabschnitt des Geländerstabes mittels einer
Translationsbewegung in die Aufnahme hinein und aus ihr
heraus zu bewegen ist.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist eine
Vorrichtung zum Verbinden eines Geländerstabes mit
einem Handlauf vorgesehen, mit einem an dem Geländerstab
zu befestigenden ersten Teil und einem an dem Handlauf
zu befestigenden zweiten Teil, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsvorrichtung eine Feder aufweist, die
einen den zweiten Teil bildenden langgestreckten Körper
und einen den ersten Teil bildenden gekrümmten Kopf
aufweist, wobei das freie Ende des gekrümmten Kopfes an
einem Geländerstab zu befestigen ist, so daß der
Geländerstab um eine im wesentlichen quer zu dem
Handlauf und dem Geländerstab verlaufende Achse drehbar
und außerdem in axialer Richtung auf den Handlauf zu
und von ihm weg zu bewegen ist.
-
Vorzugsweise ist jeder Teil im wesentlichen in das
zugehörige Bauteil einzustecken.
-
Die Aufnahme in der zugehörigen Seite des Laufes kann
passend zu dem Geländerstab ausgebildet sein.
Normalerweise ist das obere und untere Ende des Geländerstabes
rechteckig (selbst wenn dieser gedrechselt ist). In der
Vergangenheit diente dies zur besseren Verbindung
zwischen dem Geländerstab und dem Lauf und wurde daher aus
ästhetischer Sicht akzeptiert. In diesem Fall sind die
Aufnahmen ebenfalls rechteckig. Die Erfindung eignet
sich jedoch auch für Geländerstäbe, die nicht
rechteckig, sondern z. B. kreisrund und in kreisrunde
Aufnahmen einzusetzen sind.
-
Das in die Aufnahme einzusetzende Ende jedes
Geländerstabes weist eine abgeschrägte Fläche auf. Der Teil des
Geländerstabes, der dem spitzen Winkel zwischen der
abgeschrägten Fläche und der Längsseite des Geländersta
bes am nächsten liegt, muß abgerundet sein, so daß er
mit engem Sitz in die Aufnahme einzusetzen ist. Bei
einem nicht rechteckigen Gelnderstab muß das gesamte
obere Ende fortschreitend abgerundet sein.
-
Die Erfindung ist beispielhaft unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
Fig. 1 in schematischer Seitenansicht ein kombiniertes
Treppengeländer, wobei der linke Teil ein bekanntes
Geländer zeigt, während der rechte Teil ein herkömmliches
nicht verstellbares festes Geländer oder auch ein
erfindungsgemäßes Geländer darstellt;
-
Fig. 2 in Seitenansicht eine Form der Verbindung
zwischen einem Geländerstab und dem Lauf eines Geländers;
-
Fig. 3 eine Ansicht entsprechend Fig. 2, die ein
Geländer an einem Treppenabsatz zeigt;
-
Fig. 4 die Schwenkvorrichtung und die Feder;
-
Fig. 5 eine Seitenansicht der Feder;
-
Fig. 6 eine Vorderansicht der Feder; und
-
Fig. 7 einen Vertikalschnitt des in Fig. 2 gezeigten
Geländerstabes.
-
Die Fig. 2 bis 6 zeigen ein bevorzugtes
erfindungsgemäßes Geländer 54 mit zwei Läufen, von
denen nur der Handlauf 55 abgebildet ist, sowie mehreren
Geländerstäben 56, die zwischen den beiden Läufen
angeordnet sind. Die beiden Enden jedes Geländerstabes 56
sind mit dem zugehörigen Lauf jeweils durch eine
Schwenkvorrichtung verbunden, die nur in bezug auf die
Verbindung zwischen dem Geländerstab 56 und dem
Handlauf 55 beschrieben ist, da die anderen Verbindungen
gleich sind.
-
In Fig. 2 ist der gezeigte Geländerstab 56 Teil eines
ansteigenden Geländers und weist an seinem oberen Ende
57 eine abgeschrägte Stirnfläche 58 auf. Der Handlauf
55 ist mit mehreren im wesentlichen rechteckigen
Ausnehmungen
59 versehen, die in einer Nut ausgebildet
sind, welche sich auf der Innenseite des Handlaufes in
dessen Längsrichtung erstreckt und mittels
Distanzhaltern 60 unterteilt ist. Das obere Ende jedes
Distanzhalters 60 ist an seiner Innenkante bei 61 abgeschrägt,
so daß ein im wesentlichen dreieckiger Absatz 82
gebildet ist. Die Außenkante des oberen Endes des
Distanzhalters 60 bildet bei 62 einen Drehpunkt, der die
Fläche 63 des Geländerstabes 56 berührt. Die
gegenüberliegende Fläche 64 und die Fläche 58 enden an einer
teilzylindrischen übergangsfläche 65, die zum Drehpunkt
62 konzentrisch ist.
-
Damit das Ende 57 des Geländerstabes relativ zu dem
Handlauf 55 verschwenkt und mittels einer
Translationsbewegung relativ zu dem Handlauf in die Ausnehmung 59
hinein und aus ihr heraus bewegt werden kann, ist ein
Federscharnier 66 vorgesehen. In Seitenansicht ist das
Federscharnier 66 im wesentlichen J-förmig und hat
einen langgestreckten Körper 67 sowie eine gekrümmte, den
Kopf der Feder bildende Windung 68. Das freie Ende der
Windung 68 ist bei 69 mit dem oberen Ende der Fläche 63
verbunden. Zur Begrenzung der Bewegung des Körpers 67
des Federscharniers 66 ist zwischen dem Körper 67 und
dem Boden eines in der Ausnehmung 59 vorhandenen Kanals
59a eine starre Platte 70 angeordnet. Für die Platte 70
und das Federscharnier 66 ist ein gemeinsames
Befestigungselement 71 vorgesehen.
-
Zu Lager- und Transportzwecken kann der Geländerstab 56
aus der Position, die in Fig. 2 mit durchgezogenen
Linien dargestellt ist, in die mit strichpunktierten
Linien bezeichnete Position geschwenkt werden.
-
Im Gebrauch ermöglicht die Feder (die noch näher
erläutert werden wird) eine Bewegung der Geländerstab-Enden
relativ zu den Ausnehmungen 59, derart, daß der
Steigungswinkel des Geländers zwischen beispielsweise 38º
und 42º variiert werden kann, was zum Ausgleich von
Herstellungs- und sonstigen Toleranzen ausreicht. Für
andere Anwendungen können selbstverständlich andere
Winkel gewählt werden.
-
Die in Fig. 3 gezeigte leichte Abwandlung stellt ein
zusammenklappbares Geländer für einen Treppenabsatz
oder dergleichen dar. In diesem Fall müssen die
Geländerstäbe 72 rechtwinklig zu dem Handlauf 73 angeordnet
sein, und bei gleicher Ausbildung der Distanzhalter 74
und der Schwenkvorrichtung mit der Feder 56 erstreckt
sich die obere Fläche 75 des Geländerstabes
rechtwinklig zu dessen Längsachse. Im übrigen entspricht die in
Fig. 3 gezeigte Ausführungsform in Gebrauch und
Funktion derjenigen in Fig. 2.
-
Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen die Schwenkvorrichtung mit
dem Federscharnier 66 in vergrößerter Darstellung.
-
Die in Fig. 5 eingetragenen Maße werden in Millimetern
angegeben und betreffen eine geeignete Feder zur
Verwendung in einem Geländer für den Wohnbereich, das
etwa 9 Fuß (= ca. 2,74 m, d. Übers.) hoch ist und
Geländerstäbe aufweist, die eine Kantenlänge von etwa
35 x 35 mm oder ähnlicher Größe haben. Die Feder ist
etwa 0,5 mm dick und besteht aus CS70-Federstahl. Dies
ist dafür ausreichend, daß sich die Federwindung 68
aufbiegen und zurückbiegen kann, um eine
Relativbewegung zwischen den Geländerstäben und den Läufen zu
ermöglichen, die dabei zuverlässig verbunden bleiben. Am
Ende ihrer Windung 68 hat die Feder zwei nach außen
gerichtete Ansätze mit Öffnungen 76, wodurch sie an dem
Geländer zu befestigen ist. Selbstverständlich sind
auch andere Befestigungen möglich.
-
Insbesondere können anstelle der Schrauben 69 und 71
Steckverbindungen, die durch Reibung und/oder
Klebemittel in Aufnahmebohrungen der Geländerstäbe gehalten
sind, von Vorteil sein und die Montage erleichtern. Die
Distanzhalter werden normalerweise nach dem Befestigen
der Federn an den Läufen eingesetzt.
-
Durch die oben beschriebenen Ausführungsformen wird die
Aufgabe gelöst, ein dekoratives, ästhetisch
ansprechendes Geländer vorzusehen, bei dem die Enden der
Geländerstäbe innerhalb der Läufe angeordnet und keine
Öffnungen vorhanden sind, in denen sich Staub oder
dergleichen ansammeln kann. Das Erscheinungsbild des
Geländers entspricht in jeder Hinsicht dem eines
herkömmlichen starren Geländers, hat jedoch den Vorteil, daß
es zur Montage bei unterschiedlichen Bedingungen
geringfügig nachjustiert und zur Vereinfachung von
Lagerung, Verpackung und Transport fast vollständig
zusammengeklappt werden kann.
-
Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen
Einzelheiten beschränkt, und innerhalb des Schutzbereiches
der Erfindung sind Abwandlungen möglich.