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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Blutwäsche. Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Vorrichtung zur Blutwäsche, mit der in
wirksamer Weise das Auftreten eines Blutdrucksturzes während der Durchführung der
Dialyse/Filtration verhindert werden kann und mit der die Sicherheit und die
Betriebseigenschaften wirksam verbessert werden können.
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In jüngster Zeit wird allgemein eine medizinische Blutwäschebehandlung durchgeführt, die
ein sogenanntes künstliches Organ verwendet und deren hervorragende Wirkung anerkannt
ist. Bei dieser Behandlung wird das Blut nach der Entnahme aus dem lebenden Körper
durch ein Gehäuse im Kreislauf geführt, welches eine semipermeable Membran umfaßt,
wobei das Blut einer vorbestimmten Reinigungsbehandlung durch Dialyse oder Filtration an
der semipermeablen Membran unterzogen wird, die Menge des Blutes durch Entziehen von
Wasser gesteuert bzw. geregelt wird, und wobei anschließend das Blut wieder in den
lebenden Körper zurückgeführt wird. Auf diese Weise wird künstlich die Nierenfunktion und
Leberfunktion erzielt. Typisch ist eine medizinische Behandlung durch Blutdialyse oder
-filtration unter Verwendung einer sogenannten künstlichen Niere, die bei einem Patienten
mit Niereninsuffizienz angewendet wird.
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Zur Durchführung einer Blutwäsche mit einer künstlichen Niere ist es notwendig, das Blut
an einer Stelle des lebenden Körpers zu entnehmen, an der eine ausreichende Menge von
Blut erhalten werden kann. Da es schwierig ist, eine ausreichende Menge von Blut aus einer
Vene zu erhalten, die in der Nähe der Oberfläche liegt, wird normalerweise eine Operation
durchgeführt, die Shunt heißt. Ein Shunt ist eine Operation, bei der z.B. in einer Region
wie einem Arm eine der in tieferen Bereichen des Körpers liegenden Arterien mit einer in
der Nähe der Körperoberfläche liegenden Vene verbunden wird, um einen Nebenschluß zu
erzeugen. Auf diese Weise kann die Menge des durch die Vene strömenden Blutes
vergrößert werden. Es wird dann eine dicke Nadel (eine Punktionsnadel) von allgemein 15 bis 17
gage verwendet, um die Fistel, nämlich die arterialisierte Vene, zu punktieren und Blut mit
einer Rate von ungefähr 250 ml/min unter Verwendung einer Blutpumpe zu entnehmen und
das Blut zu einer Reinigungseinrichtung zu leiten. In dieser Einrichtung wird die Reinigung
und das Entziehen von in dem Blut enthaltenen Wasser durchgeführt.
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Aufgrund der oben genannten Behandlung tritt bei bestimmten Patienten, die sich der
medizinischen Behandlung durch die Blutdialyse (das im Folgenden verwendete Wort
"Dialyse" umfaßt die Filtration) unterziehen, ein Phänomen auf, bei dem der Blutdruck während
der Dialyse abnorm gesenkt wird. Dieser scharfe Abfall des Blutdrucks verursacht
Symptome wie Übergeben und Krämpfe und Verlust des Bewußtseins. In extremen Fällen kann
das Abfallen des Blutdrucks für den Patienten lebensbedrohlich sein. Dies bezeichnet man
als Dialysehypotension. Man hat ermittelt, daß 10 bis 20 % aller Patienten während der
medizinischen Behandlung der Blutdialyse zwei- oder dreimal einen Schock bekommen.
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Um das Auftreten von Dialysehypotensionssymptomen während der Durchführung der
Dialyse zu vermeiden, ist es notwendig, den Blutdruck des Patienten kontinuierlich zu messen
und Gegenmaßnahmen wie die Steuerung bzw. Regelung der Wasserentzugsrate und/ oder
des Zuführens von Zusatzflüssigkeit in das Blut in Abhängigkeit von der Veränderung des
Blutdrucks zu ergreifen.
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Da jedoch herkömmliche Dialysegeräte keine geeignete Einrichtung zum automatischen
Messen des Blutdrucks aufweisen, ist es notwendig, daß eine Krankenschwester od. dgl.
den Blutdruck in vorbestimmten Zeitintervallen durch herkömmliches Abhorchen mißt und
die Wasserentzugsrate von Hand steuert bzw. regelt oder Zusatzflüssigkeit zuführt. Diese
Behandlung ist sehr unbequem für die Patienten und das Personal. Darüberhinaus ist es, da
die Dialysehypotension in Intervallen von einer oder zwei Minuten auftritt, sowohl sehr
schwierig, das Auftreten des Schocks unverzüglich zu bemerken, als auch das Auftreten des
Schocks auf der Grundlage der oben genannten Messung des Blutdrucks bei vorbestimmten
Zeitintervallen vorherzusagen. Aus diesem Grunde kommen die Gegenmaßnahmen für den
Schock leicht zu spät.
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Um den Blutdruck in einem Blutgefäß messen zu können, ist deshalb eine Nadel hergestellt
worden, die zwei zueinander parallele Öffnungen aufweist, wobei die eine Öffnung dazu
verwendet wird, Blut aus dem Blutgefäß zu entnehmen, und wobei die andere dazu
verwendet wird, den Blutdruck innerhalb des Blutgefäßes zu einem Druck-Meßwertaufnehmer zu
übermitteln. Allerdings ist die Nadel mit zwei Öffnungen wegen ihrer komplizierten
Fertigungsschritte teuer. Da ihr Durchmesser wesentlich größer ist als derjenige einer
herkömmlichen Punktionsnadel, ist es weiter sehr schwierig, das Blut zu stillen, nachdem die Nadel
herausgezogen worden ist. Aus diesem Grunde ist die Nadel mit zwei Öffnungen in der
Praxis nicht verwendet worden.
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Die FR-A-2 179 980 offenbart eine Blutdialysevorrichtung vom geschlossenen Typ, in
welcher der Blutdruck gemessen wird. Das aus einem Blutgefäß entnommene Blut wird durch
einen Katheter zu einem Blutstandsmesser transportiert, der in seinem oberen Abschnitt mit
Gas und in seinem unteren Abschnitt mit Blut gefüllt ist. Der Blutdruck in dem Blutgefäß
wird an dem Blutstandsmesser gemessen und der gemessene Wert des Blutdrucks wird
durch eine Steuer- bzw. Regeleinrichtung dazu verwendet, die Drehgeschwindigkeit der
Pumpe zu regulieren. Nachdem das Blut das Meßgerät passiert hat, wird es zum Reinigen
über einen Schlauch zu der Dialyseeinrichtung transportiert und wieder zu dem Blutgefäß
zurückgeführt. Da der Blutdruck durch Zuführen von Blut durch einen Schlauch zu einem
Blutstandsmesser gemessen wird, schwankt der gemessene Wert des Blutdrucks leicht, was
auf Biegen des Schlauchs, Veränderung in der Umgebungstemperatur oder negativen Druck
durch die Pumpe od. dgl. hervorgerufen wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Blutwäschevorrichtung anzugeben, die ein
kontinuierliches und automatisches Messen des Blutdrucks während der Dialyse und/oder
Filtration ermöglicht und die es ermöglicht, die Wasserentzugsrate und/oder die Zufuhrrate
der Ergänzungsflüssigkeit in Abhängigkeit von dem gemessenen Blutdruck zu steuern bzw.
zu regeln.
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Dieses Problem wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen des Patentanspruchs gelöst.
Bei der Blutwäschevorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Blutdruck in
einem Blutgefäß durch einen Druck-Meßwertaufnehmer über einen Nadeldetektor
übermittelt, der während der Dialyse/Filtration in einem Körper angeordnet werden muß, und zwar
durch eine innere Öffnung einer Punktionsnadel. Der Blutdruck des Patienten wird
kontinuierlich und automatisch durch den Druck-Meßwertaufnehmer gemessen und es werden
Gegenmaßnahmen wie die Steuerung bzw. Regelung der Wasserentzugsrate oder die
Zuführung von Ergänzungsflüssigkeit in Abhängigkeit von dem ermittelten Blutdruck ergriffen,
so daß die Sicherheit des Dialyse-/Filtrationsvorgangs in wirksamer Weise verbessert
werden kann.
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Bei der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiter ein Nadeldetektor zum
Ermitteln des Blutdrucks durch eine Einführöffnung für Nadeldetektoren eingeführt, die an
einer Wandung einer Blutzuführleitung (üblicherweise ein Schlauch aus Kunstharz) gebildet
ist, und die stromabwärts der Punktionsnadel zur Entnahme des Blutes liegt. Der
Nadeldetektor wird weiter durch eine innere Öffnung der Punktionsnadel in das Blutgefäß
eingebracht, so daß es nicht notwendig ist, den Nadeldetektor zusätzlich direkt durch die Haut in
das Blutgefäß einzustechen. Aus diesem Grunde vermeidet die Vorrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung Schmerzen und Unannehmlichkeiten für die Patienten.
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Es ist charakteristisch für die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, daß keine
Luft in das Blut eingeführt wird, und daß kein Blut aus der Einstichstelle des Nadeldetektors
aus läuft, weil die Einsatzöffnung gute Veschlußeigenschaften aufweist und der äußere
Durchmesser des Nadeldetektors dünn genug ist. Es ist weiter eine hervorragende
Eigenschaft der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, daß die Spitze des
Nadeldetektors immer tief genug in dem Blutgefäß gehalten wird, weil die Einsetzöffnung für den
Nadeldetektor in einer geeigneten Lage an einer Wandung einer Blutzuführleitung (Schlauch
aus Kunstharz) und stromabwärts der Punktionsnadel angeordnet ist.
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Weiter kann die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ökonomisch gefertigt
werden, weil die oben genannte Vorrichtung zum Messen des Blutdrucks einen Aufbau
aufweist, in welchem ein Nadeldetektor von einfachem Aufbau durch eine innere Öffnung
einer herkömmlichen Punktionsnadel in ein Blutgefäß eingebracht wird, und weil der über die
innere Öffnung der Punktionsnadel übermittelte Blutdruck gemessen wird. Da der
Nadeldetektor im Verhältnis zu dem inneren Durchmesser der verwendeten Punktionsnadel einen
ausreichend dünneren äußeren Durchmesser aufweist, besteht nicht die Gefahr, daß der
Nadeldetektor dem durch die Punktionsnadel strömenden Blutstrom einen großen Widerstand
entgegensetzt.
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Figur 1 ist eine schematische Veranschaulichungsansicht einer Ausführungsform einer
Blutwäschevorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung;
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Figur 2 ist eine Veranschaulichungsansicht, welche Einrichtungen zum Ermitteln des
Blutdrucks in der Vorrichtung gemäß Figur 1 darstellt;
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Figur 3 zeigt zwei Graphen, von denen der obere Graph den mit einem in eine
Punktionsnadel eingesetzten Nadeldetektor ermittelten Blutdruck darstellt, der kontinuierlich
während des momentanen Dialysevorgangs unter Verwendung der
Blutwäschevorrichtung aus Figuren 1 und 2 ermittelt wird, und wobei der untere Graph den mit
einer normalen, in eine Arterie eingestochenen Nadel ermittelten Druck darstellt;
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Figur 4 zeigt zwei Graphen, die den Durchschnittsblutdruckwert aus Figur 3 darstellen,
wobei der obere Graph den Blutdruck betrifft, der mit dem in der Punktionsnadel
angeordneten Nadeldetektor ermittelt wurde, und wobei der untere Graph den
Blutdruck betrifft, der mit der normalen, in die Arterie eingestochene Nadel
ermittelt wurde.
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Als nächstes wird eine Ausführungsform einer Blutwäschevorrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung detailliert mit Bezug auf die Zeichnungsfiguren beschrieben.
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Figur 1 ist eine schematische Ansicht einer Blutwäschevorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung. In Figur 1 bezeichnet Bezugsziffer 10 eine Dialysevorrichtung (Dialysierer), die
ein Gehäuse umfaßt, in welchem eine filmähnliche, röhrenähnliche oder hohlfaserähnliche,
semipermeable Membran eingeschlossen ist. Die Dialysevorrichtung 10 ist mit einer
Blutzuführleitung 12 zum Einführen des aus dem Körper eines Patienten über ein Punktionsnadel
42 (siehe Figur 2) entnommenen Blutes verbunden. Eine vorbestimmte Menge von Blut
wird in die Dialysevorrichtung 10 durch eine Blutpumpe 14 eingebracht, die an einem Pfad
der Blutzuführleitung 12 angeordnet ist. Das durch die Dialyservorrichtung 10 gereinigte
Blut wird dem Körper des Patienten über eine Blutträgerleitung 16 zurückgeführt. Die
Blutzuführleitung 12 und die Blutträgerleitung 16 sind mit einer Luftkammer 18 versehen, so
daß verhindert wird, daß Luft in den Körper des Patienten eindringt.
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Eine Dialysatzuführleitung 20 und eine Dialysatabführleitung 22 sind mit der
Dialysevorrichtung 10 verbunden. Die Leitung 20 dient dazu, das Dialysat in die Vorrichtung 10
einzuführen. Die Leitung 22 dient dazu, jenes Dialysat wegzuführen, das durch die
semipermeable Membran in der Dialysevorrichtung 10 in Kontakt mit dem Blut geraten ist, oder
um unerwünschte oder schädliche Substanzen, welche durch die Dialyse und/oder das
Filtern
durch die semipermeable Membran aus dem Blut entfernt worden sind, abzuleiten. An
einem Pfad der Dialysatzuführleitung 20 und der Dialysatabführleitung 22 ist eine bekannte
Steuer- bzw. Regeleinrichtung 24 zum Zuführen von Dialysat und zum Entfernen von
Wasser angeordnet. Die Einrichtung 24 steuert bzw. regelt die Durchflußrate des Dialysats und
sden Dialysatdruck. Durch diese Steuer- bzw. Regeleinrichtung 24 wird die Druckdifferenz
zwischen der Blutseite und der Dialysatseite, die durch die semipermeable Membran in der
Dialysevorrichtung 10 getrennt sind, gesteuert bzw. geregelt, und der Wasserentzug aus der
Innenseite des Körpers wird in Abhängigkeit von der Druckdifferenz ausgeführt.
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Eine Fluidträgerleitung 28, die in Verbindung mit einem Tank 26 für Ergänzungsflüssigkeit
steht, ist mit dem Pfad der Blutträgerleitung 16 verbunden. In dem Tank 26 ist ein
Elektrolyt (Ergänzungsflüssigkeit) wie z.B. eine physiologische Salzlösung enthalten. Durch eine
Flüssigkeitsträgerpumpe 35, die an einem Pfad der Leitung 28 angeordnet ist, wird der
Elektrolyt dem konzentrierten Blut nach der Filtration beigemischt oder hinzugeführt. Das
Blut, dessen Zusammensetzung der Blutkomponenten durch den oben genannten Vorgang
gesteuert bzw. geregelt wird, wird dem Körper des Patienten wieder durch die
Blutträgerleitung 16 zurückgeführt.
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In der vorliegenden Ausführungsform wird, wie in Figur 1 gezeigt, der Betrieb der
Steuerbzw. Regeleinrichtung 24 für die Dialysatzufuhr und den Wasserentzug, welcher die Menge
des von der Dialysiervorrichtung 10 entzogenen Wassers steuert bzw. regelt und der Betrieb
der Flüssigträgerpumpe 30, die die Zuführmenge an Ergänzungsflüssigkeit steuert bzw.
regelt, durch eine Steuer- bzw. Regeleinrichtung 32 für den
Wasserentzug/Ergänzungsflüssigkeitszufuhr gesteuert bzw. geregelt. Die Steuer- bzw. Regeleinrichtung 32 ist mit einem
Druck-Meßwertaufnehmer 34 verbunden, welcher den Blutdruck mißt. Der von dem
Druck-Meßwertaufnehmer 34 ermittelte Blutdruckwert des Patienten wird mit einem von
einer Eingabeeinrichtung 36 vorbestimmten Referenzwert verglichen. Basierend auf diesem
Vergleichswert steuert bzw. regelt die Einrichtung 32 den Betrieb der Einrichtung 24 und
der Pumpe 30.
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Wie in Figur 2 dargestellt, ist ein Nadeldetektor 40, dessen Spitze in ein Blutgefäß 38
eingeführt worden ist, welches z.B. im Arm eines Patienten liegt, mit dem
Druck-Meßwertaufnehmer 34 verbunden. Auf diese Weise wird der Blutdruck innerhalb des Blutgefäßes 38
über den Nadeldetektor 40 zu dem Druck-Meßwertaufnehmer 34 übermittelt. Die innere
Öffnung des Nadeldetektors 40 ist mit einer physiologischen Salzlösung gefüllt, so daß das
Blut nicht in den Nadeldetektor 40 eindringt. Wenn der Nadeldetektor 40 in das Blutgefäß
38 in einer der Richtung des Blutstroms entgegengerichteten Richtung eingesteckt wird,
wird der Blutdruck innerhalb des Blutgefäßes 38 auf die physiologische Salzlösung
innerhalb des Nadeldetektors 40 und von dort weiter an den Druck-Meßwertaufnehmer 34
übertragen. Auf diese Weise kann der Blutdruck innerhalb des Blutgefäßes 38 durch den Druck-
Meßwertaufnehmer 34 kontinuierlich ermittelt werden.
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Der Nadeldetektor 40 wird nicht unmittelbar in den Arm des Patienten gestochen, jedoch
tief genug eingesteckt, um das Innere des Blutgefäßes 38 durch die innere Öffnung einer
Punktionsnadel 42 zu erreichen, die in das Blutgefäß 38 zur Entnahme des Blutes aus dem
Körper eingestochen worden ist. D.h., in dieser Ausführungsform wird der Nadeldetektor
40 in einen Blutpfad durch eine Einsetzöffnung 46 eingesetzt und durch die innere Öffnung
der Punktionsnadel 42 in das Blutgefäß 38 geleitet. Die Einsetzöffnung 46 für den
Nadeldetektor 40 ist an einer Wandung eines aus Kunstharz hergestellten Schlauchs 44 in der Nähe
der Punktionsnadel 42 ausgebildet. Der Schlauch 44 ist mit der Punktionsnadel 42
verbunden und dient als Blutzuführleitung 12. Genauer gesagt ist die Einsetzöffnung 46 an der
Wandung in einer Lage ausgebildet, die von einer verbundenen Fläche der Punktionsnadel
42 und des Schlauchs 44 5 bis 10 mm entfernt ist. Die Einsetzöffnung 46 ist mit einem Teil
wie z.B. einem Gummiventil versehen, welches gute Verschlußeigenschaften aufweist.
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Wenn der Nadeldetektor 40 wie oben dargestellt angeordnet wird, muß der Patient nicht mit
einer zusätzlichen Nadel zum Messen des Blutdrucks gestochen werden. Weiterhin ist die
Anbringung des Nadeldetektors 40 keine Last für den Patienten, da nachdem der
Nadeldetektor 40 einmal beim Patienten angebracht ist, kein Befestigen oder Lösen des
Nadeldetektors 40 mehr ausgeführt wird, bis der Dialysevorgang beendet ist. Da der Blutdruck
während der Dialyse kontinuierlich und automatisch durch den Druck-Meßwertaufnehmer 34
ermittelt wird, indem der Nadeldetektor 40 nur einmal angebracht und wieder entfernt
werden muß, kann die Last der Beobachtung der Blutdruckschwankung für jemanden, der den
Blutdruck mißt, erheblich vermindert werden.
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Der Druck innerhalb der inneren Öffnung des Schlauchs 44 und der Punktionsnadel 42, die
beide als Blutzuführleitung 12 dienen, wird nicht geringer als der Atmosphärendruck
während des Betriebs der Blutpumpe 14. Wenn beispielsweise Blut mit einer Rate von
200 ml/min entnommen wird, beträgt der Innendruck ungefähr -40 mmHg. Wenn sich die
Spitze des Nadeldetektors 40 in der Punktionsnadel 42 befindet, könnte man denken, daß es
eine Möglichkeit gibt, daß der durch den Nadeldetektor 44 übermittelte Blutdruck unter
dem Einfluß eines solchen negativen Drucks weit unter den arteriellen Druck abfällt. Wenn
allerdings die Spitze des Nadeldetektors 40 so angeordnet wird, daß er ausreichend von der
Spitze der Punktionsnadel 42 wegragt, so daß die Spitze des Nadeldetektors 40 eine tiefe
Lage in dem Blutgefäß 38 erreicht, kann der Blutdruck in dem Blutgefäß 38 ebenso exakt
gemessen werden, wie ohne den Einfluß des negativen Drucks.
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Unter Berücksichtigung der oben genannten Bedingung wird in der vorliegenden
Ausführungsform die Einsetzöffnung 46 an einer Wandung des mit der Punktionsnadel 42
verbunden Kunstharzschlauchs 44 in einem geeigneten Abstand von der Verbindungsfläche mit der
Punktionsnadel 42 ausgebildet. Aus diesem Grunde kann der Nadeldetektor 40 sehr einfach
in die Öffnung 46 eingesetzt und die Spitze des Nadeldetektors 40 in einer geeigneten Lage
innerhalb des Blutgefäßes 38 gehalten werden. Weiterhin wird durch Verwenden einer
Einsetzöftnung mit guter Verschlußeigenschaften als Einsetzöffnung 46 wirksam das Eintreten
von Luft in das Blut oder das Austreten von Blut aus der Einsetzöffnung 46 verhindert.
Obwohl die Punktionsnadel 42 und die Detektornadel 40 grundsätzlich bei einem Blutgefäß
mit Shunt verwendet werden, kann auch eine andere Arterie oder Vene geeignet ausgewählt
werden, solange eine ausreichende Menge von Blut erhalten werden kann, um den
gewünschten Dialyse-/Filtrationsvorgang durchzuführen.
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Man könnte meinen, daß das Einsetzen des Nadeldetektors 40 durch die Punktionsnadel 42
den Widerstand gegen die Blutströmung in der Punktionsnadel 42 erhöht. Wenn allerdings
eine sehr dünne Nadel mit einem äußeren Durchmesser von ungefähr 25 gage als
Nadeldetektor 40 verwendet wird, erhöht die Anwesenheit des Nadeldetektors 40 nicht den
Widerstand gegen die Blutströmung in der Nadel 42 und dem Schlauch 44, weil, um genügend
Blut zu erhalten, normalerweise eine Punktionsnadel 42 mit einem äußeren Durchmesser
von 15 bis 17 gage und weil als Schlauch 44 normalerweise einer mit einem inneren
Durchmesser von ungefähr 6 mm verwendet wird.
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In der oben genannten Blutwäschevorrichtung wird der Wert des von dem
Druck-Meßwertaufnehmer 34 durch den Nadeldetektor 40 ermittelten Blutdrucks in die Steuer- bzw.
Regeleinrichtung 32 für den Wasserentzug/die Ergänzungsflüssigkeitszufuhr eingegeben, und der
Wert wird mit einem durch eine Setzeinrichtung 36 vorher gesetzten Referenzwert
verglichen. Auf diese Weise kann der Zustand des Patienten während des
Dialyse-/Filtrationsvorgangs automatisch und kontinuierlich überwacht und die Behandlungen in Anpassung an
diese Bedingungen automatisch und schnell durchgeführt werden.
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Ein unterer Grenzwert für den Blutdruck (beispielsweise 70 % des anfänglichen Wertes des
Blutdrucks) und eine erlaubte maximale Anstiegsrate des Blutdrucks (beispielsweise
20 mmHg/min) werden vorher durch beispielsweise die Setzeinrichtung 36 festgesetzt, und
der Wert des Blutdruckeingangssignals aus dem Druck-Meßwertaufnehmer 34 wird mit dem
in der Einrichtung 32 gesetzten Wert verglichen. Wenn der Eingangswert außerhalb der
Toleranz liegt, wird eine geeignete Behandlung durchgeführt, d.h. ein Betriebssignal wird
zu der Steuereinrichtung 24 für Dialysatzufuhr/Wasserentzug und zu der
Flüssigkeitsträgerpumpe 30 übermittelt, so daß der Betrieb der Einrichtung 24 so gesteuert bzw. geregelt
wird, daß die Menge des Wasserentzugs im wesentlichen gleich Null ist, und daß eine
vorbestimmte Menge von Ergänzungsflüssigkeit dem Blutgefäß durch die Pumpe 30 mit
konstanter Rate (beispielsweise eine Menge von ungefähr 100 ml und eine Rate von ungefähr
200 ml/min) zugeführt wird.
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Mit der in Figuren 1 und 2 gezeigten Blutwäschevorrichtung wurde eine Dialyse
durchgeführt, wobei eine Fistel eines Arms eines Patienten mit der Punktionsnadel 42 und dem
Nadeldetektor 40 versehen wurde. Der während des Vorgangs kontinuierlich ermittelte Wert
des Blutdrucks ist zum Teil in den Figuren 3 und 4 dargestellt. In Figur 3 ist die
Schwankung zwischen dem maximalen und minimalen Blutdruck dargestellt und in Figur 4 ist der
rechnerisch bestimmte Mittelwert desselben dargestellt. In beiden Figuren 3 und 4 zeigt der
obere Graph den von dem innerhalb der Punktionsnadel 42 angeordneten Nadeldetektor 40
gemessenen Blutdruck an. Der Dialysevorgang wurde in Abhängigkeit von dieser
Schwankung des Blutdrucks gesteuert bzw. geregelt. Der untere Graph zeigt den Blutdruck
(arterieller Druck), der mit einer herkömmlichen Nadel zum Messen des Blutdrucks gemessen
worden ist, die in einer Arterie des anderen Arms des Patienten zu Vergleichszwecken
gestochen wurde. Man erkennt, daß der obere und untere Graph miteinander korreliert,
wodurch festgestellt wurde, daß der Blutdruck dem arteriellen Druck entspricht und von dem
in die Punktionsnadel 42 eingesetzten Nadeldetektor 40 exakt ermittelt wird.
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Während des Dialysevorgangs wurde die Menge des Blutstroms auf ungefähr 200 ml/min
festgesetzt und der Wasserentzug bei einem ermittelten Blutdruck von 70 % (Punkt A in
Figur 3) eines anfänglichen Wertes (der Wert des Blutdrucks zu Beginn der Dialyse)
gestoppt. Wenn er weiter auf 60 % (Punkt B in den Figuren) abgesenkt wurde, wurden
100 ml der Ergänzungsflüssigkeit mit einer Rate von 200 ml/min zugeführt, und wenn er
wieder auf 70 % (Punkt C in den Figuren) angestiegen war, wurde der Wasserentzug
wieder gestartet. Aus diesem Grunde konnte der Dialysevorgang fortgesetzt werden, wobei
wirksam eine Dialysehypotension vermieden wurde.
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Obwohl die Ausführungsform der Blutwäschevorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung oben im Detail beschrieben worden ist, sollte bemerkt werden, daß es sich nur um
eine Ausführungsform handelt und daß die vorliegende Erfindung hierdurch nicht auf diese
Ausführungsform beschränkt werden soll. Eine Dialysevorrichtung wird in der
Blutwäschevorrichtung der obigen Ausführungsform verwendet, allerdings ist es überflüssig
festzustellen, daß vorliegende Erfindung auch vorteilhaft mit einer Filtrationsvorrichtung verwendet
werden kann, mit der eine Reinigung und ein Entfernen von Wasser aus dem Blut durch
einen einfachen Filtrationsvorgang an einer semipermeablen Membran ohne Verwendung
eines Dialysats durchgeführt werden kann, und weiter auch bei einer
Dialyse/Filtrationseinrichtung angewendet werden kann, mit welcher Blut durch einen Dialysevorgang und einen
Filtrationsvorgang gereinigt wird.
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In der obigen Ausführungsform wird ein Gummiventil als Einsetzöffnung 46 verwendet,
welches auf dem Schlauch 44 ausgebildet ist und als Blutzuführleitung 12 dient, so daß der
Nadeldetektor 40 leicht in die Punktionsnadel 42 von außerhalb eingesetzt werden kann. Es
ist möglich, je nach Anforderungen für die Öffnung jede Art von bekanntem Material und
Aufbau zu verwenden,. Der Nadeldetektor 40 ist üblicherweise aus Metall wie z.B.
rostfreiem Stahl oder aus Kunstharz mit guter Biokompatibilitat (eine Eigenschaft, die keine
negativen Effekte auf das Blut zeigt) wie z.B. Polytetrafluorethylen, Silikon od. dgl.
gebildet. Hinsichtlich Blutgefäßverletzungen ist es bevorzugt, daß der Nadeldetektor 40 aus
Kunstharz hergestellt ist.