DE69127465T2 - Verwendung einer zusammensetzung zum rauchenn - Google Patents

Description

• Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer Rauchzusammensetzung mit hohem Nikotingehalt.
Hintergrund der Erfindung
• Exzessives Rauchen wird nun als eines der gesundheitlichen Hauptprobleme auf der ganzen Welt betrachtet. Das vorteilhafteste, was ein starker Raucher tun kannv ist daher das Rauchen zu reduzieren oder vorzugsweise damit vollständig aufzuhören. Die Erfahrung zeigt allerdings, daß die meisten Raucher dies extrem schwierig finden. Es wird allgemein angenommen, daß sich diese Schwierigkeit aus dem Umstand ergibt, daß starke Raucher nikotinabhängig sind, was als einer der Risikofaktoren des Tabakrauchens angesehen wird. Die wichtigsten Risikofaktoren sind allerdings Substanzen, die während der Verbrennung des Tabaks gebildet werden, wie Kohlenstoffmonoxid, Teerprodukte, Aldehyde und Blausäure. Beim Versuch, Teer und andere schädliche Substanzen im Rauch durch Modifikation des Zigarettentabaks oder durch die Verwendung verschiedener Filter zu vermindern, scheint allerdings, als ob auch der Nikotingehalt verringert wird. Für den Raucher ist es im allgemeinen unerwünscht, den Nikotingehalt zu vermindern, da er dazu neigt, den geringeren Nikotingehalt durch intensiveres Rauchen und tiefere Züge zu kompensieren. Am Ende ist es meistens so, daß der Raucher trotz des Umstandes, daß die Zigarette "sauberer" ist, denselben Betrag an schädlichen Bestandteilen inhaliert. Wenn Nikotin in einer geeigneten Weise in ein Tabakprodukt eingebracht werden könnte und wenn das Nikotin durch die Gluthitze freigesetzt und in die Rauchpartikel eingebracht würde, so könnte dies daher vielleicht den Wunsch des Rauchers zur Steigerung der Inhalationsvolumina unterdrücken. Die Folge hievon wäre dann, daß der Nikotinbetrag ungeändert bleibt, wogegen der Betrag schädlicher Substanzen verringert ist.
Zusammenfassung der Erfindung
• Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Rauchzusammensetzung, bei der Nikotin in Form eines zwischen einem Cyclodextrin und Nikotin gebildeten Einschlußkomplexes aufweist, der in einem Rauchmaterial, wie normalem Tabak, einem nikotinfreien Kräutermaterial oder Tabak mit niedrigem Teergehalt, enthalten ist. Das Cyclodextrin ist vorzugsweise ein α-, β- oder γ-Cyclodextrin.
• Cyclodextrine sind früher in Tabakwaren verwendet worden. Es ist somit z.B. aus de US-Patent 3 047 431 bekannt, Geschmacksstoffe in Form eines Einschlußkomplexes der Tabakware beizufügen. Cyclodextrine sind auch als Zusatzstoffe für Zigarettenfiltermaterialien zwecks Absorption von Nikotin und Teer vorgeschlagen worden (vgl. DE 2 527 234 und JP 51 032 799).
• Der Cyclodextrin-Einschlußkomplex kann gemäß dem Fachmann wohlbekannter Verfahren hergestellt werden. Die gebräuchlichsten Verfahren bestehen im Rühren oder Schütteln einer wässrigen Lösung des jeweiligen Cyclodextrins mit dem Nikotin. Die Reaktion wird vorzugsweise in einem gemeinsamen Lösungsmittel, wie Wasser, durchgeführt.
• Erfindungsgemäß kann der Komplex mit Tabak oder einem nikotinfreien Rauchmaterial gemischt werden.
• Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert:
Beispiel 1
• Bereitung eines Einschlußkomplexes von β-CD und Nikotin (β-CD-N).
• 100 g Wasser wurden auf 75ºC erhitzt. 28 g β-CD-N wurden zugesetzt und gelöst während die Lösung gerührt wurde. 3,5 ml Nikotin wurden zugesetzt. Die Mischung wurde für etwa 4 h bei Zimmertemperatur gerührt. Die erhaltene Mischung wurde filtriert und in einem Trockenofen bei 35ºC getrocknet.
Beispiel 2
• Eine herkömmliche Pfeife wurde mit einem Kräutermaterial versehen, das aus Honeyrose de Luxe Herbal Cigarettes gewonnen wurde. Dieses Material ist gemäß den Angaben auf der Zigarettenpackung garantiert nikotinfrei und wurde bei dem vorliegenden Experiment verwendet, um zu sehen, ob das Nikotin tatsächlich von dem Einschlußkomplex freigesetzt wurde. Falls normaler Tabak verwendet worden wäre, wäre es schwierig gewesen, den Nikotinbetrag aus dem Tabak und den Nikotinbetrag aus dem Einschlußkomplex abzuschätzen. Dem Kräutermaterial wurde 60 mg Nikotin-β-Cyclodextrin (äquivalent zu 60 x 0115 = 6,9 mg Nikotin) zugesetzt, und zusätzliches nikotinfreies Kräutermaterial wurde auf den Komplex aufgebracht. Bei jedem Experiment wurde etwa 0,35 g Kräutermaterial verwendet. Bei den Kontrollexperimenten wurde kein Einschlußkomplex zugefügt.
• Die Pfeife wurde entzündet, und unter Verwendung einer gasdichten Injektionsspritze wurde Luft durch das Kräutermaterial gezogen. Die Gesamtmenge des Kräutermatenals samt dem Einschlußkomplex wurde unter Verwendung der Injektionsspritze in Zügen von 50 ml geraucht. Es wurden 15 bis 18 Züge gezogen, bevor das Material vollständig aufgebraucht war.
• Der Rauch wurde durch eine wässrige Lösung aus 10 ml 0,05 M-H&sub2;SO&sub4; transportiert, in der das Nikotin zurückgehalten wurde. Die Lösung wurde hinsichtlich des Nikotins analysiert, was die folgenden Ergebnisse erbrachte:
• * Restnikotin aus früheren Experimenten, die mit der Ausrüstung durchgeführt wurden
• Die Experimente 1 und 2 zeigen, daß aus dem Einschlußkomplex Nikotin freigesetzt wird und tatsächlich an die Rauchpartikel gebunden wird, wenn diese gebildet werden. Falls dies nicht der Fall gewesen wäre, hätte das Nikotin den Raucher niemals erreicht, sondern wäre kondensiert und auf dem Weg durch die Pfeife absorbiert worden.
• Bei den Experimenten 3 und 4 wurden kleine Beträge an Nikotin gefunden. Wahrscheinlich stammen diese Beträge von früheren Experimenten mit Nikotin, die mit der Ausrüstung durchgeführt wurden.

Claims (4)

1. Verwendung einer Rauchzusammensetzung die Nikotin in Form eines zwischen Cyclodextrin und Nikotin und einem Rauchmaterial gebildeten Einschlußkomplexes aufweist, welche Zusammensetzung Nikotin abgibt, wenn sie erhöhten Temperaturen ausgesetzt ist, zur Verringerung der Aufnahme schädlicher Substanzen durch den Raucher.

2. Verwendung nach Anspruch 1, bei der das Cyclodextrin β-Cyclodextrin ist.

3. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Rauchmaterial Tabak mit niedrigem Teergehalt ist.

4. Verfahren zur Herstellung eines weniger schädlichen Rauchmaterials, bestehend aus: Bilden eines Einschlußkomplexes zwischen einem Cyclodextrin und Nikotin und nachfolgendes Kombinieren des Rauchmaterials mit dem Einschlußkomplex, wodurch das Nikotin im Rauchmaterial stabil gemacht wird, bis zu einer solchen Zeit, da das Material erhöhten Temperaturen ausgesetzt wird.