HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Gebiet der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft bestimmte chirale
Nucleotidanaloga und Mittel und ihre Verwendung bei der
Behandlung von Virusinfektionen. Insbesondere betrifft die
vorliegende Erfindung bestimmte chirale acyclische 2-
(Phosphonomethoxy)propylguanine und ihre Verwendung in der
Behandlung von Human-Immundefizienz-Virus-(HIV)-Erkrankungen.
Erklärung über Stand der Technik
-
Infektiöse Viruserkrankungen werden als ein wichtiges
medizinisches Problem angesehen. Ein Fortschritt gegen
infektiöse Viruserkrankungen erfordert die Entwicklung von
Medikamenten, die selektive antivirale Aktivität aufweisen,
aber gutartig gegenüber normalen Zellinien sind. Eine Anzahl
von gegenwärtig in der Untersuchung stehenden antiviralen
Agenzien, welche eine gewisse Selektivität zu haben scheinen,
sind Nucleosidanaloga. Allgemein sind diese Verbindungen
strukturelle Analoga der natürlich vorkommenden Nucleoside.
Eine strukturelle Modifikation entweder im Kern der Purin- oder
im Kern der Pyrimidinbase und/oder der Saccharidkomponente
resultiert in einem synthetisch modifizierten Nucleosidderivat,
welches, wenn es in einen virale Nucleinsäure bildenden Prozeß
eingebaut wird, in der Weise wirkt, daß die weitere Synthese
der viralen Nucleinsäure unterbrochen wird. Die Wirksamkeit
dieser antiviralen Agenzien hängt von der selektiven Umwandlung
durch virale Enzyme, nicht aber durch Wirtsenzyme, in das
entsprechende Nucleotidanalogon ab, welches dann in das
Triphosphat umgewandelt und in die virale Nucleinsäure
eingebaut wird. Ein Problem mit dieser antiviralen Strategie
war das Auftreten von gewissen Virusstämmen, deren Enzyme die
Phosphoryl]erung der Nucleosidanaloga kaum fördern. Um dieses
Problem zu umgehen, scheinen intakte Nucleotidanaloga
möglicherweise recht brauchbar als antivirale Agenzien für den
Einbau in die virale Nucleinsäure zu sein.
-
Reist und Sturm offenbarten in PCT/U.S. 84100737,
veröffentlicht am 6. Dezember 1984, neue Phosphonsäureanaloga
der Nucleosidphosphate, welche als antivirale Agenzien für den
Einbau in die virale DNA brauchbar sind. Die Strukturformel für
diese Verbindungen ist im folgenden als Formel 1 gezeigt.
-
In den Reist Verbindungen ist B eine Purin- oder
Pyrimidinbase: R&sub1; und R&sub2; vervollständigen, zusammen gekommen,
einen β-Pentofuranosezucker oder R&sub1; ist H und R&sub2; ist H oder
Hydroxymethyl; R&sub3; ist H oder OH; X ist H, OH, oder ist zusammen
mit Y ein Carbonylsauerstoff, und Y kann auch H sein; Z&sub1; und Z&sub2;
sind H oder Alkyl. Diese bekannten Verbindungen werden
allgemein von den Verbindungen der vorliegenden Erfindung
unterschieden durch (a) die Ether-Sauerstoffverknüpfung zu dem
an der Base hängenden Kohlenstoffatom, welche bestimmt ist, die
Acetalsauerstoffbindung eines Pentofuranosezuckerringes zu
bewahren oder nachzuahmen, und (b) die Modifizierung am
Phosphat, wobei es sich um eine Phosphonoalkyleneinheit
handelt. Dagegen besteht die acyclische Zuckeranalogakomponente
der vorliegenden Verbindungen aus einem
Gesamtkohlenstoffatomrückgrat bis zu einer Phosphonomethoxyeinheit.
-
Ähnlich wurde die Synthese und Antiherpes-Virusaktivität
von Phosphat- und Phosphonatderivaten von 9-[(1,3-Dihydroxy-2-
propoxy)methyl]guanin (Formel 2) von Prisbe, et al. in J. Med.
Chem., 1986, 29, 671, offenbart.
-
In engerer Beziehung stehen Adeninphosphonsäureanaloga
(Formel 3) und ihre Synthesen, welche in der Patentanmeldung
für das Vereinigte Königreich von Holy, ut al.,
GB-A-2,134,907A, veröffentlicht am 22. August 1984, und dem
diesbezüglichen Patent für die Vereinigten Staaten, Nr.
4,659,825, offenbart wurden.
-
In Formel 3 kennen R&sub2; und R&sub3; für Wasserstoff stehen und R&sub4;
ist unabhängig ein Wasserstoffatom oder eine -CH&sub2;P(O)(OH)&sub2;-
Gruppe.
-
Ein bevorzugtes Beispiel von einer dieser Verbindungen,
bekannt als (S)-HPMPA (Formel 4), wurde von B. DeClercq, et al.
in Nature, 1986, 323, Seiten 464-467, und in Antiviral
Research, 1987, 8, Seiten 261-272, und vorher von
A. Holy, et al., Nucleic Acids Research, Symposium Series Nr.
14, 1984, Seiten 277-278 offenbart. Die berichtete antivirale
Aktivität von HPMPA besteht nur in dem Isomer, das die (S)-
Konfiguration am Chiralitätszentrum auf der Seitenkette
besitzt. Es wird berichtet, daß das entsprechende (R)-Isomer
ohne antivirale Aktivität ist.
-
Die Europäische Patentanmeldung EP-253,412 von A. Holy, et
al., veröffentlicht am 20. Januar 1988, offenbart eine Reihe
von N-Phosphonylmethoxyalkylderivaten von Pyrimidin- und
Purinbasen (Formel 5), die antivirale Aktivität aufweisen,
-
in welcher R ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxymethylgruppe
ist und B ein gegebenenfalls subsituierter Pyrimidin-1-yl-,
Pyrimidin-3-yl-, Purin-3-yl-, Purin-7-yl-, oder Purin-9-yl-Rest
ist, wobei unsubstituiertes Adenin-9-yl ausgeschlossen ist.
Substituent B ist vorzugsweise, unter anderen, Guanin-9-yl.
Eines der Beispiele, worin B für Guanin-9-yl steht und R für
-CH&sub2;OH (HPMPG) steht, wird nur als das racemische (RS)-Isomer
offenbart.
-
Die Europäische Patentanmeldung EP-269,947 von R. R. Webb,
II, et al., veröffentlicht am 8. Juni 1988, offenbart eine
Reihe von Phosphonomethoxyalkenpurin- und Pyrimidinderivaten,
welche als antivirale Agenzien brauchbar sind und die
allgemeine Formel 6 haben,
-
worin B eine Purin- oder Pyrimidinbase ist; alk&sub1;, alk&sub2;, und alk&sub3;
chemische Bindungen oder Alkylengruppen sind; Q für Wasserstoff
oder Hydroxy steht; und R&sub1;-R&sub4; für Wasserstoff oder Alkyl stehen,
vorausgesetzt, daß B nicht 9-Adenyl ist, wenn R&sub1;-R&sub4; für
Wasserstoff stehen, und alk&sub1;, alk&sub2;, alk&sub3; und Q die von A. Holy,
et al., in der oben zitierten GB-A-2,134,907 offenbarten
Bedeutungen besitzen. Auch ist in der Europäischen
Patentanmeldung EP-269,947 als Beispiel 32 und 35 in Tabelle 1
und in Anspruch 8 die racemische Verbindung der vorliegenden
Erfindung generisch offenbart. Die racemische Verbindung der
vorliegenden Erfindung wurde niemals hergestellt und wurde als
eine von vielen möglichen Kombinationen vorgeschlagen.
-
In Nucleotide Analogs das Antiviral Agents; ACS Symposium
Series 401; Martin, J.C. Herausg.: Washington, DC, 1989,
Kapitel 5, Seiten 72-87; berichten J. J. Bronson, et al., über
die Reihe von Nucleotidanaloga, welche in der oben zitierten
Veröffentlichung der Europäischen Patentanmeldung EP-269,947
offenbart wird. Auch in J. Med. Chem., 1990, 33, 1207-1213,
beschreibt C. U. Kim, et al. eine ähnliche Reihe von
Verbindungen.
-
Die Erfinder haben separat die (R)- und (S)-Isomere von 9-
[2-(Phosphonomethoxy)propyl]guanin (2'-Methyl-PMEG) hergestellt
und haben überraschenderweise gefunden, daß beide gegen das
Humanimmundefizienzvirus (HIV) aktiv sind. Im deutlichen
Gegensatz sind, wie in der vorliegenden Erfindung offenbart,
beide, das (R)- und (S)-Isomer von HPMPG inaktiv gegen HIV.
Noch überraschender war der unerwartete Befund, daß das (R)-
Isomer von 2'-Methyl-PMEG einen kompletten Schutz von sowohl
MT4 als auch CEM-SS-Zellen gegen HIV über einen
Konzentrationsbereich von ungefähr 5 bis 100 um ohne
beobachtbare Cytotoxizität bei Konzentrationen unterhalb von
100 um bewirkt. Im Gegensatz dazu ist PMEG annähernd 30-mal
cytotoxischer als (R)-2'-Methyl-PMEG.
-
In diesen Referenzen oder ihrer Kombinationen ist keine
Lehre enthalten, die die Verwendung der vorliegenden
Verbindungen gegen HIV-Infektionen naheliegend machen würde.
Desweiteren gibt es dort keine Lehre, welche die Herstellung
eines spezifischen Isomers und die Tatsache, daß ein Isomer
sowohl eine unerwartete geringere Toxizität als auch größere
Selektivität als Anti-HIV-Agens besitzen würde, vorschlagen
würde.
KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung betrifft das (R)-9-[2-
(Phosphonomethoxy)propyl]guanin, welches hier auch als 2'-
Methyl-PMEG bezeichnet wird, und seine selektive Herstellung.
Diese Verbindung unterscheidet sich von natürlichen Nucleotiden
dadurch, daß sie strukturelle Variationen in ihrer
Zuckeranalogonkomponente und in der Natur der Sauerstoff-Kohlenstoff-
Phosphorbindungen aufweist. Die Verbindung dieser Erfindung
wird durch die Strukturformel I dargestellt. Formel II stellt
das (S)-Isomer dar.
(R)-2'-Methyl-PMEG
(S)-2'-Methyl-PMEG
-
Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Behandlung von
Virusinfektionen in Säugetieren, Menschen eingeschlossen, und
insbesondere derjeniger, die durch das Humanimmundefizienzvirus
(HIV) verursacht werden, mit einer therapeutisch-wirksamen
Menge der Verbindung der Formel I und deren pharmazeutisch
verträgliche Salze. Diese Erfindung bezieht sich weiterhin auf
die Formulierung dieser Verbindung zu pharmazeutischen Mitteln
und die Verwendung dieser Mittel, um Virusinfektionen zu
behandeln.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Figur 1 veranschaulicht die relativen Effekte zwischen
zellulärer Toxizität von nichtinfizierten und Anti-HIV-
Aktivität von infizierten MT4-Zellen durch zunehmende
Konzentrationen von (R)-2'-Methyl-PMEG (Verbindung I).
-
Figur 2 veranschaulicht die relativen Effekte zwischen
zellulärer Toxizität von nichtinfizierten und Anti-HIV-
Aktivität von infizierten MT4-Zellen durch zunehmende
Konzentrationen von PMEG.
-
Figur 3 veranschaulicht die relativen Effekte zwischen
zellulärer Toxizität von nichtinfizierten und Anti-HIV-
Aktivität von infizierten CEM-SS-Zellen durch zunehmende
Konzentrationen von (R)-2'-Methyl-PMEG (Verbindung I).
-
Figur 4 veranschaulicht die relativen Effekte zwischen
zellulärer Toxizität von nichtinfizierten und Anti-HIV-
Aktivität von infizierten CEM-SS-Zellen durch zunehmende
Konzentrationen von PMEG.
-
Figur 5 veranschaulicht die relativen Effekte zwischen
zellulärer Toxizität von nichtinfizierten und Anti-HIV-
Aktivität von infizierten CEM-SS-Zellen durch zunehmende
Konzentrationen von (S)-2'-Methyl-PMEG (Verbindung II).
-
Figur 6 veranschaulicht die relativen Effekte zwischen
zellulärer Toxizität von nichtinfizierten und Anti-HIV-
Aktivität von infizierten CEM-SS-Zellen durch zunehmende
Konzentrationen von (R)-HPMPG.
-
Figur 7 veranschaulicht die relativen Effekte zwischen
zellulärer Toxizität von nichtinfizierten und Anti-HIV-
Aktivität von infizierten CEM-SS-Zellen durch zunehmende
Konzentrationen von (S)-HPMPG.
GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung betrifft die stereospezifische
Synthese des (R)-Isomers der Verbindungen der Formeln I bzw.
II, und pharmazeutisch verträgliche Salze davon.
-
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung weisen auch
antivirale Aktivität ohne beobachtbare Cytotoxizität auf und
können so vorteilhaft zur Behandlung von Virusinfektionen
verwendet werden. Insbesondere sind diese Verbindungen gegen
das Humanimmundefizienzvirus (HIV) wirksam. Das chirale (R)-
Isomer der Formel I weist überraschenderweise einen kompletten
Zellschutz gegen HIV über einen weiten Konzentrationsbereich
ohne beobachtbare Cytotoxizität auf.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft auch, wie erwähnt, die
pharmazeutisch verträglichen nicht-toxischen Salze der
Verbindung der Formel I. Solche physiologisch verträgliche
Salze können jene einschließen, die durch eine Kombination von
geeigneten Kationen, wie Alkali- und Erdalkalimetallionen oder
Ammonium- und quaternäre Aminoionen mit der Säureaniongruppe
der Phosphonsäuregruppe abgeleitet sind. Zusätzlich können
Salze aus der Säureaddition von bestimmten organischen und
anorganischen Säuren mit den basischen Zentren der Purinbase,
insbesondere Guanin, gebildet werden. Schließlich soll
verstanden werden, daß die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung in verschiedenen tautomeren Formen existieren können,
nämlich in ihrer nichtionisierten als auch zwitterionischen
Form und/oder in Form von Solvaten.
-
Die Verbindungen der Formeln I und II können hergestellt
werden durch eine stereospezifische Synthese, die den
allgemeinen Prozeduren folgt, welche in den Reaktionsschemata 1
bzw. 2 veranschaulicht sind. Die Prozeduren für die Herstellung
der Verbindungen der Formeln I und II sind sich ähnlich,
ausgenommen für die Verwendung von entgegengesetzten
enantiomeren (chiralen) Ausgangsmaterialien der Formeln
IIIa
und IIIb.
Reaktionsschema 1
-
Die Herstellung des chiralen (R)-Isomers der Formel I ist
in Reaktionsschema 1 veranschaulicht, beginnend mit dem
vollständig geschützten Phosphonatester der Formel IIIa,
welcher aus chiralem (S)-2,3-O-Isopropyl]denglycerin
hergestellt wird, indem man der Prozedur folgt, die von J. J.
Bronson, et al., in J. Med. Chem., 1989, 32, 1457, beschrieben
wurde, ausgenommen daß das Phosphonat mit einer
Isopropylanstatt einer Ethylgruppe geschützt wird. Im Gegensatz zu der
früheren Verwendung des Ausgangsmaterials der Formel IIIa,
worin die Mesylatgruppe als Abgangsgruppe verwendet wird, wird
in diesem Fall das Mesylat in die Jodverbindung der Formel IVa
mit Natriumjodid in einem inerten organischen Lösungsmittel,
wie Acetonitril, Aceton und dergleichen, bei der
Rückflußtemperatur des Lösungsmittels umgewandelt. Der
gewünschte Methylsubstituent der Verbindung der Formel Va,
welcher die gewünschte stereochemische Konfiguration besitzt,
wird vorteilhaft aus der Jodverbindung der Formel IVA durch
katalytische Hydrogenierung unter Verwendung von zum Beispiel
Palladium auf Kohle erzeugt. Die benzylische Schutzgruppe der
Verbindung der Formel Va wird dann selektiv durch katalytische
Hydrogenolyse unter Verwendung von Palladiumhydroxid auf Kohle
in einem organischen Medium, das Cyclohexen enthält, entfernt.
Der resultierende primäre Alkohol der Formel VIa wird dann in
eine organische Abgangsgruppe, wie ein Halogenid, Tosylat,
Mesylat und Triflat, in Anwesenheit einer organischen Base,
umgewandelt. Vorteilhafterweise wird die Reaktion mit
Methylsulfonylchlorid und Triethylamin ausgeführt, um das
Mesylat der Formel VIIA zu liefern. Die Alkylierung von 2-
Amino-6-chloropurin wird in einer Kupplungsreaktion mit dem
Mesylat der Formel VIIA in einem inerten organischen
Lösungsmittel, wie Acetonitril, Dimethylformamid und
dergleichen, in Anwesenheit eines Überschusses einer
anorganischen Base, wie Cäsiumcarbonat oder Natriumhydrid,
durchgeführt. Der vollständig geschützte Phosphonatester der
Formel VIIIa wird zuerst mit Bromtrimethylsilan behandelt. Das
Intermediat wird dann in einem sauren Medium hydrolysiert, zum
Beispiel 2N Salzsäure, um das optisch aktive (R)-Isomer der
Formel I zu erzeugen.
Reaktionsschema 2
-
Die Herstellung des chiralen (S)-Isomers der Formel II ist
in Reaktionsschema 2 veranschaulicht, beginnend mit dem
vollständig geschützten Phosphonatester der Formel IIIb,
welcher aus chiralem (R)-2,3-O-Isopropyl]denglycerin
hergestellt wird, indem man der Prozedur folgt, welche von J.J.
Bronson, et al., in J. Med. Chem., 1989, 32, 1457 beschrieben
wurde, ausgenommen daß das Phosphonat mit einer
Isopropylstatt einer Ethylgruppe geschützt wird. Das optisch aktive (S)-
Isomer der Formel II wird aus dem Phosphonatester der Formel
IIIb, wie in Reaktionsschema 2 gezeigt, hergestellt, indem man
den gleichen allgemeinen Prozeduren und Reaktionssequenzen
foigt, die in Reaktionsschema 1 für die Herstellung des (R)-
Isomers der Formel I veranschaulicht sind.
Reaktionsschema 3
-
In einer veränderten Prozedur für die Herstellung des (R)-
Isomers der Formel I kann das chirale Intermediat der Formel
VIa hergestellt werden, indem man mit (S)-1,2-Propandiol der
Formel IX, wie in Reaktionsschema 3 veranschaulicht, beginnt.
Der primäre Alkohol der Verbindung der Formel IX kann selektiv
mit p-Anisylchlorodiphenylmethan (MMt-Cl) in Gegenwart von
Dimethylaminopyridin und Triethylamin geschützt werden, um die
Verbindung der Formel X herzustellen. Der sekundäre Alkohol der
Formel X wird dann mit Diisopropyltosyloxymethanphosphonat
alkyliert, um das Intermediat der Formel XI zu liefern, welches
dann mit Säure hydrolysiert wird, um das chirale Intermediat
der Formel VIa herzustellen.
-
Angesichts der unerwarteten biologischen Aktivität, die
bei den Verbindungen der vorliegenden Erfindung beobachtet
wird, wollte die Anmelderin die HIV-Aktivität der vorliegenden
Verbindungen mit der Aktivität der bevorzugten Verbindungen,
die in der Europäischen Patentanmeldung EP-269,947 beschrieben
wurden, und der ähnlicherweise offenbarten Verbindung der
Europäischen Patentanmeldung EP-253, 412 vergleichen. Frühere
Berichte haben erwähnt, daß die antivirale Aktivität von
Nucleosid- und Nucleotidanaloga nur in einem der Isomere,
welche ein chirales Zentrum enthalten, liegen kann. Allerdings
offenbart die Europäische Patentanmeldung EP-253,412 die
Herstellung der racemischen (RS) Mischung, während die
Europäische Patentanmeldung EP-269,947 die Herstellung des (S)-
Isomers der Verbindungen, die die Anmelderin zu vergleichen
wünschten, offenbart. Entsprechend war es für die Anmelderin
notwendig, die (R)- und (S)-Isomere von 9-[3-Hydroxy-2-
(phosphonomethyl)propyl)guanin, auch als HPMPG bezeichnet,
herzustellen, um einen direkten Vergleich anzustellen. Die
Reaktionsschemata 4 und 5 veranschaulichen die
stereospezifische Synthese, welche verwendet wurde, um das (R)-
Isomer bzw. das (S)-Isomer von HPMPG herzustellen.
Reaktionsschema 4
-
Die Verbindung der Formel XIV ((R)-HPMPG) kann aus der
Verbindung der Formel IIIa hergestellt werden, wie in
Reaktionschema 4 veranschaulicht wird. Somit wird das
Intermediat der Formel IIIa mit 6-O-Benzylguanin in Gegenwart
einer anorganischen Base, wie Cäsiumcarbonat, in einem inerten
organischen Lösungsmittel behandelt, um das gekoppelte
alkylierte Produkt der Formel XII a zu erzeugen. Die
darauffolgende Entfernung der benzylischen Schutzgruppe wurde
mittels katalytischer Hydrogenolyse unter Verwendung von
Palladiumhydroxid auf Kohle in Gegenwart von Cyclohexen
durchgeführt, um das Intermediat der Formel XIIIa zu erzeugen.
Der Phosphonatester der Formel XIIIa wird mit
Trimethylsilylbromid behandelt, um das optisch aktive (R)-HPMPG der
Formel XIV herzustellen.
Reaktionsschema 5
-
Die Verbindung der Formel XV [(S)-HPMPG) kann aus der
Verbindung der Formel IIIb hergestellt werden, wie in
Reaktionsschema 5 veranschaulicht wird. Das Ausgangsmaterial
der Formel IIIb wird mit 6-O-Benzylguanin gekoppelt, um das
Intermediat der Formel XIIb zu liefern. Darauf wird die
Benzylgruppe entfernt. Ähnlich den in Reaktionsschema 4
verwendeten Prozeduren wird anschließend der Phosphonatester
der Formel XIIIb hydrolysiert, um das optisch aktive (S)-HPMPG
der Formel XV herzustellen.
-
Pharmazeutisch verträgliche Salze einer Verbindung der
Formel I oder II dieser Erfindung werden durch Methoden
hergestellt, die aus dem Stand der Technik bekannt sind. Die
Salze schließen Ammoniumsalze und Salze von physiologisch
verträglichen Metallen, insbesondere Li&spplus;, K&spplus;, Na&spplus;, Ca&spplus;&spplus; und
Mg&spplus;&spplus; ein und stellen einen weiteren Aspekt der Erfindung dar.
Metallsalze können hergestellt werden, indem man das
Metallhydroxid mit einer Verbindung der Formel I oder II dieser
Erfindung umsetzt. Beispiele von Metallsalzen, welche auf diese
Weise hergestellt werden, sind Salze, die Li&spplus;, Na&spplus; und K&spplus;
enthalten. Ein weniger lösliches Metallsalz kann aus der Lösung
eines löslicheren Salzes durch die Zugabe einer geeigneten
Metallverbindung ausgefällt werden. Saure Salze können
hergestellt werden, indem man eine Verbindung der Formel I oder
II der Erfindung mit einer anorganischen oder organischen
Säure, z.B. HCl, HBr, H&sub2;SO&sub4;, organische Sulfonsäuren und
dergleichen, umsetzt.
-
Gemäß einer anderen Ausführungsform zählt zur vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von (R)-9-[2-
(Phosphonomethoxy]propyl)guanin oder eines pharmazeutisch
verträglichen Salzes oder Solvates davon, welches die Hydrolyse
einer Verbindung der Formel VIII
-
worin R eine Phosphonatschutzgruppe ist und gewünschtenfalls
die Salzbildung des erhaltenen Produktes umfaßt.
ABKÜRZUNGEN DER VERBINDUNGEN
-
Die Abkürzungen, welche verwendet werden, um die
Verbindungen dieser Nucleotidklasse zu identifizieren, sind aus
dem Stand der Technik bekannt und werden hier, wie unten
definiert, verwendet.
-
PMEG:
9-[2-Phosphonomethoxy)ethyl)guanin (Verbindung von Beispiel 7 in
der Europäischen Patentanmeldung
EP-269,947 und Verbindung 5 in
Tabelle 2 der Europäischen
Patentanmeldung EP-253,412)
-
(R)-2'-Methyl-PMEG: (R)-9-[2-
(Phosphonomethoxy)propyl]guanin
(Verbindung von Beispiel 7)
-
(S)-2'-Methyl-PMEG:
(S)-9-[2-(Phosphonomethoxy)propyl]guanin (Verbindung von Beispiel 13)
-
(R)-HPMPG: (R)-9-[3-Hydroxy-2-
(phosphonomethoxy)propyl]guanin
(Verbindung von Beispiel 16)
-
(S)-HPMPG: (S)-9-[3-Hydroxy-2-
(phosphonomethoxy)propyl]guanin
(Verbindung von Beispiel 19)
BIOLOGISCHE AKTIVITÄT
-
Um die antivirale Aktivität sowohl gegen Herpes-Viren als
auch insbesondere gegen das Human-Immundefizienz-Virus (HIV) zu
veranschaulichen, werden die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung und eine repräsentative Anzahl von bekannten
Verbindungen in den Tabellen I und II und den Figuren 1-7
zusammen mit ihren relativen Cytotoxizitäten dargestellt.
Antivirale Aktivität In Vitro
-
Die Verbindungen wurden hinsichtlich der antiviralen
Aktivität in vitro durch die Standardplaquereduktionsanalyse
bewertet. Die Experimente wurden mit Verozellen (Nierenzellen
des afrikanischen Grünaffen) durchgeführt, welche mit dem
Herpes simplex Virus-Typ 1 (HSV-1) [BWS-Stamm, C. D. Sibrack, et
al., Infect. Dis., 1982, 146, 673) und Herpes simplex Virus-Typ
2 (HSV-2) [G-Stamm, erhalten von der American Tissue Culture
Collection, Rockville, MD) infiziert waren, und mit MRC-5-
Zellen (menschlichen embryonalen Lungenzellen (diploid), die
mit dem menschlichen Cytomegalovirus (HCMV) [AD169-Stamm,
erhalten von der American Tissue Culture Collection, Rockville,
MD] infiziert waren.
-
Kurz gesagt, konfluente Zelleinzelschichten wurden in
Platten mit 24 Vertiefungen mit 30-50 Plaque-bildenden
Einheiten des Virus in 100 ul Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung infiziert. Nach einer 1-stündigen
Adsorptionsdauer wurde die restliche Impfkultur durch 1 ml der
geeigneten Verdünnung der Testverbindung, welche frisch in dem
10 % fötales Rinderserum enthaltenden Minimalessentialmedium
von Eagle (EMEM) hergestellt wurde, ersetzt. Nach einer
Inkubationsdauer von 48 Stunden bei 37ºC in einer 5 % CO&sub2;-
Atmosphäre wurden die Zelleinzelschichten fixiert und mit
Carbolfuchsin gefärbt und die Plaques wurden gezählt. Die
antivirale Potenz der Verbindung wurde durch IC&sub5;&sub0;, die benötigte
inhibitorische Konzentration, um die Anzahl der Plaques um 50 %
jener in den Viruskontrollkulturen zu reduzieren, bestimmt. Die
antiviralen Aktivitäten der Testverbindungen gegen HSV-1, HSV-2
und HCMV werden in Tabelle 1 gezeigt.
Tabelle 1
Verbindung
2'-Methyl-PMEG
a) In Vero-Zellen.
b) In MRC-5-Zellen.
ANALYSEN MIT DEM HUMAN-IMMUNDEFIZIENZ-VIRUS (HIV)
-
Die Verbindungen wurden für die Aktivität gegen den Human-
Immundefizienz-Virus (LAVBRU-Stamm, der von Luc Montagnier,
Institut Pasteur, Paris, Frankreich erhalten wurde) in CEM-SS-
Zellen (P. L. Nara, et al. in AIDS Res. Human. Retroviruses,
1987, 3, 283-302) oder in MT-4-Zellen (S. Harada, et al., in
Science, 1985, 229, 563-566) bewertet, indem die von O. S.
Weislow, et al., in J. Natl. Cancer Instit., 1989, A8, 577-586
beschriebene XTT-Analyse verwendet wurde. CEM-SS-Zellen wurden
von Owen Weislow am National Cancer Institut erhalten und MT-4-
Zellen wurden von Doug Richman an der University of California
in San Diego erhalten. Zellen wurden dem HIV ausgesetzt und in
Mikrotiterplatten in Gegenwart der Testverbindungen bei
Konzentrationen von 0,0013, 0,0064, 0,032, 0,16, 0,8, 4, 20,
100 und 500 um kultiviert. Am Tag 7 nach Infektion wurde der
antivirale Effekt gemessen, indem die XTT-Analyse verwendet
wurde, in welcher für jede Medikamentenkonzentration eine
Anzeige der optischen Dichte (OD) erhalten wird. Die Anzeige
der optischen Dichte ist der Anzahl der lebensfähigen Zellen
proportional. Auftragungen der Medikamentkonzentration gegen
die Anzeigen der optischen Dichte werden in den Figuren 1-7
gezeigt. Analysen, die in infizierten Zellen ausgeführt wurden,
zeigen den antiviralen Effekt der Testverbindungen, wobei ein
Anstieg in der Anzahl der lebensfähigen Zellen (höhere Anzeige
der OD) die antivirale Schutzaktivität der Verbindung
widerspiegelt. Analysen, die in nichtinfizierten Zellen
durchgeführt wurden, steilen ein Maß für die zellulärer
Toxizität bereit.
-
Der antivirale Effekt wird auch als die Konzentration der
Verbindung ausgedrückt (siehe Tabelle 2), welche die Anzahl von
lebensfähigen Zellen in infizierten Kulturen zu 50 % derjenigen
der nichtbehandelten, nichtinfizierten Kontrollkulturen (ED&sub5;&sub0;)
erhöht. Die zelluläre Toxizität wird als die Konzentration der
Verbindung ausgedrückt, welche die Anzahl der lebensfähigen
Zellen zu 50 % derenigen der nichtbehandelten Kontrolle (TD&sub5;&sub0;)
reduziert. Der Selektivitätsindex (SI) ist das Verhältnis von
TD&sub5;&sub0; zu ED&sub5;&sub0;.
-
Die Anti-HIV-Aktivität und zelluläre Toxizität der
Testverbindungen werden in den Figuren 1-7 als Funktion der
optischen Dichte gegen die ansteigenden logarithmischen
Konzentrationen der Testverbindungen aufgetragen (XTT-Analyse).
Die Figuren 1-7 zeigen anschaulich die Resultate der relativen
Anti-HIV-Aktivität der Testverbindungen gegenüber infizierten
Zellen ( - ) gegen die zelluläre Toxizität derselben
Testverbindung gegenüber nichtinfizierten Zellen ( - ).
-
Die Anti-HIV-Aktivität des (R)-Isomers (R)-2'-Methyl-PMEG
der vorliegenden Erfindung wird in Figur 1 (MT4-Zellen) und in
Figur 3 (CEM-SS-Zellen) gezeigt, während das (S)-Isomer (S)-2'-
Methyl-PMEG in Figur 5 (CEM-SS-Zellen) gezeigt wird. Die Anti-
HIV-Aktivität der Vergleichsverbindung PMEG ist in Figur 2
(MT4-Zellen) und Figur 4 (CEM-SS-Zellen) gezeigt, während die
Resultate der Anti-HIV-Analyse von (R)- und (S)-HPMPG in den
Figuren 6 bzw. 7 (CEM-SS-Zellen) gezeigt werden.
-
Die Figuren 1 und 3 zeigen, daß über einen
Konzentrationsbereich von 5 bis 100 uM (R)-2'-Methyl-PMEG einen
vollständigen Schutz vor dem Humanimmundefizienzvirus in sowohl
MT4- als auch CEM-SS-Zellinien mit keiner beobachteten
zellulären Toxizität bei Konzentrationen geringer als 100 um
bewirkt. Figur 5 zeigt, daß (S)-2'-Methyl-PMEG einen kompletten
Schutz vor HIV in CEX-SS-Zellen bei 100 uM mit keiner
beobachteten zellulären Toxizität bei Konzentrationen geringer
als 100 uM bewirkt. Zum Vergleich ist PMEG, wie in Figur 2
gezeigt, hoch toxisch gegenüber MT4-Zellen bei Konzentrationen
oberhalb von 0,1 uM und es kann kein Anti-HIV-Effekt wegen der
zellulären Toxizität von PMEG gemessen werden. Obwohl PMEG
einen gewissen Anti-HIV-Effekt in CEM-SS-Zellen aufweist,
verhindert die zelluläre Toxizität von PMEG wiederum den Schutz
vor dem Virus. Desweiteren sind sowohl (R)- als auch (S)-HPMPG
vergleichsweise deutlich inaktiv gegen HIV in CEM-SS-Zellen,
wie in Figur 6 bzw. 7 gezeigt wird.
Selektivitäts index der Testverbindungen
-
Eine weitere Beurteilung der Effektivität einer Verbindung
für die Verwendung gegen HIV in der Prävention und/oder
Behandlung von AIDS ist ein Selektivitätsindex (ein
"therapeutischer Index" in vitro) das Verhältnis der effektiven
Dosis zu der toxischen Dosis. Der Selektivitätsindex (SI) für
(R)- und (S)-2'-Methyl-PMEG der vorliegenden Erfindung und für
die Vergleichsverbindungen PMEG und (R)- und (S)-HPMPG wird in
Tabelle 2 gezeigt. Die Daten in Tabelle 2 zeigen deutlich, daß
(R)-2'-Methyl-PMEG sowohl ein potentes als auch ein selektives
Anti-HIV-Agens im Vergleich zu den anderen Verbindungen ist,
wobei es einen Selektivitätsindex größer als 500 hat.
Tabelle 2
Anti-HIV-Daten für PMEG, (R)- und (S)-2'-Methyl-PMEG, und
(R)- und (S)-HPMPG in CEM-SS-Zellen bewertet durch XTT-Analyse
Verbindung
2'-Methyl-PMEG
-
a) Effektive Dosis 50: In infizierten Zellen die
Konzentration der Verbindung, welche
in einem Anstieg der Anzahl der
lebensfähigen Zellen zu 50 % jener der
nichtinfizierten Kontrolle resultiert.
-
b) Toxische Dosis 50: In nichtinfizierten Zellen die
Konzentration der Verbindung, welche
in einer 50%igen Abnahme der
lebensfähigen Zellen resultiert.
-
c) Selektivitätsindex: Verhältnis von TD&sub5;&sub0; zu ED&sub5;&sub0;.
-
d) NA: Nicht aktiv bei Konzentrationen bis
500 um.
-
Die Erfindung stellt entsprechenderweise Verbindungen der
Formeln I und II und ihre pharmazeutisch verträglichen Salze
oder Solvate davon und vorzugsweise die Verbindung der Formel
I, welche im wesentlichen frei an (S)-Isomer ist und ihre
pharmazeutisch verträglichen Salze und Solvate davon für die
Verwendung in der Therapie oder Prophylaxe von
Virusinfektionen, insbesondere des Humanimmundefizienzvirus, in
einer menschlichen Person bereit.
-
Die Verbindungen dieser Erfindung einschließlich der
pharmazeutisch verträglichen Salze und Solvate davon haben
wünschenswerte antivirale Aktivität. Sie weisen Aktivität gegen
DNA-Viren und Retroviren auf. Insbesondere die Verbindung der
Formel I übt einen signifikanten Anti-HIV-Effekt mit keiner
beobachteten Cytotoxizität aus.
-
Für die Verwendung gegen Virusinfektionen können die
Verbindungen dieser Erfindung in pharmazeutische Präparationen
auf jedem bequemen Weg formuliert werden, und die Erfindung
schließt deshalb pharmazeutische Mittel ein, die eine
Verbindung der Formel I oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz oder Solvat davon, welches für die Verwendung in der
Humanmedizin adaptiert ist, enthalten. Solche Mittel können für
die Verwendung in herkömmlicher Art und Weise in Beimischungen
mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen Trägern
oder Exzipienten dargeboten werden. Die Referenz Remington's
Pharmaceutical Sciences, 15th Edition, von E. W. Martin (Mark
Publishing Company, 1975), offenbart typische Träger und
Herstellungsmethoden.
-
Für antivirale Zwecke können die Verbindungen topisch oder
systemisch verabreicht werden. Bei der systemischen
Verabreichung werden orale, rektale oder parenterale (z.B.
intramuskuläre, intravenöse, subkutane oder nasale) Wege
beabsichtigt. Allgemein wird gefunden werden, daß, wenn eine
Verbindung der vorliegenden Erfindung oral verabreicht wird,
eine größere Menge des reaktiven Agens benötigt wird, um den
gleichen Effekt zu erzeugen, wie mit einer die kleineren
parenteral gegebenen Menge. In Übereinstimmung mit guter
klinischer Praxis wird es vorgezogen, die vorliegenden
Verbindungen in einer Konzentration zu verabreichen, die
effektive antivirale Effekte erzeugt, ohne jegliche schädliche
oder ungünstige Nebeneffekte zu verursachen.
-
Therapeutisch oder prophylaktisch werden die vorliegenden
Verbindungen als pharmazeutische Mittel gegeben, die eine
effektive antivirale Menge der Verbindung der Formel I oder ein
pharmazeutisch verträgliches Salz davon und einen
pharmazeutisch verträglichen Träger, wie oben festgelegt,
umfassen. Pharmazeutische Mittel zur Ausführung solcher
Behandlungen werden eine größere oder kleinere Menge, z.B. von
95 % bis zu 0,5 % von wenigstens einer Verbindung der
vorliegenden Erfindung in Kombination mit einem
pharmazeutischen Träger enthalten, wobei der Träger eine oder
mehrere feste, halbfeste oder flüssige Verdünnungsmittel,
Füllstoffe und Formulierungsadjuvantien, welche nicht-toxisch,
inert und pharmazeutisch verträglich sind, umfaßt. Solche
pharmazeutischen Mittel sind in Form einer Dosiseinheit
vorzuziehen; z.B. physikalisch diskrete Einheiten, die eine
vorbestimmte Menge des Medikaments, entsprechend einem
Bruchteil oder einem Vielfachen der Dosis, welche errechnet
wird, um die gewünschte therapeutische Antwort zu produzieren,
enthalten. Andere therapeutische Agenzien können auch anwesend
sein. Pharmazeutische Mittel, die von ungefähr 0,1 bis zu 500
mg des aktiven Bestandteiles pro Dosiseinheit bereitstellen,
sind bevorzugt und werden herkömmlicherweise als Tabletten,
Pastillen, Kapseln, Puder, wäßrige oder ölige Suspensionen,
Syrups, Elixiere und wäßrige Lösungen hergestellt. Bevorzugte
orale Mittel liegen in Form von Tabletten oder Kapseln vor und
können herkömmliche Exzipienten, wie Bindemittel (z.B. Syrup,
Akaziengummi, Gelatine, Sorbitol, Tragant oder
Polyvinylpyrrolidon), Füllstoffe (z. B. Lactose, Zucker,
Maisstärke, Calciumphosphat, Sorbitol oder Glycin), Gleitmittel
z. B. Magnesiumstearat, Talk, Polyethylenglykol oder Silika),
Disintegrationsmittel (z.B. Stärke) und Netzmittel (z.B.
Natriumlaurylsulfat) enthalten. Lösungen oder Suspensionen der
Verbindung der Formel I mit herkömmlichen pharmazeutischen
Trägern werden für parenterale Mittel wie eine wäßrige Lösung
für intravenöse Injektion oder eine ölige Suspension für
intramuskuläre Injektion angewendet. Solche Mittel, die die
gewünschte Klarheit, Stabilität und Anpassungsfähigkeit für
eine parenterale Verwendung besitzen, werden erhalten, indem
0,1 Gew.-% bis zu 10 Gew.-% der aktiven Verbindung in Wasser
oder einem Medium gelöst werden, das aus einem aliphatischen
Polyalkohol, wie Glycerin, Propylenglykol und Polyethylenglykol
oder Mischungen davon, besteht. Die Polyethylenglykole bestehen
aus einer Mischung von nicht-flüchtigen, normalerweise
flüssigen Polyethylenglykolen, welche sowohl in Wasser als auch
organischen Lösungsmitteln löslich sind und Molekulargewichte
von ungefähr 200 bis 1500 besitzen.
-
Aus den biologischen Aktivitäten, welche die Verbindungen
der vorliegenden Erfindung aufweisen, ist ersichtlich, daß
diese Verbindungen antivirale Eigenschaften, die insbesondere
für ihre Verwendung in der Bekämpfung des erworbenen
Immundefizienzsyndroms (AIDS) geeignet sind, besitzen. Somit
betrifft ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung eine
Methode zur Behandlung von HIV-Infektionen in Säugetieren
einschließlich Menschen, die einer solchen Behandlung bedürfen,
welche die systemische oder topische Verabreichung einer
effektiven Dosis der Verbindung der Formel I oder eines
pharmazeutisch verträglichen Salzes oder Solvates davon an
solche Säugetiere beinhaltet. Ein weiterer Aspekt der
vorliegenden Erfindung betrifft eine Methode zur Behandlung von
mit HIV-Infektionen infizierten menschlichen Zellen, die eine
systemische oder topische Verabreichung einer effektiven Dosis
der Verbindung der Formel I oder eines pharmazeutisch
verträglichen Salze davon an solche Zellen umfaßt. Auf
Testbasis könnte erwartet werden, daß eine effektive Dosis bei
ungefähr 0,001 bis ungefähr 30 mg/kg Körpergewicht liegt. Es
wird ins Auge gefaßt, daß für die klinische antivirale
Anwendung Verbindungen der vorliegenden Erfindung in der
gleichen Art und Weise und Verwendung wie die
Referenzmedikamente AZT, DDI und D4T verabreicht werden. Für
klinische Anwendungen allerdings muß die Dosierung und
Dosierungsweise in jedem Fall sorgfältig eingestellt werden,
indem eine brauchbare fachliche Beurteilung durch den Arzt
vorgenommen und das Alter, Gewicht und der Zustand des
Patienten, der Verabreichungsweg und die Art und Schwere der
Krankheit berücksichtigt werden. Im allgemeinen wird eine
tägliche orale Dosis 0,1 bis zu 750 mg, vorzugsweise 10-500 mg,
der Verbindung der Formel I, welche von 1 bis zu 3 mal am Tag
verabreicht wird, umfassen. In einigen Fällen kann ein
ausreichender therapeutischer Effekt bei niedrigeren Dosen
erhalten werden, während in anderen höhere Dosen benötigt
werden. Es wird auch ins Auge gefaßt, daß eine Verbindung der
Formel I nach einem wöchentlichen Plan wie ein oder zweimal pro
Woche verabreicht werden kann; die Dosierung, die in einer
solchen Regelung verwendet werden soll, um den Serumspiegel des
Medikaments auf einem anti-HIV-effektiven Spiegel zu halten,
kann bei angemessener Berücksichtigung der Faktoren, die oben
aufgelistet worden sind, eingestellt werden.
BESCHREIBUNG DER SPEZIFISCHEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
In den folgenden Beispielen werden alle Temperaturen in
Grad Celcius angegeben. Schmelzpunkte wurden auf einem
elektrothermischen digitalen Kapillarschmelzpunktapparat
aufgenommen und die Siedepunkte wurden bei spezifischen Drücken
(mm Hg) gemessen und beide Temperaturen sind nicht korrigiert.
Magnetische Protonenresonanzspektren (¹H-NMR) wurden auf einem
Bruker AM 300 oder einem Varian Gemini 300 Spektrometer
aufgenommen. Alle Spektren wurden in CDCl&sub3;, DMSO-d&sub6; oder D&sub2;O
bestimmt, soweit nichts anderes angegeben ist, und chemische
Verschiebungen werden in δ-Einheiten zu kleinem Feld vom
internen Standard Tetramethylsilan (TMS) ausgehend angegeben
und Kopplungskonstanten zwischen Protonen werden in Hertz (Hz)
angegeben. Aufspaltungsmuster werden wie folgt bezeichnet: s,
Singulett; d, Doublett, t, Triplett; q, Quadruplett; m,
Multiplett; br, breites Signal; und dd, Doublett von Doublett.
Magnetische Kohlenstoff-13-Kernresonanz-Spektren (¹³C-NMR)
wurden auf einem Bruker AM 300 oder einem Varian Gemini 300
Spektrometer aufgenommen und wurden Protonen-Breitband
entkoppelt. Alle Spektren wurden mit einem internen
Deuteriumlock in CDCl&sub3;, DMSO-d&sub6; oder D&sub2;O bestimmt sofern nichts
anderes angegeben wird, und chemische Verschiebungen werden in
6-Einheiten zu tiefem Feld von Tetramethylsilan ausgehend,
relativ zu einem internen Standard angegeben. Infrarotspektren
(IR) wurden auf einem Perkin-Elmer 1800 FT-IR-Spektrometer von
4000 cm&supmin;¹ bis 400 cm&supmin;¹ bestimmt, welches auf die 1601 cm&supmin;¹-
Absorption von Polystyrenfilm geeicht wurde, und werden in
reziproken Zentimeter (cm&supmin;¹) berichtet. Optische Rotationen
[α]20D wurden auf einem Perkin-Elmer 41 Polarimeter in den
angezeigten Lösungsmitteln bestimmt. Ultraviolettspektren
wurden auf einem Hewlett Packard 8452 Dioden-Array-Spektrometer
in dem angezeigten Lösungsmittel und der angezeigten
Konzentration bestimmt. Massenspektren wurden auf einem Kratos
MS-50 oder einem Finnegan 4500 Instrument aufgenommen, in dem
die FAB- oder direkte chemische Ionisationstechnik (DCI)
benutzt wurde. Die Daten der Massen werden im folgenden Format
ausgedrückt protoniertes Ausgangsion (MH&spplus;).
-
Analytische Dünnschichtchromatographie (TLC) wurde auf
vorbeschichteten Silikagelplatten (60F-254) durchgeführt und
unter Verwendung von UV-Licht, Joddämpfen und/oder Färbung mit
einem der folgenden Reagenzien sichtbar gemacht: (a)
Methanolische Phosphomolybdatsäure (2 %) und Erhitzen; (b)
Reagens (a) gefolgt von 2 % Kobaltsulfat in 5M H&sub2;SO&sub4; und
Erhitzen. Säulenchromatographie, auch als
Flashsäulenchromatographie bezeichnet, wurde in einer Glassäule unter
Verwendung von fein verteiltem Silikagel (32-63 um auf
Slikagel-H) und Drücken etwas oberhalb des Atmosphärendrucks
mit den angzeigten Lösungsmitteln durchgeführt. Analytische
Umkehrphasen-Dünnschichtchromatographie wurde auf Analtech
vorbeschichteten Umkehrphase F-Platten (250 um) durchgeführt
und unter Verwendung von UV-Licht oder Joddämpf en sichtbar
gemacht. Umkehrphasen-Säulenchromatographie wurde in einer
Glassäule unter Verwendung von Baker Octadecyl (C&sub1;&sub8;), 40 um
durchgeführt.
-
Alle Verdampfungen der Lösungsmittel wurden unter
reduziertem Druck durchgeführt. Celite ist eine eingetragene
Handelsmarke der Johns-Manville Products Corporation für
Diatomerenerde. Wie hier verwendet, bezeichnet der Ausdruck
Hexane eine Mischung von isomeren C&sub6;-Kohlenwasserstoffen wie
durch die American Chemical Society spezifiziert, und der
Ausdruck "inerte" Atmosphäre ist eine Argon- oder
Stickstoffatmosphäre, sofern nichts anderes angegeben ist.
Beispiel 1
(R)-3-O-Benzyl-2-O-[(diisopropylphosphono)methyl]-1-O-
(methansulfonyl)glycerin)
-
Die Titelverbindung wurde aus (S)-2,3-O-
Isopropyl]denglycerin der von J. J. Bronson, et al., in J. Med.
Chem., 1989, 32, 1457 beschriebenen Prozedur folgend
hergestellt.
-
¹H-NMR (CDCl&sub3;, 300 MHz) δ: 7,25-7,38 (m, 5 H, PhH),
4,63-4,77 (m, 2 H, 2 x POCH), 4,51 (s, 2H, OCH&sub2;Ph), 4,39
(dd, J = 3,6, 11,2 Hz, 1 H, CH&sub2;OMs), 4,29 (dd, J = 5,7, 11,2
Hz, 1 H, CH&sub2;OMs), 3,90 (dd, J = 8,8, 13,7 Hz, 1 H, OCH&sub2;P),
3,84-3,91 (m, 1H, 2-CH), 3,83 (dd, J = 8,7, 13,7 Hz, 1 H,
OCH&sub2;P), 3,61 (dd, J = 5,0, 10,1 Hz, 1 H, CH&sub2;OBn), 3,56 (dd,
J = 5,5, 10,1 Hz, 1 H, CH&sub2;OBn), 3,03 (s, 3 H, CH&sub3;SO&sub2;) und
1,27-1,32 (m, 12 H, 4 x POCHCH&sub3;).
-
¹³C-MMR (CDCl&sub3;, 75 MHz) δ: 137,7, 128,7, 128,1, 127,9,
78,4 (d, ³Jc,p = 11 Hz, C-2), 73,5 (CH&sub2;Ph), 71,2 (t, ²Jc,p =
5 Hz, POCH), 69,2 und 68,2 (CH&sub2;OBn und CH&sub2;OMs), 65,1 (d,
¹Jc,p = 169 Hz, OCH&sub2;P), 37,3 (CH&sub3;SO&sub2;), 23,9 (d, ³Jc,p = 5
Hz, POCHCH&sub3;) und 23,8 (d, ³Jc,p = 4 Hz, POCHCH&sub3;).
-
MS (Methan, DCI) m/e: 439 (MH&spplus;).
-
Anal. Berechnet für C&sub1;&sub8;H&sub3;&sub1;O&sub8;PS: C, 49,31; H, 7,13;
-
Gefunden: C, 49,16; H, 7,09.
Beispiel 2
(S)-1-(Benzyloxy)-2-[(diisopropylphosphono)methoxy]-3-
iodopropan
-
Eine Mischung von (R)-3-O-Benzyl-2-O-
[(diisopropylphosphono)methyl]-1-O-(methansulfonyl)glycerin
(10,0 g, 22,8 mmol) und Natriumjodid (5,15 g, 34,4 mmol) in
70 ml Aceton wurde unter Rückfluß 14 Stunden erhitzt. Die
Mischung wurde auf ein Volumen von ungefähr 30 ml konzentriert
und unlösliches Material wurde durch Filtration entfernt. Das
Filtrat wurde im Vakuum konzentriert und der Rückstand wurde
durch Blitzchromatographie auf Silikagel
(Methylenchlorid:Aceton = 1:0 bis 5:1) gereinigt, so daß 9,51 g
(89 %) der Titelverbindung als ein Öl erhalten wurden.
-
[α]20D : -0,82º (c 2,30, CH&sub3;OH).
-
¹H-NMR (CDCl&sub3;, 300 MHz) δ: 7,24-7,35 (m, 5 H, PhH),
4,66-4,80 (m, 2 H, 2 x POCH), 4,52 (s, 2 H, OCH&sub2;Ph), 3,88
(dd, J = 8,7, 13,6 Hz, 1 H, OCH&sub2;P), 3,82 (dd, J = 8,7, 13,6
Hz, 1 H, OCH&sub2;P), 3,52-3,68 (m, 3 H, CH&sub2;OBn und H-2), 3,37
(dd, J = 3,6, 10,5 Hz, 1 H, CH&sub2;I), 3,31 (dd, J = 6,0, 10,5
Hz, 1 H, CH&sub2;I) und 1,23-1,34 (m, 12 H, 4 x POCHCH&sub3;).
-
¹³C-NMR (CDCl&sub3;, 75 MHz) δ: 137,9, 128,4, 127,8, 127,7
79,4 (d, ³Jc,p = 11 Hz, C-2), 73,3 (OCH&sub2;Ph), 71,1 (CH&sub2;OBn),
71,0 (d, ²Jc,p = 3 Hz, POCH), 64,6 (d, ¹Jc,p = 168 Hz, C-P),
23,7 (t, J = 4 Hz, POCHCH&sub3;) und 4,9 (CH&sub2;I).
-
MS (Isobutan, DCI) m/e: 471 (MH&spplus;).
Beispiel 3
(R)-1-O-Benzyl-2-O-[(diisopropylphosphono)methyl]-1,2-
propandiol
-
(S)-1-(Benzyloxy)-2-[(diisopropylphosphono)methoxy]-3-
iodopropan (11,1 g, 23,5 mmol) wurde mit Triethylamin (2,85 g,
28,2 mmol) in 15 ml Methanol vermischt. Zu dieser Lösung wurden
10 % Palladium auf Kohle (2,0 g) unter Stickstoffatmosphäre
gegeben. Die Reaktion wurde in einer Parr-Apparatur bei einem
Wasserstoffdruck von 40 psi durchgeführt. Nach 3 Stunden wurde
der Katalysator durch Filtration entfernt, das Filtrat
konzentriert und der Rückstand durch Flashchromatographie auf
Silikagel (Methylenchlorid:Aceton = 1:0 bis 5:1) gereinigt, so
daß 7,91 g (98 %) der Titelverbindung als ein Öl erhalten
wurden.
-
[α]20D : -7,28º (c 0,29, CH&sub3;OH).
-
¹H-NMR (CDCl&sub3;, 300 MHz) δ: 7,20-7,35 (m, 5 H, PhH),
4,66-4,80 (m, 2 H, 2 x POCH), 4,52 (s, 2 H, OCH&sub2;Ph), 3,84
(dd, J = 8,8, 13,6 Hz, 1 H, OCH&sub2;P), 3,70-3,84 (m, 2 H, 2-CH
und OCH&sub2;P), 3,50 (dd, J = 6,0, 10,2 Hz, 1 H, CH&sub2;OBn), 3,41
(dd, J = 4,4, 10,2 Hz, 1 H, CH&sub2;OBn), 1,26-1,35 (m, 12H, 4 x
POCHCH&sub3;) und 1,16 (d, J = 6,4 Hz, 3 H, H-3).
-
¹³C-NMR (CDCl&sub3;, 75 MHz) δ: 138,3, 128,4, 127,7, 76,9,
(d, ³Jc,p = 12 Hz, C-2), 74,0 und 73,2 (CH&sub2;OBn und OCH&sub2;Ph),
70,8 (d, ²Jc,p = 7 Hz, POCH), 63,9 (d, ¹Jc,p = 169 Hz, OCH&sub2;P),
23,7 (q, ³Jc,p = 4 Hz, POCHCH&sub3;) und 16,5 (C-3).
-
MS (Isobutan, DCI) m/e: 345 (MH&spplus;).
-
Anal. Berechnet für C&sub1;&sub7;H&sub2;&sub9;O&sub5;P: C, 59,29; H, 8,49;
-
Gefunden: C, 59,26; H, 8,37.
Beispiel 4
(R)-2-O-[(Diisopropylphosphono)methyl)]-1,2-propandiol
-
(R)-1-O-Benzyl-2-O-[(diisopropylphosphono)methyl]-1,2-
propandiol (7,75 g, 22,5 mmol) wurde in einer Mischung von
Cyclohexan (30 ml) und Methanol (30 ml) gelöst. Zu der Lösung
wurden 20 % Palladiumhydroxid auf Kohle (1,5 g) gegeben. Die
resultierende Mischung wurde unter Rückfluß 16 Stunden erhitzt
und der Katalysator wurde durch Filtration entfernt. Das
Filtrat wurde im Vakuum konzentriert und der die
Titelverbindung enthaltene Rückstand wurde in der nächsten
Reaktion ohne weitere Reinigung verwendet.
-
¹H-NMR (CDCl&sub3;, 300 MHz) δ: 4,62-4,80 (m, 2 H, 2 x
POCH), 3,88 (dd, J = 8,0, 13,9 Hz, 1 H, OCH&sub2;P), 3,67 (dd, J
= 9,0, 13,9 Hz, 1 H, OCH&sub2;P), 3,52-3,68 (m, 2 H, H-2 und
CH&sub2;OH), 3,46 (dd, J = 7,2, 12,0 Hz, 1 H, CH&sub2;OH), 2,19 (d, J =
6,0 Hz, 3 H, H-3) und 1,28-1,32 (m, 12 H, 4 x POCHCH&sub3;).
-
¹³C-NMR (CDCl&sub3;, 75 MHz) δ: 79,0 (d, ³Jc,p = 10 Hz,
C-2), 70,8 (d, ²Jc,p = 7 Hz, POCH), 70,6 (d, ²Lc,p = 7 Hz,
POCH), 65,3 (C-1), 63,3 (d, ¹Jc,p = 170 Hz, OCH&sub2;P), 23,4 (d,
³Jc,p = 4 Hz, POCHCH&sub3;), 23,2 (d, ³Jc,p = 5 Hz, POCHCH&sub3;) und
15,4 (C-3).
Beispiel 5
(R)-2-O[(Diisopropylphosphono)methyl]-1-O-methansulfonyl-
1,2-propandiol
-
(R)-2-O-[(Diisopropylphosphono)methyl)]-1,2-propandiol
(roh aus Beispiel 4 verwendet, 22,5 mmol) wurde in 50 ml
Methylenchlorid gelöst und auf 0ºC gekühlt.
-
Methansulfonylchlorid (3,11 g, 27 mmol) wurde langsam zu der
Lösung gegeben und dann wurde Triethylamin (2,54 g, 45 mmol)
tropfenweise zugegeben. Nachdem die Zugabe beendet war, wurde
die Mischung 30 Minuten bei 0ºC gerührt und dann zugelassen,
daß sie sich langsam auf Raumtemperatur erwärmt. Wasser (50 ml)
und Methylenchlorid (150 ml) wurden zu der Lösung gegeben. Die
wäßrige Schicht wurde mit Methylenchlorid (2 x 50 ml)
extrahiert. Die vereinigten Methylenchloridextrakte wurden mit
Kochsalzlösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet.
Filtration und Konzentration unter vermindertem Druck lieferte
einen Rückstand, welcher durch Flashchromatographie auf
Silikagel (Methylenchlorid:Aceton = 10:1 bis 5:1) gereinigt
wurde, so daß 6,91 g der Titelverbindung als ein Öl erhalten
wurden (92 % Ausbeute für 2 Stufen).
-
[α]20D : -7,45º, (c 1,45, CH&sub3;OH).
-
¹H-NMR (CDCl&sub3;, 300 MHz) δ: 4,52-4,69 (m, 2 H, 2 x
POCH), 4,10 (dd, J = 3,6, 11,1 Hz, 1 H, CH&sub2;OMs), 4,03 (dd, J
= 6,1, 11,1 Hz, 1 H, CH&sub2;OMs), 3,65-3,78 (m, 2 H, OCH&sub2;P und
H-2), 3,61 (dd, J = 9,3, 13,4 Hz, 1 H, OCH&sub2;P), 2,95 (s, 3 H,
CH&sub3;SO&sub2;), 1,20 (d, J = 6,4 Hz, 12 H, 4 x POCHCH&sub3;) und 1,10 (d,
J = 6,5 Hz, 3 H, H-3).
-
¹³C-NMR (CDCl&sub3;, 75 MHz) δ: 75,3 (d, ³Jc,p = 12 Hz,
C-2), 72,0 (CH&sub2;OMs), 71,1 (d, ²Jc,p = 4 Hz, POCH), 71,0 (d,
²Jc,p = 4 Hz, POCH), 63,72 (d, ¹Jc,p = 171 Hz, OCH&sub2;P), 37,4
(CH&sub3;SO&sub2;), 23,4 (d, ³Jc,p = 4 Hz, POCHCH&sub3;), 23,2 (d, ³Jc,p =
4 Hz, POCHCH&sub3;) und 15,3 (C-3).
Beispiel 6
(R)-2-Amino-6-chloro-9-[2-[(diisopropylphosphono)methoxy]-
propyl]purin
-
(R)-2-O[(Diisopropylphosphono)methyl]-1-O-methansulfonyl-
1,2-propandiol (2,0 g, 6,02 mmol) wurde mit 2-Amino-6-
chloropurin (1,23 g, 7,22 mmol) und Cäsiumcarbonat (3,92 g,
12,0 mmol) in 40 ml Acetonitrii vermischt. Die Mischung wurde
gelinde unter Stickstoffatmosphäre 24 Stunden unter Rückfluß
erhitzt, dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen und
gefiltert. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck
entfernt. Der Rückstand wurde zweimal durch
Flashchromatographie auf Silikagel (das erstemal
Methylenchlorid: Aceton = 3:1 bis 0:1; das zweitemal
Methylenchlorid: Methanol = 15:1 bis 10:1) gereinigt. Die
Titelverbindung (0,85 g, 35 % Ausbeute) wurde als ein glasiges
Material isoliert, welches aus Ethylacetat-Diethylether
kistallisiert wurde: mp 133º-135ºC.
-
[α]20D : -41,56º (c 0,99, CH&sub2;Cl&sub2;).
-
¹H-NMR (CDCl&sub3;, 300 MHz) δ: 7,92 (s, 1 H, H-8), 5,06
(br s, 2 H, NH&sub2;), 4,58-4,72 (m, 2 H, 2 x POCH), 4,20 (dd, J
= 2,6, 14,3 Hz, 1 H, H-1'), 4,03 (dd, J = 7,2, 14,3 Hz, 1 H,
H-1'), 3,82-3,95 (m, 1 H, H-2'), 3,76 (dd, J = 9,2, 13,4 Hz,
1 H, OCH&sub2;P), 3,57 (dd, J = 9,8, 13,7 Hz, 1 H, OCH&sub2;P),
1,18-1,31 (m, 15 H, POCHCH&sub3; und H-3').
-
¹³C-NMR (CDCl&sub3;) δ: 159,2, 154,2, 151,4, 144,0, 125,1,
75,9 (d, ³Jc,p = 12 Hz, C-2'), 71,2 (d, ²Jc,p = 7 Hz, POCH),
63,5 (d, ¹Jc,p = 170 Hz, OCH&sub2;P), 47,9 (C-1'), 23,8 (d, J =
Hz, POCHCH&sub3;) und 16,3 (C-3').
-
MS (FAB) m/e: 406 (MH&spplus;).
-
Anal. Berechnet für C&sub1;&sub5;H&sub2;&sub5;N&sub5;O&sub4;PCl:
-
C, 44,40; H, 6,14; N, 17,26;
-
Gefunden: C, 44,46; H, 6,14; N, 16,99.
Beispiel 7
(R)-9-[2-(Phosphonomethoxy)propyl]guanin[(R)-2'-methyl-
PMEG]
-
(R)-2-Amino-6-chloro-9-[2-
[(diisopropylphosphono)methoxy)propyl)purin (0,38 g, 0.93 mmol)
wurde in 5 ml Acetonitril gelöst und langsam mit
Bromtrimethylsilan (1,42 g, 9,34 mmol) unter
Stickstoffatmosphäre behandelt. Die Reaktionsmischung wurde bei
Raumtemperatur 14 Stunden rühren gelassen und das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde im
Vakuum getrocknet und dann mit Aceton (10 ml) und Wasser (2 ml)
behandelt. Die resultierende Mischung wurde bei Raumtemperatur
20 Stunden gerührt. Die Mischung wurde eingedampft. Der
Rückstand wurde mit Aceton und Wasser gewaschen. Der
resultierende Feststoff wurde gelinde unter Rückfluß in 10 ml
2N HCl 4 Stunden erhitzt. Die Lösung wurde unter vermindertem
Druck eingedampft und der Rückstand wurde aus Wasser-Methanol
kristallisiert, sodaß 0,12 g der Titelverbindung als blaßgelbe
Kristalle erhalten wurden. Die Mutterlauge wurde konzentriert
und zusätzliche 20 mg der Titelverbindung erhalten
(Gesamtausbeute 48 %): mp 282º-285ºC.
-
[α]20D : -26,74º (c 0,43, H&sub2;O).
-
¹H-NMR (DMSO-d&sub6;, 300 MHz) δ: 10,58 (br s, 1 H, NH),
7,74 (s, 1 H, H-8), 6,46 (br s, 2 H, NH&sub2;), 4,04 (dd, J =
4,4, 14,3 Hz, 1 H, H-1'), 3,95 (dd, J = 5,8, 14,3 Hz, 1 H,
H-1'), 3,78-3,88 (m, 1 H, H-2'), 3,58 (dd, J = 9,3, 13,0 Hz,
1 H, OCH&sub2;P), 3,51 (dd, J = 9,9, 13,0 Hz, 1 H, OCH&sub2;P) und
1,02 (d, J = 6,3 Hz, 3 H, H-3').
-
¹³C-NMR (DMSO-d&sub6;, 75 MHz) δ: 157,2, 154,0, 151,8,
138,6, 116,1, 75,4, (d, ³Jc,p = 12 Hz, C-2'), 64,4 (d, ¹Jc,p =
152 Hz, OCH&sub2;P), 46,5 (C-1'), und 16,8 (C-3').
-
MA (FAB) m/e: 304 (MH&spplus;).
-
UV (H&sub2;O)λmax: 252 nm (ε = 12.300).
-
IR (KBr): 3700-2100 (NH und OH), 1710 (C = O), 1684,
1604 (C = C, C = N), 1104 (C-O), 1046, 994 und 952 (P-O)
cm&supmin;¹.
-
Anal. Berechnet für C&sub9;H&sub1;&sub4;N&sub5;O&sub5;P 1,25 H&sub2;O:
-
C, 33,18; H, 5,10; N, 21,50;
-
Gefunden: C, 33,18; H, 4,96; N, 21,58.
Beispiel 8
(R)-1-(Benzyloxy)-2-[(diisopropylphosphono)methoxy]-3-
iodopropan
-
Natriumjodid (41,6 g, 277 mmol) wurde in einer Portion zu
einer Lösung von (R)-1-(Benzyloxy)-2-
[(diisopropylphosphono)methoxy]-3-(methansulfonyloxy)propan
(12,1 g, 27,7 mmol) (hergestellt gemäß der von J. J. Bronson,
et al., in J. Med. Chem., 1989, 32, 1457 beschriebenen
Prozedur) in 100 ml Aceton gegeben. Die Reaktionsmischung wurde
unter Rückfluß 6 Stunden erhitzt und dann auf Raumtemperatur
abkühlen gelassen. Die Mischung wurde im Vakuum konzentriert
und zwischen Ethylacetat (200 ml) und Wasser (200 ml) verteilt.
Die organische Schicht wurde mit gesättigter
Natriumchloridlösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet,
gefiltert und im Vakuum konzentriert, so daß 12,9 g eines
orangen Öls erhalten wurden. Reinigung durch
Flashchromatographie auf Silikagel (10:1, 75 % Ethylacetat-
Hexan) lieferte 12,4 g (95 %) der Titelverbindung als eine
klare, farblose Flüssigkeit.
-
[α]20D : +0,62º, (c 1,1, CH&sub3;OH).
-
¹H-NMR (CDCl&sub3;, 300 MHz) δ: 7,26-7,43 (m, 5 H, PhH),
4,67-4,79 (m, 2 H, 2 x POCH), 4,52 (s, 2 H, OCH&sub2;Ph),
3,79-3,92 (m, 2 H, OCH&sub2;P), 3,53-3,67 (m, 3 H, H-2 und
CH&sub2;OBn), 3,29-3,39 (m, 2 H, CH&sub2;I) und 1,29-1,33 (m, 12 H, 4
x POCHCH&sub3;).
-
MS (Methan, DCI) m/e: 471 (MH+).
Beispiel 9
(S)-1-O-Benzyl-2-O-[(diisopropylphosphono)methyl]-1,2-
propandiol
-
Eine Lösung von (R)-1-(Benzyloxy)-2-
[(diisopropylphosphono)methoxy)]-3-iodopropan (12,0 g, 25,5
mmol) in 15 ml Methanol wurde mit Triethylamin (3,10 g, 30,6
mmol) und 10 % Palladium auf Kohle (2,0 g) behandelt und die
Mischung wurde unter 40 psi Wasserstoffatmosphäre in eine Parr-
Schüttelapparatur eingebracht. Nach 2 Stunden wurde die
Reaktionsmischung durch ein 1" Celitkissen gefiltert und der
gesammelte Feststoff mit Methanol gewaschen. Das Filtrat wurde
konzentriert und mit Ethylacetat (200 ml) behandelt. Der
Niederschlag wurde durch Filtration entfernt, das Filtrat wurde
im Vakuum konzentriert und der Rückstand durch
Säulenchromatographie auf Silikagel (10:1, 75 %
Ethylacetat/Hexan) gereinigt, so daß 8,24 g (94 %) der
Titelverbindung als ein klares farbloses Öl erhalten wurden.
-
[α]20D : +5,67º, (c 0,97, CH&sub3;OH).
-
¹H-NMR (CDCl&sub3;, 300 MHz) δ: 7,22-7,34 (m, 5 H, PhH),
4,66-4,78 (m, 2 H, 2 x POCH), 4,51 (s, 2 H, OCH&sub2;Ph),
3,70-3,89 (m, 3 H, OCH&sub2;P und H-2), 3,39-3,53 (m, 2 H,
CH&sub2;OBn), 1,27-1,31 (m, 12 H, 4 x POCHCH&sub3;) und 1,16 (d, J = 6 Hz,
3 H, H-3).
-
MS (Methan, DCI) m/e: 345 (MH+).
Beispiel 10
(S)-2-O-[(Diisopropylphosphono)methyl]-1,2-propandiol
-
Eine Lösung von (S)-1-O-benzyl-2-O-
[(diisopropylphosphono)methyl]-1,2-propandiol (8,20 g, 23,8
mmol) in 1:1 Ethanol/Cyclohexen (80 ml) wurde mit 20 %
Palladiumhydroxid auf Kohle (4,0 g) behandelt und die Mischung
wurde unter Rückfluß 18 Stunden erhitzt. Die Reaktionsmischung
wurde dann durch ein 1" Celitkissen gef iltert und das Filtrat
im Vakuum konzentriert, so daß 6,3 g der Titelverbindung als
ein klares farbloses Öl erhalten wurden, welches im folgenden
ohne weitere Reinigung verwendet wurde.
-
=¹H-NMR (CDCl&sub3;, 300 MHz) δ: 4,66-4,81 (m, 2 H, 2 x
POCH), 3,89 (dd, J = 8, 14 Hz, 1 H, OCHP), 3,55-3,81 (m, 3
H, OCHP, H-2, und CHOH), 3,46 (dd, J = 7, 12 Hz, 1 H, CHOH),
3,10 (br s, 1 H, OH), 1,25-1,32 (m, 12 H, 4 x POCHCH&sub3;) und
1,10 (d, J = 6 Hz, 3 H, H-3).
-
MS (Methan, DCI)m/e: 255 (MH+).
Beispiel 11
(S)-2-O-[(Diisopropylphosphono)methyl]-1-O-methansulfonyl-
1,2-propandiol
-
Methansulfonylchlorid (3,27 g, 28,5 mmol) wurde in 1
Portion zu einer eiskalten Lösung von (S)-2-O-
[(Diisopropylphosphono)methyl)-1,2-propandiol (roh aus Beispiel
10 verwendet, 23,8 mmol) in Methylenchlorid (100 ml) gegeben.
Triethylamin (3,61 g, 35,7 mmol) wurde tropfenweise mit einer
Spritze über 5 Minuten zugegeben. Der resultierenden blaßgelben
Aufschlämmung wurde erlaubt, sich auf Raumtemperatur zu
erwärmen. Sie wurde weitere 14 Stunden gerührt. Die
Reaktionsmischung wurde in Wasser (100 ml) gegeben, die
Schichten wurden getrennt und die wäßrige Schicht wurde mit
Methylenchlorid (100 ml) extrahiert. Die vereinigten
organischen Schichten wurden mit wäßriger
Natriumbicarbonatlösung (75 ml) und gesättigter
Natriumchloridlösung (75 ml) gewaschen, über Magnesiumchlorid
getrocknet, gefiltert und im Vakuum konzentriert, so daß 8,3 g
eines orangen Öls erhalten wurden. Reinigung durch
Säulenchromatographie auf Silikagel (10:1, 75 %
Ethylacetat/Hexan zu Ethylacetat) lieferte 6,49 g (82 %) der
Titelverbindung als ein blaßgelbes Öl.
-
[α]20D : +9,62º, (c 0,69, CH&sub3;OH).
-
¹H-NMR (CDCl&sub3;, 300 MHz) δ: 4,65-4,80 (m, 2H, 2 x
POCH), 4,21 (dd, J = 4, 11 Hz, 1 H, CH&sub2;OMs), 4,14 (dd, J =
6, 11 Hz, 1 H, CH&sub2;OMs), 3,68-3,88 (m, 3 H, OCH&sub2;P und H-2),
3,06 (s, 3H, CH&sub3;SO&sub2;), 1,30 (d, J = 6 Hz, 12 H, 4 x
POCHCH&sub3;) und 1,21 (d, J = 6 Hz, 3 H, H-3).
-
MS (Methan, DCI) m/e: 333 (MH+).
Beispiel 12
(S)-2-Amino-6-chloro-9-[2-r(diisopropylphosphono)methoxy]propyl]purin
-
2-Amino-6-chloropurin (1,40 g, 8,3 mmol) wurde
portionsweise zu einer Aufschlämmung von Natriumhydrid (0,25 g,
80 % Dispersion in Öl, 8,3 mmol) in Dimethylformamid (50 ml)
bei Raumtemperatur gegeben. Eine heftige Blasenbildung wurde
während der Zugabe bemerkt. Nach 30 Minuten wurde die klare
gelbe Lösung mit einer Lösung von (S)-2-O-
[(Diisopropylphosphono)methyl)-1-O-methansulfonyl-1,2-
propandiol (2,50 g, 7,5 mmol) in Dimethylformamid (5 ml)
behandelt und die Reaktionsmischung wurde auf 100ºC erhitzt.
Nach 5 Stunden wurde der Mischung erlaubt, sich auf
Raumtemperatur abzukühlen. Sie wurde im Vakuum konzentriert.
Der Rückstand wurde durch Säulenchromatographie auf Silikagel
(20:1, 2 % bis 4 % bis 8 % Methanol/Methylenchlorid) gereinigt,
so daß 1,89 g (62 %) der Titelverbindung als ein viskoses
blaßgelbes Öl bereitgestellt wurden.
-
[α]20D : +48,16º, (c 1.1, CH&sub3;OH).
-
¹H-NMR (DMSO-d&sub6;, 300 MHz) δ: 8,01 (s, 1 H, H-8), 6,88
(br s, 2 H, NH&sub2;), 4,38-4,52 (m, 2 H, 2 x POCH), 3,89-4,16
(m, 3 H, H-1' und H-2'), 3,77 (dd, J = 9, 14 Hz, 1 H,
OCH&sub2;P), 3,64 (dd, J = 10, 14 Hz, 1 H, OCH&sub2;P) und 1,08-1,18
(m, 15 H, 4 x POCHCH&sub3; und H-3').
-
¹³C-NMR (DMSO-d&sub6;, 75 MHz) δ: 159,8, 154,7, 151,8,
144,2 (C-8), 125,5 (C-5), 76,3 (d, ³Jc,p = 12 Hz, C-2'),
71,6 (d, ²Jc,p = 7 Hz, POCH), 63,9 (d, Jc,p = 170 Hz,
OCH&sub2;P), 48,3 (C-1'), 24,2 (d, ³Jc,p = 7 Hz, POCHCH&sub3;), 24,1
(d, Jc,p = 7 Hz, POCHCH&sub3;), und 16,7 (C-3').
-
MS (Methan, DCI) m/e: 406 (MH+).
-
UV (CH&sub3;OH)λmax: 310 nm (ε = 7.800), 248 nm (ε = 4.700).
Beispiel 13
(S)-9-[2-(Phosphonomethoxy)propyl]guanin[(S)-2'-Methyl-
PMEG]
A. (S)-2-Amino-6-bromo-9-[2-(phosphonomethoxy)propyl]purin
-
Eine Mischung von (S)-2-Amino-6-chloro-9-[2-
[(diisopropylphosphono)methoxy]propyl]purin (1,80 g, 4,40 mmol)
in Acetonitril (15 ml) bei Raumtemperatur wurde tropfenweise
mittels einer Spritze mit Bromtrimethylsilan (6,79 g, 44,3
mmol) behandelt. Die gelbe Lösung wurde 16 Stunden gerührt und
dann im Vakuum konzentriert. Der Rückstand wurde zusammen mit
Acetonitril (2 x 25 ml) verdampft, 4 Stunden unter Hochvakuum
gestellt und dann mit Wasser (20 ml) und Aceton (100 ml)
behandelt. Die resultierende Aufschlämmung wurde gefiltert und
das gesammelte Material mit Aceton und Diethylether gewaschen,
so daß 1,30 g (81 %) der Titelverbindung als ein blaßgelber
Feststoff bereitgestellt wurden.
-
¹H-NMR (DMSO-d&sub6;, 300 MHz) δ: 8,09 (s, 1 H, H-8), 6,91
(br s, 2 H, NH&sub2;), 4,14 (dd, J = 4, 14 Hz, 1 H, H-1'), 4,02
(dd, J = 6, 14 Hz, 1 H, H-1'), 3,83-3,93 (m, 1 H, H-2'),
3,47-3,63 (m, 2 H, OCH&sub2;P) und 1,03 (d, J = 6 Hz, 3 H,
H-3').
-
MS (Methan, DCI) m/e: 366 (MH+).
-
UV (CH&sub3;OH)λmax: 312 nm (ε = 7.000), 248 nm (ε = 3.400).
(S)-9-[2-(Phosphonomethoxy)propyl]guanin
-
Eine Aufschlämmung von (S)-2-Amino-6-bromo-9-[2-
(phosphonomethoxy)propyl]purin (1,20 g, 3,20 mmol) [aus Stufe
A) in 10 % wäßriger HCl-Lösung (25 ml) wurde unter Rückfluß
5 Stunden erhitzt. Der resultierenden klaren, schwachgelben
Lösung wurde erlaubt, sich auf Raumtemperatur abzukühlen. Sie
wurde im Vakuum konzentriert. Der Rückstand wurde zusammen mit
Wasser (3 x 25 ml) verdampft, in Wasser zu einem Volumen von
5 ml gelöst und mit Ethanol (100 ml) behandelt. Die
resultierende Aufschlämmung wurde gefiltert und der gesammelte
Feststoff wurde in Wasser gelöst und lyophilisiert, so daß 0,66
g (66 %) der Titelverbindung als ein weißer Feststoff
bereitgestellt wurden: mp 270º-272º.
-
[α]20D : +34,66º, (c = 0,68, H&sub2;O).
-
¹H-NMR (DMSO-d&sub6;, 300 MHz) δ: 10,75 (s, 1 H, NH), 7,74
(s, 1 H, H-8), 6,45 (br s, 2 H, NH&sub2;), 5,67 (br s, OH und
H&sub2;O), 4,01 (dd, J = 4, 14 Hz, 1 H, H-1'), 3,91 (dd, J = 6, 14
Hz, 1 H, H-1'), 3,77-3,82 (m, 1 H, H-2'), 3,44-3,58 (m, 2 H,
OCH&sub2;P) und 0,98 (d, J = 6 Hz, 3 H, H-3').
-
¹³C-NMR (DMSO-d&sub6;, 75 MHz) δ: 157,1, 154,1, 151,9,
138,6 (C-8), 115,8 (C-5), 75,3 (d, ³Jc,p = 12 Hz, C-2'),
64,5 (d, ¹Jc,p = 165 Hz, OCH&sub2;P), 46,6 (C-1') und 16,9
(C-3').
-
MS (Methan, DCI) m/e: 304 (MH+).
-
UV (H&sub2;O)λmax: : 252 nm (ε = 11.000), 278 nm (ε =
(8.000);
-
(0,1 N NaOH)λmax: 268 nm (ε = 9.600);
-
(0,1 N HCl)λmax: 254 nm (ε = 10.600), 278 nm (ε =
6.900).
-
Anal. Berechnet für C&sub9;H&sub1;&sub4;N&sub5;O&sub5;P 1,66 H&sub2;O:
-
C, 32,45; H, 5,19; N, 21,03;
-
Gefunden: C, 32,45; H, 4,73; N, 20,93.
Beispiel 14
(R)-6-O-Benzyl-9-[3-(benzyloxy)-2-[(diisopropylphosphono)methoxy]propyl]guanin
-
(R)-3-O-Benzyl-2-O-[(diisopropylphosphono)methyl]-1-O-
(methansulfonyl)glycerin (13,8 g, 31,5 mmol), 6-O-Benzylguanin
(9,07 g, 37,8 mmol) und Cäsiumcarbonat (12,3 g, 37,76 mmol)
wurden in 150 ml trockenem Acetonitril unter
Stickstoffatmosphäre vermischt. Die Mischung wurde gelinde
unter Rückfluß 16 Stunden erhitzt. Das Lösungsmittel wurde
unter vermindertem Druck entfernt und dann wurde
Methylenchlorid (150 ml) zu dem Rückstand gegeben. Unlösliches
Material wurde durch Filtration entfernt und das Filtrat unter
vermindertem Druck konzentriert, so daß ein Rückstand erhalten
wurde, welcher durch Flashchromatographie auf Silikagel (das
erstemal Methylenchlorid:Methanol = 30:1 bis 10:1; das
zweitemal Methylenchlorid:Aceton = 2:1 bis 0:1) gereinigt
wurde, so daß 10,86 g (59 % Ausbeute) der Titelverbindung als
eine zähflüssige Masse bereitgestellt wurden. Das Produkt
kristallisierte, nachdem es bei Raumtemperatur stehengelassen
worden war. Der Feststoff wurde mit Diethylether verrieben, so
daß die Titelverbindung als weiße Kristalle erhalten wurde: mp
75º-79ºC.
-
[α]20D : +16,7º (c 1,02, CH&sub2;Cl&sub2;).
-
¹H-NMR (CDCl&sub3;, 300 MHz) δ: 7,67 (s, 1 H, H-8),
7,45-7,52 und 7,20-7,35 (2 in, 10 H, ArH), 5,54 (s, 2 H,
6-OCH&sub2;Ph), 4,84 (br s, 2 H, NH&sub2;), 4,59-4,71 (m, 2 H, 2 x
POCH), 4,50 (s, 2 H, 3'-OCH&sub2;Ph), 4,30 (dd, J = 4,1, 14,4 Hz,
1 H, H-1'), 4,17 (dd, J = 6,5, 14,4 Hz, 1 H, H-1'),
3,90-3,98 (m, 1 H, H-2'), 3,83 (dd, J = 8,7, 13,6 Hz, 1 H,
OCH&sub2;P), 3,75 (dd, J = 8,0, 13,6 Hz, 1 H, OCH&sub2;P), 3,50 (d, J
= 5,0 Hz, 2 H, CH&sub2;OBn) und 1,16-1,32 (m, 12 H, 4 x
POCHCH&sub3;).
-
¹³C-NMR (CDCl&sub3;, 75 MHz) δ: 161,2, 159,5, 154,5, 140,7,
137,7, 136,7, 128,6, 128,4, 128,3, 128,0, 127,9, 115,1, 78,8
(d, ³Jc,p = 11 Hz, C-2'), 73,5 (3'-OCH&sub2;Ph), 71,1 (d, ²Jc,p =
5 Hz, POCH), 71,0 (d, ²Jc,p = 7 Hz, POCH), 68,8 und 67,8
20 (C-3' und 6-O-CH&sub2;Ph), 64,9 (d, ¹Jc,p = 168 Hz, OCH&sub2;P), 43,9
(C-1'), 23,8 (d, ³Jc,p = 4 Hz, POCHCH&sub3;) und 23,7 (d, ³Jc,p
= 4 Hz, POCHCH&sub3;).
-
MS (FAB) m/e: 584 (MH+).
-
Anal. Berechnet für C&sub2;&sub9;H&sub3;&sub8;N&sub5;O&sub6;P:
-
C, 59,68; H, 6,56; N, 11,99;
-
Gefunden: C, 59,29; H, 6,48; N, 12,09.
Beispiel 15
(R)-9-[2-[(Diisopropylphosphono)methoxy]-3-hydroxypropyl]guanin
-
Eine Lösung von 6-O-Benzyl-9-[3-(benzyloxy)-2-
[(diisopropylphosphono)methoxy]propyl]guanin (4,00 g, 5,85
mmol) in Ethanol und Cyclohexen (30 ml von jedem) wurde mit 20
% Palladiumhydroxid auf Kohle (1,0 g) behandelt. Die Mischung
wurde gelinde unter Rückfluß 3 Tage erhitzt. Der Katalysator
wurde durch Filtration eingesammelt, 2 Minuten in Methanol
(100 ml) gekocht und die resultierende Aufschlämmung wurde
gefiltert. Das Verfahren wurde 3 mal wiederholt. Die
vereinigten Filtrate wurden unter vermindertem Druck
konzentriert und der Rückstand wurde durch Flashchromatographie
auf Silikagel (Methylenchlorid:Methanol = 10:1 bis 5:1)
gereinigt. Das Rohprodukt wurde aus Methanol-Ethylacetat
umkristallisiert, so daß 2,16 g (92 % Ausbeute) der
Titelverbindung als ein kristalliner Feststoff erhalten wurde.
-
[α]20D: +23,7º (c 1,95, CH&sub3;OH).
-
¹H NMR (CD&sub3;OD, 300 MHz) 8: 7,49 (s, 1 H, H-8), 4,65
(s, 2 H, NH&sub2;), 4,34-4,46 (m, 2 H, 2 x POCH), 4,05 (dd, J =
4,0, 14,5 Hz, 1 H, H-1'), 3,95 (dd, J = 6,6, 14,5 Hz, 1 H,
H-1'), 3,71 (dd, J = 8,9, 13,8 Hz, 1 H, OCH&sub2;P), 3,63 (dd, J
= 9,5, 13,8 Hz, 1 H, OCH&sub2;P), 3,58-3,66 (m, 1 H, H-2'), 3,39
(dd, J = 5,0, 12,2 Hz, 1 H, H-3'), 3,33 (dd, J = 5,0, 12,2
Hz, 1 H, H-3') und 1,00-1,10 (m, 12 H, 4 x POCHCH&sub3;).
-
¹³C-NMR (CD&sub3;OD, 75 MHz) δ: 159,8, 155,7, 153,7, 140,9,
117,4, 81,9 (d, ³Jc,p = 12 Hz, c-2'), 73,3 (d, ²Jc,p = 6 Hz,
POCH), 65,0 (d, ¹Jc,p = 169 Hz, OCH&sub2;P), 61,5 (C-3'), 44,6 (C-1')
und 24,1 (d, ³Jc,p = 4 Hz, POCHCH&sub3;).
-
Eine Probe des Feststoffs wurde aus Wasser umkristallisiert, so
daß Kristalle der Titelverbindung erhalten wurden.
-
Anal. Berechnet für: C&sub1;&sub5;H&sub2;&sub6;N&sub5;O&sub6;P 0,25 H&sub2;O:
-
C, 44,28; H, 6,56; N, 17,21;
-
Gefunden: C, 44,23; H, 6,44, N, 17,36.
Beispiel 16
(R)-9-[3-Hydroxy-2-(phosphonomethoxy)propyl]guanin[(R)-HPMPG
-
Eine Lösung von (R)-9-[2-[(Diisopropylphosphono)methoxy]-
3-hydroxypropyl]guanin (0,20 g, 0,50 mmol) in 5 ml trockenem
Acetonitril wurde mit Trimethylsilylbromid (0,99 g, 6,45 mmol)
unter Stickstoffatmosphäre behandelt. Die resultierende Lösung
wurde vor Licht geschützt und bei Raumtemperatur 14 Stunden
gerührt. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck
entfernt und der Rückstand unter Vakuum getrocknet. Zu dem
Rückstand wurden Wasser (1 ml) und Aceton (4 ml) gegeben. Die
Mischung wurde bei Raumtemperatur über Nacht gerührt und dann
das Lösungsmittel entfernt. Der Rückstand wurde mit
Methylenchlorid verrieben und gefiltert. Der gesammelte
Feststoff wurde aus Wasser-Methanol umkristallisiert, so daß
127 mg (80 % Ausbeute) der Titelverbindung als weiße Kristalle
erhalten wurden: mp 249ºC (Zersetzung).
-
[α]20D : +32,3º, (c 1,11, H&sub2;O).
-
¹H-NMR (DMSO-d&sub6;, 300 MHz) δ: 7,73 (s, 1 H, H-8), 6,49
(br s, 2 H, NH&sub2;), 4,17 (dd, J = 4,1, 14,3 Hz, 1 H, H-1'),
3,98 (dd, J = 6,6, 14,3 Hz, 1 H, H-1'), 3,61-3,73 (m, 1 H,
H-2'), 3,64 (dd, J = 8,9, 13,3 Hz, 1 H, OCH&sub2;P), 3,58 (dd, J
= 9,3, 13,3 Hz, 1 H, OCH&sub2;P) und 3,32-3,45 (m, 2 H, H-3').
-
¹³C-NMR (DMSO-d&sub6;, 75 MHz) δ: 157,1, 154,1, 151,6,
138,6, 115,9, 80,5 (d, ³Jc,p = 10 Hz, C-2'), 65,6 (d, ¹Jc,p
= 161 Hz, OCH&sub2;P), 60,2 (C-3') und 43,2 (C-1').
-
Anal. Berechnet für C&sub9;H&sub1;&sub4;N&sub5;O&sub6;P:
-
C, 33,48; H, 4,23; N, 21,59;
-
Gefunden: C, 33,86; H, 4,42; N, 21,93.
Beispiel 17
(S)-6-O-Benzyl-9-[3-(benzyloxy)-2-[(diethylphosphono)methoxy]propyl]guanin
-
Indem man der allgemeinen in Beispiel 14 beschriebenen
Prozedur folgte und (S)-3-O-Benzyl-2-O-
[(diethylphosphono)methyl]-1-O-(methansulfonyl)glycerin als
Ausgangsmaterial verwendete, wurde dadurch die Titelverbindung
hergestellt.
-
[α]20D : -24,05º; (c 1,2, CH&sub3;OH).
-
¹H-NMR (CDCl&sub3;, 300 MHz) δ: 7,64 (s, 1 H, H-8),
7,23-7,49 (m, 10 H, 2 x PhH), 5,52 (s, 2 H, 6-O-CH&sub2;Ph), 4,87
(s, 2 H, NH&sub2;) 4,50 (s, 2 H, OCH&sub2;Ph), 4,30 (dd, J = 4, 14
Hz, 1 H, H-1'), 3,73-4,17 (m, 8 H, H-1', H-2', OCH&sub2;P, und 2
x POCH&sub2;), 3,49-3,53 (m, 2 H, CH&sub2;OBn), 1,25 (t, J = 6 Hz, 3
H, POCH&sub2;CH&sub3;) und 1,20 (t, J = 6 Hz, 3 H, POCH&sub2;CH&sub3;).
-
¹³C-NMR (CDCl&sub3;, 75 MHz) δ: 161,7, 159,9, 155,0, 141,2
(C-8), 138,2, 137,1, 129,1, 128,9, 128,9, 128,8, 128,5,
128,4, 115,8 (C-5), 79,4 (d, ³Jc,p = 12 Hz, C-2'), 74,0
(OCH&sub2;Ph), 69,3 und 68,3 (OCH&sub2;Ph und C-3'), 64,6 (d, ¹Jc,p =
165Hz, OCH&sub2;P), 62,8 (d, ²Jc,p = 6 Hz, POCH&sub2;), 62,7 (d,
²Jc,p = 6 Hz, POCH&sub2;), 44,4 (C-1') und 16,6 (d, ³Jc,p = 6
Hz, POCH&sub2;CH&sub3;).
-
MS (Methan, DCI) m/e: 556 (MH+).
-
UV (CH&sub3;OH)λmax: 284 nm (ε = 11.100).
Beispiel 18
(S)-9-[3-Hydroxy-2-[(diethylphosphono)methoxy]propyl]guanin
-
Indem man der allgemeinen in Beispiel 15 beschriebenen
Prozedur folgte und die Verbindung von Beispiel 17 als
Startmaterial verwendete, wurde dadurch die Titelverbindung
hergestellt.
-
[α]20D : -29,54º (c 1,3, CH&sub3;OH).
-
¹H-NMR (DMSO-d&sub6;, 300 MHz) δ: 10,55 (s, 1H, NH), 7,60
(s, 1 H, H-8), 6,45 (s, 2 H, NH&sub2;), 4,92 (t, J = 5 Hz, 1 H,
exch, OH), 4,11 (dd, J = 4, 15 Hz, 1 H, H-1'), 3,73-4,02 (m,
8 H, H-1', H-2', OCH&sub2;P und 2 x POCH&sub2;), 3,44 (scheinbar t, J = 5
Hz, 2 H, H-3'), 1,17 (t, J = 6 Hz, 3 H, POCH&sub2;CH&sub3;) und
1,14 (t, J = 6 Hz, 3 H, POCH&sub2;CH&sub3;).
-
¹³C-NMR (DMSO-d&sub6;) δ: 157,4, 154,0, 151,9, 138,5 (C-8),
116,5 (C-5), 80,5 (d, ³Jc,p = 12 Hz, C-2'), 63,0 (d, ¹Jc,p = 150
Hz, OCH&sub2;P), 62,0 (d, ²Jc,p = 6 Hz, POCH&sub2;), 61,8 (d, ²Jc,p = 6 Hz,
POCH&sub2;), 60,1 (C-3'), 43,4 (C-1') und 16,2 (d,
³Jc,p = 6 Hz, POCH&sub2;CH&sub3;).
-
MS (FAB) m/e: 376 (MH+).
-
UV (CH&sub3;OH)λmax: 254 nm (ε = 12.700).
-
Anal. Berechnet für C&sub1;&sub3;H&sub2;&sub2;N&sub5;O&sub6;P 0,75 H&sub2;O:
C, 40,16; H, 6,09; N, 18,01;
-
Gefunden: C, 40,21; H, 5,71; N, 17,82.
Beispiel 19
(S)-9-[3-Hydroxy-2-(phosphonomethoxy)propyl]guanin[(S)-HPMPG]
-
Indem man der allgemeinen in Beispiel 16 beschriebenen
Prozedur folgte und die Verbindung van Beispiel 18 als
Startmaterial benutzte, wurde dadurch die Titelverbindung
hergestellt.
-
[α]20D : -35,83º (c 0,49, H&sub2;O).
-
¹H-NMR (DMSO-d&sub6;, 300 MHz) δ: 11,10 (s, 1 H, NH), 8,46
(s, 1 H, H-8), 6,85 (s, 2 H, NH&sub2;), 4,25 (dd, J = 3, 14 Hz, 1
H, H-1'), 4,04 (dd, J = 8, 14 Hz, 1 H, H-1') und 3,23-3,74
(m, 5 H, H-2', OCH&sub2;P und 2 x H-3').
-
¹³C-NMR (DMSO-d&sub6;, 75 MHz) δ: 154,9, 154,7, 150,5,
138,1 (C-8), 110,9 (C-5), 79,7 (d, ³Jc,p = 12 Hz, C-2'),
65,3 (d, ¹Jc,p = 160 Hz, OCH&sub2;P), 60,1 (C-3') und 44,5
(C-1').
-
MS (FAB) m/e: 320 (MH+).
-
UV (H&sub2;O)λmax: 252 nm (ε = 10.000).
-
Anal. Berechnet für C&sub9;H&sub1;&sub4;N&sub5;O&sub6;P:
-
C, 33,86; H, 4,42; N, 21,94;
-
Gefunden: C, 33,59; H, 4,34; N, 21,72.
Beispiel 20
R)-1,2-Propandiol
-
Die Titelverbindung kann aus (R)-Milchsäure hergestellt
werden, indem man eine der von C. Melchiorre (Chem.
Ind. 1976, 218) ähnlichen Prozedur verwendet.
-
[α]20D : -17,3º (rein).
Beispiel 21
(R)-1-O-[p-(Methoxyphenyl)diphenylmethyl]-1,2-propandiol
-
Triethylamin (234 g, 2,31 mol) und 4-Dimethylaminopyridin
(1 g, 8 mmol) wurden zu (R)-1,2-Propandiol (80 g, 1,05 mol) in
einer Mischung von Ethlacetat und Methylenchlorid (2:1, 0,8 l)
unter einer Stickstoffatmosphäre gegeben. Zu dieser Mischung
wurde p-Anisylchlorodiphenylmethan (356,5 g, 1,15 mol) bei 0ºC
gegeben. Die Reaktionsmischung wurde 30 Minuten bei 0ºC und
dann bei Raumtemperatur 15 Stunden gerührt. Der Feststoff wurde
durch Filtration entfernt. Das Filtrat wurde vom Lösungsmittel
befreit und der Rückstand auf eine Silikagelsäule (500 g)
gegeben und mit einer Mischung von Ethylacetat:Hexan (1:5 bis
1:2) eluiert. Die eingesammelte rohe Titelverbindung (366,6 g)
wurde im Vakuum getrocknet und ohne weitere Reinigung
verwendet.
-
¹H-NMR (300 MHz, CDCl&sub3;) δ: 7.45-7.15 (m, 12 H, ArH),
6.83-6.80 (M, 2 H, ArH), 4.00-3.90 (m, 1 H, H-2), 3.77 (s, 3
H, OcH&sub3;), 3.10 (dd, J = 3.4, 9.2 Hz, 1 H, H-1), 2.95 (dd, J
= 7.9, 9.2 Hz, 1 H, H-1), 2.35 (br d, 1 H, OH), 1.07 (d, J =
6.4 Hz, 3 H, H-3).
-
¹³C-NMR (300 MHz, CDCl&sub3;) δ: 158.8, 144.6, 135.7,
130.5, 128.0, 127.7, 127.1, 113.2, 86.3, 68.6 (1-C), 67.0
(2-C), 55.1 (OCH&sub3;), 18.7 (3-C).
Beispiel 22
(R)-2-O-((Diisopropylphosphono)methyl)]-1,2-propandiol
-
Natriumhydrid (80 % in Mineralöl, 24 g, 0,80 mol) wurde in
fünf Portionen zu einer Lösung des rohen (R-1-O-[p-
(Methoxyphenyl)dphenylmethyl)-1,2-propandiol (232 g, 0,66 mol)
aus Beispiel 21 in 1 l wasserfreiem Tetrahydrofuran bei 0ºC
unter Stickstoffatmosphäre gegeben. Die Mischung wurde 30
Minuten bei 0ºC gerührt und dann unter Rückfluß 5 Stunden
erhitzt. Die resultierende Reaktionsmischung wurde auf 0ºC
abgekühlt und eine Lösung von
Toxyloxymethyldiisopropylphosphonat (280 g, 0,80 mol) in 300 ml wasserfreiem
Tetrahydrofuran wurde durch eine Kanüle zugegeben. Die Mischung
wurde im Eisbad gerührt und langsam auf Raumtemperatur über
Nacht (18 Stunden) erwärmt. Die resultierende braune
Aufschlämmung wurde durch ein Celitkissen gefiltert und mit
Methylenchlorid gewaschen. Nachdem das Lösungsmittel entfernt
worden war, wurde der Rückstand durch eine Silikagel-Säule
filtriert und mit Mischungen von Ethylacetat und Hexan (1:5 bis
1:0) eluiert, so daß ein Rohprodukt von (R)-2-O-
[(Diisopropylphosphono)-methyl)]-1-O-[p-(methoxyphenyl)diphenylmethyl)-1,2-propandiol) als ein Öl erhalten wurde.
-
¹H-NMR (300 MHz, CDCl&sub3;) 6: 7.44 (d, J = 7.0 Hz, 3 H,
ArH), 7.33-7.16 (m, 9 H, ArH), 6.81 (d, J = 6.1 Hz, ArH),
4.80-4.56 (m, 2 H, 2 x POCH), 3.86 (dd, J = 9.1, 13.6 H:,
OCH&sub2;P), 3.76 und 3.88-3.76 (s über m, 4 H, OCH&sub3; und OCH&sub2;P),
3.77-3.68 (m, 1 H, H-2), 3.16 (dd, J = 5.9, 9.6 Hz, 1 H,
H-1), 3.01 (dd, J = 4.1, 9.6 H:, 1 H, H-1), 1.32-1.27 (m, 12
H, POCHCH&sub3;), 1.14 (d, J = 6.1 Hz, 3 H, H-3).
-
¹³C-NMR (300 MHz, CDCl&sub3;) δ: 158.6, 144.6, 135.7,
130.4, 128.5, 127.8, 126.8, 113.0, 86.2, 77.4, (d, ³Jc,p =
12 Hz, C-2), 70.7 (t, ²Jc,p = 6 Hz, POCH), 67.0 (1-C), 64.1
(d, ¹Jc,p = 169 Hz, OCH P), 54.9 (OCH&sub3;), 23.8 (d, ³Jc,p = 3
Hz, POCHCH&sub3;), 23.7 (d, ³Jc,p = 3 Hz, POCHCH&sub3;), 16.8 (3-C).
-
10 Kampfersulphonsäure (21 g) wurde zu einer Lösung des rohen
(R)-2-O-[(Diisopropylphosphono)methyl)]-1-O-[p-
(methoxyphenyl)diphenylmethyl)-1,2-propandiol in 1,8 l Methanol
gegeben. Die Lösung wurde unter Rückfluß 7 Stunden erhitzt.
Nachdem das Lösungsmittel verdampft worden war, wurde der
Rückstand durch Säulenchromatographie auf Silikagel (das
erstemal Ethylacetat:Hexan = 1:2 bis 1:0 und dann
Ethylacetat:Ethanol = 10:1; das zweitemal
Methylenchlorid:Aceton = 5:1 bis 0:1) gereinigt, so daß 40,8 g
(24 % Ausbeute) der Titeiverbindung als ein Öl erhalten wurden,
welche mit der Verbindung von Beispiel 4 identisch ist.