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Diese Erfindung betrifft ganz allgemein die Farbphotographie
und insbesondere Verfahren und Zusammensetzungen zur
Verwendung bei der Entwicklung von farbphotographischen Elementen.
Genauer gesagt, betrifft diese Erfindung ein verbessertes
Entwicklungsverfahren, das für die photographische Farbentwicklung
geeignet ist, um eine verbesserte Stabilität des purpurroten
Farbstoffes zu erzielen.
Hintergrund der Erfindung
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Mehrfarbige, mehrschichtige photographische Elemente sind auf
dem Gebiet der Farbphotographie gut bekannt. Gewöhnlich weisen
diese photographischen Elemente drei verschiedene, selektiv
sensibilisierte Silberhalogenidemulsionsschichten auf, die auf
eine Seite eines einzelnen Trägers aufgetragen sind. Das für
diese Emulsionsschichten verwendete Bindemittel ist
normalerweise ein hydrophiles Kolloid, wie zum Beispiel Gelatine. Eine
Emulsionsschicht ist blauempfindlich, eine andere
grünempfindlich und eine andere rotempfindlich. Obgleich diese Schichten
auf einem Träger in beliebiger Reihenfolge angeordnet sein
können, sind sie doch am üblichsten bezüglich des Trägers derart
angeordnet, daß dieser infolge beschichtet wird mit der
rotempfindlichen Schicht, der grünempfindlichen Schicht und der
blauempfindlichen Schicht (in vorteilhafter Weise mit einer ausbleichbaren,
blaues Licht absorbierenden Filterschicht zwischen der
blauempfindlichen Schicht und der grünempfindlichen Schicht) oder mit
umgekehrter Anordnung und ohne Filterschicht. Farbige
photographische Bilder werden von latenten Bildern in den
Silberhalogenidemulsionsschichten während der Farbentwicklung erzeugt durch
Kupplung von oxidierter, aus einem primären aromatischen Amin
bestehenden Farbentwicklerverbindung mit Kupplern, die entweder
in der Farbentwicklerlösung vorliegen oder in die geeigneten
lichtempfinduchen Schichten eingeführt werden.
Farbphotographische Elemente mit Farbstoffbildern verwenden üblicherweise einen
phenolischen oder naphtholischen Kuppler, der einen blaugrünen
Farbstoff in der rotempfindlichen Emulsionsschicht bildet, einen
Kuppler aus einem Pyrazolon- oder Cyanoacetylderivat, der
einen purpurroten Farbstoff in der grünempfindlichen
Emulsionsschicht bildet, und einen Acetylamidkuppler, der einen gelben
Farbstoff in der blauempfindlichen Emulsionsschicht erzeugt. In
Farbentwicklerlösungen werden diffusionsfähige Kuppler
verwendet. Nicht-diffusionsfähige Kuppier werden in photographische
Emulsionsschichten eingeführt. Wenn das Farbstoffbild, das
gebildet wird, in situ verwendet werden soll, so werden Kuppler
ausgewählt, die nicht-diffundierende Farbstoffe bilden. Im Falle
von Farbbild-Übertragungsverfahren werden Kuppler verwendet, die
diffusionsfähige Farbstoffe erzeugen, die in dem Empfangsblatt
gebeizt oder fixiert werden können.
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Bei der Herstellung von farbphotographischen Bildern ist es
notwendig, das Silberbild zu entfernen, das in Übereinstimmung mit
dem Farbstoffbild erzeugt wurde. Dies kann geschehen durch
Oxidation des Silbers mittels eines geeigneten Oxidationsmittels,
das üblicherweise als Bleichmittel bezeichnet wird, in Gegenwart
von Halogenidionen, woran sich die Auflösung des so gebildeten
Silberhalogenides in einem Silberhalogenidlösungsmittel anschließt,
das üblicherweise als Fixiermittel bezeichnet wird. Alternativ
können das Bleichmittel und das Fixiermittel in einer
Bleich-Fixierlösung miteinander kombiniert werden und das Silber kann bei
Verwendung einer solchen Lösung in einer Stufe entfernt werden.
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Auf dem photographischen Gebiet ist es allgemein bekannt, ein
Stabilisatorbad als Endstufe bei der Entwicklung von sowohl
Farbfilmen als auch Farbpapieren zu verwenden. Derartige Bäder
können dazu dienen, eine Verfärbung zu vermindern und/oder die
Farbstoffstabilität zu erhöhen. Für eine solche Verwendung ist
eine große Vielzahl von unterschiedlichen stabilisierenden
Zusammensetzungen vorgeschlagen worden. Somit gehören zu den
bekannten stabilisierenden Bädern jene, die enthalten Thioharnstoff
oder substituierten Thioharnstoff, wie es beschrieben wird in
der U.S.-Patentschrift 2 487 446 von Kellog, ausgegben am
8. November 1949; aliphatische Aldehyde, wie sie beschrieben
werden in der U.S.-Patentschrift 2 518 686 von Harsh und
Mitarbeitern,
ausgegeben am 15. August 1950; Additonsprodukte von
Formaldehyd und einem Harnstoff, wie sie beschrieben werden
in der U.S.-Patentschrift 2 579 435 von Mackey, ausgegeben am
18. Dzember 1951; ein Formaldehydbisulfit, wie es beschrieben
wird in der U.S.-Patentschrift 2 647 057 von Seary und
Mitarbeitern, ausgegeben am 28. Juli 1953; cyclische Tetramethylol-
Alkohole oder Ketone, wie sie beschrieben werden in der U.S.-
Patentschrift 2 983 607 von Clarke und Mitarbeitern, ausgegeben
am 9. Mai 1961; Glucoheptonate, wie sie beschrieben werden in
der U.S.-Patentschrift 3 157 504 von Bard, ausgegeben am 17.
November 1964; Carbohydrazide, wie sie beschrieben werden in der
U.S.-Patentschrift 3 201 244 von Larson, ausgegeben am 17. August
1965; Aminosäuren, wie sie beschrieben werden in der
U.S.-Patentschrift 3 291 606 von Jeffreys, ausgegeben am 13. Dezember 1966;
Mischungen aus einem Aldehyd und einer Alkoxy-substituierten
Polyoxyethylenverbindung, wie sie beschrieben werden in der U.S.-
Patentschrift 3 369 896 von Seemann und Mitarbeitern, ausgegeben
am 20. Februar 1968; Verbindungen mit einer
Tri(hydroxymethyl)methylgruppe, wie sie beschrieben werden in der
U.S.-Patentschrift 3 473 929 von Jeffreys und Mitarbeitern, ausgegeben am
21. Oktober 1969; sowie Additonskomplexe von einem
Alkalimetallbisulfit und einem Aldehyd, wie sie beschrieben werden in der
U.S.-Patentschrift 3 676 136 von Mowrey, ausgegeben am 11. Juli
1972. Die Verwendung von mehr als einem aktiven Mittel in
solchen Stabilisierungsbädern ist ebenfalls bekannt. Beispielsweise
beschreibt die U.S.-Patentschrift 3 676 136 von Mowrey die
Verwendung von Antioxidantien, wie zum Beispiel Glucose, Galactose,
Sorbitol oder Mannitol, in einem Stabilisierungsbad zusätzlich
zu einem Aldehydbisulfit-Additionskomplex.
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Die Stabilität des purpurroten Farbstoffes ist ein besonders
schwerwiegendes Problem auf dem Gebiet der Farbphotographie,
da das Purpurrot-Farbstoffbild dazu neigt, viel schneller
auszubleichen als das Blaugrün-Farbstoffbild oder das
Gelb-Farbstoffbild. Die Aufbewahrungsstabilität von
Purpurrot-Bildfarbstoffen, die sich von Pyrazolonkupplern ableiten, im Dunkeln
wird nachteilig beeinflußt durch die Anwesenheit des Kupplers
selbst. Dies ist besonders augenscheinlich im
Durchhangbereich und im Mittelskalenbereich der grünen Sensitometerkurve.
In diesen Bereichen liegt eine beträchtliche Menge an dem
nichtumgesetzten Kuppler vor. Dieser nicht-umgesetzte Kuppler
unterliegt komplexen chemischen Reaktionen mit dem
Purpurrot-Farbstoff.
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Seit vielen Jahren ist Formaldehyd in üblicher Weise als
Stabilisierungsmittel im Rahmen der photographischen Farbentwicklung
verwendet worden, um eine verbesserte Stabilität des Purpurrot-
Farbstoffes herbeizuführen. Das photographische Element wird
mit einem Endbad behandelt, das Formaldehyd enthält und der
einen purpurroten Farbstoff liefernde Kuppler und der
Formaldehyd reagieren zusammen unter Bildung einer Verbindung, die zu
keiner Farbstoffausbleichung führt. Unter normalen
Entwicklungsbedingungen findet diese Reaktion im Trockenofen statt. Obgleich
jedoch Formaldehyd ein sehr wirksames Stabilisierungsmittel für
diesen Zweck ist, ist seine Verwendung vom ökologischen
Standpunkt aus gesehen sehr nachteilig aufgrund der allgemein
bekannten ökologischen Probleme, die mit Formaldehyd verbunden sind.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, ein
Alkalimetallformaldehydbisulfit, wie zum Beispiel Natriumformaldehydbisulfit, in
der Endstufe der Entwicklung zu verwenden, um eine erhöhte
Farbstoffstabilität herbeizuführen. (Vgl. zum Beispiel die
U.S.-Patentschriften 2 647 057 und 3 676 136). Solche Verbindungen
unterliegen nicht den gleichen ökologischen Problemen wie
Formaldehyd, weshalb ihre Verwendung bei der photographischen
Entwicklung sehr vorteilhaft ist. Die Verwendung einer wäßrigen Lösung
eines Alkalimetallformaldehydbisulfits im Rahmen eines
abschliessenden Entwicklungsbades ist jedoch nachteilig, da es zu einer
Fleckenbildung des photographischen Elementes neigt und da es
es erfordert, daß eine Trocknung des photographischen Elementes
bei erhöhten Temperaturen durchgeführt wird, um eine wirksame
Steigerung der Purpurrot-Bildfarbstoffstabilität zu erzielen.
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auf die
Bereitstellung
eines verbesserten Verfahrens gerichtet, das die
Verwendung von Alkalimetallformaldehydbisulfiten auf
kommerzieller Basis möglich macht.
Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß dieser Erfindung wurde in unerwarteter Weise gefunden,
daß eine exzellente Steigerung der Stabilität des purpurroten
Bildfarbstoffes erzielt werden kann durch Behandlung eines
bildweise exponierten photographischen Elementes nach der
Stufe der Farbentwicklung und vor der Stufe des Ausbleichens oder
vor dem Bleich-Fixieren, mit einer wäßrigen Lösung, die einen
pH-Wert im Bereich von 7 bis 10 hat und die eine wirksame Menge
an einem Alkalimetallformaldehydbisulfit enthält, die sich auf
10 bis 80 g/l beläuft. Durch Anwendung dieser Methode werden
Probleme der Fleckenbildung vermieden und erhöhte
Trocknungstemperaturen sind nicht erforderlich, um eine wirksame Farbstoff-
Stabilisierungsaktivität zu erzielen.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die Stabilisierungszusammensetzung dieser Erfindung kann dazu
angewandt werden, um eine verbesserte Farbstoffstabilität im
Falle beliebiger, von einer großen Vielzahl von
farbphotographischen Elementen herbeizuführen. Die
Stabilisierungszusammensetzung kann beispielsweise in vorteilhafter Weise bei der
Entwicklung von photographischen Elementen verwendet werden, die
für die Farbumkehrentwicklung bestimmt sind, oder zur
Entwicklung von Farbnegativelementen oder Farbkopiermaterialien. Die
Stabilisierungszusammensetzung kann im Falle von
photographischen Elementen angewandt werden, die in Farbentwicklern
entwickelt werden, die Kuppler enthalten, oder im Falle von
photographischen Elementen, die den Kuppler in den
Silberhalogenidemulsionsschichten oder hieran angrenzenden Schichten enthalten.
Die photosensitiven Schichten, die in den photographischen
Elementen vorliegen, die gemäß dem Verfahren dieser Erfindung
entwickelt werden können, können beliebige der üblichen
Silberhalogenide als photosensitives Material enthalten, zum Beispiel
Silberchlorid, Silberbromid, Silberbromojodid,
Silberchlorobromid, Silberchlorojodid, Silberchlorobromojodid und
Mischungen hiervon. Diese Schichten können übliche Zusätze enthalten
und auf beliebige photographische Träger aufgetragen werden,
wie zum Beispiel Cellulosenitratfilm, Celluloseacetatfilm,
Polyvinylacetalfilm, Polycarbonatfilm, Polystyrolfilm,
Polyethylenterephthalatfilm, Papier, auf mit einem Polymer
beschichtetes Papier und dergleichen.
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Typische Beispiele von photographischen Elementen, mit denen
die Stabilisierungszusammensetzung dieser Erfindung in
vorteilhafter Weise verwendet werden kann, sind jene, die beschrieben
werden in Research Disclosure, Nr. 17643, Band 176, Dezember
1978, veröffentlicht von der Firma Industrial Opportunities Ltd.,
Homewell, Havant Hempshire, P09 LEF, Vereinigtes Königreich.
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Die photographischen Elemente, die in vorteilhafter Weise in dem
verbesserten Verfahren dieser Erfindung behandelt werden, sind
Elemente mit einem Träger, auf dem sich mindestens eine, und
in typischer Weise drei oder mehr hydrophile Kolloidschichten
befinden, die ein Farbstoffbild aufweisen. Beliebige einer
grossen Vielzahl von Kolloiden können zur Herstellung von solchen
Elementen verwendet werden. Zu illustrativen Beispielen von
solchen Kolloiden gehören natürlich vorkommende Substanzen, wie zum
Beispiel Proteine, Proteinderivate, Cellulosederivate - zum
Beispiel Celluloseester, Gelatine - zum Beispiel mit Alkali
behandelte Gelatine (Rinderknochen- oder Hautgelatine) oder mit Säure
behandelte Gelatine (Schweinshautgelatine), Gelatinederivate
- zum Beispiel acetylierte Gelatine, phthalierte Gelatine und
dergleichen, Polysaccharide, wie zum Beispiel Detran, Gummi
arabicum, Zein, Casein, Pektin, Collagenderivate, Collodion, Agar-Agar,
Pfeilwurz, Albumin und dergleichen.
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Verfahren, bei denen die Stabilisierungszusammensetzung dieser
Erfindung angewandt wird, können sich bezüglich der besonderen
Verfahrensstufen, die angewandt werden, stark voneinander
unterscheiden.
Beispielsweise kann das Verfahren in der folgenden
Reihenfolge aufweisen die Stufen der Farbentwicklung, eine
Behandlung mit dem Stabilisierungsbad und ein Bleich-Fixieren
oder es kann in der folgenden Reihenfolge umfassen die Stufen
der Farbentwicklung, die Behandlung mit dem
Stabilisierungsbad, ein Ausbleichen und ein Fixieren. Alternativ kann das
Verfahren ein Farbumkehrverfahren sein, bei dem die
Behandlungsbäder, die verwendet werden, in der folgenden Reihenfolge sind
ein erster Entwickler, ein Umkehrbad, ein Farbentwickler, das
Stabilisierungsbad, ein Bleichbad und ein Fixierbad. Im Falle
einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
die Entwicklungsbäder, die eingesetzt werden, in der folgenden
Reihenfolge ein erster Entwickler, ein Umkehrbad, ein
Farbentwickler, das Stabilisierungsbad und ein Bleich-Fixierbad.
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Die photographische Farbentwicklung wird in typischer Weise
ausgeführt unter Verwendung einer Farbentwicklerlösung, die eine
Farbentwicklerverbindung enthält, die ein primäres aromatisches
Amin ist. Diese Farbentwicklerverbindungen sind allgemein
bekannt und werden in großem Umfang im Rahmen einer Vielzahl von
farbphotographischen Prozessen verwendet. Hierzu gehören
Aminophenole und p-Phenylendiamine.
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Zu Beispielen von Aminophenolentwicklerverbindungen gehören
o-Aminophenol, p-Aminophenol, 5-Amino-2-hydroxytoluol, 2-Amino-
3-hydroxytoluol, 2-Hydroxy-3-amino-1,4-dimethylbenzol und
dergleichen.
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Besonders geeignete, aus primären aromatischen Aminen bestehende
Farbentwicklerverbindungen sind die p-Phenylendiamine und
insbesondere die N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine, in denen die
Alkylgruppen oder der aromatische Kern substituiert oder
unsubstituiert sein kann. Zu Beispielen von geeigneten
Farbentwicklerverbindungen aus p-Phenylendiaminen gehören:
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N,N-Diethyl-p-phenylendiaminmonohydrochlorid,
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4-N,N-Diethyl-2-methylphenylendiaminmonohydrochlorid,
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4-(N-Ethyl-N-2-methansulfonylaminoethyl)-2-methylphenylendiamin-Sesquisulfatmonohydrat,
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4-(N-Ethyl-N-2-hydroxyethyl)-2-methylphenylendiaminsulfat,
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4-N,N-Diethyl-2,2'-methansulfonylaminoethylphenylendiaminhydrochlorid,
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und dergleichen.
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Zusätzlich zu der aus einem primären aromatischen Amin
bestehenden Farbentwicklerverbindung können die
Farbentwicklerlösungen in typischer Weise eine Vielzahl von anderen Mitteln
enthalten, wie zum Beispiel Alkalien, um den pH-Wert zu steuern,
Bromide, Jodide, Benzylalkohol, Antioxidationsmittel,
Antischleiermittel, löslich machende Verbindungen, optische Aufheller und
so weiter.
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Photographische Farbentwicklerzusammensetzungen werden in Form
von wäßrigen alkalischen Arbeitslösungen verwendet, die einen
pH-Wert von über 7 und in typischster Weise im Bereich von etwa
9 bis etwa 13 aufweisen. Um den notwendigen pH-Wert zu erzeugen,
enthalten sie ein oder mehrere der gut bekannten und weit
verbreitet verwendeten pH-Puffermittel, wie zum Beispiel
Alkalimetallcarbonate oder -phosphate. Kaliumcarbonat ist besonders
geeignet als pH-Puffermittel.
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Eine große Vielzahl von Bleichmitteln ist zur Verwendung bei der
photographischen Entwicklung bekannt, beispielsweise Ferricyanid-
Bleichmittel, Persulfat-Bleichmittel, Dichromat-Bleichmittel,
Permanganat-Bleichmittel, Ferrichlorid, sowie in Wasser lösliche
Chinone.
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Es ist besonders gut bekannt, einen Ferrikomplex einer
Aminopolycarbonsäure als Bleichmittel bei der photographischen
Farbentwicklung zu verwenden.
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Derartige Komplexe werden sowohl in Bleichzusammensetzungen als
auch in Bleich-Fixierzusammensetzungen verwendet. Eine sehr große
Anzahl von unterschiedlichen Verbindungen der
Aminopolycarbonsäureklasse wird im Stande der Technik als geeignete
photographische Bleichmittel beschrieben. Die übliche kommerzielle
Praxis besteht jedoch in der Verwendung eines Ammonium- oder
Alkalimetallsalzes eines Ferrikomplexes der
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) oder eines Ferrikomplexes der
Propylendiamintetraessigsäure (PDTA).
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Unter den zahlreichen Patentschriften, welche die Verwendung von
Ferrikomplexen von Aminopolycarbonsäuren in Bleich- und/oder
Bleich-Fixierbädern beschreiben, befinden sich die
U.S.-Patentschriften 3 241 966, 3 615 508 und 3 767 401 sowie die
britischen Patentschriften 1 365 453, 1 392 163 und 1 394 357.
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Das Fixierbad wandelt sämtliches Silberhalogenid in lösliche
Silberkomplexe um, die aus den Emulsionsschichten
herausdiffundieren. In den Schichten des photographischen Elementes
zurückgehaltenes Fixierbad wird in der nachfolgenden Waschstufe mit
Wasser entfernt. Thiosulfate, einschließlich Ammoniumthiosulfat
und Alkalimetallthiosulfate, wie zum Beispiel Natriumthiosulfat
und Kaliumthiosulfat, sind als Fixiermittel besonders geeignet.
Zu anderen Bestandteilen des Fixierbades gehören Schutzmittel
und Sequestriermittel.
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Im Falle der Umkehrfarbentwicklung reduziert der erste
Entwickler das exponierte Silberhalogenid zu metallischem Silber; das
Umkehrbad nukleiert das Silberhalogenid, das nach der ersten
Entwicklung zurückbleibt, der Farbentwickler wandelt das
nukleierte Silberhalogenid in metallisches Silber um und bildet die
Farbstoffbilder, das Bleichbad wandelt alles metallische Silber
in Silberhalogenid um und das Fixierbad wandelt das
Silberhalogenid in lösliche Silberkomplexe um, die aus dem Element
herausgewaschen werden. In einigen Fällen werden das Bleichbad und das
Fixierbad in vorteilhafter Weise miteinander zu einem Bleich-
Fixierbad kombiniert. In einigen Fällen wird die Verwendung eines
Umkehrbades unnötig, nämlich bei Anwendung einer
Re-Exponierungsstufe oder durch Einführung eines Verschleierungsmittels in das
Farbentwicklerbad.
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Im Falle des vorerwähnten Farbumkehrverfahrens enthält der
erste Entwickler eine Schwarz-Weiß-Entwicklerverbindung oder
eine Mischung von solchen Entwicklerverbindungen. Zu
geeigneten Entwicklerverbindungen gehören
Dihydroxybenzol-Entwicklerverbindungen, wie zum Beispiel Hydrochinon, 3-Pyrazolidon-
Entwicklerverbindungen, wie zum Beispiel
1-Phenyl-3-pyrazolidon, sowie Aminophenol-Entwicklerverbindungen, wie zum Beispiel
p-Aminophenol. Zusätzlich zu der Entwicklerverbindung enthält
der erste Entwickler in typischer Weise andere Mittel, wie zum
Beispiel Präservative und Schutzmittel, Sequestriermittel,
Restrainer, Antischleiermittel, Puffer sowie
Silberhalogenid-Lösungsmittel. Das Umkehrbad enthält einen Keimbildner, in
üblicher Weise eine Borverbindung oder ein aus einem Stannosalz
gebildetes Chelat, das als Reduktionsmittel wirkt, wie auch
Antioxidationsmittel, Puffersubstanzen, Fungicide und
Sequestriermittel.
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Im Falle des verbesserten Verfahrens dieser Erfindung wird das
photographische Element zwischen der Farbentwicklungsstufe und
der Bleich- oder Bleich-Fixierstufe mit einer wäßrigen Lösung
behandelt, die einen pH-Wert im Bereich von 7 bis 10 aufweist
und ein Alkalimetallformaldehydbisulfit als alleiniges
Stabilisierungsmittel enthält. Zu geeigneten
Alkalimetallformaldehydbisulfiten gehören Lithiumformaldehydbisulfit,
Kaliumformaldehydbisulfit sowie Natriumformaldehydbisulfit. Das Element wird eine
ausreichende Zeitspanne lang behandelt, um die Stabilität des
purpurroten Farbstoffbildes zu erhöhen, wobei geeignete Zeiten
in typischer Weise im Bereich von 1 bis 5 Minuten liegen. Die
Konzentration an Alkalimetallformaldehydbisulfit in der Lösung
kann bei etwa 10 bis etwa 80 g pro Liter liegen. Auch die
Temperatur der Behandlung kann, falls erwünscht, stark variieren,
wobei gute Ergebnisse im allgemeinen erzielt werden in einem
Bereich von etwa 20ºC bis etwa 45ºC. Die Verwendung einer Lösung
mit einem pH-Wert von unter 7 ist nachteilig, da sie dazu neigt,
freies Formaldehyd in die Atmosphäre freizugeben, wobei es
ein Ziel der Erfindung ist, eine solche Freisetzung so weit
wie möglich zu vermeiden. Die Verwendung einer Lösung mit
einem pH-Wert von etwa 10 ist ebenfalls nachteilig, da die
Überführung von stark alkalischen Lösungen in die Bleich- oder
Bleich-Fixierlösung, die dem Stabilisierungsbad folgt, deren
Leistung nachteilig beeinträchtigt. Falls erwünscht, kann ein
alkalisches Mittel in die Lösung des
Alkalimetallformaldehydbisulfites eingeführt werden, um den pH-Wert der Lösung zu
steuern. Zu geeigneten alkalischen Mitteln für diesen Zweck
gehören Hydroxide, wie zum Beispiel Natriumhydroxid oder
Kaliumhydroxid, Borate, wie zum Beispiel Natriummetaborat,
Phosphate, wie zum Beispiel Trinatriumphosphat und Carbonate, wie
zum Beispiel Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat.
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Die Erfindung soll desweiteren durch die folgenden
Praxisbeispiele veranschaulicht werden.
Beispiele 1-14
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Im Falle der folgenden Beispiele war der entwickelte Film ein
üblicher photographischer Farbumkehrfilm. Dieser Film enthielt
einen 1-Aryl-5-pyrazolon-Purpurrotkuppler der Formel:
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worin X steht für:
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Es wird angenommen, daß die
1-Aryl-5-pyrazolon-Purpurrotkuppler mit Formaldehyd nach der folgenden Reaktionsgleichung
reagieren:
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Die Umsetzung des Purpurrotkupplers mit Formaldehyd hindert
den Kuppler daran, mit dem durch die Farbentwicklung erzeugten
Purpurrotfarbstoff zu reagieren.
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Der Farbumkehrfilm wurde im Vergleichstest 1 unter Verwendung
eines üblichen Farbumkehrverfahrens mit den folgenden Stufen
und Bearbeitungszeiten bei den angegebenen Temperaturen
entwickelt:
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Im Falle des Vergleichstests 1 war der Stabilisator ein
wäßriges Bad mit einem Gehalt an Formaldehyd und einem
Netzmittel. Der Vergleichstest 2 wurde in gleicher Weise wie der
Vergleichstest 1 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß Wasser
als Stabilisator verwendet wurde.
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In jedem der Beispiele 1 bis 24 waren die Bearbeitungsstufen
und Zeiten bei den angegebenen Temperaturen wie folgt:
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Die Zusammensetzungen, die im Falle der Beispiele 1 bis 24 als
Stabilisatoren verwendet wurden, bestanden aus wäßrigen
Lösungen von Natriumformaldehydbisulfit und dem den pH-Wert
steuernden Mittel Natriumhydroxid. Die Konzentrationen an
Natriumformaldehydbisulfit und die pH-Werte sind unten angegeben.
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Im Falle eines jeden der Vergleichstests 1 und 2 sowie der
Beispiele 1 bis 24 erfolgten Messungen der prozentualen Veränderung
in der Grün-Dichte bei dem 1,0 Dichte-Niveau nach 3 Tagen
Aufbewahrung bei 77ºC (bezeichnet als Delta-Grün-Dichte). Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
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Wie sich aus den Daten in der obigen Tabelle ergibt, reagierte
im Falle des Vergleichstests 1 der Kuppler mit Formaldehyd, so
daß kein nicht-umgesetzter Kuppler zurückblieb und die
Farbstoffstabilität war gut, doch lag eine unerwünscht hohe
Konzentration an Formaldehyd in der Umgebung der
Entwicklungsvorrichtung vor. Wurde Wasser im Falle des Vergleichstests 2 anstelle
des Stabilisierungsbades verwendet, so war das Ergebnis, daß
kein zu beanstandender Formaldehyddampf in die Atmosphäre
gelangte, jedoch wurde eine inadäquate Stabilität des
Purpurrotfarbstoffes festgestellt. In jedem der Beispiele 1 bis 24 wurde das
Vorhandensein von störenden Formaldehyddämpfen vermieden, und
dennoch wurde eine Verbesserung der Farbstoffstabilität,
vergleichbar mit der des Vergleichstests 2, erzielt durch die
Behandlung mit einer Lösung aus einem
Alkalimetallformaldehydbisulfit im Anschluß an die Farbentwicklung und vor der Bleich-
Fixierung.