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Ausgangssituation der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Methode zum Nachweis des fötalen Down-Syndroms
(Trisomie 21) bei einem pränatalen
Screening- bzw. Siebtest. Dieses Verfahren bezieht sich außerdem auf
andere, seltenere, aber nachweisbare Chromosomenverdreifachungen
bzw. Trisomien, wie z. B. Trisomie 13 und Trisomie 18. Genauer gesagt,
betrifft die Erfindung eine Methode zur Verbesserung der Nachweiseffizienz
beim Down-Syndrom-Screening
durch Messen des Anteils der freien Beta-Untereinheit von humanem
Choriongonadotropin (hCG) im Blut schwangerer Frauen.
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Das
Down-Syndrom, auch als Trisomie 21 bezeichnet, ist die häufigste
angeborene Ursache einer schweren geistigen Unterentwickung. Im
allgemeinen kann das fötale
Down-Syndrom durch ein Diagnoseverfahren festgestellt werden, das
eine Amniozentese und eine Karyotypisierung einschließt. Dieses
Diagnoseverfahren ist jedoch invasiv und mit Gefahr für die Frau
und den Fötus
verbunden. Amniozentese und Karyotypisierung werden nicht routinemäßig bei
allen Schwangerschaften durchgeführt.
Stattdessen können
eine oder mehrere Screening-Methoden benutzt werden, um festzustellen,
wann die Gefahr für
die Schwangerschaft das Risiko rechtfertigt, sich einem invasiven
Diagnoseverfahren zu unterziehen.
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Die
Häufigkeit
des Down-Syndroms nimmt mit steigendem Alter der Mutter signifikant
zu. Historisch hat sich die pränatale
Suche nach dem Down-Syndrom auf Schwangere im Alter von 35 Jahren
und darüber konzentriert,
in dem die Risiken des Down-Syndroms den Risiken der zum Nachweis
des fötalen
Down-Syndroms verwendeten
Diagnoseverfahren nahekommen oder diese übersteigen. Daher erforderte
das Standardverfahren für
das pränatale
Screening eine Auswahl von Frauen für die diagnostische Amniozentese
auf der Basis des Alters der Mutter. Das Alter ist jedoch ein unzulängliches
Screening-Kriterium, da nur etwa 20% aller Down-Syndrom-Schwangerschaften
durch Ausführung
einer Amniozentese und Karyotypisierung an den am stärksten gefährdeten
5% der Schwangeren, d. h. bei denjenigen im Alter von 35 Jahren
oder darüber,
nachgewiesen werden können.
Und da in der konkreten klinischen Praxis nur etwa die Hälfte der
35-jährigen oder älteren Frauen
sich einer Amniozentese und Karyotypisierung unterziehen, werden
weniger als 10% der Down-Syndrom-Schwangerschaften
pränatal
nachgewiesen.
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Im
Jahre 1984 wurde ein Zusammenhang zwischen verminderten Alpha-Fötoproteingehalten (AFP-Gehalten)
im mütterlichen
Blut und dem fötalen
Down-Syndrom entdeckt. Siehe z. B. die Arbeit von Merkatz, Macri
u.a.: "An association
between low maternal serum alpha-fetoprotein and fetal chromosomal
abnormalities" (Zusammenhang
zwischen niedrigem Alpha-Fötoproteingehalt
im mütterlichen
Serum und fötalen Chromosomenanomalien),
Am. J. Obstet. Gynecol. 198 (1984) 886, auf deren Offenbarung hiermit
Bezug genommen wird. In dieser Veröffentlichung wurde festgestellt,
daß andere
Chromosomenverdreifachungen, insbesondere Trisomie 13 und Trisomie
18, ebenfalls mit verminderten AFP-Gehalten im mütterlichen Blut verbunden waren.
Die Häufigkeit
dieser zusätzlichen
Chromosomenverdreifachungen (1 zu 5000 Schwangerschaften bzw. 1
zu 6600 Schwangerschaften) ist wesentlich niedriger als das mit
der Trisomie 21 (dem Down-Syndrom) verknüpfte allgemeine A-priori-Risiko.
Wegen des Zusammenhangs dieser anderen Chromosomenverdreifachungen
mit verminderten Alpha-Fötoproteingehalten
im mütterlichen
Serum (MSAFP-Gehalten) werden jedoch derartige Anomalien innerhalb
eines Screening-Protokolls, das AFP-Gehalte im mütterlichen Blut und die freie
Beta-Untereinheit von hCG und möglicherweise
zusätzliche,
hier beschriebene Marker verwendet, gleichfalls nachgewiesen. Für den Fachmann
ist offensichtlich, daß bei
Verwendung des hier beschriebenen Protokolls für Trisomie 21 auch der Nachweis
für Trisomie
13 und 18 geführt
werden kann. Der Zusammenhang zwischen verminderten AFP-Gehalten
im mütterlichen
Blut und dem fötalen
Down-Syndrom bot die Gelegenheit zur Anwendung eines nichtinvasiven
Blut-Screening-Tests
beim Nachweis von Down-Syndrom-Fällen
bei jungen, dem Anschein nach nicht betroffenen Familien, wo annä hernd 80%
der Down-Syndrom-Fälle
auftreten. Es wird eingeschätzt,
daß die
Anwendung eines Screening-Tests, der auf einem niedrigen AFP-Gehalt
im mütterlichen
Blut (als Screening-Markierungssubtsanz) basiert, zum pränatalen
Nachweis von annähernd
20% aller Fälle
des fötalen
Down-Syndroms führen
würde.
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Ein
anderes Screening-Verfahren erfordert die Messung des Gehalts an
nichtkonjugiertem Östriol (UE)
im mütterlichen
Blut. Siehe z. B. die Arbeit von Wald u.a.: "Maternal blood screening for Down Syndrome in
early pregnancy" (Down-Syndrom-Screening von mütterlichem
Blut in der Frühschwangerschaft),
British Journal of Obstetrics and Gynecology (BMJ) 95, April 1988,
auf deren Offenbarung hiermit Bezug genommen wird. Die UE-Messung
liefert jedoch eine schlechte Basis für das Screening.
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In
letzter Zeit wurde ein Zusammenhang zwischen erhöhten hCG-Gehalten im mütterlichen
Blut, einem erhöhten
Gehalt der Alpha-Untereinheit von hCG im mütterlichen Blut (hCG setzt
sich aus zwei Untereinheiten zusammen, die nachstehend als Alpha-hCG
bzw. Beta-hCG bezeichnet werden) und dem fötalen Down-Syndrom entdeckt. Siehe z. B. die Arbeit
von Bogart, Pandian und Jones: "Abnormal
Maternal Serum Chorionic Gonadotropin Levels in Pregnancies with
Fetal Chromosome Abnormalities" (Anomale
Choriongonadotropin-Gehalte im mütterlichen
Serum bei Schwangerschaften mit fötalen Chromosomenanomalien), Prenatal
Diagnosis 7 (1987) 623–630,
auf deren Offenbarung hiermit Bezug genommen wird. In dem Artikel von
Bogart wird eingeschätzt,
daß durch
die Verwendung erhöhter
hCG-Gehalte im mütterlichen
Blut und erhöhter
Gehalte der Alpha-Untereinheit von hCG im mütterlichen Blut annähernd 68%
der Föten
mit Chromosomenanomalien nachgewiesen würden. Diese Ergebnisse wurden
jedoch aus einer Untersuchung von Schwangerschaften in der 18. bis
25. Schwangerschaftswoche gewonnen, und die betroffenen Fälle scheinen die
von Frauen zu sein, die zuvor als Down-Syndrom-gefährdet erkannt
wurden.
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Gewöhnlich erforderte,
wie oben angedeutet, der Screeniqng-Test durch Auswertung des hCG-Gehalts
im mütterlichen
Blut nur die Messung des hCG-Gehalts im allgemeinen und zusätzlich die
Messung des Alpha-hCG-Gehalts. Obwohl diese Screening-Methoden den
Nachweis des fötalen
Down-Syndroms erbringen, bestehen ein Bedarf und ein Wunsch nach
einem Verfahren, das einen höheren
Prozentsatz fötaler Down-Syndrom-Fälle nachweist.
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Die
JP-A-54-126 723 offenbart die Herstellung eines spezifischen Antikörpers gegen
hCG und gegen die Beta-Untereinheit von hCG.
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Ich
habe einen vorher unbekannten Zusammenhang zwischen erhöhten Gehalten
des freien Beta-hCG im mütterlichen
Blut und dem fötalen
Down-Syndrom entdeckt. Außerdem
habe ich einen vorher unbekannten Zusammenhang zwischen dem freien
Beta-hCG-Gehalt
im mütterlichen
Blut sowie dem AFP-Gehalt im mütterlichen
Blut und dem fötalen
Down-Syndrom entdeckt, und ferner habe ich einen vorher unbekannten
Zusammenhang zwischen dem Verhältnis
des freien Beta-hCG-Gehalts im mütterlichen
Blut zum Gehalt des intakten hCG-Moleküls im mütterlichen Blut und dem fötalen Down-Syndrom
festgestellt. Darüberhinaus
habe ich entdeckt, daß die
Anwendung eines mehrdimensionalen bzw. multivariaten Diskriminanzanalyseverfahrens
die Nachweiseffizienz einer Screening-Methode mit Verwendung des
freien Beta-hCG-Gehalts im mütterlichen
Blut oder des AFP-Gehalts im mütterlichen
Blut oder des Logarithmus eines der beiden Werte oder des Logarithmus
beider Werte für
ein gewähltes
Risiko-Abbruchniveau bzw. einen Riskogrenzwert verbessert, insbesondere
wenn auch das Gestationsalter als Variable in das Diskrimanzanalyseverfahren
einbezogen wird. Mit dem Gestationsalter ist das Alter des Föten der
Schwangeren gemeint. Mit der Nachweiseffizienz ist der Prozentsatz
der fötalen
Down-Syndrom-Fälle
gemeint, die für
ein gewähltes
Risiko-Abbruchniveau richtig nachgewiesen werden. Das Risiko-Abbruchniveau
wird in einem folgenden Abschnitt ausführlicher erläutert. Die
Diskriminanzanalyse ist ein allgemein bekannter Ansatz der mehrdimensionalen
(multivariaten) Analyse, der die Zerlegung einer Population in zwei
oder mehr Gruppen durch eine eindimensionale (univariate) Risikoabschätzung zur
Folge hat. Die Diskriminanzanalyse wird manchmal auch als Konstruktionsmethode
für eine
Linearkombination unabhängiger
Variabler beschrieben und reduziert somit das Problem der Messung
von Gruppendifferenzen auf ein eindimensionales Problem. Die Diskriminanzanalyse
kann auch dann durchgeführt
werden, wenn in einem Problem nur eine Variable auftritt. Eine allgemeine
Diskussion der Diskriminanzanalyse findet man in Churchill, G.A.
: "Märketing
Research", Dryden
1976, Kap. 15, S. 530 – 543,
auf deren Offenbarung hiermit Bezug genommen wird. Ich habe festgestellt,
daß durch
die Anwendung einer mehrdimensionalen Diskriminanzanalyse auf die
freien Beta-hCG-Gehalte im mütterlichen
Blut, die Gehalte des intakten hCG-Moleküls im mütterlichen Blut, das Verhältnis des
freien Beta-hCG-Gehalts im mütterlichen Blut
zum Gehalt des intakten hCG-Moleküls im mütterlichen Blut, den AFP-Gehalt
im mütterlichen
Blut, den UE-Gehalt im mütterlichen
Blut und das Gestationsalter ein höherer Prozentsatz fötaler Down-Syndrom-Fälle bei
einem niedrigeren Anteil falsch-positiver Ergebnisse nachgewiesen
wird als durch irgendeine andere bekannte Screening-Methode für den pränatalen
Nachweis des Down-Syndroms. Ich habe ferner festgestellt, daß eine noch
größere Anzahl
fötaler
Down-Syndrom-Fälle
nachgewiesen werden können,
indem nur die Meßwerte
der freien Beta-hCG-Gehalte im mütterlichen
Blut und der AFP-Gehalte im mütterlichen
Blut verwendet und der Logarithmus jedes Meßwerts sowie das Gestationsalter
einer mehrdimensionalen Diskriminanzanalyse unterworfen werden.
Diese und weitere Feststellungen werden im Abschnitt "Zusammenfassung der
Erfindung" und im
Abschnitt "Ausführliche
Beschreibung der Erfindung" näher erläutert.
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Methode und ein Verfahren
für einen
Screening-Test für
das fötale
Down-Syndrom zu schaffen, der bei einem gegebenen Anteil falsch-positiver
Ergebnisse einen höheren
Prozentsatz fötaler
Down-Syndrom-Fälle
nachweist als andere bekannte pränatale
Screening-Methoden.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Methode und ein
Verfahren für
einen Screening-Test für
das fötale
Down-Syndrom zu schaffen, der bei einem gegebenen Nachweisanteil
einen niedrigeren Anteil falsch-positiver Ergebnisse aufweist als
andere bekannte Methoden.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die mehrdimensionale
Diskriminanzanalyse auf Down-Syndrom-Screening-Methoden anzuwenden,
um einen höheren
Anteil fötaler
Down-Syndrom-Fälle
bei einem niedrigeren Anteil falsch-positiver Ergebnisse riachzuweisen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Methode und ein
Verfahren für
einen Screening-Test für
das fötale
Down-Syndrom durch Messung des freien Beta-hCG-Gehalts im mütterlichen
Blut zu schaffen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Methode und ein
Verfahren für
einen Screening-Test für
das fötale
Down-Syndrom durch Messung des AFP-Gehalts im mütterlichen Blut und des freien Beta-hCG-Gehalts
im mütterlichen
Blut zu schaffen.
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
folgenden Beschreibung der Erfindung hervorgehen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Zur
Lösung
dieser und weiterer Aufgaben werden erfindungsgemäß im mütterlichen
Blut einer Schwangeren (nachstehend als Patientin bezeichnet) die
freien Beta-hCG-Gehalte nach herkömmlichen immunologischen Verfahren
gemessen, zu denen Immuntestverfahren, wie z. B. die in den obigen
Veröffentlichungen
erwähnten,
gehören
können,
sowie andere dem Fachmann bekannte Verfahren angewandt. Der freie Beta-hCG-Gehalt
wird dann mit einem Bezugsdatensatz verglichen, um das Risiko zu
bestimmen, daß die
Patientin einen Fötus
mit Down-Syndrom trägt.
Zur Verbesserung der Nachweiseffizienz können der freie Beta-hCG-Gehalt
und das Gestationsalter mit einem Bezugsdatensatz verglichen werden.
Um die Nachweiseffizienz weiter zu verbessern, werden die Gehalte
an freiem Beta-hCG und AFP (die als "Marker" bezeichnet werden) im mütterlichen
Blut einer Patientin nach herkömmlichen
immunologischen Verfahren gemessen, zu denen dem Fachmann bekannte
Testverfahren gehören,
wie z. B. die in den obigen Veröffentlichungen
erwähnten
Verfahren. Die Gehalte jedes Markers werden dann mit einem Bezugsdatensatz
verglichen, um das Risiko zu bestimmen, daß die Patientin einen Fötus mit
Down-Syndrom trägt.
Zum Vergleich der Gehalte der Marker mit einem Bezugsdatensatz wird
ein mehrdimensionales Diskriminanzanalyseverfahren angewandt. Genauer
gesagt, ein patientenspezifisches Risiko wird dann mit Hilfe der
Bayesschen Regel, des A-priori-Risikos der Patientin und der relativen
Häufigkeiten
für nicht
betroffene und betroffene Schwangerschaften berechnet, die bestimmt
werden, indem die Logarithmen der quantitativen Gehalte jedes Markers
der Patientin in die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen eingearbeitet
werden, die mit Hilfe einer mehrdimensionalen Diskriminanzanalyse
für die
Bezugsdaten entwickelt wurden. Wenn das Risiko der Patientin, einen
Fötus mit Down-Syndrom
zu tragen, höher
ist als ein gegebenes Risiko-Abbruchniveau, dann sollten der Patientin
weitere diagnostische Tests empfohlen werden, um das Vorhandensein
eines Down-Syndroms zu bestätigen.
Die Einbeziehung des Gestationsalters als Marker zusammen mit dem
freien Beta-hCG-Gehalt und dem AFP-Gehalt im mütterlichen Blut bewirkt eine
weitere Verbesserung der Nachweiseffizienz. Da der freie Beta-hCG-Gehalt
im mütterlichen
Blut und der AFP-Gehalt im mütterlichen
Blut für
eine Anzahl von Proben die Neigung zur Verteilung nach einer logarithmischen
Normalverteilungskurve aufweisen, kann die höchste Nachweiseffizienz durch
Aufnahme des Logarithmus der quantitativen Gehalte jedes Markers
der Patientin und des Gestationsalters in die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen
für die
mit Hilfe der mehrdimensionalen Diskriminanzanalyse entwickelten
Bezugsdaten erzielt werden.
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Ein
Vorteil der Methode und des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung
ist, daß sie
einen höheren
Anteil fötaler
Down-Syndrom-Fälle
mit einem niedrigeren Anteil falsch-positiver Ergebnisse als andere
bekannte Methoden und Verfahren richtig voraussagen.
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Weitere
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden
ausführlicheren
Beschreibung und den anschließenden
Beispielen ersichtlich.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
eine in Beispiel 2 erwähnte
Tabelle, in der das Signifikanzniveau einzelner Marker für Trisomie
21 angegeben ist.
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2 zeigt
eine in Beispiel 2 erwähnte
Tabelle, in der die Effizienz einzelner Marker beim Down-Syndrom-Screening
angegeben ist.
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3 zeigt
eine in Beispiel 2 erwähnte
Tabelle, in der die Effizienz zusammengesetzter Marker beim Down-Syndrom-Screening angegeben
ist.
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4 zeigt
eine in Beispiel 2 erwähnte
Tabelle, die den Anteil von Down-Syndrom-Fällen darstellt, der oberhalb
gegebener Perzentile der Verteilung der freien Beta-Untereinheit
von hCG bei nicht betroffenen Schwangerschaften liegt.
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5 zeigt
eine in Beispiel 2 erwähnte
Tabelle, in der die Effizienz einzelner Marker beim Down-Syndrom-Screening
angegeben ist.
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6 zeigt
eine in Beispiel 2 erwähnte
Tabelle, in der für
den Logarithmus des AFP-Gehalts und den Logarithmus des Gehalts
der freien Beta-Untereinheit von hCG als zusammengesetzten Marker
die Effizienz beim Down-Syndrom-Screening angegeben ist.
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7 zeigt
eine in Beispiel 2 erwähnte
Tabelle, in der für
den AFP-Gehalt, den freien Beta-hCG-Gehalt und das Alter der Mutter
die auf die USA projizierte Effizienz beim Down-Syndrom-Screening
angegeben ist.
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8,
auf die in Beispiel 2 verwiesen wird, zeigt die Gehalte der freien
Beta-Untereinheit von hCG in Fällen
von Trisomie 21 in Beziehung zu verschiedenen Perzentilen
der nicht betroffenen Schwangerschaften.
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9,
auf die in Beispiel 2 verwiesen wird, zeigt die Verteilungen der
Gehalte der freien Beta-Untereinheit von hCG.
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10 zeigt
eine in Beispiel 3 erwähnte
Tabelle, in der die Effizienz beim Down-Syndrom-Screening für eine Reihe
von Markerkombinationen angegeben ist.
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11 zeigt
die erfindungsgemäße Vorrichtung,
die bei der Ausführung
der Methode zum Nachweis des Down-Syndroms verwendet wird.
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12 und 13 zeigen
ein Ablaufdiagramm für
ein Computerprogramm zum Berechnen von Bezugsparametern zur Verwendung
im Zusammenhang mit der Bestimmung des spezifischen Risikos einer
Patientin, einen betroffenen Fötus
zu tragen.
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14 zeigt
ein Ablaufdiagramm für
ein Computerprogramm, das Bezugsparameter, die in dem in 12 und 13 dargestellten
Programm berechnet werden, für
die Bestimmung des spezifischen Risikos der Patientin benutzt, einen
betroffenen Fötus
zu tragen.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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In
einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird einer Patientin eine Probe des mütterlichen
Bluts entnommen. Dann wird der freie Beta-hCG-Gehalt im mütterlichen
Blut durch herkömmliche
Analyseverfahren bestimmt, wie z. B. durch dem Fachmann bekannte
immunologische Verfahren. Der freie Beta-hCG-Gehalt im mütterlichen
Blut wird dann mit einem Bezugsdatensatz verglichen, um festzustellen,
ob ein erhöhtes
Risiko besteht, daß die
Patientin einen Fötus
mit Down-Syndrom trägt.
Zur Erhöhung
der Nachweiseffizienz können
das Gestationsalter und der freie Beta-hCG-Gehalt im mütterlichen
Blut mit einem Bezugsdatensatz verglichen werden, um festzustellen,
ob ein erhöhtes
Risiko besteht, daß die
Patientin einen Fötus mit
Down-Syndrom trägt.
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Wie
für den
Fachmann offensichtlich, funktioniert bei der vorliegenden Erfindung
zwar jedes der bekannten Analyseverfahren zur Messung des freien
Beta-hCG-Gehalts im mütterlichen
Blut, aber es muß das gleiche
Analyseverfahren wie beim Erzeugen der Bezugsdaten für den freien
Beta-hCG-Gehalt verwendet werden. Wenn ein neues Analyseverfahren
für den
freien Beta-hCG-Gehalt verwendet wird, dann muß ein neuer Bezugsdatensatz
erzeugt werden, der auf Daten basiert, die mit dem Verfahren entwickelt
worden sind.
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Es
ist auch allgemein als gegeben anzunehmen, daß bei der Erzeugung monoklonaler
Antikörper,
die für
die Beta-Kette von hCG spezifisch sind, einige Antikörper für die protein- und einige für die kohlehydrat-assoziierten
Antigenbindungsstellen spezifisch sein werden. Die Messung des freien
Beta hCG-Gehalts, auf die in der Beschreibung der Erfindung überall Bezug
genommen wird, schließt
die Verwendung von Antikörpern ein,
die entweder für
die protein- oder für
die kohlehydratassoziierten Antigenbindungsstellen oder für irgendeine
andere Stelle an freiem Beta-hCG-spezifisch-sind.
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Ferner
ist für
den Durchschnittsfachmann einzusehen, daß zwar die freie Alpha-Untereinheit
von hCG durch ein einziges Gen codiert wird, die freie Beta-Untereinheit
aber durch eine komplexe Familie von mindestens sieben sehr ähnlichen
Genen oder Pseudogenen codiert wird. Siehe z. B. Boorstein, Vamvakopoules
und Fiddes: "Human
chorionic gonadotropin Beta-subunit is encoded by at least eight
genes arranged in tandem and inverted pairs" (Die Beta-Untereinheit von humanem
Choriongonadotropin wird durch mindestens acht Gene in Tandem-Anordnung.
und in invertierten Paaren codiert), Nature 300, 2. Dezember 1982,
auf deren Lehre hiermit Bezug genommen wird. Es ist bekannt, daß nur drei
von den sieben Genen des freien Beta-hCG bei der normalen plazentalen
Produktion von freiem Beta-hCG exprimiert werden. Siehe z. B. Nishimura,
Ide, Utsunomiya, Kitajima, Yuki und Mochizuki: "Fragmentation of the Beta-Subunit of
Human Chorionic Gonadotropin Produced by Choriocarcinoma" (Fragmentierung
der Beta-Untereinheit von durch Choriokarzinom erzeugtem humanem
Choriongonadotropin), Endocrinology 123 Nr. 1 (1988), auf deren
Lehren hiermit Bezug genommen wird. Ob dieselben drei Gene bei Erkrankungszuständen exprimiert
werden, wie z. B. bei Vorhandensein des fötalen Down-Syndroms, ist nicht
ermittelt worden. Es ist daher möglich,
daß vielfältige Formen von
freiem Beta-hCG mit geringen Unterschieden in den Aminosäuresequenzen
oder anderen geringen Unterschieden synthetisiert werden können. Ferner
ist es möglich,
daß beim
Down-Syndrom ein oder mehrere Gene des freien Beta-hCG exprimiert
werden, wodurch eine einzige Variante oder mehrere Varianten des
freien Beta-hCG produziert werden. Erfindungsgemäß werden diese Varianten, falls
sie existieren, durch herkömmliche
immunologische Verfahren zur Messung des freien Beta-hCG gemessen.
Ein Probenmaterial, das zur Messung der mit dem Down-Syndrom verbundenen
spezifischen freien BetahCG-Variante, oder gegebenenfalls der mehreren
Varianten, her gestellt wird, kann zur weiteren Erhöhung der
Nachweiseffizienz führen.
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Wir
haben erfolgreich Testverfahren mit monoklonalen Antikörpern zur
Messung der freien Beta-Untereinheit von hCG verwendet um zwischen
Schwangerschaften zu unterscheiden, die von Trisomie 21 betroffen
bzw. nicht betroffen sind. Es wurde eine hohe Nachweiseffizienz
von 83% für
Trisomie 21 erreicht. Wie dem Fachmann wohlbekannt, kann die Verwendung
von Antikörpern
zur quantitativen Bestimmung spezieller Analyten in gewissem Umfang
zu einem Kreuzreaktionsvermögen
mit einer unterschiedlichen, aber ähnlichen Substanz führen. Daher
kann die Unterscheidung zwischen betroffenen und nicht betroffenen
Fällen
auf das Vorhandensein einer abweichenden Form der freien Beta-Untereinheit
von hCG zurückzuführen sein,
die wegen eines gewissen Kreuzreaktionsvermögens mit den verwendeten Antikörpern nachgewiesen
wird. Wenn eine solche abweichende Form der freien Beta-Untereinheit
von hCG erkannt wird, kann sie als eine neue biochemische Substanz
gekennzeichnet werden. Tatsächlich
lassen Informationen aus der wissenschaftlichen Literatur darauf
schließen,
daß abweichende
Formen von Beta-hCG erkannt worden sind (siehe z. B. Nishimura u.a.,
unten).
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Von
Trisomie 21 betroffene Fälle
können
auch durch eine abweichende Form der freien Beta-Untereinheit von
hCG charakterisiert sein. Wenn Trisomie 21 durch die Produktion
einer abweichenden Form der freien Beta-Untereinheit von hCG gekennzeichnet
ist, dann ist der Fachmann in der Lage, spezifische Antikörper für solche
abweichenden Formen zu entwickeln, die zu einer weiteren Steigerung
der Nachweiseffizienz für dieses
Syndrom führen.
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Die
Bezugsdaten spiegeln den freien Beta-hCG-Gehalt im mütterlichen
Blut für
Schwangere, die Föten mit
Down-Syndrom tragen (auch als "Betroffene" bezeichnet), und/oder
den freien Beta-hCG-Gehalt im mütterlichen
Blut für
Schwangere, die normale Föten
tragen (auch als "nicht
Betroffene" bezeichnet),
wider. Wie der Fachmann allgemein verstehen wird, handelt es sich
bei Screening-Methoden für
das fötale
Down-Syndrom um Entscheidungsprozesse anhand von Vergleichen. Für jeden
Entscheidungsprozeß werden
Bezugswerte benötigt,
die auf Patien tinnen, welche die interessierende Krankheit oder
den interessierenden Zustand aufweisen, und/oder auf Patientinnen
basieren, welche die interessierende Krankheit oder den interessierenden
Zustand nicht aufweisen. Bei der vorliegenden Erfindung sind die
Bezugswerte der Gehalt des gemessenen Markers oder der gemessenen
Marker, z. B. von freien Beta-hCG im mütterlichen Blut sowohl von Schwangeren,
die Föten
mit Down-Syndrom tragen, als auch von Schwangeren, die normale Föten tragen. Durch
Erfassen der Bezugswerte für
eine Anzahl von Proben wird ein Versuchsdatensatz aufgestellt. Wie
für den
Fachmann offensichtlich, verbessert sich der Bezugsdatensatz durch
die Aufnahme zunehmender Anzahlen von Bezugswerten.
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Um
festzustellen, ob für
die Patientin eine erhöhtes
Risiko besteht, einen Fötus
mit Down-Syndrom zu tragen, muß ein
Abbruchniveau festgesetzt werden. Für den Fachmann ist offensichtlich,
daß ein
Abbruchniveau, welches festgesetzt wird, um zu ermitteln, ob für die Patientin
eine erhöhtes
Risiko besteht, einen Fötus mit
Trisomie 13 oder Trisomie 18 zu tragen, auch beim Erkennen von Fällen von
Trisomie 21 wirksam sein kann. Dieses Abbruchniveau kann durch das
Laboratorium, den Arzt oder von Fall zu Fall bei jeder einzelnen Patientin
festgesetzt werden. Das Abbruchniveau kann auf verschiedenen Kriterien
basieren, zu denen die Anzahl der Frauen, die weitere invasive diagnostische
Tests ausführen
lassen, das mittlere Risiko für
das Tragen eines. Föten
mit Down-Syndrom bei allen Frauen, die weitere invasive diagnostische
Tests ausführen
lassen, eine Entscheidung, daß jede
Frau, deren patientenspezifisches Risiko größer ist als ein bestimmtes
Risikoniveau, wie z. B. 1 zu 400, weitere invasive diagnostische
Tests ausführen
lassen sollte, oder andere, dem Fachmann bekannte Kriterien gehören. Das
Abbruchniveau könnte
unter Anwendung mehrerer Methoden festgesetzt werden, zu denen die
folgenden gehören:
Perzentile, Mittelwert plus oder minus Standardabweichung(en); Vielfache
des Medianwertes; patientenspezifisches Risiko oder andere, dem
Fachmann bekannte Verfahren.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung, das zum Nachweis einer größeren Anzahl von Fällen des
fötalen
Down-Syndroms führt,
wird einer Patientin eine Probe des müt terlichen Bluts entnommen. Dann
werden die Gehalte des intakten hCG-Moleküls, des freien Beta-hCG, des
nichtkonjugierten Östriols (UE)
und des Alpha-Fötoproteins
(AFP) (im folgenden als "Marker" bezeichnet) im mütterlichen
Blut durch herkömmliche
Analyseverfähren
gemessen, wie z. B. durch dem Fachmann bekannte immunologische Verfahren. Wie
für den
Fachmann offensichtlich, funktioniert bei der vorliegenden Erfindung
zwar jedes der bekannten Analyseverfahren zur Messung der Gehalte
dieser Marker im mütterlichen
Blut, aber für
jeden Marker muß das gleiche
Analyseverfahren verwendet werden wie bei der Erzeugung der Bezugsdaten
für den
betreffenden Marker. Wenn für
einen bestimmten Marker ein neues Analyseverfahren verwendet wird,
dann muß ein
neuer Bezugsdatensatz erzeugt werden, der auf Daten basiert, die
mit dem Verfahren entwickelt wurden.
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Ein
patientenspezifisches Risiko für
das Tragen eines Föten
mit Down-Syndrom wird dann mit Hilfe der Bayesschen Regel, des A-priori-Risikos
der Patientin und der relativen Häufigkeiten für nicht
betroffene und betroffene Schwangerschaften berechnet, die bestimmt
werden, indem die quantitativen Gehalte jedes Markers der Patientin
(des intakten hCG-Moleküls,
des freien Beta-hCG, des UE und des AFP) und das Verhältnis des
freien Beta-hCG-Gehalts zum Gehalt des intakten hCG-Moleküls zusammen
mit dem Gestationsalter der Patientin in die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen
eingearbeitet werden, die mit Hilfe einer mehrdimensionalen Diskriminanzanalyse
für die
Bezugsdaten entwickelt wurden. Die mehrdimensionale Diskriminanzanalyse
kann mit dem handelsüblichen
Computerprogramm-Statistikpaket "Statistical
Analysis System" (hergestellt
und vertrieben von der SAS Institute Inc.) oder nach anderen Methoden
der mehrdimensionalen statistischen Analyse oder mit anderen, dem
Fachmann bekannten statistischen Software-Paketen ausgeführt werden.
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Die
Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion bietet ein Verfahren zum Vergleich
des Gehalts jedes Markers der Patientin mit einem Bezugsdatensatz.
Ein Typ der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion ist unten angegeben, wobei
allerdings, wie für
den Fachmann offensichtlich, andere Wahrscheinlichkeitsdichte funktionen Ähnliches leisten
und daher ihre Aufgabe in der vorliegenden Erfindung entsprechend
erfüllen.
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Formel
für das
Risiko eines Down-Syndroms:
- Der
Index "a" bezeichnet die betroffenen
Fälle.
- Der Index "u" bezeichnet die nicht
betroffenen Fälle.
- (X–M)
ist ein Vektor, wobei jede Komponente der Wert der jeweiligen Variablen
abzüglich
des Mittelwerts der Variablen ist.
- cov–1 ist
die Inverse der zusammengefaßten
Kovarianzmatrix der betroffenen und nicht betroffenen Fälle aller Variablen
in dem Modell, (X – M)T ist die Transponierte des Vektors (X – M).
- EXP bezeichnet die Exponentialfunktion
- |COV| bezeichnet die Determinante der Kovarianzmatrix aller
Variablen in dem Modell für
die Bezugsdaten.
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Wie
für den
Fachmann offensichtlich, kann die zusammengefaßte Kovarianzmatrix durch individuelle Kovarianzmatrizen
für nicht
betroffene und betroffene Schwangerschaften ersetzt werden. Die
Formel für
das Risiko eines Down-Syndroms würde
dann die folgende Form annehmen:
- |COV|
bezeichnet die Determinante der Kovarianzmatrix aller Variablen
in dem Modell für
die Bezugsdaten.
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Für die Zwecke
der Diskriminanzanalyse macht man eine Annahme über die A-priori-Wahrscheinlichkeit
des Down-Syndroms in der allgemeinen, nicht selektierten Population.
Im allge meinen ist die A-priori-Wahrscheinlichkeit annähernd gleich
1 zu 800. Für
die mehrdimensionale Diskriminanzanalyse wird eine Entscheidung
darüber
getroffen, welches Risiko-Abbruchniveau ein positives Testergebnis
bildet. Wenn man z. B. weitere diagnostische Tests bei einer Schwärigeren
dürchführen möchte, bei
der die Möglichkeit,
einen Fötus
mit Down-Syndrom zu tragen, mindestens gleich 1 zu 400 ist, dann
wird das Testergebnis einer Schwangeren als positiv angesehen, wenn
die Ergebnisse der Diskriminanzanalyse zeigen, daß die Möglichkeit
bei der Schwangeren, einen Fötus
mit Down-Syndrom zu tragen, mindestens gleich 1 zu 400 ist. Wird
ein positives Testergebnis angezeigt, dann sollten der Patientin
weitere diagnostische Tests empfohlen werden, um das Vorhandensein
des Down-Syndroms zu bestätigen.
-
In 11–14 sind
die Vorrichtung und ein Ablaufdiagramm für ein Computerprogramm zur
Berechnung der Bezugsparameter und des spezifischen Risikos dargestellt.
-
Wie
in 11 gezeigt, werden zur Entwicklung von Bezugsdaten
das Gestationsalter GA, der AFP-Gehalt und der freie Beta-hCG-Gehalt
durch herkömmliche
Verfahren von betroffenen und nicht betroffenen Schwangerschaften
bestimmt. Zur Erhöhung
der Zuverlässigkeit
wird eine große
Stichprobenanzahl gewählt.
Die Messungen zur Entwicklung von Bezugsparametern sind schematisch
bei 10 angedeutet.
-
Sobald
nach der Eingabe über
eine geeignete Eingabevorrichtung 15 die Bezugsparameter 22 von
der Verarbeitungseinheit 20 berechnet worden sind, kann
für eine
bestimmte Patientin das spezifische Risiko 25 auf der Basis
der spezifischen Marker-Meßwerte
für diese
Person, die bei 30 angedeutet sind, berechnet werden.
-
Das
Programm zur Bestimmung der Bezugsparameter ist in 12 und 13,
und das Programm zur Berechnung des spezifischen Risikos ist in 14 dargestellt.
-
Wie
aus 12 und 13 erkennbar,
liest das Programm in einer ersten Schleife 100 von einer
Bezugsgruppe Kennummern ID, das Gestationsalter GA, Werte des AFP-
und des freien Beta-hCG-Gehalts sowie einen CODE ein, der anzeigt,
ob die Schwangerschaft von Trisomie 21 betroffen oder nicht
betroffen ist, um Bezugsdaten zu entwickeln. Dies ist im Schritt 102 dargestellt.
In dem Ablaufdiagramm wird das Gestationsalter GA durch die Variable
X1 bezeichnet, der Logarithmus von AFP ist
durch die Variable X2 gegeben, und der Logarithmus
des freien Beta-hCG ist-durch X3 gegeben
wie in Schritt 104 dargestellt. Dann werden ausgehend von
den Größen X1, X2 und X3 die Summen- und die Summen-Produkt-Matrix berechnet.
Dann wird die Variable NCODE inkrementiert,
welche die Anzahl der betroffenen und der nicht betroffenen Fälle in der
Bezugsgruppe zählt.
Sobald die Schleife beendet ist, wie durch die Ablauflinie 110 dargestellt,
werden dann in einer Reihe von Schleifen, die durch die Größen I, J
und K definiert sind, die Mittelwerte berechnet, wie durch das Bezugszeichen 112 angedeutet.
In diesen Schleifen wird unter Verwendung der in Schleife 100 definierten Summenmatrix
und der in Schleife 100 berechneten Summen-Produkt-Matrix
die Kovarianzmatrix berechnet. Nach diesen Schleifen wird eine Wahl
getroffen, ob die Kovarianzmatrizen für die betroffenen und die nicht
betroffenen Fälle
zusammenzufassen sind oder nicht. Diese Wahl wird in den Schritten 114, 116 und 118 eingegeben.
Wenn eine Zusammenfassung gewählt
wird, dann werden die Kovarianzen zusammengefaßt, um eine konzentrierte oder
zusammengefaßte
Kovarianzmatrix zu bilden, wie durch den Schritt 120 angegeben;
die zusammengefaßte
Kovarianzmatrix wird invertiert und ergibt die invertierte zusammengefaßte Kovarianzmatrix IPCM,
wie bei 122 gezeigt, und die Mittelwerte sowie die invertierte
zusammengefaßte
Kovarianzmatrix werden in den Schritten 124 und 126 in
einer Datei gesichert und ausgedruckt. Wenn keine Zusammenfassung der
Kovarianzmatrizen gewählt
wird, dann wird in den Schritten 121 bzw. 123 jede
der beiden Kovarianzmatrizen invertiert, und in den Schritten 125 und 127 werden
die Mittelwerte und die invertierten Kovarianzmatrizen in einer
Datei gesichert und ausgedruckt. Diese Größen bilden die Bezugsparameter
für die
Berechnung des spezifischen Risikos dafür, daß eine Einzelperson einen betroffenen
Fötus trägt.
-
Wie
in 14 bei 130 dargestellt, werden die Bezugsparameter
eingelesen, die bei der Ausführung des
in 12 und 13 dargestellten
Programms bestimmt werden, wobei die
-
Bezugsparameter
die Mittelwerte und die invertierte zusammengefaßte Kovarianzmatrix aufweisen. Dann
wird, wie bei 132 gezeigt, der spezifische Datensatz der
Patientin eingelesen, der die Patientenkennummer, das Gestationsalter
GA, den AFP-Gehalt und den freien Beta-hCG-Gehalt aufweist. Bei 134 wird
dann das Gestationsalter genauer berechnet, und eine Berechnung
des mütterlichen
Alters wird bei 136 ausgeführt. Bei 138 wird
ausgehend vom mütterlichen
Alter und von Häufigkeitsdaten
das Apriori-Risiko berechnet. In den weiter unten diskutierten Beispielen
ist das Ergebnis dieser Berechnungen der Faktor 1/800, eine typische Zahl.
-
Bei 140 wird
das Produkt aus dem A-priori-Risiko und der relativen Häufigkeit
des Tragens eines betroffenen Föten
(ABT) bestimmt, das den Zähler
in den oben erörterten
Gleichungen (1) oder (2) darstellt. Bei 142 wird das Produkt
(NT) aus der relativen Häufigkeit
des Tragens eines nicht betroffenen Föten und (1 – A-priori-Risiko) bestimmt,
das den zweiten Faktor im Nenner der obigen Gleichungen (1) oder
(2) darstellt. Bei 144 wird unter Anwendung der Bayesschen
Regel das spezifische Risiko bestimmt, d. h. ABN = ABT/(ABT + NT)
(Gleichungen (1) und (2)). Bei 146 werden die Ergebnisse,
d. h. das patientenspezifische Risiko ABN und die Kennummer der
Patientin, ausgedruckt.
-
Wie
für den
Fachmann offensichtlich, können
für die
Berechnung der Bezugsparameter auch andere statistische und mathematische
Verfahren als ein lineares Diskriminanzanalyseverfahren angewandt
werden.
-
Nach
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird einer Patientin eine Probe des mütterlichen
Blutes entnommen. Dann werden nach herkömmlichen Analyseverfahren,
zu denen dem Fachmann bekannte immunologische Verfahren gehören, der
freie Beta-hCG-Gehalt und der AFP-Gehalt (im folgenden als "Marker" bezeichnet) gemessen.
Wie für
den Fachmann offensichtlich, funktioniert bei der vorliegenden Erfindung
zwar jedes der bekannten Analyseverfahren für die Messung der Gehalte dieser
Marker im mütterlichen
Blut, aber für
jeden Marker muß das
gleiche Analyseverfahren verwendet werden wie bei der Erzeugung
der Bezugsdaten für
den betref fenden Marker. Wenn für
einen bestimmten Marker ein neues Analyseverfahren verwendet wird,
dann muß ein
neuer Bezugsdatensatz erzeugt werden, der auf Daten basiert, die
mit dem Verfahren entwickelt wurden.
-
Ein
patientenspezifisches Risiko für
das Tragen eines Föten
mit Down-Syndrom wird dann mit Hilfe der Bayesschen Regel, des A-priori-Risikos
der Patientin und der relativen Häufigkeiten für nicht
betroffene und betroffene Schwangerschaften berechnet, die bestimmt
werden, indem die quantitativen Gehalte jedes Markers der Patientin
zusammen mit dem Gestationsalter der Patientin in die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen
eingearbeitet werden, die mit Hilfe einer mehrdimensionalen Diskriminanzanalyse
für die
Bezugsdaten entwickelt wurden. Um die Nachweiseffizienz weiter zu
erhöhen,
werden die Logarithmen der quantitativen Gehalte des freien Beta-hCG
und des AFP der Patientin zusammen mit dem Gestationsalter der Patientin
in die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen eingearbeitet, die unter
Verwendung der mehrdimensionalen Diskriminanzanalyse für die Bezugsdaten
entwickelt wurden. Die mehrdimensionale Diskriminanzanalyse kann
mit dem handelsüblichen
Computerprogramm-Statistikpaket "Statistical
Analysis System" (hergestellt
und vertrieben von der SAS Institute Inc.) oder durch andere Methoden
der mehrdimensionalen statistischen Analyse oder andere, dem Fachmann
bekannte, statistische Softwarepakete ausgeführt werden.
-
Für die Zwecke
der Diskriminanzanalyse macht man eine Annahme über die A-priori-Wahrscheinlichkeit
des Down-Syndroms in der allgemeinen, nicht selekierten Population.
Im allgemeinen beträgt
die A-priori-Wahrscheinlichkeit annähernd 1 zu 800. Für die mehrdimensionale
Diskriminanzanalyse wird eine Entscheidung darüber getroffen, welches Risiko-Abbruchniveau
ein positives Testergebnis darstellt. Wenn man z. B. weitere diagnostische
Tests bei einer Schwangeren ausführen
möchte,
bei der die Möglichkeit,
einen Fötus
mit Down-Syndrom zu tragen, mindestens 1 zu 400 beträgt, dann
wird das Testergebnis einer Schwangeren als positiv angesehen, wenn
die Ergebnisse der Diskriminanzanalyse zeigen, daß die Möglichkeit
der Schwangeren, einen Fötus
mit Down-Syndrom zu tragen, minde stens gleich 1 zu 400 ist. Wenn
ein positives Testergebnis angezeigt wird, sollte der Patientin
empfohlen werden, weitere diagnostische Teste ausführen zu
lassen, um das Vorhandensein des Down-Syndroms zu bestätigen.
-
Wie
für den
Fachmann offensichtlich könnte
bei jedem der oben diskutierten Ausführungsbeispiele eine Änderung
des Risiko-Abbruchniveaus für
ein positives Ergebnis oder die Verwendung verschiedener A-priori-Risiken,
die für
verschiedene Untergruppen in der Population gültig sein können, die Ergebnisse der Diskriminanzanalyse
für jede
Patientin verändern.
-
Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die oben diskutierten Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern schließt
alle möglichen
Ausführungsbeispiele
und Marker-Kombinationen ein, die in den folgenden Beispielen offenbart
werden.
-
Beispiel 1
-
Zur
Untersuchung des Zusammenhangs zwischen dem fötalen Down-Syndrom und den
freien Beta-hCG-Gehalten im mütterlichen
Blut in Verbindung mit dem AFP-Gehalt im mütterlichen Serum (MSAFP), dem
UE-Gehalt und dem Gehalt an intakten hCG-Molekülen wurden über 400 Patientenproben verwendet.
Zu diesen Proben gehörten
25 Proben des mütterlichen
Bluts von Schwangeren, von denen bekannt war, daß sie Föten mit Down-Syndrom trugen,
sowie an die betroffenen Fälle
angepaßte
Kontrollproben.
-
Für jede Blutprobe
wurden durch die folgenden Testverfahren quantitative Werte des
AFP-Gehalts, des Gehalts an intakten hCG-Molekülen, des freien Beta-hCG-Gehalts
und des UE-Gehalts
(im folgenden jeweils als "Marker" bezeichnet) be stimmt:
Marker | Testverfahren |
MSAFP | Festphasen-Enzymimmuntest
(ELISA) |
UE | Radioimmuntest |
Intaktes
hCG | Perlentyp-ELISA |
freies
Beta-hCG | ELISA |
-
Der
Gehalt jedes Markers wurde zu einer Variablen in dem schrittweisen
Diskriminanzanalyseverfahren und in dem li nearen Diskriminanzanalyseverfahren,
die mit dem handelsüblichen
Computersoftware-Statistikpaket "Statistical
Analysis System" (SAS
Institute Inc.) ausgeführt
wurden, um einen Bezugsdatensatz zu erzeugen. Das Verhältnis des
freien Beta-hCG-Gehalts zum Gehalt an infakten hCG-Molekülen sowie
das Gestationsalter der Patientin wurden gleichfalls als Variable
einbezogen. Mit dem schrittweisen Diskriminanzanalyseverfahren wurde
ermittelt, daß alle
Variablen in das lineare Diskriminanzanalyseverfahren aufgenommen werden
konnten. Dann wurde das lineare Diskriminanzanalyseverfahren an
jeder Variablen für
sich und an verschiedenen Variablenkombinationen ausgeführt. Die
Ergebnisse dieser Diskriminanzanalysen sind in der untenstehenden
Tabelle zusammengefaßt.
Die Empfindlichkeit ist der Prozentsatz der Fälle mit fötalem Down-Syndrom, die ein
positives Testergebnis zeigen. Als "falsch-positive Ergebnisse" ist der Prozentsatz
normaler Föten
bezeichnet, die ein positives Testergebnis zeigen
-
-
-
Zusammengesetzter
Marker = MSAFP + freies Beta-hCG + intaktes hCG + UE + Verhältnis. Gestationsalter
wird zusammen mit jeder Variablen einbezogen: Risko Abbruchniveau
= 1 zu 400 außer
für (*),
wo das Abbruchniveau gleich 1 zu 365 ist.
-
Wie
für den
Fachmann offensichtlich, werden durch eine Änderung des Risiko-Abbruchniveaus
für ein positives
Ergebnis oder durch die Verwendung verschiedener A-priori-Risiken,
die für
verschiedene Untergruppen in der Population gültig sein können, die Ergebnisse des Diskriminanzverfahrens
für die
Patientin verändert.
-
Beispiel 2
-
Zur
Untersuchung des Zusammenhangs des fötalen Down-Syndroms mit den freien Beta-hCG-Gehalten
im mütterlichen
Blut wurden über
550 Patientenproben verwendet. Zunächst wurden 29 Proben von Schwangeren,
von denen bekannt war, daß sie
Föten mit
Down-Syndrom trugen, und 520 nicht betroffene Proben analysiert,
die in Bezug auf das Gestationsalter (gleiche Woche), das Alter
der Mutter (innerhalb von 3 Jahren) und die Aufbewahrungszeit im
Gefrierschrank (innerhalb eines Monats) angepaßt waren. Alle Proben stammten
von erstgebärenden,
nichtdiabetischen, weißen
schwangeren Frauen.
-
Um
eine Trainingsmengen-Verfälschung
bei Schätzwerten
der Screening-Effizienz zu vermeiden, wurde die Konzeption einer
Validierungsmenge verwendet. Eine Validierungsmenge ist ein Datensatz,
der vom Bezugsdatensatz unabhängig
ist. Die Ergebnisse von Patientinnen in der Validierungsmenge werden
bei der Gewinnung von Bezugsdaten nicht verwendet. Vielmehr werden
Ergebnisse von Patientinnen in der Validierungsmenge mit den Bezugsdaten
verglichen, um die Screening-Effizienz zu bestimmen. Diese zweite
Validierungsmenge bestand aus 26 weiteren, bestätigten Fällen von Trisomie 21 (insgesamt
55 Fälle)
und einer zufällig
ausgewählten
Gruppe von 159 Kontrollproben. Diese Kontrollproben wurden auf ähnliche
Weise von erstgebä renden,
nicht diabetischen, weißen
schwangeren Frauen entnommen.
-
Die
gesamte Untersuchung bestand aus 4388 Bestimmungen in 7 verschiedenen
Tests der Gehalte der unten angegebenen Marker im mütterlichen
Blut:
Marker | Test |
MSAFP | ELISA |
intaktes
hCG | ELISA |
intaktes
hCG + freies Beta-hCG | ELISA |
freies
Beta-hCG | RIA
(Radioimmuntest) |
freies
Alpha-hCG | RIA |
UE | 2
Verfahren, Festphasen-Enzymimmuntest & RIA |
ELLSA = Festphasen-Enzymimmuntest
-
Die
Konzentration jedes Markers wurde zu einer Variablen in dem schrittweisen
Diskriminanzverfahren und dem linearen Diskriminanzverfahren in
dem handelsüblichen
Computersoftware-Statistikpaket "Statistical Analysis
System (SAS Institute Inc.) zur Erzeugung eines Bezugsdatensatzes.
Das Gestationsalter wurde gleichfalls als Variable aufgenommen.
Dann wurde das lineare Diskriminanzverfahren an jeder Variablen
für sich
und an verschiedenen Variablenkombinationen durchgeführt. Die
Patientinnen wurden auf der Basis eines Down-Syndrom-Risiko-Abbruchniveaus
von 1 zu 365 als betroffen bzw. nicht betroffen klassifiziert. Nicht
betroffene, als betroffen klassifizierte Fälle wurden als falsch-positiv
angesehen. Das Down-Syndrom-Risiko
jeder Patientin wurde mit Hilfe der Bayesschen Regel, der mehrdimensionalen
bzw. multivariaten normalverteilten Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen
für betroffene
und nicht betroffene Fälle
und eines allgemeinen A-priori-Risikos von 1 zu 800 berechnet. Für jede Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
wurde eine zusammengefaßte Kovarianzmatrix
verwendet.
-
Die
Ergebnisse, die in den in 1 – 3 dargestellten
Tabellen 1 bis 3 angegeben sind, beziehen sich auf die ursprüngliche
Untersuchungsmenge. Die Ergebnisse in den Tabellen 5 – 7, 5 – 7,
basieren auf der Klassifikation von Patientinnen in der Validierungsmenge.
Tabelle 4, die in 4 dargestellt ist, sowie 8 und 9 basieren
auf der ursprünglichen
Untersuchungsmenge und allen betroffenen Fällen.
-
Die
Ergebnisse der Testverfahren wurden analysiert, um festzustellen,
ob signifikante Unterschiede in den Gehalten jedes Markers zwischen
betroffenen und nicht betroffenen Fällen existierten. Tabelle 1
(1) läßt erkennen,
daß sich
betroffene Fälle
von nicht betroffenen in allen Markergehalten bis auf UE signifikant unterschieden.
Außerdem
wurden die Rate der falsch-positiven Ergebnisse und die Nachweiseffizienz
jedes Markers bestimmt, wie in Tabelle 2 (2) dargestellt.
Die höchste
Nachweiseffizienz wurde mit einem hCG-Test erzielt, bei dem die
Gehalte sowohl des intakten Moleküls als auch der freien Beta-Untereinheit
gemessen wurden. Eine weitere Steigerung der Nachweiseffizienz wurde
bei einer Kombination individueller Marker zu zusammengesetzten
Markern beobachtet. Der zusammengesetzte Marker, der den hCG-Test
enthielt, bei dem die Gehalte sowohl des intakten hCG-Moleküls als auch
der freien Beta-Untereinheit gemessen wurden, lieferten die höchste Nachweiseffizienz
unter den in Tabelle 3 (3) angegebenen zusammengesetzten
Markern.
-
Die
individuelle Auswertung der Beta- und der Alpha-Untereinheit von
hCG zeigte, daß zwischen
betroffenen und nicht betroffenen Fällen bei der Alpha-Untereinheit
keine signifikanten Unterschiede auftraten (p = 0,23), während ein
signifikanter Anstieg der Beta-Untereinheit bei betroffenen Fällen beobachtet
wurde (p = 0,001). Wie dem Fachmann allgemein bekannt, mißt p die
Beweiskraft bei wissenschaftlichen Untersuchungen, indem es die
Wahrscheinlichkeit dafür
angibt, daß ein
mindestens so extremes Ergebnis wie das beobachtete zufällig auftritt.
Je niedriger der p-Wert, desto stärker ist der Beweis, daß die Beobachtung
kein zufälliges
Ereignis ist.
-
8 zeigt
das 10., 50. und 90. Perzentil des freien Beta-hCG-Gehalts in Abhängigkeit
vom Gestationsalter. Bei nicht betroffenen Schwangerschaften beobachtet
man einen anhaltenden Abwärtstrend
mit dem Gestationsalter. Die Analyse der freien Beta-hCG-Gehalte
in Fällen
des fötalen
Down-Syn droms zeigt, wie in Tabelle 4 (4) dargestellt,
daß 86% über dem
Medianwert der nicht betroffenen Fälle liegen.
-
Die
freien Beta-hCG-Gehalte sowohl bei den betroffenen als auch bei
den nicht betroffenen Fällen passen
zu einer logarithmischen Normalverteilung (p = 0,78 und 0,86). 9 veranschaulicht
diese Verteilungen. In Tabelle 5 (5) sind
Nachweiseffizienzdaten für
die freie Beta-hCG-Untereinheit und die freie Alpha-hCG-Untereinheit
einzeln angegeben. Die hohe Nachweiseffizienz des freien Beta-hCG
ist in Tabelle 5 dargestellt.
-
Eine
noch höhere
Nachweiseffizienz wurde mit einem aus AFP und freiem Beta-hCG zusammengesetzten
Marker erzielt. Durch Aufnahme des Logarithmus des freien Beta-hCG-Gehalts
und des Logarithmus des MSAFP-Gehalts in das lineare Diskriminanzverfahren
in dem handelsüblichen
Computersoftware-Statistikpaketur "Statistical Analysis System (SAS Institute
Inc.), wie oben beschrieben, wurde eine hervorragende Nachweiseffizienz
erzielt, wie in Tabelle 6 (6) gezeigt.
-
Eine
hohe Nachweiseffizienz würde
man auch bei Verwendung des freien Beta-hCG-Gehalts und des AFP-Gehalts
im Gegensatz zum Logarithmus jeder Größe erreichen.
-
Bei
der weiteren Analyse der Daten unter Verwendung von Kruskal-Wallis-Tests
oder H-Tests über
vier verschiedene Altersgruppen der Mütter (Alter = 30 , 31 – 35 , 36 – 40 und
40) für
den AFP-Gehalt bzw. den freien Beta-hCG-Gehalt wurde festgestellt,
daß sowohl
der AFP-Gehalt als auch der freie BetahCG-Gehalt vom Alter der Mutter
unabhängig
sind (p = 0,8394 bzw. 0,5214). Außerdem war die Korrelation
(r) der Gehalte der freien Beta-hCG-Untereinheit und von AFP nicht
signifikant von null verschieden (r = 0,04, p = 0,39 bzw. r = –0,06, p
= 0,81 für
betroffene bzw. nicht betroffene Fälle).
-
Die
anhand unserer Daten gemachte grundlegende Beobachtung bestätigt die
Tatsache, daß die
freie Beta-hCG-Untereinheit den höchsten Beitrag zur Nachweiseffizienz
für das
Down-Syndrom liefert.
Tatsächlich ergab
die Verwendung eines Tests, bei dem allein der freie Beta-hCG-Gehalt
gemessen wurde, eine Nachweiseffizienz bzw. eine Rate falsch-positiver
Ergebnisse von 65,4% bzw. 5,2%. Diese Raten sind mit denen vergleichbar, die
von anderen Autoren angegeben wurden, die eine Kombination von drei
Tests verwendeten. Folglich liegt ein Vorteil der vorliegenden Erfindung,
wie weiter oben dargelegt, in der Verringerung der Testanzahl.
-
Unsere
Erkenntnisse zum Beitrag des freien Beta-hCG-basieren auf den folgenden
Tatsachen: (a) den höchsten
Einzelbeitrag zur Nachweiseffizienz für das Down-Syndrom lieferte
ein Test des freien Beta-hCG-Gehalts, (b) ein Test des Gehalts an
intakten hCG-Molekülen
liefert wesentlich niedrigere Nachweisraten, (c) ein Test, der eine
Kombination aus dem Gehalt an intakten hCG-Molekülen und dem freien Beta-hCG-Gehalt
mißt, liefert
eine höhere
Nachweiseffizienz als ein Test, der den Gehalt an intakten hCG-Molekülen allein
mißt.
-
Es
ist erwiesen, daß das
Risiko des fötalen
Down-Syndroms mit dem Alter der Mutter zunimmt. Daher wird, wie
oben beschrieben, ein für
das Alter der Mutter spezifisches Apriori-Risiko in das mehrdimensionale Diskriminanzanalyseverfahren
einbezogen, um patientenspezifische Risiken für die klinische Anwendung der vorliegenden
Erfindung zu erhalten. Da sowohl der AFP-Gehalt als auch der freie
Beta-hCG-Gehalt vom Alter der Mutter unabhängig sind, haben wir unsere
Datenanalysiert, um zu erkennen, wieviele nicht betroffene und betroffene
Frauen bei Vorgabe eines A-priori-Risikos für jedes verschiedene Alter
positive Ergebnisse aufweisen. Die vorstehende Information wurde
verwendet, um auf der Basis der mütterlichen Altersverteilung
von Lebendgeburten in den Vereinigten Staaten die Rate falsch-positiver
Ergebnisse und die Empfindlichkeitsrate für einen umfassenden, landesweiten
Screening-Test zu projizieren. Wie in Tabelle 7 (7)
dargestellt, lassen die Projektionen darauf schließen, daß eine Nachweiseffizienz
von 80% bei 5% falsch-positiven Ergebnissen erreichbar ist.
-
Die
in Beispiel 2 beschriebenen Proben wurden weiter analysiert, um
die Nachweiseffizienz anderer Markerkombinationen festzustellen.
Genauer gesagt, das lineare Diskriminanzverfahren von Beispiel 2
wurde mit dem gleichen Risiko-Abbruchniveau und dem gleichen A-priori-Risikoniveau
bei verschiedenen Markerkombinationen, Vielfachen des Medianwerts
(MOM) für
den Marker und Logarithmen der Marker ohne und mit Einbeziehung
des Gestationsalters durchgeführt.
Das lineare Diskriminanzverfahren wurde unter Verwendung sowohl
der Bezugsdaten als auch der Validierungsdaten ausgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 8, 10, zusammengefaßt.
-
Beispiel 3
-
Das
folgende Beispiel veranschaulicht die Vorbereitung eines einstufigen
Tests des freien Beta-hCG und eines zweistufigen Tests des freien
Beta-hCG sowie deren Verwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren.
-
Vorbereitung eines einstufigen
Tests des freien Beta-hCG
-
- 1. Eine Mikrotiterplatte mit sechsundneunzig
Vertiefungen wird mit einem "Einfang"-Antikörper beschichtet, der
für die
freie Beta-Untereinheit des humanen Choriongonadotropin(hCG-)Moleküls spezifisch
ist. Der Antikörper
kann entweder monoklonal oder polyklonal sein. Die Konzentration
des zum Beschichten der Platte verwendeten Antikörpers beträgt 0,8 μg pro Vertiefung, könnte aber
auf Wunsch einen anderen Wert haben. Die Platte wird mindestens
16 Stunden bei 4°C
inkubiert.
- 2. Die Platte wird mit einer phosphatgepufferten physiologischen
Kochsalzlösung
mit einem pH-Wert von 7,2, die 0,05% Tween 20 enthält, gewaschen.
Dann wird die Platte mit einer Lösung "blockiert", die 3% hydrolysiertes
tierisches Protein und 0,05% Tween 20 in einer phosphatgepufferten
physiologischen Kochsalzlösung
mit einem pH-Wert von 7,2 enthält.
Es können
auch andere, dem Fachmann bekannte Lösungen verwendet werden, wie
z. B. eine 1%-ige Rinderserumalbuminlösung. In jede Vertiefung werden
dreihundert Mikroliter der Blockierlösung gegeben, und man läßt die Platte
eine Stunde bei Umgebungstemperatur inkubieren. Andere Blockierverfahren
sind ebenfalls anwendbar, z. B. "Glasieren".
- 3. Die Platte wird dann gewaschen, wie weiter oben beschrieben,
und in jede Vertiefung werden 100 μl eines Testpuffers gegeben,
der einen biotinylierten Antikörper
enthält,
der für
die freie Beta-Untereinheit von hCG spezifisch ist. Der verwendete
Testpuffer besteht aus 3% hydrolysiertem tierischem Protein und
0,05% Tween 20 in einer phosphatgepufferten phy siologischen Kochsalzlösung mit
einem pH-Wert von 7,2, kann aber auch irgendeine aus einer Anzahl
geeigneter, dem Fachmann bekannter Lösungen sein. Der Antikörper kann
monoklonal oder polyklonal sein und, nach Wahl des Ausführenden,
mit einer anderen Substanz als Biotin konjugiert sein, wie z.B.
mit Meerrettichperoxidase oder alkalischer Phosphatase. Die Konzentration
des Antikörpers
in dem Testpuffer kann so eingestellt werden, daß man optimale Extinktionswerte
erhält.
- 4. Dann werden in jede Vertiefung zwanzig Mikroliter der Probe
gegeben. Die Probe kann sein: Testpuffer, der als Blindprobe analysiert
wird, um die Leistungsfähigkeit
des Tests zu prüfen;
eine Lösung
von freiem Beta-hCG, die zum Standardisieren der Werte unbekannter
Proben dient; oder eine Serumprobe von einer Schwangeren im zweiten
Vierteljahr der Schwangerschaft. Die Platte wird 30 Sekunden lang
verwirbelt und dann auf eine Drehscheibe mit 200 U/min gesetzt,
wo sie 30 Minuten bei Umgebungstemperatur inkubiert wird.
- 5. Die Platte wird dann gewaschen, wie weiter oben beschrieben.
Dann werden in jede Vertiefung hundert Mikroliter Testpuffer gegeben,
der mit Meerrettichperoxidase konjugiertes Streptavidin enthält. Dieser Schritt
ist nicht erforderlich, wenn der verwendete zweite Antikörper mit
einer anderen Substanz als Biotin konjugiert ist. Die Konzentration
der Streptavidin-Peroxidase im Testpuffer beträgt 2,0 μg/ml. Die Platte wird fünf Minuten
lang bei Umgebungstemperatur auf eine Drehscheibe mit 200 U/min
gesetzt.
- 6. Dann wird die Platte gewaschen, wie weiter oben beschrieben.
In jede Vertiefung werden hundert Mikroliter o-Phenylendiamin-Substratlösung gegeben.
Diese Substratlösung
kann wahlweise irgendein aus einer Anzahl geeigneter, dem Fachmann
bekannter Farbstoffe sein, in Abhängigkeit davon, welche Substanz
mit dem zweiten Antikörper
konjugiert ist. Die Platte wird auf eine Drehscheibe mit 200 U/min
gesetzt und im Dunklen 8 Minuten bei Umgebungstemperatur inkubiert.
- 7. In jede Vertiefung werden dann hundert Mikroliter (1,0 N)
Schwefelsäure
gegeben, um die Reaktion des Substrats anzuhalten.
- 8. Die Extinktion jeder Vertiefung wird spektrophotometrisch
bei 492 nm bestimmt.
-
Vorbereitung eines zweistufigen
Beta-hCG-Tests
-
- 1. Eine Mkrotiterplatte mit sechsundneunzig
Vertiefungen wird mit einem "Einfang"-Antikörper beschichtet, der
für die
freie Beta-Untereinheit des humanen Choriongonadotropin(hCG-)Moleküls spezifisch
ist. Der Antikörper
kann entweder monoklonal oder polyklonal sein. Die Konzentration
des zum Beschichten der Platte verwendeten Antikörpers beträgt 0,8 μg pro Vertiefung, kann aber
auf Wunsch einen anderen Wert haben. Die Platte wird mindestens
16 Stunden bei 4°C
inkubiert.
- 2. Die Platte wird mit einer phosphatgepufferten physiologischen
Kochsalzlösung
mit einem pH-Wert von 7,2, die 0,05% Tween 20 enthält, gewaschen.
Dann wird die Platte mit einer Lösung "blockiert", die 3% hydrolysiertes
tierisches Protein und 0,05% Tween 20 in einer phosphatgepufferten
physiologischen Kochsalzlösung
mit einem pH-Wert von 7,2 enthält.
Es können
auch andere, dem Fachmann bekannte Lösungen verwendet werden, wie
z. B. eine 1%-ige Rinderserumalbuminlösung. In jede Vertiefung werden
dreihundert Mikroliter der Blockierlösung gegeben, und man läßt die Platte
eine Stunde bei Umgebungstemperatur inkubieren. Andere Blockierverfahren
sind ebenfalls anwendbar, z. B. "Glasieren".
- 3. Die Platte wird dann gewaschen, wie weiter oben beschrieben,
und in jede Vertiefung werden 100 μl eines Testpuffers gegeben.
Der verwendete Testpuffer besteht aus 3% hydrolysiertem tierischem
Protein und 0,05% Tween 20 in einer phosphatgepufferten physiologischen
Kochsalzlösung
mit einem pH-Wert
von 7,2, kann aber auch irgendeine aus einer Anzahl geeigneter,
dem Fachmann bekannter Lösungen
sein.
- 4. Dann werden in jede Vertiefung zwanzig Mikroliter der Probe
gegeben. Die Probe kann sein: Testpuffer, der als Blindprobe analysiert
wird, um die Leistungsfähigkeit
des Tests zu prüfen;
eine Lösung
von freiem Beta-hCG, die zum Standardisieren der Werte unbekannter
Proben dient; oder eine Serumprobe von einer Schwangeren im zweiten
Vierteljahr der Schwangerschaft. Die Platte wird 30 Sekunden lang
verwirbelt und dann auf eine Drehscheibe mit 200 U/min gesetzt,
wo sie 30 Minuten bei Umgebungstemperatur inkubiert wird.
- 5. Die Platte wird dann gewaschen, wie weiter oben beschrieben,
und in jede Vertiefung werden 100 Mikroliter Testpüffer gegeben,
der einen biotinylierten Antikörper
enthält,
welcher für
die freie Beta-Untereinheit von hCG spezifisch ist. Der Antikörper kann
monoklonal oder polyklonal sein und, nach Wahl des Ausführenden,
mit einer anderen Substanz als Biotin konjugiert sein, wie z. B.
mit Meerrettichperoxidase oder alkalischer Phosphatase. Die Konzentration
des Antikörpers
kann so eingestellt werden, daß man
optimale Extinktionswerte erhält.
Die Platte wird 30 Sekunden verwirbelt und dann auf eine Drehscheibe
mit 200 U/min gesetzt, wo sie 30 Minuten bei Umgebungstemperatur
inkubiert wird.
- 6. Die Platte wird dann gewaschen, wie weiter oben beschrieben.
Dann werden in jede Vertiefung hundert Mikroliter Testpuffer gegeben,
der mit Meerrettichperoxidase konjugiertes Streptavidin enthält. Dieser Schritt
ist nicht erforderlich, wenn der verwendete zweite Antikörper mit
einer anderen Substanz als Biotin konjugiert ist. Die Konzentration
der Streptavidin-Peroxidase im Testpuffer beträgt 2,0 μg/ml. Die Platte wird fünf Minuten
lang bei Umgebungstemperatur auf eine Drehscheibe mit 200 U/min
gesetzt.
- 7. Dann wird die Platte gewaschen, wie weiter oben beschrieben.
In jede Vertiefung werden hundert Mikroliter o-Phenylendiamin-Substratlösung gegeben.
Diese Substratlösung
kann wahlweise irgendein aus einer Anzahl geeigneter, dem Fachmann
bekannter Farbstoffe sein, in Abhängigkeit davon, welche Substanz
mit dem zweiten Antikörper
konjugiert ist. Die Platte wird auf eine Drehscheibe mit 200 U/min
gesetzt und im Dunklen 8 Minuten bei Umgebungstemperatur inkubiert.
- 8. In jede Vertiefung werden dann hundert Mikroliter (1,0 N)
Schwefelsäure
gegeben, um die Reaktion des Substrats anzuhalten.
- 9. Die Extinktion jeder Vertiefung wird spektrophotometrisch
bei 492 nm bestimmt.
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Diese
beiden Tests werden bei der Ausführung
des erfin dungsgemäßen Verfahrens
verwendet. Zur Untersuchung des Zusam menhangs zwischen dem fötalen Down-Syndrom
und den freien Beta-hCG-Gehalten im mütterlichen Blut wurden hundertachtundsiebzig
(178) Patientenproben verwendet. Sechsundzwanzig (26) Proben von
Schwangeren, von denen bekannt war, daß sie einen Fötus mit
Down Syndrom trugen, und 152 unbekannte, nicht betroffene Proben
wurden analysiert. Alle Proben stammten von erstgebärenden,
nicht diabetischen, weißen
schwangeren Frauen.
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Die
Patientenproben wurden dann durch einen ELISA-Test auf quantitative
Gehalte von MSAFP und unabhängig
voneinander durch den einstufigen Test und den zweistufigen Test
auf freie Beta-hCG-Gehalte analysiert. Der MSAFP-Gehalt und der
durch jeden Test bestimmte freie Beta-hCG-Gehalt wurden dann zu
Variablen bei dem linearen Diskriminanzverfahren in dem handelsüblichen
Computersoftware-Statistikpaket "Statistical
Analysis System" zur
Erzeugung eines Bezugsdatensatzes. Das Gestationsalter der Patientin
wurde gleichfalls als Variable in das Diskriminanzverfahren einbezogen.
Die Ergebnisse dieser Diskriminanzanalysen für alle Gestationsalter und
für Gestationsalter
zwischen 14 und 16 Wochen sind in der untenstehenden Tabelle zusammengefaßt. Alle
Wochen
14.
bis 16. Woche
Anmerkung: Alle Analysen enthielten das Gestationsalter.