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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Leistungsfreistellen einer Einrichtung. Eine derartige
Vorrichtung kann als Teil eines doppelt ausgelegten
Steuerungssystems für Raumfahrtanwendungen verwendet werden,
wobei beispielsweise jedes der doppelt vorgesehenen Teile
einen Motor oder einen Elektromagneten ansteuert. In solchen
Systemen wird jede Funktion durch zwei Komponenten
ausgeführt, von denen je eine in je einem der doppelt
vorhandenen Anlagen vorgesehen ist. Immer nur ein Zweig nimmt die
Steuerung vor, der andere Zweig läuft zur Sicherheit mit
und übernimmt die Steuerung, wenn im einen Zweig Fehler
auftreten.
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GB-A-2 004 390 beschreibt ein Steuerungssystem für eine
Presse. Das Steuerungssystem hat zwei Kanäle. Beide Kanäle
müssen richtig arbeiten, bevor die Presse bedient werden
kann.
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In S.J. Cahill, "Designing Microprocessor-based Digital
Circuitry", Prentice Hall International 1984, S. 30-31, ist
eine in "relay logic" ausgebildete bekannte
R-S-Haltegliedanordnung beschrieben.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine
Vorrichtung zum Leistungsfreistellen einer Einrichtung angegeben,
die einen ersten und einen zweiten Kanal aufweist, die
beide je eine Schalteinrichtung aufweisen, die in eine
Spannungsversorgungsleitung für die Einrichtung geschaltet
sind, sowie eine Steuerungseinrichtung zum Schließen der
Schalteinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerungseinrichtung sowohl des ersten als auch des zweiten
Kanals dazu ausgelegt ist, die Schalteinrichtung zu schließen
und dem anderen Kanal ein Kanalabwahlsignal auf ein
Kanalauswahlsignal hin zuzuführen, und die Schalteinrichtung auf
ein Kanalabwahlsignal vom anderen Kanal her zu öffnen.
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Vorzugsweise weist die Schalteinrichtung eines jeden Kanals
normalerweise offene Kontakte eines elektromagnetischen
Relais auf.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine
Vorrichtung zum Leistungsfreistellen einer Einrichtung angegeben,
die einen ersten und einen zweiten Kanal aufweist, die
beide jeweils einen ersten und einen zweiten Schalter
aufweisen, die in einer Spannungsversorgungsleitung für die
Einrichtung zueinander in Serie geschaltet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste und der zweite Kanal
Steuerungseinrichtungen aufweisen, um den ersten Schalter zu
schließen und ein Kanalabwahlsignal dem anderen Kanal auf
ein Kanalauswahlsignal hin zuzuführen, und um den zweiten
Schalter auf ein Kanalabwahlsignal vom anderen Kanal her zu
öffnen.
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Somit ist es möglich, eine Vorrichtung zum
Leistungsfreistellen einer von zwei Einrichtungen, beispielswese
Motoren oder Elektromagneten, anzugeben, die gegen einzelne
Fehler unempfindlich ist und die dann weiterhin richtig
arbeitet. Jeder der Kanäle wird abgewählt, wenn für diesen
Kanal kein Auswahlsignal vorliegt oder wenn ein
Abwahlsignal vom anderen Kanal her vorliegt, so daß die Einrichtung
selbst dann abgewählt wird, wenn eines dieser Signale
aufgrund eines Fehlers nicht auftritt.
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Vorzugsweise weist der erste Schalter eines jeden Kanals
normalerweise offene Kontakte eines ersten
elektromagnetischen Relais auf, der zweite Schalter eines jeden Kanals
weist normalerweise geschlossene Kontakte eines zweiten
elektromagnetischen Relais auf. Vorzugsweise ist jede
Steuerungseinrichtung dazu ausgelegt, das Kanalabwahlsignal
als alternierendes oder Impulssignal zu erzeugen und weist
eine über einen Transformator isolierte
Ansteuerungsschaltung zum Ansteuern des zweiten Relais auf. Jede
Ansteuerungsschaltung weist vorzugsweise einen Trenntransformator
oder Trennübertrager auf, dessen Primärwicklung das
Kanalabwahlsignal empfängt und dessen Sekundärwicklung über eine
Gleichricht- und Glättungseinrichtung mit dem Gate eines
Leistungsfeldeffekttransistors verbunden ist, der zur
Steuerung des Stroms durch das zweite Relais vorgesehen
ist. Vorzugsweise weist jede Steuerungseinrichtung eine
Erzeugungseinrichtung für das Abwahlsignal auf, die ein UND-
Gatter aufweist, das einen ersten Eingang zum Empfangen von
Taktimpulsen und einen zweiten Eingang zum Empfangen des
Kanalauswahlsignals hat.
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Eine derartige Vorrichtung zum Leistungsfreistellen einer
Einrichtung ist somit für Anwendungen geeignet, bei denen
ein hoher Grad von Zuverlässigkeit gefordert wird. Wenn
Systeme der Sicherheit wegen doppelt vorhanden sind, ist es
wichtig, daß ein fehlerhaftes System außer Betrieb gesetzt
wird, so daß das fehlerfreie System nicht beeinflußt wird
und die Steuerung übernehmen kann. Insbesondere bei
Raumfahrtanwendungen ist dies wichtig, hierfür ist die
Vorrichtung zum Leistungsfreistellen einer Einrichtung gut
geeignet, wobei sie etwa auf die Motoren zur Steuerung der
Treibstoffventile eines Düsenmotors angewendet werden kann.
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Beispielhaft wird die Erfindung bezugnehmend auf die
Zeichnungen weiter beschrieben, es zeigen:
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Figur 1 ein Blockdiagramm eines Teils eines doppelt
vorhandenen Steuerungssystems für einen Motor, das eine
Vorrichtung zum Leistungsfreistellen des Motors aufweist, es
bildet eine erste erfindungsgemäße Ausführungsform;
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Figur 2 ein genaueres Diagramm der Vorrichtung zum
Leistungsfreistellen aus Figur 1; und
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Figur 3 ein Blockdiagramm eines Teils eines doppelt
ausgelegten Steuerungssystems für einen Motor, das eine
Vorrichtung zum Leistungsfreistellen eines Motors aufweist, es
bildet eine zweite erfindungsgemäße Ausführungsform.
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Das in Figur 1 gezeigte System weist zwei identische Zweige
A und B auf. Demnach wird nur der Aufbau eines der Zweige
beschrieben. Die gleiche Bezugsziffer mit einem Strich
bezieht sich auf das entsprechende Teil im anderen Zweig und
Kanal.
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Zweig A des in Figur 1 gezeigten Steuerungssystems weist
einen Motor 1 auf, der mit dem Ausgang einer Ansteuerung 2
verbunden ist. Über normalerweise offene Relaiskontakte 3
und normalerweise geschlossene Relaiskontakte 4 ist die
Ansteuerung 2 mit einer Energieversorgungsleitung verbunden,
um der Ansteuerung 2 und dem Motor 1 Energie zuzuführen.
Die Ansteuerung 2 weist einen Eingang auf, der mit dem
Ausgang eines Zwölf-Bit-Digital-Analog-Wandlers 6 verbunden
ist. Die digitalen Eingänge des Wandlers 6 sind über einen
Acht-Bit-Bus und einen Puffer 7 mit einer Eingabe/Ausgabe-
Datenleitung verbunden, die zur Steuerung des Stroms durch
den Motor 1 und damit des vom Motor erzeugten Drehmoments
Eingangsdaten führt. Der Wandler hat einen Halteeingang,
der mit einer Eingangsleitung 12 verbunden ist, er empfängt
ein Steuerungssignal und hält im Wandler 6 neue
Drehmomentdaten, wenn solche neuen Daten an den Ausgängen des Puffers
7 anliegen.
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Die Ausgänge des Puffers 7 sind ebenso über den Acht-Bit-
Bus mit den Eingängen eines Halteglieds 9 verbunden, das
einen invertierten Steuerungseingang hat, der zum Empfang
eines Steuerungssignals mit einer Eingangsleitung 10
verbunden ist. Das Steuerungssignal auf der Leitung 10
bewirkt, daß neue Steuerungsdaten im Halteglied 9 gehalten
werden, wenn solche Daten an den Ausgängen des Puffers 7
anliegen. Das Halteglied 9 liefert ein erstes
Ausgangssignal "stelle den Motor dieses Zweigs
leistungsfrei", das die Relaiskontakte 3 so steuert, daß dann, wenn
das Signal auf logisch 0 ist, die Kontakte offen sind, und
dann, wenn das Signal auf logisch 1 ist, die Kontakte
geschlossen sind. Das Halteglied liefert ein zweites
Ausgangssignal DISOL "setze anderen Zweig außer Betrieb", das
einem ersten Eingang eines UND-Gatters 11 zugeführt wird.
Das Gatter 11 hat einen zweiten Eingang, der ein Signal
TLIC "dieser Zweig übernimmt Steuerung" empfängt. Der
Ausgang des Gatters 11 steuert die Relaiskontakte 4' im Zweig
B so, daß dann, wenn sich das Ausgangssignal auf logisch 0
befindet, die Kontakte geschlossen sind, und daß dann, wenn
sich das Ausgangssignal auf logisch 1 befindet, die
Kontakte offen sind.
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Im normalen Betrieb des Systems und unter der Annahme, daß
Zweig A die Steuerung vornimmt, bewirken die Daten, die im
Halteglied 9' von der Eingabe/Ausgabe-Datenleitung aufgrund
eines Steuerungssignals am Eingang 10' gehalten werden, daß
sich das Signal auf logisch 0 befindet. Die
Relaiskontakte 3'
sind deshalb offen und der Motor 1' ist
leistungsfrei gestellt. Das Signal TLIC' liegt auf logisch 0,
und das Halteglied 9' erzeugt eine logische 0 als das
Signal DISOL'. Der Ausgang des UND-Gatters 11' liegt deshalb
auf logisch 0 und der Relaiskontakt 4 im Zweig A ist
geschlossen.
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Im Zweig A setzt das Halteglied 9 die Signale DISOL und
auf logisch 1, das dem Zweig A zugeführte Signal
TLIC liegt ebenfalls auf logisch 1. Die Relaiskontakte 3
sind deshalb geschlossen, so daß der Ansteuerung 2 und dem
Motor 1 über die Netzleitung 5 Leistung zugeführt wird. Das
UND-Gatter 11 empfängt an beiden Eingängen eine logische 1
und liefert damit ein Signal entsprechend einer logischen 1
an die Relaiskontakte 4', was bewirkt, daß diese offen
sind.
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Das System ist unempfindlich gegenüber Auswirkungen
einzelner Fehler in einem der Zweige und ermöglicht auch dann das
Leistungsfreistellen des Motors in dem Zweig, der die
Steuerung nicht vornimmt. Wenn, wie oben beschrieben, der
Zweig A die Steuerung übernommen hat, und wenn im Zweig B
ein Fehler auftritt, so daß das Signal
fälschlicherweise auf logisch 1 gesetzt wird und die Kontakte 3'
schließt, werden die Kontakte 4' durch den Ausgang des
Gatters 11 im Zweig A offengehalten. Wenn andererseits eines
der Signale TLIC und DISOL fälschlicherweise auf Null
gesetzt wird, so daß die Relaiskontakte 4' geschlossen
bleiben, öffnet das Signal die Kontakte 3', um den
Motor 1' leistungsfrei zu stellen. Dies ist selbst dann der
Fall, wenn beide Signale TLIC und DISOL falsch sind. Wenn
eines der Signale DISOL' und TLIC' falsch ist, bleiben die
Kontakte 4 im Zweig A geschlossen, so daß der Motor 1 nicht
leistungsfrei gestellt wird.
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Figur 2 zeigt die Teile des Systems aus Figur 1, die die
Vorrichtung zum Leistungsfreistellen des Motors bilden,
zusammen mit den Ansteuerungen 2 und 2'. Figur 2 zeigt die
Vorrichtung genauer und enthält deshalb Teile, die in Figur
1 nicht dargestellt sind. Entsprechende Teile haben die
gleiche Bezugsziffer.
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Das Signal wird vom Halteglied 9 einem Relais 22
zugeführt, das die Relaiskontakte 3 steuert.
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Das UND-Gatter 11 hat einen dritten Eingang, der mit einer
Taktimpulsquelle verbunden ist. Der Ausgang des Gatters 11
wird dem Kanal B und dem Eingang eines Inverters 23
zugeführt, dessen Ausgang auch dem Kanal B zugeführt wird. Eine
Netzleitung 24 und eine gemeinsame Leitung 25 sind mit dem
Kanal B verbunden.
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Die Ausgänge des Gatters 11' und des Inverters 23 liefern
gegenphasige Signale, die über einen
gleichspannungsblokkierenden Kondensator 26 der Primärwicklung eines
Trenntransformators 27 zugeführt werden. Der Transformator oder
Übertrager hat eine Sekundärwicklung mit einer mittigen
Anzapfung, die mit der Source eines
Leistungsfeldeffekttransistors mit Metalloxid auf Silicium (MOSFET) 28 und mit der
gemeinsamen Leitung 25' des Kanals B verbunden ist. Die
Enden der Sekundärwicklung sind mit den Anoden von
Gleichrichtdioden 29 und 30 verbunden, deren Kathoden miteinander
und mit dem Gate des Feldeffekttransistors 28 verbunden
sind. Ein Glättungsnetzwerk bestehend aus einem Widerstand
31 und einem parallelgeschalteten Kondensator 32 ist
zwischen die Source und das Gate des Feldeffekttransistors 28
geschaltet. Der Drain des Feldeffekttransistors ist mit
einer
Seite eines Relais 33 verbunden, dessen andere Seite
mit der Netzleitung 24' im Kanal B verbunden ist.
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Wenn sich die Signale DISOL und TLIC auf logisch 1
befinden, werden die Taktsignale am dritten Eingang des Gatters
11 wirksam durch dieses Gatter weitergeleitet und im
Inverter 23 invertiert. Somit wird ein gegenphasiges oder
ausgewogenes Kanalabwahlsignal dem Kanal B zugeführt. Das Signal
wird durch die Dioden 29' und 30' gleichgerichtet und durch
den Kondensator 32' und Widerstand 31' geglättet und
bewirkt, daß der Feldeffekttransistor 28' leitet. Somit
fließt von der Netzleitung 24 im Kanal A ein Strom durch
den Transistor 28' und die Spule des Relais 33' im Kanal B
und dann zurück zur gemeinsamen Leitung 25 im Kanal A. Das
Relais 33' wird damit mit Energie versorgt und öffnet die
Kontakte 4', um sicherzustellen, daß der mit der
Ansteuerung 2' verbundene Motor leistungsfrei gestellt wird. Eine
Frequenz von 150 kHz für die Taktimpulse hat sich als
ausreichend erwiesen und erlaubt die Verwendung eines
vergleichsweise kompakten Transformators 27 und Kondensators
32. Diese Anordnung stellt sicher, daß ein Fehler im Kanal
B nicht zur Energieversorgung des Relais 33 im Kanal A und
damit zum Leistungsfreistellen des Motors im ausgewählten
Zweig A führt.
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Im normalen Betrieb befinden sich die Signale TLIC' und
DISOL' auf logisch 0, so daß das Relais 33 nicht mit
Leistung versorgt wird, die Kontakte 4 bleiben geschlossen.
Wenn im Kanal B ein Fehler auftritt, ist es möglich, daß
beide Signale DISOL' und TLIC' den logischen Pegel 1
annehmen. Ein Spannungsquellenausfall verursacht aber auch immer
das Verschwinden des 150-kHz-Taktsignals, so daß kein
Kanalabwahlsignal durch den Transformator 27 dringt, so daß
das Relais 33 leistungsfrei bleibt. Die Kontakte 4 bleiben
geschlossen und der Motor 1 des fehlerfreien Zweigs A wird
nicht leistungsfrei gestellt.
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Wenn im Steuerungszweig A ein Energieversorgungsfehler
auftritt, verschwindet im Zweig A das 150-kHz-Taktsignal. Das
Relais 33' wird dann leistungsfrei gestellt und die
Kontakte 4' im fehlerfreien Kanal B werden geschlossen. Dies
stellt sicher, daß der Motor 1' im Zweig B nicht
leistungsfrei gestellt wird und verfügbar ist, sobald Zweig B zur
Übernahme der Steuerung ausgewählt wird. Im praktischen
Betrieb wird ein Spannungsversorgungsfehler andernorts erfaßt
und bewirkt, daß das Signal TLIC zu logisch 0 und das
Signal TLIC' zu logisch 1 wird. Der Zweig B übernimmt die
Steuerung und stellt sicher, daß der Motor im Zweig A
leistungsfrei gestellt wird.
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Im Zweig A kann sich auch ein Fehler derart entwickeln, daß
sich die Signale DISOL und beide auf logisch 1
befinden, daß jedoch verfälschte Daten zur Steuerung des
Motors 1 zugeführt werden. Dies würde dazu führen, daß der
Motor 1' im Zweig B leistungsfrei gestellt wird, wobei der
Motor 1 im Zweig A eine richtige Ausgabe liefert. Ein
solcher Fehler würde normalerweise aber andernorts erfaßt, so
daß das Signal TLIC auf logisch 0 und das Signal TLIC' auf
logisch 1 geändert wird, um sicherzustellen, daß Zweig B
die Steuerung übernimmt und der Motor 1 im Zweig A
leistungsfrei gestellt wird.
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Der Betrieb im Falle, daß Zweig A leistungsfrei gestellt
wird und Zweig B die Steuerung übernimmt, ist bei den
entsprechenden Tätigkeiten vollständig symmetrisch zu denen,
wie sie oben beschrieben sind, und wird deshalb nicht
weiter beschrieben.
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Wie in Figur 1 weist das in Figur 3 gezeigte System zwei
identische Zweige A und B auf, so daß nur der Aufbau eines
der Zweige beschrieben wird, die gleichen Bezugsziffern mit
einem Strich beziehen sich auf entsprechende Teile im
anderen Zweig und Kanal.
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Zweig A des in Figur 3 gezeigten Steuerungssystems weist
eine Last 41 auf, etwa einen Elektromagneten oder einen
Motor, die mit dem Ausgang einer Ansteuerung 42 verbunden
ist. Im vorliegenden Fall ist die Last 41 ein Motor und die
Ansteuerung 42 liefert einen Drehmomentmotorstrom ITM, der
von einer Eingangsspannung an der Steuerung 42 abhängt. Die
Ansteuerung 42 ist über normalerweise geschlossene
Relaiskontakte 43 mit einer Netzleitung 44 verbunden, um der
Ansteuerung 42 und dem Motor 41 Energie zuzuführen. Ein
Eingang der Ansteuerung 42 ist mit dem Ausgang eines digitalen
Spannungswandlers 46 mit zwölf Bit verbunden. Der Wandler
46 empfängt digitale Drehmomentbefehlswerte von einer
Eingabe/Ausgabe-Datenleitung 48 und verwendet jeden Wert, um
einen Takt zu starten und anzuhalten, um
pulsbreitenmodulierte Signale zu liefern, aus denen durch Filterung ein
Mittelwert gebildet wird.
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Ein Eingang eines diskreten Ausgangsregisters 47 ist mit
der Datenleitung 48 verbunden, der Ausgang liefert ein
Ausgangssignal "stelle diesen Zweig leistungsfrei" TLTDPD an
einen ersten Eingang eines ODER-Gatters 49. Das ODER-Gatter
49 hat einen Ausgang, der die Relaiskontakte 43 mittels
eines Signals TLTDP derart steuert, daß die Kontakte 43 offen
sind, wenn sich das Signal TLTDP auf dem Pegel logisch 1
befindet. Das Gatter 49 hat einen zweiten Eingang, der ein
Leistungsfreistellsignal OLTDP' aus dem Zweig B über eine
Schutzschaltung 51' empfängt.
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Der Eingang eines weiteren diskreten Ausgangsregisters 50
ist mit der Datenleitung 48 verbunden, der Ausgang führt
ein Ausgangssignal "stelle anderen Zweig leistungsfrei"
OLTDPD zu einem ersten Eingang eines UND-Gatters 51. Das
UND-Gatter 51 hat einen zweiten Eingang, der ein Signal
"dieser Zweig führt Steuerung aus" TLIC empfängt. Das UND-
Gatter 51 leitet das Signal OLTDP über eine Schutzschaltung
51 zum Zweig B. Die Schaltung 52 kann einen
strombegrenzenden Widerstand aufweisen.
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Im normalen Betrieb des Systems und unter der Annahme, daß
Zweig A die Steuerung durchführt, liegen die dem Zweig B
zugeführten Signale TLIC' und OLTDPD' auf dem Pegel logisch
0, so daß das vom Zweig A über die Schutzschaltung 52'
empfangene Signal OLTDP' auf dem Pegel logisch 0 liegt. Das
Signal TLTDPD' liegt auf Pegel logisch 1, so daß das Signal
TLTDP' auf Pegel logisch 1 liegt und die Kontakte 43'
geöffnet sind, so daß der Motor 41' leistungsfrei gestellt
ist.
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Im Zweig A liegt das Signal TLTDPD auf Pegel logisch 0.
Beide Eingänge des ODER-Gatters 49 liegen auf Pegel logisch
0, so daß sich der Ausgang auf Pegel logisch 0 befindet und
die Kontakte 43 geschlossen sind. Die Signale TLIC und
OLTDPD an den Eingängen des UND-Gatters 51 liegen auf Pegel
logisch 1, so daß das dem ODER-Gatter 49' über die
Schutzschaltung 52 zugeführte Signal OLTDP auf Pegel logisch 1
liegt.
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Das System ist unempfindlich gegenüber Auswirkungen
einzelner Fehler in einem der Zweige und erlaubt das
Leistungsfreistellen eines Motors in einem Zweig, der die Steuerung
nicht durchführt. Wenn, wie oben beschrieben, gerade der
Zweig A die Steuerung vornimmt, und im Zweig B ein Fehler
derart auftritt, daß das Signal TLTDPD' fälschlicherweise
auf Pegel logisch 0 liegt, werden die Kontakte 43' immer
noch offen sein, da das ODER-Gatter 49' das Signal OLTDP
vom Gatter 51 im Zweig A empfängt. Wenn das Signal OLTDPD'
fälschlicherweise auf Pegel logisch 1 gesetzt wird, wird
das UND-Gatter 51' gleichwohl das Signal OLTDP' auf Pegel
logisch 0 halten, da sich das Signal TLIC' auf Pegel
logisch 0 befindet. Der Motor 41 wird somit nicht
leistungsfrei gestellt.
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Im Zweig A kann eine Fehlerbedingung dahingehend auftreten,
daß sich das Signal OLTDPD dauerhaft auf logisch 1 befindet
und der Ausgang des Wandlers 46 falsch ist. Diese
Fehlerbedingung wird durch andere (nicht dargestellte)
Einrichtungen erfaßt und das Signal TLIC wird auf Pegel logisch 0
gesetzt. Dann befindet sich der Ausgang OLTDP des UND-Gatters
51 auf Pegel logisch 0, so daß der Motor 41' im Zweig B mit
Leistung versorgt wird, wenn das Signal TLTDPD' auf Pegel
logisch 0 gesetzt wird. Der Motor 41 im Zweig A kann,
solange kein zweiter Fehler vorliegt, leistungsfrei gestellt
werden.
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Es kann auch eine Fehlerbedingung auftreten, bei der sich
das Signal OLTDP auf Pegel logisch 0 befindet, obwohl beide
Signale OLTDPD und TLIC auf Pegel logisch 1 liegen. Der
Motor 41' bleibt aber leistungsfrei gestellt, da, solange
kein zweiter Fehler vorliegt, das Signal TLTDPD' auf Pegel
logisch 1 liegt.
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Wenn Zweig B die Steuerung durchführt und der Motor 41
leistungsfrei gestellt ist, ist die Wirkungsweise symmetrisch
bezüglich der bisher beschriebenen Wirkungsweise und wird
deshalb nicht weiter beschrieben.
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In einer derartigen Vorrichtung zum Leistungsfreistellen
eines Motors kann ein einzelner Fehler oder Defekt
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(a) weder dazu führen, daß Energie einem nicht ausgewählten
Motor zugeführt wird,
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(b) noch dazu führen, daß der Motor im ausgewählten Zweig
leistungsfrei gestellt wird. Die Vorrichtung ist deshalb
unempfindlich gegenüber einzelnen Fehlern und stellt
sicher, daß dann, wenn einer der Zweige ausgewählt ist, der
Motor im anderen Zweig leistungsfrei gestellt wird, so daß
bei der Steuerung von Stellgliedern oder ähnlichem durch
Motoren kein Konflikt auftreten kann. Die Vorrichtung ist
deshalb bestens geeignet, bei Anwendungen verwendet zu
werden, bei denen doppelt vorgesehene Steuerungssysteme
verwendet werden, so daß die Steuerung beibehalten werden
kann, wenn in einem System ein Fehler auftritt. Dies ist
insbesondere wichtig, um beispielsweise bei
Raumfahrtanwendungen die Sicherheit aufrechtzuerhalten, und die
Vorrichtung hat sich als geeignet erwiesen, um mit Motoren
verwendet zu werden, die Treibstoffventile in Düsentriebwerken
steuern, wo die Betriebszuverlässigkeit außerordentlich
wichtig ist.
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Die Vorrichtung kann auch mit anderen Einrichtungen,
beispielsweise Elektromagneten, verwendet werden und führt zu
einer erhöhten Zuverlässigkeit im Betrieb. Die Vorrichtung
kann somit immer dann vorteilhaft benutzt werden, wenn eine
zweikanalige Steuerung doppelt vorhandener Stellglieder
notwendig ist.