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Die vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen eine
Doppelgestrick-Rundstrickmaschine, in der die vertikale Bewegung der
Zylindernadeln durch Absenken der maschenbildenden Zunge der Platinen,
während die Nadeln bis auf die zur Freigabe erforderliche Höhe
angehoben werden, und durch Anheben der maschenbildenden Zunge
der Platinen, während die Nadeln bis auf die zum Ziehen der
Maschen erforderliche Höhe nach unten eingezogen werden, verkürzt
wird, und insbesondere eine Maschine, in der die Platinen zur
Einwärts- und Auswärtsbewegung zwischen den Ripp- und den
Zylindernadeln entlang einem nach unten geneigten Weg getragen werden,
wobei die Platinen nach außen und nach oben bewegt werden,
während die Nadeln nach unten gezogen werden, um die Höhe des
Maschenziehrandes während der Maschenschlingenbildung zu erhöhen,
und wobei die Platinen einwärts und nach unten bewegt werden,
während die Nadeln so angehoben werden, daß die
Fachmaschenschlingen durch die Vorsprünge der Platinen einwärts und nach unten
bewegt werden.
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Während der Bewegung der Zylinder- und Rippnadeln in einer
herkömmlichen Doppelgestrick-Rundstrickmaschine gleitet eine neu
gebildete Schlinge nach unten auf den Nadelschaft und bildet die
verschiedenen gewünschten Muster. Bei der Herstellung eines
Mustergewebes wie Rippstrick führt jedes Reißen des Garnes während des
Strickens in der Regel dazu, daß das Gestrick von der Maschine
fällt. In diesem Fall muß das Garn vom Schlingenende bzw.
vertieften Ende des abgefallenen Gewebes auf mindestens jede zweite
oder dritte Nadel aufgenommen und dann in seinen ursprünglichen
Zustand vor dem Abfallen gebracht werden. Hierdurch wird der
Bediener gezwungen, die Strickmaschine zum sauberen Einfädeln
langsam laufen zu lassen.
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JP-A 63-42186 beschreibt eine Doppelgestrick-Rundstrickmaschine,
die einige der beschriebenen Probleme durch Einbau und Verwendung
einer neuen Platine löst. Jedoch wird der Abstand zwischen dem
vordersten Ende der Platine und dem sich drehenden Teller gemäß
dieser japanischen Veröffentlichung verkürzt, wenn sich die Platine
in das Innere der Maschine vorschiebt. Ein dickes Gewebe kann
daher nicht gestrickt werden, wenn der Teller nicht zur Vergrößerung
des Abstandes nach oben bewegt wird, um ein Gestrick leicht und
störungsfrei durch die gebildete Lücke laufen zu lassen. Weil die
Platine senkrecht zur Stricknadel angeordnet ist, ist die Seitenwand
des Platinenauflageringes klein, was zu einer ungleichmäßigen
Platinenbewegung führt.
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Zur Verringerung des Hubs der Zylindernadeln einer
Einfachgestrick-Rundstrickmaschine wird nach US-A-4180993 eine Platinenanordnung
beschrieben, in der jede Platine neben dem inneren oder
Nadelzylinderende der Platine eine nach unten geneigte Kante aufweist, die mit
einer Fläche am Zylinderende der Platinennut oder des
Platinenschlitzes zusammenarbeitet, so daß sich das Zylinderende der Platine auf
und ab bewegt, wenn sich die Platine nach außen zurückzieht und
sich durch ihre Platinennocke nach innen vorschiebt. Das
Zylinderende jeder Platine wird angehoben, wenn sich die angrenzenden Nadeln
nach unten bewegen und und umgekehrt.
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Auf ähnliche Weise werden die Platinen einer
Ripp-Rundstrickmaschine mit Zylinder- und Rippnadeln nach US-A-925036 auf und ab
bewegt, während sich die Platinen radial hin und her bewegen, so
daß die Maschen auf den Rippnadeln "abgeschlagen" werden,
wodurch Gewichte, Zugrollen oder ähnliche Vorrichtungen zur
Übertragung der Spannung auf das Gestrick nicht mehr erforderlich sind.
Gegenstand der hier vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer
Doppelgestrick-Rundstrickmaschine, die die beschriebenen
Unzulänglichkeiten nach dem Stand der Technik löst.
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Die hier vorliegende Erfindung betrifft eine
Doppelgestrick-Rundstrickmaschine mit einer Vielzahl von Zylindernadeln, die so in
einem drehbaren Nadelzylinder gehalten werden, daß sie sich
senkrecht, parallel zur Drehachse des genannten Nadelzylinders bewegen,
einer Vielzahl von Rippnadeln, die radial gleitend auf einem Teller
angeordnet sind und mit den genannten Zylindernadeln
zusammenarbeiten, Nockenteilen zum Anheben der genannten Zylindernadeln auf
die zur Freigabe erforderliche Höhe und zum Vorschieben der
genannten Rippnadeln nach außen und anschließenden Absenken der
genannten Zylindernadeln und Einziehen der genannten Rippnadeln,
Platinen, die zur Einwärts- und Auswärtsbewegung zwischen den
genannten Nadeln gehalten sind, wobei jede der genannten Platinen mit
einem Maschenziehrand und einem Vorsprung am innenliegenden
Endteil jeder der genannten Platinen versehen ist und mit den
angrenzenden Nadeln zur Bildung der Maschenschlingen zusammenarbeitet,
und einer die genannten Platinen für die Bewegung in radialer
Richtung zwischen den genannten Nadeln tragenden und sich radial
erstreckenden, die äußeren Endteile der genannten Platinen gleitend
tragende Platinenschlitze aufweisenden Vorrichtung und ist dadurch
gekennzeichnet, daß die genannte platinentragende Vorrichtung die
genannten Platinen auch für die Bewegung entlang einem nach unten
geneigten Weg trägt und eine drehbare Ringvorrichtung in der Form
eines umgekehrten Kegelstumpfes, die außerhalb des genannten
Nadelzylinders angebracht ist und die genannten, darin ausgebildeten,
sich radial erstreckenden Platinenschlitze aufweist, und einen
drehbaren
Platinennasenträgerring umfaßt, der am oberen Ende des
genannten Nadelzylinders zum gleitenden Tragen von inneren Endteilen
der genannten Platinen angeordnet ist, wobei die Platinen nach unten
und einwärts zu den genannten Nadeln hin geneigt sind.
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Bei der erfindungsgemäßen Maschine wird Garn in die Nadeln
eingeführt, wenn sich die Zylindernadeln in angehobener
Einschließstellung und die Rippnadeln in einer nach außen vorgeschobenen Stellung
befinden. Die Zylindernadeln werden nacheinander nach unten
bewegt, während die Rippnadeln nacheinander nach innnen bewegt
werden. Die Platinen bewegen sich gleichzeitig nach außen und nach
oben entlang dem nach unten geneigten Weg, während die
Zylindernadeln abgesenkt und die Rippnadeln so zurückgezogen werden,
daß der Maschenziehrand das Garn erfaßt. Der Maschenziehrand
arbeitet mit den entsprechenden angrenzenden Nadeln zusammen, um
Maschenschlingen zu bilden, deren Länge von der senkrechten
Aufwärtsbewegung, die auf die maschenbildende Zunge übertragen wird,
und von der Abwärts- und Einwärtsbewegung der Zylinder- und
Rippnadeln abhängt.
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Nach der Bildung von Maschenschlingen werden die Zylindernadeln
nacheinander nach oben und die Rippnadeln nacheinander nach außen
bewegt. Die Platinen werden gleichzeitig entlang dem nach unten
geneigten Weg einwärts nach unten bewegt, damit die
Platinenvorsprünge das Gewebe erfassen und dieses einwärts nach unten
bewegen können, um dadurch die Fachbildung der Maschenschlingen von
den Zylinder- und Rippnadeln zu unterstützen, wenn diese jeweils mit
der neu gebildeten Maschenschlinge darauf angehoben und
vorgeschoben werden.
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Zum leichteren Verständnis der vorliegenden Erfindung erfolgt die
weitere Beschreibung anhand der anliegenden Zeichnungen. Darin
sind:
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Fig. 1 ein senkrechter Schnitt durch den Nadelzylinder der
Strickmaschine zur Darstellung der Art und Weise, in
der die Platinen zum radialen Gleiten entlang einem
nach unten geneigten Weg gegenüber den Nadeln
angeordnet sind,
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Fig. 2 eine Seitenansicht einer besonders ausgeführten
Platinenform, wie sie in der vorliegenden Erfindung
verwendet wird,
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Fig. 3 eine schematische Seitenansicht zur Darstellung der
Wege der Nadeln und dazugehörigen Platinen in einer
Stellung zum Einfädeln des Garnes,
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Fig. 4 bis 10 Seitenansichten der oberen Teile der Zylinder- und
Rippnadeln und der dazugehörenden Platinen, zur Dar
stellung ihres Zusammenwirkens in den
aufeinanderfolgenden Schritten zur Bildung Von Maschenschlingen und
der anschließenden Fachbildung der zuvor gebildeten
Maschenschlingen von den Ripp- und Zylin dernadeln
entlang ihrer jeweiligen Schnittlinien 4-4 bis 10-10 nach
Fig. 3, und
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Fig. 11 eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
der besonders ausgeführten Platinenform, wie sie in der
vorliegenden Erfindung verwendet wird.
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Wie in Fig. 1 gezeigt, wird ein sich drehender Nadelzylinder 1 auf
einem angetriebenen ringförmigen Zahnrad 6 getragen, und die
Außenfläche des Nadelzylinders 1 ist mit den herkömmlichen
Nadelschlitzen 1a versehen, in denen die Zylindernadeln, allgemein mit 2
gekennzeichnet, zur senkrechten Bewegung parallel zur Drehachse
des Nadelzylinders 1 getragen werden. Wie dargestellt, werden mit
Haken versehene Zungennadeln bevorzugt. Jede Zylindernadel 2 ist
mit einem Haken 2a, einer angelenkten Zunge 2b (Fig. 4) und einem
Betätigungsendstück 2c (Fig. 1) versehen. Herkömmliche
Stricknockenteile, die von Nockenplatten 9 getragenen
Maschennokkenmittel einschließen, sind zur Übertragung der senkrechten
Bewegung auf die Zylindernadeln 2 vorgesehen. Die Nockenplatten 9
werden auf der Innenfläche des die Nocken haltenden Ringes 8
getragen, der auf der Nockenringplatte 10 befestigt ist.
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Ein drehender Teller 4 wird auf einer Nadeltellernabe 7 getragen.
Die Außenfläche des Tellers 4 steht in einem Abstand von einem und
erstreckt sich über einen oberen Teil 1b des sich drehenden
Nadelzylinders und ist mit diesem drehbar. Die obere Fläche des
Tellers 4 ist mit den herkömmlichen Nadelschlitzen versehen, in
denen die mit Haken versehenen Zungenrippnadeln, allgemein mit 3
gekennzeichnet, zur radialen Bewegung zusammen mit den
Zylindernadeln 2 während des Strickvorgangs getragen werden. Jede
Rippnadel 3 ist mit einem Nadelhaken 3a, einer Zunge 3b (Fig. 4)
und einen Betätigungsendstück 3c (Fig. 1) verbunden. Die
Nockenteile mit den auf der Tellernockenplatte 12 getragenen
Maschennokkenmitteln sind zur Übertragung der radialen, horizontalen Bewegung
auf die Rippnadeln (3) vorgesehen. Die Tellernockenplatte 12 wird
auf der unteren Fläche des Tellernockenhalteringes 11 getragen, der
auf einer Tellernockenringplatte 13 befestigt ist.
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Die obere Fläche des Nadelzylinders umfaßt die nach unten und nach
innen geneigte Fläche 1b, die einen Platinennasenträgerring für die
hier beschriebene Platinennase begrenzt. Ein die Platine tragendes
Bett 14 ist außen am oberen Ende des Nadelzylinders 1 befestigt und
mit einer nach unten und nach innen geneigten Platinengleitfläche
14a versehen, die durch die in dem Platinenbett 14 ausgebildeten
unteren Enden der Platinenschlitze begrenzt ist, und zwar in
demselben nach unten geneigten Winkel wie die Platinengleitfläche 1b des
an der oberen Fläche des Nadelzylinders 1 beschriebenen
Platinennasenringes. Die geneigte Fläche 1b und die Gleitfläche 14a definieren
gemeinsam eine platinentragende Vorrichtung in der Form eines
umgekehrten Kegelstumpfes. Wie gezeigt, befindet sich die
Platinengleitfläche 14a unterhalb der Platinengleitfläche 1b.
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Besonders ausgebildete Platinen, allgemein mit 15 gekennzeichnet,
arbeiten zur Bildung von Maschenschlingen mit den Zylinder- und
Rippnadeln 2,3 zusammen und werden zur Bewegung in radialer
Richtung entlang einem nach unten und nach innen geneigten Weg
zwischen den Zylindernadeln 2 getragen. Die nach innen und nach
außen gerichtete radiale Gleitbewegung der Platinen 15 entlang dem
nach unten und nach innen geneigten Weg wird von den
Platinennocken 17 gesteuert, die fest auf einem Platinenaufsatz 16 getragen
werden. Der Platinenaufsatz 16 wird wiederum auf einem
Platinenaufsatzring 18 getragen, der in Abständen an den oberen Enden der
den Nadelzylinder 1 umgebenden Ständer 19 getragen wird.
Bemerkenswert ist, daß die Platinennocken 17 in einer nach unten geneigten
Stellung in demselben nach unten geneigten Winkel getragen werden
wie die geneigten Gleitflächen 1b und 14a auf der entsprechenden
geneigten Zylinderfläche und dem Platinenbett 14. Fig. 1 zeigt die
Platinengleitflächen 1b und 14a nach unten und nach innen in einem
Winkel von etwa 20º gegenüber einer senkrecht zu den vertikal
ausgerichteten Zylindernadeln 2 stehenden Linie geneigt. Während
der nach unten gerichtete Neigungswinkel von etwa 20º bevorzugt
wird, ist die hier vorliegende Erfindung jedoch nicht auf diesen
Neigungsgrad des Winkels beschränkt, sondern kann auch in einem
Winkel von 10º bis 45º und vorzugsweise von 15º bis 30º geneigt
sein.
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Der äußere Teil der besonders ausgebildeten Platine 15 umfaßt, wie
es in Fig. 2 am deutlichsten gezeigt ist, einen länglichen Abschnitt
mit einer äußeren unteren ebenen Gleitbahn 15e, die geeignet ist, auf
der geneigten Fläche 14a des Platinenbettes 14 aufzuliegen und auf
ihr entlang zu gleiten. Die Platine 15 umfaßt auch eine innere untere
ebene Gleitbahn 15b, die geeignet ist, auf der geneigten Gleitfläche
lb auf der oberen Fläche des Zylinders 1 aufzuliegen und gleitend
entlang dieser Fläche getragen zu werden. Die innere Gleitbahn 15b
ist oberhalb der äußeren Gleitbahn 15e angeordnet, wie es deutlich
in der Fig. 2 gezeigt ist. Ein Maschenziehrand 15a ist am oberen
inneren Teil der Platine vorgesehen, und ein Vorsprung 15d erstreckt
sich über den äußeren Teil des Maschenziehrandes 15a hinaus und
beschreibt eine Platinenhohlkehle 15c zwischen dem Vorsprung 15d
und dem äußeren Bereich des Maschenziehrandes 15a. Ein
hochstehendes Betätigungsendstück 15f ist am äußeren und oberen
Endabschnitt des länglichen Teils der Platine 15 vorgesehen. Das
Betätigungsendstück 15f erstreckt sich nach oben in einem rechten Winkel
vom Körper der Platine 15 und ist geeignet, mit den Platinennocken
17 in Eingriff zu stehen, um die erforderliche einwärts und nach
unten gerichtete radiale Bewegung auf die Platinen 15 zu übertragen.
Bei herkömmlichen Platinen erstreckt sich der Maschenziehrand
entlang einer Linie, die parallel zur unteren ebenen Gleitbahn der
Platine verläuft. Im Gegensatz zu dieser herkömmlichen Konstruktion
ist die dieser Erfindung zugrundeliegende, besonders ausgeführte
Platine dadurch gekennzeichnet, daß der Maschenziehrand 15a nach
unten zum Betätigungsendstück 15f auf dem äußeren Endteil des
länglichen Teils der Platine 15 hin geneigt ist. Der nach unten
geneigte oder nach außen schräge Maschenziehrand 15a der dieser
Erfindung zugrundliegenden Platine 15 unterscheidet sich von der
normalen Platine, bei der sich der Maschenziehrand parallel zur
unteren ebenen Gleitbahn der Platine erstreckt. Die dieser Erfindung
zugrundeliegende Platine unterscheidet sich auch von den besonders
ausgeführten Platinen nach US-A 3.837.185 und 3.986.371, deren
Maschenziehrand nach unten oder nach innen zum inneren Ende der
Platine schräg verläuft.
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Die durchgezogene Linie 50 in Fig. 3 zeigt den Weg des oberen
Teils des Hakens der Zylindernadeln 2 während eines Strickvorgangs,
während die strichpunktierte Linie 52 den radialen Weg des
Maschenziehrandes 15a während eines Strickvorgangs beschreibt. Die
gestrichelte Linie 51 beschreibt den Weg der Rippnadel 3. Die im
Wechsel mit zwei Punkten und einem langen Strich gezeichnete Linie
53 beschreibt den Weg der Platinenhohlkehle 15c. Ein
Fadeneinfädelungsträger und Finger 20 (Fig. 1 und 8) ist zum Einfädeln des
Garns bei 54 (Fig. 8) in die Nadeln vorgesehen, wenn diese auf die
zur Bildung einer Masche erforderliche Höhe bewegt werden.
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In dem Verfahren nach der Erfindung werden die Nadeln 2,3
nacheinander angehoben, wenn sie sich der Strickarbeitsstelle nähern, und
entlang der durchgehenden Linie 50 in Fig. 3 nach außen auf die zur
Freigabe erforderliche Höhe in eine Stellung gebracht, in der die
zuvor gebildeten, die Schäfte der Zylinder- und Rippnadeln 2,3
umgebenden Schlingen über die Spitze der Zungen 2b, 3b gebracht
werden, wie es in Fig. 4-6 gezeigt ist. Gleichzeitig werden die
Platinen 15 entlang dem nach unten geneigten Weg in eine nach innen
und nach unten geneigte Stellung zwischen den Nadeln 2,3 gebracht
und gehalten, so daß das Gewebe durch den Vorsprung 15d nach
innen bewegt wird, um die zuvor gebildeten Maschenschlingen unter
der Spitze der Zungen 2b, 3b und in fester Verbindung mit den
Schaften der Nadeln zu halten, wie es in Fig. 6 gezeigt wird. Die
nach innen und nach unten gerichtete Bewegung der Platine 15 senkt
die Stellung des Maschenziehrandes 15a unter den normalen
horizontalen Weg, wie es die strichpunktierte Linie 52 in Fig. 3 zeigt, so
daß die Zylindernadeln 2 nicht so hoch gehoben werden müssen, um
die zur Freigabe erforderliche Höhe zu erreichen, was erforderlich
wäre, wenn die Platinen 15 in einem höheren Bereich gehalten
würden.
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Während die Zylindernadeln 2 in einer erhobenen, die Zunge
freigebenden Stellung und die Rippnadeln 3 in der äußersten
vorgeschobenen Stellung stehen, führt der Garneinfädelungsfinger 20 das Garn 54
auf die Haken der Nadeln 2,3. Die Zylindernadeln 2 werden
abgesenkt und die Rippnadeln 3 eingezogen, während sich die Platinen 15
entlang dem nach unten geneigten Weg nach außen und nach oben
bewegen, wie es in Fig. 7 gezeigt wird. Mit der weiteren nach unten
gerichteten vertikalen Bewegung der Zylindernadeln 2 und dem
weiteren Einziehen der Rippnadeln 3, wie es in Fig. 8 gezeigt wird,
schließen die zuvor gebildeten Maschenschlingen die Zungen 3a, 3b,
und die Platine 15 bewegt sich weiter nach außen und nach oben, so
daß das Garn in dem Zylindernadelhaken 2a über den
Maschenziehrand 15a nach unten gezogen wird, während der Maschenziehrand
15a in der höchsten Stelle verbleibt, wie es in Fig. 9 gezeigt wird.
Während das Garn über den Maschenziehrand 15a nach unten
gezogen wird, werden die äußeren und inneren Teile der Platinen 15
getragen. Wie in den Fig. 4-10 gezeigt, wird die untere ebene
Gleitbahn 15b am inneren Ende oder an der Nase der Platine 15 gleitend
auf der nach unten und nach innen geneigten Fläche 1b des Zylinders
1 getragen. Die untere ebene Gleitbahn 15e auf dem äußeren Endteil
der Platine 15 wird gleitend auf der nach unten und nach innen
geneigten Fläche 14a des Platinenbettes 14 (Fig. 1) getragen. Somit
werden sowohl der innere und der äußere Teil der Platinen 15
getragen, wenn die Nadeln auf die zur Bildung der Maschen erforderliche
Höhe herabgezogen werden.
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Wie in Fig. 10 gezeigt, wird die Zylindernadel 2 an der Stelle
angehoben, an der die Rippnadel 3 in die äußerste innere Stellung
zurückgezogen wird. Zu diesem Zeitpunkt bewegt sich die Platine nach
innen und nach unten, so daß das zuvor gebildete
Maschenschlingenfach vom oberen Ende des Nadelhakens 2a von dem Vorsprung 15d
genommen und zur Unterstützung der Fachbildung der
Maschenschlinge von der Nadel nach innen bewegt wird. Die Platinenhohlkehle
15c schiebt das Gestrick vor und unterstützt die Schlinge auf der
Rippnadel 3 bei der Abnahme der Masche. Diese nach innen und
nach unten gerichtete Bewegung der Platinen 15 stellt sicher, daß die
Nadeln 2 nicht wieder durch die Fachmaschenschlinge nach oben
gehen. Die Zylindernadel 2 setzt ihre Aufwärtsbewegung fort, und
die Rippnadel 3 beginnt sich vorzuschieben. Hiermit beginnt der
Strickvorgang, wie es in Fig. 4 dargestellt ist.
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Die nach innen und nach außen gerichtete Bewegung der Platinen 15
stellt sicher, daß die Nadeln 2 nicht wieder nach oben durch die
Fachmaschenschlinge gehen. Die Platine 15 bewegt das Gestrick
weiter nach innen und nach unten, während die Nadel 2 ihre
Aufwärtsbewegung weiter fortsetzt, wie es in Fig. 4 und 10 gezeigt
wird, so daß die neugebildete Maschenschlinge mit der äußeren
Fläche des Nadelschaftes in Eingriff gehalten wird und eine
Öffnungsbewegung an die Zungen der Nadeln weitergibt. Dieser
Strickvorgang wiederholt sich zur Herstellung des Gestricks an jeder der
nachfolgenden Stickarbeitsstellen um den Nadelzylinder.
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Alternativ sind gemäß dieser Erfindung auch eine Schiebernadel oder
eine gleitende Zungennadel mit einer veränderten Nocke denkbar.
Eine Jacquardvorrichtung zum Erstellen von Mustern mit einem
Musterrad, einer Mustertrommel oder einer anderen elektronischen
Mustervorrichtung sind zum Stricken verschiedener künstlerischer
Muster einsetzbar.
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Die Form der Platine ist nicht beschränkt. Beispielsweise zeigt Fig.
11 ein zweites Au führungsbei spiel einer besonders ausgeführten
Platine, die gemäß der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird. Die
Platinennuten oder -schlitze in der Maschine sind nach Bedarf
veränderbar. Das vordere Ende der Platine 150 umfaßt einen sich
horizontal erstreckenden Maschenziehrand 150a. Die geneigte Fläche
150b befindet sich in einer durch die geneigte Fläche 150e
beschriebenen Ebene, so daß der ganze untere Rand der durch beide Flächen
150b, 150e beschriebenen Platine durch die Platinennuten geführt ist.
Die Platine 150 umfaßt eine Hohlkehle 150c und einen Vorsprung
150d. Ein Betätigungsendstück 150f ist enthalten.
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Die Verwendung von Platinen 15 gemäß der hier vorliegenden
Erfindung bietet mehrere Vorteile. Wenn ein Gestrick aufgrund eines
Garnrisses während des Strickvorgangs abfällt, kann die Maschine in
gleicher Weise wie eine Einfachgestrick-Rundstrickmaschine neu
gefädelt werden. Darüber hinaus ist auch dickes Gestrick herstellbar.
Die nach innen und nach außen geneigte Richtung der Platine schafft
eine Lücke zwischen der Spitze des Platinenstrickrandes 15a und den
Nadeln 2,3. Ein Gestrick kann dadurch den Zwischenraum
durchlaufen. Die Aufwickelspannung läßt sich somit auf einfachere Weise auf
die das Gestrick aufbringen, wodurch sich die Qualität verbessern
und die Dicke des Gestricks erhöhen lassen.