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Flache Kulierwirkmaschine Die Erfindung betrifft eine Verbesserung
der flachen Kulierwirkmaschine zur Herstellung von Strümpfen mit französischer Ferse
und französischem Fuß, bei denen die Fersen nachträglich angearbeitet werden, nach
Patent 655 844.
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Bei der Maschine zur Ausübung des Verfahrens nach dem Hauptpatent
wird eine Nadelbarre verwendet, bei der die an der Maschenbildung nicht beteiligten
Hilfsnadeln derart gestaltet oder so angeordnet sind, daß sie von der Preßkante
der Maschine nicht beeinflußt werden. Es können daher nur an den Fersenarbeitsstellen
Maschen gebildet werden, während z. B. Drauf- oder Zwischenreihen auf den mit den
Hilfsnadeln besetzten Fonturteilen nicht gearbeitet werden können.
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Es sind zwar Nadelbarren mit lösbaren Barrenteilen bekanntgeworden,
die in geschlossener Stellung auch an den._ lösbaren Fonturteilen eine Maschenbildung
Zulassen. Sie können aber nur dann angeord_rlet werden, wenn Teile derselben während
besonderer Arbeitsgänge längere Zeit vom Pressen ferngehalten werden sollen, z.
B. während des Arbeitens der Fersenteile an die Hochfersenteile. In solchem Falle
wird der lösbare Barrenteil zu Beginn des besonderen Arbeitsganges
von
Hand ausgelöst. Wird das Verfahren nach dem Hauptpatent unter Verwendung derartiger
Nadelbarren ausgeführt, so ist das unbequem und zeitraubend, und es entsteht leicht
eine ungleichmäßige Ware, weil der Wirker dem häufigen Wechsel von Deckgängen und
Arbeitsgängen zur Maschenbildung nicht schnell genug folgen kann.
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Nach der Erfindung wird nun zur Ausführung des Verfahrens nach dem
Hauptpatent eine Nadelbarre mit beweglichen Barrenteilen verwendet, die mit von
der. Zählkette ausgelösten Steuermitteln so zusammenarbeitet, daß die beweglichen
Barrenteile zum Arbeiten von Deckgängen grundsätzlich selbsttätig mit der Grundbarre
gekuppelt, dagegen zum Arbeiten von Maschenreihen grundsätzlich entkuppelt sind.
Dadurch wird erreicht, daß das Gffnen der Nadelbarre zum Arbeiten der- gewöhnlichen
Fersenreihe, das Schließen der Barre zum Arbeiten von durchgehenden Reihen oder
einer Reihe für das Aufstoßen und das Schließen der Nadelbarre zum Andecken der
Fußseitenteile in der erforderlichen Reihenfolge und mit der notwendigen Geschwindigkeit
selbsttätig gesteuert wird. Das Verfahren nach dem Hauptpatent ist dadurch schneller,
gleichmäßiger und bequemer als bisher durchführbar. Außerdem ist die so eingerichtete
Maschine für weitere Arbeitsgänge, z. B. für das Arbeiten von Zwischenreihen oder
von Maschenreihen über die volle Arbeitsbreite, geeignet.
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Die bekannte Steuerung der Nadelbarre durch Exzenterwechsel beim Verschieben
der Exzenterwelle zur Erzielung der Preßbewegung für das Maschenbilden und der für
den Deckvorgang berührt die Erfindung nicht, da dort die Nadelbarre lediglich als
Ganzes mehr oder weniger in die Abpreßstellung gebracht wird, was bei allen Kulierwirkmaschinen,
auch bei - der angemeldeten, der Fall ist. Ferner hat das bekannte Steuern der Nadelbarre
durch Rollenhebel mit einer festen und einer durcheine Gabel verschiebbaren Rolle
zur Erzielung einer besonderen Preßbewegung zum Mustern nichts mit der Erfindung
zu tun, denn es wird damit nicht gleichzeitig eine Umgestaltung der Nadelreihe entsprechend
der auszuführenden Arbeitsvorgänge erreicht. Es handelt sich auch nicht, wie bereits
bekannt, um das grundsätzliche Ausschließen von Teilen einer Nadelbarre vom Maschenbildungsvorgang,
sondern darum, daß die vom Maschenbilden ausschließbaren Barrenteile in Übereinstimmung
mit verschiedenen Arbeitsvorgängen selbsttätig mit der Grundbarre gekuppelt und
entkuppelt werden. Es ist hierbei gleichgültig, aus wieviel festen und lösbaren
Teilen :eine Nadelbarre besteht und ob die lösbaren Teile die Arbeitsbewegungen
im entkuppelten Zustande ausführen oder nicht.
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Die Zeichnung erläutert den Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel.
Es zeigt Abb. i ein auf eine Nadelbarre nach der Erfindung aufgestoßenes Strumpfwarenstück,
Abb. a die Draufsicht auf die Nadeln der Nadelbarre nach Abb. i beim Arbeiten von
Maschen auf den äußeren Fonturteilen, z. B. für Fersenreihen, Abb.3 die Draufsicht
auf die Nadeln der Nadelbarre nach Abb. i beim Übertragen von Maschen der inneren
lösbaren Barrenteile auf die äußeren festen Barrenteile, Abb. q. die Steuerteile
für die Kupplungsbewegungen mit der Zählvorrichtung, Abb. 5 a bis 5 c einige Stellungen
der Exzenter und der Laufrolle.
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Das auf einer mit schmalen und breiten Deckern ausgerüsteten Längenmaschine
gearbeitete Warenstück, das aus dem Längen a mit den Hochfersen b1 und
b2 und dem Fuß mit den Seitenteilen cl und c2 besteht, wird nach dem Trennen
der Hochfersenteile von den Fußseitenteilen mit den Endreihen der Hochfersen b1
und b2 auf die Nadelnd, und d. und mit den Anfangsreihen der Fußseitenteile c1 und
c2 auf die Nadeln e einer zweiten flachen Kulierwirkmaschine aufgestoßen.
Hier werden die Fersen angearbeitet und die Anfangsreihen der Fußseitenteile cl
und c2 gleichzeitig durch Überdecken nach und nach mit den inneren Randmaschen der
Fersenreihen verbunden. Die Decker f1 und f2 nehmen dabei die Maschen der Anfangsreihen
der Fußseitenteile auf und übertragen eine oder mehrere dieser Maschen auf die Nadeln
der inneren Randmaschen der jeweils gearbeiteten Fersenreihen.
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Beim Arbeiten der Fersenreihen sollen die Nadeln, auf denen die Anfangsreihen
der Fußseitenteile aufgestoßen sind, nicht abpressen (Abb. z). Beim Übertragen müssen
sie aber für das Aufundabdecken mit den Nadeln der Fersenarbeitsstellen in einer
Flucht stehen (Abb.3). Außerdem ist es wünschenswert, daß an alle auf den Nadeln
hängenden Maschen ab und zu eine oder mehrere Zwischenreihen gearbeitet werden,
die den .Zweck haben, die durch das übertragen und das häufige Aufundabdecken ausgeweiteten
Maschenreihen zu ersetzen. Für dieses Arbeiten der Zwischenreihen ist es ei)enfalls
erforderlich, daß alle Nadeln der Fontur in einer Flucht stehen.
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Das Arbeiten mit der flachen Kulierwirkmaschine nach der Erfindung
erfordert also eine dreifache Steuerung für dreiverschiedene Stellungen derjenigen
Nadelbarrenteile, die die Anfangsreihen der Fußseitenteile trage«,
nämlich
für erstens von den Fersenarbeitsstellen während des Arbeitens der Fersenreihen
gelöste Nadelbarrenteile, zweitens mit den Fersenarbeitsstellen gekuppelte Nadelbarrenteile
beim Übertragen der Anfangsreihen der Fußseitenteile durch Überdecken und drittens
mit den Fersenarbeitsstellen gekuppelte Nadelbarrenteile beim Arbeiten von zusätzlichen
Reihen (Zwischenreihen) an alle Maschen.
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Die Nadelbarre nach der Erfindung besteht aus den zwei festen Fersenarbeitsstellen
i und dem lösbaren_Barrenteil2, auf dessen Nadeln die Anfangsreihen der Fußseitenteile
aufgestoßen sind (vgl. auch Abb. i). An der Nadelbarre befindet sich weiter eine
Kupplungsschiene 3, durch deren seitliche Verschiebung der lösbare Teil z mit den
Fersenarbeitsstellen i gekuppelt und entkuppelt werden kann. Zum Verschieben der
Schiene 3 dient eine Steuerstange q., die zwei Arme 5 trägt,. welche die Schiene
3 zwischen sich einschließen. Weiterhin befinden sich auf der Stange q. zwei Stellringe
6, die den einen Schenkel eines am Maschinengestell drehbar gelagerten Winkelhebels
7 zwischen sich führen. Von dem anderen Schenkel des Winkelhebels 7 führt ein Zug
8 an das freie Ende eines Exzenterrollenhebels 9, der im Drehpunkt io schwenkbar
gelagert ist. Der Rollenhebel 9 trägt einen Bolzen i i, auedem eine Exzenterlaufr
olle 12 verschiebbar angeordnet ist. Sie wird entweder mit dem Exzenter 13 oder
mit dem Exzenter 14, die beide fest auf der Exzenterwelle 15 der Maschine sitzen,
in Eingriff gebracht.
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Das Verschieben der Exzenterlaufrolle 12 geschieht von der Zählvorrichtung
der Maschine aus. Diese Zählvorrichtung besteht in einer über die ganze Länge der
Maschine reichenden Zählwelle 16 mit Zählscheiben, auf denen verschieden hohe Knöpfe
befestigt sind. Eine dieser Zählscheiben, die mit 17 bezeichnet ist und auf der
Knöpfe 18 sitzen, dient zum. Verschieben der Exzenterlaufrolle 12. Dies geschieht
dadurch, daß die Knöpfe 18 einen am Maschinengestell gelagerten " Winkelhebel i9
mehr oder weniger hoch anheben, der dann eine Zugstange 20 mit einer auf ihr sitzenden
Rollengabel 21 in eine entsprechende Stellung verschiebt.
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Entsprechend den oben beschriebenen drei Stellungen der lösbaren Nadelbarrenteile
zu den Fersenarbeitsstellen sind nun folgende Steuerungen möglich: Die Exzenterlaufrolle
befindet sich über einem der beiden Exzenter, beispielsweise über dem kleineren
(Stellung- nach Abb.5a). Dieses Exzenter kann hierbei als Rundlauf ausgebildet sein,
so daß der Steuerstange und damit der Kupplungsschiene ,an der Nadel-Barre keine
Bewegung erteilt wird. Die lösbaren Barrenteile sind also entkuppelt und die Fersenarbeitsstellen
allein in Tätigkeit. In diesem Falle werden Fersenreihen gearbeitet.
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Nach einer oder mehreren Reihen schiebt sich ein auf der üblichen
Deckkette befindlicher Knopf in bekannter Weise vor und bewirkt ein seitliches Verschieben
der 'Exzenterwelle (Verschieben für das Decken). Dadurch kommt die Exzenterlaufrolle
über das benachbarte Exzenter mit der höheren Kurvenlaufbahn zu stehen (Stellung
nach Abb.5b) und erteilt der Kupplungsschiene an der Nadelbarre eine Schiebebewegung,
durch welche die lösbaren Nadelbarrenteile fest mit den Fersenarbeitsstellen gekuppelt
werden. Nun kann ungehindert auf der geschlossenen Barre auf und ab gedeckt werden,
um die Maschen der Fußseitenteile zu übertragen. Nach Beendigung der Deckbewegung
schiebt sich der Knopf durch Fortschalten der Deckkette weiter, wodurch die Exzenterwelle
wieder rückwärts verschoben wird. Die Exzenterlaufrolle nimmt also wieder die Stellung
nach Abb. 5 a ein, und die lösbaren Teile an der Nadelbarre werden wieder entkuppelt,
so daß wieder Yersenreihen gearbeitet werden können. Zum Wechselndes Fersenarbeitens
mit dem Decken zum Maschenübertragen ist also nur eine entsprechende Besetzung der
Deckkette der Maschine mit Deckknöpfen erforderlich. Die Zählwelle braucht demnach
nicht betätigt zu werden.
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Sollen jedoch auf allen Nadeln der Nadelbarre Maschenreihen gearbeitet
werden (Zwischenreihen), so steuert die Zählwelle 16 durch einen. Knopf auf der
zugehörigen Zählscheibe die Exzenterlaufrolle in der oben beschriebenen Weise auf
das Exzenter mit der höheren Kurvenlaufbahn, das jetzt in der nicht zum Decken verschobenen
Stellung nach Abb. 5 c steht. Dadurch erhält die Kupplungsschiene an der Nadelbarre
dieselbe Schiebebewegung wie bei der Stellung der Exzenterwelle für das Decken und
bringt die lösbaren Nadelbarrenteile mit den Fersenarbeitsstellen in eine Flucht.
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Durch ein mit der Herstellungsweise des Strumpfwarenstückes übereinstimmendes
Besetzen der bekannten Deckkette mit Knöpfen, die das Überdecken und das Verschieben
der Exzenterwelleeinleiten, und gleichzeitig durch entsprechendes Steuern der Exzenterlaufrolle
durch die Zählwelle werden die lösbaren Nadelbarrenteile jeweils nach Erfordernis
mit den Fersenarbeitsstellen gekuppelt oder entkuppelt. Es ist dabei gleichgültig,
ob die lösbaren Nadelbarrenteile die Arbeitsbewegungen der Nadelbarre mit ausführen
oder ob sie im entkuppelten Zustand in Ruhe bleiben.