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Die vorliegende Erfindung betrifft rotierende
Farbzerstäuber und insbesondere eine verbesserte rotierende
Vorrichtung für die Zerstäubung von Farbe zur
elektrostatischen Beschichtung, mit deren Hilfe eine sehr feine
und gleichmäßige Farbzerstäubung erreicht wird.
Stand der Technik
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Vorrichtungen zur elektrostatischen Beschichtung werden
wegen ihrer hohen Transferleistung gewöhnlich für
industrielle Beschichtungen eingesetzt. Die Farbe wird im
allgemeinen entweder mit Hilfe von Druckluft oder durch
sehr hohen Farbdruck oder mittels Zentrifugalkraft
zerstäubt. Die Zerstäubung mittels Zentrifugalkraft wird
dadurch erreicht, daß ein Farbstrom der Oberfläche einer
Vorrichtung, beispielsweise einer Scheibe oder
vorzugsweise einer becher- oder glockenförmigen Vorrichtung,
zugeführt wird, die sich mit sehr hoher Geschwindigkeit,
beispielsweise mit 10.000 bis 60.000 Umdrehungen pro
Minute oder schneller, dreht. Wenn die Farbe aufgrund
der Zentrifugalkraft von der Kante der rotierenden
Vorrichtung abreißt, wird sie zerstäubt oder in kleine
Partikel aufgeteilt. Bei der Zerstäubung der Farbe
erhalten die Farbtröpfchen eine elektrostatische
Aufladung, die man beispielsweise dadurch erreicht, daß die
rotierende Vorrichtung im Verhältnis zum Werkstück, das
beschichtet werden soll, unter einer sehr hohen
elektrischen Spannung gehalten wird. Die Farbpartikel werden
mit im Vergleich zum Werkstück gegensätzlicher Polarität
aufgeladen und durch die elektrostatische Kraft zum
Werkstück gezogen.
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Bei der am häufigsten eingesetzten rotierenden
Vorrichtung für die Farbzerstäubung handelt es sich um eine
Glocke, die eine zur Abrißkante führende konische
Innenfläche aufweist. Die Glocke verfügt über einen Innensteg
oder eine Innenwand, die eine hintere Kammer von der
vorderen konischen Oberfläche trennt. Die Farbe wird
zunächst zur hinteren Kammer befördert und aufgrund der
Zentrifugalkraft dazu gezwungen, durch mehrere kleine am
Umfang mit Abstand angeordnete Löcher zur konischen
Oberfläche zu strömen. Die Löcher dienen dazu, eine
gleichmäßigere Farbverteilung auf der konischen
Oberfläche zu erreichen. In der Vergangenheit mußten die
Löcher mit einem im Vergleich zum Lochdurchmesser
größeren Lochabstand durch die Glockenwand gebohrt werden.
Der aus den Löchern austretende Farbstrom legt sich in
Form von Bändern an die konische Glockenoberfläche an.
Die einzelnen Farbbänder weisen voneinander einen
solchen Abstand auf, daß sie sich an der Glockenabrißkante
nicht zu einer eine gleichmäßige und kontinuierliche
Oberfläche aufweisenden Farbbahn vereinigen. Die
separaten Bänder können dazu führen, daß die Farbe in relativ
groben unregelmäßigen Bahnen die Abrißkante verläßt. Aus
den Bahnen bildet die Farbe unregelmäßige Bändchen oder
Fäden, die sich zu Farbpartikeln unregelmäßiger Größe
aufteilen. Dieser Effekt kann durch eine Vergrößerung
der Glocke reduziert werden, so daß die Farbe sich
weiter über die Glockenoberfläche bewegt. Wenn der Farbfilm
über einen längeren Zeitraum auf der Glockenoberfläche
verbleibt, wird er an der Abrißkante dünner und
gleichmäßiger, so daß feinere Bändchen und kleinere Tröpfchen
entstehen. Eine größere Glocke bewirkt jedoch wesentlich
höhere Belastungen der Antriebswellenlager, da die
Glocke sich mit sehr hohen Geschwindigkeiten dreht.
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Bei der Konstruktion der rotierenden
Zerstäubungsvorrichtung können sehr kleine konstruktive Veränderungen
die Qualität der auf ein Werkstück auf getragenen
Beschichtung wesentlich beeinflussen. So ist
beispielsweise bekannt, daß Luft von den Farbpartikeln
mitgerissen wird, wenn die Farbe sich von einer scharfen
Abrißkante an der Glocke ablöst, was dann eine schlechte
Beschichtungsqualität zur Folge hat. Ein Fortschritt bei
der Konstruktion rotierender Zerstäuber wurde erreicht,
als man feststellte, daß, wenn zumindest die Außenkante
der Glocke, an der der Farbabriß erfolgt, eine Abrundung
erfährt, weniger Luft von der Farbe mitgerissen und
damit eine verbesserte Beschichtungsqualität erzielt
wird. Einen weiteren Fortschritt brachte die Entdeckung,
daß die Farbe, wenn man eine große Anzahl von kleinen
radial ausgerichteten Nuten in der konischen, zur
Abrißkante führenden Innenfläche der Glocke vorsieht,
gezwungen wird, in einer größeren Anzahl feinerer und
gleichmäßigerer Ströme anstatt in breiteren Bändern zur
Glockenkante zu strömen. Die Farbe löst sich in feinen Fäden
oder Bändchen und nicht in größeren unregelmäßigen
Bahnen, die sich in gröbere und unregelmäßige Fäden und
dann in zerstäubte Farbpartikel unregelmäßiger Größe
aufteilen, von der Glockenkante ab. Die Ausbildung von
Nuten auf der Innenfläche der Glocke ist jedoch mit
hohen Kosten verbunden, und die Nuten sind, vermutlich
aufgrund ihrer begrenzten Anzahl an der Glockenkante, in
ihrer Fähigkeit, gleichmäßige kleine zerstäubte Partikel
zu bilden, eingeschränkt. Die Fähigkeit der Nuten, eine
feine Zerstäubung zu bewirken, erfährt durch hohe
Farbstrommengen und kleine Glockendurchmesser eine weitere
Einschränkung.
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In Patentzusammenfassungen aus dem japanischen Band 4,
Nr. 81 (C-14) (563) und in der JP-A-55 47160 wird ein
rotierender Zerstäubungskopf beschrieben, der die im
Oberbegriff des Anspruches 1 definierten Merkmale
umfaßt.
Beschreibung der Erfindung
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Es ist festgestellt worden, daß verglichen mit an der
Glockenkante vorgesehenen Nuten eine verbesserte
Zerstäubung durch eine Steigerung der Gleichmäßigkeit und
Dicke des Farbfilmes an der Glockenkante erreicht werden
kann.
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Nach vorliegender Erfindung wird eine rotierende
Vorrichtung für die Zerstäubung von Farbe bereitgestellt,
wie im nachfolgenden Anspruch 1 definiert.
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Eine verbesserte glockenformige rotierende
Farbzerstäubungsvorrichtung nach vorliegender Erfindung wird aus
zwei Teilen, nämlich aus der Glocke und der Spritz- oder
Abdeckplatte, hergestellt, die von der Glocke getrennt
werden kann, um die Herstellung und Reinigung zu
erleichtern. Die Abdeckplatte deckt die Mitte der Glocke
ab, um die Farbaufnahmekammer zu definieren. Die Farbe
wird durch das axiale Zuleitungsrohr zugeführt und
trifft dann auf den konischen Vorsprung hinten an der
Abdeckplatte. Die Zentrifugalkräfte bewirken, daß die
Farbe nach vorne und nach außen radial entlang der
Rückseite der Abdeckplatte strömt. Mit zunehmendem
Durchmesser läuft die Krümmung der hinteren Oberfläche an der
Abdeckplatte wieder aus, so daß die Farbe, während sie
sich radial nach außen hin bewegt, entgegen ihrer
ursprünglichen Richtung zurückgeführt wird. Dies hat den
Vorteil einer geringeren axialen Länge der Glocke, ohne
zu einer verringerten Länge des Farbströmungsweges zu
führen. Eine kürzere Glocke bedeutet, daß eine geringere
Überhangbelastung oder ein geringeres Überhangmoment
durch eine mit sehr hoher Geschwindigkeit rotierende
Welle auf die Wellenlager einwirkt. Die Farbe tritt aus
der Kammer radial durch mehrere kleine radiale Schlitze
aus, die in einen Rand am hinteren Umfang der
Abdeckplatte, wo diese mit der konischen Innenfläche der
Glocke in Berührung steht, eingefräst sind. Die Farbe,
die aufgrund der Zentrifugalkraft durch die Schlitze
gedrückt wird, bildet gleichmäßige, enge Abstände
aufweisende Ströme, die sich an die konische Innenfläche der
Glocke anlegen.
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Mit Hilfe der so konstruierten Vorrichtung sollen
breite, enge Abstände aufweisende, gleichmäßige Farbbänder
an den Stellen bereitgestellt werden, an denen die Farbe
auf die konische Innenfläche der Glocke strömt. Diese
breiten, enge Abstände aufweisenden Bänder verbreitern
sich weiter und werden dünner, während sie sich nach
außen über die größere konische Glockenoberfläche
bewegen, bis sie sich dann, wenn sie die Glockenkante
erreichen, vereinigt haben und eine kontinuierliche dünne
gleichmäßige Bahn bilden. Bei Glockenkonstruktionen nach
dem Stand der Technik entströmt die Farbe kleinen
Löchern auf einer vorderen zentralen Glockenoberfläche in
Form kleiner Ströme oder Bänder, die an der Grundfläche
kleiner Löcher austreten. Die Farbbänder weisen einen
derartigen Abstand voneinander auf, daß sie sich an der
Glockenkante nicht zu einer kontinuierlichen Farbbahn
vereinigen. Bei Glocken nach dem Stand der Technik ist
der zentrale Steg oder die zentrale Wand mit den
durchgebohrten Farblöchern integraler Bestandteil der Glocke.
Durch die Wand können lediglich in begrenzter Anzahl
Löcher gebohrt werden, durch die die Farbe von der
Farbaufnahmekammer zur konischen Innenfläche der Glocke
strömen kann. Die Konstruktion der Glocke nach
vorliegender Erfindung ermöglicht eine einfache maschinelle
Bearbeitung der Abdeckplattenschlitze und der gekrümmten
Innenfläche, und außerdem läßt sich die Abdeckplatte
zwecks Reinigung und Überprüfung aller Innenflächen der
Glocke vom Benutzer problemlos abnehmen. Darüber hinaus
kann man die Anzahl der Schlitze und die Größe der
Schlitze in der Abdeckplatte variieren, um so eine
Anpassung an die Eigenschaften der gerade verwendeten
Farbe zu erreichen; dies trägt dazu bei, für das
Werkstück eine gewünschte Beschichtungsqualität zu erzielen,
ohne dafür eine andere Zerstäubungsvorrichtung kaufen zu
müssen. Mit jeder Glocke kann mehr als eine abnehmbare
zentrale Platte verkauft werden, um die Verwendung der
Glocke für unterschiedliche Beschichtungsmaterialien zu
vereinfachen.
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Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine
verbesserte rotierende Vorrichtung für die Zerstäubung
von Farbe bereitzustellen.
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Weitere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachstehenden ausführlichen
Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Fig. 1 ist eine perspektivische Vorderansicht einer
rotierenden Vorrichtung für die Zerstäubung von Farbe
nach vorliegender Erfindung;
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Fig. 2 ist eine Querschnittsseitenansicht an der Linie
2-2 von Fig. 1 entlang;
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Fig. 3 ist eine vergrößerte Rückansicht der vorderen
Abdeckplatte für die rotierende Zerstäubungsvorrichtung
von Fig. 1; und
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Fig. 4 ist eine Querschnittsansicht an der Linie 4-4 von
Fig. 3 entlang.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
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In den Fig. 1 und 2 der Zeichnungen ist eine verbesserte
rotierende Farbzerstäubungsvorrichtung 10 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
dargestellt. Die Vorrichtung 10 umfaßt im allgemeinen
eine Glocke 11, eine Abdeckplatte 12 und mehrere
Schrauben 13, mit denen die Abdeckplatte 12 an der Glocke 11
befestigt ist. Die Schrauben 13 ermöglichen es, die
Abdeckplatte 12 von der Glocke 11 abzunehmen, um die
Innenflächen sowohl der Abdeckplatte 12 als auch der
Glocke 11 zu reinigen und zu überprüfen. Da die
Abdeckplatte 12 abnehmbar ist, läßt sie sich außerdem, wenn
sie beschädigt oder verschlissen ist oder sich aufgrund
anderer Beschichtungsmaterialien ein entsprechender
Bedarf ergibt, austauschen. Die Abdeckplatte 12 kann im
Laufe der Zeit einem Verschleiß, beispielsweise aufgrund
einer durch abrasive Beschichtungsflüssigkeiten
verursachten Erosion, unterliegen.
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Die Glocke 11 weist, wie dargestellt, eine konische
hintere Öffnung 14 auf, die mit der Welle eines (nicht
dargestellten) Motors, beispielsweise einer mit hoher
Geschwindigkeit laufenden luftbetriebenen Turbine,
verbunden werden kann. Der Motor versetzt die Vorrichtung
10 um eine Achse 15 mit Geschwindigkeiten, die
beispielsweise zwischen 10.000 und 60.000 Umdrehungen pro
Minute liegen, in Drehbewegung. Die Öffnung 14 kann, wie
dem Fachmann bekannt ist, mehrere Nuten 16 aufweisen,
die sowohl die Ausrichtung der Glocke auf einer
Turbinenwelle als auch das Abnehmen der Glocke von der
Turbinenwelle vereinfachen. Natürlich kann jedes bekannte
Verfahren zur Befestigung der Glocke an einer Motorwelle
angewendet werden. Eine Wand 17 mit einer zentralen
Öffnung 18 ist am Ende der Öffnung 14 angeordnet.
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Einzelheiten der Abdeckplatte 12 sind in den Fig. 3 und
4 dargestellt. Die Abdeckplatte 12 ist im allgemeinen in
Form einer Scheibe ausgebildet, die eine im wesentlichen
flache vordere Oberfläche 19 und eine geformte hintere
Oberfläche 20 aufweist, die an einer Umfangskante 21
miteinander verbunden sind. Durch die Abdeckplatte 12
verlaufen mehrere Löcher 22 für die Aufnahme der
Schrauben 13. Die Löcher 22 sind abgesenkt, so daß die flachen
Kopfflächen 23 an den Schrauben 13 (siehe Fig. 2)
koplanar mit der vorderen Oberfläche 19 an der Abdeckplatte
12 verlaufen.
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Die hintere Abdeckplattenoberfläche 20 weist in ihrer
Mitte einen nach hinten ausgerichteten konischen
Vorsprung 24 auf. Die hintere Oberfläche 20 erstreckt sich
symmetrisch um die Glockenachse 15. In einer radialen
Richtung vom Vorsprung 24 aus verläuft die Oberfläche 20
in nach vorne ausgerichteter Krümmung in Richtung auf
die vordere Oberfläche 19 zu einer Stelle 25 und von
dort aus in nach hinten ausgerichteter Krümmung zu einer
planaren Oberfläche 26. Aus der Tatsache, daß die
Oberfläche 20 in einer radialen Richtung von der Achse 15
aus zunächst nach vorne und anschließend nach hinten
gekrümmt verläuft, ergibt sich eine verringerte axiale
Länge der Glocke 11. Rotierende Zerstäuberglocken nach
dem Stand der Technik bewirken, daß die Farbe in nach
vorne verlaufender radialer Richtung strömt, so daß
solche Glocken eine größere axiale Länge als die
Vorrichtung 10 aufweisen müssen. Die geringere Länge trägt
dazu bei, die Lagerbelastung zu reduzieren, die aufgrund
der durch hohe Drehzahlen verursachten Unwucht, die
durch den über die Vorderkante des Lagers hinaus ragenden
Glockenüberhang im Verhältnis zur vollständig gelagerten
Welle vervielfacht wird, entsteht. Die nach hinten
strömende Farbe ermöglicht außerdem eine längere, sich
konisch erweiternde Innenfläche, so daß die Farbe sich
dort zu Bahnen vereinigen kann, bevor sie zur
Glockenabrißkante gelangt. Je größer die sich erweiternde
Oberfläche der Farbbahn ist, um so dünner wird der
Farbfilmquerschnitt und um so breiter das Band an der
Glockenkante. Diese dünnere kontinuierliche Bahn an der
Glockenkante teilt sich in dünnere Bändchen auf, aus denen
sich wiederum kleinere zerstäubte Partikel ergeben, so
daß auf dem Werkstück eine glattere
Oberflächenbeschichtung erzielt wird.
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Die Oberfläche 26 endet an einem nach hinten
überstehenden Rand 27. Der Rand 27 steht mit der Glocke 11 in
Berührung, wenn die Abdeckplatte 12 an der Glocke 11
befestigt ist. In den Rand 27 sind eine große Anzahl
gleichmäßiger, mit engem Abstand angeordneter radialer
Schlitze 28 maschinell eingearbeitet. Eine Abdeckplatte
mit einem Durchmesser von etwa 30 mm kann beispielsweise
60 Schlitze 28 umfassen, die maschinell in den Rand 27
eingearbeitet sind. Jeder der Schlitze 28 besitzt einen
Boden 29, der koplanar mit der Oberfläche 26 verlaufen
kann.
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Wie außerdem aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, steht der
Rand 27, wenn die Abdeckplatte 12 an der Glocke 11
befestigt ist, mit einer Innenfläche 30 an der Glocke 11 in
Berührung. Die Glockenoberfläche 30 erstreckt sich
symmetrisch um die Achse 15. In einer radialen Richtung von
der Stelle aus, an der der Rand 27 die Oberfläche 30
berührt, weist die Oberfläche 30 eine nach vorne
ausgerichtete konische Form auf, bis sie eine Stufe 31
erreicht. An der Stufe 31 vergrößert sich der Durchmesser,
und ab der Stufe 31 verläuft die Oberfläche 30 dann
weiter in einer größeren, sich nach vorne öffnenden
konischen Form bis zu einer vorderen Farbabrißkante 32.
Die Stufe 31 dient dazu, die Strömungsgeschwindigkeit
des Farbfilmes bei dessen Bewegung zur Abrißkante 32 hin
zu erhöhen. Mit zunehmender Strömungsgeschwindigkeit der
Farbe verringert sich die Dicke des Farbfilmes.
Vorzugsweise an einer Verbindungsstelle 33 der Oberfläche 30 an
der Vorderkante 32 bildet die Glocke eine relativ
scharfe Ecke, und es entsteht ein Radius an einer
Verbindungsstelle 34 zwischen der Vorderkante 32 und einer
Glockenaußenfläche 35. Wie aus dem Stand der Technik
bekannt ist, konnte mit dieser Ausführung an der
Vorderkante 32 der Anteil mitgerissener Luft in der
zerstäubten Farbe verringert werden.
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Wenn die Abdeckplatte 12 an der Glocke 11 befestigt ist,
entsteht eine Kammer 36 zwischen der hinteren
Abdeckplattenoberfläche 20 und der Wand 17. Ein
(fragmentarisch dargestelltes) Farbzuleitungsrohr 37 erstreckt
sich entlang der Achse 15 durch die Öffnung 18 und in
die Kammer 36 hinein. Das Farbzuleitungsrohr 37 ist so
in der Turbine montiert, daß es koaxial durch die
Turbinenwelle verläuft, und ist an eine konventionelle
Farbvorratseinrichtung angeschlossen. Durch das
Farbzuleitungsrohr 37 gelangt die Farbe axial auf den
angrenzenden Abdeckplattenvorsprung 24. Das Farbzuleitungsrohr 37
ist vorzugsweise so angeordnet, daß der
Abdeckplattenvorsprung 24 sich geringfügig in ein offenes Ende 38 des
Farbzuleitungsrohres 37 erstreckt. Bei so konstruierten
rotierenden Zerstäubungsvorrichtungen nach dem Stand der
Technik neigte die aus einem Zuleitungsrohr in eine
hintere Glockenkammer ausgetragene Farbe zur
Spritzerbildung, weil sie zunächst Kontakt mit einer sich mit
hoher Geschwindigkeit bewegenden Oberfläche hatte. Die
Spritzerbildung wirkt sich negativ auf die
Beschichtungsqualität und auf die Belastung des die Vorrichtung
abstützenden Lagers aus.
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Während des Betriebes der Vorrichtung 10 strömt die
Farbe aus dem Rohr 37, vom Vorsprung 24 ausgehend,
gleichmäßig auf die Abdeckplattenoberfläche 20 und dann
aufgrund der Zentrifugalkraft radial nach außen zu den
Schlitzen 28. Da die Oberflächengeschwindigkeit des
Vorsprunges 24 in der Nähe der Achse 15 nahezu Null
beträgt, legt sich die Farbe an den Vorsprung 24 an und
wird, während sie sich in eine radiale Richtung bewegt,
ohne Spritzerbildung gleichmäßig beschleunigt. Ein
gewisser Anteil der Farbe baut sich in der Kammer 36 an
den Schlitzen 28 auf und sorgt damit für einen
gleichmäßigen Farbstrom durch alle Schlitze 28. Wenn die Farbe
aus den Schlitzen 28 austritt, bildet sie relativ
breite, enge Abstände aufweisende Bänder auf der
Glockenoberfläche 30. Die Zentrifugalkraft bewirkt, daß die
Bewegung der Farbbänder nach vorne und nach außen
entlang der konischen Oberfläche 30 erfolgt. Gleichzeitig
wird der Farbfilm dünner, und die Bänder weiten sich bis
zum Erreichen der Kante 32 zu einer kontinuierlichen
gleichmäßigen Bahn aus. Wenn die Farbbahn an der Kante
32 abreißt, teilt sie sich zunächst in sehr feine Fäden
oder Bändchen und anschließend in eine Wolke sehr feiner
Tröpfchen auf. Die zerstäubten Farbtröpfchen werden
entweder direkt oder indirekt elektrostatisch
aufgeladen. Die Aufladung der Tröpfchen kann beispielsweise
entweder direkt erfolgen, indem an die Glocke 11 eine im
Verhältnis zum Werkstück sehr hohe Spannung angelegt
wird, oder sie kann indirekt dadurch erfolgen, daß ein
starkes elektrostatisches Feld in der Nähe der
Farbabrißkante 32 geschaffen wird. Die auf die Tröpfchen
einwirkende Aufladung weist im Vergleich zur am gerade
beschichteten Werkstück anliegenden Spannung eine
gegensätzliche Polarität auf. Aufgrund der
Aufladungsdifferenz werden die zerstäubten Tröpfchen zum Werkstück hin
angezogen. Auf Wunsch kann in der Nähe der
Farbabrißkante 32 ein diese Kante umgebender Luftvorhang gebildet
werden, um die Ausrichtung der zerstäubten Farbe zum
Werkstück hin zu unterstützen . .
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Ein Teil der zerstäubten Farbtröpfchen kann auf die
Abdeckplatte 12 vorne an der Glocke 11 gezogen werden.
Die Vorderseite der Glocke 11, in diesem Fall die
Abdeckplatte 12, erlaubt eine einfachere Reinigung, wenn
man einen geringen Anteil der durch das Zuleitungsrohr
37 zugeführten Farbe über die vordere Oberfläche 19
strömen läßt. Dies wird dadurch erreicht, daß man
mehrere Durchgänge 39 vorsieht, die durch die Abdeckplatte 12
in der Nähe ihrer Mitte verlaufen. Die Durchgänge 39
sind so ausgebildet, daß sie von der Seite des konischen
Vorsprunges 24 auf der hinteren Oberfläche 20 aus in
einem nach innen gerichteten Winkel zu einem Rücksprung
40 am Mittelpunkt der vorderen Oberfläche 19 verlaufen.
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Die optimale Größe und Anzahl der Schlitze 28 wird durch
verschiedene Faktoren bestimmt, zu denen die
Strömungseigenschaften der Farbe, die gewünschte Strömungsmenge
und die Umdrehungsgeschwindigkeit des Zerstäubers
zählen. Es kann daher erforderlich sein, für
unterschiedliche Anwendungen verschiedene Abdeckplatten 12
einzusetzen. Da sich die Abdeckplatte 12 mit Schrauben
befestigen läßt, kann man die Abdeckplatte 12 problemlos
austauschen, wenn bei veränderten Beschichtungsmaterialien
oder Auftragsmengen eine andere
Abdeckplattenkonfiguration erforderlich ist. Der einfache Ausbau der
Abdeckplatte vereinfacht und erleichtert auch die Reinigung
und Überprüfung der Oberflächen der Kammer 36 und der
Schlitze 28. Wenn mit der Vorrichtung 10 abrasive
Materialien aufgetragen werden, kann es dadurch schließlich
zu einem Verschleiß der Schlitze 28 kommen. Der leichte
Ausbau der Abdeckplatte 12 bietet auch die Möglichkeit,
lediglich eine verschlissene Abdeckplatte 12
auszutauschen, ohne die gesamte Zerstäubungsvorrichtung ersetzen
zu müssen, wenn die Farblöcher abgenutzt sind.
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Es versteht sich, daß an der rotierenden
Farbzerstäubungsvorrichtung 10 verschiedene Modifizierungen und
Änderungen vorgenommen werden können, ohne damit vom
Geltungsbereich der nachstehenden Ansprüche abzuweichen.