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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kabelführung
oder Drahtführung für eine Vorrichtung zum Aufwickeln eines
Kabels oder eines Drahts auf eine Kabeltrommel, siehe z. B. FR-
A-2 508 426 oder GB-A-865 020.
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In solchen Vorrichtungen muß das Kabel oder der Draht
in der Nähe der Kabeltrommel, auf die es in
aufeinanderfolgenden Schichten aufgerollt wird, durch ein Organ geführt werden,
das ihm nur einen sehr geringen Spielraum gegenüber einer
Achse in einer Ebene senkrecht zur Achse der Kabeltrommel läßt,
indem es das Kabel also in einen Durchlaßbereich zwingt, der
geringfügig breiter als sein Durchmesser ist, jedoch ohne es
der Gefahr zu blockieren auszusetzen, wenn das Kabel einen
Fehler eines wesentlich größeren Durchmessers aufweist, z. B.
aufgrund einer Überdicke der Isolierhülle.
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Es wurden bereits Kabelführungen vorgeschlagen, die
aus zwei Rollen bestehen, die je von einer Schraube getragen
werden; diese Schrauben haben eine gemeinsame Achse parallel
zur Achse der Kabeltrommel, wobei die eine ein rechtsdrehendes
Gewinde und die andere ein linksdrehendes Gewinde aufweist.
Die Rollen widerstehen dann den durch einen Kabel- oder
Drahtfehler, dessen Durchmesser größer ist als ihr Abstand,
erzeugten Kräften und lassen das Kabel nicht durch, was eine
Blokkierung des Aufwickelns und eventuell den Riß des Kabels oder
Drahts nach sich zieht.
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Es wurden ebenfalls Kabelführungen vorgeschlagen, die
aus zwei Rollen bestehen, welche je von dem Ende einer
Kompressionsfeder getragen werden. Wenn ein Fehler auftritt,
entfernen sich die Rollen voneinander, um ihn durchzulassen. Aber
wenn das Kabel mit einer gewissen Winkelabweichung in Bezug
auf die zur Achse der Kabeltrommel senkrechte Ebene auftritt,
gibt die Rolle, auf die das Kabel drückt, jenseits eines
bestimmten durch das Kabel ausgeübten Drucks nach, und das Kabel
wird nicht mehr geführt.
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Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, eine
Kabelführung oder Drahtführung anzugeben, die den von dem Kabel oder
dem Draht ausgeübten Kräften widersteht, wenn dieses sich mit
einem Winkelabstand in Bezug auf eine zur Achse der
Kabeltrommel senkrechten Ebene präsentiert, die aber trotzdem die
Fehler des Kabels oder Drahts mit wesentlich größerem Durchmesser
als dem normalen Durchmesser des Kabels durchläßt.
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Die Kabelführung oder Drahtführung gemäß der Erfindung
enthält zwei Rollen, die zu beiden Seiten der normalen
Vorschubachse des Kabels oder Drahts angeordnet sind und von den
Enden zweier symmetrischer Schwingarme gehalten werden, die um
feststehende und relativ zur Vorschubachse symmetrische Achsen
schwenken, wobei diese Schwingarme an diesen Enden durch eine
Rückholfeder miteinander verbunden sind, die die Rollen gegen
das Kabel drückt, und an ihrem anderen Ende gelenkig an
symmetrische Verbindungsschwingarme angeschlossen sind, die mit
dem Kopf eines Schiebers gelenkig verbunden sind, der mit
einem gewissen Spiel in eine Gleitführung eingeführt ist, die
geringfügig breiter als die Breite des Schiebers ist, so daß
die Rollen auf das Kabel zu seiner Führung drücken, selbst
wenn es winkelmäßig in Bezug auf seine normale Vorschubachse
abweicht, aber die sich voneinander entfernen, wenn das Kabel
einen Verdickungsfehler aufweist.
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Vorzugsweise bestehen die Gelenkverbindungen der
Schwingarme mit den Verbindungsschwingarmen und die mit dem
Kopf des Schiebers aus Kugelbuchsen.
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Nachfolgend wird als Beispiel und in Bezug auf die
beiliegenden schematischen Figuren der Zeichnung eine
Kabelführung für eine Vorrichtung zum Aufwickeln eines elektrisches
Kabels auf eine Kabeltrommel beschrieben.
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Fig. 1 zeigt die Gesamtheit der Vorrichtung.
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Fig. 2 zeigt die Stellung, die die Vorrichtung
einnimmt, wenn das Kabel die Tendenz hat, die linke Rolle nach
links in der Figur zu drücken.
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Fig. 3 zeigt die Stellung, die die Vorrichtung
einnimmt,
wenn das Kabel die Tendenz hat, die rechte Rolle nach
rechts in der Figur zu drücken.
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Fig. 4 zeigt die Stellung, die die Vorrichtung
einnimmt, wenn das Kabel einen Verdickungsfehler aufweist.
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In der Vorrichtung gemäß Fig. 1 sitzen die Rollen 9
und 10 auf Achsen 2 und 4, die am Ende von symmetrischen
Schwingarmen 16 und 18 angebracht sind, welche um feststehende
und mit der Gleitführung 27 durch nicht dargestellte Mittel
verbundene Achsen 17 und 19 schwenken. Eine Zugfeder 15 ist an
je einem Ende 5 bzw. 6 eines der Schwingarme befestigt. Ihre
entgegengesetzten Enden sind über Kugelbuchsen 21 und 24
gelenkig mit symmetrischen Schwingarmen 20, 23 zur Verbindung
mit dem Kopf 7 eines rechteckigen Schiebers 26 verbunden. Die
Verbindungsschwingarme 20, 23 sind selbst durch Kugelbuchsen
22, 25 an diesen Schieberkopf angelenkt.
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Der Schieber 26 ist mit seinem Boden 8 in eine
rechteckige Gleitführung 27 eingeführt, deren innere Breite
geringfügig größer als die äußere Breite des Schiebers ist. Das
Spiel zwischen dem Schieber und der Gleitführung, wie auch die
Art der verwendeten Materialien und eventuell der Zustand der
einander gegenüberliegenden Oberflächen müssen so sein, daß
ein über die Gelenke 22 und 25 auf den Schieber ausgeübtes
begrenztes Drehmoment eine starke Klemmkraft erzeugt, die sich
dem Gleiten des Schiebers in der Gleitführung widersetzt.
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Fig. 2 zeigt die Stellung, die von der Vorrichtung
eingenommen wird, wenn das Kabel 1 die linke Rolle 9 in der
Figur nach links drücken will, zum Beispiel wenn das
Aufwikkeln des Kabels auf die Kabeltrommel von rechts nach links
verläuft und die Verschiebegeschwindigkeit der Kabeltrommel in
Bezug auf die Kabelführung etwas geringer ist als die, die
einem aneinanderstoßenden Aufrollen der Windungen entspricht.
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Das Kabel drückt dann das Ende des Schwingarms 16 nach
links, der in trigonometrischer Richtung um die feststehende
Achse 17 schwenkt. Das Gelenk 21 zwischen dem Schwingarm 16
und dem Verbindungsschwingarm 20 schwenkt in gleicher Richtung
und drückt diesen Verbindungsschwingarm 20 und dadurch auch
seine Gelenkverbindung 22 mit dem Kopf 7 des Schiebers 26 nach
rechts und nach unten in der Figur.
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Außerdem wird das obere Ende des rechten Schwingarms
18 durch die Verbindungsfeder 15 nach links in der Figur
gezogen. Der rechte Schwingarm 18 schwenkt ebenfalls in
trigonometrischer Richtung um die feststehende Achse 19. Seine
Gelenkverbindung 24 mit dem Verbindungsschwingarm 23 wird nach
rechts gezogen. Dieser Verbindungsschwingarm zieht so seine
Gelenkverbindung 25 mit dem Kopf 7 des Schiebers 26 nach
rechts.
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Unter der Einwirkung dieser beiden gekoppelten Kräfte
ist der Schieber 26 einem Drehmoment unterworfen, das ihn in
der Gleitführung 27 festklemmt, mit der er an den Punkten 29
oberhalb dieser Gleitführung und 28 im Inneren der
Gleitführung in Kontakt tritt. Die Linksverschiebung der Rolle 9 wird
so blockiert und die Rolle bleibt mit dem Kabel 1 in Kontakt,
dessen Führung aufrechterhalten wird.
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Fig. 3 zeigt die von der Vorrichtung eingenommene
Stellung, wenn im Gegensatz dazu das Kabel 1 die rechte Rolle
10 nach rechts drückt, zum Beispiel wenn das Aufrollen des
Kabels auf die Kabeltrommel von links nach rechts geschieht
und die relative Verschiebegeschwindigkeit der Kabeltrommel in
Bezug auf die Kabelführung etwas geringer ist als die, die
einem aneinanderstoßenden Aufrollen der Windungen entspricht.
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Symmetrisch in Bezug auf das, was mit Bezug auf Fig.
2 beschrieben wurde, wird das obere Ende des Schwingarms 18
nach rechts gedrückt, und dieser Schwingarm dreht in Richtung
des Uhrzeigers um die Achse 19. Er drückt sofort den
Verbindungsschwingarm 23 und den Kopf 7 des Schiebers 26 nach links
und nach unten in der Figur und unterwirft so den Schieber
einem Drehmoment. Der Schieber 26 blockiert sich also in der
Gleitführung 27 an den Punkten 30 und 31. Die linke Rolle 9
wird von der Zugfeder 15 nach links gezogen und der Schwingarm
16 verschiebt sich nach links und unterstützt so das
Einklemmen
des Schiebers 26 in seiner Gleitführung. Die rechte Rolle
10 ist in ihrer Stellung blockiert und bleibt mit dem Kabel 1
in Kontakt, dessen Führung aufrechterhalten wird.
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Fig. 4 bezieht sich auf den Fall, daß zwischen den
Führungsrollen ein Verdickungsfehler 3 des Kabels auftritt,
der z. B. einer Überdicke der Hülle in der allgemeinen Form
einer Olive entspricht und den normalen Durchmesser des Kabels
überschreitet. Die Olive drückt gleichzeitig beide Rollen in
etwa gleichmäßig weg, nämlich die Rolle 9 nach links und die
Rolle 10 nach rechts, wenn der Fehler im wesentlichen
symmetrisch ist. Die Schwingarme 16 und 18 schwenken beide um ihre
Achsen. Sie übertragen über die Verbindungsschwingarme 20 und
23 eine Kraft, die den Schieber in seine Gleitführung drückt,
ohne ihn in dieser festzuklemmen, da die Symmetrie der Kräfte
kein Drehmoment des Schiebers erzeugt. Die beiden Rollen
spreizen sich symmetrisch und ermöglichen den Durchlaß der
Olive, worauf die Feder 15 sie wieder aufeinander zu zieht,
sobald die Olive an ihnen vorbeigezogen ist. Die Führung des
Kabels wird also nicht unterbrochen.
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Wenn der Fehler nicht symmetrisch ist in Bezug auf die
allgemeine Achse des Kabels, verschiebt sich die Achse des
Kabels in Höhe des Fehlers derart, daß sie mit der allgemeinen
Zugrichtung des Kabels zusammenfällt, die von den
Kontaktpunkten des Kabels mit der Spule und den Führungsorganen vor der
Kabelführung bestimmt wird. Eine äußerst geringfügige
Verschiebung dieser Achse reicht aus, damit das Gleiten des
Schiebers 26 in der Gleitführung 27 in der gleichen Art normal
ist wie in den Fig. 2 und 3; eine ganz leichte Neigung des
Kabelwegs jenseits der Rollen in Bezug auf die Achse des
Systems reicht aus, um eine starke Blockierkraft des Schiebers
in der Gleitführung zu erzeugen.