DE688814C - freien Nickelniederschlaegen - Google Patents
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
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- C25D3/02—Electroplating: Baths therefor from solutions
- C25D3/12—Electroplating: Baths therefor from solutions of nickel or cobalt
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Description
Für lange Zeit hat das Problem der Porenoder Kraterbildung in galvanischen Niederschlägen
bestanden, und es wurde· ganz allgemein angenommen, daß dies durch Eisen,
insbesondere im Ferrozustande, bedingt würde.
Eine andere Ansicht ging dahin, daß in der Schwebe befindlicher Schmutz dafür verantwortlich
sei. Wenn nun auch diesbezüglich beachtenswerte Begründungen seitens Sachverständiger
vorlagen, so haben dieselben doch niemals allgemeine Anerkennung gefunden. Bei der praktischen Verwendung von
Plattierungsbädern ist es dann allgemein üblich gewesen, das genannte Übel als ein
chemisches Problem mittels chemischer Mittel zu bekämpfen, d. h. es wurde dem Bade ein
depolarisierendes oder oxydierendes Mittel hinzugefügt.
Die praktische Verwendung chemischer depolarisierender Mittel, wie Wasserstoffsuperoxyd'
in galvanischen Bädern, ist an sich bekannt. Auch die Verwendung oxydierender Mittel, wie löslicher Metallnitrate, hat in der
Praxis in beträchtlichem Umfange stattgefunden.
Gemäß der Erfindung soll nun aber der Zweck, porenfreie Nickelniederschläge auf
elektrolytischem Wege zu erzeugen, dadurch erreicht werden, daß man die Oberflächenspannung
auf einen Betrag herabsetzt, der 50 dyn/cm nicht überschreitet. Dadurch wird das Ansammeln von Gasblasen auf der Arbeitsfläche
vermieden.
Es wurde nämlich gefunden, daß die Erscheinung der Porenbildung nicht durch die
Anwesenheit von Eisen oder in der Schwebe befindlichem Schmutz oder durch die chemische
Einwirkung von Wasserstoff bedingt wird, sondern durch physikalische Zustände, mittels deren eine Gasblase, die sich auf einer
Plattierungsfläche bildet, infolge der hohen Oberflächenspannung des Elektrolyten dort
hartnäckig1 stehenbleibt und mechanisch einen Metallniederschlag an der Stelle, wo die Blase
sich befindet, verhindert. Beim Messen der Oberflächenspannung der flüssigen Lösungen,
die die Plattierungsbäder bilden, wurde gefunden, daß diese ganz allgemein 60 bis
70 dyn/cm betragen, während reines Wasser 80 g pro Zentimeter aufweist. Diese Messun-
gen sind mit dem Du Nouy Spannungsmesser gemacht worden.
Bei geeignet niedriggehaltener Oberflächenspannung entweicht das Gas mechanisch, ohne
daß die Möglichkeit vorliegt, an der Arbeitsfläche anzuhaften ungeachtet der pE der
Lösung.
Das Plattierungsbad kann in üblicher Weise hergestellt werden und gewünsditenfalli
ίο unter Zusatz eines Glanzmittels, welches darauf
hinwirkt, die Kristallform so abzuändern, daß eine dichte glänzende Oberfläche erzeugt
wird. Eine Anzahl solcher Zusatzmittel von mehr oder weniger Wirksamkeit steht hierfür
»5 zu Gebote.
Als besonders zweckmäßig hat sich die Einstellung einer Oberflächenspannung von
40 dyn/cm und weniger erwiesen. Es ist natürlich möglich, sowohl die herabgesetzte
Oberflächenspannung als auch die chemischen Depolarisatoren, wie Wasserstoffsuperoxyd
usw., zu benutzen, wenn die Oberflächenspannung nur auf 50 bis 40 dyn/cm herabgesetzt
wird. Der gesamte Nutzen von Depolarisatoren verschwindet aber, wenn die Oberflächenspannung
auf 40 dyn/cm oder weniger herabgesetzt wird. Die Oberflächenspannungsbestimmung
wird zweckmäßig mittels des Du Nouyschen Spannungsmessers vorgenommen,
wie solcher beispielsweise in der Zeitschrift »Experimental Physical Chemistry« von
Daniels, Matthews & Williams (veröffentlicht von der McGraw-Hill Book Company,
New York 1934) auf S. 22 bis 25 beschrieben ist.
Ein noch besseres Instrument für diesen Zweck ist jedoch der Spannungsmesser von
De Jaeger (ζ. B. beschrieben in der Zeitschrift
für Anorganische Chemie 101, 1 bis
214 oder in dem Werke »Advanced Practical Physics for Students« von B. L. Warnop
& H. T. Flint, S. 140 bis 143, veröffentlicht von Methuen, London, 1927). Das De
Jaegersche Instrument paßt sich besonders nahe den tatsächlichen Arbeitsbedingungen
an, da es auf dem Messen mit gebildeten Blasen basiert, und es ist demgemäß nach allen
Richtungen hin viel genauer.
Unter den Mitteln, welche zweckmäßig Verwendung finden, um die Badoberflächenspannung
zu verringern, kommen beispielsweise höhere Alkohole und insbesondere sulfurierte
höhere Alkohole, z. B. Alkohole mit über 3 Kohlenstoffatomen usw., in Betracht.
Bisher wurden manchmal Glanzmittel oder Mittel zur Beeinflussung der Form des kristallinischen
Niederschlages verwendet, also Gummiarten, wie Tragantgummi, Gummiarabikum,
ferner Glukonate und sulfurierte Kohlenwasserstoffe. Bei Benutzung dieser
Mittel sind aber bisher die Mengen nicht so groß gewesen, daß sie die Oberflächenspannung
beeinflussen konnten oder die Porenbildung verhindern, und das Ergebnis war tatsächlich
vielfach, daß die Porenbildung erhöht wurde, wahrscheinlich infolge der auf
der Plattierung adsorbierten organischen Moleküle, die als Kerne zum Sammeln von Gasblasen
auf der Oberfläche wirken, wobei die Oberflächenspannung nicht niedrig genug ist,
um ihr Entweichen zu gestatten, und somit ist es bei Verwendung dieser Mittel bisher
erforderlich und üblich gewesen, oxydierende oder depolarisierende Mittel, wie Wasserstoffsuperoxyd,
zu benutzen.
Es wurde ferner gefunden, daß, wenn man dem Plattierungsbade, welches einen solchen
Betrag an aromatischem Sulfonat oder sonstigem Glanzmittel enthält, hinreichende Mengen
von Stoffen hinzufügt, welche die Oberflächenspannung so weit hinunterbringen, daß
sie 50 dyn/cm nicht überschreitet, und zwar vorteilhaft bis unter 40 hinab, das neue Ergebnis erzielt wird, daß das Bad benutzt werden
kann, ohne daß man zu Wasserstoffsuperoxyd Zuflucht zu nehmen braucht. Die plattierten
Flächen sind dann nicht nur glänzend, sondern auch vollkommen frei von Porenbildung.
Bis zu einem gewissen Betrage ist Seifenrinde oder Saponin schon in galvanischen
Bädern als Zusatzmittel verwendet worden. Aber auch hier hat man auf die Oberflächenspannungsbedingungen des Bades
keine Rücksicht genommen, und es sind nicht genügend hohe Beträge hinzugefügt worden,
um eine wirksame Verringerung der Oberflächenspannung und die entsprechende Ausschaltung
der Porenbildung zu erzielen. Diese frühere Verwendung von Seifenrinde bezog sieh tatsächlich nur auf solche Arbeitsvorgänge,
bei welchen es unwesentlich ist, ob eine Porenbildung auftritt oder nicht.
Die vorliegende Erfindung umfaßt somit
eine Überwachung der galvanischen Niederschlagslösung von einem bisher unbekannten
Gesichtspunkte aus und eine Überwachung insbesondere im Sinne der Herabsetzung der
Oberflächenspannung auf Beträge, die bisher niemals in Betracht gezogen worden sind, und
somit können Mittel, die bisher niemals verwendet worden sind, Verwendung finden.
Ferner kann von einem Mittel, selbst wenn es bisher als Glanzmittel bekannt war, hinreichend
mehr hinzugefügt werden, um die Oberflächenspannung auf den Betrag herabzusetzen,
der oben als erforderlich angegeben worden ist, und dadurch das neue Ergebnis der Vermeidung von Porenbildung zu erzielen,
ohne daß man ein zusätzliches Oxydierungs- oder Depolarisierungsmittel für das
Bad zu Hilfe zu nehmen braucht. Dieses Prinzip ist auf jedes Nickelbad von irgendeiner
Konzentrierung oder pH innerhalb der gewöhnlichen
praktischen Verwendung anwendbar.
Als praktisches Beispiel zur Veranschaulichung der Erfindung mögen die nachfolgenden
Plattierungsbäder angegeben werden:
I. NiSO4-OH20 452,8 bis 1415 g je 4,5 1
NiCl2 · 6 H20 84,9 bis 198,1 g je 4,5 1
H3BO3 84,9 bis 141,5 g je 4,5 1
Sulfurierte höhere Alkohole 5,66 g je 4,5 1
II. NiSO4-6 H20 452,8"bis 1415 g je 4.5 1
NiCl2 · 6 H2O 84,9 bis 198,1 g je 4,5 1
H3BO3 84,9 bis 141,5 g je 4,5 1
Als Glanzmittel:
Schwefelsäurereaktionsprodukt von Harzöl 28,3 bis 113,2 g je 4,5 1
Sulfurierter höherer Alkohol 5,66 g je 4,5 1
III. NiSO4 · 6 H20 452,8 bis 1415 g je 4,5 1
NiCl2 · 6 H2O 84,9 bis 198,1 g je 4,5 1
H3BO3 84,9 bis 141,5 g je 4,5 1
Als Glanzmittel:
Naphthalinsulfonat 28,3 bis 113,2 g je 4,5 1
Sulfurierte höhere Alkohole 5,66 g je 4,5 1
Die Stromdichtigkeit kann 5 bis 75 Amp. pro 929 qcm sein und die Temperatur 43,5° C.
Claims (4)
1. Verfahren zur elektrolytischen Erzeugung von porenfreien Nickelniederschlagen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenspannung des Bades auf einen Betrag herabgesetzt wird, der 50 dyn/cm
nicht überschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenspannung
auf unter 40 dyn/cm eingestellt wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Glanzmittel
als Zusatz zu dem Mittel zum Herabsetzen der Oberflächenspannung im Plattierungsbade Verwendung findet.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Glanzmittel
eine sulfonierte Naphthalinverbindung ist.
S- Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel
zum Herabsetzen der Oberflächenspannung ein sulfurierter Alkohol von mehr als 3 Kohlenstoffatomen ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US438412XA | 1935-02-14 | 1935-02-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE688814C true DE688814C (de) | 1940-03-02 |
Family
ID=21929164
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1935H0143626 Expired DE688814C (de) | 1935-02-14 | 1935-05-09 | freien Nickelniederschlaegen |
Country Status (3)
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---|---|
DE (1) | DE688814C (de) |
FR (1) | FR789921A (de) |
GB (1) | GB438412A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1002179B (de) * | 1953-01-24 | 1957-02-07 | Degussa | Bad zur elektrolytischen Abscheidung von Metallen aus alkalischen Loesungen |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB584977A (en) * | 1944-09-29 | 1947-01-28 | London Scandinavian Metall | Improvements in or relating to the electro-deposition of nickel and nickel alloys |
-
1935
- 1935-05-09 DE DE1935H0143626 patent/DE688814C/de not_active Expired
- 1935-05-11 FR FR789921D patent/FR789921A/fr not_active Expired
- 1935-05-13 GB GB14061/35A patent/GB438412A/en not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1002179B (de) * | 1953-01-24 | 1957-02-07 | Degussa | Bad zur elektrolytischen Abscheidung von Metallen aus alkalischen Loesungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB438412A (en) | 1935-11-15 |
FR789921A (fr) | 1935-11-08 |
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