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Selbsttätiges Entlüftungsventil, insbesondere für Warmwasserheizungsanlagen
Die Erfindung betrifft ein selbsttätiges, durch wasseranziehenden (hygroskopischen)
Stoff gesteuertes Entlüftungsventil für Warmwasserheizungs- und ähnliche Flüssigkeit
führende Anlagen, bei dem der wasseranziehende Stoff in einem sowohl mit dem Innern
der Anlage als auzh mit der Außenluft in Verbindung stehenden Innenraum einer Ventilschraube
angeordnet ist.
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In Warmwasserheizungsanlagen bilden sich bekanntlich an den höchsten
Punkten der Rippenheizkörper und der Leitungen Luftansammlungen, weil das Wasser
stets kleine Luftbläschen mit sich führt, die sich dort festsetzen. Diese Luftansammlungen
können leicht zu Betriebsunterbrechungen führen und machen es erforderlich, in Abständen
von etwa 1q: Tagen die zu diesem Zwecke vorgesehenen Entlüftungsventile zu öffnen.
Bei dieser Gelegenheit entweicht häufig nicht nur Luft, sondern auch Wasser, und
die Wohnräume werden verspritzt.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, in Warmwasserheizungsanlagen selbsttätige
Entlüftungsventile einzubauen, bei welchen ein metallisches Entlüftungsventil von
der Längenveränderung eines wasseranziehenden Holzstabs gesteuert wird. Dieser Holzstab
ist in einem mit dem Innern der Anlage und mit der Außenluft in Verbindung stehenden
Raum einer Ventilschraube angeordnet und abwechselnd naß und trocken. Die Betätigungsweise
eines solchen Ventils ist jedoch sehr langsam, und die im Wasser liegenden metallischen
Ventilteile (Federn und Ventilsitz) leiden durch Oxydation.
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Nach der Erfindung sind bei einem selbsttätigen Entlüftungsventil
der eingangs genannten Art die wasseranziehenden, in trockenem Zustand luftdurchlässigen
Stoffe als dünne, aufeinanderliegende Plättchen unter dem einstellbaren Anpreßdruckeiner
zweiten, den Innenraum der Ventilschraube abdeckenden Schraube derart eingesetzt,
daß sie in vollgesaugtem Zustand den Flüssigkeitsdurchtritt nach außen verhindern.
Hierdurch wird erreicht, daß der wasseranziehende Stoff nicht mehr ein metallisches
Ventil bewegt, sondern selbst als Ventil wirkt, indem er in trockenem Zustand Luft
durchläßt, während er in feuchtem Zustand selbst einen den Flüssigkeitsdurchtritt
hemmenden Verschluß bildet.
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Es ist zwar bekannt, Faßhähne oder auch Ventile aus wasseranziehendem
Baustoff, z. B. aus Holz, zu fertigen. Dabei wird aber niemals die Eigenschaft des
Baustoffes im Sinne der Erfindung ausgenutzt. Die Benutzung der Luftdurchlässigkeit
des Baustoffes fehlt auch völlig bei dem bekannten Entlüftungsventil für Warmwasserheizungsanlagen.
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Vorzugsweise durchdringt emäß der Erk)
findung eine
innere Sicherheitsschraube mit einem kantigen Dorn die ringartigen Plättchen. Die
Schraube greift in eine entsprechende Aussparung einer Abdeckschraube derart ein,
daß beim Lösen der Abdeck=-schraube die mit einer Kegelfläche ausgestattete Sicherheitsschraube
zwangläufig mit ihrer Kegelfläche an einem Bund der Ventilschraube zur dichten Anlage
kommt.
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Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind auf der
Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen Abb. i einen Rippenheizkörper im Schnitt,
Abb. -- einen Längsschnitt durch ein Entlüftungsventil und Abb. 3 einen Längsschnitt
durch ein Entlüftungsventil anderer Bauart.
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In den Abbildungen bedeutet A den mit zwei Innengewinden versehenen
Hauptkörper einer Ventilschraube. B bezeichnet eine Einstellschraube, welche auch
die Aufgabe hat, das Ventil als Abdeckschraube nach außen abzuschließen. Mit E sind
die wasseranziehenden Dichtungsteile bezeichnet und mit F die seitlichen Entlüftungslöcher.
Bei der Bauart nach der Abb. 2 ist eine Sicherheitsschraube C vorgesehen, dic während
des etwaigen Auswechselns der Dichtungen E geschlossen werden muß. Die Dichtungen
selbst sind auf einem nachgiebigen, mehrfach geschlitzten Träger D angebracht, der
in eine mittige Bohrung der Abdeckschraube eingesteckt wird. Die Dichtungsringe
liegen in dem zwischen der Abdeckschraube B und der inneren Verschlußschraube C
verbleibenden freien Raum, welcher durch die Löcher F mit der Außenluft in Verbindung
steht.
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Die Wirkungsweise des Ventils dieser Bauart ist folgende: Es sei angenommen,
die Ventilschraube A werde an der in der Abb. i bezeichneten Stelle eines Rippenheizkörpers
angebracht. Die Warmwasserheizungsanlage wird gefüllt, wobei die Schrauben B und
'C so weit gelockert werden, daß die Lüft rasch austreten kann. Nach einiger Zeit
wird das Wasser die Ventilschraube A erreichen und sich zwischen dessen Innengewinde
und dem Gewinde der Schraube C einen Weg suchen (Abb. i). Es gelangt dann zum Stift
D und durch dessen innere Schlitze zu den wasseranziehendexi Dichtungen E, welche
sich ausdehnen und so 1 einen beträchtlichen Austritt des Wassers verhindern. Jetzt
wird die Abdeckschraube B so weit angezogen, daß der Wasseraustritt ganz aufhört.
Von diesem Augenblick an arbeitet das Ventil selbsttätig für jede künftig notwendig
werdende Entlüftung. Angenommen, es sammle sich so viel Luft an, daß das Wasser
bis unter das Ventil sinkt, so bleiben die wasseranziehenden Dichtungen außer Berührung
mit dem Wasser, und nach einer bestimmten Zeit, die vom verwendeten Dichtungsstoff
abhängt, werden sie durch Verdunstung austrocknen, sich zusammenziehen und die im
Rippenheizkörper angesammelte Luft entweichen lassen. Sobald das Wasser das Ventil
wieder erreicht, werden die wasseranziehenden Dichtungen wieder naß, quellen auf
und verhindern den weiteren Austritt von Wasser und Luft ins Freie.
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Nachdem die Einstellung der Abdeckschraube B einmal beim Füllen der
Anlage erfolgt ist; bedarf es keiner weiteren Bedienung mehr, da sich das Öffnen
und Schließen des Ventils selbsttätig wiederholt.
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Die Sicherheitsschraube C dient nur für die Zeit, in der etwa die
Dichtungen gewechselt werden müssen, als Verschlüß. In dieser Zeit arbeitet die
Ventilschraube wie die bisherigen handbedienten Ventile.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Abb. 3 hat die innere Sicherheitsschraube
im oberen Teil die Gestalt eines Vierkants G, auf welchen die DichtungsteileE mittels
eines ringartigen Trägers H aufgeschoben sind. Der Übergangsteil K zwischen dem
Vierkant G und dem Gewinde ist kegelartig und gelangt beim Anziehen der Sicherheitsschraube
an einem Bund L der Ventilschraube. A zur dichten Anlage.
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Die Abdeckschräube B hat innen eine entsprechende vierkantige Ausnehmung
1,: durch welche ihre Drehbewegung der Sicherheitsv erschlußschräübe G-K mitgeteilt
wird.
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Die Wirkungsweise dieses Ausführungsbeispiels entspricht hinsichtlich
der selbsttätigen Entlüftung genau der der ersten Bauart. Der Unterschied besteht
darin, daß beim Losschrauben der Abdeckschraube B die Sicherheitsschraube G-K geschlossen
wird. Dies ist dann vorteilhaft; wenn die Dichtungen gewechselt werden müssen, während
die Anlage unter Druck steht. Außerdem kann beim Füllen der Anlage die Luft nach
i einfachem Lockern der Schraube B rasch entweichen.
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Es versteht sich; daß die Gestalt des Ventils, die Anzahl und die
Anordnung seiner Teile im Rahmen der Erfindung abgeändert werden können. Wesentlich
ist vor allem, däß die angesammelte Luft selbsttätig durch äufeinanderfolgendes
Zusammenziehen und Aufquellen der wasseranziehenden Dichtungsteile abgeführt wird.