DE687559C - Empfangsvorrichtung fuer ferngesteuerte Anlagen - Google Patents

Description

• Empfangsvorrichtung für ferngesteuerte Anlagen Die Erfindung bezieht sich auf ,eine Empfangsvorrichtung für ferngesteuerte Anlagen, bei der eine Resonanzzunge, die z. B. über ein Kraftnetz durch Steuerstromstöße betätigt wird, deren Frequenz von der Netzfrequenz verschieden ist, beim Stromstoßempfang ihre Schwingamplitude vergrößert und während dieser Vergrößerung eine Hilfsvorrichtung verschiebt, die nach einer gewissen Verschiebung den gewünschten Schaltvorgang bewirkt.
• Bei Anlagen dieser Art besteht die Gefahr, daß starke Störstromstöße, die z. B. durch Blitzschläge entstehen, die Resonanzzunge infolge des heftigen Stoßes plötzlich kräftig gegen die Hilfsvorrichtung treiben und diese unmittelbar so weit verschieben, d.aß unbeabsichtigt, ein Schaltvorgang ausgelöst wird. Es sind zum Schutze gegen diese Gefahr Sperreinrichtungen bekanntgeworden, die ein Ausschlagen der Resonanzzunge über das normale Maß verhindern, so daß ein heftiger Störstromstoß keine andere Wirkung hervorrufen kann, als ein normaler Schaltstoß. Weiter hat man bei durch Resonanzzungen betätigten Schalteinrichtungen zeitabhängige Hilfsmittel vorgesehen, die eine Einwirkung kurzdauernder Störströme ausschließen.
• Endlich ist es auch bekannt, an der schwingenden Zunge das Hilfsglied derart gelenkig anzuordnen, daß es nur bei allmählichem Aufschaukeln der Resonanzzunge in die Schaltlage gelangt.
• Gemäß der Erfindung kommt die als elastisches Glied ausgebildete Hilfsvorrichtung bei starken Stößen auf die Resonanzzunge mit einem Sperrglied in Eingriff, das die Schwingungsamplitude auf nur einen Bruchteil der für den Schaltvorgang erforderlichen Größe begrenzt, das allmähliche Aufschaukeln der Resonanzzunge jedoch nicht behindert. Es ist klar, daß hierdurch ein unbeabsichtigtes Schalten auch dann vermieden wird, wenn die starken Stromstöße wiederholt erfolgen oder wenn sie nicht kurzzeitig verlaufen.
• Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung, die zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung zeigt, näher beschrieben.
• Die Fig. i und 2 sind Stirn- und Seitenansicht der einen Ausführungsform, und die Fig.3 und 4 sind zwei Ansichten der zweiten Ausführungsform.
• Bei der in den Fig. i und 2 dargestellten Anordnung ist eine Resonanzzunge i in bekannter Weise so angeordnet, daß sie in Schwingungen versetzt wird, wenn z. B. ein auf sie einwirkender Magnet Wechselstromstöße von bestimmter Frequenz empfängt. Die Schwingungsebene der Zunge i fällt mit der Zeichenebene der Fig. i zusammen. Die Zunge i ist in üblicher Weise mit einem kleinen Gewicht 2 versehen und besitzt einen gebogenen Fortsatz 3. Wird sie in normaler Weise in Schwingungen versetzt, so wird die Schwingungsamplitude sich allmählich vergrößern. Der Fortsatz 3 wird dann kleine Stöße auf einen dünnen Metalldraht 5 ausüben, der an einer auf einer Welle 7 gelagerten Hilfsvorrichtung befestigt ist. Diese besteht aus einem Arm 4, der in der dargestellten Lage an einem Bolzen 8 anliegt. Wenn der Draht 5 kleine Stöße empfängt, verursacht er eine Drehung des Armes 4. Sobald die Schwingungsamplitude der Zunge i genügend groß geworden ist, wird die Zunge den Draht 5 'und den Arm 4 über die (senkrechte) Mittellage hinausführen, von der aus der Arm durch sein Eigengewicht weiter bis gegen einen gegenüberstehenden zweiten Bolzen 8' gedreht wird, der ebenso wie der erste Bolzen 8 und die Welle 7 in einem Rahmen 9 befestigt ist. Während dieser Umstellbewegung bewirkt der Arm 4 in bekannter Weise den gewünschten Schaltvorgang. Von der neuen Lage aus kann der Arm in ähnlicher Weise unter Einwirkung einer nichtdargestellten zweiten Resonanzzunge in die dargestellte Ausgangslage zurückgeführt werden.
• Wenn ein starker Störstromstoß, z. B. eine Wanderwelle, eine heftige Bewegung der Resonanzzunge i verursacht, so könnte die auftretende große Kraft .die Hilfsvorrichtung 4 unmittelbar über die Mittellage hinaus verschieben. Der Störstromstoß könnte also die Auslösung eines Schaltvorganges bewirken. Um dies zu verhindern, wird nach der Erfindung ein Sperrglied 6 verwendet, das hier aus einer sektorförmigen, am Umfang verzahnten Scheibe besteht. Wirkt nun auf die Zunge i ein heftiger Stoß, so wird der Fortsatz 3 den dünnen Draht 5 in die Sperrverzahnung der Scheibe 6 hineinbiegen und hierdurch eine Drehung des Armes 4 verhindern. Der Arm 4 kann somit nur durch wiederholte, verhältnismäßig schwache Stöße bis in die Mittellage gebracht werden, nicht aber durch plötzlich auftretende heftige Stöße.
• Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform ist die Zunge i i mit Gewicht 12 mit einer Führungsvorrichtung 13 versehen, die im Beispiel aus zwei nebeneinanderliegenden Stäbchen besteht und einen bei 16 gelenkig ,angebrachten Draht 14 zwingt, an den Schwingungen teilzunehmen, die hier senkrecht zur Zeichnungsebene der Fig.3 erfolgen. Der Draht 14 wird außerdem noch durch eine Platte 15 geführt, die mit einer Aussparung versehen ist, deren Form Fig. ¢ durch eine Ansicht von unten erkennen läßt. Die Aussparungsränder haben die Form zweier um eine halbe Teilung gegeneinander verschobener Sägeverzahnungen. Normal befindet sich der Draht 14 am inneren Ende der Aussparung. Sobald die Zunge in Schwingung versetzt wird, wird der Draht zuerst nur mit verhältnismäßig kleiner Amplitude schwingen, etwa entsprechend einem Zahnabstand der Aussparung. Er wird dabei schrittweise nach rechts aus der Aussparung herauswandern. Im Beispiel wird er nach ungefähr vier vollständigen Schwingungen aus der Führungsplatte 15 heraustreten. Im weiteren Verlauf kann er seine Amplitude frei vergrößern. Da der Draht 14 durch die Führungsvorrichtung 13 mit der Zunge i i gekoppelt ist, bestimmt er also zu Anfang auch die Schwingungsamplitude der Zunge.
• Hört die Bewegung der Zunge i i auf, so bleibt sie und damit die Führungsanordnung 13 in einer Mittellage stehen, und der Draht 14 wird durch .die Schwerkraft in seine dargestellte Ausgangslage zurückgeführt.
• Die schwingende Zunge i i kann also stets erst nach einer bestimmten Anzahl von Schwingungen verhältnismäßig geringer Amplitude unbehindert ihre Amplitude vergrößern und die Hilfsanordnung über die Mittellage hinaus verschieben. Einzelne starke störende Einflüsse können keinen Schaltvorgang bewirken.
• Natürlich ist die Erfindung nicht auf die beschriebenen und dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Die Resonanzzunge kann beispielsweise mit einem gelenkigen oder nachgiebigen Gliede versehen sein, das seinerseits die Hilfsvorrichtung betätigt und das bei einem heftigen Stoß gegen die Hilfsvorrichtung über diese hinweggleitet, ohne irgendwelche nennenswerte Kraft zu übertragen, und das nur durch wiederholte, verhältnismäßig schwache Stöße die Hilfsvorrichtung genügend verschieben kann, so daß diese einen Schaltvorgang bewirkt. Es läßt sich auch denken, daß die Zunge mittels eines besonderen Zwischengliedes die Hilfsvorrichtung betätigt, und daß dieses Zwischenglied derart ausgebildet wird, daß es beim Empfang eines heftigen Stoßes von der Zunge umgestellt, z. B. fortgedreht oder entkuppelt, wird, so daß die Hilfsvorrichtung nicht betätigt wird, obwohl die Zunge mit voller Amplitude ,ausschlägt.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Empfangsvorrichtung für ferngesteuerte Anlagen, bei der eine durch die Steuerstromstöße betätigte Resonanzzunge beim Stromstoßempfang ihre Schwängungs ; amplitude vergrößert und während dieser Vergrößerung auf eine Hilfsvorrichtung wirkt, die nur bei wiederholten, allmählich ihren Ausschlag zur vollen Amplitude vergrößernden, nicht aber bei plötzlichen großen Schwingungen der Resonanzzunge den gewünschten Schaltvorgang bewirkt, da-,durch gekennzeichnet, daß die als elastisches Glied ausgebildete Hilfsvorrichtung (5, 1q.) bei starken Stößen auf die Resonanzzunge mit einem Sperrglied (6; 151) in Eingriff kommt, das die Schwingungsamplitude auf einen Bruchteil der für den Schaltvorgang erforderlichen Größe begrenzt, das allmähliche Aufschaukeln der Resonanzzunge jedoch nicht behindert. .
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (15) so ausgebildet ist, daß es als Führung für die Zunge (i i) dient, derart, ,daß diese beim Arbeiten gezwungen wird, eine Anzahl von Schwingungen kleiner Amplitude auszuführen, ehe sie ihre Schwingungsamplitude frei vergrößern kann.