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Formschliecvorrichtung für Spritzgußmaschinen Die Erfindung betrifft
die Ausbildung des Antriebes von Formschließvorrichtungen für Spritzgußmaschinen
für wärmeformbare Massen mit Kniehebel- oder Doppelkniehebelantrieb. Dler Antrieb
muß so ausgebildet sein, daß er nicht nur das Öffnen und Schließen der Form, sondern
auch die Erzeugung des Formschließdruckes ermöglicht. Der Formschließdruck kann
bekanntlich gerade beim Spritzen plastischer Massen ganz bedeutende Werte erreichen.
Beim Spritzen großer Formen sind 50 000 kg und mehr erforderlich, um die beiden
Formhälften zusammenzuhalten.
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Dler Antrieb der Formschließvorrichtung erfolgt üblicherweise durch
einen elektrischen Motor. Die für die Öffnungs- und Schließbewegung erforderliche
Leistung ist gering.
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Trotz dieser an sich geringen Leistung ist jedoch ein verhältnismäßig
großer Motor erforderlich, weil der Motor den hoben Schiießdruck bzw. das hierfür
erforderliche hohe Drehmoment erzeugen muß. Bekanntlich ist nicht die Leistung,
sondern die Größe des Drehmomentes ausschlaggebend für die Abmessungen des Motors.
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Da es auf die Geschwindigkeit der Schließbewegung nicht ankommt,
so läßt sich die Größe des Motors verkleinern, wenn in bekannter Weise die bewegliche
Formhälfte über einen Kniehebel. angetrieben wird, jedoch reicht die hierdurch gegebene
Übersetzung für hohe Formschließdrücke nicht aus. Es ist nun bereits für Kniehebelpressen
bekanntgeworden, einen Doppelkniehebelantrieb zu verwenden, d. h. den mit der beweglichten
Formhälfte verbundenen Kniehebel durch einen zweiten Kniehebel anzutreiben.
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Dieser Antrieb wird auch bei der Formschließvorrichtung gemäß der
Erfindung verwendet.
Um jedoch mit einem möglichst kleinen Antriebsmotor
auskommen zu können, ist zwischen dem Antriebsmotor und dem: von ihm angetriebenene
Hebel eine Über-, setzung eingeschaltet, die einerseits ein gro ein Übersetzungsverhältnis
ergibt, andererseits einen gedrängten, raumsparenden Aufbau zuläßt und nur aus wenigen
Teilen besteht.
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Erfindungsgemäß wird diese Übersetzung nach Art eines an sich bekannten
Planetenrädergetreiebes ausgebildet. Sie besteht aus zwei nebeneinander angeordneten
Zahnkränzen mit Innenverzahnung, die sich in der Zähnezahl um ein geringes unterscheiden.
Der eine Zahnkranz steht fest, der andere ist mit dem an ; getriebenen Hebel des
Kniehebels verhunden. Mit beiden Zahnkränzen stehen Zahnräder in Eingriff, die mit
der Motorwelle umlaufen und sich hierbei auf den Zahnkränzen abwälzen, Hierbei findet
entsprechend dem Unterschied der Zähnezahlen der beiden Zahnkränze eine Drehung
des beweglichen Zahnkranzes statt. Es leuchtet ein, daß bei verhältnismäßig hoher
Zähnezahl der beiden Zahnkränze und bei nur geringem Unterschied in den Zähnezahlen
sehr große Übersetzungen erreicht werden können.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll an Hand der Zeichnung
erläutert werden.
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In der Zeichnung zeigen Abb. 1 einen Schnitt durch den Antrieb des
Dniehebels, Abb. 2 eine Seitenansicht der Formschließvorrichtung zum Teil im Schnitt
und Abb. 3 eine Ansicht von oben auf die Formschließvorrichtung.
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In der Zeichnung sind die feststehende Formhälfte mit I, die bewegliche
Formhälfte mit 2 bezeichnet. Zur Führung der Formhälften dienen zwei Schienen 3
und 4, die auf dem Tisch 5 des Gußgehäuses 6 aufgeschraubt sind.
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Dler Antrieb der beweglichen Formhälfte 2 erfolgt durch einen Kniehebel
7, 8. Der Hebel 7 ist mit einer Welle 9 verbunden, die in den Schienen 3, 4 und
den Lagerböcke 3a, 4a gelagert ist. Die Hebel 7 und 8 sind durch die Welle 10 miteinander
verbunden. Zur Lagerung des Hebels 8 an der beweglichen Formhälfte dient eine weitere
Welle 11.
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Der Autrieb des Nikehebels 7, 8 erfolgt durch einen weiteren Kniehebel,
12, 13. Der Hebel 13 ist ebenfalls auf dem Wellenstück 10 gelagert. Die Lagerung
und den Antrieb des Hebels 12 zeigt die Fig. 1. In das Gehäuse 6 ist ein topfartiges
Gußstück 14 eingesetzt, das zur Aufnahme des elektrischen Antriebsmotors 15 dient.
Die Antriebswelle 16 des Motors 15 ist durch den Boden 17 des Gehäuses 14 hindurchgeführt
und in diesem Boden gelagert. Die dem Motor gegenüberliegende Wand des Gehäuses
6 hat einen Steg 19 mit einem angegossenen Flansch 20.
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IN diesem Flansch ist der Hebel 12 gelagert.
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Der Hebel 12 besteht aus einem topfartigen Gehäuse 21. Hieran angegossen
sind zwei Lageraugen 22, 23 zur Aufnahme einer Welle 24, die zur gelenkigen Verbindung
des Hebels 12 mit dem Hebel 13 dient.
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An das Gehäuse 21 ist ein ringartiger Flansch 25 angegossen. Dieser
Flansch ist in dem Flansch 20 des Steges 19 gelagert.
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Das Übersetzungsgetriebe besteht aus zwei Zahnkränzen 26, 26, 27
mit Innenverzahnung Im Ausfühhrungsbeispiel haben beide Zahnkränze den gleichen
Innendurchmesser. Der Zahnkranz 26 ist durch Schrauben 28 fest mit dem Hebel 12,
der Zahnkranz 27 ist ebenso durch Schrauben 29 fest mit dem Boden 17 verbunden.
Die Zahnkränze unterscheiden sich in ihrer Zähnezahl. Beispielsweise soll der Zahnkranz
27 8I und der Zahnkranz 26 79 Zähne haben.
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Auf der Welle r6 ist ein Gußstück 30 von G-förmigem Querschnitt autgekeilt.
Hierin sind Zahnräderpaare 31, gelagert, die mit den Zahnkränzen in EIngriff stehen.
Die Zahl der Zahnräderpaare ist an sich beliebig. Bei einer Drehung der Welle 16
wälzen sich die Zahnräder 31 auf dem feststehenden Zahnkranz 27 ab. Bei gleicher
Zähnezahl der Zahnkränze 26 und 27 würde auch der Zahnkranz 26 stillstehien, da
er aber eine andere Zähnezahl hat, so kommt eine geringe Drehung dieses Zahnkranzes
und damit des Hebels 12 zustande.
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Wie die gehäuseartige Ausbildung des Hebels 12 zeigt, ist größter
Wert darauf gelegt, daß das Getriebe nach außen hin fettdicht und staubldicht abgeschlossen
wird. Um diesen Abschltiß sicher zu ! erreichen, ist zwischen dem feststehenden
Zahnkranz und dem Teil 21 des beweglichen Hebels 12 eine Dichtun 32 eingefügt. Ferner
ist die Welle 16 noch besonders durch die Dichtung 33 abgeschlossen.
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Um die Bewegung des Kniehebels 12, 13 zu begrenzen ist am Gehäuse
6 ein Anschlag angebracht. Dieser Anschlag besteht aus einer runden, exzentrisch
gelagerten Scheibe 43, die durch eine Schraube 44 in beliebiger Stellung festgehalten
werden kann. Infolge der exzentrischen Lagerung der Scheibe 43 ist es also möglich,
den Anschlag in einfacher Weise zu verstellen. Gegen den Anschlag legt sich der
auf der Welle 24 befindliche Ring 42. Um den Stoß beim Anschlag des Ringes 42 am
Anschlag zu dämpfein, ist zwischen Ring und Welle 24 ein Gummiring 45 eingelegt.