DE684026C

DE684026C - Elektrische Leitung mit Baumwollisolierung

Info

Publication number: DE684026C
Application number: DE1930684026D
Authority: DE
Inventors: Dr Phil Hermann Boesche
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens Corp
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens Corp
Priority date: 1930-08-07
Filing date: 1930-08-07
Publication date: 1939-11-21

Description

Elektrische Leitung mit Baumwollisolierung Es ist bekannt, elektrische Leitungsdrähte, insbesondere Schaltdrähte, Wicklungsdrähte; Telephonschnüre und ähnliche Leitungen mit einer Isolierung aus urigebleichter Baumwolle zu versehen, die in der Regel aus dicht auf den Draht aufgewickelten Fäden besteht. In Ausnahmefällen werden auch die Baumwollfäden auf den Draht aufgeflochten oder aufgestrickt. Eine solche Isolierung ist zwar billig, aber die Isolationseigenschaften sind nicht sehr hoch, da die urigebleichte Baumwolle einen starken Gehalt an natürlichen oder durch technische Behandlung hineingetragenen Salzen aufweist. Es ist nun bereits vorgeschlagen worden, diese die Isolationseigenschaften verschlechternden Salze durch Waschen z. B. mit kaustischer Soda wieder zu entfernen, jedoch bietet eine ausreichende Reinigung und eine wesentliche Besserung der Isolationswerte erhebliche Schwierigkeiten und erfordert sehr viel Zeit, weil die der Baumwolle anhaftenden Fette, 151e und natürlichen Farbstoffe, Pektinstoffe o. dgl. eine wirksame Waschung erschweren.
Gemäß der Erfindung wird für die Isolierung der Schaltdrähte, Wicklungsdrähte usw. aus aufgesponnenen, geflochtenen oder gestrickten Einzelfäden, die urigetränkt oder mit nicht erhärtenden Stoffen getränkt ist, anstatt der urigebleichten Rohbaumwolle gebleichte; gewaschene und ungefärbte Baumwolle verwendet. Falls es erforderlich ist, kann zur Unterscheidung der einzelnenAdern das mehrlagig aufzubringende Bespinnungs- und Beklöpplungsmaterial mit einem gefärbten Einzelfaden durchsetzt werden. Es ist jedoch bei der Einfärbung dieses Fadens darauf zu achten, daß als Elektrolyte wirkende Salze auch in diesem Faden vermieden werden. Besonders vorteilhaft ist es, als farbigen Faden sogenannte Jaspegarne zu verwenden, welche im Einzelfaden aus verschiedenfarbiger Flocke gesponnen werden.
Es ist zwar bereits bekannt, gebleichte Baumwolle für Bespinnungs- oder Beflechtungszwecke bei der Herstellung von isolierten Leitungen zu verwenden, jedoch wurden bisher nur die äußeren Umhüllungen daraus hergestellt, um den Leitungen ein gutes Aussehen zu geben. So wurde die gebleichte Baumwolle als Decklage auf die als Isolierung dienende Seiden- oder Papierbespinnung von elektrischen Leitungen aufgebracht und nicht als eigentliches Isoliermittel verwendet. Außerdem wurde die gebleichte Baumwolle in den meisten Fällen gefärbt, wobei sie aus der Farbflotte wieder Salze aufnahm. Die vorherige Bleiche der Baumwolle diente also lediglich dazu, bei der Färbung eine schönere Farbe zu erzielen. Zur Isolierung von Leitungen wurde; wie bereits ausgeführt, aus wirtschaftlichen Gründen nur Rohbaumwolle verwendet..
Es ist weiterhin bekannt, für die Herstellun,e fester Isolierstoffe; z. B. mit Kunstharz, erliprtendem Lack ö. dgl. getränkten GewebebahneW@ gebleichte Baumwolle zu verwenden, da man erkannt hatte, daß die in der Rohbaumwolle enthaltenden Salze u. dgl. die Durchschlagfestigkeit der Isolierstoffe vermindern. Dabei handelte es sich aber um innerhalb des festen Isolierstoffes auftretende Erscheinungen, die keine Rückschlüsse auf did Verwendung der ungebleichten Baumwolle als Isolierstoff für eine auf Drähte aufzüspinnende Isolierung ergaben.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß gemäß der Erfindung mit gebleichter, gewascheger und ungefärbter Baumwolle isolierte Leitunnen unter schweren Bedingungen (14o .bis 168 Stundenbei 8o°/, relativer Luftfeuchtigkeit gegenüber mit Rohbaumwolle isolierten Leitun-,..gen eine etwa zehnfache Steigerung de: Iso-,;txonswerte ergeben. Durch eine bes)nders g fält* Waschung der Baumwolle na#2h der igrg ige ,Sleichung läßt sich eine noch größere Steigerung -der Isolationswerte erzielen. Die Erfindung ermöglicht es daher, eine Baumwollisolierung auch für elektrische hochwertige Leitungen zu verwenden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Elektrische- Leitung mit einer aus Einzelfäden äufgesponnenen, geflochtenen oder gestrickten, ungetränkten oder reit nicht erhärtenden Stoffen getränkten Baumwollisolierung, dadurch gekennzeichnet, daß für die Isolierung gebleichte, gewaschene und ungefärbte Baumwolle verwendet ist.