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Schreibmaschine u. dgl. mit einem in zwei rechtwinklig zueinander
liegenden Richtungen bewegbaren Typenträger Die Erfindung bezieht sich auf Schreibmaschinen,
Setzmaschinen u. dgl. mit einem alle Typen tragenden und in zwei rechtwinkilig zueinander
liegenden Richtungen bewegbaren Typenträger. Es ist bereits bekanntgeworden, bei
solchen Schreibmaschinen die Tasten unterschiedliche Bewegungswege des Typenträgers
beispielsweise nach einer geometrischen Progression steuern zu lassen und die dazwischen
liegenden Bewegungswege durch gleichzeitigen Anschlag mehrerer Tasten,
d. h. durch Aneinanderreihen ihrer Bewegungswege zu bestimmen. Bei dieser
bekannten Anordnung ist es bereits möglich, die erforderliche Tastenzahl erheblich
zu verringern.
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Die Erfindung soll eine weitere Verringerung der Tastenzahl schaffen
und gleichzeitig die Mängel beseitigen, die der bekannten Anordnung anhafteten,
indem die Benutzung dieser verringerten Tastenzahl nach einer feststehenden und
leicht einprägbaren Regel erfolgt,- die auf das System der Brailleschen Punktschrift
gegründet ist.
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Zu diesem Zweck ist an jeder Seite eines mittleren Umschalters
je eine Tastengruppe von drei Tasten angeordnet, von denen die eine Tastengruppe
die Bewegung des Typenträgers in einer Richtung und die andere Tastengruppe die
Bewegung dieses Trägers rechtwinklig dazu steuert, so daß bei Anschlag mehreter
Tasten entweder eine aneinandergereihte Bewegung des Trägers in der einen oder der
anderen Richtung oder eine resultierende Bewegung des Trägers zustande kommt,
je nachdem die gleichzeitig angeschlagenen Tasten einer Tastengruppe oder
verschiedenen Tastengruppen zugehören.
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Durch diese erfindungsgemäße Anordnung der Tasten und Typen ergibt
sich außerdem eine restlose Ausnutzung des Grundsatzes der-arithmetischen Progression,
so daß trotz der bisher unerreicht hohenZahlvonhundertsechsundzwanzig Typen, die
nur von sechs Tasten gesteuert werden, sich gleichzeitig ein Mindestmaß an Umschaltungen,
nämlich eine einmalige, ergibt und der Schreiber infolgedessen seine geistige Sammlung
ausschließlich auf den von ihm zu schreibenden Gegenstand beschränken kann.
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Für die Verwirklichung der Erfindung kann der Typenträger aus einer
Typenplatte oder einem Typenzylinder bestehen.
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Ein Ausführungsbeispiel, bei welchem eine Typenplatte Verwendung gefunden
hat, ist in der Zeichnung dargestellt.
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Fig. i zeigt die Punktschrift nach B r a i
11 e in schematischen
Darstellungen und
Fig. 2 einen Typenträger mit darin in |
Übereinstimmung mit dieser Punktschrift |
und der Tastenanordnung des Ausführungs- |
beispiels angeordneten Typen. |
Die als Ausführungsbeispiel gewä |
Schreibmaschine ist im Grtmdriß in Fi |
in ihren hauptsächlichsten Teilen dargestel |
Fig. 4 zeigt die unterhalb der Tasten nach Fig.
3 angeordneten und von diesen
bewegten Schieber und deren Einwirkung auf den Typenträger.
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Fig. 5 zeigt einen lotrechten Durchschnitt nach den Linien
5-5 der Fig. 4.
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Fig. 6 zeigt in einem. gleichen Schnitt eine Taste in ihrer
wirksamen Stellung.
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Fig. 7 zeigt in einer Aufrißansicht den Typenträger und die
ihn tragenden und verschiebenden Rahmen.
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Fig. 8 und 'g zeigen Kupplungen, die in Verbindung mit den
umschaltbaren Widerlagern nach Fig. 4 in Anwendung kommen.
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Fig. io zeigt den Druckhammer in Seitenansicht nach den Linien io-io
der Fig. 3.
Wie die Fig. 3 zeigt, kommen bei dem Ausführungsbeispiel
sechs Tasten in Anwendung, von denen die Tasten 1, 22, 3 von der Mitte
der Tastatur aus nach links verteilt und die Tasten 4, 5, 6- von der Mitte
der Tastatur aus nach rechts verteilt sind. Damit sie leicht und ohne gegenseitige
Beeinträchtigung angeschlagen werden können, sind sie gegenseitig versetzt. Die
sich quer über das Tastenbrett erstreckende Tastea kann zur Rückführung des Wagens
nutzbar gemacht werden, da sich bei leichten Maschinen das Zurückstoßen des Wagens
von Hand nicht bewährt hat. Vor der Schreibwalze b für das zu bedruckende
Papier ist der Typenträgerc angeordnet, der in lotrechterEbeneverschiebbar ist und
in dem die Typen d. lose geführt sind und von einem Hammer e gegen das zu
bedruckende Papier geschlagen werden können.
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Unterhalb der die Tasten i bis 6 führenden Tastenplatte
f (Fig. 3, 5 und 6) ist schräg ein mehrteiliger Schieber gl,
e, gl auf den ortsfesten Schienen h in Richtung nach dem mittleren Widerlagerkeil
i verschiebbar. Diese Schieberteile sind mit sich über die Trennungsfugen erstreckenden
Schlitzen kl, k2, k3
zur Aufnahme der von den Tastenstielen ausgehenden Rahmen
m', 11#2, m3 versehen. An den aufeinanderstoßenden Längskanten sind die Schieber
keilförmig abgeschrägt und nehmen entsprechende keilförmige Spitzen von auf den
Rahmen m', M2 und m3 gleitbar angeordneten Keilen ul, n2 und n3 auf. In ihrer Breite
zwischen den parallelen Seitenwänden entsprechen diese Keile dem Steuerweg der zugehörigen
Taste. In Übereinstimmung damit nehmen also die Keilen3, W
und n' in der Reihenfolge
der Tasten 4, 5; 6
in dieserFörderbreite nach der geometrischen Progression
1 ::2 : 4 zu. Darlurch, daß die e , ,
'_"e "" 'n2' "" auf ihren Tragrahmen
m1, m# M 3 n der ihtung der Verschiebbarkeit Schieb _rte Je g , g
und e verschiebbar #i nz d , ist es ermöglicht, bei gleichzeitigem Anschlag
mehrerer Tasten die Förderbreite ihrer Keile in dem Gesamtbewegungswegg3 sich addieren
zu lassen. Der Schieberteilg11 ist an seiner Unterseite mit einer schräg angesetzten
Zungeo starr verbunden, die auf die Rolleq eines doppelarmigen Hebelss einwirkt,
der um den Zapfenp schwenkbar ist und dessen langer Arm mit einer Rolle q1 unter
den den Typenträger c tragenden Rahmen t bzw. dessen Steuerungsrahmen s greift.
Dieser Hebel hebt mit der Rolle q" den Typenträger c im Ausmaß der waagerechten
Verschiebung des Schieberteiles gl. Wird beispielsweise nur die Taste 4 niedergedrückt,
so erfährt der Schieberteit gl eine Verschiebung in Richtung auf den Widerlagerkeil
i gleich dem lotrechten Abstand zwischen zwei Typen des Typenträgers c (vgl. Fig.
:2). Werden alle drei Tasten 4, 5, 6 gleichzeitig niedergedrückt, so addieren
sich die Förderbreiten der Keile W, n2, W zu dem gesamten Steuerweg
von 1 + 2 + 4 = 7 Steuerwegeinheiten, so daß also dadurch der
Typenträger c um seine gesamte Höhe gehoben wird. Die Rückführung des Hebels
s und der Schieberteile gl, g2, g3 erfolgt unter dem Gewicht des Typenträgers
c und kann noch in an sich bekannter Weise durch Schraubenfedern unterstützt werden.
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Unterhalb der Tasten 1, 2, 3 ist ein gleicher aus Teilen zusammengesetzter
Schieber angeordnet, dessen auf der linken Seite durch ein Widerlager ul gehaltenes
Endstück g0 auch verschiebbar ist, wenn zu dem Zweck das Widerlager ul nach unten
gesenkt und das an der entgegengesetzten Seite angeordnete Widerlager u2 gehoben
wird. Das Heben und Senken dieser Widerlager ul und U2 wird nach Fig.
8 beispielsweise mittels eines Schrägflächenhubteiles u4 veranlaßt, der mittels
eines Seiles an den Schalthebel v' angeschlossen ist. Wird der Schalthebel v' mittels
des linken Daumens vor dem Niederdrücken der erforderlichen Tasten nach links geschwenkt,
so dreht sich der Hubteil ul und hebt das Widerlager ul in den Weg des Schieberteiles
g', gleichzeitig senkt sich das Widerlager ul und gibt den Weg für
g3 frei. Diese Teile können auch in anderer Weise zwangs-läufig mit
dem Hebel v' verbunden sein. Der letztere steht unter Federdruck und geht selbsttätig
zurück, wenn der Daumen ihn freigibt, und nimmt dann die Teile u"sund u' in die
Ausgangsstellung zurück. Der im Bedienungswege
des Daumens der
rechten Hand liegende Schalthebel v' kann zur Zwischenraumschaltung nutzbar gemacht
werden.
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Diese beiden beweglichen Endschieber-. teile g1' und gl sind mit
je einer Zahnstange gl, deren gezahntes vorderes Ende nicht mitgezeichnet
ist, und gla starr verbunden, die in verschiedenen Ebenen liegen und bestimmt sind,
mit einem Zahnseginent wl zu kämmen, das auf der Achse w3 eines größeren Zahnsegnientes
zu axial verschiebbar ist und zu dem Zweck mit einer mit Schrägflächen versehenen
Nabe W2 (Fig.9) ausgestattet, die mit einem gleichartig gestalteten drehbaren Hubkörperit3
zusammenwirkt. Der letztere ist beispielsweise mittels eines Seilgetriebes an die
Seilscheibe des Schalthebelsv1 angeschlossen, durch dessen Schwenkung er gedreht
wird und mit seiner Schrägfläche die Nabe wl des Segmentes wl hebt. Diese Hubbewegung
vollzieht sich zwischen den Zahnstangen g4 und g,a, so daß das Segment w1
abwechselnd in Eingriff mit einer dieser beiden Zahnstangen kommt, und zwar
je nachdem, welches von den beiden Widerlagern ul und U2 in der Widerlagerstellung
sich befindet.
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Das größere Segment w steht in Eingriff mit einer Zahnstange W, die
die Hinundherbewegung des Typenträgers c (Fig. 7) nach beiden Seiten von
der Druckstelle X aus steuert. Diese Zahnstange W greift mit einem Arm
V in eine Gabel Ul des den Typenträgerrahmen c tragenden Schlittens
U, der auf einer Rahmenleiste S mittels Kugeln oder Rollen gleitbar
gelagert ist. Diese Leiste S
hängt mit seitlichen Zahnstangen S' und
S'
in mittels Gewichte ausgewuchteten Zahnsegmenten T', T, und die in die
Gabel U'
eingreifende aufrechtstehende Mitnehmerstange V der gleitbar gelagerten
waagerechten Zahnstange W hat eine solche Länge, daß der RahmenS um die Typenträgerrahinenhöhe
auf und ab bewegt werden kann. Diese Aufundabbewegung wird, wie bereits beschrieben,
durch den Hebel s gesteuert, der mit der Rolleql unter den RahmenS greift.
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Der Druck wird wie bei bekannten Maschinen mittels eines beweglichen
Hammers hervorgerufen. In dem Ausführungsbeispiel dient dazu ein Hammer el (Fig.
io), der mit einem verjüngten Kopf e (Fig. 3 und io) auf die jeweils in die
Druckstellung gebrachte Type d des Typenträgers c schlagend einwirkt. Der
Hammer wird innerhalb von Führungen, die in Fig. 3 gestrichelt angedeutet
sind, mittels eines Seiles o. dgl. vorgeschleudert, das am Stift el des Hammers
el angreift und über eine Rolle el sich auf die erheblich größere Rolle e4 aufrollt.
Die Umdrehung dieser Rolle e4 wird veranlaßt durch die Tasten, die mittels über
Rollen geführter Seile (vgl. die Rolle 5b in Fig. io) eine allen Tasten gemeinsame
und die Rolle e 4 tragende Welle el in Drehung versetzen. Durch die Übersetzung
zwischen dem Durchmesser der Welle e' und der Rolle e4 erhält der Hammer e 2 sein
Kraftmoment. Die Seilübertragung ist gewählt, um die zeichnerische Darstellung zu
vereinfachen. In der praktischen Ausführung wird sie zweckmäßig durch Winkelhebel
u. dgl. Bauteile ersetzt. Die Zurückführung des Hammers el erfolgt in bekannter
Weise durch nicht dargestellte Federn. Da die Typen d lose im Typenträger
geführt sind, müssen Vorkehrungen zum Zurückziehen der jeweilig zum Druck gebrachten
Type getroffen werden. Zu dem Zweck kann der Hammer el mit seinem Kopf
e als Dauermagnet ausgebildet sein, oder' es können auf die Typen
d schwache Federn im Sinne ihrer Rückwärtsbewegung einwirken.
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Wie in Abb. io dargestellt, kann mit dem Hammer el auch die Auslösung
des Wagenvorschubs mittels eines Hebels e3 erfolgen, der mit einem Ende in den Bewegungsbereich
des Hammers el hineinragt, sich um den Zapfen ell dreht und dabei einen Schalthebel
el für den schrittweisen Wagenvorschub mittels eines dazwischenliegenden Schaltwerkes
schwenkt. In ähnlicher Weise kann auch eine Schaltbewegung auf das Farbband veranlaßt
werden. Die dafür bekannten Vorrichtungen könneli verwendet werden.
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Das Schreiben mit der dargestellten Maschine vollzieht sich wie folgt.
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Soll beispielsweise zunächst der Buchstabeo eingestellt werden, so
ergibt sich aus dem Erinnerungsbilde der Punktschrift nach Fig. i, daß dafür die
Punktkombination 1, 5, 3
gilt, also die gleichartig damit bezeichneten Tasten
1, 5,.3 anzuschlagen sind. Der gleichzeitige Anschlag der Tasten i und
3, die auf der linken Hälfte des Tastenbrettes f liegen, bewirkt eine
waagerechte Verschiebung des Trägers c um 1 + 4 = 5 Steuerwegeinheiten,
und der Anschlag der Taste 5, die auf der rechten Hälfte des Tastenbrettes
f liegt und den einen Weg gleich 2 Steuerwegeinheiten steuert, bewirkt die
Hebung des Tastenträgers c um zwei Typenabstände. Vergleicht man damit die Fig.
2, so ergibt sich, daß durch diese kombinierte Bewegung die Type o in die mit X
kenntlich gemachte Druckstellung gekommen ist. Sollte nicht der kleine Buchstabe
o angeschlagen werden, sondern der große Buchstabe 0, so zeigt die Fig. 2,
daß die entsprechende Type auf der rechten Seite von der Druckstellung aus den gleichen
Platz im Typenträger c einnimmt. Es hätte also gleichzeitig der Schalthebel v' nach
links geschwenkt werden müssen, so daß das Segment
wl (Fig. 4)
in Eingriff mit der Zahnstange gla kommt und das Endwiderlager u' die Bewegung des
Schieberteiles e sperrt. Werden jetzt die Tasten i: und 3 angeschlagen, so
addieren sich die Förderbreiten ihrer Keile n' und n' zu 5 Stenerwegeinheiten,
und es entsteht eine entsprechende Verschiebung des Schieberteiles gl, Schwenkung
des mit der Zahnstange g111 kämmenden Segmentes wl und eine Verschiebung des Rahmens
U
(Fig. 7) mit dem Typenträger c von rechts nach links. Gehört der
dann folgende Buchstabe wieder zum kleinen Alphabet, so bleibt bei dem dafür notwendigen
Tastenanschlag der Hebel v' unberührt, da vorher nach Loslassen dieses Schalthebels
das Widerlager ul selbsttätig gesenkt und das Widerlager til entsprechend gehoben
wurde und der Tastenanschlag sich jetzt über die Zahnstange g4
und die Segmente
wl und w auf den Typenträger c in einer Bewegung von links nach recht§ äußert.
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Die Erfindung kann auch auf Setzmaschinen Anwendung finden, bei denen
die Drucktypen zu Drucksätzen zusammengestellt werden.