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Sandaufhereitungsmaschine Zum Aufbereiten des Sandes werden in Gießereien
die sog. Sandkämmer verwendet. Die Erfindung befaßt sich mit solchen Maschinen,
die in der Hauptsache aus einem endlosen Band bestellen, das mit Leisten besetzt
ist. Dieses Band ist schräg nach aufwärts gerichtet und läuft mit einer Geschwindigkeit
von etwa 7111 pro Sekunde tun. Zu beiden Seiten des Bandes befinden sich Blechwände,
die ,als Leitblech für das aufzubereitende Gut dienen. Bevor das Band an der höchsten
Stelle seine Richtung ändert, muß es unter einer schwingbaren, z. B. aus beweglichen
Fingern bestehenden, sog. Stauklappe durchlaufen. Die Stauklappe dient dazu, große
Sandknollen oder gar Eisenstücke zurückzuhalten; und wenn derartige grobe Stücke
sich durchzwängen, sie durch Ausweichen hindurchtreten zu lassen. Bei der verhältnismäßig
großen Geschwindigkeit, mit der ein solcher Sandkämmer arbeitet, muß dafür Sorge
getragen werden, daß Eisenteile oder große Sandklumpen nicht ausgeschleud@ert werden.
Die Gefahr, die sonst für die in der Nähe beschäftigten Personenentstehen würde,
hat es mit sich gebracht, daß man die verschiedensten Versuche machte, um auf magnetischem
Wege zum mindesten die Eisenteile aus dem Schleudergut zu entfernen.
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Bei der Ausscheidung dieser Teile ist man bisher drei verschiedene
Wege gegangen. Zunächst hat man das aufzubereitende Gut auf eine Fördervorrichtung,
z. B. ein endloses Band, gebracht, an deren ablaufenden Ende sich eine Magnettrommel
befand, die das Eisen aus dem aufgegebenen Gut aussonderte. Das nunmehr von Eisen
freie Gut wurde dann `der Schleudervorrichtung zugeführt. Ein anderer Vorschlag
ging dahin, hinter der Sandaufbereitungsmaschine, nachdem also der Sand
bereits
aufgelockert und zerkleinert war, einen Elektromagneten für die Ausscheidung des
Eisens ,anzuordnen. In diesem Falle mußten also die Eisenteile durch eine schwingende,
nachgiebig gelagerte Stauklappe oder sonstiges nachgiebiges Widerlager hindurchtreten
und konnten erst dann entfernt werden. Damit auf keinen Fall mitgeschleuderte Eisenteile
Unheil anrichten konnten, wurde bei dieser genannten Einrichtung ein Sieb angeordnet,
durch das der geschleuderte, aufgelockerte und mit Eisenteilen versehene Sand eine
weitere Behandlung erfuhr. Der aufbereitete Sand trat durch das Sieb hindurch. Die
nunmehr vom Sand befreiten Eisenteile rutschten auf dem Sieb abwärts. Die in ihnen
steckende Bewegungsenergie wurde dadurch gehemmt. Nunmehr konnte ein Elektromagnet
ohne weiteres die Eisenteile sammeln und durch Str omloswerden in einem Kasten fallen
lassen.
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Bei den sog. Sandkämmern wird der Sand im Bogen durch die Luft geworfen
und sammelt sich neben und nicht unter der Maschine, wie das bei der eben beschriebenen
Vorrichtung der Fall ist. Das Anbringen eines Siebes in den Schleuderstrom ist bei
den Sandkämmern hinderlich.
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Um nun bei dieser Art Maschinen die Eisenteile-auch- aus dem aufbereiteten
Sandstrom auszuscheiden, ging man den dritten Weg, nämlich man ließ den Sandstrom,
nachdem er aus der Maschine herausgeschleudert worden war, durch das Kraftfeld eines
Elektromagneten fliegen und versuchte auf diese Weise, aus dem fliegenden Sandstrom
heraus die Eisenteile zu entfernen.
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Wenn man bedenkt, daß die elektromagnetische Kraft von dem Luftspalt
abhängig ist, der zwischen dem Eisenteil und dem Elektromagneten besteht, daß also
ein Eisenstück mit um so größerer Kraft angezogen wird, je näher es sich an dem
Magneten befindet, so wird man erkennen, daß dieser Weg nicht zu dem gewünschten
Erfolge führen kann und außerdem eine stete Gefahrenquelle bildet, wenn man nicht
sicherheitshalber ein Sieb anwenden will. Aus diesen Überlegungen und technischen
Grundsätzen ist es erforderlich, den Sandstrom so dünn wie möglich zu gestalten
und den Elektromagneten so dicht wie möglich an diesen Sandstrom heranzubringen.
Im Gießereibetrieb muß der Formsand so schnell wie möglich aufbereitet werden. Die
Arbeiter pflegen daher den Formsand wahllos der Aufbereitungsmaschine zuzufahren.
Je mehr zugeführt wird, desto mehr muß auch ausgeschleudert werden. Die Bahn, die
der Sandstrom beschreibt, wird daher ganz verschieden sein. Je mehr man den Elektromagneten
dem Sandstrom nähert, um so größer ist die Gefahr, daß die Eisenteile gegen den
Magneten fliegen und diesen zerstören.
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Aus der Betrachtung dieses Standes der Technik ergibt sich, daß es
eine schwierige Aufgabe ist, die Eisenteile aus dem aufzubereitenden oder aufbereiteten
Formsand auszuscheiden. Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, der Technik eine
neue Lehre zu geben, wie man mit Hilfe eines Elektromagneten die Eisenteile aus
dem einem Sandkämmer zur Aufbereitung übergebenen Gut ausscheidet.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe und damit die der Technik gegebene
Lehre besteht darin, das aufzubereitende Gut von groben Eisenteilen zunächst nach
dem Einschütten in den Sandkämmer zu befreien, dann das noch mit Eisenteilen versehene
Schleudergut in einer gewollten Schichthöhe unter einem Elektromagneten, dessen
Kraftliniendichte nach bekannten .elektromagnetischen Regelar beeinflußt wird, hindurchzuführen
und das nunmehr vom Eisen befreite Schleudergut aus der Maschine auszuschleudern.
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Zu diesem Zwecke wird man ungefähr in der Mitte zwischen den Wendepunkten
des Kammbandes über demselben einen aus biegsamen Fingern bestehenden Rechen anbringen,
der wehrartig alle groben Eisenteile zurückhält und den Sandstrom nur in einer gewissen
Schichthöhe hindurchtreten läßt. Hinter dem Wehr in einer ganz bestimmten Höhe über
den Leisten des Kammbandes ordnet man eine umlaufende Magnettrommel an, die mit
Abstreichern versehen ist.
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Das Gut wird-dann weiter nach der schwingend gelagerten Stauklappe
zu bewegt. Zwischen Kammband und Stauklappe findet dann eine Feinzerkleinerung statt,
worauf das Nachaul3enschleudern des Gutes erfolgt. Die aus Eisen bestehenden Leisten
des Kammbandes, die mit großer Geschwindigkeit sich unter dem Elektromagneten hindurchbewegen,
bewirken eine sehr große Kraftliniendichte in dem Luftspalt, durch welchen das Gut
geschleudert wird. Dabei wird der Vorteil erreicht, daß durch den Elektromagneten
eine Zugkraft auf das Kammband. ausgeübt wird, also eine gewisse selbsttätige Spannung
des endlosen Kammbandes erfolgt. Man kann im Rahmen der Erfindung jedoch auch das
Kammband elektromagnetisch beeinflussen, z. B. unter dein Kammband einen weiteren
Elektromagneten anordnen, der nach elektromagnetischen Gesetzen entweder eine Streuung,
Ablenkung oder Konzentration der Kraftlinien bewirkt. Auf diese Weise hat man es
in der Hand, je nach dem Verwendungszweck und je nach der Geschwindigkeit, mit der
das Band umläuft, das Kraftfeld zu beeinflussen. Wenn man bisher gezwungen war;
die
Geschwindigkeit des Kammbandes zu verringern, wenn man eine wirksame elektromagnetische
Eisenausscheidung bewirken wollte, so ist man jetzt in der Lage, das Kammband mit
voller Geschwindigkeit laufen zu lassen.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Es
zeigen in schematisch@er Darstellung Abb. i einen sog. Sandkämmer mit über dem Kammband
angeordneten Magneten in Ansicht, Abb. 2 die Stirnansicht der Vorrichtung. In Abb.
i ist i das Kammband, das mit den Leisten 2 (Abb. 2) besetzt ist. Dieses Kammband
i läuft. über die Walzen 3 und ,4. Die Walzen werden durch ein Vorgelege, 5 von
einem Elektromotor aus angetrieben. Man kann den Elektromotor so anordnen, daß er
gleichzeitig einen magnetischen Einfluß auf das Kammband ausübt. 6 ist der Trichter
für das aufzugebende Gut. Etwa in der Mitte der Wendepunkte des Kammbandes ist das
Wehr 7, das zweckmäßig aus einzelnen biegsamen Fingern gebildet wird, angeordnet.
Auf dem Gestell des Kammbandes ist in den Lagern 8 die Magnettrommel 9 gelagert.
Der Magnet i i steht fest, während sich die Trom-Mel dreht. Der Luftspalt io zwischen
Magnet und Kammband hat jetzt die größtmöglichste Kraftliniendichte. Ganz gleich,
ob das Eisen in Sand eingebettet liegt oder nicht, es wird unbedingt von der Magnettrommel
9 festgehalten und mitgenommen. An der Stelle 12 befindet sich ein an die Trommel
sich anlegendes Abstreichblech 12. Dieses Abstr eichblech 12 läßt das abgestrichene
Eisen an den Seiten der Maschine herausfallen. Unter dem Kammband gegenüber dem
Elektromagneten i i kann man gemäß der Erfindung einen weiteren Magneten anordnen,
der eine Streuung der Kraftlinien nach den Seiten oder eine Verdichtung derselben
herbeiführt. Das nunmehr vom Eisen befreite Gut wird durch eine an sich bekannte
schwingend gelagerte Stauklappe 13 zerkleinert und dann von dem Kammband aus der
Maschine im Bogen herausgeschleudert. Durch das Verkleidungsblech i.1 ist der Oberteil
der Maschine abgedeckt.