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Nachbildungsschalttafel zur Zustandsanzeige der Verteilungswege sowie
zur Steuerung der. Verteilung in Anlagen zur Erzeugung oder Verteilung elektrischer
Energie bzw. stofflicher Güter mit den Zustand der Verteilungswege anzeigenden Bändern
oder Schnüren Es ist bekannt, zur Nachbildung von Verteilungsanlagen beliebiger
Art Leucht- oder Blindschaltbilder zu verwenden, wobei jede Darstellungsart für
bestimmte Zwecke gewisse Vorteile, aber auch gewisse Nachteile besitzt. Bei den
bekannten Blindschaltbildern werden die nachzubildenden Leitungszüge, Förderwege
usw. durch Leisten oder durch einen Farbanstrich auf einer geeigneten Tafel dargestellt.
Die in einer Anlage enthaltenen Schalter werden an geeigneten Stellen des Blindschaltbildes
durch Lampen, drehbare Stellungsanzeigerusw. nachgebildet.Eswerden somit wohl Schalterstellungen
usw. angezeigt, es wird aber damit nur eine Anzeige der möglichen Verteilungswege
erreicht, nicht aber die tatsächliche Zustandsanzeige der Wege.
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Bei den Leuchtschaltbildern ist diese Zustandsanzeige vorhanden, und
zwar werden die Leitungszüge zweckmäßig durch Leisten aus durchscheinendem Werkstoff
nachgebildet, hinter denen sich Lampen befinden, die in Abhängigkeit von dem jeweiligen
Zustand auf dem Verteilungsweg zum Aufleuchten gebracht werden. Die Zustandsanzeige
ist zwar vorhanden, sie erfordert aber wegen der Herstellung besonderer durchscheinender
Leitungszüge sowie durch Anbringung von Lampen bzw. Lampenkasten zur Vermeidung
unerwünschter Lichtabstrahlungen einen beträchtlichen baulichen und schaltungsmäßigen
Aufwand. Weiter fällt der Aufwand für den Ersatz durchgebrannter Lampen ins Gewicht
sowie die Stromkosten, die beträchtliche Werte erreichen können.
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Gemeinsam ist dem Leucht- und Blindschaltbild der Nachteil, daß die
Leitungszüge auf der Anzeigetafel ein für allemal festliegen und nicht ohne weiteres
verändert werden können, wenn verschiedene Schaltungen bzw. Verteilungswege nachzubilden
sind. Bei den Blindschaltbildern ist entweder ein Abwaschen der Farbe und ein neuer
Farbanstrich oder ein Abnehmen der Leisten und die Anbringung neuer Leisten erforderlich,
wozu meist ebenfalls noch eine Erneuerung des Farbanstrichs kommt. Bei den Leuchtschaltbildern
sind die Änderungsmöglichkeiten noch mehr erschwert, weil die Grundplatte entsprechend
dem Verlauf der Verteilungswege geschlitzt ist und diese Schlitze mit Leisten aus
durchscheinendem Werkstoff verschlossen sind. Eine Änderung eines Teiles der Anlage
erfordert meist, daß für das ganze in Frage kommende Leuchtschaltbild eine vollständig
neue Platte beschafft werden muß.
Obwohl also gewisse Änderungsmöglichkeiten
vorhanden sind, so genügen sie doch nicht, wenn eine Schaltung bzw. die Zusammenstellung
bestimmter Verteilungswege häufig geändert wird und wenn zwecks deutlicherer übersicht
über den jeweiligen Zustand des Netzes nur diejenigen Verteilungswege auf der Schalttafel
nachgebildet sein sollen, die augenblicklich zur Fortleitung von Energie oder Massengütern
dienen.
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Nun ist es .bereits bekannt, z. B. bei Anzeigeeinrichtungen Bänder
zu benutzen, die entsprechend dem anzuzeigenden Wert eine Anzeigenskala mehr oder
weniger abdecken. Ferner ist bereits vorgeschlagen worden, zur Nachbildung von Verteilungsanlagen
Bänder oder Schnüre zu verwenden, die selbsttätig bei Änderungen des Schalt- oder
Betriebszustandes um vorgeschriebene Beträge ablaufen und dadurch einen anderen
Zustand kennzeichnen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine besondere Ausgestaltung
einer Nachbildungsschalttafel zur Zustandsanzeige der Verteilungswege sowie zur
Steuerung der Verteilung in Anlagen zur Erzeugung oder Verteilung elektrischer -
Energie bzw. stofflicher Güter mit den Zustand der Verteilungswege anzeigenden Bändern
oder Schnüren, die in entsprechenden Längen aus der Schalttafelebene herausziehbar
und auf der Schalttafel zur Darstellung verschiedener Verteilungsmöglichkeiten schwenkbar
sind. Die Befestigung der Bänder .erfolgt am Ende mittels Betätigungsstiften oder
-schlüsseln, die die Inbetriebnahme oder Sperrung der zugeordneten Verteilungswege
bewirken.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung ist in der
Abbildung dargestellt, und zwar handelt es sich um die Nachbildung einer Verteilungsanlage
stofflicher Güter. Die Abbildung zeigt in sinnbildlicher Darstellung die einzelnen
Teile derselben, die beispielsweise der Verteilung von Getreide dient. Darin sind
neben den Förderbändern auch die Schüttrinnen, Elevatoren, Silos, Transportschiffe,
Reinigungsanlagen usw. dargestellt.
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Soll nun die Verteilung unter bestimmten Umständen nicht auf den Wegen
vor sich gehen, die in der Abbildung stark ausgezogen sind, so ist gegebenenfalls
der Punkt i der Schalttafel mit dem Punkt 3 oder q. zu verbinden. Jenachdem, zwischen
welchen Punkten die Förderung stattfinden soll, wird ein anderer Verteilungsweg
geschaffen und auf der Schalttafel dargestellt. Die Einrichtung ist nun so getroffen,
daß die mit x bezeichnete Verbindung zwischen Punkt i und 2 aus einem auf der Schalttafel
aufliegenden Band besteht. Von Hand kann nun beispielsweise die Verbindung i-2 gelöst
und die Verbindung 1-3 oder 1-q. hergestellt werden. Wird beispielsweise die Verbindung
1-q. gebraucht, dann ergibt sich in der Nachbildung die gestrichelt eingezeichnete
Lage des zu dem Knotenpunkt i gehörigen Darstellungsbandes.
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Da die Verbindungsleitungen 1-z, 1-3 'und 1-4. unter U mstü!nden verschieden
lang sind, so wird das die Verbindung darstellende Band so aus. geführt, daß es
an dem Knotenpunkt i aufgewickelt ist und sich bei der Verkürzung der dargestellten
Strecke beispielsweise selbsttätig aufrollt. Außerdem kann das Band um den Punkt
i so geschwenkt werden, daß die jeweils hergestellte Verbindung bildmäßig nachgebildet
wird.
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Bei einer derartigen Veränderung der Verteilungswege handelt es sich
darum, das Ende y des Darstellungsbandes an verschiedenen Stellen der Nachbildungsschalttafel
zu befestigen. Die Befestigungsstellen, die in der Abbildung mit 2, 3 und q. bezeichnet
sind, werden erfindungsgemäß noch dazu benutzt, um Schaltungen einzuleiten bzw,
Fehlschaltungen zu verhindern. Das Ende des Darstellungsbandes wird zur Befestigung
mit einem Betätigungsstift oder -schlüssel versehen, der die Inbetriebnahme oder
Sperrung der zugeordneten Verteilungswege bewirkt. Das Betätigungsorgan kann derart
ausgebildet sein, daß schon das Einstecken des Stiftes die Betätigung oder Sperrung
des Verteilungsweges herbeiführt. Es kann aber auch, wenn ein Schlüssel verwendet
wird, derart ausgebildet sein, daß zunächst der Schlüssel in die entsprechende Öffnung
gebracht und das Band dadurch befestigt wird. Die Inbetriebnahme oder Sperrung des
Verteilungsweges kann dann durch entsprechendes Verdrehen des Schlüssels beispielsweise
um verschieden große Winkelbeträge erfolgen. Schließlich kann der Betätigungsstift
oder -schlüssel auch mit einem Druckknopf versehen sein, bei dessen Betätigung ein
hinter der Schalttafel befindlicher Schalter geschlossen oder geöffnet wird. An
diese Betätigungsorgane können sich in bekannter Weise Verriegelungseinrichtungen,
wie Relais u. dgl., anschließen. Durch die Betätigungsorgane werden somit schaltungstechnische
Beziehungen z. B. zwischen den Punkten i und 2 hergestellt, die neben einer gewünschten
Verriegelung auch dem Zweck dienen können, die einzelnen Antriebsmotoren in bestimmter
Weise zu steuern.
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Beispielsweise ist es in elektrischen Anlagen zur Vornahme einer Prüfung
oder Untersuchung an einer elektrischen Leitung notwendig, .diese Leitung aus dem
Netzverband herauszunehmen. Bei Verteilungsanlagen stofflicher Güter kann es erforderlich
sein,
zum Zweck der Überholung oder bei Störungen den Antrieb eines
einzelnen Förderbandes für sich allein aus- bzw. einzuschalten. Zu diesem Zweck
sind erfindungsgemäß die Betätigungsorgane der Bänder noch mit einer Nullstellung
oder mit einer Ruhestellung versehen, die in geeigneter Weise an dem Betätigungsorgan
kenntlich gemacht wird und eine optische Anzeige vermittelt. Die Anzeige kann etwa
darin bestehen, daß in dem Stecker selbst eine Lampe angeordnet ist oder daß das
Darstellungsband von rückwärts in geeigneter Farbe beleuchtet wird. Durch diese
Anzeige wird sichtbar zum Ausdruck gebracht, daß das betrachtete Element der Verteilungsanlage
für sich ein- bzw. ausgeschaltet ist.
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Die unveränderlichen Elemente der Verteilungsanlage, beispielsweise
in der Abbildung die Silos u. dgl., können in verschiedener Weise ausgeführt werden.
Diese Sinnbilder können beispielsweise auf der Schalttafel in Farben aufgemalt oder
aus Metall ausgeschnitten und aufgeschraubt oder als leuchtende Bilder ausgeführt
werden. Um sicherzustellen, daß bei der Herstellung anderer Verbindungswege keine
Fehlschaltungen vorgenommen werden, ist es zweckmäßig, die Betätigungsorgane derDarstellungsbänder
so auszubilden, daß sie unverwechselbar sind.