-
Überstrahlungsschutzeinrichtung für Röntgenapparaturen, insbesondere
für Therapiezwecke, bei der die Bestrahlungszeit in Abhängigkeit von den Eigenschaften
des Strahlenfilters steht Es ist bereits eine Einrichtung zum selbsttätigen Ausschalten
des Betriebsstromes eines Röntgenapparates bekannt, bei der eine mit den Strahlenfiltern
zusammenwirkende Schalteinrichtung (Filterwähler) als Einstellorgan des Zeitwählers
dient, um eine unzulässig lange Einwirkungsdauer der Röntgenstrahlen auf den Patienten
zu vermeiden. Bei dieser bekannten Einrichtung .erfolgt jedoch das Einsetzen des
gewünschten -Strahlenfilters nicht zwangsläufig durch den Filterwähler; dieser dient
vielmehr lediglich dazu, einen Stromschluß zu vermeiden, falls etwa ein anderes
als das gewünschte Filtereingesetzt ist. Demzufolge benötigt die bekannte Einrichtung
mehrere Apparateteile, die von Hand betätigt werden müssen, gestattet infolge der
Verwendung von elektrischen Vielfachleitungen nur eine beschränkte Anzahl verschiedenartiger
Strahlenfilter und erlaubt keine einfache gedrängte Bauweise.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgegenüber eine einfache
Einrichtung von gedrängter Bauart, die an der Strahlenfilterfassung oder am Röhrenschutzgehäuse
bereits vorhandener Röntgenapparaturen angebaut werden kann und mittels der die
zu dem gewählten Filter gehörige höchstzulässige Bestrahlungszeit zwangsläufig und
automatisch eingestellt wird. Die vorliegende Erfindung besteht demgemäß. aus einer
überstrahlungsschutzeinrichtung für Röntgenapparaturen, insbesondere für Therapiezwecke,
bei der die Bestrahlungszeit in Abhängigkeit von den Eigenschaften des Strahlenfilters
steht, und deren Kennzeichen darin liegt, daß an der Strahlenfilterfassung oder
,an dem Röhrenschutzgehäuse ein Schaltwerk für den Röntgenbetriebsstrom angeordnet
ist, das durch ein an der Strahlenfilterfassung angeordnetes Stellglied der Filtereigenart
entsprechend zwangsläufig eingestellt wird.
-
Eine Abwandlung des Erfindungsgedankens besteht darin, die automatische
Bestrahlungszeiteinstellung auch in Abhängigkeit von anderen, die zulässige Haut-Erythem-Dosis
(HED) beeinflussenden Faktoren, insbesondere der Strahlenblendengröße und dem Fokushautabstand,
zu setzen.
-
Für die .erfindungsgemäße Vorrichtung gibt es zahlreiche Ausführungsformen,
von denen nachstehend .einige beschrieben werden, bei denen die Bestrahlungszeit
in Abhängigkeit von den Eigenschaften des gewählten Strahlenfilters steht.
-
Der den Zeitablauf bestimmende Mechanismus kann beispielsweise aus
einem Federwerk bestehen, das über einen Zahnradsatz eine Klinke o. dgl. b:eeinflußt.
Die Vorrichtung
kann auch ausgestaltet sein wie die bei photographischen
Apparaten verwendetensog. Zeitauslöser. Bei einer bekannten Ausführungsform eines
solchen Zeitauslösers wird', ein Stempel (Stift) allmählich durch Fed-. kraft aus
einem Gehäuse herausgedrucht:t Dieser Stempel wird bei der erfindungsg@# mäßen Vorrichtung
dazu benutzt, um einen elektrischen Schalter zu betätigen. Das Zeitrelais kann ,auch
aus einem Federwerk bestehen, das einen verschiebbaren oder schwenkbaren Arm betätigt,
an dessen Spitze ein Stift angeordnet ist. Dieser Stift läuft in eine in Abhängigkeit
von der Filterart (Tubusgröße usw.) angeordnete öffnung in einer Lochscheibe hinein
und betätigt dann den elektrischen Schalter.
-
Bei Relaisvorrichtungen dieser Art begrenzt man also mit dem Filter
die Größe eines Ausschlages oder sonstigen Ablaufweges der Zeiteinstellvorrichtung.
Bei einer Einrichtung nach Art der photographischen Zeitauslöser kann man beispielsweise
die Vorrichtung an jedem Filter selbst anbringen, derart, daß der Abstand zwischen
Auslöser und i%'-ontaktpunkt, je nach der Filterart, verschieden groß ist. Es kann
auch die umgekehrte Anordnung vorgenommen werden, d. h. der Kontakt am Filter angebracht
werden.
-
Die Anbringung der Zeiteinstellvorrichtung an der Strahlenfilterfassung
oder am Röhrenschutzgehäuse hat den großen Vorteil, daß man die erfindungsgemäße
Zeiteinstellvorrichtung mit irgendeiner bereits vorhandenen Röntgenapparatur in
Verbindung bringen kann. Die elektrischen Leitungen lassen sich hierbei ohne Abänderung
der _ Röntgenröhrenfassung verlegen.
-
Eine änder e prinzipielle Ausführungsform der Zeiteinstellvorrichtung
besteht darin, daß. der Energievorrat der Zeiteinstellvorrichtung in Abhängigkeit
von der Filterart eingestellt wird. Ein hierfür typisches Ausführungsbeispiel besteht
darin, daß, beim Einsetzen der Filter ein Federwerkspannhebel mehr oder weniger
verlagert wird, so daß die Entspannung mehr öder weniger Zeit erfordert. Wenn im
entspannten Zustande der Schalter kurzgeschlossen ist, kann man diese Ausführungsform
gleichzeitig zum Ein- und Ausschalten der Röntgenbestrahlung verwenden. Die Bestrahlung
beginnt dann mit dem Moment des Ansetzens des Filters und hört nach Ablauf der eingestellten
Zeit von selbst auf: An Stelle der vorstehend geschilderten mechanisch betätigten
Zeitrelais kann man auch ,elektrische Einrichtungen verwenden. Das Federwerk läßt
sich z. B. durch einen Elektromotor ersetzen. Es ist auch möglich, ein auf Wärmewirkung
beruhendes Relais zu verwenden, sobald z. B. durch die Filterart die Größeeines
elektrischen Heizwiderstandes bestimmt wird: Im Sinne der Erfindung liegt es fernerhin,
"n einer beliebigen Stelle der gesamten Rönt-"genapparatur, z. B. am Röhrenkörper,
an der ,uFilterfassung (Tubus usw.) und insbesondere Wn Schaltkasten an sich bekannte
Einrichtungen anzubringen, die anzeigen, ob das richtige Filter; der richtige Tubus,
der richtige Abstandeingestellt ist und ob die Röhre strahlt oder nicht strahlt.
Man kann diese Einrichtung in :einfacher Weise mit der Zeiteinstellvorrichtung kuppeln,
indem beispielsweise bei der Stromeinschaltung eine Fallklappe elektromagnetisch
hochgezogen und bei der Stromabschaltung wieder losgelassenwird. Die Vorrichtung,
mit der das jeweils verwendete Filter, Tubus usw. angezeigt wird, kann z. B: aus
einer Drehscheibe bestehen, deren jeweils in einem Ausschnitt sichtbar werdende
Signierungen durch Farbe, Schriftzeichen oder Zahlen einen Hinweis auf die Filterart
usw. geben. Das Bedienungspersonal ist hierdurch in der Lage; die Bestrahlungseinstellung
zu überwachen. Diese Maßnahme hat den Vorteil, däß man die Anlage halbautomatisch
betreiben kann. Beispielsweise läßt man .durch das Filter den Automaten beeinflussen,
wähnend man die durch die Tubusgröße usw. bedingten Zeitverkürzungen oder -verlängerungen
von Hand entsprechend den Tafelanzeigen einstellt: Man vermeidet dadurch komplizierte
Summiereinrichtungen, wie Differentialgetriebe usw., am Schaltkasten. Eine zweckmäßige
Ausgestaltungsform dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, die einzelnen Angäben
über die verschiedenen Tubusgrö.Ben o. dgl. an verschiedenen Stellen eines Tableaus
erscheinen zu lassen und die Handeinstellvorrichtung derart auszugestalten, daß
die richtige Hebeleinstellung jeweils neben dem Anzeigeort liegt. Das Bedienungspersonal
hat dann gewissermaßen den Hebel nur nach einem Pfeil oder Lichtsignal einzustellen.