DE674873C - Verfahren zum Trocknen von Leim - Google Patents

Description

• Verfahren zum Trocknen von Leim Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von Leim, z. B. glutinhaltigem Leim, durch Auftropfen von flüssigem Leim auf eine mit zerkleinertem trockenem Leim bedeckte, vorzugsweise bewegliche Unterlage, deren Leimteilchen von einer bestimmten Korngröße sind.
• Bei dem Trocknungsverfahren nach vorliegender Erfindung erzielt man eine große Trocknungsgeschwzndigkeit, wobei Witterungseinflüsse ohne Bedeutung sind.
• Bei dem bekanntesten Leimtrocknungsverfahren wird Leimbrühe in Kästen zum Erstarren gebracht. Bei neueren Verfahren erhält man ein Leimprodukt in kleinstüclciger Form, beispielsweise als Perlen, dadurch, daß man Tropfen einer Leimlösung in eine geeignete Flüssigkeit fallen oder auf eine Unterlage aus pulverförmigem Material tropfen läßt, wobei das Pulver gleichzeitig als überzug für die Leimperlen dienen soll.
• Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird flüssiger Leim, z. B. glutinhaltiger Leim, auf eine mit zerkleinertem trockenem Leim bedeckte Unterlage aufgetropft, dessen Korngröße gröber ist, als durch ein Prüf siebgewebe von o, 6 D IN 117 i hindurchgeht, und die so gewonnenen Perlen werden danach gegebenenfalls mit zerkleinertem trokkenem Leim überzogen. Sie unterscheiden sich von den bekannten Leimprodukten in Perlenfornz vorteilhaft dadurch, daß sie mit Leimstückchen von merklicher Größe und rauher Oberfläche bedeckt sind, wodurch ein Zusammenkleben der einzelnen Perlen untereinander weit besser verhütet wird, die ferner einen Luftstrom gut zwischen ihren rauhen Oberflächen durchströmen lassen und die eine wesentlich größere Verdunstungsfläche besitzen, als Leimperlen mit einem Pulverüberzug, die leichter aneinanderkleben, da das Pulver sich leicht -ablöst; auch müssen bei deren Herstellung Temperaturen und Luftfeuchtigkeit sorgfältig überwacht werden.
• Die Arbeitsweise nach der Erfindung ist folgende: Man tropft ununterbrochen Leimlösung auf .eine bewegliche Unterlage aus gekörntem Leim, dessen Korngröße gröber ist, als durch ein Prüfsiebgewebe von o,6DIN 1171 hindurchgeht, und bedeckt gegebenenfalls die gebildeten Perlen mit Leimkörnern, die aus einem Trichter oberhalb der Unterlage herunterfallen. Die Perlen können dann aus der Masse der Lehnkörner ausgesiebt und beliebig getrocknet werden.
• Bei Verwendung von gekörntem Leim der beanspruchten Siebgröße kann eine gegebene Menge von. Leimflüssigkeit eine erhebliche Menge von trockenem Leim festhalten. Bei dem normalen Leimtrocknungsvorgang sind spätere Trockenstufen wirksamer als frühere; da höhere Temperaturen angewandt werden können. Beim Vorhandensein einer größeren Anzahl anhaftender trockener Leimkörner, auf welche die Feuchtigkeit sich verteilt, befindet sich die Leimmasse in einem Trocknungszustand, der einer späteren Trocknungsstufe beim normalen Trocknungsvörgang ähnlich ist. Es wird somit bei dem vorliegenden Verfahren die Trocknungszeit verkürzt, die Leistungsfähigkeit der Einrichtungen gesteigert sowie einer Verschlechterung des Leims während der Trocknung weitgehend vorgebeugt.
• Durch die Verwendung von gekörntem Leim als Überzug der Leimperlen wird außerdem der Schmelzpunkt des teilweise getrockneten Leims .erhöht. Die Feuchtigkeit in der Leimflüssigkeit, die sich vom Einzeltropfen in die anhaftenden trockenen Leimteilchen, die an diesem Tropfen haften, verteilt, ergibt ein Endgemisch mit einem höheren Gehalt an Feststoffen und daher einen viel höheren Schmelzpunkt. Da die Klebrigkeit eines teilweise getrockneten Leims stark von dem Schmelzpunkt des Leimgemisches abhängt, so ist ersichtlich, daß die Neigung zum Aneinanderhaften der einzelnen körnerförmigen Tropfen unmittelbar in Beziehung zu dem Schmelzpunkt des Gemisches steht.
• Aus dem Vorstehenden ist zu ersehen, daß infolge der Größe und Form der getrockneten Leimkörner im wesentlichen alle an den einzelnen Tropfen anhaftenden Körner in unmittelbarer Verbindung mit der Außenluft stehen und daß jedes einzelne Korn dazu dient, die Verdunstungsfläche zu vergrößern und Kapillarwege zu bilden, die das Trocknen erleichtern.
• Wenn die Perlen getrocknet sind, zeigen ihre Oberflächen ein aufgerauhtes unregelmäßiges Aussehen von typischer Leimfärhe.
• Nach der Trocknung können die Perlen zerkleinert werden, indem man sie zwischen zwei Walzen hindun chführt; eine wirksamere Zerkleinerungsmaschine ist nicht erforderlich.
• Es wurde festgestellt, daß ein ausgesprochener Unterschied in der Haftung des trocknen Leims an dem flüssigen Leimtropfen besteht, wenn dieser entweder in Form von Pulver oder in Form von Körnern zum Überziehen der Tropfen venvendet -wird; so werden z. B. von Leimpulver 50010 und -weniger, von Körnerleim I Zoo bis 14000/0 festgehalten, wobei die Prozente sich auf die Leimfeststoffe in der aufgetropften Flüssigkeit beziehen. Auch die Trocknungszeit ist bei Verwendung von gekörntem Leim erheblich geringer als bei Verwendung von Pulverleim. So wurde im Betrieb beispielsweise gefunden, daß Perlen, die gemäß der Erfindung unter Verwendung # von gekörntem Leim, der durch Pi-üfsiebgewebe von 2, 5 bis 1, 5 D IN 117 1 hindurchgeht, 16o Minuten zur Trocknung bedürfen, während pulverisierter Leim, der aus Teilchen besteht, die im wesentlichen alle durch Prüfsiebgew ebe von o, 15 bis 0,07 5 D IN I 18 i hindurchgehen, eine Trocknungszeit von 24o Miauten benötigt; bei dem Trocknungsvorgang sind alle anderen Faktoren konstant. Für diese Ermittlungen wurde Leim benutzt, der so weit getrocknet war, daß in 24 Stunden kein weiterer Gewichtsverlust auftrat, was einem Feuchtigkeitsgehalt von 8 bis i o °/o gleichkommt. Es ist daher ersichtlich, daß die Verwendung von gekörntem Leim gemäß der vorliegenden Erfindung eine bemerkenswerte Verbesserung der Technik darstellt-.
• Gewünschtenfalls kann die Leimflüssigkeit zu Fäden oder Stangen oder zu anderen Formen auf -einem Bett von gekörntem und getrocknetem Leim ausgezogen und sonst in der gleichen Weise wie der Perlenleim behandelt werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Trocknen von Leim, z. B. glutinhaltigem Leim, durch Auftropfen von flüssigem Leim auf eine mit zerkleinertem trockenem Leim bedeckte, vorzugsweise bewegliche Unterlage, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Leim auf zerkleinerten Leim getropft wird, dessen Korngröße gröber ist, als durch ein Prüfsieb gewebe von etwa o, 6 D IN 117 I gehen würde, und gegebenenfalls mit zerkleinertem trockenem Leim derselben Korngröße überzogen wird.