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DE673876C - Verfahren zum Roesten leicht schmelzender toniger, eisenarmer, aber schwefel-, phosphor- und kieselsaeurereicher Erze - Google Patents

Verfahren zum Roesten leicht schmelzender toniger, eisenarmer, aber schwefel-, phosphor- und kieselsaeurereicher Erze

Info

Publication number
DE673876C
DE673876C DER96569D DER0096569D DE673876C DE 673876 C DE673876 C DE 673876C DE R96569 D DER96569 D DE R96569D DE R0096569 D DER0096569 D DE R0096569D DE 673876 C DE673876 C DE 673876C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
roasting
sulfur
rich
ores
clayey
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DER96569D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Otto Johannsen
Dr Hermann Roechling
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
REICHSWERKE AKT GES fur ERZBE
Original Assignee
REICHSWERKE AKT GES fur ERZBE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by REICHSWERKE AKT GES fur ERZBE filed Critical REICHSWERKE AKT GES fur ERZBE
Priority to DER96569D priority Critical patent/DE673876C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE673876C publication Critical patent/DE673876C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B1/00Preliminary treatment of ores or scrap
    • C22B1/02Roasting processes
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B1/00Preliminary treatment of ores or scrap
    • C22B1/14Agglomerating; Briquetting; Binding; Granulating

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zum Rösten leicht schmelzender toniger, eisenarmer, aber schwefel-, phosphor- und kieselsäurereicher Erze Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Rösten leicht schmelzender toniger, eisenarmer, aber schwefel-, phosphor- und kieseisäurereicher Erze, um diese für die Verhüttung im Hochofen geeignet zu machen, wo sie unter Verwendung von schwefelhaltigem Koks, gegebenenfalls unter Zuschlag von Kalkstein, in solcher Menge niedergeschmolzen werden, daß neben einer leicht schmelzenden sauren Schlacke ein schwefelreiches Roheisen entfällt, das nach dem Abstich mittels Soda oder sodahaltigen Mitteln außerhalb des Hochofens entschwefelt wird.
  • Derartige arme Erze müssen bekanntlich vor der Verhüttung durch Sintern oder Rösten vorbereitet werden, da sonst der Koksverbrauch im Hochofen zu hoch ist.
  • Beim Sintern im Drehofen erhält man ein sehr dichtes Sintergut, das von den reduzierenden Gasen im Hochofen zu wenig angegriffen wird. Außerdem sind die Betriebskosten des Drehofens zu hoch, und seine Leistung ist im Verhältnis zu den großen Mengen armer Erze, die ein neuzeitliches Hüttenwerk verarbeitet, zu gering, als daß es in der Praxis Anwendung finden könnte.
  • Die Sinterung derartiger Erze nach dem Dwight-Lloyd-Verfahren liefert zwar ein für die Verhüttung gut geeignetes, leicht reduzierbares Sintergut, aber der Mangel, mit welchem dieses Verfahren behaftet ist, liegt im zu hohen Verbrauch an Brennstoff. Außerdem macht die Verarbeitung des mulmigen, sehr feuchten Anteils auf dem Sinterrost Schwierigkeiten. Das Feuer erlischt in der Masse, und man muß das Band stillegen, um durch längeren Aufenthalt der Beschickung unter der Zündhaube das Feuer wieder lebhafter zu machen. Aus diesen Gründen ist die Leistung der Sinterbänder bei der Verarbeitung derartiger Erze gering. Die Anwendung dieses Verfahrens beschränkt sich deshalb auf reichere Erze oder Abfallstoffe.
  • Das Rösten armer toniger Erze sowohl im Drehofen als auch im gasbeheizten Schachtofen ist der Unwirtschaftlichkeit wegen praktisch nicht anwendbar. Der Brennstoffverbrauch liegt derart hoch, daß auch diese Verfahren nur bei hochwertigen Erzen in Frage kommen können. Will man aber zum Rösten leicht schmelzender armer toniger Eisenerze, deren Sintertemperatur nur sehr wenig über derjenigen zur Austreibung der Kohlensäure aus dem in den Erzen enthaltenen Calciumcarbonat liegt, einen Schachtofen benutzen, der, wie üblich, mit Streufeuer betrieben wird, so muß man erwarten, daß die Beschickung zusammenbackt und zusammenschmilzt mit der Folge, daß sich große Sinterklumpen und Schlackenmassen bilden, die den Betrieb des Ofens hemmen, ja sogar unmöglich machen. Aus diesen Gründen mußte damit gerechnet werden, daß mit dem gewöhnlichen Schachtofen bei Beheizung mit Streufeuer das Rösten leicht schmelzender Erze undurchführbar sei.
  • Unter Überwindung dieses Vorurteils wurde gefunden, daß das Rösten armer toniger Erze in einem Schachtofen mit Streufeuer unter Ausnutzung dessen überlegener Wirtschaftlichkeit gegenüber dem Drehofen hinsichtlich der Baukosten, der Leistung und des Brennstoffverbrauchs durchaus möglich ist. Erfindungsgemäß wird das Roherz vor der Aufgabe in den Röstofen durch Brechen, Sieben und Ziegeln auf eine möglichst gleichmäßige, nicht zu große Korngröße gebracht und dann im Schachtofen mit Streufeuer von gasreicher Kohle, z. B. Saarkohle, vorzugsweise unter Zusatz von leicht verbrennlichen Stoffen, wie Braunkohle, Holzabfällen u. dgl., geröstet. Versuche haben ergeben, daß man durch das Brechen des Roherzes gleichzeitig eine hohe Durchsatzleistung des Röstofens erzielt und das Brechen und Stückigmachen vor der Verhüttung im Hochofen erspart. Das gleichmäßig gekörnte Röstgut, das man zweckmäßig vor der Verhüttung durchsiebt, um den Staub bei der Verarbeitung des Feinerzes zuzusetzen, ist gut reduzierbar und ergibt im Hochofen einen verhältnismäßig geringen Koksverbrauch und eine hohe Durchsatzleistung.
  • Das beim Brechen der Erze entfallende Feinerz, dessen Menge bei den meist sehr mulmigen und weichen armen Toneisensteinen erheblich ist, kann auf dem Sinterband oder im Drehofen stückig gemacht werden. Diese Verfahren sind aber unwirtschaftlich. Zweckmäßig wird das Feinerz gleichfalls geziegelt und in Form von Preßlingen von gleicher Korngröße wie das Stückerz aufgegeben. Zur Ziegelung kann man Strangpressen, Walzenpressen u. dgl. verwenden. Im Gegensatz zu anderen Feinerzen und Rückständen, wie Rohspat, Kiesabbränden, Gichtstaub u. dgl., benötigt man hierbei kein Bindemittel, da das Feinerz infolge seines Tongehaltes genügend bildsam ist. Man kann deshalb auch im Schachtofen eine Beschickung durchsetzen, die große Mengen Erzziegel enthält, z. B. eine Mischung aus gleichen Teilen Stückerz und Erzziegeln, denn die mechanische Festigkeit der Erzziegel ist recht hoch. Auch ist das Röstgut von Doggererzziegeln ebenso fest wie die gerösteten Erzstücke.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, das Rösten von Spateisensteinen dadurch zu erleichtern, daß sie zunächst vermahlen und hierauf durch Pressen zu Ziegeln verformt werden, um alsdann in den Schachtofen aufgegeben zu werden. Hierzu benötigt man aber ein Bindemittel (Sulfidlauge u. dgl.). Das Verfahren hat aus diesem Grunde hohe Betriebskosten und wird nur benutzt, um Feinspat zu verarbeiten. Im Gegensatz zu Spateisensteinen wird bei der Ziegelung armer toniger Erze kein Bindemittel benötigt, und man kommt mit einem wesentlich geringeren Kraftverbrauch aus. Im übrigen sind Spateisensteine verhältnismäßig reine Erze mit geringen Gehalten an kieseliger oder kalkiger Gangart, weshalb es auch beim Rösten von Spateisensteinen bisher weder üblich noch erforderlich war, das Erz vor dem Rösten auf einheitliche Korngröße zu brechen.
  • Abgesehen davon hat es sich gezeigt, daß die Bildung großer Schmelzklumpen auch bei gleichmäßiger Körnung des Roherzes nicht sicher vermieden werden kann, wenn man als Brennstoff, wie üblich, Feinkoks oder Anthrazitkohle verwendet. Gemäß vorliegender Erfindung ist gefunden worden, daß gasreiche Kohle, z. B. Saarkohle oder oberschlesische Kohle, ein gleichmäßiges mildes Feuer liefert, das nicht zur Schmelzung des Gutes führt und trotz der verhältnismäßig niedrigen Temperatur im Ofen nicht erlischt. Es empfiehlt sich, die Ausbreitung des Feuers durch Zusatz von leicht verbrennlichen Stoffen, wie Braunkohle, Brikettstaub, Olabfällen und Holzabfällen, zu unterstützen.
  • Wohl hat man auch schon früher zum Rösten von Spateisensteinen bituminöse Kohle benutzt. Diese Maßnahme wurde aber nicht etwa deshalb angewendet, weil derartige Erze nur mit bituminöser Kohle geröstet werden könnten, sondern weil eine derartige Kohle billiger zu erhalten war als Koks. Auch nimmt der Spateisenstein beim Rösten die Teernebel nicht auf, so daß der Brennstoffverbrauch verhältnismäßig hoch ist.
  • Es war danach nicht vorauszusehen, Idaß man im Schachtofen gasreiche junge Steinkohle, die stark, zur Rußbildung neigt, mit guter Wärmeausnutzung verwenden könnte. Man hätte einen hohen Kohlenverbrauch und eine starke Verqualmung der Gicht erwarten müssen. Versuche zeigten aber, daß der aus dem Ofen entweichende Wasserdampf nur ganz leicht gelb gefärbt ist und Teer und Ruß von den Erzstücken festgehalten werden, sobald diese durch die Austreibung von Wasser und Kohlensäure porös geworden sind.
  • Die Erfindung besteht sonach in der Vereinigung zweier bei der Aufbereitung von Spateisensteinen an sich bekannten Maßnahmen, nämlich der Überführung des Erzes in Stücke und Formlinge gleicher Korngröße und der Anwendung von Streufeuer gasreicher Kohle mit der überraschenden Wirkung, daß dadurch das Rösten leicht schmelzender Erze in einem mit Streufeuer beheizten Schachtofen ohne technische Schwierigkeiten und mit wirtschaftlichem Erfolg ermöglicht wird.
  • Bekanntlich wird die Bildung großer Schmelzklumpen in den Röstöfen durch dauernde gleichmäßige Austragung des Röstgutes vermindert. Es empfiehlt sich deshalb besonders bei leicht schmelzenden Erzen, die Schachtöfen mit mechanischer Austragung zu versehen. Um auf jeden Fall Störungen im Ofengang zu vermeiden, versieht man die Ofen zweckmäßig mit einer Austragung, die es ermöglicht, große Schmelzstücke aus dem Ofen zu entfernen, ohne den Ofengang zu stören. Man verwendet hierzu in an sich bekannter Weise unter den Ofen angebrachte bewegliche Tische oder Roste. Als zweckmäßig hat sich auch der Einbau we@itgestellter Brechwalzen erwiesen. Die Stacheln oder Rippen der Walzen zerbrechen die Schmelzstücke und tragen das Röstgut gleichmäßig aus.
  • Das beschriebene Verfahren hat sich bei der Röstung armer süddeutscher Doggererze bestens bewährt. Wenn man diese Erze nach diesem Verfahren behandelt, benötigt man nur 21j2 bis höchsten 23%4 kg Saarkohle je loo kg feuchtes Erz. Man setzt dabei zweckmäßig etwa o,25 kg Sägespäne zu. Der Ofendurchsatz beträgt 12 t/m2 Ofenquerschnitt in 24 Stunden. Die Höhe der Beschickung beträgt etwa 7 m, der Winddruck unter der Austragev orrichtung höchstens 2o cm WS, so daß der Stromverbrauch für den Ofenbetrieb verhältnismäßig gering ist. Das Erz war hierbei auf eine Körnung von 15 bis 6o mm vorgebrochen, das Feinerz war ohne Zusatz von Bindemitteln in einer gewöhnlichen Eierbrikettpresse verarbeitet worden. Das Verfahren ist somit allen bekannten Verfahren hinsichtlich des Brennstoffverbrauches, der Stromkosten und der Anlagekosten wesentlich überlegen und somit für die Verarbeitung der südbadischen Doggererze von großer wirtschaftlicher Bedeutung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Rösten leicht schmelzender toniger, eisenarmer, aber schwefel-, Phosphor- und kieselsäurereicher Erze im Schachtofen, die nach dem Rösten im Hochofen mit saurer Schlackenführung auf schwefelreiches Roheisen verhüttet werden, welches nach dem Abstich außerhalb des Hochofens durch Soda oder sodahaltige Massen entschwef elt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Roherz vor der Aufgabe in den Röstöfen durch Brechen, Sieben und Ziegeln des Siebdurchfalls auf eine möglichst gleichmäßige, nicht zu große Korngröße gebracht und dann im Schachtofen dem Streufeuer von gasreicher Kohle, z. B. Saarkohle, vorzugsweise unter Zusatz von leicht verbrennlichen Stoffen, wie Braunkohle, Holzabfällen u. dgl., ausgesetzt wird.
DER96569D 1936-06-17 1936-06-17 Verfahren zum Roesten leicht schmelzender toniger, eisenarmer, aber schwefel-, phosphor- und kieselsaeurereicher Erze Expired DE673876C (de)

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