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Kammerofen zur Erzeugung von Gas und Koks Es liegt bereits eine größere
Anzahl von Bauarten für Kammeröfen zur Erzeugung von Gas und Koks vor, bei denen
:die Abführung der Destillationsgase ;aus der Kammer nicht oder nicht ausschließlich
durch .den oberhalb der Beschickung frei bleibenden sog. Gagsammelraum erfolgt,
sondern in der Ofendecke selbst ein sich im wesentlichen über die ganze Kammerlänge
erstreckender, durch eine Reihe über die Kammerlänge verteilter öffnungen mit dem
oberen Gasisammelraum in Verbindung stehender Kanal vorgesehen ist. Bei denjenigen
Ofen, bei denen der Brennstoff durch mehrere (beispielsweise 4 oder 5) Fülllöcher
von einem auf der Ofendecke verfahrbaren Wageur. aus eingeschüttet wird, bereitet
die Unterbringung dieses Kanals Schwierigkeiten, weil zwischen den Füllöchern einerseits
und den Schaulöchern für die einzelnen Züge der zwischen den Destillationskammern
liegenden Heizkammern anderseits für den Deckenkanal. wenig Platz verbleibt. Man
hat diesen Kanal z. B., wenn man ihn in ) der Mittelebene der Kammer anordnete,
tun die Füllöcher herumgeführt, oder man hat entweder nur die Füllöcher oder aber
sowohl die Füllöcher als auch den Deckenkanal aus der Mittelebene der Kammer seitlich
herausgerückt. Diese Lösungen bringen aber sämtliche gewisse Übelstände mit sich,
die in erhöhten Widerständen für das durch den Deckenkanal abzuziehende Destillatioüsgas
und einer Schwächung der durch den Kohlenfüllwagen befahrenen Ofendecke bestehern.
und durch die Bauart gemäß der Erfindung behoben werden sollen. Bei einem Gas.abs
augerohr, das allerdings nicht in der Ofendecke, sondern oberhalb derselben verlief,
hat man schon die senkrechte Verbindungsöffnung zwischen dem Absaugrohr und dem
oberen Gas Sammnelraum zum Einfüllen der Kohle benutzt, wobei durch einen eingehängten
Trichter die Verschmutzung des Absaug@erohres durch die eingeschüttete Kohle vermieden
wurde.
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Von dieser Verkleidung der Einfüllöffnungen durch Einhängen von Trichtern
während der Beschickung ausgehend, besteht das Wesen des Kammerofens gemäß der Erfindung
darin, daß der Deckenkanal durch die Füllöcher hindurchgeht und außerdem durch die
ebenfalls in der Mittelebene der Kammer liegenden Nadelöffnungen. Die Nadelöffnungen
sind bekanntlich senkrechte, in der Ofendeckeangeordnete Kanäle, die zur Erzeugung
entsprechender senkrechter, in den oberen Gassammelraum mündender Hohlräruxne im
Kammerinhalt dienern. Da nun der Querschnitt der Nadelöffnungen erheblich kleiner
ist als der der Füllöcher, so muß, um ein. gleichmäßiges Aufsteigen des Destillationsgases
durch sämtliche Verbindungsöffnungen in den Deckenkanal zu gewährleisten, nach beendeter
Beschickung der Querschnitt der Füllöcher erheblich vermindert werden. Dies geschieht
durch
Schiebersteine, die nur eine entsprechend kleinere öffnung frei lassen und vorzugsweise
eine mittlere kreisförmige öffnung besitzen, die etwa der Größe der Sammelkanäle
entspricht; in diesem Falle kann auch, wie ran sich bekannt, in der Achse des Füllloches
eine Stange, ein Dorn oder ein ähnliches zur Bildung eines senkrechten Hohlraumes
im Kammerinhalt dienendes Werkzeug eingeführt werden.
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Neben dem Vorteil, daß so die Schädlichkeit des großen Querschnitts
der Füllöcher für die gleichmäßige Abfuhr der Gase aus dem Gassammelraum in den
Deckenkanal vermieden, wird, besteht ,der Vorteil der neuen Anordnung noch darin,
,daß die Zahl der V.erbindungsöffnungen zwischen dem Deckenkanal und .dem oberen
Gassammelraum erheblich vermehrt ist, so daß die Destillationsgase in den Deckenkanal
eintreten können, ohne ein größeres Stück an den. heißen Kammenvänden vorbeistreichen
zu müssen.
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Eine weitere Neuerung betrifft die Ausgestaltung des Ofens b kn Vorhandensein
eines Druckausgleichskanals, der an dem der Gasvorlageentgegengesetzten Kammerende
an die oberen Gassammelräume angeschlossen ist. Gemäß der weiteren. Erfindung ist
dieser Druckausgleichskanal ,absperrbar nicht nur an die oberen Gassammelräume,
sondern auch an die Deckenkanäle angeschlossen. Dadurch wird die Verwendungsmöglichkeit
des Dr-uckausgleichskanals erhöht. Das Wesen des Druckausgleichskanals besteht bekanntlich
darin, daß ein Teil der in den jungen Kammern entbundenen Gase nicht ;unmittelbar
in die Gasvorlage strömt, sondern zunächst in,den Druckausgleichskanal gelangt,
wo er beliebig weit heruntergekühlt -werden kann, rund durch Kammern, die sich bereits
in einem fortgeschrittenen Garun,gszustande befinden, in die Gasvorlage strömt.
Der Anschluß des Deckenkanals an den Druckausgleichskanal gestattet einerseits ein
möglichst schnelles Abziehen; der Gase aus den jungen Kammern in den Diuckausgleichskanal,
anderseits ergibt sich die Möglichkeit, .die aus dem Druckausgleichskanal in die
Gasvorlage strömenden Gase zu beliebigen Anteilen- entweder durch die Dekkenkanäle
oder die oberen Gassammelräume zu führen.
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In den Abbildungen ist in beispielsweiser Ausführungsform die Ofendecke
eines Kammerofens gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. r einen senkrechten
Schnitt in der Kammerlängsrichtung, Fig. z senkrechte Schnitte in der Längsrichtung
der Batterie entsprechend A-A, B-B, C-C, Fig. 3 eine Aufsicht auf die Ofendecke.
Zwischen den _ Heizwänden a liegen die durch Türen b abgeschlossenen Ofenkammern
c. In der Mittelebene der Kammern liegt in der Ofendecke der Kanald, der durch die
Füllöchere und die zum Nadeln dienenden senkrechten Kanäle f hindurchgeht. Der Kanal
d mündet in das zur Vorlage g führende Steigrohrh und ist .an einem Ende durch eine
Tür i gasdicht verschlossen. In .die Füllöcher e wird beim Einschütten der Kohle
ein. Trichter h eingehängt, der bis unter den Deckenkanal. reicht und das Hineinfallen
der Kohle in. den. Deckexikanal verhindert. Nach dem Füllen der Kammer werden, die
Trichter h entfernt und die Schiebersteine in über den unteren Teil
der Füllöcher geschoben; die Steinen haben in der Mitte eine Offnung von kreisförmigem
Querschnitt, durch die ebenfalls eine Verbindung zwischen Gassammelraum und Deckenkanal
hergestellt wird. Auch kann. durch ein mittleres Loch der Fülllochdeckel ebenfalls
eine Stange oder ein ähnliches Organ zur Bildung senkrechter Hohlräume in den Kammerinhalt
eingeführt werden. Die unterhalb des Steigrohres lt liegende öfnnung zwischen Deckenkanal
und oberem G.assammelraum kann. durch einen Schieber n ganz .abgedeckt werden. o
sind die Gleise für den Füllwagen, p ist ein Kanal, durch den die oberen Gassammelräume
aller Kammern an dem der Gasvorlage entgegengesetzten Ende .an einen Druckausgleichs:
kanal g angeschlossen werden können. Ein solcher Druckausgleich ist beim Nadeln
der Koksöfen besonders wichtig, da durch das gleichzeitige Abziehen der Innen- und
Außengase im ersten Teil der Garungszeit besonders hohe Überdrücke im Gassammelraum
entstehen können, die durch ein teilweises Abziehen der Gase in. benachbarte, in
einem späteren Garungsz@ustande befindliche Kammern durch den Druckausgleichskanal
g behoben werden. Damit aber insbesondere die Innengase, ,auch wenn sie durch den
Druckausgleichskanal durch eine andere Kammer in die Vorlage gelangen., nicht überhitzt
werden, sind in. dem Druckausgleichskanal Düsen v zum Einspritzen von. Kühlflüssigkeiten,
z. B. Anmnioniakwasser, vorgesehen. Der Kanal q kann durch Schiebersteine s von
den oberen Gassammehäumen, durch Steine t von den Deckenkanälen ,abgesperrt werden.
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Der Deckenkanal d ist in vollem Querschnitt bis an die auf der Seite
der Hauptvorlage liegende Außenwand durchgeführt und hier durch die Reinigungstür
i abgeschlossen. Durch die hier vorgesehene öffnung kann eine mit einem Besen oder
Schaber versehene Stange in den Deckenkanal eingeführt werden, z. B. von der Ausdrückmaschine
her, um den Kanal. zu säubern.