DE67194C - Vorrichtung zur Aufstellung von Feldstaffeleien und Stativen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42: Instrumente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom ao. August 1892 ab.

Bisher waren die Beine der Feldstaffeleien mit einfachen eisernen Spitzen oder dergleichen versehen, welche zum Zwecke des Feststeilens der Staffelei auf freiem Felde u. s. w. in den Boden gesteckt wurden. Dies mochte bei ebenem Gelände oder entsprechend festem Boden für genannten Zweck wohl nothdürftig genügen, bei lockerem und bei zu hartem oder sehr unebenem Boden dagegen, oder wenn die Staffelei, um störende Lichtreflexe auf den Malgrund zu verhindern, eine nach vorn geneigte Stellung einnehmen sollte, konnte die Staffelei mit Hülfe dieser Spitzen kaum so am Boden befestigt werden, dafs nicht schon ein geringer Druck oder Windstofs genügte, sie sammt dem Bilde umzuwerfen u. s. w.

Vorliegende Erfindung hat nun den Zweck, diese Uebelstände zu beseitigen und eine Vorrichtung zu schaffen, mittelst welcher Feldstaffeleien u. dergl. ohne Rücksicht auf die Beschaffenheit des Bodens in jeder Stellung fest und sicher befestigt werden können.

Die Zeichnung zeigt verschiedene Ausführungsformen der Vorrichtung. Die in Fig. 1 in Vorderansicht mit theilweisem Schnitt und in Fig. 2 in Seitenansicht dargestellte besteht aus einem Bolzen a, der an einem mit dem Staffeleibein b durch Einschrauben oder dergleichen verbundenen Stift c drehbar gelagert ist. In diesem Bolzen ist ein spitzer Eisenstift d verschiebbar und mittelst einer Klemmschraube e feststellbar angeordnet, welcher bei Nichtgebrauch durch die Oesef und die Schraube e an das Staffeleibein gehalten wird. Zur Befestigung der Beine am Boden lockert man zunächst deren Schrauben e und zieht hierauf die Stifte d aus den Oesen f\ alsdann bringt man die Staffelei in die gewünschte Stellung und treibt die Stifte d mit einem Stein oder dergleichen schräg zu den Staffeleibeinen entsprechend weit in das Erdreich, Fig. 3, worauf man die Schrauben e wieder anzieht. Damit ist nun die Staffelei so fest mit dem Boden verankert, dafs sie auch einem gröfseren Luftdruck u. s. w. Widerstand zu leisten im Stande ist, ganz gleich, wie auch der Boden beschaffen sein mag.

Zur Loslösung der Staffelei braucht man nur deren Beine nächst den Bolzen α zu fassen, worauf man sie leicht aus dem Boden ziehen kann. Nach Lockerung der Schrauben e kann man die Stifte d durch die Oesen F wieder in ihre Ruhelage schieben und hier feststellen.

Bei der Construction Fig. 4 ist der Bodenstift d mit dem Lagerstift c des Stativbeines durch einen mit Flügelmutter e¹ versehenen Bolzen a¹ gelenkig verbunden. Dieser Stift d, welcher durch die Mutter e¹ ebenfalls in jeder Schräglage festgehalten und so in den Boden eingetrieben werden kann, wird bei Nichtgebrauch an das Bein in die punktirte Stellung aufgeklappt und hier durch e¹ festgehalten.

Die Fig. 5 (Horizontalschnitt) und Fig. 6 (Verticalschnitt) zeigen eine Befestigungsvorrichtung, bei welcher über das Stativbein eine Zwinge h und durch beide als Verbindung der mit dem verschiebbaren Stift d und einer Mutter e^l versehene Bolzen α geschoben ist. Das Stift-

lager d¹ des Bolzens ist nebst diesem selbst in der Zwinge h drehbar gelagert, so dafs auch hier der Stift d in jede beliebige Winkelstellung gebracht und hierin durch Anziehen der Schraube e¹ festgestellt werden kann, da hierbei der Stift d an die Zwinge geprefst wird. Bezüglich der Verankerung dieser Vorrichtung im Boden und ihrer Haltung in der Ruhelage gilt hier das bereits zur ersten Construction Gesagte.

Diese Vorrichtungen können entweder gleich fest an den Stativ- u. s. w. Beinen angebracht sein oder aber auch so ausgeführt werden, dafs sie ohne viel Umstände daran erforderlichenfalls leicht angelegt und abgenommen werden können.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zur Aufstellung von Feldstaffeleien, Stativen u. dergl., gekennzeichnet durch die Anordnung eines beweglichen, mittelst Bolzens oder dergleichen an den Stativbeinen angebrachten Stiftes (d), welcher zur Befestigung derselben in den Boden eingetrieben wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.