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DE670186C - Verfahren zur Herstellung von bleifreiem Zinkoxydpigment aus blei- und zinkhaltigen Huettenprodukten und Erzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von bleifreiem Zinkoxydpigment aus blei- und zinkhaltigen Huettenprodukten und Erzen

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Publication number
DE670186C
DE670186C DEP71577D DEP0071577D DE670186C DE 670186 C DE670186 C DE 670186C DE P71577 D DEP71577 D DE P71577D DE P0071577 D DEP0071577 D DE P0071577D DE 670186 C DE670186 C DE 670186C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
zinc
lead
furnace
zinc oxide
stage
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP71577D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Polensky & Zoellner
Original Assignee
Polensky & Zoellner
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Polensky & Zoellner filed Critical Polensky & Zoellner
Priority to DEP71577D priority Critical patent/DE670186C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE670186C publication Critical patent/DE670186C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G9/00Compounds of zinc
    • C01G9/02Oxides; Hydroxides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung: von bleifreiem Zinkoxydpigment aus Blei- und zinkhaltigen Hüttenprodukten und Erzen Die Herstellung voll Zinkweiß erfolgt in Deutschland praktisch ausschließlich auf dem Weg über Alt- und Hartzink, welches in Form voll Abfällen ein vergleichsweise billiges Rohmaterial darstellt, das durch Schmelzen in Muffeln und Überführung der Zinkdämpfe in Zinkoxyd aufgearbeitet wird. Dagegen ist es bisher nicht gelungen, die in Deutschland vorkommenden bleihaltigen Zinkerze unmittelbar, d. 1i. ohne den Umweg über das feste Metall, zu Zinkweiß zu verarbeiten. Man hat zwar schon vorgeschlagen, die aus derartigen bleihaltigen Zinkerzen gewonnenen Wälzoxyde durch schwefelnde Behandlung in Mischungen aus Bleisulfid und Zinkoxyd iiberzuführen und diese einer mechanischen, insbesondere Flotationsaufbereitung zu unterwerfen und dann das erhaltene bleiarmeZinkoxydaufZinkweiß weiterzuverarbeiten. Dieses Verfahren ist durch die Notwendigkeit der mechanischen Aufbereitung umständlich und für gewisse bleiärmere Erze bzw. Wälzzinkoxvde unwirtschaftlich. Es hat sich- nun ge= zeigt, daß man in einem fortlaufenden Verfahren unter Vermeidung der mechanischen Aufbereitungsstufe unmittelbar vom bleihaltigen Wälzzinkoxyd zum verkaufsfertigen Zinkweiß gelangen kann, wenn man in erster Stufe die bleihaltigen Wälzzinkoxyde in Mischung mit. Schwermetallsulfiden, vorzugsweise mit in gbesolictere der feinkörnigen Flotationszinkblende, be-i Temperaturen oberhalb der Verflüchtigungstemperatur des Bleisulfids entgleit und entschwefelt, sodann in unmittelbar anschließender zweiter Stufe bei entsprechend höherer Temperatur klinkert und schließlich in dritter Stufe das entbleite, entschwefelte und geklinkerte Zinkoxyd gegebenenfalls in an sich bekannter Weise durch zunächst reduzierende Behandlulig und darauf folgende Verbrennung der Zinkdämpfe in Zinkweiß überführt. Voraussetzung für ein derartiges kombiniertes Verfahren ist die Einhaltung der für die einzelnen Verfahrensstufen erforderlichen Zusammensetzungen der Ofenatmosphäre.
  • Erfindungsgemäß werden die genannten Teilstufen sowohl hinsichtlich der erforderlichen Temperaturen als auch der Umsatzzeitell örtlich oder zeitlich aufeinanderfolgend in einem einzigen Ofenaggregat durchgeführt, wobei für die jeweils erforderlichen Temperaturen und Gaszusammensetzungen Sorge zu tragen ist. So erfordert die erste Stufe des Entbleiens und Entschwefelns die- niedrigste "Temperatur (ungefähr 90o°) und eine neutrale bis schwach reduzierende Atmosphäre, die zweite Stufe des völligen Entbleiens und Iilinkerns eine höhere Temperatur (ungefähr 10000 und darüber) und statt der reduzierenden eine oxydierende Atmosphäre; die dritte Stufe, die Reduktion des Sinteroxyds und Verflüchtigung des Zinkmetalls, erfordert die höchsten Temperaturen (bis zu 130o°) und die Schaffung einer ausgesprochen reduzierenden Atmosphäre. Die angegebenen Temperaturen schwanken natürlich je nach Zusammensetzung der Ausgangsstoffe bzw. Zuschläge. Aus dem überraschenden Umstand, daß für die gesamten genannten Teilstufen praktisch die gleichen Umsatzzeiten, bezogen auf die gleichen Durchgangsmengen, benötigt werden, ergibt sich die Möglichkeit, die Teilstufen beispielsweise in einem einzigen Drehrohrofen kontinuierlich durchzuführen, so daß also die Ausgangsmischung am einen Ende eingetragen und der völlig entbleite, entschwefelte und entzinkte Rückstand am anderen Ende ausgetragen wird. Der notwendige Temheraturanstieg von der ersten bis zur letzten Stufe läßt sich, beispielsweise durch entsprechende Flammenführung, ohne weiteres verwirklichen. Da ferner in den einzelnen Stufen die Gase mit den sich verflüchtigenden Stoffen gesondert abgeführt werden müssen, lassen sich auch die Bedingungen der neutralen bzw. oxydierenden oder reduzierenden Atmosphäre einhalten. Für kleinere Leistungen ist es wirtschaftlicher, die Teilstufen zeitlich nacheinander im nämlichen Ofen durchzuführen, wozu sich beispielsweise ein Drehflammherdofen eignet. In diesem Falle wird man die Ausgangsmischung aus bleihaltigem Wälzzinkoxyd und Zinksulfid zunächst bei der erforderlichen Temperatur und Ofenatmosphäre entbleien und ents,dhwefetn, dann ohne Entleeren des Ofens, also unter Ausnutzung der fühlbaren Wärme des Ofeninhalts, unmittelbar anschließend bei der entsprechend höheren Temperatur und bei oxydierender Atmosphäre in zweiter Stufe klinkern, wo-1-auf, ebenfalls wieder ohne Entleeren des Ofens, lediglich nach Zugabe des erforderlichen Reduktionsmittels, bei noch höherer Temperatur die Reduktion der Klinker und Verpflüchtigung des Zinkmetalls in dritter Stufe folgt. Durch geeignete Umschaltung der Gasabsaugung lassen sich die in den einzelnen Teilstufen gebildeten flüchtigen Bestandteile (Bleisulfid in der ersten Stufe, etwaiges Restbleisulfid und etwas Zinkoxyd in der zweiten Stufe und Zinkdampf in der dritten Stufe) nach gesonderten Räumen (Filter- bzw. Verbrennungskammern) leiten.
  • Gleichgültig, ob man auf die eine oder andere Weise arbeitet, erzielt man in jedem Falle eine erhebliche Ersparnis an Wärme und gegenüber den bisher vorgeschlagenen Verfahren eine wesentliche Vereinfachung der Betriebsführung und Verbilligung der Anlage, so daß die Gestehungskosten für das. Zinkweilä außerordentlich herabgesetzt werden und umgekehrt die Verhüttung von bisher als unbrauchbar erachteten einheimischen bleihaltigen Zinkerzen lohnend wird. Natürlich können auch andere blei- und zinkhaltige Materialien, wie z. B. Flugstaub u. dgl. Hüttenprodukte, mit dein kombinierten Verfahren auf Zinkoxydpigment verarbeitet werden. Als Schwermetallsulfid, an Stelle des Zinksulfids, kann vorteilhaft Schwefelkies (Fe S=) verwendet werden.
  • Die Verwendung von Flotationszinkblende als Schweflungsmittel in der ersten Verfahrensstufe ist vorteilhaft wegen der Feinkörnigkeit dieses Materials sowie eines Gehalts an von der Flotation herrührenden reduzierenden Stoffen und weil der ZinkgChalt zollwertig dem Endpunkt zugute kommt. Beispiel i Zur Durchführung des kombinierten Verfahrens in kontinuierlichem Betrieb eignet sich die in Fig. i schematisch dargestellte Einrichtung. Das mit Schwermetallsulfiden, insbesondere Flotationszinkblende, gemischte Ausgangsmaterial, beispielsweise Wälzzinkoxyd, wird dem schräg gelagerten Drehofen i vermittels der mit einer Gasschleuse versehenen Aufgabevorrichtung a am oberen Stirnende zugeführt. Am unteren Stirnende mündet die Heizvorrichtung 3. Dieser wird das vorzugsweise gasförmige Heizmittel durch Rohrleitung 4. und die Verbrennungsluft durch Rohrleitung 5 zugeführt. Von der Gaszuführungsleitung ¢ zweigt vor der Brennermündung eine Zweigleitung 6 ab, «-elche sich längs des Ofenmantels erstreckt und Abzweigungen und regelbar einstellbare Zweigleitungen über die gesamte Ofenlänge aufweist, von denen jedoch nur drei gezeichnet sind. In gleicher Weise ist von der Luftzuleitung 5 eine Zweigleitung 7 längs des Ofenmantels abgezweigt mit über die Ofenlänge verteilten"ebenfalls @einstellbaren Zweigstutzen, von denen ebenfalls nur drei gezeichnet sind. Es ist klar, daß diese Zweigleitungen 6 und 7 mit dem Ofen umlaufen und daß noch weitere derartige Längsleitungen über dem Ofenmantel angebracht sein können. Längs des Ofenmantels sind ferner Gasabsaugstutzen verteilt, welche ins Innere des Ofens hineinragen, um den Austritt von festem Ofengut beim Drehen zu verhindern. Die Gas- bzw. Luftzuleitungen und Gasaustrittsstutzen sind nun derart in der Förderrichtung des Ofens verteilt, daß entsprechend den örtlich aufeinanderfolgenden Teilstufen drei Räume geschaffen werden, in denen die gewünschte Einstellung von Gasatmosphäre und Temperatur sich ermöglichen läßt. So dienen die Gasabzugslgitungen 8 und 9 zur Abführung des während der ersten und zu Beginn der zweiten Teilstufe verdampfenden Bleisulfids, die Gasabzüge io und i i zur Abführung der in der zweiten und zu Beginn der dritten Stufe gebildeten unreinen Zinkoxyddämpfe, während der Gasabzug 12 zur Ableitung der in der dritten Teilstufe gebildeten zink- 'bzw. zinkoxydhaltigen Gase dient. Letztere werden in bekannter Weise einer Nachverbrennungshammer 13 zugeführt, in welcher durch Rohrleitung 14 Sekundärluft zwecks Verbrennung des metallischen Zinks zugeführt wird. Das gebildete Zinkoxydpigment wird teils durch den Bodenaustrag 15 aus der Kammer entfernt, teils strömt es mit den Rauchgasen durch Leitung 16 zu der kombinierten Kühl-und Filtereinrichtung 17. Die Gasabzugsleitungen 8 und 9 führen zu einem Kühl- und Filtersystem 18, in welchem das verflüchtigte Bleisulfid gesammelt wird. Die Gasabzugsleitungen io und ii führen zu einem Kühl-und Filtersystem ig, in welchem unreines Zinkoxyd gesammelt wird. Das reinste Zinkoxydpigment wird in dem Kühl- und FiltersYstem 17 gewonnen.
  • Der Austrag des entzinkten Rückstandes erfolgt am unteren Ende des Drehofens durch die mitumfaufenden Sdh:leusen 20, weldhe in beliebiger Zahl über den Umfang verteilt sein können. Um die für die dritte Teilstufe des Verfahrens unbedingt erforderliche stark reduzierende Atmosphäre zu schaffen, kann man auch wahlweise vermittels der Schleuse 21 im unteren Teil des Ofens ein festes Reduktionsmittel der Ofenmischung beimischen. Hierzu eignet sich am besten abgesiebter Stückkoks von etwa der gleichen Korngröße, wie sie das Ofengut aufweist.
  • Die Einstellung der Heizvorrichtung und der Gas- bzw. Luftzuführung.szweigleitungen muß derart erfolgen, daß in der Entbleiungszone am oberen Ende des Ofens eine Temperatur von etwa 90o bis 95o° und eine neutrale oder höchstens schwach reduzierende Atmosphäre herrscht. Zweckmäßig liegt der Sauerstoffgehalt der Abgase in dieser Zone unter o,6 Volumenprozent und beträgt vorteilhaft o, i bis o,-2 % bei entsprechenden Gehalten an CO. -1- CO. In der darauffolgenden Klinkerungszonewerden die Gas- und Luftdüsen so eingestellt, daß eine Temperatur von etwa 100o° und darüber sowie eine oxydierende Atmosphäre herrscht. In der Reduktionszone ist für eine Temperatur von etwa 1250° und eine stark reduzierende Atmosphäre zu sorgen. Der Durchgang des Materials durch den Ofen erfordert je nach Zusammensetzung und Aufgabemenge etwa 13/4 bis 2 Stunden.
  • Der Durchsatz bei einem .Io m langen Drehrohrofen mit einem lichten Durchmesser von 2,5 m und 1,5 % Neigung beträgt in etwa 2 Stunden 5000 kg bleihaltiges ungeklinkertes Zinkoxyd mit der im stöchiometrischen Verhältnis zum Bleioxydgehalt erforderlichen Flotationszinkblende. Die Ausgangsmischung setzte sich wie folgt zusammen: 5ooo kg eines Zinkoxyds mit 74,68 % Zn O (entsprechend etwa 6o % Zn), 12,92 °/o Pb 0 (entsprechend etwa 12 % Pb), 1,5o °/o Pb S 04 (entsprechend etwa i °1a Pb), das durch die reduzierende Flamme reduziert und verflüchtigt wird, i o,go % Ca O, Mg O, Si 02, Al. 03, Spuren Ag und C und in oberschles. Wälzzinkoxyd bis zu i % C.d O, das ebenfalls als Cd S mit dem Pb S verflüchtigt wird, und 400 kg (entsprechend etwa 8,o °/o vom Einsatz) einer Flotationszinkblende mit 89,42 % Zn S (insbesondere 6o % Zn) und 1o,58 Gangart.
  • Das Endprodukt, nämlich das durch Verbrennen gewonnene Zinkoxydpigment, betrug 3ooo kg (entsprechend einer Ausbeute von etwa 8o °/Q) und enthielt über 99,o °/o Zn O und weniger als 0,4 °/o Pb O. Es entsprach auch in physikalischer Hinsicht den Anforderungen an ein hochwertiges Zinkoxydpigment. Der Brennstoffverbrauch für die obengenannten 5400 kg Ausgangsbeschickung betrug rund 850o cbm Generatorgas mit 1300 WE und etwa i3oo kg Stückkoks oder bei Erhöhung der reduzierenden Generatorgasmenge mit entsprechend weniger Stückkoks.
  • Die Art des Ofenfutters richtet sich danach, ob das Ofengut sauer oder basisch ist. Bei Verwendung beispielsweise eines blei-und zinkoxydhaltigen Wälzoxyds oberschlesischer Herkunft eignet sich ein Futter aus neutraler Schamotte. Das genannte Wälzoxyd wird in Mischung mit etwa io °i, staubförmiger Flotationszinkblende in den Ofen geschickt, wobei sich der Zusatz an Zinksulfid nach dem Bleioxydgehalt des zu entbleienden Oxydgemisches richtet.
  • An Stelle des beschriebenen Drehrohrofens kann auch ein anderer, mit ununterbrochener Gutförderung ausgerüsteter Ofen von hinreichender Förderlänge verwendet werden, der entsprechend den drei Teilstufen in örtlich aufeinanderfolgende Reaktionsräume unterteilt ist, die mit gesonderten Zu- und Abführungen für oxydierende bzw. reduzierende Gase oder Feststoffe versehen sind. So eignet sich beispielsweise ein mit wandernder, gasdurchlässiger oder -undurchlässiger Sohle ausgerüsteter Kanalofen mit gerader oder gekrümmter, insbesondere kreisförmiger Ofenachse.
  • Ebenso kann der Ofen aus verschiedenen, jedoch im Wärmeaustausch stehenden Ofentypen zusammengesetzt sein, beispielsweise aus einem Drehofenteil für die erste und zweite Stufe und einem Unmittelbar daran anschließenden Schachtofenteil für die dritte Stufe.
  • Als Heizquelle kann die bekannte Gas-, Öl-oder Staubfeuerung dienen, desgleichen auch die elektrische Beheizung. Beispiel 2 Zur Durchführung des Verfahrens in diskontinuierlichem Betrieb eignet sich beispielsweise die in Fig.2 schematisch angedeutete Einrichtung. Das Blei- und zinkhaltige Ausgangsmaterial in Mischung mit dem Schwermetallsulfid wird dem Herdflammofen i durch eine in dessen Mantel vorgesehene, im Betrieb verschließbare Beschickungsöffnung unter Vermittlung der Aufgabev orrichtung 3 zugeführt. Der Herdflammofen i ist waagerecht und drehbar gelagert. Nach Verschließen der Beschickungsöffnung 2 wird der Ofen vermittels des an seiner einen Stirnfläche zentral angeordneten Brenners 4. beheizt. Der Brenner kann entweder mit gasförmigen oder staubförmigen oder flüssigen Brennstoffen gespeist werden. So kann die Leitung 5 zur Zuführung von Kohlestaub oder Heizöl dienen, die Leitung 6 zur Zuführung von Brenngas und die Leitung 7 zur Zuführung der nötigen Verbrennungsluft, welche auch vorgewärmt sein kann. Durch Einstellung der Flamme läßt sich im Ofen die jeweilige für die betreffende Teilstufe erforderliche Gasatmosphäre herstellen. Es wird mithin zunächst die Einstellung derart gewählt, daß eine neutrale bis schwach reduzierende Atmosphäre im Inneren des Ofens herrscht. Die Temperatur wird auf etwa goo bis 95o° gehalten. Während der Beheizung wird der Ofen in Drehung versetzt. Die Abgase werden durch die andere Stirnfläche des Ofens bei 8 abgezogen und vermittels des Verteilers 9 zunächst der Rohrleitung io und dem Kühl- und Filteraggregat i i zugeführt. Die Abgase setzen sich aus den Rauchgasen und dem in der ersten Verfahrensstufe verflüchtigten Bleisulfid zusammen. Die eigentliche Reaktionszeit für die erste Teilstufe der Entbleiung beträgt ausschließlich einer Anheizzeit von etwa 20 Minuten rund 3%4 Stunden und hängt natürlich von dem Bleigehalt und der Beschaffenheit des Ofengutes ab. Sobald die Verflüchtigung des Bleisulfids im wesentlichen beendet ist, wird unmittelbar anschließend und ohne Unterbrechung der Ofendrehung durch Einstellen des Brenners q. die Temperatur auf etwa iooo° und darüber, je nach den schlackenden Bestandteilen des Ofengutes, erhöht und gleichzeitig die Atmosphäre in eine oxydierende verwandelt. Gleichzeitig werden durch Umschalten des Verteilers 9 die abziehenden Gase der Leitung 12 und dem Kühl- und Filteraggregat 13 zugeführt. Die Abgase enthalten nunmehr außer den V erbrennungsprodukten vor Übergang zur oxydierenden Atmosphäre noch restliches Bleisulfid und sodann unter Umständen geringe Mengen unreines Zinkoxyd. Während dieser zweiten Teilstufe findet im wesentlichen eine Agglomerierung des Ofengutes statt, die je nach Zusammensetzung und auch Temperatur zu einer Frittung, Sinterung oder Klinkerung führt. Die Zeitdauer für diese Teilstufe beträgt etwa 3/4 Stunden. Nach Beendigung der Klinkerung wird durch Einstellung des Brenners q. die Temperatur auf etwa 1300° gesteigert und gleichzeitig eine stark reduzierende Atmosphäre geschaffen. Es findet nunmehr die dritte Teilstufe des Verfahrens statt, nämlich die Reduktion des agglomerierten, insbesondere geklinkerten Zinkoxyds zu Zinkdampf, der bereits im Ofen unter der Einwirkung der vorhandenen Kohlensäure teilweise zu Zinkoxyd verbrennt. Zwecks völliger Überführung in Zinkweiß werden durch Umschaltung des Verteilers 9 die zink- und zinkoxydhaltigen Abgase durch Rohrleitung 14. der Verbrennungskammer 15 zugeleitet, der durch Rohrleitung 16 sekundär Verbrennungsluft zugeführt wird und aus der das niedergeschlagene Zinkoxydpigment unmittelbar durch Stutzen 17 entnommen werden kann, während die in Schwebe verbleibenden Pigmentanteile durch Rohrleitung 18 der kombinierten Kühl- und Filtereinrichtung iy zugeführt werden.
  • Die Schaffung der stark reduzierenden Atmosphäre kann auch in der Weise sichergestellt werden, daß man zu Beginn der dritten Teilstufe abgesiebten Koks durch die Beschickungsöffnung 2 dem Ofengut beimischt und dementsprechend die Gasführung auf vorzugsweise vorgewärmte Luft beschränkt.
  • Die dritte Teilstufe benötigt ebenfalls ungefähr 3/4 bis i Stunde Zeit. Nach Beendigung und völliger Entzinkung wird der glühende Rückstand durch die verschließbare Austragsöffnung 2o entleert, worauf der Ofen zur Durchführung eines neuen Arbeitsganges bereit ist. Die Entleerung wird dadurch erleichtert, daß das Ofenfutter gegen die Austragsöffnung muldenförmig ausgebildet ist und der Austrag sich an der tiefsten Stelle der Mulde befindet.
  • Bei einem Herdflammofen mit etwa 2o cbm Ofenraum betrug eine Beschickung bis zu 5 t, wobei die Zusammensetzung des Ausgangsmaterials derjenigen, wie in Beispiel i angegeben, entsprach. Die gesamte Behandlungsdauer betrug etwa 21/2 bis 3 Stunden. Die Ausbeute und Zusammensetzung des Endprodukts sind praktisch die nämlichen, wie unter Beispiel 1 mitgeteilt; dagegen war der Brennstoffverbrauch um etwa io °%o höher.

Claims (3)

  1. PATI:NTANSPRÜC:I1E: i. Verfahren zur Herstellung von bleifreiem Zinkoxydpigment aus blei- und zinkhaltigen Hüttenprodukten und Erzen, insbesondere Wälzzinkoxyden, dadurch gekennzeichnet, daß die blei- und zinkhaltigen Materialien bei einer die Verflüchtigungstemperatur des Bleisulfids übersteigenden Temperatur, z. B. gao°, in Mischung mit Schwermetallsulfiden, vorzugsweise mit Zinksulfid und insbesondere mit Flotationszinkblende, in neutraler Atmosphäre entbleit, unmittelbar anschließend im nämlichen Ofen oder Ofenaggregat in oxydierender Atmosphäre und bei Temperaturen von iooo° und darüber geklinkert und sodann in dritter Stufe in reduzierender Atmosphäre und bei Temperaturen um 1-25o° in Zinkdampf und durch Verbrennen desselben in Zinkoxydpiginent übergeführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i; dadurch gekennzeichnet, daß ein mit ununterbrochener Gutförderung ausgerüsteter Ofen von hinreichender Förderlänge verwendet wird, der entsprechend den drei Teilstufen in örtlich aufeinanderfolgende Reaktionsräume unterteilt ist, die mit gesonderten Zu- und Abführungen für oxydierende bzw. reduzierende Gase oder Feststoffe versehen sind.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein intermittierend betriebener Ofen mit oder ohne Gutumwälzung verwendet wird, der mit Innenheizung und Zuführungen für oxydierende bzw. reduzierende Gase oder Feststoffe versehen ist und dessen Gasabführung auf den zeitlich aufeinanderfolgenden drei Teilstufen entsprechende Sammelvorrichtungen, z. B. Filter- bzw. Verbrenntingskammern, umschaltbar ist.
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