DE668580C - Verbundkoerper aus vorgeformtem Eisen oder Stahl mit einem einseitigen UEberzug aus einer Eisen-Bor-Legierung - Google Patents
Verbundkoerper aus vorgeformtem Eisen oder Stahl mit einem einseitigen UEberzug aus einer Eisen-Bor-LegierungInfo
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- B32B15/00—Layered products comprising a layer of metal
- B32B15/01—Layered products comprising a layer of metal all layers being exclusively metallic
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Description
Es sind bereits Eisen-Bor-Legierungen für die Herstellung von Gußstücken für Arbeitszylinder
der Brennkraftmaschinen, für Kolben, Pumpen usw. vorgeschlagen worden, welche einen geringen (o,S°/0 und darunter) Kohlenstoffgehalt
enthalten und in der Regel einen Weichstahl darstellen, der sich besonders leicht bearbeiten läßt und große Abschleiffähigkeit,
d. h. geringe Härte besitzt. Andererseits ist es bekannt, Werkstücke, wie Kolben,
die nur an einer Seite einer besonderen Beanspruchung ausgesetzt sind, aus Verbundmetallen herzustellen, deren beanspruchte
Seite aus Hartmetallen, wie Stellit, Chromstahl, Schnelldrehstählen u. ä., besteht. Das
gleichmäßige Auftragen dieser Hartmetalle z. B. auf die Innenfläche von Zylindern oder
Rohren nach dem Vorgang des Schleudergusses ist jedoch infolge ihrer Zähflüssigkeit
und des hohen Schmelzpunktes äußerst schwierig, jedenfalls aber nur in dicker Schicht
möglich, die ein kostspieliges Abschleifen auf die erforderliche genaue lichte Weite nötig
macht.
Die Erfindung löst die Aufgabe, leichtflüssige, niedrig schmelzende Überzugslegierungen
von großer Härte für Verbundmetalle ' namhaft zu machen, die außerdem noch den
Vorzug haben, sich mit dem Grundmetall ohne weiteres dauerhaft zu verbinden. Den Gegenstand
der Erfindung bilden Verbundkörper aus vorgeformtem Eisen- oder Stahlgrundmetall
mit einem einseitigen Überzug aus einer Eisen-Bor-Legierung, die gleichzeitig folgende Merkmale
besitzt: i. Die Überzugslegierung besteht aus 2 bis 4°/o Kohlenstoff, 0,2 bis 2,5°/0 Bor,
bis 2,5 °/o Silicium, bis 0,1 °/0 Schwefel, bis
0,3 °/o Phosphor und als Rest Eisen nebst Verunreinigungen, 2. das besonders eingestellte
Verhältnis Kohlenstoff : Bor ist derart, daß die Legierung eine Härte von über 500 Monotron-Diamantkugel-Brinell-Einheiten,
d. h. über 47 Rockwell-C-Einheiten, und einen Schmelzpunkt unterhalb 11500 C besitzt,
3. der Kohlenstoff liegt nur in gebundener Form vor.
Die gemäß Erfindung zu verwendenden Legierungen besitzen einen Schmelzpunkt zwischen
1065° und 11200 C, d. h. einige hundert
Grad unterhalb desjenigen von gewöhnlichen stählernen und eisernen Rohren, Zylindern
u. ä. Ihre Härte ist in den Grenzen von über etwa 500 bis über 1000 enthalten, gemessen
an der Monotron-Diamantkugel-Brinell-Skala
(das sind 47 bis 72 Rockwell-C-Einheiten), so daß sie im allgemeinen nicht bearbeitungsfähig
sind, ausgenommen durch Schleifen. Sie besitzen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung, die öfter das Zehnfache
derjenigen von gewöhnlichem Gußeisen erreichen kann, sowie eine Wärmeleitfähigkeit,
die weniger als ein Drittel derjenigen von
Gußeisen oder Stahl beträgt. Diese letztere Eigenschaft macht sie für Überzüge an den
Zylindern von Brennkraftmaschinen besonders wertvoll, da durch diese äußerst geringe·.
Wärmeleitung die Wärmeausdehnung und ί| her das Verziehen auf das Geringste verra
dert werden und ein besonders geringer Spielt
raum zwischen den Arbeitsteilen aufrechterhalten werden kann.
ίο Ein anderer für die Verwendung als Überzüge
an Stahl-undEisenrohren und -zylindern besonders wertvoller Vorzug der Legierungen
ist ihre Eigenschaft, ein vollkommenes Anhaften an einer gereinigten, erhitzten Eisen-
oder Stahlfläche durch einfaches Anschmelzen bzw. Auftragen der geschmolzenen Legierung
auf den erhitzten Stahl ohne Flußmittel zu gewährleisten, obwohl, wenn gewünscht, die
üblichen Flußmittel Verwendung finden können, besonders falls die zu überziehende
Fläche nicht ganz rein sein sollte.
Zweckmäßig erhalten die Legierungen einen Zusatz von 1,5 bis 9% Nickel, wodurch die
Härte auf über 700 (bzw. 57), vorzugsweise über 800 (bzw. 62) der genannten Einheiten
steigt, während der Schmelzpunkt noch unterhalb von 11500C gehalten wird.
Die zweckmäßigsten Gehaltsverhältnisse der
Legierung für die meisten technischen Zwecke sind die folgenden: Kohlenstoff von etwa 2,5
bis 3,5 Gewichtsprozent, Bor von etwa 0,75
bis 1,5 Gewichtsprozent, Nickel von etwa 2,5 bis 6,0 Gewichtsprozent, Silicium nicht über
1,5 Gewichtsprozent, Schwefel nicht über 0,05 Gewichtsprozent, Phosphor nicht über 0,05
Gewichtsprozent, Eisen der Rest.
Wird das Nickel ausgelassen, so vermindert sich die Härte wesentlich, trotzdem sie für
einige Zwecke immer noch beträchtlich ist. ♦o Es wurde gefunden, daß durch zusätzliche
andere Metalle, wie Chrom, Wolfram, Mangan,
Vanadin, Molybdän, Kobalt in geringen Gehalten, kein namhafter Vorteil· erreicht
wird. Aluminium muß aus der Legierung ferngehalten werden, da schon geringe Mengen
einen wesentlichen Härteabfall bedingen; daher ist die Verwendung des nach dem Thermitverfahren
hergestellten Ferrobors, das nennenswerte Mengen Aluminium enthält, als Bestandteil der Legierung ausgeschlossen.
Kupfer in gewissen Mengen (beträchtlich über 1%) vermindert ebenfalls die Härte der Legierung.
Die Herstellung der Legierung geschieht durch Zusammenschmelzen der einzelnen Elemente.
Zwecks Erzeugung der Überzüge auf der Innenfläche der Verbundkörper, z. B. Stahloder
Eisenrohre bzw. -zylinder, werden dünne Stäbe der Legierung in kleine Stücke zerkleinert,
die benötigte Menge derselben wird je nach der gewünschten Dicke des Überzuges in das Rohr oder den Zylinder eingeführt, der
zuvor sorgfältig innen z. B. durch Naß-■behandlung gereinigt worden ist, und das
.•"Efide (oder die Enden) des Zylinders wird
afi& Stahlscheiben oder Pfropfen, welche einpgfczwängt,
angeschweißt oder sonstwie befestigt werden, abgeschlossen, wobei die eine Scheibe oder Pfropfen eine sehr kleine öffnung
zwecks Entweichens der Gase und Luft besitzt. In einigen Fällen wird mit der Beschickung
eine geringe Menge von Natriumcarbonat, Natriumborat, Calciumfluorid usw.
eingeführt, um etwaige nichtmetallische Bestandteile aufzunehmen, was aber bei gut gereinigter
Metallfläche nicht notwendig ist. Es empfiehlt sich auch ■— was an sich bekannt
ist —, eine kleine Menge einer Flüssigkeit, Z.B.Methylalkohol, einzuführen, die ein nichtoxydierendes
Gas zwecks Vertreibung von Luft entwickelt.
Der geschlossene Zylinder wird alsdann allmählich und gleichmäßig in einem Ofen unter
langsamer Umdrehung erhitzt, und zwar gerade etwas über den Schmelzpunkt der Beschickung,
worauf der rotglühende Zylinder rasch aus dem Ofen herausgezogen und zwischen waagerechten Dornen einer Drehbank
eingespannt oder auf sich drehende Walzen aufgelegt wird, so daß der Zylinder sofort in
Umdrehung mit einer Umfangsgeschwindigkeit von etwa 600 m in der Minute versetzt
wird. Die Umdrehung wird etwa 1Z2 bis
ι Minute fortgesetzt, wobei währenddem durch Strahlung so viel Wärme abgeleitet wurde,
daß die geschmolzene Schicht der Legierung in gleichmäßiger Dicke an der Zylinderfläche
fest geworden ist. Nach vollständigem Abkühlen wird, das eine bzw. die beiden Enden
des Zylinders durch Abschneiden geöffnet und der so gut wie ganz glatte Überzug bis auf die
erforderliche lichte Weite abgeschliffen. Die Außenseite des Zylinders kann in beliebiger
Weise bearbeitet werden.
Die so erzeugten Hartüberzüge können sehr
dünn, z. B. von 0,75 mm Dicke oder noch weniger, aber auch sehr dick sein,, je nach
der Menge der eingebrachten Beschickung. Jedenfalls sind sie mit dem Metall des Rohres
oder Zylinders zu einem Ganzen vereinigt, und zwar an allen Stellen, so daß Teile des
Gegenstandes abgebrochen werden können, ohne daß sich der Überzug abschält. Ein besonderer
Vorzug besteht darin, daß die lichte Weite des Überzuges dadurch vorherbestimmt
werden kann, daß eine genau abgemessene Menge der Beschickung eingebracht wird.
Solche Rohre sind besonders als Motor- und
Pumpenzylinder oder Arbeitstrommeln geeignet, namentlich bei Pumpen für sandhaltige
Flüssigkeiten, ferner als Einlagehülsen für die
Zylinder der Brennkraftmaschinen, dann für Bremstrommeln, Stahlblechmäntel und sämtliche
Hohlkörper, die einer sehr starken Reibung ausgesetzt sind. Die Dauerhaftigkeit
solcher Arbeitsteile ist etwa 6 mal so groß wie ί die der üblichen. ,
Claims (4)
- Patentansprüche: ν*··ι. Verbundkörper aus vorgeformtemίο Eisen oder Stahl mit einem einseitigen Überzug aus einer Eisen-Bor-Legierung, dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugslegierung gleichzeitig folgende Merkmale besitzt:a) Die Legierung besteht aus 2. bis 4% Kohlenstoff, 0,2 bis 2,5% Bor, bis 2,s°/0 Silicium, bis 0,1 % Schwefel, bis 0,3. °/0 Phosphor, Rest Eisen und Verunreinigungen;b) das Mengenverhältnis Kohlenstoff zu Bor ist derart eingestellt, daß die Legierung eine Härte von über 500 Monotron-Diamantkugel-Brinell-Einheiten (etwa 47 Rockwell-C-Einheiten) und einen. Schmelzpunkt unterhalb 11500C besitzt;c) der Kohlenstoff liegt nur in gebundener Form vor.
- 2. Verbundkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugslegierung gegenüber den Merkmalen ge- maß Anspruch 1 folgende Unterschiede aufweist:a) Die Legierung enthält noch 1,5 bis9 7o Ni;b) die Härte beträgt über 700 (bzw. 57), vorzugsweise über 800 (bzw. 62) der genannten Einheiten und der Schmelzpunkt liegt unterhalb 1150° C, vorzugsweise unterhalb 11200 C.
- 3. Verbundkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugslegierung gegenüber den Merkmalen gemäß Anspruch 1 folgende Unterschiede aufweist:a) die Legierung enthält 2,5 bis 3,5 °/0 Kohlenstoff, 0,75 bis 1,5 % B°r> 2>5 bis 6% Nickel;b) Härte und Schmelzpunkt gemäß Anspruch 2.
- 4. Hohler, rohrförmiger Körper (Rohr, Zylinder o. dgl.) aus Eisen oder Stahl, der auf seiner Innenfläche mit einer Legierung überzogen ist, welche die Merkmale der Ansprüche 1, 2 oder 3 besitzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI52506D DE668580C (de) | 1935-06-06 | 1935-06-06 | Verbundkoerper aus vorgeformtem Eisen oder Stahl mit einem einseitigen UEberzug aus einer Eisen-Bor-Legierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI52506D DE668580C (de) | 1935-06-06 | 1935-06-06 | Verbundkoerper aus vorgeformtem Eisen oder Stahl mit einem einseitigen UEberzug aus einer Eisen-Bor-Legierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE668580C true DE668580C (de) | 1938-12-06 |
Family
ID=7193364
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEI52506D Expired DE668580C (de) | 1935-06-06 | 1935-06-06 | Verbundkoerper aus vorgeformtem Eisen oder Stahl mit einem einseitigen UEberzug aus einer Eisen-Bor-Legierung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE668580C (de) |
-
1935
- 1935-06-06 DE DEI52506D patent/DE668580C/de not_active Expired
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