DE668460C - Verfahren zum Brennen von Zement und aehnlichem Gut und Schachtofen zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Brennen von Zement und aehnlichem Gut und Schachtofen zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
- Verfahren zum Brennen von Zement und ähnlichem Gut und Schachtofen zur Durchführung des Verfahrens Von den zum Brennen von Zement gebräuchlichen Öfen hat der Drehrohrofen den Vorteil, d.aß er einen besseren Klinker ergibt als der Schachtofen. Daß, der im Schachtofen gewonnene Klinker von geringerer Güte ist ;als der Drehrohrofenklinker, beruht offenbar darauf, daß er nebeneinigem Schwachbrand vor allem .auch .stets überbrannte und ;geschmolzene Teile enthält, die sich ungünstig auf die Festigkeitsei,gens,chaften des zu ,gewinnenden Zementes auswirken. Dieser Überbrand :entsteht vor ;allem dadurch, daß die Beschickung während des Brandes im Schachtofen nahezu vollständig stilliegt und nicht wie im Drehrohrofen eine dauernde Durchrührung erfährt.
- Verschiedene neuere Vorschläge zur Verbesserung des Schachtofenbrandes haben in der vorerwähnten Hinsicht keine hinreichende Besserung erbringen können. So hat die Erhöhung des Winddruckes wohl den Schwachbrand, weniger aber den schädlicheren überbrand beseitigt. Auch die Diurchsetzung des zu brennenden Möllers beim Gichten mit Adern von. fertiggesintertem Gut, womit Luftzuführungskanäle innerhalb des Möllers geschaffen werden sollen, hat nicht befriedigt, weil außerhalb dieser Adern die Verhältnisse nicht beeinflußt werden. Nach der Erfindung wird das. Entstehen von Überbrand dadurch verhindert, daß dem aufzugebenden Rohgut eine zweckmäßig mindestens ein Fünftel der Gesamtbeschickung betragende Menge von bereits erbranntiem Klinker oder einem "ähnlichen indifferenten Stoff in möglichst gleichmäßiger Verteilung beigegeben wird, indem man beispielsweise Brenngut und Zusatz vor der Aufgabe in den Ofen innig mischt.
- Vorteilhaft isst es ferner, das Zusatzgut ;ganz oder teilweise in feinkörnigem Zustande au.fzug:eben.
- Man hat bereits beim Brennen von Zement im Drehrohrofen mit einem Zusatz fremden Stoffes oder bereits gebrannter Masse gearbeitet. Man hat hierdurch die für den Drehrohrofenbetrieb so ,außerordentlich lästigen Ansatzbildungen verhüten wollten sowie auch ein allzu.starkes Zusammenballen der in Sinterung befindlichen Massen, wodurch leicht Klumpen größeren Ausmaßes entstehen, die sich dann festsetzen und hierdurch zu den erwähnten Ansätzen führen. Da solche Ansatzbildungen ;aber immerhin nur Ausnahmeerscheinungen sind, hat man sich hierbei. stets darauf beschränkt, nur einen .geringen Zusatz derartigen Gutes beizufügen, da durch das zweimalige Erhitzen eines Teiles der Erzeugung Mehrkosten entstehen, die naturgemäß bei dem an sich schon infolge des hohen Brennstoffbedarfs kostspieligen Drehrohrofen-Brand soweit .als irgend möglich beschränkt werden müssen. Solche Ansatzbildungen kom- men nun bei neuzeitlichen Schachtöfen, fr: denen mit hohem Winddruck gearbeitet wird , so gut wie gar nicht mehr vor, so daß kein Anlaß zur Anwendung jenes für Drehröhröfen gemachten Vorschlages besteht.
- Die Beimischung von indifferenten Stoffen ist beim Brennen von Zement auf Verblaserosten bereits angewendet worden, weil solche Einrichtungen sonst für den Brand von Zement überhaupt nicht benutzbar sind. Der Brand im Schachtofen ist dagegen .auch ohne Klnkerbeimischung möglich. Es hat sich jedoch gezeigt, daß man auch beim Schachtofenbetrieb durch Klinkerbeimischung in der beschriebenen Art wertvolle Vorteile erzielen kann.
- Die Beimischung indifferenter fester Körper zur Schadhtofenbeschickung ist gelegentlich schon bei der Durchführung exothermer Reaktionen vorgeschlagen worden. Abgesehen davon jedoch, daß man dabei auf eine innige Mischung der beiden Bestandteile der Beschickung keinen Wert gelegt bat, liegen die Verhältnisse bei der Durchführung endothermer Reaktionen, um die es sich beim Erfindungsgegenstand handelt, erheblich anders. Bei exothermen Reaktionen besteht die Gefahr, daß die bei der Reaktion frei werdende Wärme das gesamte Beschickungsgut Überhitzt, bei dem Verfahren nach der Erfindung soll dagegen nur eine ,gelegentlich auftretende örtliche Überhitzung an einzelnen Stellen der Beschickung vermieden werden.
- Wie Versuche gezeigt haben, entsteht bei dem Verfahren nach der Erfindung kein Mehrverbrauch an Brennstoff, sondern dieser verringert sich sogar in den meisten Fällen. Es scheint dies darauf zu beruhen, daß das feinkörnige Zusatzgut eine Kontaktwirkung auf das aufzuschließende Frischgut ausübt, so daß dessen chemische Reaktion leichter oder schon bei geringerer Temperatur vor sich ,geht. Indes braucht, wie sich durch Versuche ergeben bat, nicht der gesamte Zusatz eine solche Feinheit zu besitzen, sondern es ist beispielsweise bereits die Feinung :eines Bruchteiles: des Zusatzes :ausreichend, um einen Mehrverbrauch an Brennstoff zu verhindern.
- Wesentlich ist hingegen eine tunlichst gleichmäßige Mischung des Zusatzes mit dem Frischgut"da ja beim Schachtofen nicht schon durch den Ofengong selbst eine Mischung erfolgt. Als derartiger Zusatz von großer Feinheit hat sich der Staub als vorteilhaft .erwiesen, der von dem fertigen Klinker meist abgesiebt wird; weil er erfahrungsgemäß einen schlechten Einfluß auf die Festigkeitswerte des ermahlenen Zementmehles ausübt. Fällt ",golcher Staub jedoch nicht in hinreichender _"%1-enge ab oder wird er überhaupt nicht aus ;:dem den Ofen verlassenden Klinker entfernt, 'ho.., muß der Zusatz ganz oder teilweise gemahlen werden. Da die Feinung eines Teiles dieses Zusatzes genügt, so genügt es auch, den Zusatz einer nur oberflächlichen. Mahlunrg in einer Grießmühle zu unterziehen, bei der nur dafür gesorgt wird, daß keine größeren Stücke mehr in ihm vorhanden sind; die erforderliche Menge in ganz Feinem -ergibt sich hierbei dann schon von selbst.
- Als vorteilhaft hat es sieh ferner -erwiesen, den Brennstoff in fein gemahlenem Zustande aufzugeben. Bei der üblichen Aufgabe von Kohle in erbsengroßen Stücken müssen naturgemäß in der Beschickung Nester von Kohlenasche entstehen; und daneben Stellen, die frei von Asche sind. Dia die Asche die Zu, sammensetzüng des Zementes beeinflußt, vermindern beide Umstände naturgemäß, die Festigkeit :des erzeugten Zementes. Man hart deshalb früher bereits versucht, den Brennstoff in feinem Zustande aufzugeben. Er ist aber dann häufig nicht völlig verbrannt, insbesondere dann nicht, wenn gleichzeitig das Brenngut in geringer Stückgröße aufgegeben wurde. Diese Erscheinung ist anscheinend darauf zurückzuführen, daß bei Feinkörnigkeit sämtlicher Bestandteile der Beschickung die Luft nicht leicht genug hindurchdringen kann. Eine gewisse Menge der Bestandteile einer Schachtofenbeschickung müß beim Zementbrennen offenbar eine bestimmte mindeste Korngröße besitzen: Man hat deshalb bisher dem Brennstoff eine solche Korn,d .öße gegeben, da das Rohgut selbst feinkörnig aufgegeben werden muß. Hierbei mußte der erwähnte Mißstand ungleicher Aschenverteilung in Kauf genommen werden.
- Erst der Erfinder hat -erkannt, daß nur eine gewisse Menge solcher Körner überhaupt vorhanden sein muß, gleichviel, woraus die Körner dabei bestehen, und in, der Auswertung dieser Erkenntnis besteht die Erfindung.
- Die Erfindung bietet ferner den Vorteil; das dem Schachtofen aufzugebende Rohgurt auch naß aufbereiten zu körnen, was erfahrungsgemäß in manchen Fällten erwünscht ist. Bisher hatte naß aufbereitetes Guit vor der Aufgabe eine Entwässerung nötig, weil sich in den Schachtofen kein flüssiges Gut aufgeben läßt. Wird aber dem Rohschlamm, der einen Wassergen .alt von 3o bis q.ooJo besitzt, der beträchtliche Zusatz trockenen Stoffes zugegeben, welcher die Kohle und der Klinker darstellt, so nimmt dieser Trockenzusatz, besonders wenn diese beiden Biesitandteile ganz oder teilweise fein gemahlen sind, einen so beträchtlichen Teil des Schlammw ,,assers auf,' #daß der Wassergehalt der in den Ofen aufzugebenden Mischung :auch ohne Wasserentziehung nur noch etwa 12 bis i 8 oJp' beträgt, wie es als Schachtofenaufgabegrut` üblich ist.
- Die Erfindung ist auch für das Sintern und Rösten von Erz und für ähnliche Wärme verbrauchende Arbeiten geeignet.
- Die Erfindung betrifft ferner Schachtöfen, die für das. erfindungsgemäße Brennen von Zement ausgebildet sind. Als Ausführungs,-beispiel ist ein derartiger Ofen in der Zeichnung schematisch dargestellt.
- Dem Schachtofen i, dem der Wind von dem Gebläse 2 zugeführt wird, wird die Beschickung mittels der Mischschnecke 3 aufgegeben. In die Klinkerabführun9 4 - ist das Sieb 5 eingefügt. An dieses schließt sich die Leitung 6 @an, welche zu dem Beaherwerk 7 führt. Außerdem führt von der Leitun,g4 die durch den Schieber 8 verschließbare Zweigleitung 9 zu der Grießmühle i o, deren Auslauf in die Leitung 6 mündet.
- Von dem erbrannten Klinker wird auf dem Sieb 5 der Staub :abgesiebt und durch die Leitung 6 dem Becherwerk 7 zugeführt. Ein nach der Einstellung des Schiebers 8 bemessener Teil des Klinkers läuft ferner durch die Leitung 9 der Mühle i o zu und gelangt nach erfolgter Körnung ebenfalls in das Becherwerk 7. Dias Becherwerk 7 bringt das ihm aufgegebene Gut wieder in die Mischschnecke 3 zurück, in welcher ,es mit dem durch die Leitung i i zugeführten Brennstoff und mit dem aufs dem Silo 12 kommenden Frischgut vermengt wird.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Brennen von Zement und ;ähnlichem Gut, Rösten von Erz oder ähnlichen Wärme verbrauchenden Aufbereitu.Üg.s;arbeiten in einem Schachtofen unter Beigabe von Klinker oder einem ähnlichen indifferenten Zusatzgut, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz, der zweckmäßig mindestens ein Fünftel der Gesamtbeschickung beträgt, im Brenngut möglichst gleichmäßig verteilt wird, in dem ;man z. B. Brenngut und Zusatz vor der Aufgabe innig mischt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ,gekennzeichnet, daß der Zusatz ganz oder teilweise in feinkörnigem Zustand .aufgegeben wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff in fein gemahlenem Zustande aufgegeben wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff und der Zusatz dem naß aufbereiteten Frischgut zugemischt werden.
- 5. Schachtofen zur D,urchführuin.g des Verfahrens nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, d,aß in die Klinkerableitung ein Sieb (5) und eine zu. einer Zerkleinerungsm.asclline (io) führende Zweigleitung (9) eingeschaltet ist, während ein Becherwerk (7) den ,abgesiebten und den nach Bedarf von der Hauptklinkermasse abgezweigten Klinker zu der den Brennstoff und das Frischgut der Ofengicht zuführenden Mis.chvorric'htuing (3) bringt.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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DE668460C true DE668460C (de) | 1938-12-03 |
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DEK133814D Expired DE668460C (de) | 1934-04-15 | 1934-04-15 | Verfahren zum Brennen von Zement und aehnlichem Gut und Schachtofen zur Durchfuehrung des Verfahrens |
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Country | Link |
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DE (1) | DE668460C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE854025C (de) * | 1950-01-12 | 1952-10-30 | Arno Andreas | Schachtofen zum Brennen von Zement |
DE1024005B (de) * | 1954-03-29 | 1958-02-06 | Rheinische Kalksteinwerke | Verfahren zur Gewinnung von weichgebranntem Kalk im mit Kalkstein oder Dolomit und stueckigem Koks beschickten Schachtofen |
-
1934
- 1934-04-15 DE DEK133814D patent/DE668460C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE854025C (de) * | 1950-01-12 | 1952-10-30 | Arno Andreas | Schachtofen zum Brennen von Zement |
DE1024005B (de) * | 1954-03-29 | 1958-02-06 | Rheinische Kalksteinwerke | Verfahren zur Gewinnung von weichgebranntem Kalk im mit Kalkstein oder Dolomit und stueckigem Koks beschickten Schachtofen |
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