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Schlitzverschluß mit verdecktem Aufzug, bei welchem die Vorhänge nacheinander
ausgelöst werden Zusatz zum Patent 645 856
Die Erfindung bezieht sich auf
eine Verbesserung des den Gegenstand des Hauptpatents 645 856 bildenden,
Schlitzverschlusses mit verdecktem Aufzug; bei welchem die Vorhänge nacheinander
ausgelöst werden und ohne mechanische Begrenzung der Erweiterung des Schlitzes ablaufen
und eine mit dem zuerst ablaufenden Vorhang zwangsläufig verbundene Kurve vorhanden
ist, die durch * ihre Drehung beim Ablaufen des Vorhanges eine stetig fortlaufende
Bewegung eines Auslösegliedes für den zweiten Vorhang bewirkt, während eine beim
Verschlußablauf feststehende Einstellkurve den Zeitpunkt bestimmt, zu welchem diese
Bewegung zur Auslösung des zweiten Vorhanges führt. Nach dem Hauptpatent werden
Sperrglieder für die Momentauslösung verwendet, die neben einer Schwenkung auch
eine Auf- und Abwärtsbewegung erfahren. Dies bringt insofern Nachteile mit sich,
als die Sperrnasen, um eine stets gleiche Berührung bei kurzen Momenten zu erzielen,
eine genauere Herstellung und Abstimmung erhalten müssen, als wenn sie lediglich
eine Schwenkung erfahren. In letzterem Falle kann dann auch eine günstigere Lagerung
der Sperr- und Auslöseglieder vorgenommen werden. Die Auf- und Abwärtsbewegung war
aber bedingt durch die Zeitauslösung mittels der gleichen Sperr- und Auslöseglieder.
Demgegenüber verfolgt die Erfindung den Gedanken, die Sperr- und Auslöseglieder
möglichst sicher und einfach zu lagern und beim Ablauf nur die unbedingt notwendigen
Federkräfte auf die beweglichen Teile wirken zu lassen, so daß die kurzen Momente
mit größter Sicherheit ausgelöst werden. Dies wird dadurch ermöglicht, daß der zur
Auslösung des zweiten Vorhanges dienende Hebel, welcher durch eine mit dem ersten
Vorhang sich drehende Kurve gesteuert wird, auf dem den zweiten Vorhang sperrenden
Hebel gelagert und in Achsrichtung unbeweglich ist, während ein weiteres Sperrglied
bei Zeiteinstellung durch Organe des Schlitzstellknopfes so beeinflußt wird, daß
es bei Betätigung des Handauslösers die zwangsläufige Auslösung des zweiten Vorhanges
verhindert.
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Abb. z zeigt eine Gesamtansicht des Schlitzverschlusses im Aufriß,
Abb. 2 eine Einzelheit desselben, ebenfalls im Aufriß,
Abb. 3 den
unteren Teil des Verschlusses im Grundriß, Abb. q. bis 6 abgewandelte Einzelheiten,
welche sich auf Abb. ii und 12 beziehen; im Aufriß, Abb. 7 die wichtigsten Einstell-
und Auslöser glieder des Verschlusses von der Seite gesehen; Abb. 8 desgleichen,
von vorn gesehen, Abb. g desgleichen, aber im Schnitt A-B (s. Abb. ro), Abb. iö
desgleichen, im Grundriß, Abb. ii und 12 eine Abwandlung der wichtigsten Einstell-
und Auslöseglieder im Aufriß durch einen Schnitt und im Grundriß.
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Die Wirkungsweise der in Abb. i- bis 3 und 7 bis io gezeigten Ausführungsform
ist folgende: Ein drehbarer Einstdllknopf z, welcher Bezeichnung für die verschiedenen
Verschlußzeiten trägt, wird gegenüber -einem auf dem Gehäuse 26 befindlichen Pfeil
eingestellt, wobei sich eine Einstellkurve 2, welche mit dem Einstellknopf fest
verbunden ist, mitdreht. Die Kurve 2 befindet sich in gleicher Höhe wie der Zapfen
oder die Rolle 4d (Abb. 8). Eine Kurve 3,
welche mit den Drehteilen des ersten
Vorhanges ri (der Achse g und den Bandrollenwalzen 13, 13a) fest verbunden ist,
steht in Aufzugstellung in Berührung mit einer Rolle ,4P eines Hebels 4 (Abb. io),
welcher durch Achse 511. auf einem um Achse 23' schwenkenden Sperrhebel 5
gelagert ist. Die Feder 29 drückt den Hebel 4 an einem: Punkt 40 nach innen (s.
Abb. 8 und io). Die Vorhangwalze 12 des zweiten Vorhanges io ist durch einen Stift
711 (Abb. g), welcher durch einen ringförmigen Schlitz 13c der Bandrollenwalze 13
des ersten Vorhanges ii greift, mit einem Drehteil 7b und einer darauf befestigten
Sperrnase 7 verbünden (s.. Abb: 9 und =o). Infolge des ringförmigen Schlitzes i3e
der Bandrollenwalze 13 kann dieselbe nur um etwas weniger als eine ganze Umdrehung
gegenüber dem Stift 711 gedreht werden. Auf dem Teil 71 befindet sich eine weitere
Hemmnase welche bei Einstellung der Hemmzeiten und Zeit (mit zweimaligem Drücken
des Auslöseknopfes) in Berührung mit einer anderen Nase ig (Abb. io) kommt, die
durch ihre Achse iga mit einer Gabel igb verbunden ist, die auf ein -selbsttätig
rücklaufendes Hemmwerk: 2,7 wirkt. Die Berührung der Nasen: ig und 70, die in der
Aufzugstellung des Verschlusses noch in. verschiedenen Höhen stehen, wird. dadurch
bewirkt, daß ein Nocken Zia einer Scheibe 2i (Abb. 2), die mit der Achse 9 und den
Teilen des ersten Vorhanges verbunden ist, am Ende des Ablaufs des ersten Vorhanges
die Achse 1911 durch Einwirkung auf Blattfeder 31 (Abb. 2 und 3) hochstößt. Die
Achse rga ist unten in einer Platte 28 des Versdhlüßgehäuses gelagert, oben in einem
Schwenkhebel 2o, welcher seinerseits auf der Achse 2o11 am Gehäuse gelagert ist.
Eine Feder 33 drückt das Ende tob des Hebels 9,o gegen die Einstellkurve 211. Eine
Feder 16 dient hls Zugfeder des ersten Vorhanges ii, während Feder 16ä auf den zweiten
Vorhang io, lcher auf der Walzei-, befestigt ist, wirkt. PDie Federn 16 und 16a
werden mittels Spannmuttern 17 und 17a so gespannt, daß gleiche Geschwindigkeiten
der Vorhangkanten iia und iöa an gleichen Lagepunkten innerhalb des Bildfeldes erzielt
werden. Die Spannmuttern 17 und 17a weiden durch die Sicherungsschrauben 18 und
18a, die in, ihre halbkreisförmigen Ausbrüche greifen, festgehalten.
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Bei der Auslösung des Verschlusses durch die mit denn Sperrzahn 30ä
verbundene Auslöseachse 3o drehen sich zuüächst die -Teile des ersten Vorhanges
g, 13, 13d und die Kurve 3. Gleichzeitig wird durch Herunterdrücken der Auslöseachse
3o die Blattfeder 22 (Abb. i und 3) nach unten bewegt. Die Blattfeder 22a und die
Stange 23b mit Teil 23 sind bestrebt, dieser Bewegung zu folgen. Bei Momenteinstellung
trifft aber der Ansatz 23a auf die Scheibe 2, so daß ein weiteres Bewegen des Teiles
23 nach unten verhindert wird. Der zweite Vorhang wird nach dem Auslösen zunächst
durch den Sperrhebel 5, welcher an dem Anschlag 25 anliegt, festgehalten, in dem
Nase 7 auf den Sperr-Nebel stößt. Inzwischen schwenkt der Hebel 4 durch das Drehen
der Kurve 3 und den Druck der Feder 29 nach der Verschlußachse g zu um die Achse
511, bis Zapfen 4" gegen die Kurve 2 anläuft. Dann kippt der Hebel q, um den Zapfen
411 und schwenkt den Sperrhebel 5 gegen den Anschlag 24. Dadurch wird die Sperrnase
7 frei, so daß -der zweite Vorhang abläuft, Die Kurve 3 steht nach der Auslösung
des zweiten Vorhanges nicht mehr in. Berührung mit der Rolle 4b, weil ein weiteres
Einschwenken. des Hebels 4 durch das Anschlagen des Hebels 5 am Stift 24 verhindert
wird. Die verschiedenen Schlitzbreiten werden dadurch erzielt, daß die Schwenkung.
des Hebels 4 um Zapfen 5d durch die entsprechend eingestellte Kurve 2 früher oder
später unterbrochen wird. Wird der am weitesten außenliegende Punkt 2e der Kurve
2 gegenüber dem Zapfen 411 eingestellt, so wird die kleinste Schlitzöffnung erzielt.
Steht dagegen der Kurventeil 2b gegenüber Teil 4a, so erzielt man die größte
Schlitzöffnung.
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Das Kurvenstück 2° gegenüber dem Teil 23a ergibt Zeiteinstellung mit
einmaligem Drücken des: Auslösers. Hierbei wird der Sperrhebels zunächst nicht durch
den Sperrhebel. q. ausgeschwenkt, denn der Nocken 23a findet an dem Ausbruch 2°
der Kurvenscheibe 2 Platz, so däß das Teil 23. beim Auslösen durch die Blattfeder
2211 nach unten gezogen werden kann und dadurch die Nase 23° sich vor die Nase 5b
legt. Teil 23 ist seinerseits durch .seine Stange 23b
geführt und
wird durch den am Gehäuse 26 befestigten Stift 32 gegen Drehung gesichert. Bei Loslassen
der Auslöseachse 30 wird die Feder 2211 durch die stärkere Feder 22 nach
oben gedrückt und damit gleichzeitig Teil 23, dessen Nase 23c die Nase 5b freigibt,
so daß der Sperrhebel 5 gegen Zapfen 2¢ ausschwingen und damit der zweite Vorhang
sich schließen kann. Zeitauslösung mit Öffnen des Verschlusses durch einmaliges
Drücken und Schließen durch nochmaliges Drücken wird erzielt, wenn die Bohrung 2d
unter 23a steht, wie in Abb. g und io dargestellt. Der Vorgang ist ähnlich wie bei
der gewöhnlichen Zeiteinstellung, jedoch mit dem Unterschied, daß die Kurve 211,
die sich oberhalb der Kurve 2 befindet und mit dieser fest verbunden ist, gegenüber
dem Ende tob des Hebels 2o steht und die Nase ig infolgedessen einwärts geschwenkt
ist. Beim Ablaufen des ersten Vorhanges wird die Stange 1911 von dem Nocken 21a
hochgestoßen, und die Nase ig gelangt in die Bahn der Nase 7°. Bei dem erstmaligen
Loslassen der Auslöseachse wird Sperrnase 7 frei. Der zweite Vorhang kann sich dann
aber nur ein kleines Stück weiterdrehen, denn die Sperrnase 7c legt sich gegen Teil
ig und Teil ig gegen Teil 23d. Erst bei nochmaligem Niederdrücken der Auslöseachse
kommt die Nase 23d unterhalb Teil ig zu stehen, so daß die Nase 7° die Nase ig wegdrücken
kann und der zweite Vorhang abläuft.
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Zur Auslösung längerer Momente mit Einwirkung des Hemmwerkes auf den
zweiten Vorhang steht die Kurve 211 ebenfalls gegenüber dem Teil tob, und das Kurvenstück
2b steht gegenüber q.11. Bei dieser Einstellung der Kurven wird der Sperrhebel s
wie bei der größten Schlitzeinstellung ausgeschwenkt. Doch bevor die Freigabe der
Nase 7 erfolgt, wird die Sperrnase ig wiederum zach oben gestoßen, so daß die Sperrnase
70 des zweiten Vorhanges das Hemmwerk mitnimmt. Durch mehr oder weniger starkes
Einschwenken des Hebels 2o zusammen mit der Nase ig in den Drehbereich der Nase
7c werden längere oder kürzere Hemmzeiten erzielt. Die mit dem Schlitzeinstellltnopf
sich drehende Scheibe 2f kann als Kurve oder Zahnrad zur Einstellung eines Widerstandes
oder Lichtschwächmittels eines lichtelektrischen oder optischen Belichtungsmessers
benutzt werden. Der Einstellknopf i wird zweckmäßig mit federnder Rastung versehen;
um eine Einstellung bei ungünstigem Licht zu erleichtern.
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In Abb. ii und 12 ist eine andere Konstruktion beschrieben, bei welcher
die Sperrteile zur Zeitauslösung abgewandelt sind. Hierbei ist wieder der Sperrhebel
5 mittels einer Hülse 5c um eine Stange 23b gelagert. Die Hülse 5c stützt sich ebenfalls
gegen die Platine 26 ab, und die Stange 23' ist auf und ab beweglich. Achse
23b ist mit Teil 23 fest verbunden., und ein Stift 5d nimmt Teil 23 bei jeder Schwenkung
von Teil 5 mit. Bei Momenteinstellung wird ein Nocken 23d des Hebels 23 durch die
Scheibe 2f nach unten gedrückt. Hierdurch wird Stange23b nach unten bewegt und Blattfeder
22°, wie in Abb. 6 dargestellt, nach unten gedrückt. Dadurch wird der Druck der
Blattfeder 22b auf Achse 30 vermindert. Gleichzeitig wird Blattfeder 22b
etwas nach unten bewegt, so daß die Auslösestifte 3o11 sich nur knapp berühren,
wodurch eine leichte Auslösung erzielt wird. Die Blattfedern 22° und 22b werden
durch einen Nocken so weit auseinander gehalten, daß eine Klemmung der Auslösung
der Achse 23' nicht eintreten kann. Bei Einstellung auf Zeit steht ein Nocken
29 gegenüber dem Ende des Hebels 23, wie in Abb. 12 dargestellt. Bei Niederdrücken
der Auslöseachse 3o aus der Ruhestellung (Abb. q.) in die Stellung (Abb. 5) werden
die Teile 23' und 23 nach unten bewegt. Da sich Teil 23 gegen Nocken 29 legt,
wird Sperrhebel 5 festgehalten, so daß eine Auslösung des zweiten Vorhanges durch
Hebel ¢ nicht erfolgen kann. Erst bei Loslassen der Auslöseachse 30 und Hochstoßen
des Teiles 23 kommt dieses oberhalb des Nockens 2A- zu stehen, so daß es nach innen
schwingen und Teil 5 sich nach Anschlag 24 hin bewegen kann. Damit ist dann der
zweite Vorhang freigegeben.
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Diese Konstruktion verzichtet auf die Zeitauslösung mit zweimaligem
Drücken der Auslöseachse, ermöglicht dagegen eine weichere Auslösung für die Momente.
Andererseits erlaubt diese Konstruktion auch eine einfachere Ausführung, besonders
wenn andererseits auf die weiche Auslösung durch eine Doppelfeder Verzicht geleistet
wird. In diesem Falle würde die Feder 22c in Fortfall kommen und auch die Aussparung
211 in der Scheibe 2f.