DE66662C

DE66662C - Verfahren zur Herstellung von Elektrodenplatten für Sammelbatterieen

Info

Publication number: DE66662C
Application number: DENDAT66662D
Authority: DE
Original assignee: S. CH. C. CURRIE in Philadelphia, 914 Walnut Street, Pa., V.St.A
Anticipated expiration: 1911-06-10

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

(Pa., V. St. A.).

Im Nachstehenden ist ein Verfahren zur Herstellung der Elektroden für Sammelbatterieen beschrieben, wobei das gewöhnliche entweder gegossene oder gewalzte Blei durch Elektrolyse theilweise in einen porösen oder schwammigen Zustand verwandelt wird. Bei dem gewöhnlich benutzten Verfahren ist eine sehr lange Zeitdauer erforderlich, um das Blei schwammig und porös und dabei von für die Praxis genügender Dicke zu erhalten. Das wesentliche Kennzeichen dieses Verfahrens ist, dafs ein mehrfacher Polwechsel zur Erzielung des beabsichtigten Zweckes erforderlich ist. Die Erklärung dafür ist vor allem darin zu suchen, dafs zuerst nur die Oberfläche der Bleiplatte oxydirt wird; sobald aber diese Oxydation einmal stattgefunden hat, wird sich der Sauerstoff nicht mehr mit dem Blei verbinden. Er entweicht dann vielmehr gasförmig.

Bei vorliegendem Verfahren werden Platten odsr Blöcke von Blei in eine geeignete Lösung getaucht, in welcher das Blei unlöslich ist. Die Bleiplatten oder Blöcke werden darin als Anoden oder Kathoden angeordnet, hierauf wi:^-d ein elektrischer Strom eingeleitet Und dieser bewirkt sehr rasch, dafs die Anode 'bis au) die erforderliche Stärke umgewandelt wird und dafs eine dicke Schicht von Bleisalz sich als ein Theil der Anode bildet, so dafs das einfache Umkehren des Stromes das Salz in poröses metallisches Blei von schwammigem metallischen Zustand verwandelt. Dieses Blei kann, wenn es in verdünnte Schwefelsäure od;r dergleichen gesetzt wird, bei Batterieen Verwendung finden. Die Lösung, in welche die Bleiplatte oder der Bleiblock gelegt wird, damit er seine erste Umwandlung erfährt, ist vortheilhaft Zinkchlorid. Praktische Versuche haben gezeigt, dafs, wenn ein Strom von einer Bleianode nach einer Bleikathode durch eine Lösung von Zinkchlorid geht, Bleichlorid auf der Oberfläche und bis in das Innere des Blockes oder der Platte gebildet wird, ohne dafs Gas entweicht. Würde jedoch die so behandelte Platte nicht weiter geschützt, so würde das Bleichlorid zum Boden des Gefäfses herabfallen und auf diese Weise würde die Platte und der Block völlig unbrauchbar. Zur Verhütung dieser Nachtheile kommt bei der vorliegenden Erfindung ein Gehäuse von gebogenem oder geflochtenem Asbest oder einem ähnlichen Stoff zur Anwendung.

In beiliegender Zeichnung zeigt:

Fig. ι in schaubildlicher Darstellung ein Gefäfs mit zwei Platten, der Anode und Kathode,

Fig. 2 stellt einen senkrechten Schnitt durch ein Gefäfs dar, welches eine Platte aus einer Anzahl herabhängender Bleistangen zeigt. Die genannten Stangen sind zum Theil im Schnitt, zum Theil in Ansicht dargestellt und zeigen deutlich die Art und das Mafs, bis zu welchem jede eine Elektrode bildende Platte durchdrungen wird.

Fig. 3 zeigt eine einzelne Ansicht einer abgeänderten Form der Platte.

Fig. 4 veranschaulicht den senkrechten Schnitt einer Zelle; dieser Schnitt ist rechtwinklig zu

den Platten gedacht, hierbei sind zwei Arten von Batterieplatten vorgesehen.

Fig. 5 zeigt eine einzelne Ansicht mit Abänderung der Platten.

Das Gefäfs ist mit α bezeichnet, b veranschaulicht die im Gefäfs befindliche Lösung, welche am besten aus Zinkchlorid besteht, c sind die Bleistangen, welche von einem Gehäuse d aus gewebtem oder geflochtenem Asbest umhüllt sind, e ist ein Leiter, der an dem unteren Ende der Stangenreihe c angelöthet oder sonstwie befestigt ist, f zeigt die Schicht, welche durch elektrolytische Einwirkung in das Chlorid oder ein sonstiges Salz von schwammiger oder poröser Beschaffenheit umgewandelt wurde, g veranschaulicht den inneren oder festen Kern, welcher der Einwirkung der Flüssigkeit nicht ausgesetzt ist.

Die in Fig. ι mit f^l bezeichnete Platte (Anode) im Gefäfs α wird nach dem Durchgang eines elektrischen Stromes unterhalb der Asbestumhüllung an der Oberfläche mit einer Lage Bleichlorid bedeckt. Die Platte wird alsdann weggenommen und nimmt hierdurch die Stelle der Kathode /² ein, welche während dieser Zeit so weit reducirt, als der Kern in einen metallischen, porösen oder schwammigen Zustand übergeführt wurde.

Fig. 4 zeigt, wie noch besonders hervorgehoben werden möge, eine Zelle, welche positive Platten f¹, die nach vorliegender Erfindung behandelt sind, und eine Anzahl negativer Platten f³ besitzt.

Fig. 5 dagegen stellt eine Zelle dar, welche zwei Plattenreihen f¹ und f² enthält. Diese Platten tauchen in verdünnte Schwefelsäure.

Die Asbestumhüllung der Platte dient nicht nur dazu, den schwammigen oder porösen Theil derselben zu halten, sondern stellt zugleich eine sehr wirksame Isolirung zwischen den entsprechenden positiven und negativen Platten her. Das beschriebene Verfahren liefert sehr billige und dauerhafte Batterieplatten.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Verfahren zur Herstellung von Elektroden für Sammelbatterieen, gekennzeichnet durch elektrolytische Umwandlung der Oberflächen der Bleielektroden in Bleichlorid in einem Bad von Zinkchlorid oder Eisenchlorid und darauf folgende Reduction des Bleichlorides zu schwammigem Blei durch Wenden des Stromes, wobei ein die Elektroden umgebendes Gewebe aus einem indifferenten Stoff als Stütze für die veränderte Elektrodenoberfläche dienen kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.