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DE662634C - Verfahren zur schonenden Gewinnung von Extraktivstoffen aus Koerpersaeften - Google Patents

Verfahren zur schonenden Gewinnung von Extraktivstoffen aus Koerpersaeften

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Publication number
DE662634C
DE662634C DEI46144D DEI0046144D DE662634C DE 662634 C DE662634 C DE 662634C DE I46144 D DEI46144 D DE I46144D DE I0046144 D DEI0046144 D DE I0046144D DE 662634 C DE662634 C DE 662634C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
extraction
body fluids
extractive substances
alcohol
substances
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI46144D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hermann Schultze
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI46144D priority Critical patent/DE662634C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE662634C publication Critical patent/DE662634C/de
Expired legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/14Blood; Artificial blood
    • A61K35/16Blood plasma; Blood serum
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
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    • A61K35/30Nerves; Brain; Eyes; Corneal cells; Cerebrospinal fluid; Neuronal stem cells; Neuronal precursor cells; Glial cells; Oligodendrocytes; Schwann cells; Astroglia; Astrocytes; Choroid plexus; Spinal cord tissue
    • AHUMAN NECESSITIES
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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
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    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/37Digestive system
    • A61K35/407Liver; Hepatocytes

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Neurology (AREA)
  • Neurosurgery (AREA)
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  • Extraction Or Liquid Replacement (AREA)
  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)

Description

  • Verfahren zur schonenden Gewinnung von Extraktivstoffen aus Körpersäften Die Extraktivstoffe aus Körpersäften, wie z. B. Pflanzen- und Tierlipoide, besitzen neben ihrer allgemeinen Bedeutung als Aufbaustoffe und Nährmittel einen besonderen Wert .als Heilmittel. Häufig beruht der Heilwert einer Lipoidfraktion, z. B. aus manchen Organen und Drüsen oder bestimmten Pflanzenteilen, auf einem hohen Gehalt an den für die Regelung des menschlichen Stoffwechsels so wichtigen Hormonen und Vitaminen. Das Problem, diese Extraktivstoffe schonend zu gewinnen, ist daher von großer Bedeutung.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Extraktivstoffe aus Körpersäften, beispielsweise aus Zellen und Zellsäften, in schonender Weise gewinnen kann, wenn man grenzflächenaktive Stoffe auf die Körpersäfte einwirken läßt.
  • So hat sich beispielsweise gezeigt, daß die Gewinnung der Lipoide und anderer Extraktivstoffe aus Körpersäften in einfacher Weise durch Einwirkung fettlösender, grenzflächenaktiver Flüssigkeiten von geringer Wasserlöslichkeit, wie z. B. höhermolekulare Alkohole, gelingt. Als geeignet erweist sich beispielsweise der Oktylalkohol, der bekanntlich in der Reihe der höheren Alkohole die Oberflächenspannung des Wassers ,am stärksten erniedrigt. Ferner sind verwendbar Amylalkohol, Hexylal'kohol, Heptylalkohol, Nonylalkohol, Decylalkohol oder Gemische derselben. Man kann bei der Gewinnung von Lipoiden aus Zellen oder Zellsäften so verfahren, daß man den Alkohol in der Kälte durch Schütteln oder Durchleiten von Stickstoff innig mit dem Extraktionsgut vermischt und das -erhaltene Lipoid-Alkohol-Gemisch durch Abheben oder mit Hilfe der Zentrifuge oder durch Filtration von den extrahierten Bestandteilen abtrennt. Infolge ihres besonders guten Lösungsvermögens für Lipoide genügen oft sehr geringe Mengen der höheren Alkohole, um die Extraktivstoffe aus ihrem Zellverband in Freiheit zu setzen und aufzunehmen. Im Vergleich zu den bisher bekannten Extraktionsverfahren wird hierdurch erheblich an Extraktionsmittel gespart. Die Befreiung der extrahierten Substanz vom Lösungsmittel geschieht in bekannter Weise durch Verdunsten in der Kälte. Da bei dem beschriebenen Verfahren keine Abschwächung der biologischen Wirksamkeit sowohl der Extraktivstoffe als auch der in der wä.ßrigen Lösung verbleibenden Reststoffe .der Körpersäfte eintritt, eignet sich das Verfahren auch für solche Fälle, in deinen eine Entfernung der Extraktivstoffe aus besonderen Gründen erwünscht ist, z. B. bei der Reinigung therapeutisch wirksamer Eiweiß- oder Kohlehydratlösungen.
  • An Stelle der erwähnten kapillaraktiven Alkohole lassen sich auch andere fettlösende und in Wasser schwer lösliche Flüssigkeiten von geringer oder ohne Oberflächenaktivität für die Extraktion von @ Körpersäften mit Erfolg verwerten, wenn gleichzeitig wasserlös-, liche Substanzen von starker Kapillaraktivitäit dem Extraktionsgemisch zugesetzt werden. Es eignen sich hierzu besonders Substanzen vom Seifentypus und ,ähnlich zusammengesetzte Verbindungen, u. a. auch die oxalkylierten Fettalkoholderivate. Geeignet sind beispielsweise Polyäthylenglykolmonodecyläther, Polyäthylenglykolduodecyläther oder Polyäthylenglykololeyläther. Es kann zweckmäßig sein, die Einwirkung der grenzflächenaktiven Stoffe bei einer bestimmten Wasserstoffionenkonzentration, die sich nach der Natur des zu gewinnenden Produktes richtet, vorzunehmen.
  • Durch Anwendung des Verfahrens in der Kälte, bei bestimmten Säurestufen und unter Luftabschluß können auch leicht zersetzliche Extraktivstoffe isoliert werden, die bei anderer Methodik teils durch Anwendung höherer Temperatur oder durch zu lang dauernde Extraktion zerstört werden. Gegenüber dem bekannten und oft benutzten Weg, die zu extrahierenden Körpersäfte zunächst zu entwässern und dann erst mit organischen Lösungsmitteln zu behandeln, besitzt das neue Verfahren den, großen Vorzug, daß es die Isolierung der Extraktivstoffe in einer Phase erreicht und eine durch die Wasserentziehung bewirkte Veränderung des Lösungszustandes der Lipoide vermeidet, durch den die Extraktionsbedingungen sonst sehr ungünstig beeinflußt wurden.
  • Das Verfahren gestattet eine Gewinnung der Extraktivstoffe aus Zellgewebe oder Zellpreßsäften ohne Vorhehandlung des Zellguites. Das unter den geschilderten Gesichtspunkten ausgewählte Extraktionsmittel verhindert die bei den bekannten direkten Extraktionsverfahren stets zu beobachtenden Änderungen des Ladungszustandes der Zellkolloide. Bei Verwendung von Äther und ähnlichen Extraktionsmitteln der bekannten Verfahren bilden sich als unliebsame Begleitreaktion schwer zu trennende Adsorptionsverbindungen der Extraktivstoffe mit Eiweiß- und Kohlehydratdenaturierungspro,dukten. Ähnliche Schwierigkeiten treten auch bei Anwendung von Benzol und anderen Kohlenwasserstoffen auf. Es muß daher als ein besonderer Fortschritt des beschriebenen Verfahrens gewertet werden, daß mit ihm eine Extraktion ohne die übliche Behinderung durch andere Bestandteile der zu extrahierenden Körperflüssigkeit gelingt.
  • Es ist bereits ein, Verfahren zur Herstellung von Lösungen schwer löslicher Organpräparate bekannt gewesen, welches darin besteht, daß man das betreffende fertige Präparat in höheren primären Alkoholen auflöst. Es handelt sich hierbei lediglich um die Herstellung von Lösungen einheitlicher Endprodukte, die vorher nach einem beliebigen anderen Verfahren aus tierischen Organen ge-:."rjnen worden sind. Es wird also bei dieser 'Arbeitsweise. keine Aufarbeitung tierischer Örgane, sondern die Lösung des einheitlichen Endproduktes vorgenommen.
  • Ein weiteres bereits bekanntes. Verfahren befaßt sich mit der Extraktion von Sexualhormonen. ,aus Harn unter Zuhilfenahme von festen Alkoholen. Abgesehen davon, daß in diesem Falle .ausdrücklich nur feste Alkohole verwandt werden; während sich das hier beschriebene Verfahren auf flüssige oberflächenaktive Substanzen erstreckt, unterscheidet sich das alte Verfahren vorn dem neuen dadurch, daß es keine schonende Gewinnungsmethoden für Lipoide darstellt. Arbeiten in der Wärme und Zusatz von heißem Alkohol sind Faktoren, die koagulierend auf gelöste Proteine wirken, so daß auch hier eine Behinderung des Extraktionsvorganges infolge 1NTiederschlagsbildung bzw. Viscositätsanstieg eintritt. Allein durch die Verwendung von flüssigen und besonders oberflächenaktiven Substanzen wird der neuartige Effekt einer durchaus schonenden Extraktion gewährleistet. Es wird sogar darüber hinaus eine Verwertung der in ihrem Lösungszustand nicht beeinträchtigten Eiweiß-und Kohlehydratverbindungen durch das Verfahren ermöglicht.
  • Beispiele i. iol Leberpreßsaft von der Säurestufe 6, 8-7, o, werden mit 5o ccm n-Oktylalkohol versetzt und unter Kühlung mit Eis 3 bis q. Stunden lang Stickstoff durch das Gemisch geleitet. Die in halbflüssig fester Form abgeschiedenen Lipoide werden zusammen mit anhaftendem Alkohol abfiltriert und im Vakuum von letzterem befreit. Das erhaltene Produkt löst sich leicht in Chloroform, Äther, Benzol, schwer in kaltem Aceton und Alkohol. Es enthält 1,5901o N und i,i2% P. Die Säurezahl beträgt 61,4, die Verseifungszahl 26o.
  • z. io 1 HirnpreBsaft werden bei pa 5,0 mit i oo ccm n-Nonylalkohol versetzt und nach 3stündigem Durchleiten von Luft das flüssige Lipoid-Alkohol-Gemisch durch Zentrifugieren abgetrennt. Nach Verdunsten des Alkohols hinterbleibt das Lipoid als hellbraune wachsartige Masse, die in. Benzol, Äther, Xylol, Chloroform, Methylenchlorid leicht in Lösung geht, in Methyl- und Äthylalkohol sowie Aceton jedoch schwer löslich ist. Die Substanz enthält 18,o% Cholesterin, 1,45 N, 2,080/0 P, Säurezahl 27,0, Verseifungsz.ahl 96,8. 3. In i o 1 Hirnsaft werden 6 g Polyäthylenglykololeyläther gelöst und mit ioo ccm Xylol i Stunde lang geschüttelt. Nach Abtrennen der lipoidbaltigen Xylollösung mit Hilfe der Zentrifuge und Verdunsten des Xylols erhält man ein mit Polyäthylenglykololeyläther verunreinigtes Produkt. Die Abscheidung des letzteren ;gelingt jedoch leicht durch Behandhandlung mit Äther. Das so gewonnene Lipoid besitzt die in Beispiele beschriebene Löslichkeit. Es enthält 18,30'o Cholesterin, 1,51% N, i,99 % P, Säurezahl 26, 5, Verseifungszahl 98,3.
  • q.. i o 1 Pferdeserum von der S,äur estufe 7, 6 werden mit i oo ccm eines Gemisches von Oktyl-, Nonyl- und Decylalkohol. vom Sp. 195 bis 2o5° versetzt und 2 Stunden bei Zimmertemperatur geschüttelt. Hierdurch werden die Lipoide des Serums in Form eines gelb gefärbten halbflüssigfes.ten Niederschlags ausgefällt, der nach Beispiel i weiterbehandelt wird. Die isolierten Lipoide lösen sich in Aceton und Alkohol nur teilweise, dagegen leicht und vollständig in Petroläther, Chloroform, Benzol, Äther und Methylenchlorid. N-Gehalt o,57010, P-Gehalt o,719%, Cholesteringehalt 30%, Verseifungszahl ioi,5, Säurezahl 18,o.
  • Enthält das Serum die für Konservierungs: zwecke übliche Menge Phenol, so führt die Extraktion zu demselben Endprodukt, da dem Lipoid etwa anhaftendes Phenol bei der Entfernung der Alkohole ebenfalls verflüchtigt wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur schonenden Gewinnung von Extraktivstoffen aus Körpersäften, dadurch ,gekennzeichnet, .daß man Körpersäfte mit fettlösenden, grenzflächenaktiven Flüssigkeiten oder Flüssigkeitsgemischen von geringer Wasserlöslichkeit in der Kälte behandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von höhermolekularen flüssigen Fettalkoholen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch- i, gekennzeichnet durch die Verwendung von wasserunl,öslichen, fettlösenden Flüssigkeiten mit geringer oder ohne Grenzflächenaktivität zusammen mit wasserlöslichen stark kapillaraktiven Stoffen, die mit den Bestandteilen der Körpersäfte chemisch nicht reagieren. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren unter Luftausschluß und bei bestimmter Wasserstoffionenkonzentration durchgeführt wird.
DEI46144D 1932-12-25 1932-12-25 Verfahren zur schonenden Gewinnung von Extraktivstoffen aus Koerpersaeften Expired DE662634C (de)

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