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DE662447C - Verfahren zur Erzeugung von Cyanwasserstoffsaeure - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von Cyanwasserstoffsaeure

Info

Publication number
DE662447C
DE662447C DEW97948D DEW0097948D DE662447C DE 662447 C DE662447 C DE 662447C DE W97948 D DEW97948 D DE W97948D DE W0097948 D DEW0097948 D DE W0097948D DE 662447 C DE662447 C DE 662447C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hydrogen chloride
hydrogen
gas
ammonia
reaction
Prior art date
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Expired
Application number
DEW97948D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
EGON WILD
Original Assignee
EGON WILD
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Filing date
Publication date
Application filed by EGON WILD filed Critical EGON WILD
Priority to DEW97948D priority Critical patent/DE662447C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE662447C publication Critical patent/DE662447C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • C01C3/0258Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide from cyanamides or derivatives thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erzeugung von Cyanwasserstoffsäure Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Cyanwasserstoffsäure-. Sie beruht auf der Erkenntnis, daß durch Behandlung von Kalkstickstoff, der einen mög-' lichst geringen Oxydgehalt besitzt, mit völlig trockenem Chlorwasserstoff bei einer Temperatur von etwa 55o bis iioo' C Cyanwasserstoff gebildet wird. Die Behandlung wird zweckmäßig unter Zusatz von Kohlenstoff durchgeführt.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, durch Erhitzen eines Metallcyanamids mit Chlornatrium in Gegenwart von Kohlte Cyannatrium herzustellen. Bei diesem bekannten Verfahren handelt es sich um einen Schmelzprozeß, bei dem Reaktionsgemische im elektrischen Ofen zusammengeschmolzen werden. Da es sich -UM ein endothermes Verfahren handelt, wird hierbei viel Heizstrom verbraucht. Beim Verfahren der Erfindung handelt es sich demgegenüber um einen Glühprozeß, der exotherm verläuft. Entsprechend verschieden sind auch die Ergebnisse der beiden Verfahren: Bei den bekannten Verfahren resultiert ein sehr unreines Schmelzcyan mit einem Cyanidgehalt von höchstens 4o bis 50 "/0; bei dem Verfahren der Erfindung demgegenüber entsteht Blausäure, die durch Einleiten in Laugen sofort reines, hochprozentiges Cyanid oder Ferrocyanid ergibt oder, falls gewünscht, so wie sie ist, z. B. in der Schädlingsbekämpfungsindustrie oder sonstwie, Verwendung finden kann.
  • Man kann bei dem geschilderten Verfahren zur Erzeugung von Blausäure eine erhöhte Ausbeute dadurch erzielen, daß man den Chlorwasserstoff durch Zusatz von Gasen, wie Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenoxyd und ähnlichen, verdünnt oder aber hierzu Gasgemische, wie Generatorgas, Wassergas, Leuchtgas, verwendet. Durch Zusatz dieser Gase verhindert man die Zersetzung des Cyanwasserstoffes sowie des gleichzeitig entstandenen Ammoniaks. Zur Verdünnung des Chlorwasserstoffs kann man auch die bei der Reaktion sich nach der Auswaschung des Cyanwasserstoffes bildenden Gase verwenden, und man erreicht dann, daß das Ammoniak, das in den Reaktionsgasen enthalten sein kann, durch neuerliche Zuführung in die Reaktion in Cyanwasserstoff übergeführt werden kann. Kohlenstoff kann in Form von Staubkohle, Holzkohle, Koks oder Ruß zugeführt werden.
  • Kalkstickstoff bildet bei einer Temperatur von 550 bis 1 Ioo' C mit Chlorwasserstoff Cyanwasserstoff nach der Gleichung: CaC N, + 2 H Cl + C = CaC1, + 2 H C N. Die in Reaktion tretenden Gase müssen trocken sein, damit die Bildung von Ammoniak nach der Formel: CaCN2 + 3 H20 = CaCO3 + 2 NH,9 möglichst verhindert wird.
  • Da technisches Cyanamid Oxyde enthält, läßt sich die Bildung von Ammoniak allerdings nicht vollständig verhindern, da durch die Reaktion des Chlorwasserstoffes mit den Oxyden sich neben Chlorid auch Wasser bildet, welches wieder mit Cyanamid Ammoniak ergibt.
  • Cyanwasserstoff entsteht durch die iv wirkung von Chlorwasserstoff auf Cyan bei einer Temperatur von etwa 5oo iioo' C; die Ausbeute steigt mit steigender Temperatur.
  • Die nachfolgenden Versuche erläutern das Verfahren: 2o g Kalkstickstoff mit -24,5 0/0 N und 2,3 % 0-Gehalt, mit io g wasserfreier Holzkohle gemischt, wurden im Reaktionsrohr beim ersten Versuch auf iioo' C und beim zweiten Versuch auf 65o' C erhitzt. Vorher wurde die Luft in der Apparatur durch Hindurchleiten von Wasserstoff verdrängt. Sobald die Temperatur von iiooo C bzw. 65o' C erreicht war, wurde ein unverdünnter Chlorwasserstoffstrom mit einer Geschwindigkeit von 5 1 in der Stunde durch das Reaktionsrohr geleitet. Der Chlorwasserstoff wurde vor Eintritt in das Reaktionsrohr mit Chlorcaleium getrocknet. Die Reaktionsgase wurden durch verdünnte Natriumhydroxydlösung geleitet, in welcher der Cyanwasserstoff aufgefangen wurde, und dann durch verdünnte Schwefelsäure, in welcher das Ammoniak gebunden wurde. Sobald das aus dem Reaktionsrohr austretende Gas keinen Cyanwasserstoff mehr enthielt, wurde der Versuch beendet. In der Natriumhydroxydlösung und in der Schwefelsäure wurde der Cyan- bzw. Ammoniakgehalt bestimmt.
  • Ergebn is: i. Terap. i i ooll C, un'verdfinnter Chlorwasserstoff, Geschwindigkeit 5 I/Std.: 2,76 g Cyanid-N., o,58g Ammoniak-N.
  • :2. Temp. 65o' C, unverdünnter Chlorwasserstoff, Geschwindigkeit 5 I/Std.: 2,249 (#yanid-N., 1,28 g Ammoniak-N.
  • Eine Mischung von :2o g Kalkstickstoff mit 24,5 l/. N- und 2,3 % O-Gehalt mit io g wasserfreier Holzkohle werden im Reaktionsrohr aus Hartporzellan erhitzt. Während der Erhitzung wurde durch das Rohr trokkener Wasserstoff geleitet. Sobald die erwünschte Reaktionstemperatur erreicht war, wurde durch das Reaktionsrohr trockener Chlorwasserstoff geleitet, welcher beim ersten Versuch mit Wasserstoff im Verhältnis -i : io und beim zweiten Versuch mit Leuchtgas im Verhältnis i : 2o verdünnt war. Der verdünnte Chforwasserstoff wurde beim ersten Versuch mit einer Geschwindigkeit von io 1 und beim zweiten Versuch mit 2o 1 in der Stunde hindurchgeleitet. Die eingeführten Gase wurden mit Chlorealcium getrocknet. Der verdünnte Chlorwasserstoff wurde so lange durch das Rohr, welches beim ersten Versuch auf 9So' C und beim zweiten Versuch auf iioo' C erhitzt wurde, geleitet, bis das Gas, welches aus dem Reaktionsrohr kam, keinen Cyanwasserstoff und kein Ammoniak ,'Pthielt, worauf der Reaktionsrest im Rohr l#. einem Strom von Wasserstoff auskühlen ,kelassen wurde. Die aus dem Reaktionsrohr austretenden Gase, welche Cyanwasserstoff und Ammoniak enthalten, wurden durch eine Natriumhydroxydlösung geleitet, in welcher der Cyanwasserstoff aufgefangen wurde, während anschließend das Ammoniak durch verdünnte Schwefelsäure absorbiert wurde.
  • Auf Grund der Analysen ergaben die Reaktionen bei 95o' C, verdünnt mit Wasserstoff i : io und io 1 je Stunde, 3,07 9 Cyanidstickstoff, 0,86 g Ammoniakstickstoff; 1100' C, verdünnt mit Leuchtgas i : -,o und :2o 1 je Stunde, 3,22 9 Cyanidstickstoff, 0,41 g Ammoniakstickstoff.
  • Die Apparatur zur Durchführung des Verfahrens kann so eingerichtet sein, daß die Reaktionen, welche durchgeführt werden, bei Unterdruck stattfinden, damit ein Entweichen von Cyanwasserstoff durch die Undichtheit der Apparatur verhindert wird. Die Zuleitung des Gasgemisches ist praktisch so einzurichten, daß das Gas in jenen Teil des Reaktionsraumes eintritt, aus welchem man das durch die Reaktion entstandene und nun abgekühlte Calciumchlorid abführt, und es dabei zur Trocknung des Chlorwasserstoffes benutzt wird. Zur Herstellung des Reaktionsrohres darf kein Eisen benutzt werden, da dieses die Zersetzung von Cyanwasserstoff bewirkt. Es ist notwendig, die Strömungsgeschwindigkeit des Chlorwasserstoffes so einzurichten, daß in den Endgasen kein Chlorwasserstoff vorhanden ist; die Geschwindigkeit ist abhängig von der Menge des Cyanamides und von der Reaktionswärme.
  • In der beschriebenen Weise gewonnener Cyanwasserstoff kann nach bekannten Verfahren auf Cyanwasserstoffsäure oder auf Cyanide und Ferrocyanide verarbeitet werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung von Cyanwasserstoffsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man Kalkstickstoff mit möglichst geringem Oxydgehalt nach Zusatz von Kohlenstoff in Form von Kohle, Holzkohle, Koks, Ruß o. dgl. bei einer Temperatur von 55o bis iioo' C und bei gewöhnlichem oder verringertem Druck mit trokkenem Chlorwasserstoff behandelt, wobei die Strömungsgeschwindigkeit des Chlorwasserstoffs so eingerichtet werden muß, daß im Endgas Chlorwasserstoff nicht auftreten kann. e 4 nach
  2. 2. Anspruch Ausführungsforni i, da-durch des gekennzeichnet, Verfat#rens ' daß der Chlorwasserstoff mit einem an-19 deren geeigneten Gas, wie Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenoxyd, Kohlenwasserstoffen, oder mit Gasgernischen, wie Generatorgas, Wassergas oder Leuchtgas, verdünnt wird.
DEW97948D 1936-01-21 1936-01-21 Verfahren zur Erzeugung von Cyanwasserstoffsaeure Expired DE662447C (de)

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