DE661273C - Vorrichtung zur Feineinstellung des Vorschubes absatzweise wandernder Stoff-, Papierbahnen o. dgl., insbesondere an Druckmaschinen - Google Patents

Description

Das genaue Einstellen des Rapports beim Zeug-, Tapeten-, Buntdruck o. dgl. mittels Schablonen bewirken bei ruhender Druckunterlage sog. Begrenzungsstücke, an denen die Schablone seitlich geführt ist. Bei beweglicher Druckunterläge und feststehender Schablone benutzt man zum Rapportieren der Ware Feineinstellvorriohtungen, die bei gehobener Schablone so lange in Tätigkeit sind,

ίο bis die Ware genau um den Rapport weitergewandert ist.

Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß bei Verwendung selbst zuverlässigster Antriebsmittel im Vorschub der Druckunterlage dennoch Ungenauigkeiten eintreten können, die sich dann bis an das Ende der etwa vierzig Meter langen Ware vervielfältigen. Es braucht zum Beispiel nur einer der Zähne bei Zahnradantrieb reichlicheres Spiel als die übrigen Zähne zu haben, so macht sich dies bei absatzweisem Vorschub der Ware anfänglich zwar nur wenig, auf größerer Länge aber ganz empfindlich bemerkbar. Bei geringster Ungenauigkeit im Warenvorschub passen die einzelnen Muster bei Mehrfarbendruck schon nach dem Drucken weniger Rapporte nicht mehr übereinander. Die Folge davon ist, daß die Muster der einzelnen Schablonen versetzt zueinander auf den Stoff aufgebracht werden, Üie Schablonen daher die vorher gedruckte Farbe vom Stoff annehmen und bei weiterem Drucken die unten anhaftende Farbe im nächsten Rapport mit der durchgerakelten Farbe zusammen auf den Stoff übertragen und diesen, damit verschmieren. Solcher Druck ist dann, weil unscharf und verschmiert, minderwertig.

Die Erfindung besteht darin, daß ein verschiebbarer Streckenanschlag unter der Einwirkung eines an der Ware oder am Mitläufer angeklemmten Mitnehmers auf eine vergrößernd anzeigende Anzeigevorrichtung, z. B. einein ungleicharmigen Zeiger, wirkt, dessen kurzer Arm durch Zugstange o. dgl. mit dem Streckenanschlag verbunden ist, der beim Vorschub der Ware nahe dem Rapportende um einen kleinen Betrag mitnehmbar ist, welcher durch den längeren, auf einer Einteilung spielenden Arm des Zeigers in vergrößertem Maßstabe angezeigt wird. Es kann gemäß Erfindung weiter vorgesehen sein, daß die rapportierte Vorschublänge akustisch oder optisch wahrnehmbar ist. Das Anzeigen des Rapports kann auch mit dem Ausschalten des Antriebes der Maschine verbunden sein.

Durch eine derartige Vorrichtungsausbildung werden unter Anwendung des an sich bekannten Gedankens, die Vorschubsteuerung

der Warenbahn durch auf dieser angebrachte Marken zu betätigen, wie sie in ähnlicher Art beim Messen von Gewebelängen sow beim Auszeichnen und Querschneiden
Geweben gebräuchlich sind, selbst kiel·.
Abweichungen beim Rapportieren des
schubs der Ware unmöglich bzw. Ungenauigkeiten im Antriebsmittel o. dgl. beim Vorschub der Ware unschädlich gemacht, so daß

ίο größte Genauigkeit auch auf die ganze Länge der Warenbahn gewährleistet ist.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt

Abb. ι die Anordnung der Vorrichtung an einem Drucktisch mit absatzweise wandernder Druckunterlage zu Beginn des Vorschubs derselben,

Abb. 2 desgleichen am Ende des Warenvor-

JO schubs mit Markierung mehrerer verschieden großer Rapporte,

Abb. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung vom Streckenanschlag aus gesehen in größerem Maßstabe. .

Das Register besteht in der Hauptsache aus einem verstellbaren Streckenanschlag 3, der auf einer Zugstange 2 o. dgl. sitzt, die beispielsweise am kurzen Arm I₀ eines ungleicharmigen Zeigers 1 angelenkt ist, wobei der Streckenanschlag 3 an vorgeschriebener Stelle durch eine an der Ware 4 oder dem Mitläufer 4a befestigte Klammer 5 mitgenommen wird und dann den längeren Arm des Zeigers i, der auf einer Einteilung 6 spielt, mehrfach vergrößert ausschlagen läßt. Das Register ist gemäß der Zeichnung so auf dem Drucktisch 7 angeordnet, daß die Zugstange 2 parallel zur Bewegungsrichtung der Stoffbahn liegt. Bei Inbetriebnahme einer Druckmaschine, z. B. einer Schablonendruckmaschine für Textil- oder Papiermehrfarbendruck mit absatzweise wandernder Gewebe-, Papierbahn o. dgl., wird der jeweils wiederkehrende Rapport eines Musters zunächst auf der Einteilung 6 registriert. Es wird zu Beginn des ersten Rapports A₁ dieKlammerS an der Stoffoder Papierbahn 4 oder an dem Mitläufer 4_a befestigt und ein parallel zur Zugstange 2 in dem den Zeiger 1 tragenden Gehäuse 8 gelagerter Schieberg bis an die Klammer 5 herangeschoben und mittels Klemmschraube 10 in dieser Lage festgestellt. Die Stirnkante 9a des Schiebers 9 dient von nun als ständiger feststehender Anschlag, bis ein Wechsel im Rapport eintritt. Der Streckenanschlag 3 wird in ungefährer Nähe des Endes des Rapportes A₁ eingestellt, so daß die ankommende Klammer 5 ihn noch einige Zentimeter verschieben muß, was entgegen der Wirkung einer Druckfeder 11 der Schubstange 2 geschieht. Die Weglänge X₁ die der

Anschlags vom Anstoß der Klammer 5 an bis zum Erreichen der wahren Rapportbreite rückgelegt hat, wird durch die Zugstange 2 r den kurzen Arm I₀ auf den Zeiger 1 rtragen, der die Weglänge X mehrfach,

ch der Zeichnung vierfach vergrößert auf der Einteilung 6 anzeigt. Auf diese Weise ist eine Differenz am Streckenanschlag 3 von einem Bruchteil eines Millimeters auf der Einteilung 6 in Millimeter verwandelt, so daß es durch entsprechendes Vor- oder Zurückbewegen der Stoffbahn 4 möglich ist, den jeweiligen Rapport haarscharf einzustellen. Der Ausschlag 4X wird zweckmäßig durch eine Marke 12 an der Einteilung 6 fixiert, die auf die ganze Länge der zu bedruckenden Stoffoder Papierbahn 4 zu beobachten ist. Beim nächsten Rapport B_v wird die Klammer 5 bis an den Anschlag g_a zurückgesetzt, wobei der Zeiger 1 unter dem Einfluß der die Zugstange 2 mitverschiebenden Druckfeder 11 in die Anfangslage zurückschlägt, und das Spiel beginnt von neuem.

Bei Anwendung größerer Rapporte A_s> Α_Ά usw. wird der Schieber 9 in entsprechend zurückgeschobener Lage festgestellt. Schieber 9, Zugstange 2 mit Streckenanschlag 3 und Klammer 5 können durch eine nicht dargestellte haubenartige Klappe 0. dgl. verdeckt sein, die zwecks Einstellens eines neuen Rapports umlegbar eingerichtet ist.

Das Rapportende wird von der Einteilung 6 durch ein Fenster 8_a des Gehäuses 8 hindurch abgelesen. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß die Marke 12 als elektrischer Kontakt ausgebildet ist, über welchen ein akustisches oder optisches Zeichen vorübergehend eingeschaltet wird, so daß der Ausschlag4X aus geringer Entfernung hör- oder sichtbar ist. Über den Kontakt 12 kann aber auch ein Sehalter betätigt werden, durch den der Antrieb der Maschine ausgeschaltet wird.

Claims (6)

1. Patentansprüche:

   i. Vorrichtung zur Feineinstellung des Vorschubes absatzweise wandernder Stoff-, Papierbahnen o. dgl., insbesondere an Druckmaschinen, dadurch gekennzeichnet, no daß ein verschiebbarer Streckenanschlag (3) unter der Einwirkung eines an der Ware oder am Mitläufer angeklemmten Mitnehmers (5) auf eine vergrößernd anzeigende Anzeigevorrichtung, z. B. einen ungleicharmigen Zeiger -(i), wirkt, dessen kurzer Arm (r„) durch Zugstange (2) o. dgl. mit dem Streckenanschlag {3) verbunden ist, der beim Vorschub der Ware nahe dem Rapportende um einen kleinen »20 Betrag (X) mitnehmbar ist, welcher durch den längeren, auf einer Einteilung (6)

   spielenden Arm des Zeigers (i) in vergrößertem Maßstabe angezeigt wird.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch ;iv--dadurch gekennzeichnet, daß der Mit^Sjjijtiei' (S) zwischen zwei einstellbar|n^y^<ii·- schlägen (3 und g_a) an der Ware odei'dein Mitläufer anklemmbar ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (9a) an einer im Zeigergehäuse (8) gelagerten verschieb- und feststellbaren Schiene (9) angeordnet ist.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,

   dadurch gekennzeichnet, daß der Streckenanschlag (3) auf der Zugstange (2) verschieb- und feststellbar angeordnet ist.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeiger (1) über einen als Marke (12) dienenden Kontakt die Rapportendlage akustisch oder optisch anzeigt.
6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis S, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erreichen der Rapportendlage der Zeiger (1) über den Kontakt (12) einen Ausschalter zum Stillsetzen der Maschine betätigt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen