DE658994C - In einen Liegestuhl umwandelbarer Lehnstuhl mit einem Metallrohrgestell - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Lehnstuhl mit einem Untergestell aus federndem Werkstoff, z. B. Stahlrohren, der auf einfache Weise in einen Liegestuhl umgewandelt werden kann.

• 5 Es sind zwar aus Holz gebaute Sitzmöbel nach Art des Erfindungsgegenstandes bekannt, die durch Umklappen des Lehnenteiles zu einem Liegemöbel umgewandelt werden können; doch sind diese schwer, nicht gefedert und die Liegefläche unbequem. Außerdem ist die Umstellung von der einen Gebrauchsweise auf die andere unhandlich.

Die Erfindung bezweckt die Schaffung solcher Möbel doppelter Bestimmung, bei welchen sämtliche Vorteile der aus federndem Werkstoff, ζ. B. Stahlrohren, hergestellten Sitzmöbel beibehalten sind und auch ein bequemes Liegen sichern. Die besondere Ausbildung des Rückenlehnenrahmens ergibt noch den Vorteil, daß dieser aus einem von den anderen Teilen des Lehnstuhles verschiedenen Werkstoff, z. B. aus unter der Polsterung verborgenem Hartholz, hergestellt werden kann. Die Erfindung besteht darin, daß die den Gestellfußkeil mit den Armlehnen verbindenden Rohre durch Gelenke !unterteilt -und die Armlehnen mit dem Rückenlehnenteil nach vorn schwenkbar angeordnet sind, wobei die freien Enden der Armlehnen Bodenstützen bilden.

Der Rückenlehnenrahmen ist mit dem schwenkbaren Teil des Rohrgestells fest verbunden, und die Rückenlehnenpolster sind in den Rahmen eingebaut.

Schließlich ist liinter der Rückenlehne eine umklappbare Fußstütze angeordnet, die mit Lappen zum Abstützen an einer Querversteifung des Rohrgestells versehen ist.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der beiliegenden Zeich- nung dargestellt, und zwar zeigen:

Abb. ι eine Ansicht des Lehnstuhles, an welchem die Polsterung zwecks Sichtbarmachens einzelner Bauteile stellenweise entfernt ist,

Abb. 2 eine Oberansicht derselben Ausführungsform in zu einem Liegestuhl umgelegtem Zustande,

Abb. 3 die Seitenansicht des Liegestuhls,

Abb. 4 und 5 das Gelenk in Längsschnitt und Draufsicht,

Abb. 6 bis 8 die Haltevorrichtung der Fußstütze in zwei Seitenansichten und einem Querschnitt.

Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform besteht das Stuhlgestell des Lehnstuhles aus dem Fußteil 1, dem Sitzrahmen 2 und dem Rückenlehn enteil 3. Aus dem Fußgestell ragt der Sitzteil frei nach vorn. Dieser und das Fußgestell werden

zweckmäßig aus einem einzigen Stahlrohr durch entsprechendes Biegen desselben erzeugt. Dadurch wird der nach vorn ragende Sitzteil besonders gut durchfedernd. Das Ge-' stell bildet einen schlangenförmig gebogenen Rahmen. Die Rückenlehne des Stuhles kann aber auch aus einem besonderen Rahmen hergestellt werden, der. an dem die Armlehnen tragenden Teil befestigt ist. Diese letztere ι ο Ausführungsform ermöglicht die Herstellung des Rahmens der Rückenlehne aus leichterem dünneren Rohr. Der Rückenlehn enteil 3 wird durch einen besonderen Rahmen gebildet, der auf beiden Stuhlseiten durch den Bolzen 4 sowie die Armlehne 5 und das mit dem 'unter ihr angeordnete Winkeleisen 1S mit dem die Armlehne stützenden Bogen 6 des Gestells verbunden ist. Der Fußteil 1 ist mit jedem der beiden Bogen 6 durch je ein Gelenk 7 miteinander verbunden. Jedes Gelenk 7 ist so ausgebildet, daß es nur das Vorwärtsschwenken des Rückenlehnenteiles 3 ermöglicht, das Schwenken in der anderen Richtung jedoch nicht. Hierdurch erübrigt sich eine besondere | Abstützung des Rückenlehnenteiles.

Zu diesem Zweck ist das Gestellrohr bei den Gelenken 7 schräg durchgeschnitten, und in das eine Rohrende ist ein zylindrischer ■ Block 16 mit einem äußeren flachen Fortsatz 17, in das andere Rohrende ein Block 1.8 eingebaut, der vom gegabelt und mit einem Schwenkbolzen versehen ist, der durch die öse des Fortsatzes 17 greift; damit die Rükkenlehne die Schwenkung ausführen kann, ist der rechtsseitige Rohrteil6 an seinem Ende, oberhalb der Gabel mit einem Schlitz 19 versehen.

Die Fußstütze 8 ist am Fußteil· 1 des Lehnstuhlgestells mit Hilfe eines in einen Schlitz 20 des am Fußteil 8 befestigten Lappens 10 greifenden Bolzens 9 schwenkbar befestigt. Der Bolzen 9 wird von einem am Fuß teil befestigten Lappen 21 getragen. Die Fußstütze 8 stützt sich bei ihrem Gebrauch mit einem Fortsatz 22 des Lappens 10 auf die Querversteifung 11.

Bei der Umstellung des Lehnstuhles zu einem Liegestuhl wird die Rückenlehne 3 um das Gelenk 7 über den Sitz nach vorwärts-geschwenkt. Die nach vorn geschwenkte Rükkenlehne stützt sich an den vorderen Enden des Bogens 6 ab. Es ist vorteilhaft, wenn die Entfernung der Gelenke von der unteren Kante des Fuß teiles ungefähr gleich der Länge der Armlehnen ist. Die richtige Stelle des Gelenkes wird außerdem auch dadurch bestimmt, daß sich die untere Kante der Polsterung des Rückenteiles nach dem Vorwärtsschwenken der Rückenlehne mit kleinster Spalte an die vordere Kante des Sitzes schmiegt.

Der die Fußstütze 8 am Unterteil 1 haltende Zapfen 9 hat einen eckigen Querschnitt. Der Rapfen 9 gleitet in der Führung 20 des Lappens 10 an der Fußstütze 8. Der Zapfen 9 hält mit Hilfe der Führung des Lappens 10 die aufgeklappte Fußstütze in der Richtung · der Ebene der Rückenlehne. Die Führung im Lappen 10 besitzt unten eine Erweiterung 23, welche nach dem Anheben der Fußstütze deren Abschwenken ermöglicht. In der abgeschwenkten Stellung der Fußstütze stützt sich der Fortsatz 22 des Lappens 10 auf die Querstange 11.

Der Lehnstuhl nach der Erfindung kann beliebig gepolstert oder statt der Polsterung mit Gurten versehen werden. Bei der dargestellten Ausführungsform wurde eine gepolsterte Tapezierung vorgesehen. In diesem Fall wird die Rückenlehne zweckmäßig beiderseitig gepolstert, da je eine Seite desselben als Lehn- bzw. Liegeflächen dienen, je nachdem, ob das Möbelstück als Lehnstuhl oder als Liegestuhl verwendet wird.

Die Polsterung des Sitzes kann in diesem Falle ein aus dem Gestell .heraushebbares Kissen sein, das einerseits an den Stützen 13, anderseits auf der . Querversteifung 11 liegt;

Das Umlegen des beschriebenen Lehnstuhles zu· einem Liegestuhl ist einfach und benötigt nur einen kleinen Kraftaufwand.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Lehnstuhl mit einem Metallrohrgestell, der zu einem Liegemöbel umgestellt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die den Gestellfußteil (i) mit den Armlehnen verbindenden Rohre durch Gelenke (7) unterteilt und die Armlehnen mit dem Rückenlehnenteil nach vorwärts schwenkbar angeordnet sind, wobei die freien Enden der Armlehnen (5) Bodenstützen bilden.

2. Lehnstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückenlehnenrahmen (3) mit dem schwenkbaren Teil des Rohrgestells fest verbunden ist und die Rückenlehnenpolster in den Rahmen (3) eingebaut sind.

3. Lehnstuhl nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch eine hinter der Rückenlehne angeordnete umklappbare Fußstütze (8), die mit Lappen zum ' Abstützen an einer Querversteifung (11) des Rohrgestells versehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen