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Antriebsvorrichtung für den Schlitten von Motor-Flachstrickmaschinen
Gegenstand des Hauptpatents ist eine Antriebsvorrichtung für .dem Schlitten von
Motor-Flachstrickmaschinen, bei der der Schlitten durch Reibrollen angetrieben wird,
die durch ihre Schrägstellung an .einer umlaufenden Welle .die Geschwindigkeit und
Hubrichtung des Schlittens bestimmen. Die Reibrollen sind um senkrecht zur Drehachse
gelagerte Lenkachsen bei iedem Hubwechsel zu verstellen. Dabei ist eine Vorrichtung
beschrieben und bildet den Gegenstand der Ansprüche 8 und folgenden, durch die die
Schräglage der Rollen in jedem Augenblick auch während der Schlittenumkehr bestimmt
ist. Die Steuerung dieser Vorrichtung mit Hilfe eines Kurbelgestänges ergibt jedoch.
während der Umkehr wechselnde Verzö.geru:ngs- und Beschleunigungskräfte, mit denen
die Rollen auf den Schlitten einwirken. Die schnellte und abnutzungsfreiste Umkehr
.ergibt sich, wenn die Verzögerungs- und Beschleunigungskräfte während der Umkehr
gleichbleibend bis .an jene Grenze heranreichen, bei der die Kräfte sich unterhalb
jener Kraft befinden, der die Reibung der Rollen auf ihrer Antriebswelle Widerstand
leisten kann, ohne in gleitende Reibung überzugehen.
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Um .diesen Wert während der ganzen Umkehr einhalten oder ihm möglichst
nahekommen zu können, soll gemäß vorliegender Erfindung die Umstellung der Reibrollen
über das die Umstellkurbel haltende Schaltgestänge mittels einer Kurvenscheibe erfolgen,
die unter Zwischenschaltung einer federnden Kupplung den Umschalthebel bei der Schlittenumkehr
bis an die seinen Höchstausschlag begrenzenden verstellbaren Anschlagnocken umlegt.
Die Kurvenscheibe kann dabei jene Steigungsverhältnisse der Nockenflächen erhalten,
die die Verzögerungen und Beschleunigungen in einer solchen abnehmenden bzw. zunehmende'n
Geschwindigkeit zur Folge 'haben, daß die Verzögerungs- und Beschleunigungskräfte
den durch Versuch festzustellenden Reibungswert nicht ganz erreichen. Diese Verhältnisse
bleiben dabei für die verschiedenen Geschwindigkeiten die 'gleichen; es ändert sich
nur die Dauer der Verzögerung und Beschleunigung je nach der Einstellung der Anschlagweite.
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Die Zeichnung zeigt die erfindungsgemäße Anordnung in beispielsweiser
Darstellung, und zwar zeigen Fig. i eine Seitenansicht der Maschine mit teilweisem
Schnittdes Reibrollengehäuses und mit dem Getriebe, das die Umsteuerung der Reibrollenachsen
und die Schlittengeschwindigkeit steuert,
Fig. 2 einen Schnitt durch
den Steuerhebel längs der Linie II-II, und zwar Fig. 2a in Mittelstellung, Fig.
2b in einseitiger Anschlagstellung, Fig.3 eine Ansicht der Antriebshebel, Fig. q.
eine Draufsicht auf die Steuervorrichtung.
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Der Schlitten A (Fig. i) wüd auf denn Nadelbett B in Führungen C geführt.
Über -' ein auslösbares Kupplungsglied D wird er vom Antriebsgehäuse E aus angetrieben.
Das Gehäuse E trägt * die Reibrollen F, die von. der in einer Richtung sich drehenden
Welle G mitgenommen werden und durch Schrägstellung nach dem Grundsatz der Schraubenlinienbewegung
das Gehäuse E in, der einen und anderen Richtung gleichachsig zur Welle G mehr oder
weniger rasch mitnehmen. Das Gehäuse E ist auf besonderen Führungsstangen N, welche
hinter dem Nadelbett B der Maschine angeordnet sind, geführt.
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Die Steuerung der Rollen F für die Umsteuerung des Schlittens und
seine Geschwindigkeitsregelung erfolgt über die fest mit den Rollenlenkzapfen I(
verbundenen Hebel i und die im Antriebsgehäuse E verschiebbar geführten Zahnstangen
2, die ihrerseits von dem doppelseitigen Zahnradabschnitt 3 zueinander spiegelig,
d. h. zueinander in entgegengesetzter Richtung um gleiche Strecken gesteuert sind
und die die in ihnen gleitbar geführten Enden der Hebel i in beiden Richtungen um
entsprechende Stücke mitnehmen. Mit dem drehbar im Gehäuse E gelagerten Bolzen q.
ist ein Hebel 5 fest verbunden. Die Laufrolle 6 dieses Hebels ist zwischen den parallel
angeordneten, über die ganze Maschinenlänge reichenden Schienen 7 ;geführt (Fig.
4.), die schwenkbar an den auf der ebenfalls durchgehenden Welle 8 fest argeordneten
Hebeln 9 befestigt sind. Auf der Welle 8 ist ein Hebel i o lose drehbar gelagert,
der über den Schieber i i von eigner Kurvenscheibe 12 bei jeder Umsteuerung des
Schlittens A von der einen Grenzlage in die zu ihr spieglige andere verschoben wird.
Mit dem Hebel i o ist ein Anschlaghebel 13, der fest auf der Welle 8 sitzt, federnd
gekuppelt. Der Ausschlag dieses Hebels 13 kann durch Anschlagnocken 15 geregelt
werden, die auf einer Einstellspindel 17 mit Rechts- oder Linksgewinde zueinander
oder voneinander weg steuerbar sind. Das Gewicht der Schaltschienen 7 und der Hebel
9 ist durch Gegengewichte 16 ausgeglichen.
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Die Art der federnden Kupplung der Hebel t o und 13 ist aus Fig. 2
ersichtlich. Der Anschlaghebel 13 wird durch Keile 18, deren Anschlagbolzen i 9
durch eine Zugfeder 2o miteinander verbunden sind, an sich in Mittelstellung gehalten,
so daß der Hebel 13 so lange mit dem Hebel i o schwingt, bis er an einen der Anschlagnocken
15 anstößt. Dann geht der Hebel io unter Spannung der Feder 20, wie in Fig.2b gezeigt,
weiter, während der Hebel 13 und mit ihm die Schienen 7 sowie die Reibrollen .F
für den betreffenden Schlittenhub die durch den Anschlag 15 bestimmte Stellung beibehalten.
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Durch die Formgebung der Flanken der Kurvenscheihe 12 ist es möglich,
die Umsteuerung der Reibrollen F gleichmäßig verzögernd und beschleunigend zu gestalten
und dabei bis auf den Höchstwert zu gehen, dendie Reibung der Rollen F an ihrer-
Laufwelle G zu erzielen erlaubt. Dieser Wert wird dann unabhängig davon eingehalten,
auf welchen Winkelausschlag die Reibrollen durch Einstellung der Anschläge 15 eingestellt
sind, d, h. also, unabhängig von der Schlittengeschwindigkeit.