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DE658889C - Verfahren zur Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration von Loesungen - Google Patents

Verfahren zur Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration von Loesungen

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DE658889C
DE658889C DEG83498D DEG0083498D DE658889C DE 658889 C DE658889 C DE 658889C DE G83498 D DEG83498 D DE G83498D DE G0083498 D DEG0083498 D DE G0083498D DE 658889 C DE658889 C DE 658889C
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DE
Germany
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solution
hydrogen ion
ion concentration
solutions
lye
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Expired
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DEG83498D
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English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Dr N Gerber's Co Mbh
Original Assignee
Dr N Gerber's Co Mbh
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Publication date
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Priority to DEG83498D priority Critical patent/DE658889C/de
Priority to DE1932G0083537 priority patent/DE692118C/de
Priority to FR761602D priority patent/FR761602A/fr
Priority to GB24418/33A priority patent/GB429906A/en
Application granted granted Critical
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Expired legal-status Critical Current

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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N31/00Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods
    • G01N31/16Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods using titration
    • G01N31/162Determining the equivalent point by means of a discontinuity
    • G01N31/164Determining the equivalent point by means of a discontinuity by electrical or electrochemical means

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  • Investigating Or Analyzing Non-Biological Materials By The Use Of Chemical Means (AREA)

Description

  • Verfahren zur Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration von Lösungen Die Wasserstoffionenkonzentration von Lösungen wird entweder auf elektrischem Wege oder durch kolorimetrische Vergleichung bestimmt. Das elektrische Verfahren läuft darauf hinaus, die elektrische Spannungsdifferenz, welche zwischen zwei Lösungen, nämlich der zu messenden und einer Bezugslösung, bei leitender Verbindung- durch eine Strombrücke auftritt, zu bestimmen; diese erlaubt dann an Hand einer Formel, einer Kurve o. ä. einen Rückschluß auf die Wasserstoffionenkonzentration der zu untersuchenden Lösung. Neben diesem Verfahren, das immerhin ein gewisses elektrotechnisches Verständnis bei der die Untersuchung durchführenden Person voraussetzt, für das auch bestimmte elektrotechnische Meßinstrumente immer vorhanden sein müssen und welches nur gute Ergebnisse liefert, sofern die zu analysierende Lösung gute elektrorvtische Eigenschaften aufweist, hat das kolorimetrische Verfahren weite Verbreitung gefunden. Hierbei wird von der bekannten Erkenntnis Gebrauch gemacht, daß eine Flüssigkeit, welche mit einem geeigneten Indikator versetzt wird, je nach ihrer Wasserstoffionenkonzentration eine verschiedene Färbung zeigt. Zur Beurteilung der Färbung bedient man sich entweder bestimmter Vergleichsfarben (Farbtafel für die Alizarolprobe der Milch, gefärbte Gläser bei dem 1)1i Bestitiimungsal)harat nach 1-i e1 1 i g e) oder auch mit den gleiclien Indikatoren versetzter Vergleichslösungen (Verfahren nach Michaelis). Ein von S ö r e n s e n angegebenes Verfahren benutzt leicht reproduzierbare Puffergemische, welche bei der Untersuchung in verschiedenen Mischungsverhältnissen hergestellt, mit den gleichen@Indikatoren wie die zu untersuchenden Lösungen versetzt und mit diesen letzteren verglichen werden; ein elektrometrisch geeichtes Diagramm gestattet, aus dem richtigen Mischungsverhältnis, d. h. jenem, welches der Färbung der zu untersuchenden Lösung am nächsten kommt,' die entsprechende Wasserstoffionenkonzentration abzulesen.
  • Dieses zuletzt genannte Verfahren hat den Vorteil, daß es die Verwendung sehr stark färbender Indikatoren gestattet, bei welchen nur sehr geringe Mengen der zu untersuchenden Lösung zugesetzt -zu werden brauchen, so daß der durch den Indikator selbst entstehende Fehler sehr klein wird. Es hat aber den Nachteil, daß es für den praktischen Gebrauch, namentlich bei serienweisen Bestimmungen, reichlich umständlich ist, weil, um die richtigen Vergleichsfarben zu erhalten, erst eine Reihe verschiedener Mischungen herzustellen ist, welche für feinere Bestimmungen dann noch durch weitere Reihen mit kleineren Koeffizienten eingeengt werden müssen.
  • Insbesondere ist diese Unannehmlichkeit bei dem genannten wie auch ähnlichen Verfaltren dadurch begründet, daß dabei vorschriftsmäßig; stets darauf Bedacht genommen werden mußte. in der zu untersuchenden Lösung und der Vergleichslösung eine genalt gleiche Indikatorkonzentration zu haben. Diese Voraussetzung machte es erforderlich, wie erwähnt, in der Regel eine Mehrzahl verschiedener Vergleichsproben anzusetzen, wenn nicht durch besonderen Zufall ausnahmsweise einmal sogleich die richtige Vergleichsfarbe getroffen wurde.
  • Dabei war (las als 'Vergleichslösung.dienende Puffergemisch stets auf ein. gegebene, konstantes Volumen aufzufüllen.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft -nun ein Verfahren, welches erlaubt, die Vorteile des genannten Verfahrens auszuiüitzen, ohne den erwähnten Nachteil finit in Kauf nehmen zu müssen, und das darüber hinaus gegenüber den obengenannten Verfahren den weiteren großen Vorteil hat, daß sonstige Fehler (Alkohol-, Neutralsalzfehler usw.) in denkbar einfacher Weise ausgeschaltet werden können.
  • Grundlegend ist für dieses Verfahren die Erkenntnis, daß es bei geeigneter Auswahl der zur Herstellung der Vergleichslösungen benötigten Reagenzien und der Indikatoren -zulässig ist, die Indikatorkonzentration der Vergleichslösung und fier zu untersuchenden i-ösung nicht genau gleich groß zu halten, ohne dabei im Resultat einen merklichen Eehler zu bekommen.
  • Werden als Vergleichslösungen (wie auch schon bei früheren Verfahren, etwa den oben angegebenen) Gemische schwacher Säuren mit deren Alkalisalzen verwendet, so können diese dadurch erhalten werden, daß man von den Säuren' ausgeht und ihnen verschiedene Mengen Lauge zusetzt.
  • Wird dabei die Konzentration der Säure im Verhältnis zu derjenigen der Lauge sehr klein gewählt, so bedarf es nur einer geringen Menge Lauge, um die Wasserstoffionenkonzentration des erhaItepen Gemisches beträchtlich zu verändern. Es wird dann aber auch die Gesamtmenge der Flüssigkeit nur sehr wenig geändert, so wenig, daß die dadurch hervorgerufene Änderung der Indikatorenkonzentration praktisch ohne jeglichen Einfluß bleibt.
  • Auch das Verfahren gemäß der Erfindung macht insofern von bekannten Mitteln Gebrauch, als auch in diesem Fall die zu unter= suchende Lösung mit einem geeigneten Indikator versetzt und die Wasserstoffionenkonzentration mit Hilfe einer Vergleichsprobe, ,welcher der gleiche Indikator und eine gewisse Laugenmenge zugesetzt sind, kolorimetrisch bestimmt wird: hierbei wird jeweils ein Indikator ausgewählt, in dessen Umschlagsbereich die Wasserstoffionenkonzentration der Lösung liegt. Statt aber null voll einer 'Mehrzahl an sich unterschiedlicher, je einen verschiedenen pH-Wert zeigender und auf die 'gleiche In(likatorkonzentration 1ebrachter Vergleichsliisungen auszugehen, die nacheinander hinsichtlich der Färbung mit der mit dein gleichen Indikator versetzten zu untersuchenden Lösung verglichen werden, wird bei dein erfindungsgeinä ßen Verfahren mit einer einzigen Vergleichslösung gearbeitet; in an sich bekannter Weise wird voll schwachen Säuren iin'Geinisch mit deren Alkalisalzen ausgegangen, aber das Neue besteht nun darin, claß nach und nach so lange Lauge zugesetzt wird, bis die Farbe dieser Vergleichslösung die gleiche ist wie die der mit demselben Indikator versetzten zu untersuchenden Lösung, woraus also auf gleiche Wasserstoffionenkonzentration zu schließen ist, deren absoluter Wert sich nun aus der Menge der in die Vergleichslösung titrierten Lauge unmittelbar ergibt.
  • Bei einem auf der elektrometrischen Grundlage beruhenden Verfahren zur Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration von Flüssigkeiten wurde an sich schon vorgeschlagen, .zum Ausgleich der zwischen der zu untersuchenden'Lösung und der Vergleichslösung zunächst bestehenden Spannungsdifferenz so lange verdünnte Lauge oder Säure zuzusetzen, bis Potentialgleichheit besteht, woraus dann erkennbar ist, daß beide Lösungen gleiche - Wasserstoffionenkonzentration aufweisen, ohne daß zunächst deren absoluter Wert bekannt wäre; dieser wird vielmehr erst anschließend auf kolorimetrischem We;e ermittelt, etwa indem ein Farbvergleich mit Vergleichslösungen erfolgt, deren p11-Wert bekannt ist. Es ist dieses also ein gemischtes Bestimmungsverfahren, das jedoch nicht die Vorteile vermittelt, die dem erfindungsgemäßen Verfahren eigen sind, das die Untersuchung nicht nur auf eine einfache Titration zurückführt, sondern auch gestattet, den absoluten pH-Wert unmittelbar aus der Menge des verbrauchten Laugenzusatzesfestzustellen.
  • Erforderlich ist dazu, daß män erstens eine Säure und eine solche Konzentration derselben wählt, daß die durch Zufügung der Lauge erhaltenen Gemische ihres Salzes mit dem verbleibenden Säurerest eine Wasserstoffiönenkonzentration erhalten. welche in die Größenordnung jener der zu untersuchenden Lösung fällt, zweitens daß man die Wasserstoffionenkonzentration der durch bestimmte i 2 Jengen zugefügter Lau" ge zu erhaltenden Lösungen kennt, welche Kenntnis man durch eine einmalige, z. B. elektrometrische Eichung erhalten kann (_.Citrationslcurwe).
  • Man kann beispielsweise für eine Lösung. deren Wasserstoff ionenkonzentration zwischen hii - 3, 5 und ll@i = ü liegt, von Essigsäure ausgehen. Wendet man 5o ccm n/io-Essigsäure an und wählt man zur Titration n.2-Natronlauge, so durchläuft man bei der Zugab(: von etwa o,d. ccm bis 9,6 ccin der Lauge (las ganze erwähnte 1),t-Gebiet (nämlich von hii = 3,33 his pII = 6.o6).
  • Die durch Zugabe steigender Mengen Lauge zu erhaltenden p11-Werte wurden elektroinetrisch ein für allemal festgelegt und sind in der Abb. i in der gestrichelt gezeichneten Kurve dargestellt. Für diese gestrichelte Kurve, d. h. für ein Essigsiiure Acetat-Gemisch, gelten die ain oberen Rand des Diagramms angeschriebenen p11-Werte.
  • Für eine Lösung, deren Wasserstof£ionenkonzentration geringer ist (etwa zwischen 1)II = 5 und pii = 8) , kann man zweckmäßig statt von der Essigsäure von einer Lösung von primärem Kaliumphosf hat ausgehen. Wendet man 5o ccm einer solchen n/io-Lösung an und titriert man wieder mit n/2-Natronlauge, so erhält man dabei Lösungen von einer Wasserstoffionenkonzentration, wie sie durch die ausgezogene Kurve in der Abb. i dargestellt wird. - (Für diese Kurve gelten die am unteren Rand des Diagramms angeschriebenen pH-Werte.) Für Flüssigkeiten von noch niedrigerer Wasserstoffionenkonzentration geht man von einer Säure mit noch kleinerer Dissoziationskonstante aus (z. B. .Borsäure), für Flüssigkeiten höherer Wasserstof-fionenkonzeritration, als oben für das Beispiel mit Essigsäure angegeben, von einer Säure finit einer noch größeren Dissoziationskonstanten (z. B. Ameisensäure).
  • Zur vollkommenen Absättigung der Säure wären in dem beispielsweise angegebenen Falle, d. h. bei den gewählten Konzentrationsverhältnissen (n/io-Säure - n/2-Lauge), auf 50 ccin Säure io ccm Lauge erforderlich. Das Flüssigkeitsquantum würde sich dann von 5o ccm auf 6o ccm erhöhen.
  • In Wirklichkeit wird aber, wie sich aus nachfolgendem ergibt, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren niemals bis zur vollkommenen Absättigung titriert; auch kommt das Intervall am Anfang der Titration für die Untersuchung nicht in Frage. Praktisch in Betracht kommen nur die Werte, welche erhalten werden bei einer Ladgenzugabe von etwa 1,5 bis 8,5 ccm, im Mittel 5 ccm, entgprechend einer Gesamtflüssigkeitsmenge von im Mittel 55 ccm.
  • Um die Verschiedenheit der Indikatorkon-.zentration der zu untersuchenden und der Vergleichslösung noch nach Möglichkeit einzuschränken, wird daher der Vergleichslösung von vornherein so viel mehr Indikator zugesetzt,'daß die Indikatorkonzentration clerjenigen der zu untersuchenden Lösung gerade, genau entspricht, wenn 55 ccm Vergleichslösung vorliegen. Werden von der zu untersuchenden Lösung 5o ccin benutzt, so werden also der Vergleichslosung io°/o Indikator mehr. als der zu untersuchenden Lösung zugefügt. , Die Vergleichslösung besitzt somit gegenüber der zu untersuchenden Lösung zu Beginn des Versuches eine etwas zu hohe, am Ende des Versuches unter Umständen eine etwas zu geringe Indikatorkoimentration.Wie durch Untersuchungen. 'einwandfrei festgestellt worden ist, wird aer durch diese kleine Verschiedenheit 'der Indikatorkonzentration die Färbung der Lösungen und damit also auch das Ergebnis überhaupt nicht wahrnehmbar beeinflußt.
  • Wie leicht ersichtlich, könnte man nun für alle als Vergleichslösungen dienende und durch Titration mit Lauge erhältliche Puffergemische Diagramme aufstellen, wie das in Abb. i gezeigt ist, aus welchen dann nach der jeweils zugeffigten Menge Lauge die Wasserstoffionenkonzentration der Lösung abgelesen werden könnte. Schlecht. reproduzierbar sind die Werte am Anfang und am Ende der Kurven, so daß es auf alle Fälle .zweckmäßig erscheint, mit diesen nicht zu arbeiten, sondern nur mit jenen, welche in dein steiler aufsteigenden Teil der Kurven (etwa in dem Abschnitt zwischen a und b, s. Abb. i) liegen.
  • Statt den Verbrauch der Lauge an den Büretten in Kubikgentimetern oder sonstigen Volumeneinheiten abzulesen und die dazugehörigen Werte in dem Diagramm aufzusuchen, ist es aber einfacher, Büretten zu benutzen, an deren Teilung gleich die entsprechenden p11-Werte aufgetragen sind.
  • Da die Titrationskurven verschiedener Säuren bekanntlich verschieden verlaufen, wäre nun für jede vorgelegte Säure eine eigene, nach der betreffenden Titrationskurve eingeteilte Bürette erförderlich. Dadurch würde das Verfahren, wenn es für Substanzen mit weit voneinander abweichender Wasserstoffionenkonzentration Verwendung finden soll, an Einfachheit verlieren. ' Wie aber durch eingehende Untersuchungen festgestellt wurde, läßt sich nach der Erfindung auch diese Unannehmlichkeit vermeiden, indem man als Ausgangslösungen für die Vergleichslösungen solche auswählt, deren -pH-Wert, obwohl von Anfang an verschieden, sich bei Zusatz äquivalenter Laugenmengen um gleiche Größen ändert.
  • Als besonders geeignet erwiesen sich in dieser Hinsicht n/io-Essigsäure und n/io primäres Phösphat, deren Titrationskurven längs eines weitreichenden Kurvenabschnittes annähernd gleich verlaufen. Bei anderen Säuren, wie z. B. den oben bereits genannten, läßt sich der Kurvenverlauf durch eine entsprechende Änderung der Konzentration so korrigieren, (laß die für den praktischen Gehrauch in Betracht kommenden Kurvenabschnitte ebenfalls den gleichen Verlauf nehmen.
  • Die verschiedenen Kurven bzw. die zu benutzenden Kurvenabschnitte können sodann praktisch ohne merklichen Fehler durch eine gemeinsame Näherungskurve ersetzt werden, nach welcher dann die gleichzeitig für verschiedene verwendbare Bürette geeicht wird. Man kann auf diese Weise also die Notwendigkeit umgehen, mehrere verschieden bezeichnete Büretten zu verwenden, und braucht nur eine einzige solche, wobei lediglich zu dem jeweils abgelesenen Wert je nach der angewandten Säure ein konstanter Summand hinzuzuzählen ist.
  • Die Teilung einer solchen Bürette, die nach der erwähnten Näherungskurve geeicht ist, zeigt die Abb. 2.
  • Rechnerisch geht die Verwendung einer geineinsamen Bürette für die verschiedenen Säuren auf eine Zerlegung der jeweiligen pH-Werte in einen konstanten Summanden und die Differenz gegenüber diesem zurück. Zur zahlenmäßigen Veranschaulichung seien die auf diese `leise für das abgebildete Beispiel erhaltenen Werte angegeben: ,'
    Zugabe Essigsäure* Phosphat
    zu 5o ccm n!io-Säure,
    ccm nlio-Na OH PH PH
    . 0,4 r, 3,33 = 2,9 + 0,43 5,39 = 5,0 + 0,39
    3,6o = 2,9 + o,7o 5,7, = 5.0 -% 0,71
    1,6 - 3,95-2,9+ 1,05 6,o8 = 5,o + i,o8
    3,0 4,28 = 2,9 + 1,38 6,43 = 5,0 + 1,43
    4,8 4,61 - 2,9 + 1,71 6,74 = 5,0 + 1,74
    6#4 4,00 = 2,9 + 2,00 6,99 = 5,o + 1,99
    7,6 . 5r=4 = 2,9 + 2,24 7,25 = 5,0 +2,25
    8,8 5,49 = 2,9 -f 2,59 7,61 = 5,o -I- 2,61
    9,2 (5,75) 7,8o = 5,o + 2'8o
    9,6 6,o6 = 2,9 + 3,16 8,11 = 5,0 +111
    Die Konstante ist in diesem Falle also für Essigsäure 2,9o und für das Phosphat 5,oo, und die Differenzen, welche sich gegenüber der erwähnten mittleren N äherungskurve nach beiden Seiten Irin ergeben, gehen nicht weiter als bis zu o,o25 p11-Einheiten, bleiben aber überwiegend unter o,oi.
  • Ein besonderer Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß dabei die @Tergleichslösung durch die allmähliche Zugabe von Lauge genau auf den gleichen Farbton wie die Untersuchungslösung gebracht wird. Es kommt dadurch ein bei anderen Verfahren notwendiges Abschätzen der Verschiedenheit der Färbung der Untersuchungslösung und der Vergleichslösungen in Wegfall. Dadurch wird die Sicherheit der Untersuchung bedeutend erhöht, da es sehr viel leichter ist, festzustellen, ob zwei Farben einander gleich sind, als abzuschätzen, ob bzw. inwieweit eine Farbe zwei verschiedenen ähnlichen Farben näherkommt.
  • Ein weiterer Vorteil des Verfahrens liegt, wie bereits eingangs erwähnt, in der Möglichkeit, Alkohol-, Salzfehler u. dgl. in sehr einfacher Weise auszuschalten. . Man kann in diesem halle, statt von einer rein'wä ßrigen Lösung der Säure auszugehen, von einer Lösung ausgehen, welche entsprechend der Zusaninnensetzung der Untersuchungslösung Alkohol, Neutralsalz usw. enthält. Als ein praktisches Beispiel sei hier die Untersuchung von Milch erwähnt. ' lach Schwarz läßt sich die Wasserstoffionenkonzentration der Milch, was kolorimetrisch in der Milch selbst wegen ihrer Eigenfärbung nicht möglich ist, in einem Alkoholserum derselben bestimmen. Der hierbei eintretende Einfluß des Alkohols wie auch der mit in das Serum übergehenden Neutralsalze (K Cl und \T a Cl) kann durch das erfindungsgemäße Verfahren in einfachster Weise dadurch kompensiert werden, daß mau der vorgelegten Säure im gleichen Verhältnis Alkohol und N eutralsalz beimischt.

Claims (1)

  1. PATRN.T_1NSPRt'CIIR: i. Verfahren zur Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration von Lösungen unter Verwendung von mit denselben Indikatoren wie die zu untersuchende Lösung versetzten, aus schwachen Säuren im Gemisch mit deren Alkalisalzen durch Zugabe von Lauge entstandenen Vergleichslösungen, dadurch gekennzeichnet, daß einer bekannten Menge der betreffenden schwachen Säure nach lind nach so viel Lauge zugesetzt wird, bis die Vergleichslösung mit der zu unter-suchenden Lösung farbengleich, deren Wasserstoffionenkonzentration also gleich jener der zu untersuchenden Lösung; geworden ist, und daß aus der Menge der hierzu erforderlichen Lauge auf die Wasserstoftionenkonzentration zurückgeschlossen wird. z. Verfahren zur Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration von Lösungen nach Anspruch i, dadurch-gekennzeichnet, daß bei Verwendung verschiedener Vergleichslösungen für verschiedene p11-Gebiete Ausgangslösungen gewählt «-erden, deren 1),1-Wert, obwohl von Anfang an verschieden, sich bei Zusatz äquivalenter Laugenmengen tun gleiche Größen ändert, so daß für die verschiedenen pli UGebiete nur eine Büretteneinteilung erforderlich ist, deren Werte zu konstanten, für die jeweiligen Ausgangslösungen charakteristischen Summanden addiert, den pll-Wert oder die Wasserstoffionenkonzentration ergeben.
DEG83498D 1932-09-03 1932-09-03 Verfahren zur Bestimmung der Wasserstoffionenkonzentration von Loesungen Expired DE658889C (de)

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