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Vorrichtung zum Ausgießen von Lagern Es ist bekannt, Lagerschalen
zum Ausgießen mit Lagermetall in eine Schleudereinrichtung einzuspannen, derart,
daß ihre Mittelachse mit der Achse der Schleudermaschine zusammenfällt. Weiterhin
wurde schon vorgeschlagen, bei derartigen Vorrichtungen zum Eingießen des Lagermetalls
Blasdüsen o. dgl. anzuordnen, um auf diese Wise eine schnelle Abkühlung des Eingußmetalls
zu erzielen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, mit welcher unter Verwendung
der erwähnten, an sich bekannten Mittel ein besonders schnelles und bequemes Ausgießen
von Lagerschalen bewirkt werden kann und wobei sich weiterhin der Vorteil ergibt,
daß mit einem nur sehr geringen Llberschuß an Eingußmetall gearbeitet werden kann.
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Die Erfindung besteht darin, daß der Eingußtrichter für das in die
Lagerschale einzubringende Metall und eine Blasvorrichtung zur Kühlung geeigneter
Stellen der Ausgußmasse an einem schwenkbaren Arm angeordnet sind, welcher derart
mit dem Anlasser des Antriebmotors für die eingespannte Lagerschale sowie mit einer
Absperrvorrichtung für die Blasmittelleitung verbunden ist, daß beim Einschwenken
des Armes in die Betriebslage dem Motor Strom und den Blasdüsen Kühlluft zugeführt
wird. Die Luftaustrittsdüsen sind dabei zweckmäßig zwischen den hintereinanderliegenden
Auslauföffnungen des Eingußtrichters angeordnet, damit auch an diesen weit von den
Lagerdeckeln entfernten Stellen zur Vermeidung einer Entmischung des Metalls eine
schnelle Abkühlung bewirkt wird. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt. Es zeigen Abb. i einen Längsschnitt durch die wichtigsten
Teile der Schleudereinrichtung etwa im Maßstab :[: io, Abb. 2 eine zugehörige Vorderansicht,
Abb.3 in etwas größerem Maßstabe einen Schnitt durch das eingespannte Lager.
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Mit Hilfe der Schleudereinrichtung gemäß der Erfindung können Lager
beliebiger Art ausgegossen werden; unabhängig davon, ob sie einteilig oder mehrteilig
sind oder ob etwa das Lager an einer Pleuelstange angebracht ist.
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Die im Ausführungsbeispiel dargestellte Vorrichtung ist so eingerichtet,
daß Pleuelstangen ii eingespannt werden können zum Ausgießen ihrer Kurbellager 12.
Die lose Lagerschale wird zu diesem Zweck in der üblichen `'eise mit der Pleuelstange
durch Schrauben fest verbunden. Um beim Eingießen des Lagermetalls ein Ausfließen
zu verhindern, sind auf die beiden Seitenöffnungen des Pleuellagers 12 Deckel 13
und 1q. aufgesetzt. Diese Deckel sind so geformt, daß sie sich seitlich bei 15 nur
an den äußeren Rand der Lagerschalen 12 anlegen, so daß die später eingegossene
Metallauskleidung auch seitlich bei 17 um den Innenrand dieser Lager herumgreifen
kann.
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Die Verschlußdeckel 13 und 14 sind jeder in der Mitte mit einer Öffnung
18 bzw. ig versehen. Die Öffnung 18 wird beim Einsetzen in die Schleudermaschine
auf den Mittelbolzen 2o der Schleuderscheibe 21 gesetzt, wodurch ohne weiteres eine
Zentrierung des auszugießenden Lagers erfolgt. Die Mittelöffnung ig des zweiten
Deckels
14 ist zweckmäßig größer als die Öffnung 18. Sie dient zum Einführen des Eingußtrichters
22 in das auszugießende Lagerauge, wie weiter unten noch näher dargelegt werden
soll.
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Die Schleuderscheibe 21 ist mit zwei od`e mehr durchgehenden Führungsstangen
23 ver=: sehen, die auf der einen Seite die Einklemmachse 24 tragen und mit ihrem
anderen Ende in eine runde Scheibe 25 eingesetzt sind.
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Zwischen dieser Scheibe 25 und der Schleuderscheibe 21 ist auf der
fest mit der letzteren verbundenen Antriebsachse 26 eine Feder 27 angeordnet, die
die Einspannlasche gegen die Schleuderscheibe 21 zu ziehen sucht. In dem Gestell
der Schleudermaschine ist ein '\@'inkelhebel 28 oder irgendein anderes geeignetes
Gestänge beispielsweise bei 29 gelagert, welches bei 3o beispielsweise mit dem Fuß
betätigt werden kann. Wird der Hebel 28 entgegen der Wirkung der Feder 31 betätigt,
so drückt sein freies Ende 32 gegen die Scheibe 25 und schiebt alsdann unter Spannung
der Feder 27 die Lasche 24 von der Schleuderscheibe 21: weg. Alsdann kann die Pleuelstange
ii eingssetzt werden, wobei die Zentrierung des auszugießenden Kurbelachsenlagers
in der beschriebenen Weise erfolgt. Das zweite Augenlager 33 der Pleuelstange wird
dabei auf einem Zapfen 34 festgelegt, der einstellbar in einem Schlitz 35 eines
seitlichen Ansatzes 36 der Schleuderscheibe 2i angeordnet ist. Zum Ausgleich der
Massenkräfte beim Schleudern ist auf der gegenüberliegenden Seite der Schleuderscheibe
21 ein entsprechender Ansatz 37 vorgesehen, in welchem ein Gegengewicht 38 verstellbar
und feststellbar geführt ist.
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Nach dem Einsetzen der Pleuelstange ii mit dem auszugießenden Lager
12 wird der Betätigungshebel 30 freigegeben, worauf selbsttätig unter teilweiser
Entspannung der Feder 27 das Lager in der in Abb. i dargestellten Weise zwischen
der Schleuderscheibe a1 und der Lasche 24 eingespannt wird. Die Schleuderwelle 26
mit der Schleuderscheibe 21 wird von den beiden Lagern 39 und 40 getragen. Der Antrieb
der Schleuderwelle 26 erfolgt beispielsweise durch den Riementrieb 41 von dem Elektromotor
42 aus.
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Das Eingießen des Lagermetalls, welches vorher genau abgemessen und
geschmolzen wurde, geschieht durch den Trichter 22, der durch die Öffnungen i9 des
Deckels 14 in das Lagerauge i2 eingeführt ist. Dieser Trichter besitzt mehrere über
die Breite des Lagers verteilte Auslauföffnungen 43, die in ihrer Größe und Lage
so bemessen bzw. angeordnet sind, daß eine möglichst gleichmäßige Verteilung erzielt
wird. Da das eingegossene Lagermetall an den Deckeln 13 und 14 üblicherweise schneller
erkaltet als in der Mitte, wird vorteilhaft zwischen den Auslauföffnungen 43 ein
Düsenring 44 angeordnet, der durch die Leitung 45 mit Blasluft versehen wird. Auf
diese Weise wird eine gleichmäßig schnelle Abkühlung der Metallauskleidung i6 auf
der 'ggnzen Breite des Lagers ia erzielt, die wegen @ceir zusätzlichen Kühlung wesentlich
schneller @ä@gt, als es bei den bisher gebräuchlichen =.tinrichtungen der Fall ist.
Dadurch wird mit Sicherheit eine Entmischung des Lagermetalls vermieden.
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Durch die neuartige Einführung des Metalls in die Lageröffnung wird
eine gleichmäßig starke Metallschale auf der ganzen Breite des Lagers erzielt. Aus
diesem Grunde braucht nur ein ganz geringfügiger Überschuß an Metall eingegossen
zu werden, der noch eben das Abdrehen eines dünnen Spanes ermöglicht.
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Vorteilhaft werden bei mehrteiligen Lagern zwischen den Berührungsflächen
der Lagerschalen dünne Blechscheiben eingelegt, die etwa bis zu der in Abb. 3 durch
die punktierte Linie 45 angedeuteten Stelle in das Innere des Lagerauges hineinragen.
Der eingegossene Metallring 16 überbrückt die vorspringenden Kanten dieser Einlagen
mit einer nur sehr dünnen Schicht 46. Wird darauf die Pleuelstange ii aus der Maschine
entfernt (wegen der künstlichen Kühlung kann das unmittelbar im Anschluß an das
Eingießen erfolgen), so genügt nach dem Lösen der Verbindungsschrauben der beiden
Lagerschalen ein leichter Hammerschlag o. dgl., um die Schicht 46 zu brechen, so
daß die Schalen, und zwar jede mit der darin festhaftenden Metallauskleidung 16,
auseinanderfallen.
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Zur Vereinfachung des Bedienungsvorganges ist erfindungsgemäß der
Eingußtrichter 22 an einem schwenkbaren Arm 47 angebracht, der bei 48 um eine senkrechte
Achse drehbar gelagert ist. Die Lagerbüchse 48 ist dabei vorteilhaft als Hahngehäuse
ausgebildet und entsprechend der senkrechte Bolzen 49 als Hahnküken in der Weise,
daß bei der in Abb. 2 dargestellten Betriebslage, wenn also der Eingußtrichter 22
in die Lagerschale eingeschwenkt ist, von irgendeiner in der Zeichnung nicht dargestellten
Zuführungsleitung Kühlluft in die Leitung 45 gelangt, welche oberhalb des Tragarmes
47 entlang geführt ist und in den Luftdüsen 44 (Abb:3) mündet. Wird dagegen der
Arm 47 in seine Ruhelage geschwenkt, so wird gleichzeitig mit der Verdrehung des
Bolzens 49 auch die Luftzuführung abgesperrt. Es kann gegebenenfalls das Absperrmittel
auch getrennt von dem Bolzen 49 vorgesehen sein, wobei es aber zweckmäßig derart
mit diesem Bolzen gekuppelt ist, daß es gleichzeitig mit der Verschwenkung des Tragarmes
47 geöffnet und geschlossen wird.
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Weiterhin ist mit dem Drehbolzen 49 der Anlasser 40 für den Elektromotor
42 gekuppelt. Beim Einschwenken des Trichters 22 in die Betriebslage nach Abb. i
erhält der Motor
Strom, so daß die eingespannte Lagerschale in eine
schnell umlaufende Drehung versetzt wird, während welcher das Lagermetall eingegossen
werden kann. Wird dagegen der Trichter 2a in die Ruhelage zurückgeschwenkt, so wird
damit gleichzeitig der Motor 42 stromlos.
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Damit sich der Eingußtrichter 22 in seiner Ruhelage nicht zu stark
abkühlt, wird vorteilhaft an geeigneter Stelle ein Gasbrenner 51 oder eine sonstige
geeignete Heizvorrichtung vorgesehen, welche den Trichter 22 in dieser Stellung
anwärmt bzw. in erhitztem Zustand hält. Dadurch wird verhindert, daß sich beträchtliche
Mengen des Lagermetalls an den Wänden des Eingußtrichters festsetzen; die verflüssigte
Metallmenge fließt vielmehr, ohne zu erkalten, restlos in die Lagerschale aus.