DE65758C - Rauchverzehrende Kesselfeuerung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Nachstehend beschriebene rauchlose Feuerung ist in der Zeichnung als an einem Kessel mit Vorwärmer angebracht dargestellt und zeigt:

Fig. ι diese Einrichtung im Längsschnitt,

Fig. 2 dieselbe im Querschnitt von vorn.

Fig. 3 stellt einen Grundrifs derselben im Schnitt dar.

Die Fig. 4 und 5 zeigen eine weitere Ausführung des Rostes von der Seite und im Grundrifs.

An der Vorderseite des Kessels ist ein birnenförmiger kleinerer Kessel α angebracht, der durch gewöhnliche Stutzen mit dem Oberkessel, sowie mit den Vorwärmern verbunden ist. Sein Wasserraum wird durch den zu den Heizkanälen des Kessels führenden Feuerkanal b durchschnitten und sein unterer Theil ist von einem korbartigen Rost c, Fig. 1, 2 und 3, umgeben, während den oberen Theil ein Mantel d umschliefst, der nach oben in einen Regulirstutzen endigt, um auch von dieser Seite die Zuführung der Luft regeln zu können. Diesen Mantel d umgiebt der Kohlenbehälter, von dem aus der Rost durch allmähliches Nachrutschen des Brennmaterials selbstthätig beschickt wird.

In diesen Kohlenbehälter können an passenden Stellen trichterförmige Schaulöcher, wie solche in Fig. 4 angegeben, eingesetzt sein.

Der korbartige Rost ist mittelst Füfse auf das Mauerwerk gestellt und wird an seinem unteren Ende von einem hohlen Chamotte- oder Eisencylinder e durchdrungen, auf dessen Mündung ein doppelter Kegel f aufsitzt.

Auch kann der Rost, wie die Fig. 4 und 5 zeigen, in einem steilen Schrägrost bestehen, der vorn den unteren Theil des Kessels im Halbkreise umgiebt und dessen Boden durch einen nach vorn etwas geneigten Planrost gebildet wird, welcher vom oberen Rost so weit entfernt ist, dafs eine Entschlackung leicht vorgenommen werden kann.

Durch den Cylinder e wird der Feuerung atmosphärische Luft zugeführt, und steht zu diesem Zwecke der Cylinder durch ein Rohr g mit einem Luftkanal h in Verbindung.

Der Querschnitt der Einmündungsöffnung des Rohres g in den Cylinder wird durch einen verstellbaren Kolben g¹ (Fig. 1) oder durch eine von aufsen verstellbare Klappe (Fig. 4) geregelt.

Luftkanal h liegt hier z. B. in dem Heizkanal eines Vorwärmers (Fig. 2) und ist mit Eisenplatten abgedeckt, so dafs eine Vorerwärmung der atmosphärischen Luft stattfindet. Sie gelangt hierauf in den von allen Seiten mit glühendem Brennmaterial umgebenen und glühend heifsen Chamotte- oder Metallcylinder, wo infolge dessen ein starkes Erhitzen derselben stattfindet. Um dieses noch zu erhöhen, werden in den Cylinder Metallplatten g², Fig. 4 und 5, parallel zur Längsachse in Zwischenräumen eingeschoben.

In diesem stark erhitzten Zustande strömt die Luft nach Bedarf infolge des doppelkegelförmigen Cylinderaufsatzes gleichmäfsig nach allen Seiten aus dem Cylinder in die Feuerung und mischt sich aufs Innigste mit den vom Rost aufsteigenden Heizgasen, wodurch eine vollständig rauchverzehrende Verbrennung des Heizmaterials erzielt wird.

Diese Wirkung "wird um so sicherer erzielt, weil die Kohlendestillationsproducte immer ihren Weg über die glühende Kohlenfläche über dem Rost zu nehmen gezwungen sind und daher vor der Vermischung mit erhitzter Luft selbst einen bedeutenden Hitzegrad erreichen.

Es wird also eine hohe Ausnutzung des Heizmaterials erreicht, weil einerseits nur so viel Luft zugeführt wird, als zur Verbrennung nothwendig ist, und andererseits diese Luft nicht in kaltem Zustande einströmt, so dafs also infolge von Abkühlung keinerlei Condensationen entstehen oder Entweichungen unverbrannter Theile vorkommen können.

Ferner wird dadurch, dafs diese Rostanlage noch mit einem mit den Kesseln in Verbindung stehenden kleineren Kessel α versehen ist, das Erhitzen des Kesselwassers und somit die Dampfbildung ' beschleunigt, da die im Kessel α direct, über der Feuerung lagernden Wassermengen sich sehr rasch stark erhitzen und ihre Wärme an das Wasser des Kessels, sowie der Vorwärmer abgeben.

Auch findet bei dieser Feuerungsanlage eine vortheilhafte, vollständige Ausnutzung der auftretenden strahlenden Wärme statt.

Claims (4)

1. ' Patent-Ansprüche:

   ι . Eine rauchverzehrende Kesselfeuerung, gekennzeichnet durch einen mit dem Kessel oder den Vorwärmern in Verbindung stehenden kleineren Kessel a, dessen unterer Theil mit einem korbförmigen Rost c, Fig. ι bis 3, umgeben ist.
2. 2. Bei der im Anspruch 1. gekennzeichneten Feuerungseinrichtung der Ersatz des korbförmigen Rostes durch einen den unteren Theil des Kessels (a) im Halbkreise umgebenden Schrägrost (Fig. 4 und 5), dessen Boden ,durch einen nach vorn etwas geneigten, unterhalb des Schrägrostes angeordneten Planrost gebildet wird.
3. 3. Bei der im Anspruch 1. gekennzeichneten Einrichtung im unteren Theil des Rostes die Anordnung eines hohlen, die Luftzuführung regulirenden Chamotte- oder Metallcylind.ers e gegenüber dem Feuerkanal b in Verbindung mit dem im Heizkanal liegenden Luftkanal h.
4. 4. In dem im Anspruch 3. erwähnten Chamotte- oder Metallcylinder die Anordnung von Metallplatten g² in Zwischenräumen und in der Richtung der Längsachse des Cylinders.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.