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DE655944C - Verfahren zur Veredelung von Stahl - Google Patents

Verfahren zur Veredelung von Stahl

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Publication number
DE655944C
DE655944C DES111348D DES0111348D DE655944C DE 655944 C DE655944 C DE 655944C DE S111348 D DES111348 D DE S111348D DE S0111348 D DES0111348 D DE S0111348D DE 655944 C DE655944 C DE 655944C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
steel
slag
carbon
content
silicon
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES111348D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Societe dElectro Chimie dElectro Metallurgie et des Acieries Electriques Dugine SA SECEMAU
Original Assignee
Societe dElectro Chimie dElectro Metallurgie et des Acieries Electriques Dugine SA SECEMAU
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
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Publication date
Application filed by Societe dElectro Chimie dElectro Metallurgie et des Acieries Electriques Dugine SA SECEMAU filed Critical Societe dElectro Chimie dElectro Metallurgie et des Acieries Electriques Dugine SA SECEMAU
Priority to DES111348D priority Critical patent/DE655944C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE655944C publication Critical patent/DE655944C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
    • C21C7/04Removing impurities by adding a treating agent
    • C21C7/076Use of slags or fluxes as treating agents
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P10/00Technologies related to metal processing
    • Y02P10/20Recycling

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Steel In Its Molten State (AREA)

Description

  • Verfahren zur Veredelung von Stahl Bei den Untersuchungen über die Einwirkung voll schmelzflüssigen, kieselsäurereichen, etwa 5o bis 6o0/, Si02 enthaltenden Schlakken auf Stahl wurde festgestellt, daß in gewissen Fällen eine heftige Gasentwicklung eintritt. Gießt man z. B. einen kohlenstoffhaltigen, nicht beruhigten Stahl, der gegebenenfalls Mangan enthalten kann, dem aber keine Beruhigungsmittel, wie Silicium, Aluminium, Titan o. dgl., zugesetzt sind, vorsichtig auf die am Boden einer Gießpfanne befindliche Schlacke, so beobachtet inan ein starkes Kochen.
  • Die Feststellungen, welche sich aus den Versuchen ergeben, lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: i. Es besteht keine Beziehung -zwischen der bei der Reaktion auftretenden Gasbildung und dem Endgehalt des Stahles an Sauerstoff. Es kann sich also nicht um eine Entgasungserscheinung handeln, die parallel mit einer Desoxydation verläuft.
  • 2. Mit einer siliciumreichen Schlacke von bestimmter Beschaffenheit und bestimmter Temperatur tritt die Gasentwicklung nur dann auf, wenn der Kohlenstoffgehalt des Stahles einen Mindestwert übersteigt.
  • 3. Bei einem bestimmten Stahl finit niedr igeinKohlenstoffgehalt und bestimmter Temperatur tritt die Gasbildung erst bei einem 1-lindestgehalt der Schlacke an Eisenoxydul auf.
  • :I. Bei dem gleichen Stahl und einer an Eisenoxydul armen Schlacke treten die Gasbildung und die damit verbundene Durchwirbelung für gewisse Kohlenstoffgehalte erst auf, wenn man eine stark überhitzte Schlacke anwendet, und zwar um so stärker, je mehr die Schlacke überhitzt ist.
  • Mit Schlacken, die So bis 6o01, Kieselsäure und etwa '21/, Eisenoxydul enthalten, und einem Stahl, dessen Kohlenstoffgehalt z. B. 10/" beträgt, entsteht die Gasbildung sehr leicht schon dann, wenn die Schlacke eine Temperatur hat, die der des Bades entspricht.
  • Mit Stählen, die 0,3 bis o,50/, Kohlenstoff enthalten, und mit den gleichen Schlakken treten die gleichen Erscheinungen auf, «-enn die Schlacke stark überhitzt ist, dagegen nicht, wenn man ohne diese Überhitzung der Schlacke arbeitet.
  • Ist bei den Schlacken gleicher Art der Gehalt an Eisenoxy dul hoch, beispielsweise g bis io°J" und in ihnen außerdem nur noch Kieselsäure und Tonerde enthalten, so zeigen sich diese Erscheinungen auch dann, wenn die Stähle weich und die Schlacken nicht überhitzt sind.
  • Daraus geht hervor, daß die Ursache für die Gasbildung beim Aufgießen von Stahl auf kieselsäurereiche Schlacken die Bildung von Kohlenoxyd ist, das durch Reduktion gewisser Bestandteile der Schlacke durch den Kohlenstoff des Stahles entsteht. Diese Bestandteile der Schlacke sind Eisenoxydul, Manganoxy dul oder Kieselsäure, alles Sauerstoffverbindungen, die wesentlich leichter reduzierbar sind als Kalk, Magnesia, Titansäure, Tonerde, Natriumoxyd und andere in der Schlacke vorhandene Bestandteile. Es findet also eine tatsächliche Oxydation des Kohlenstoffes statt, obwohl die Kohlenstoffgehalte von Stahlproben vor und nach der Reaktion nicht immer so stark voneinander abweichen, daß sie nicht als Analysenfehler bezeichnet werden könnten. Diese Geringfügigkeit der Unterschiede im Kohlenstoffgehalt spricht aber nicht gegen die Auffassung, daß die aufgetretene und festgestellte Durchmischung von Schlacke mit Stahl auf Oxydation des Kohlenstoffes unter Bildung von Kohlenoxyd zurückzuführen ist, denn es genügt schon die Oxydation sehr kleiner Kohlenstoffmengen, um ein großes Gasvolumen bei der Temperatur von 1500' zu erzeugen. Je höher die Temperatur der Schlacke und auch die des Metalls liegt -man hat natürlich kein Interesse, das Metall zu überhitzen -, um so mehr wird die endothermische Reduktion von Schlackenbestandteilen durch den Kohlenstoff des Stahles begünstigt und um so stärker werden die in der Schlacke vorhandenen Silicate dissoziiert, weshalb die Schlacken bei gleicher Zusammensetzung bei hoher Temperatur einen höheren Gehalt an freien Oxyden haben.
  • Es wurde nun versucht, diese Erscheinungen gewerblich auszunutzen und dabei die Herstellung von sauerstoffarmem Stahl zu ermöglichen, was von vornherein als widerspruchsvoll angesehen werden könnte.
  • Um ein gutes Frgebnis zu erzielen, muß die Kohlenoxydbildung und die gegebenenfalls gleichzeitig verlaufende Oxydation des Mangans durch die Kieselsäure der Schlacke bewirkt werden, wi--c'Iurch man einen an Silicium angereicherten Stahl einerseits, andererseits eine einen höheren Gesamtgehalt an MnO und Fe0 aufweisende Schlacke enthält.
  • Es wurde nun festgestellt, daß gute Ergebnisse mit Stählen, deren Kohlenstoffgehalt über 0,3 °/o, etwa zwischen 0,3 bis 0,5 °/o, liegt, und mit Schlacken, die arm an Eisenoxydul sind, dann erzielt werden können, wenn man die Schlacke über den Schmelzpunkt des Stahles hinaus, beispielsweise auf Temperaturen von 160o° C, überhitzt.
  • Beim Arbeiten mit so hocherhitzten Schlakken erzielt man sowohl eine merkliche Anreicherung des Stahles an Silicium als auch gleichzeitig eine wesentliche Herabsetzung des Sauerstoffgehaltes des Stahles, der nach der Behandlung weniger als 25 % des ursprünglichen Sauerstoffgehaltes betrug. Der so gewonnene Stahl konnte ohne Schwierigkeiten gegossen werden und blieb in der Kokille unter einer Holzkohleschicht absolut ruhig, ohne daß Beruhigungsmittel, wie Silicium, Aluminium oder Titan, zugesetzt werden mußten.
  • Stähle mit einem höheren Kohlenstoffgehalt verlangen keine so starke Überhitzung der: @ Schlacke wie weiche oder halbweiche Stähle. Bei Kohlenstoffgehalten von o,8 bis r °/o des Stahles war eine Überhitzung der Schlacke überhaupt nicht mehr erforderlich. Bei Verarbeitung von Stählen, deren Sauerstoffgehalt infolge des hohen Kohlenstoffgehaltes nur sehr gering war, ließ sich eine wirksame Herabsetzung des Sauerstoffgehaltes durch Analyse nicht mehr feststellen, denn die Abweichungen lagen innerhalb der bei Entnahme verschiedener Proben festgestellten Unterschiede. Es wurde jedoch eine Anreicherung an Silicium ohne Bildung von Einschlüssen festgestellt. Einschlüsse würden aber bekanntlich dann vorhanden sein, wenn man Silicium in üblicher Weise ohne Mitwirkung der Schlacke zusetzen würde. Auch zeigte sich, daß der Stahl in den Kokillen nicht stieg, obwohl kein Beruhigungsmittel zugesetzt worden war.
  • Der Stahl wird vorsichtig in die Gießpfanne gegossen. Bei harten Stählen sind Unterbrechungen beim Eingießen des Stahles einpfelilenswert. Man regelt die Gußgeschwindigkeit so, daß durch die Oxydation des Kohlenstoffes zwar eine Dttrchmischun g von Schlacke mit dem Metall stattfindet, jedoch ein Oberlaufen verhindert wird.
  • Das neue Verfahren besteht also grundsätzlich darin, die teilweise Reduktion der Kieselsäure der Schlacke durch den Kohlenstoff des verwendeten Stahles zur Bildung von Gas und zu einer Durchmischung des Systems auszunutzen, wodurch eine schnelle Reaktion erzielt wird. Es muß daher der Stahl entweder einen genügend holten Kohlenstoffgelialt besitzen, oder es muß bei mittleren Kohlenstoffgehalten mit überhitzter Schlacke gearbeitet werden. Man muß ferner Schlacken verwenden, die arm an Eisenoxydul sind, weil sonst an Stelle der Reduktion der Kieselsäure der Schlacke eine Reduktion des Eisenoxyduls stattfindet.
  • Das Verfahren führt zu gleichmäßigen Ergebnissen. Die Beruhigung tritt ohne Aluininium oder mit nur geringem Aluminiumzusatz ein. Das Verfahren ermöglicht es, in kurzer Zeit Silicium in einen Stahl von geringem Sauerstoffgehalt einzuführen; beispielsweise sind für die Behandlung einer Stahlmenge von 15 t nur wenige Minuten erforderlich.
  • Beispiele i. 15 t Stahl mit 4365 % C, 0,010 % Si, 0,440 °%a Mn wurden portionsweise auf eine schmelzflüssige, synthetische, heiße, dünnflüssige Schlacke gegossen, die 56 % Kieselsäure und außerdem 3 % Mn O enthielt und sehr arm an Eisenoxydul (0,75 % Fe0) war. Es fand ein heftiges Kochen statt. Die Gesamtdauer des Eingießens des Stahles betrug 5 Minuten. Nach dem Absitzen der Schlacke wurde der Stahl gegossen, ohne daß in den Kokillen Beruhigungsmittel zugesetzt worden waren. Der Stahl hatte folgende Zusammensetzung: 1,310'/, C, o,i4o % Si, 0,22o 0/0 Mn. Der Siliciumgehalt ist also um 0,130°/o erhöht worden. Die Schlacke selbst ist reicher an MnO und Fe 0 geworden, aber ärmer an Kieselsäure. Sie enthält 45 % Si O@, 2,3 0/0 Fe 0 und 8 % Mn O.
  • 2. Unter ähnlichen Bedingungen wie im Beispiel i wird ein Stahl mit o,630 % C, 0,010'/, Si, 1,44o % Mn, o,oi To % O auf eine schmelzflüssige Schlacke gegossen, die 52 % S102, 0,73 % Fe 0 und 5 % Mn 0 enthält. Die Gasbildung ist sehr heftig und führt zu den gleichen Erscheinungen wie im Beispiel i. Der nach dem Absitzen der Schlacke gegossene Stahl enthält o,61o% C, o,i22% S1, 0,96o % Mn, 0,003 % O. Er ist also wesentlich siliciumreicher und wesentlich sauerstoffärmer geworden. Die Schlacke enthält 43 0/0 S102, 2,5 % Fe 0 und f0,5 % Mn 0.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Veredelung von Stahl mit 0,3 bis 0,5 0/0 C mit Hilfe von S102 enthaltenden sauren, nicht reduzierenden Schlacken durch Eingießen des Stahls in flüssige Schlacke, dadurch gekennzeichnet, daß man den beispielsweise 0,4 % C enthaltenden Stahl vorsichtig in auf mehr als 160o° C überhitzte, weniger als 2% Fe0 enthaltende dünnflüssige Schlacke einfließen läßt.
  2. 2. Verfahren zur Veredelung von Stahl mit mehr als o,5 % C mit Hilfe von S10, enthaltenden sauren, nicht reduzierenden Schlacken durch Eingießen des Stahls in flüssige Schlacke, dadurch gekennzeichnet, daß man den beispielsweise 1% C enthaltenden Stahl vorsichtig, zweckmäßig mit Unterbrechungen, in die weniger als 2 0/0 Fe0 enthaltende dünnflüssige Schlacke einfließen läßt.
DES111348D 1933-10-17 1933-10-17 Verfahren zur Veredelung von Stahl Expired DE655944C (de)

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DE655944C true DE655944C (de) 1938-01-26

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DE (1) DE655944C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE901779C (de) * 1938-11-17 1954-01-14 Electro Chimie Metal Verfahren zur schnellen und wirtschaftlichen Erzeugung hochwertiger Staehle

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE901779C (de) * 1938-11-17 1954-01-14 Electro Chimie Metal Verfahren zur schnellen und wirtschaftlichen Erzeugung hochwertiger Staehle

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