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Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung insbesondere verspinnbarer
Fasern aus Torf Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gewinnung
insbesondere verspinnbarer Fasern aus Torf durch Behandlung des Gutes in warmen
Laugenbädern und anschließendes Auswaschen und Trocknen. Das Verfahren gemäß der
Erfindung besteht darin, daß das in übereinander angeordneten, von gelochten Wänden
begrenzten Behältern von geringer Höhe (z. B. 25 cm) gepackte faserhaltige Gut ohne
Umlagerung des Gutes in einem mit Laugenlösung gefüllten Behälter bis zum Aufschließen
des Gutes ohne Überdruck gekocht wird, daß anschließend -die Laugenlösung ganz oder
größtenteils neutralisiert, hierauf das Gut in einem Wasserbehälter ausgekocht,
weiterhin in den Behältern vorgetrocknet und endlich nach dem Herausnehmen aus den
Behältern durch einen Naßzupfwolf aufgelockert und anschließend fertig getrocknet
wird. Weiterhin kommen zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung gelochte
Einsatzkästen für das Fasergut zur Verwendung, b ie ei c nen die mit Drahtgeflecht
bespannten, oben offenen Kästen an einer Seitenwand mit einer die ganze Breite
des Kastens einnehmenden Klappe zur 13inführung einer Berieselungsvorrichtung versehen
sind.
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Es ist bekannt, aus Torf verspinnbare Fasern zu gewinnen, die zur
Iierstellung von Stoffen, Decken u. dgl. Verwendung finden können. Es ist auch schon
vorgeschlagen worden, (las Aufschließen von Torf zur Fasergewinnung= auf chemischem
Wege durch Behandlung in warmer Laugenlösung und anschließendes Auswaschen und Trocknen
vorzunehmen. Nach einem bekannten Verfahren soll frisch gestochener, noch etwa 75
% Wasser enthaltender Torf zwecks Gewinnung von Fasern für die Papierherstellung
in mit Ruhrvorrichtungen versehenen Behältern mit einer etwa il/2- bis 2°/oigen
Lösung von Natriumhydroxyd oder bei feinfaserigem Torf mit einer Lösung von i bis
io °/o Kristallsoda längere Zeit gekocht werden, worauf der erhaltene Faserbrei
ausgewaschen, danach mit einer 2°/oigen Chlorkalklösung gebleicht, nach Zusatz einer
geringen Menge von Natriumbicarbonat und erneutem kräftigem Umrühren wiederum gewaschen,
darauf mit einer stark verdünnten Lösung einer Säure, vorzugsweise Schwefelsäure,
angesäuert und schließlich nach erneutem Auswaschen in einer Filterpresse abgepreßt
wird. Der hierbei in Form von Preßkuchen erhaltene feste Rückstand soll nach nochmaliger
Behandlung mit einer Bleichlösung und darauffolgendem Auswaschen, gegebenenfalls
unter mehrfacher Wiederholung dieser Behandlung, und nach nochmaligem Aaspressen
in einer Filterpresse zur Ilerstelluiig von Papier verwendet werden.
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Nach einem anderen bekannten Verfahren soll nasser Torf dadurch zti
verspinnbareni Gut verarbeitet werden, daß nian den Torf in einer unilaufenden
Troinniel unter ständiger Umwälzung und Durcharbeitting vermittels in der Troniniel
angebrachter Rührarme finit
einer Lösung von 2 Gewichtsteilen Ätznatron
oder 5 Gewichtsteilen Pottasche oder io Gewichtsteilen Kristallsoda oder statt dessen
auch. mit einer sauren Lösung mit 5 Volumenteilen Schwefel oller Salzsäure auf ioo
Teile Wasser mehrere Stunden lang hehandelt oder während kürzerer Zeit unter Druck
kocht, sodann auswäscht, bleicht und in Schlaginaschinen einer starken, mechanisch
zerteilenden Behandlung zwecks Zerfaserung unterzieht.
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Ein weiterer Vorschlag ging dahin, den Torf zunächst durch eine rein
physikalische Behandlung in Torfwolle überzuführen und diese sodann mehrfach abwechselnd
mit einer kalten, z. B. o.5- bis i,o°Joigen Lösung von Katriunilivdroxvd oder Soda
und mit Chlorwasser oller Chlorkalklösung unter lebhaftem Urnriihren zu behandeln,
wobei eine ohne weiteres für die Herstellung von Papier geeignete breiartige Masse
erhalten wird. Infolge der erwähnten rein physikalischen Vorbehandlung soll es möglich
sein, nur durch den wiederholten Wechsel leer Behandlungslösungen und das lebhafte
Umrühren der Masse den Aufschluß des Torfes schon in der Kälte durchzuführen.
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Bei Durchführung dieser bekannten Verfahren ist eine Schädigung der
Torffaser insbesondere durch die starke mechanische Einwirkung auf das Fasergut
unvermeidlich.
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Es hat sich gezeigt, daß es zwecks Erzielung von langen, verspinnbaren
Fasern unerläßlich ist: während der ganzen Dauer des chemischen, Aufschlusses und
der weiteren Behandlung jede stärkere mechanische Beanspruchung der noch feuchten
Aufschlußmasse durch Rühren, Pressen, durch ein starkes Durcheinanderwallen beim
Kochen, .Trocknen u. dgl. zu vermeiden und vor allem die Fasermasse nicht umzupacken.
ehe leer Wassergehalt bis auf einen Restgehalt von etwa 5o °/o entfernt ist.
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Auch wurde gefunden. (laß infolge des eigenartigen, durch ihren Gehalt
an kolloidalen Bestandteilen bedingten Verhaltens der Torfzellen während des Aufschiußvorganges
oder nach demselben selbst ein kurzfristiges Verweilen der nassen .aufgeweichten
Faserinassen in mehr als etwa 15 bis 20 ein hohen Schichten genügt, um durch
das Eigengewicht der Masse zu Verklebungen leerselben zu führen.
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Weitere Versuche haben gezeigt, ('aß sich bei Vermeidung von schädlichen
mechanischen Hinwirkungen, z. B. solcher durch den Eigendruck leer durchfeuchteten
\lasse. derselben u. <1g1.. durch Behandlung reit einer alkalischen Aufschlußlösung
mit hoher Ausbeute ein Aufschlußprodukt erzielen läßt, (las vollkommen locker sowie
von Verklebungen und Verknotungen frei ist und dessen einzelne Fasern sich bei der
nachfolgenden maschinellen Behandlung der größtenteils entwässerten Magse leicht
lösen und in für (las Verspinnen geeigneter Stapellänge anfallen.
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hrhndungsgemäß erfolgt daher sowohl die nasse Aufschlußbehandlung
des Torfs mit einer heißen Laugenlösung als auch seine weitere Behandlung bis zur
Vortrocknung in übereinander angeordneten flachen Kästen mit gelochten Wänden, z.
B. solchen mit Wänden aus Drahtgeflecht, derart, daß der Torf während dieser ganzen
Behandlung ohne jedes Umlagern in diesen Kästen verbleibt und somit, solange er
noch naß ist, gegenüber unerwünschten mechanischen Einwirkungen -weitgehend geschützt
ist. Diese Kästen sind nur so hoch, ('aß die Höhe leer darin enthaltenen Torfschicht
nach der Aufschlußbehandlung nicht so groß ist, daß bei der weiteren Behandlung,
z. B. beim Stehen des fertig aufgeschlossenen und ausgewaschenen Torfs im Trockenraum,
',#'erklebungen der Fasern unter dem Druck des Eigengt 7 e '%Viclits der
feuchten Masse eintreten können.
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Es hat sich als erforderlich erwiesen, wesentlich größere Höhen der
it@istrn als etwa 25 c111 zu vermeiden.
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Eine so geringe Schichthöhe bietet Vorteile bei der Aufschlußbehandlung
sowie beim Auswaschen insofern, als, wie gefunden wurde, Schichten von wesentlich
größerer Höhe. insbesondere nach der 'litte zu. von leer Aufschlußlösung ebenso
wie auch von (lern .\@-aschwasser nicht mehr rasch genug durchdrungen werden.
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Der Torf wird in den erwähnten niedrigen Kästen der Einwirkung der
Aufschlußlösung so ausgesetzt, ('aß eine Anzahl der Kästen übereinander, z. B. so,
daß jeder Kasten auf dein Rahmen des darunter befindlichen Kastens aufsitzt. in
ein Gestell eingesetzt und reit diesem in die Aufschlußlösung eingetaucht werden.
Bei dieser Anwendung der Kästen kann deren obere Seite, abgesehen von dem obersten
Kasten, der beispielsweise durch ein Drahtgeflecht abgedeckt wird, offen bleiben.
Der in die Kästen eingefüllte trockene Torf wird nicht unmittelbar mit leer heißen
Lösung in Berührung gebracht, sondern er wird zuerst mit einer '.alten I.augenlösung
durchnäßt. Dann werden die reit (lern durchtränkten Torf gefüllten Kästen bzw. die
mit diesen Kiesten beschickten Gestelle in die vorgcwärmte Autschlußlosung eingebracht.
Alsdann kocht tnan diese ohne Überdruck, z. 13. durch Einleiten von Dampf bis zum
Siedepunkt, und i.iberläßt unter Vermeidung jeder Bewegung des Torfes die in den
Kästen vorhandene, in jedem Kasten nur unter, dem Eigendruck ihrer geringen Schichthöhe
stehende
Torfmasse so lange der Einwirkung der Behandlungslösung, bis der Aufschlußvorgang
vollendet ist. Dieser "Zeitpunkt kann leicht dadurch ermittelt werden, daß man in
an sich bekannter Weise kleinere Proben derselben Torfmasse neben den vorerwähnten
Behandlungskästen in kleineren Probebehältern in die Behandlungsflüssigkeit einsenkt
und von Zeit zu Zeit eine dieser Proben herausnimmt und untersucht, wobei die erste
Probenahme etwa nach ; ; Minuten, gerechnet von der Erreichung der Siedetemperatur
der Flüssigkeit ab, erfolgen kann.
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Dadurch, dali der Torf in der beschriebenen Weise nur in einzelnen
niedrigen Kästen der Einwirkung der Aufschlußlösung ausgesetzt wird, wird er durch
die ohne Überdruck kochende Laugenlösung nicht schädlich beeinflußt.
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Je nach der Art des Torfes und dem Verwendungszweck des zu gewinnenden
Faser-Uutes wird die Behandlungsdauer von Fall zti Fall eine andere sein.
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Als für dib alkalische Aufschlußbehandlung geeignet gefunden wurde
z. B. eine Lösung, die auf i ooo 1 Wasser.etwa i.@ kg Soda und etwa 3,o kg Ätznatron,-z.
B. geschmolzenes technisches Ätznatron, enthält.
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Bei dieser Aufschlußbehandlung muß selbstverständlich die Menge der
verwendeten Flüssigkeit so groß sein, daß die sämtlichen mit Torf gefüllten Kästen
mit dieser vollkommen bedeckt sind.
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Nach Vollendung des Aufschlusses wird die alkalische Behandlungslösung
mit einer Säure versetzt, z. B. mit etwa 1,5 k- technischer Schwefelsäure, verdünnt
mit etwa io 1 Wasser auf je iooo I des ursprünglich angewendeten Wassers, und zwar
derart, (laß die vorteilhaft warme, z. B. etwa 8o= C warme, Säure möglichst gleichmäßig
und schnell die.ganze in Behandlung befindliche Flüssigkeit bzw. Torfmasse durchdringt.
Dies hat den Zweck. durch Neutralisierung der Laugenlösung, entweder ganz oller
größtenteils, ein weiteres Angreifen der Lauge an den Fasern und damit eine Beschädigung
dieser Fasern zu verhindern. Sodann, z. B. nach etwa 2o :1Iinuten vom Leitpunkt
der-Einwirkung der Säure ab, wird die braune Aufschlußlösung aus (lein Behälter
abgelassen und (las Aufschlußgut mittels starker Schlauchbrausen vorgewaschen.
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-Nach Beendigung des Vorwaschens wird der Torf in den Kästen noch
so lange mit siedendem Wasser behandelt, bis an den in derselben ---eise
wie bei der ersten Bchan(1-lung in die Flüssigkeit eingehängten Proben festgestellt
ist, daß die Reste der Behandlullgsstotte aus (lein Fasergut entfernt sind. Sodann
läßt man (las \\'aschwasser ab und überführt (las in den Behältern befindliche Aufschlußgut
in einen Abträufraum zum Vortrocknen.
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ist (lies unter Verwendung starker Zugluft nach etwa ..18 Stunden
geschehen, so wird (las Fasergut aus den Behältern herausgenommen, durch einen Naßzupfwolf
aufgelöclcert und anschließend fertig getrocknet.
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In der Zeichnung ist eine zur Durchführung des Verfahrens nach der
Erfindung dienende Einrichtung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen zur Aufnahme
des Torfes während der nassen Aufschlußbehandlung bestimmten, mit Wänden aus Drahtgeflecht
versehenen Kasten in perspektivischer Ansicht.
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Fig. 2 zeigt ein Gestell, in (las acht solcher Kästen übereinander
eingesetzt sind, ebenfalls in perspektivischer Ansicht.
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Fig. 3 zeigt in einem Längsvertikalschnitt nach A-B der Fig. 4 einen
Behälter für die alkalische Aufschlußbehandlung des "Torfes mit in diesen Behältern
eingesetzten vier Gestellen nach Fig.2. Außerdem zeigt diese Figur die Ansicht einer
Laufschiene und einer auf dieser laufenden Hebevorrichtung zum Einsetzen der Gestelle
nach F ig. 2 in den Behälter und Herausnehmen derselben aus ihm.
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Fig. 4 zeigt den Behälter nach Fig. 3 in einer Draufsicht nach teilweiser
Entfernung des Deckels.
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Fig. 5 zeigt in einem Vertikallängsschnitt im verkleinerten Maßstab
ein geöffnetes Gestell nach Fig. 2 mit den in dieses eingesetzten, mit Torf beschickten
Kästen mit geöffneten seitlichen Klappen und durch die gebildeten Öffnungen eingeschobenen
Berieselungskästen. Diese Berieselungskästen sind jedoch nicht Gegenstand der Erfindung.
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Fig.h zeigt einen solchen Kasten in einem Schnitt senkrecht zu dem
Schnitt nach Fig. 5. von der rechten Seite der F ig. 5 aus gesellen.
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In allen Figuren ist i ein für die Aufnahme des Torfes bestimmter
Einzelbehälter in den Abmessungen von ioo X ioo X 25 cm. Er besteht aus einem aus
Winkeleisen hergestellten Rahmen, der am Bollen und auf den Seitenflächen mit einem
weitmaschigen 1)ralltnetz von einer Maschenweite von 2,5 cm bespannt ist. 3 sind
etwa 20 cm lange tuld 3 cm breite I# lacheisenstücke, die oben schräg über die vier
Ecken lies Kastens gelegt sind und als Auflagen für den zunächst darübergeschobenen
Kasten dienen sollen.
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ist eine aus einem ebenfalls mit 1)ralitiietz bespannten. Rahmen bestehende
Klappe von der ganzen länge der einen Breitseite des Kastens, die, uni ein Scharnier
5 nach unten drehbar, an der einen Seite des ILastens angebracht ist und die in
Verschlußstellung
durch einen Vorreiber 6 oder eine ähnliche Verschlußvorrichtung
in geschlossener Lage gehalten werden kann. Diese Klappe, die eine Höhe von etwa
io cm hat, reicht bis zu dem oberen Rahmenstück des Torfkastens.- Die beim Niederlegen
der Klappe in der Seitenwand dieses Kastens gebildete Öffnung dient zum Einschieben
einer Berieselungsvorrichtung.
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7 ist das in Fig. 2 in perspektivischer Ansicht dargestellte, z. B.
aus Flach- oder Winkeleisen bestehende Gestell, in welches die Kästen i nach dem
Einfüllen des Torfes mit geschlossener Klappe 4 übereinandergeschoben werden, worauf
die ebenfalls aus einem Metallrahmen bestehende Tür 8 des Gestells geschlossen wird,
in welcher Lage sie durch eine aus den ineinandergreifenden Teilen 9 und io bestehende
Verschlußvorrichtung bekann;tor Art festgehalten werden kann.
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Von den in das Gestell 7 übereinander eingesetzten Kästen ist der
oberste, um ein Heraussch-#vemmen des Torfes zu vermeiden, oben geschlossen oder
mit einer Abdeckung aus Drahtgeflecht versehen. Gegebenenfalls kann auch der oberste
Kasten leer bleiben.
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i i sind auf zwei gegenüberliegenden Seiten des oberen Rahmens des
Gestells nach Fig. 2 angebrachte, mit einem Loch versehene Winkelstücke zum Einhängen
der Griffhaken 12 der in der Fig.3 dargestellten Hebevorrichtung 13.
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In den Fig. 3 und .4 ist 14 der zur Durchführung der alkalischen Aufschlußbehandlung
dienende Behälter rnit etwa quadratischer Bodenfläche mit dem '@ Fig.4 teilweise
abgehobenen Deckel 15. j sind vier in diesen Behälter eingesetzte Gestelle der in
Fig.2 dargestellten Art. Senkrecht verlaufende Führungsschienen 16 dienen dazu,
beim Einsetzen der Gestelle 7 vermittels der Hebevorrichtung@13 von oben diesen
Gestellen eine Führung zu geben. 17 ist ein in der Längsmitte des Behälters 14 senkrecht
verlaufendes, auf seinem in die Flüssigkeit eintauchenden Teil mit zahlreichen Durchlochungen
versehenes Rohr, das unterhalb des Deckeis 15 nach der Seite abgebogen und sodann
nach oben aus dem Deckel leerausgeführt ist und dort einen Trichteransatz i8 liat,
der zum Einfüllen 'der in die alkalische Aufschlußlösung einzuführenden Schwefelsäure
dient.
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i9 ist eine im Deckel 15 des Behälters vorgesehene Öffnung, die durch
einen auf den Schienen 2o und 21 geführten Deckel 22 mit Griff 38 während
des Anheizens des Behälterinhalts, um Wärmeverluste zu verhüten, verschlossen werden
kann, während sie nach Erreichung der Siedetemperatur so weit geöffnet wird, ctaß
ein überdruck in dein lie-Bei Anwendung der oben angegebenen Abmessungen für die
mit Torf beschickten Beliälter i wird der lichte Querschnitt des Beliälters 14 so
bemessen, daß für jedes eingesetzte Gestell ? ein lichter Querschnittsraum von etwa
120 X 120 cm vorhanden ist, wobei nach dem Einsetzen der mit den Kästen i beschickten
vier Gestelle in dem Behälter zwischen den einzelnen Gestellen noch so viel Platz
verbleibt, daß in den Zwischenraum in an sich bekannter Weise kleine, von Drahtgeflecht
begrenzte Kästen von z. B. 25 X 20 X 15 cm mit Torf für die Probenahme, z. B. an
Ketten, in die Flüssigkeit eingehängt werden können. 23 ist ill Fig. 3 ein solcher
vermittels der Kette 24 und des Hakens 25 an. einem Ansatzstift 26 des Deckels 15
aufgehängter Probekasten.
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27 ist in Fig. 3 ein zur Führung der die Hebevorrichtung 13 tragenden
Laufkatze 28 bestimmtes [J- oder I-Eisen.
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34 ist ein Hahn zum Entleeren der Aufschlußlösung. 35 ist ein Ventil
zum Einlassen von Heizdampf. 36 ist ein nach Art eines Sicherheitsventils mit einem
Gewicht 37 versehenes, am Deckel 15 des Behälters 14 angebrachtes Ventil
zum Anzeigen von auftretendem Druck beim Einleiten von Dampf bei geschlossenem Schiebedeckel
22.
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In den Fig. 5 und 6 ist 7 nieder ein finit Kästen i beschicktes Gestell
gemäß Fig. 2. das zum Auswaschen des Torfes nach der alkalischen Aufschlußbehandlung
aus dein Behälter 14 der Fig. 3 und 4 herausgenominen ist, worauf nach dem Öffnen
und Niederlegen der an den vorderen Seiten der Kästen 1 vorgesehenen Klappen 5 die
an das Sammelrohr 29 für die Wasserzuführung vermittels der Abzweigstücke 3o angeschlossenen
Berieselungskästen 31 in die durch das Niederlegen der Klappen 5 freigegebenen Öffnungen
an den Seitenwänden der Torfkästen i eingeschoben worden sind. 32 ist in Fig.6 der
gelochte Boden eines solchen Berieselungsbehälters. 33 ist das beiderseits abfallende
Dach dieses Behälters. Diese Berieselunhskästen sind jedoch nicht Gegenstand der
1?rfindung.
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Das Einbringen der *Berieselungsküsten durch die durch das Öffnen
der Klappen freigegebene Öffnung in der Seitenfläche der mit Torf beschickten Kästen
i oberhalb der Torfschicht ist dadurch ermöglicht, da13 sich die Höhe der Torfschicht
während der Aufschlußbeliandlung von ihrem ursprünglichen Betrag von etwa 25 cm
bis auf etwa 15 Clei verringert, so daß in dem nunmehr darüber rrei gewordenen Raum
in jedem ller Kästen i ein Berieselungskastell 31 Platz findet.
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In Ausübung der Erfindung füllt man bei Verwendung der in der Zeichnung
dargestellten
Einrichtung zunächst die Kästen i von oben mit vorgetrocknetem,
vorgereinigtem Torf und schiebt sodann die vorgesehene Anzahl dieser Kästen in das
Gestell 7 ein.
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Vor dem Einschieben in das Gestell 7 oder auch nach Einschieben in
dasselbe werden die Kästen i in einen Behälter mit der kalten Aufschlußlösung eingetaucht,
bis der Torf sich finit der Aufschlußlösung vollgesaugt hat. Alsdann werden vier
der mit den Behältern i beschickten Gestelle? vermittels der in Fig. 3 dargestellten
Hebevorrichtung in den zuvor :nit der alkalischen, auf etwa 8o° vorgewärmtrn Aufschlußlösung
in genügender Höhe geiiillteii Behälter 14. eingesetzt, wobei die LösUng der Gestelle
7 überragen muß. Natür-:ich können bei Anwendung von Behältern 14. finit entsprechend
größerem Querschnitt auch noch mehr von den genannten Gestellen nebeneinander in
diese Behälter eingesetzt werden.
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-Nach dem Einsetzen erhitzt man, vorteilhaft bei geschlossenem Schieber
22, durch Einleiten von Dampf durch Ventil 35 in die Aufschlußlösung, diese
bis zur Siedetemperatur und öffnet den Schieber 22, sowie das Ventil 36 auftretenden
Druck-' anzeigt, so weit, daß im Behälter z4 über der Flüssigkeit ein Überdruck
nicht auftreten kann.
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-Nachdem durch Probenahmen vermittels zier Probekästen 23 die Beendigung
des Aufschlußvorganges festgestellt ist, läßt man durch den Trichter 18 und das
gelochte Rohr 1; eine abgemessene Menge verdünnter Schwefelsäure in die alkalische
Aufschluß-1ösung zur Abstumpfung der alkalischen heaktion schnell einlaufen. Sowie
man mit einer genügend gleichmäßigen Verteilung der Säure in der Flüssigkeit .rechnen
kann, was un allgemeinen nach etwa 2o Minuten der 1#a11 ist, läßt man durch öffnen
des Hahns 34. .lie tiefbraune Brühe ablaufen, hebt den l )rc kel 15 von dein Behälter
1.4 ab und spritzt ,lie noch in diesem Behälter 14. befindlichen Gestelle 7 vermittels
einer in der Zeichnung nicht dargestellten Schlauchbrause ab. Alsdann hebt man die
Gestelle vermittels der llelx:vorrichtung 13 aus dem Behälter 14. heraus, führt
in jedes dieser Gestelle in den #lurch das Schrumpfen der Torfmasse oberhalb derselben
frei gewordenen Raum die in ,len Fig.5 bis 6 dargestellte Berieseltingsvorrichtung
ein und wäscht vermittels dieser 3en in den einzelnen Kasten i befindlichen aufgeschlossenen
Torf so lange aus, bis (las Wasser keine bräunliche Färbung mehr zeigt.
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Nach Beendigung des Vorwaschens werden die Berieselungsvorrichtungen'
aus den Torfkästen wieder herausgezogen und nach Schließen der Klappen .1 dieser
Kästen und der Türen io der Gestelle 7 diese Gestelle vermittels der Hebevorrichtung
I2-13 in einen zweiten, dem in den Fig. 3 und 4. dargestellten ähnlichen Behälter,
der mit vorgewärmtem, vorzugsweise weichem Wasser gefüllt ist, eingesetzt, wobei
das Wasser höher als die eingesetzten Gestelle stehen muß. Außerdem werden in diesem
Behälter eine Anzahl von Kästen mit Proben des zu behandelnden Torfes in derselben
Weise wie bei der ersten Aufschlußbehandlung eingehängt. Man erhitzt alsdann das
Wasser des Behälters durch Einleiten von Dampf durch ein am Boden des Behälters
angebrachtes Ventil zum Sieden. öffnet alsdann den am Deckel des Behälters vorgesehenen
Schieber, tun das Auftreten von Überdruck zu vermeiden und erhält im leichten Sieden
so lange, bis die Prüfung einer der in dem Behälter eingehängten kleinen Proben
die Entfernung der Behandlungsstoffe aus dem Fasergut erwiesen hat. Die erste Probenahme
zu diesem Zweck kann z. B. nach etwa 6o Minuten, gerechnet vom Eintreten des Siedens
an, erfolgen. -Nach beendigtem Auskochen läßt man das heiße Wasser aus dem Behälter
ab, kühlt die Gestelle 7 noch in dem Behälter vermittels Schlauchbrausen ab, hebt
sie finit Hilfe der Hebevorrichtung 13 aus dem Behälter heraus, setzt sie auf ein
Fahrgestell und fährt sie noch triefend naß in einen Abträufraum, durch den ein
Luftstrom, z. B. vermittels eines Ventilators, hindurchgeführt wird.
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Ein Teil des in dein Torf enthaltenen Wassers läuft in den ersten
Stunden regenartig aus den Drahtkästen ab. -Nach etwa .48 Stunden ist das r`üt auf
etwa So °i, Wassergehalt abgetrö ##,aet. Es wird alsdann aus den Behältern herausgenommen,
vermittels eines Naßzupfwolfes aufgelockert und anschlielxnd fertig getrocl,-net.