DE654327C

DE654327C - Process for smoothing cellulose ester coatings on aircraft parts

Info

Publication number: DE654327C
Application number: DEA71517D
Authority: DE
Original assignee: ATLAS AGO CHEM FAB AKT GES
Current assignee: ATLAS AGO CHEM FAB AKT GES
Priority date: 1933-10-07
Filing date: 1933-10-07
Publication date: 1937-12-20

Description

Verfahren zum Glätten von Celluloseesterlackierungen auf Flugzeugteilen Zur Lackierung von mit Stoff bespannten Flugzeugteilen, wie z. B. Tragflächen, Seiten-und Höhenrudern und Flugzeugrümpfen, werden in der Hauptsache Celluloseesterlacke verwendet. Die bisher meist übliche Lackierung der Stoffflächen durch insgesamt vierbis fünfmaliges Auftragen der Lacke diente zur Erhöhung der Spannung und Reißfestigkeit des Stoffes und ferner zum Schutz gegen Witterungseinflüsse. Die Oberfläche derartiger Lackierungen war ohne Anwendung von Schleifarbeit noch ziemlich rauh und uneben. Neuerdings werden von der Flugzeugindustrie zur Erhöhung der Fluggeschwindigkeiten und Verbesserung des äußeren Ansehens vollständig glatte Lackierungen der Stoffflächen verlangt, die sehr umständlich durch neun- bis zwölfmaliges Auftragen der Lacke hergestellt werden müssen. Um bereits mit neun Lackschichten nach bisheriger Arbeitsweise eine glatte Lackierung zu erreichen, ist es erforderlich, die Lackfläche während des Lackiervorganges mit Schleifpapier mehrere Male auf trockenem Wege oder wenigstens einmal auf nassem Wege mit Wasser zu schleifen. Dieses Verfahren entspricht der Arbeitsweise, wie es z. B. bei Möbeln, Autos und ähnlichen Gegenständen angewendet wird. Diese letztere Arbeitsweise hat bei Flugzeugteilen schwerwiegende Nachteile: einmal erfordert sie sehr viel Zeit, und ferner ist das Schleifen von Lackfilmen auf Flugzeugleinen insofern gefährlich, als man sehr leicht die Lackschicht durchschleift und das Gewebe selbst, besonders an den Auflagestellen auf dem hölzernen oder metallenen Rumpf, beschädigt, wodurch die Haltbarkeit der Flugzeugbespannung in der ganzen Fläche ungleichmäßig wird. Ein weiterer Nachteil besteht bei Flugzeugen aus - Holzkonstruktion, daß es sich beim Naßschleifen der Stoffbespannungen nicht vermeiden läßt, die Holzteile mit Wasser zu befeuchten. Von den Flugzeugherstellern wird gerade dieser Nachteil sehr unangenehm empfunden, weil die Haltbarkeit des Flugzeuges im wesentlichen auf der Festigkeit des Holzgerippes beruht und durch Feuchtwerden der Holzteile leicht nachteilige Verziehungen und Spannungen im Holz auftreten können.Process for smoothing cellulose ester coatings on aircraft parts For painting fabric-covered aircraft parts, such as B. wings, side and Elevators and fuselages are mainly used with cellulose ester coatings. The previously most common painting of the fabric surfaces by a total of four to five times Applying the varnish served to increase the tension and tear resistance of the fabric and also for protection against the elements. The surface of such paintwork was still quite rough and uneven without the use of sanding. Lately be from the aircraft industry to airspeed increase and improvement the external appearance requires completely smooth paintwork of the fabric surfaces, which is very laboriously produced by applying the varnish nine to twelve times Need to become. In order to create a To achieve smooth paintwork, it is necessary to paint the surface during the Painting process with sandpaper several times in a dry way or at least sanding once on a wet surface with water. This procedure corresponds to How it works, e.g. B. used in furniture, cars and similar items will. This latter way of working has serious disadvantages with aircraft parts: on the one hand, it takes a great deal of time, and there is also the sanding of paint films Dangerous on aircraft lines in that it is very easy to sand through the paint layer and the fabric itself, especially at the support points on the wooden or metal one Fuselage, damaged, reducing the durability of the aircraft covering throughout Surface becomes uneven. Another disadvantage in airplanes consists of - wooden structure, that it cannot be avoided when wet sanding the fabric coverings, the wooden parts moisten with water. It is precisely this disadvantage that aircraft manufacturers face felt very uncomfortable because the durability of the aircraft is essentially up the strength of the wooden frame is based and easily due to the dampening of the wooden parts disadvantageous distortions and tensions in the wood can occur.

Es gibt Flugzeuglacke, die bei Auftrag einer geringeren Anzahl Schichten und mit weniger Schleifarbeit eine ziemlich glatte Lackschicht ergeben; jedoch ist die Erreichung dieses Zieles nur möglich unter Anwendung von stark füllenden Lacken. Diese Füllung wird in erster Linie durch Zusatz. von Harzen oder Ölen herbeigeführt. Solche Lacke haben den großen \ achteil, daß die damit behandelten Spannflächen nicht dauernd elastisch bleiben. Das dauernde Elastischbleiben der lackierten Flugzeugteile mit Stoffbespannung ist aber für die Lebensdauer des Flugzeuges eine unerläßliche Bedingung. Ein weiterer Nachteil des bisherigen Lackierverfahrens ist die Aufbringung von einer erheblichen Menge Trockensubstanz durch die oftinalige Lackierung. Dadurch entsteht eine große Gewichtsbelastung, die ebenfalls einen Nachteil dieser Lackierungsart darstellt, ferner eine geringere Elastizität der dicken Lackschichten, welche infolge der Vibrationen und Biegungen während des Fluges leichter als dünnere Lackschichten Sprünge bekommen. Das Lackierverfahren nach der vorliegenden Erfindung beseitigt alle diese Nachteile. Es ergibt sich bei seiner Anwendung eine. auch für den Fachmann überraschende Wir,;-kung. Die Verbesserung der Arbeitsweise_': gegenüber den bisher bekannten Arbeitsverfahren ist von den Flugzeugherstellern als bedeutender Fortschritt erkannt und begrüßt worden, vor allen Dingen, weil es ein rasches Arbeiten gestattet, weil das früher häufige Durchschleifen der empfindlichen Tragflächen vermieden wird und die Einflüsse des Wassers auf die einzelnen Teile der Flugzeugtragflächen ausgeschlossen sind. Das Verfahren besteht in folgendem: Es werden mit einem Celluloseester- oder Celluloidlack zunächst drei Grundanstriche auf das Flugzeugleinen gebracht. Darauf erfolgt trocken ein leichtes Abreiben der Fläche mit feinem Schleifpapier oder Roßhaar, wodurch noch nicht abgedeckte Gewebefasern beseitigt werden. Dann werden zwei weitere Aufträge des Celluloseester- oder Celluloidlackes durch Spritzen oder Streichen vorgenommen. Hierauf wird mit Hilfe einer geeigneten Flüssigkeit, - irn folgenden Ausgleichsflüssigkeit genannt (Beispiel für die Zusammensetzung dieser Flüssigkeit siehe Ziffer d am Schluß der Beschreibung), der entstandene Lackfilm mit Hilfe eines Ballens behandelt. Durch diese Behandlung tritt in ganz kurzer Zeit eine weitgehende Glättung der lackierten Flächen ein, wie sie durch nasse Behandlung mit Schleifpapier in so kurzer Zeit und in so hohem Maße nie erreicht werden kann. Darauf erfolgen noch zwei Aufträge des Celluloseester- oder Celluloidlackes durch Spritzen oder Streichen, und die Lackierung ist beendet.There are aircraft paints that have a lower number of coats and produce a fairly smooth coat of paint with less sanding; however is the achievement of this goal is only possible with the use of highly filling lacquers. This filling is made primarily by addition. brought about by resins or oils. Such varnishes have the major disadvantage that the clamping surfaces treated with them do not remain elastic all the time. The permanent elasticity of the painted aircraft parts but with a fabric covering is essential for the life of the aircraft Condition. Another disadvantage of the previous painting process is the application of a considerable amount of dry matter due to the frequent paintwork. Through this there is a large weight load, which is also a disadvantage of this type of painting represents, also a lower elasticity of the thick paint layers, which as a result the vibrations and bending during flight easier than thinner layers of paint Get jumps. The painting method according to the present invention eliminates all of these disadvantages. It results in its application a. also for We, surprising the expert; - kung. The improvement of the way of working_ ': opposite the previously known working method is considered by the aircraft manufacturers to be more important Progress has been recognized and welcomed, above all because it is rapid work permitted because the sensitive wings were previously often sanded through is avoided and the effects of water on the individual parts of the aircraft wings excluded are. The process consists of the following: A cellulose ester or celluloid varnish, first applied three basic coats to the aircraft canvas. The surface is then lightly rubbed dry with fine sandpaper or horsehair, which removes tissue fibers that have not yet been covered. then are two more applications of the cellulose ester or celluloid lacquer by spraying or deleted. Then with the help of a suitable liquid, - mentioned in the following equalizing liquid (example of the composition of this liquid, see item d at the end of the description), the resulting paint film treated with the help of a bale. Through this treatment occurs in a very short time an extensive smoothing of the painted surfaces, as can be achieved by wet treatment can never be achieved with sandpaper in such a short time and to such a great extent. This is followed by two more applications of the cellulose ester or celluloid varnish Spray or paint and the painting is finished.

So lackierte Flugzeugteile weisen eine außerordentliche Glätte auf, so daß die Geschwindigkeit so lackierter Flugzeuge gegenüber Flugzeugen alter Lackierung bei gleicher Motorenstärke und Bauart sich nachge-,viesenermaßen nicht unwesentlich erhöht. Weitere Vorteile der Lackierung sind geringes Gewicht der glatt lackierten Stoffflächen und bessere Elastizität.Aircraft parts painted in this way have an extraordinary smoothness, so that the speed of planes painted in this way compared to planes with old paintwork with the same engine power and type of construction, it can be proven that it is not insignificant elevated. Other advantages of painting are the low weight of the smoothly painted Fabric surfaces and better elasticity.

Durch die geringere Anzahl der Lackaufträge, die geringere Menge des erforderlichen Lackes und die eingesparte Zeit tritt eine wesentliche Verbilligung der glatten Flugzeuglackierung ein. Es ist auch möglich, Sperrholzflächen des Flugzeuges, welche mit den Teilen aus Flugzeugleinen zusammenstoßen, in ähnlicher Weise zu behandeln.Due to the lower number of paint applications, the lower amount of required paint and the time saved is a significant reduction in price the smooth aircraft paint. It is also possible to have plywood surfaces of the aircraft, which collide with the parts made of aircraft lines, to be treated in a similar way.

Es folgt ein Beispiel für das Auftragsverfahren mit zahlenmäßigen Angaben über geeignete Lackkompositionen und für die Ausgleichsflüssigkeit. a. Flugzeuggrundlack, rot (dreimal aufgetragen) 8.27 °% Nitrocellulose, -.=13,73 % Essigäther, 6 0/0 Buty lacetat, 'i1 0/0 Butanol, a$ % Spiritus, i °,lo Weichmachungsmittel, wie Tri- kresylphosphat, Tributylphosphat, Adipinsäureester, nichttrocknende Öle, 0/0 Trockenfarbe, oxydrot. Über den Grundlack wird normalerweise folgender Überzugslack zweimal aufgetragen.The following is an example of the application process with numerical information on suitable paint compositions and for the leveling liquid. a. Aircraft base coat, red (applied three times) 8.27% nitrocellulose, -. = 13.73% vinegar ether, 6 0/0 butyl acetate, 'i1 0/0 butanol, a $% alcohol, i °, lo plasticizers, such as tri- cresyl phosphate, tributyl phosphate, Adipic acid esters, non-drying Oils, 0/0 dry color, oxide red. The following top coat is normally applied twice over the base coat.

b. Flugzeugüberzugslack, farbig 89,5 % des beistehenden Ansatzes farblos aus: 7,5 % Nitrocellulose, 28,5 % Essigäther, 8 % Äthylglykolacetat, 3 % ÄthYlglykol, 22 0/0 Butanol, ii 0/0 Benzin, bei 6o bis ioo' siedend, 20 0/0 Spiritus, 0/0 Bronzepulver, 2,8ä 0/0 Trockenfarbe, 0,249, Amylacetat, 5,38% Weichmachungsmittel, wie Tri- kresylphosphat, Tributylphosphat, Adipinsäureester, nichttrocknende Öle. Danach erfolgt das Glätten mit der Ausgleichflüssigk:eit. Schließlich kommen ein oder mehrere Schlußaufträge eines Gemisches aus 5 Teilen Überzugslack, farbig (b), - Überzugslack, farblos (c), und 3 - Ausgleichsflüssigkeit (d). c. Überzugslack, farblos 9o 0/0 Ansatz farblos aus: 7,5 % Nitrocellulose, 28,5 0/0 Essigäther, 8 0/0 Äthylglykolacetat, 3 % Äthylglykol, 22 % Butanol, ii 0/0 Benzin, bei 6o bis ioo° sie- dend, 2o 0/0 Spiritus, 511, Weichm@chungsmittel, wie Trikresyl- phosphat, Tributylphosphat, Adipin- säureester, nichttrocknende Öle, 51/0 Spiritus. d. Beispiel für die Zusammensetzung der Ausgleichsflüssigkeit 5 0/0 Äthylglykol, 15 0/0 Butanol, 35 0/a Essigäther, 45 0/0 Spiritus. b. Aircraft coating varnish, colored 89.5% of the existing batch colorless the end: 7.5% nitrocellulose, 28.5% vinegar ether, 8% ethyl glycol acetate, 3% Ethyl Glycol, 22 0/0 butanol, ii 0/0 petrol, at 6o to 100 ' boiling, 20 0/0 alcohol, 0/0 bronze powder, 2.8ä 0/0 dry paint, 0.249, amyl acetate, 5.38% plasticizers, such as tri cresyl phosphate, tributyl phosphate, Adipic acid esters, non-drying Oils. Then smooth with the leveling liquid. Finally, one or more final orders of a mixture come out 5 parts top coat, colored (b), - Top coat, colorless (c), and 3 - balancing fluid (d). c. Top coat, colorless 9o 0/0 base colorless from: 7.5% nitrocellulose, 28.5 0/0 vinegar ether, 8 0/0 ethyl glycol acetate, 3% ethyl glycol, 22% butanol, ii 0/0 petrol, at 60 to 100 ° dend, 2o 0/0 alcohol, 511, plasticizers such as tricresyl phosphate, tributyl phosphate, adipin acid esters, non-drying oils, 51/0 alcohol. d. Example of the composition of the compensation fluid 5 0/0 ethyl glycol, 15 0/0 butanol, 35 0 / a vinegar ether, 45 0/0 alcohol.

Claims

PATENT CLAIM: Process for achieving smooth lacquers on with Fabric covered. Airplane parts by attaching flour *; rer cellulose ester lacquer layers, characterized in that after applying several primer and two layers of paint smoothed with a leveling liquid suitable for the top coat layers, whereupon the other top layers are applied in a known manner.