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Schaltungsanordnung für Verbindungsübertragungen in Telegraphenanlagen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung für Verbindungsübertragungen
in Telegraphenanlagen und macht es sich zur Aufgabe, Fehler, die in solchen Anlagen
bei der Verbindungsauslösung auftreten können, zu vermeiden.
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Die Eigenart solcher Verbindungsübertragungen, die auch im Fernsprechbetrieb
bekannt sind, besteht darin, daß sie in zwei Richtungen belegt werden können, denn
sie finden im Vermittlungsbetrieb über Fern-und Verbindungsleitungen an den Übergangsstellen
zwischen einem Vermittlungssystem und einer in beiden Belegungsrichtungen zu benutzenden
Fern- oder Verbindungsleitung Anwendung und bilden hierbei einerseits den Abschluß
der Fern- oder Verbindungsleitung und anderseits den Abschluß von zwei getrennten
Vermittlungsstromkreisen, , deren einer nur in der abgehenden und deren- anderer
nur in der ankommenden Richtung belegt werden kann.
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Für Fernsprechanlagen ist es bekannt, diesen Verbindungsübertragungen
Schaltmittel zuzuordnen, welche bei der Verbindungstrennung die Auslösung eine gewisse
Zeit hinauszögern, damit eine vorzeitige Neubelegung seitens einer auf die betreffende
Verbindungsleitung sich aufschaltenden anderen, d. h. an der letzten Verbindung
nicht beteiligten Teilnehmerstelle verhindert wird.
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Derartige Einrichtungen, die die Belegung einer Fern- oder Verbindungsleitung
für eine neue Verbindung vor Auslösung der vorhergehenden Verbindung unmöglich machen,
reichen jedoch für die Lösung der besonderen im Telegraphenvermittlungsbetrieb auftretenden
Probleme nicht aus, vielmehr können bei solchen Telegraphenvermittlungsanlagen noch
besondere Auslöseschwierigkeiten entstehen, deren Beseitigung sich die Erfindung
erstmalig zur Aufgabe macht. Bei der Telegraphie mit Korrespondenzverkehr, wie er
für die Teilnehmer- oder Vermittlungstelegraphie normalerweise angewandt wird, weist
jedes Leitungssystem zwei entgegengesetzt gerichtete, getrennt voneinander übertragungsfähige
Übertragungswege auf. In diesen Übertragungswegen werden die Impulse für den Verbindungsaufbau
in gleicher Weise wie für die telegraphischen Zeichen, vorzugsweise durch Stromstöße
wechselnder Stromrichtung, übertragen. Während nun beim Verbindungsaufbau die Steuerimpulse
für die Belegung
und Verbindungsherstellung, z. B. bei Selbstanschlußanlagen
die Wahlimpulse, über den in der Belegungsrichtung verlaufenden Übertragungsweg
zu den einzelnen Verbe dungsstufen übertragen werden, wird der ent=' gegengesetzte
Übertragungsweg dazu benutzt, sogenannte Rückimpulse in der der Belegungsrichtung
entgegengesetzten Richtung zu den bereits belegten Verbindungsstufen zu senden,
die den Verbindungszustand einer nachfolgenden Verbindungsstufe (ob frei, besetzt
oder gestört) bzw. die Durchschaltung melden. Hieraus ergibt sich die Bedingung,
daß in den einzelnen Verbindungsstufen der rückwärtige Übertragungsweg in bestimmter
Weise geschaltet sein muß, um jeweils bei der Belegung die Aussendung des Rückimpulses
veranlassen zu können.
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" Auch bei einer Verbindung über eine Fern-oder Verbindungsleitung
hinweg werden die Belegungs- und Wahlimpulse über den einen Übertragungsweg zum
fernen Amt Übertragen, worauf dann nach der Belegung der dem fernen Amt zugehörigen
Verbindungsübertragung ein Rückimpuls zur Kennzeichnung des Belegungszustandes-zurückgegeben
wird. Wenn- dieser Rückimpuls in einer der Laufzeit über die Leitung und der Schaltzeit
der verwendeten Schaltmittel entsprechenden Zeit die Verbindungsübertragung, von
der der Hinimpuls ausgesandt wurde, erreicht, so ist das eine Bestätigung für die
ordnungsmäßige Belegung der Verbindungsübertragung am anderen Ende der Fern- oder
Verbindungsleitung. Trifft dagegen der Rückimpuls verspätet ein oder fällt er ganz
aus, so bedeutet das eine Störung irgendwelcher Schaltmittel, und es ist angezeigt,
die weitere Durchschaltung der gestörten Verbindung zu verhindern. Zu diesem Zweck
ist- es bekannt, Schaltmittel vorzusehen, die, falls der Rückimpuls nicht innerhalb
einer vorgeschriebenen Zeit eingetroffen ist, selbsttätig ein Alarmsignal einschalten
und hierdurch das Überwachungspersonal der Vermittlungsstelle auf den fehlerhaften
Vorgang aufmerksam machen.
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Dies sind jedoch nicht die einzigen Störungen, die bei telegraphischen
Verbindungsübertragungen mit getrennt voneinander geführten Verkehrseinrichtungen
auftreten können, vielmehr ergeben sich bei der Verbindungstrennung noch besondere
Schwierigkeiten, die ebenfalls durch die Eigenart der telegraphischen Vermittlungstechnik
bedingt sind. Es werden nämlich in den betrachteten Telegraphenanlagen nicht nur
bei der Verbindungsherstellung Belegungsimpulse in der einen und Rückimpulse in
der anderen Verkehrsrichtung übertragen, sondern es findet auch bei der Auslösung
einer Verbindung eine Hin- und Rückübermittlung von Steuerimpulsen statt, denn der
vom auslösenden Teilnehmer veranlaßte Auslöseimpuls durchläuft in der Auslöserichtung
die einzelnen =.r Verbindungsstufen, wobei jeweils in der zur .. Auslöserichtung
entgegengesetzten Richtung wiederum ein Rückimpuls zur Überführung der zu dieser
Richtung gehörenden Schaltmittel in den Ruhezustand übertragen wird. Hierbei.treten
nun für die Verbindungsübertragungen, die ja von Natur aus in zwei Richtungen belegt
werden können, besondere Schwierigkeiten auf, denn es kann vorkommen, daß bei Auslösung
der Verbindung in der Belegungsrichtung selbsttätig eine- Neubelegung der betreffenden
Verbindungsübertragung in der entgegengesetzten Belegungsrichtung zustande kommt.
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Dieses kann auf folgende Weise vor sich gehen: Der auf dem einen Übertragungsweg
der Verbindungsleitung ankommende Belegungsimpuls führt in der Verbindungsübertragung
einen Belegungszustand für die ankommende Richtung herbei, durch den, wie Pereits
erwähnt, ein Rückimpuls auf den entgegengesetzten Übertragungsweg veränlaßt wird.
Es gilt also für die eine wie für die andere Verbindungsübertragung zu beiden Seiten
einer Verbindungsleitung erst dann die Belegung als abgeschlossen, wenn für beide
auf dem einen und auf dem anderen Übertragungsweg die Belegungsimpulse gegeben worden
sind. Da nach Schluß eines Telegrammes bei der Verbindungsauslösung in der gleichen
Weise Impulse oder ähnliche Stromkennzeichen auf den beiden Übertragungswegen hin-
und rückübermittelt werden, so gilt dann auch die Auslösung erst als vollendet,
wenn die Auslosungsimpulse in beiden Richtungen gegeben worden sind. Da nun die
Aussendung des Rückimpulses nach Empfang des Auslöseimpulses von Schaltvorgängen
der Verbindungsübertragung und des an sie angeschlossenen Verbindungssatzes abhängt,
entsteht zwischen der Aussendung des Auslosungsimpulses und des Rückimpulses eine
Pause. In dieser Pause besteht in der Verbindungsübertragung, von der aus der Auslöseimpuls
zu der gegenüberliegenden Übertragung weitergeleitet wurde, ein Zustand, der dem
Belegungszustand in der an-. kommenden Richtung gleich ist, da ja auf dem abgehend
gerichteten Übertragungsweg durch den Auslöseimpuls die Übertragungsschaltmittel
dieses Übertragungsweges bereits in die Grundstellung gegangen sind, während die
Schaltmittel des ankommend gerichteten Übertragungsweges sich noch in dem Betriebs-
oder Belegungszustand befinden.
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Da es nun, Wie eingangs erläutert, für Verbindungsübertragungen dieser
Art wichtig
ist, in welcher Richtung, ob ankommend oder abgehend,
sie belegt werden, wovon die bestimmte Schaltung der Leitungsadern abhängt, kann
es bei dem vorbeschriebenen Vorgang vorkommen, sofern in der Verbindungsübertragung
mit der Aussendung des Auslösungsimpulses z. B. zugleich eine Rückschaltung der
Telegraphierleitung auf die andere Belegungsrichtung erfolgt, daß selbsttätig in
der bezeichneten Pause eine Heu= belegung der Fernleitung und des Vermittlungsämtes
in ankommender Richtung eintritt, durch die dann die bereits in den Auslösungszustand
übergehende Verbindungsübertragung am anderen Ende der Verbindungsleitung ebenfalls
wieder in einen Belegungszustand einer Belegungsrichtung gebracht wird, die der
zuvor bestehenden allerdings entgegengesetzt gerichtet ist. Inzwischen kann dann
in der neubelegten diesseitigen Verbindungsübertragung durch den vorausgegangenen
Auslösevorgang und den auf dem anderen Übertragungsweg rückwärtig ankommenden Auslöseimpuls
wieder der Auslösezustand eingeleitet werden, so daß dieses selbsttätige Spiel sich
abwechselnd auf beiden Übertragerseiten wiederholt.
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Erfindungsgemäß wird zur Vermeidung einer solchen während des Auslösevorganges
infolge der Hin- und Rückübertragung der Steuerimpulse möglichen selbsttätigen Wiederbelegung
der Verbindungsübertragung die Anordnung so getroffen, daß die Schaltmittel, die
beim Belegungsvorgäng den der Belegungsrichtung entsprechenden Schaltzustand für
die Verbindungsübertragung bestimmen, sowohl von Verbindungsüberwachungsrelais der
einen Übertragungsrichtung.als auch von solchen der entgegengesetzten Richtung abhängig
sind und den Belegungszustand so lange aufrechterhalten, bis für beide Übertragungsrichtungen
derAuslösezustand sichergestellt ist.
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Solche Verbindunbsüberwachungsrelais liegen grundsätzlich an den Punkten,
wo die Leitungen mit Verbindungssystemen in Berührung kommen. - So würden bei einer
Verbindungsübertragung, die einen Zwischenübertrager von einer Fernleitung zur anderen
darstellt, die Überwachungsrelais jeweils am Eingang der Leitung in die Übertragung
angeschlossen sein. Bei einer Verbindungsübertragung, die mit ihrer einen Seite
an ein Vermittlungssystem angeschlossen ist, kann allerdings zweckmäßigerweise ein
Verbindungsüberwachungsrelais des Vermittlungssystems zugleich für die Schaltvorgänge
in der Verbindungsübertragung mitbenutzt werden. Somit würde dann für den einen
Leitungsteil der Verbindung das Verbindungsüberwachungsrelais in dem angeschlossenen
Vermittlungssystem liegen, das über eine Systemader, z. B. die c-Ader, mit dem erfindungsgemäß
vorgesehenen Schaltmittel der Verbindungsübertragung in Verbindung steht.
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Da die Verbindungsüberwachungsrelais an der Belegung der Verbindungsübertragung
beteiligt sind, ist es weiterhin erforderlich, daß eine Doppelbelegung der Verbindungsübertragung,
d. h. eine gleichzeitige Belegung aus beiden Belegungsrichtungen, nach Möglichkeit
vermieden wird. Aus diesem Grunde sind gemäß weiterer Erfindung die Verbindungsüberwachungsrelais
für eine große Ansprechschnelli,gkeit hergerichtet, so daß die Gefahr der Doppelbelegung
auf ein Mindestmaß herabgesetzt ist. ' Während die Belegung für eine Verbindung
über eine Übertragung hinweg auf dem einen in der Belegungsrichtung verlaufenden
Übertragungsweg vonstatten geht, ist der Betriebszustand für den entgegengesetzt
gerichteten Übertragungsweg zunächst noch nicht hergestellt. Da nun insbesondere
bei Doppelstrombetrieb die Schaltmittel dieses rückwärtigen Übertragungsweges sich
noch im Ruhezustand befinden, können sie durch ihre Ruhestellung Fehlbetätigungen
der bereits an der Verbindungsherstellung beteiligten Schaltmittel herbeiführen.
Um dieses zu vermeiden, ist gemäß weiterer Erfindung die Durchschaltung der in die
Verbindungsübertragung einmündenden Leitungen von den an der Belegung beteiligten
Verbindungsüberwachungsrelais dieser Leitungen abhängig. So wird der der Belegungsrichtung
entgegengesetzt verlaufende Übertragungsweg erst durchgeschaltet, nachdem die in
der Verbindungsübertragung befindlichen Schaltmittel dieses Übertragungsweges durch
den rückwärtigen Belegungsimpuls zur Wirkung gekommen sind.
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Die weiteren Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den -Ausführungsbeispielen,
die nachstehend beschrieben werden.
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In den Fig. r und z wird ein Schaltungsbeispiel dargestellt, durch
das eine Verbindung von einem Fernschreibteilnehmer durch Selbstanschlußvermittlung
über eine Fernleitung mit einem Teilnehmer eines anderen Vermittlungsamtes möglich
ist. Um einen solchen Vermittlungsvorgang einfacher zu gestalten, ist in diesem
Beispiel angenommen, daß die durch die Fernleitung miteinander verbundenen Ämter
und Teilnehmer sowie auch die dazu erforderlichen Verbindungsübertragungen vollkommen
übereinstimmend sind, so daß nur eine der beiden zu beiden Seiten der Fernleitung
liegenden Schaltungseinrichtungen dargestellt zu werden brauchte. Um jedoch den
Gang der Vermittlung im Hinblick auf die in zwei Belegungsrichtungen
zu
beobachtenden Schaltungen (Fig. i und 2) klarer erkennen zu lassen, ist ein Prinzipschaltbild
(Fig.3) angefügt, in dem die Verbindung und Verbindungsmöglichkeiten schematisch
dargestellt sind.
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Es wird also angenommen, daß der Teilnehmer TS, des Amtes FAi mit
dem Teilnehmer TS2 des Amtes FA2 in Verkehr zu treten wünscht. In dem Prinzipschaltbild
(Fig. 3) ist diese herzustellende Verbindung durch eine stark ausgezogene Linie
besonders gekennzeichnet und die Belegungsrichtung durch einen Pfeil angedeutet.
Als Belegungsrichtung ist hier die Richtung gemeint, in der von einem Teilnehmer
ausgehend nacheinander schrittweise die einzelnen Wahl= und Verbindungsstufen belegt
werden. Sie verläuft also nach diesem Beispiel vom Teilnehmer TS,, über den Vorwähler
VW und Gruppenwähler GW und über die abschließende Übertragung U des Amtes
FA,, weiter über die Fernleitung FL und die Übertragung U und Leitungswähler
LW des Amtes FA2 zum gewünschten Teilnehmer TS, Das in Fig. i und Fig. 2
dargestellte Schaltungsbeispiel schließt sich dieser Belegungsfolge vollkommen an,
so daß auf diese Weise eine gute Übersicht erreicht ist. In Fig. i ist von diesen
Belegungsstufen zunächst der Teilnehmeranschluß, dann der Vorwähler und Gruppenwähler
der abgehenden Belegungsrichtung dargestellt und für die ankommende Belegungsrichtung
der Leitungswähler, der bekanntlich wieder durch die Teilnehmervielfachschaltung
mit dem Vorwähler und Teilnehmeranschluß in Verbindung steht. In Fig. 2 ist die
Verbindungsübertragung U dargestellt, die an den Gruppenwähler GW für die abgehende
Belegungsrichtung und an den Leitungswähler LW für die ankommende Richtung
einerseits, an die .Fernleitung FL
anderseits angeschlossen ist.
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Die Schaltvorgänge sind im einzelnen folgende: Der Teilnehmer TS,_
leitet den Verbindungsvorgang durch Drücken der Einschalttaste ET
ein. Damit
wird ein Anrufstromkreis über die Teilnehmerleitung zum Teilnehmeranschluß im Vorwähler
VW geschlossen, in welchem das Relais R des Vorwählers durch seine Wicklung I zum
Ansprechen kommt. Das Relais .R bringt durch Schließen seines Kontaktes r2 den sich
in der o-Stellung befindenden Vorwähler zum Anlaufen, indem der Drehmagnet DVW des
Vorwählers durch einen Unterbrecher UVW gesteuert wird. Der Vorwähler überprüft
bei dem schrittweisen Fortschalten mit seinem Prüfarm VWc die an den Vorwähler angeschlossenen
Verbindungssätze GW der nächsten Wahlstufe. Beim Aufprüfen auf den nächstfreien
Gruppenwähler GW wird über die Prüfader (c-Ader) ein Prüfstromkreis hergestellt,
in welchem auf der Seite des Vorwählers das Relais T über seine Wicklungen I und
II zum Ansprechen kommt. Damit wird durch Öffnen des Kontaktes t, der Fortschaltstromkreis
für den Vorwähler aufgetrennt und durch den gleichen Kontakt und über den bereits
geschlossenen Kontakt r:, ein Kurzschluß der # hochohmigen Wicklung T II herbeigeführt,
so daß in bekannter Weise der belegte Gruppenwähler gesperrt ist. Das T-Relais hält
sich durch seine niederohmige Wicklung T I. Zugleich wird durch den Umschaltekontakt
t2, dessen Ruhekontaktseite im Ruhezustand an dem Minuspol der Batterie liegt, umgelegt,
so daß das Senderelais SR und ein Verzögerungsrelais L an die b-Ader zu dem Gruppenwähler
geschaltet werden. Damit . tritt für die Relais SR und L eine Umkehrung der Stromrichtung
ein, da die b-Ader im Ruhezustand über den Umschaltekontakt p,2 an dem Pluspol der
Batterie liegt. Diese Umkehr der Stromrichtung hat zur Folge, daß das Verzögerungsrelais
L, welches durch seine lokal erregte Wicklung I stromrichtungsempfindlich gemacht
ist, und das Senderelais SR ihre Kontakte umlegen.
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Zuvor wurde durch Schließen des Kontaktes r3 über den in der Zeichenlage
z befindlichen Kontakt sr ein Stromkreis für die Wicklung II des Empfangsrelais
ER geschlossen. Dieses hatte zur Folge, daß der Kontakt er dieses Relais,
der im Ruhezustand der Anlage durch die im Nachbildungsstromkreis liegende Wicklung
I des Empfangsrelais ER in - der Zeichenlage z gehalten wurde, nunmehr in die Trennlage
t umgelegt wird, die jetzt die Ruhelage des Kontaktes während des Betriebszustandes
sein wird.
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Das zur Wirkung gekommene Relais L legt seine Kontakte h, l2, 1s um,
wodurch der über die Teilnehmerschleife verlaufende Einschaltstromkreis umgeschaltet
wird. Die Kontakte 1, und 1g bereiten die Anschaltung des Empfangsrelais ER an die
Teilnehmerleitung vor, während der Kontakt l2 die Wicklung I des R-Relais von der
Teilnehmerleitung abschaltet. Das Relais R bleibt jedoch in lokalen Stromkreisen
weitererregt, indem über den umgelegten Kontakt 1, die Wicklung I dieses
Relais über die durch Erde geteilte Telegraphierbatterie TB im selben Sinne
stromführend bleibt und außerdem durch Schließen des Kontaktes 14 und über den in
der Trennlage t befindlichen Kontakt er die Wicklung II im gleichen
Sinne erregt wird.
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Da zugleich mit dem Relais L das Senderelais SR umgesteuert wird,
geht der Kontakt sr dieses Relais von der dargestellten Zeichenlage z in
die Trennlage t, wodurch
nunmehr das Empfangsrelais ER direkt
an der Teilnehmerleitung-mit seiner Wicklung Il liegt. Damit tritt jetzt eine Stromumkehr
in der Teilnehmerschleife ein, da die Telegraphierbatterie TB mit den entgegengesetzten
Polen wie beim Einschaltezustand an - der Leitung liegt. Durch die Stromumkehr wird
über die noch gedrückt gehaltene Einschalttaste ET das Einschalterelais E
beim Teilnehmer, das in diesem Falle ein polarisiertes Relais ist, im entgegengesetzten
Sinne erregt, wodurch über seinen Kontakt e das Umschalterelais U an die Netzstromquelle
N geschaltet wird. Mit dem Erregen von U wird über Kontakte ztl und u2 der Antriebsmotor
M -des Telegraphenapparates zum Anlauf gebracht und der Kontakt as, umgelegt, der
einerseits den zuvor vorhandenen"Kurzschluß des Sendekontaktes sk und des Empfangsmagneten
EM des Fernschreibers sowie der Schlußtaste ST aufhebt und anderseits den in der
Leitung liegenden Kondensator C überbrückt, wodurch der Gleichstromweg der im Ruhezustand
durch den Kondensator C geöffneten Telegraphierschleife während des Betriebszustandes
geschlossen wird. Damit bleibt auch die Wicklung II des Empfangsrelais ER, die,
wie bereits beschrieben, über die Kontakte sr und r3 zuvor in einem Ersatzstromkreis
stromführend wurde, jetzt über die Teilnehmerleitung führende Gleichstromschleife
im gleichen Sinne erregt, so daß der Kontakt er seine Betriebsruhelage
t beibehält. Durch den Kontakt t3, der ebenfalls bei dem Ansprechen des T-Relais
geschlossen wurde, und über den Wählerarm VWa ist der Kontakt er bereits
mit dem Impulsrelais Al im Gruppenwähler GW verbunden; Al bleibt je= doch unerregt,
da seine Wicklung wie auch der Kontakt er an dem Pluspotential der Batterie
liegen.
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Durch den Anlauf des Antriebsmotors in der Teilnehmerstelle erhält
der Teilnehmer ein Zeichen, daß die Vorwahl beendet ist und er mit dem Betätigen
der Nummernscheibe für die Wahl beginnen kann. Das impulsmäßige Unterbrechen der
Teilnehmerschleife beim Ablauf der Nummernscheibe NS bewirkt ein impulsmäßiges Umlegen
des Kontaktes er, da die der Wicklung II entgegengesetzt wirkende, jedoch
nur mit der halben Kraft versehene Wicklung I des Empfangsrelais ER den Kontakt
er bei jeder impulsmäßigen Unterbrechung der Leitung in die Zeichenlage z
zurückführt. Damit wird das Impulsrelais A1 im GW impulsmäßig erregt, da der Kontakt
er jeweils in der Zeichenlage z Minuspotential an die a-Ader legt. Das Relais
R, dessen Wicklung II während des Impulsierens des Kontaktes er von einem
Strom wechselnder Richtung durchflossen wird, so daß im Falle der Zeichenlage z
des Kontaktes er jeweils die Wicklungen I und II gegeneinandergeschaltet
sind, kommt nicht zum Abfall, da diese kurzen Erregungszustände durch die Verzögerungswirkung
des Relais überbrückt werden.
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Im Gruppenwähler GW war beim Schließen des über die c-Ader verlaufenden
Prüfstromkreises das Relais Cl zum Ansprechen gekommen, damit wurde durch Kontakt
c11 bereits der weiterführende Prüfstromkreis des Wählerarmes GWc vorbereitet. Wie
schematisch dargestellt, wird mit dem impulsmäßigen Ansprechen des Relais A1 durch
seinen Kontakt a1 der Hubmagnet Hl des als Hebdrehwähler ausgebildeten Wählwerkes
erregt. Durch die erste Wahlimpulsreihe geht somit der Hebdrehwähler in die der
gewünschten Fernleitung entsprechende Dekade und erreicht damit die Anschlüsse der
für diese Fernverbindung vorhandenen Verbindungsübertragungen. Dabei sei hier angenommen,
daß eine Mehrzahl von Fernleitungen und dementsprechende Zahl von Übertragungen
für diese gewählte Richtung vorhanden sind. Nach beendigter Impulsreihe wird in
nicht dargestellter Weise selbsttätig der Drehmagnet Dl des Hebdrehwählers durch
den angedeuteten Unterbrecher UGW betätigt, wobei die Wählerarme in freier Wahl
innerhalb dieser Dekade über die Leitungsadern der angeschlossenen Übertragungen
geführt werden. Beim Aufprüfen auf die c-Ader eines freien Übertragungssatzes durch
den Wählerarm GWc wird ein Prüfstromkreis hergestellt, in welchem auf seiten des
GW das Prüfrelais P1 mit seinen Wicklungen I und II zum Ansprechen kommt. Dadurch
wird der Drehmagnet Dl durch öffnen des Kontaktes p14 stillgesetzt, während durch
die Kontakte p11 und p12 die a- und b-Ader über die Wählerarme GWa und GWb zur Verbindungsübertragung
U durchgeschaltet werden. - Mit dem Schließen des Kontaktes pls wird durch Kurzschluß
der hochohmigen Wicklung PIII in bekannter Weise der Sperrzustand für die belegte
Übertragung U herbeigeführt.
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Die Belegung nimmt jetzt in der in Fig. 2 dargestellten Verbindungsübertragung
U in der angedeuteten Pfeilrichtung ab, d. h. abgehend, ihren Fortgang. Die
Übertragung U besitzt, wie aus der Darstellung ersichtlich, weiterhin eine Belegungsrichtung,
die durch den Pfeil an, d. h. ankommend, angedeutet ist, wobei die Kontakte s1 und
s2 die Umschaltung von der einen Belegungsrichtung auf die andere bewerkstelligen.
Diese Kontakte sind so geschaltet, daß der in die Übertragung einmündende Leitungsteil
der bisher im Ausführungsbeispiel behandelten herzustellenden Verbindung an der
Arbeitskontaktseite dieser
Kontakte liegt, so daß eine Umschaltung
er-, forderlich ist. Unter dem Begriff Leitungsteil ist der Teil der Leitung der
gesamt herzustellenden Verbindung zu verstehen, der in diesem Falle vom Teilnehmer
bis zum Übertrager verläuft.
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In dem bereits genannten Prüfstromkreis, der durch den Wählerarm GWc
hergestellt wird, kommt auf seiten der Übertragung U das Relais S mit seiner Wicklung
I und -das Relais C2 mit seiner niederohmigen Wicklung I zum Ansprechen; letztere
erzeugt jedoch die für das Ansprechen des Relais erforderliche Erregung erst dann,
wenn auf der Seite des GW die hochohmige Wicklung P1II kurzgeschlossen ist. Das
Relais C2 legt seinen Kontakt e22 um, wodurch einerseits die hochohmige Wicklung
C,II in den Prüfstromkreis eingeschaltet wird durch Aufhebung des Kurzschlusses,
so daß damit eine weitere, für den Sperrzustand günstige Potentialverschiebung innerhalb
der Prüfader erreicht wird und wodurch anderseits die Kontakte ru2 und f5 der Relais
der entgegengesetzten Belegungsrichtung aus dem Prüfstromkreis ausgeschaltet werden,
so daß damit diese Belegungsrichtung nicht mehr von der anderen Seite beeinflußt
werden kann. Mit dem Ansprechen von S werden die Kontaktes, und s2 umgelegt, so
daß jetzt das Empfangsrelais EU
der Verbindungsübertragung unter dem Einfluß
des Kontaktes er im Teilnehmeranschluß des Vorwählers VW steht. Dieses Relais
EU
lag im Ruhezustand über die Kontakte f1, rzci und s1 an dem Minuspol der
Batterie und hielt somit seinen an der Fernleitung FL gelegenen Kontakt eu
in der Zeichenlage z als die Ruhelage im Ruhezustand der Leitung, der sogenannten
falschen Ruhelage. Nachdem jetzt Kontakt s1 die Verbindung mit dem in der richtigen
Ruhelage befindlichen Kontakt er
hergestellt hat und Relais E U damit
an das Pluspotential der Batterie gelegt wird, geht sein Kontakt eu ebenfalls in
die richtige Ruhelage, die in der Figur als Trennlage mit t bezeichnet ist. Im Übertragungssatz
wird weiterhin durch die Kontakte s3 und c21 eine c-Ader aufgetrennt, die den Anlaßstromkreis
für die andere Belegungsrichtung darstellt; auf diese Weise ist ein fehlerhaftes
Anlassen des sich in dieser Belegungsrichtung an die Verbindungsübertragung anschließenden
Verbindungssatzes ausgeschlossen. .
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Über die Fernleitung FL kommt jetzt durch das Umlegen des Kontaktes
eu eine Stromumkehr für den abgehenden Übertragungsweg zustande. Die Fernleitung
FL ist in diesem Beispiel, wie es im allgemeinen' der Praxis entspricht,
als Vierdrahtleitung ausgebildet, so daß zwei galvanisch getrennte Übertragungswege
entstehen. Selbstverständlich können für denselben Vorgang auch sogenannte Duplexleitungen
in Anwendung kommen, wie es im nahen Verbindungsverkehr zumeist der Fall ist. Weiterhin
muß erläuternd angegeben werden, daß im Nachgange der Darstellung in Fig. 3 nunmehr
für den weiteren Fortgang der Verbindungsherstellung die Fig. 2 in entgegengesetzter
Richtung zu betrachten ist.
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Es seien jetzt also zunächst die Vorgänge im Übertragungsnetz des
gegenüberliegenden Amtes FA2 betrachtet. Die bereits erwähnte Stromumkehr auf der
Fernleitung betätigt in ankommender Richtung das Senderelais SU, wodurch der im
Ruhezustand sich in der Zeichenlage z befindende Kontakt su in die. Trennlage t
umgelegt wird. Damit wird der Kurzschluß des Relais RU aufgehoben und zugleich Batterie
an die in Reihe geschalteten Wicklungen I und II gelegt. Dieses Relais RU, das mit
verhältnismäßig geringer Selbstinduktion ausgerüstet ist, kommt sehr schnell zum
Ansprechen und trennt zunächst durch den leicht justierten Kontakt ru, die von einem
Verbindungssatz GW der entgegengesetzten Belegungsrichtung kommende Prüfader auf,
so daß die Verbindungsübertragung für diese Richtung gesperrt ist. Durch das schnelle
Arbeiten des Relais RU wird die Gefahrzone für eine gleichzeitige Belegung in der
entgegengesetzten Richtung damit möglichst klein gemacht. Das Relais RU, das während
des Betriebes als Verbindungsüberwachungsrelais wirken soll und somit zur Überbrückung
der betriebsmäßigen Wahl-und Telegraphierimpulse mit einer Abfallverzögerung versehen
sein muß, schließt durch den Kontakt ru" seine niederohrnige Wicklung II kurz, durch
die die erforderliche Abfallverzögerung erreicht wird. Durch den Kontakt ru, wird
ferner ein Stromkreis geschlossen, in welchem das Relais F und eine Wicklung II
des Relais S liegen. Das Verzögerungsrelais F kommt zum Ansprechen, während die
Wicklung II des S-Relais als Fehlstromwicklung ausgebildet ist, deren Erregung nicht
ausreicht, um ein Ansprechen dieses Relais zu erwirken. Damit verbleiben auch die
Kontakte s1 und s2 in der dargestellten Lage, so daß die durch den gebogenen Pfeil
angedeutete Belegungsrichtung für diese Seite der Verbindung maßgebend ist. Das
Relais F schließt seinen Kontakt f2 und stellt damit über die in der Ruhelage verbliebenen
Kontakte s3 und c21 den Anlaßstromkreis für den sich an diese Belegungsrichtung
anschließenden Verbindungssatz, den Leitungswähler LW, her. In diesem Anlaßstromkreis
kommt das Relais C3 (Fig. i) zum Ansprechen, so daß damit eine Vorbereitung des
LW, insbesondere eine vorbereitende
Schließung des Prüfstromkreises
durch, den Kontakt c31, erreicht ist.
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Ferner wird durch Schließen des Kontaktes f3 der Sendekontakt sit
über die Kontakte s2 und p31 mit dem Relais A3 des in Fig. i unten dargestellten
Leitungswählersatzes LW in Verbindung gebracht. Da die Schaltfolge hier derart
gestaltet ist, daß erst, nachdem der Sendekontakt su von der Zeichenlage z in die
Trennlage t gegangen ist, die D.urchschaltung zu dem Impulsrelais A3 durch den Kontakt
f3 erfolgt, so kann ein Fehlimpuls nicht zustande kommen, und das Relais As bleibt
während des jetzigen Schaltzustandes unerregt. Zu erwähnen sei noch, daß der Kontakt
f4 symmetrisch zu dem Relais RU einen Nachbildwiderstand Wia einschaltet, zu dem
Zwecke, bei dem impulsmäßigen Arbeiten des Kontaktes sit gleiche Stromverhältnisse
für beide Kontaktseiten zu erhalten und somit Verzerrungen zu vermeiden.
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Das Empfangsrelais EU dieses Übertragersatzes lag im Ruhezustand
über die Kontakte s1, rztl und f1 an dem Minuspol der Batterie; damit hatte auch
der Kontakt eu die Zeichenlage z inne. Durch Umlegen des Kontaktes rul bei der zuvor
beschriebenen Belegurig wird dieses Relais EU über den Kontäkt p, des angeschlossenen
Leitüngswählersatzes LW nunmehr an den Pluspol der Batterie gelegt, wodurch
eine Umsteuerung des Kontaktes eu in die Trennlage t eintritt. Diese Umsteuerung
des Kontaktes bewirkt in der entgegengesetzten Übertragungsrichtung des zweiten
Leitungspaares der Fernleitung genau wie bei der zuvor beschriebenen Übertragungsrichtung
eine Stromumkehr, wodurch das Relais SU der Verbindungsübertragung des Ausgangsamtes
FAi betätigt wird.
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Somit wenden wir uns nunmehr wieder der in abgehender Richtung belegten
Verbindungsübertragung des Amtes FAl zu. Durch die rückwärtige Stromumkehr,
den sogenannten Rückimpuls, wird der Kontakt sit von der Zeichenlage z in
die Trennlage t umgelegt, wodurch, wie bereits oben beschrieben, das Relais
RU als Verbindungsüberwachungsrelais zum Ansprechen kommt. In diesem Schaltvorgang
haben nur die Kontakte rus und ru4 Bedeutung, wobei zu erwähnen ist, daß ,das über
die c-Ader bereits zum Ansprechen gekommene Relais S ,durch die Erregung der Wicklung
SII eine zusätzliche Haltewirkung erlangt. Diese zuvor als Fehlstromwicklung bezeichnete
Wicklung SII ist derart bemessen, daß ihre Erregung genügt, um den angezogenen Anker
res bereits angesprochenen Relais S im angezogenen Zustand zu halten. Mit dem Ansprechen
des F-Relais wird nunmehr durch Schließen des Kontaktes f3 der bisher noch offene
übertragungsweg in Richtung zum anrufenden Teilnehmer durchgeschaltet, so daß das
für die Relais SR und L des Teilnehmeranschlusses im Vorwähler VW erforderliche
Pluspotential durch den in der Trennlage t befindlichen Kontakt su aufrechterhalten
wird. Auch hier sei erwähnt, daß durch die zeitliche Folge der Schaltvorgänge ein
störender Fehlimpuls für die Relais SR und L vermieden ist, @da, sofern der Kontakt
f3 nicht vorhanden wäre, durch den bis zum Eintreffen des Rückimpulses in der Zeichenlage
z befindlichen Kontakt sit für diese Zeit Minuspotential an der b-Ader liegen würde.
Die Kontakte ru, und f5 sowie rul und f1 bleiben bei dieser Belegungsrichtung unwirksam,
während Kontakt f4, wie bereits beschrieben, die Nachbildung für das Relais RU einschaltet.
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Diese die Übertragungen betreffenden, soeben beschriebenen Schaltvorgänge
spielen sich sämtlich innerhalb der Wahlpause ab. Es ist jedoch ohne Einfluß auf
den geschilderten Schaltvorgang, wenn bereits während der Erzeugung und Aussendung
des Rückimpulses die nächstfolgende Wahlimpulsreihe ausgesendet wird, da diese vollkommen
getrennt von dem entgegengesetzten Übertragungsweg übertragen wird.
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Die folgende Wahlstromstoßreihe erregt die im Zuge der Belegungsrichtung
liegenden Empfangsrelais, so daß die Impulse endlich durch den Sendekontakt sit
der auf Seiten des Amtes FA2 liegenden Verbindungsübertragung zu dem Impulsrelais
A3 .des in Fig. i dargestellten Leitungswählersatzes LW übermittelt werden.
Somit tuenden wir uns wieder :der Fig. i zu zur Vollendung der Verbindung bis zu
dem anzurufenden Teilnehmer. Durch den Kontakt a3 des Impulsrelais A3 wird der Hebmagnet
H3 dos als Hebdrehwähler ausgebildeten Leitungswählers betätigt und stellt die Wählarme
in die entsprechende Dekade. Nach Ablauf dieser Wahlimpulsreihe wird, wie schematisch
angedeutet, eine Umsteuerung von dem Hebmagneten H3 auf den Drehmagneten D3 vermittels
des Umschaltekontaktes uk vorgenommen, so daß die nächste Impulsreihe, die abermals
durch den Kontakt a3 übermittelt wird, die Wählerarme des Drehwählers durch Eindrehen
in horizontaler Richtung auf die Kontakte' des gewünschten Teilnehmers .steuert.
Somit ist bereits der .gewünschte Teilnehmer erreicht. Die vom Leitungswähler
LW kommenden Systemadern a, b und c des Vermittlungssystems sind in bekannter
Weise mit den entsprechenden Adern des Vorwählersatzes VW verbunden. Es ist somit
in der Schaltung Fig. i der Anschluß der Adern a, b, c
in der angedeuteten
Pfeilrichtung vom LW
im Vorwähleranschluß VW weiter zu verfolgen.
Über den Arm LWc und über den in der o-Stellung befindlichen Wählerarm VWc wird
ein Prüfstromkreis hergestellt, in welchem auf selten des LW das Prüfrelais
P3 mit seinen Wicklungen II und I zum Ansprechen kommt. Die Kontakte p31 und p32
schalten die ankommenden Telegraphieradern unter Abschaltung des Impulsrelais A3
der a-Ader und des Pluspotentials der b-Ader zum Vorwähler VW durch. Der Kontakt
p33 schließt die hochohmige Wicklung P3II kurz, so daß für den LW ider Sperrzustand
besteht.
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Im Vorwähler THW des angerufenen Teilnehmers wird im Prüfstromkreis
das Relais T durch die in Reihe geschalteten Wicklungen I und II zum Ansprechen
gebracht, wodurch zunächst eine Auftrennung des Fortschaltstromkreises für den Drehmagneten
DVW des Vorwählers durch Kontakt t1 erfolgt. Weiterhin wird durch Kontakt t2 das
Minuspotential von den Relais L und SR abgeschaltet und die Durchschaltung der b-Ader
erwirkt. Damit stehen die vorgenannten Relais L und SR nunmehr unter dem direkten
Einfluß des Sendekontaktes su der zu diesem Amt gehörigen Verbindungsübertragung,
so daß diese Relais ihre Kontakte umlegen, da von dem Sendekontakt sie
durch die Trennlage t ein Pluspotential zugeführt wird.
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Es erfolgt jetzt der Anruf und die Ferneinschaltung des Apparates
des gewünschten Teilnehmers. Die Kontakte 11 und 1s söwie der Kontakt sr
schließen über die Wicklung II des Empfangsrelais die Telegraphierbatterie
TB an die Teilnehmerleitung, wodurch über den Kondensator C in der Teilnehmerschaltung.des
gewünschten Teilnehmers ein Ladestromstoß entsteht, dessen Stromrichtung der der
vorher bestehenden Ladung des Kondensators entsprechenden Stromrichtung entgegengesetzt
ist, so @daß eine Umsteuerung des polarisierten Einschalterelais E erfolgt. Damit
wird bei diesem Teilnehmer das Umschalterelais U zum Ansprechen gebracht, so daß
der Antriebsmotor des Fernschreibapparates anläuft und durch Umlegen des Kontaktes
u3 die Gleichstromtelegraphierschleife durch Überbrücken des Kondensators C geschlossen
wird. Das Empfangsrelais ER legt somit seinen Kontakt er von der dargestellten
Zeichenlage z in die Trennlage t um, wodurch das Relais R in den durch die Kontakte
12 und 1,1 vürbereitet= Stromkreisen mit seinen Wicklungen I und II zum Ansprechen
gebracht wird. Damit wird auch der Kontakt r3 geschlossen, der für die Bildung eines
Ersatzstromkreises für das Relais ER beim Senden mit dem Kontakt sr von Bedeutung
ist. Der Kontakt er .des Empfängsrelais steht über den bereits geschlossenen
Kontakt t3 und über die a-Ader mit,dem Empfangsrelais EU der Verbindungsübertragung
des Amtes FA2 in Verbindung.
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Somit ist jetzt die Verbindung endgültig hergestellt,- und es sind
beide Übertragungswege, über die die beiden Teilnehmer korrespondierend miteinander
verkehren können, durchgeschaltet.
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Ist dieTelegrammübermittlung beendet und soll,die Verbindung ausgelöst
werden, so können folgende Au.slösungszustände eintreten: a. Die Verbindung wird
nur von dem anrufenden Teilnehmer ausgelöst.
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b. Die Verbindung wird nur von dem angerufenen Teilnehmer ausgelöst.
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c. Beide Teilnehmer leiten ungefähr gleichzeitig die Auslösung ein.
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Es wird zunächst eine Auslösung der Verbindung nach Punkt a angenommen,
da sie für das Wesen der Erfindung von besonderer Wichtigkeit ist: Der anrufende
Teilnehmer drückt die Schlußtaste ST und trennt damit für eine gegenüber den impulsmäßigen
Unterbrechungen längere Zeit die Teilnehmertelegraphierschleife auf. Das Empfangsrelais
ER legt damit seinen Kontakt er in die Zeichenlage, so daß gemäß der langen Unterbrechung
der Telegraphierschleife das als Verbindungsüberwachungsrelä.is wirkende Verzögerungsrelais
R zum Abfall kommt. Dieses hat zur Folge, daß der Kontakt yi die c-Ader öffnet,
so daß .das Relais T auf der Seite des Vorwählers und das Relais C1 auf selten des
Gruppenwählers GW zum Abfallen kommen. Der Vorwähler schaltet damit durch Zurücklegen
des Kontaktes t1 unter der Steuerung des Unterbrechers UVW in die o-Stellung weiter.
Der Kontakt t2 öffnet,die b-Ader und legt,die Relais L und SR an das Minuspotential
der Batterie zurück, so !daß diese <ihre Kontakte umsteuern. Damit wird durch
Zu= rücklegen der Kontakte sr sowie 11. und 1s die Telegraphierschleife endgültig
geöffnet und zugleich durch die Kontakte 1s und 1, eine dem Ruhezustand gleiche
Schaltung im Teilnehmeranschluß herbeigeführt. Das bedeutet, daß die Telegraphierbatterie
TB in entgegengesetzter Polung an die Teilnehmerleitung angeschaltet wird, so daß
nach Zurücklegen der Schlußtaste ST durch die Stromumkehr eine Umsteuerung des polarisierten
Relais E erfolgt, wodurch mit .dem Abfallen des Relais U der Antriebsmotor stillgesetzt
und die Telegraphierleitung durch Einlegen des Kondensators C wieder stromlos gemacht
wird. Damit herrscht auf der Teilnehmerstation des anrufenden Teilnehmers Ruhezustand.
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In dem Gruppenwählersatz GW wird mit dem Abfallen des Relais C1 durch
dessen Kontakt c11 die zu der Verbindungsübertragong
U weiterführende
c-Ader aufgetrennt. Prüfrelais P1 kommt damit zum Abfallen, so daß durch die Kontakte
pll und p12 die a- und b-Ader aufgetrennt werden und der Hebdrehwähler in bekannter
Weise in seine Ruhestellung gesteuert wird.
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Auf der Seite der Verbindungsübertragung wird durch Öffnen der c-Ader
die Wicklung S I und das Relais C2 stromlos. Das Relais S kann allerdings nicht
zum Abfallen kommen, da, wie bei der Verbindungsherstellung beschrieben, in dieser
in abgehender Richtung belegten Übertragung die noch erregte Wicklung S II das Relais
im angezogenen Zustande hält. Das Relais C2 fällt mit gewisser Verzögerung ab; das
Zurücklegen seines Kontaktes c21 hat jedoch keine Bedeutung, da der Anlaßstromkreis
für die entgegengesetzte Belegungsrichtung durch Kontakt s3 geöffnet gehalten wird.
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Das Schlußzeichen, das vom Teilnehmer ausging, wurde, solange die
Relais R und- T
im Vorwähler dieses Teilnehmers noch nicht zum Abfallen
gekommen waren, über den durchlaufenden Übertragungsweg hinweg weiter übermittelt.
Somit wurde auch der Sendekontakt su der Verbindungsübertragung des Amtes FA2 für
längere Zeit in die Zeichenlage umgelegt, so daß damit ein ungewöhnlich langer Kurzschluß
für das Relais RU entstand. In dieser Zeit kommt das Relais RU zum Abfallen und
leitet damit auf dieser Seite der Verbindung die Auslösung ein. Durch Relais RU
kommt zunächst durch Öffnen des Kontaktes rii, das Verzögerungsrelais F zum Abfallen,
welches damit den Anlaßstromkreis, der zu dem Leitungswähler LW führt, durch
seinen Kontakt f2 öffnet. Mit dem Abfallen von Relais RU und F wird gleichzeitig
automatisch ein Rückimpuls zu der Verbindungsübertragung des ° Amtes FA'1 gegeben,
indem durch die Kontakterin und f1 Minuspotential an das Empfängerrelais
EU gelegt wird, das seinen Kontakt eu in die Zeichenlage z umsteuert.
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In der Verbindungsübertragung U des Amtes FAl wird durch den rückwärtig
ankommenden Rückimpuls das Senderelais SU der Fernleitung umgesteuert, so daß der
Kontakt su in die Zeichenlage z übergeht.. Das Relais RUwird kurzgeschlossen
und kommt verzögert zum Abfall. Sein Kontakt rU4 öffnet den Stromkreis für das Verzögerungsrelais
F und für die Haltewicklung S II des Umschalterelais S. Jetzt erst, nachdem sämtliche
Relais in die Ruhelage zurückgehen, somit also auch für die Fernleitung als den
auf der einen Seite der Verbindungsübertragung einmündenden Leitungsteil Auslösezustand
besteht, wird das Umschalterelais S aberregt und die Übertragung endgültig @ in
den Ruhezustand zurückgeführt. Da das S-Relais abhängig von dem Relais RU zum Abfallen
gebracht wird, ist durch die zeitliche Folge der Zurücklegung der Kontakte rul und
s1 die Gewähr gegeben, daß das Empfangsrelais EU durch das Belegungspotential
(plus) des Leitungswählers LW der entgegengesetzten Belegungsrichtung nicht
störend beeinflußt wird.
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Würde also, wie es zunächst nur die Belegung in der geschilderten
Richtung des-Aufbaues der Verbindung erfordert, das S-Relais lediglich von der c-Ader
des einen Leitungsteiles der Verbindung abhängig sein, so würde bei der Auslösung
der Verbindung in dieser Richtung dadurch ein Schaltfehler entstehen können, daß
bei zu frühem Zurücklegen des Kontaktes s1 und noch geschlossenem Kontakt yisl das
Empfangsrelais EU dieser Verbindungsübertragung abermals in die Betriebsruhelage
durch das Belegungspotential des LW umgesteuert wird, so daß jetzt, nachdem
der Auslöseimpuls bereits zu der gegenüberliegenden Übertragung durch diese Relais
übermittelt ist, kurz darauf wieder ein Belegungsimpuls folgt, der die gegenüberliegende
Übertragung wieder in den Belegungszustand bringen würde. Inzwischen kann jedoch
durch den fortgeschrittenen Schaltvorgang in der gegenüberliegenden Übertragung
der Rückimpuls bereits veranlaßt sein, der jetzt auf dieser Seite der Fernleitung
wieder den Auslösezustand als in anderer Richtung gegeben herbeiführt, wodurch die
inzwischen erfolgte Belegung des LW wieder rückgängig gemacht werden kann.
Das Spiel des Impulsgebens für die Umsteuerung der Relais in die eine oder andere
Ruhelage erfolgt nun von -der einen und der anderen Seite wieder von neuem, so daß
ein ständiges Pendeln der Relais entstehen kann. Es ist somit klar zu erkennen,
daß das Relais S, welches gemäß der Erfindung von dem auf der einen Seite und von
dem auf der anderen Seite in die Verbindungsübertragung einmÜndenden Leitungsteil
der Verbindung abhängig gemacht ist, die vorbeschriebene, durch die Schaltmittel
der anderen Belegungsrichtung entstehende Fehlschaltung vermeidet.
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Auf der Seite des Amtes FA2 ist, wie zuvor bereits erläutert, der
Anlaßstromkreis für den I:eitungswähler LW aufgetrennt worden, so daß das
Relais C, zum Abfallen kommt. Damit wird die zu dem Vorwählersatz führende c-Ader
durch den Kontakt % aufgetrennt, so daß damit der Leitungswähler LW
in die
Ruhestellung zurückgeht.
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Im Vorwähler des angerufenen Teilnehmers kommt das Relais T zum Abfallen,
dessen Kontakt t2 die b-Ader auftrennt und Minuspotential an die Relais L und SR
legt. Damit erfolgt die Auftrennung der zum Teilnehmer
führenden
Gleichstromschleife und die Umpolung der Batterie TB, so daß durch die Stromumkehr
das polarisierte Relais E beim Teilnehmer umgesteuert wird und durch Abfallen des
Relais U der Betriebsmotor stillgesetzt und die Überbrückung des Kondensators C
aufgehoben wird. Es herrscht dann beim Teilnehmeräpparat des angerufenen Teilnehmers
Ruhezustand. Im VorwählerVW wird das Relais R durch Öffnen der Kontakte
1, und 14 stromlos unter gleichzeitiger Anschaltung der Wicklung R I an die
Teilnehmerschaltung, um die Anrufbereitschaft für einen neuen Anruf zu schaffen.
Der Kontakt des Empfangsrelais ER wird durch Stromloswerden seiner Wicklung II unter
der Wirkung der im Nachbildungsstromkreis liegenden Wicklung I wieder in die dargestellte
Zeichenlage zurückgelegt.
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Somit ist die Verbindung aufgelöst und sämtliche benutzten Verbindungsstufen
in den Ruhezustand zurückgeführt.
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Eine Auslösung nach Punkt b, bei der also nur der angerufene Teilnehmer
das Schlußzeichen gibt, wird sich in etwas geänderter Reihenfolge, aber in derselben
Rich; tung vollziehen. Drückt der angerufene Teilnehmer die Schlußtaste, so wird
durch die Umsteuerung des Empfangsrelais ER das Schlußzeichen bis zum Vorwähleranschluß
des anrufenden Teilnehmers übertragen. Das Relais R in dem Vorwähler des angerufenen
Teilnehmers wird damit wohl zum Abfallen gebracht, die Umlegung seiner Kontakte
jedoch hat keine Wirkung auf den Auslösevorgang, da die vom LW kommende c-Ader
geschlossen bleibt. Dagegen wird das Relais R im Vorwählersatz des anrufenden Teilnehmers
und das Relais RU in der Verbindungsübertragung des Amtes FAl zum Abfallen gebracht,
welche beiderseits die Auslösung einleiten. Durch Relais R wird, wie beim vorhergehenden
Auslösungsvorgang geschildert, die c-Ader aufgetrennt, während Relais RU das Relais
F und die Haltewicklung II des Relais R stromlos macht, Das Relais S kann jedoch
erst abfallen, nachdem im Verlauf der Auslösung die c-Ader vom anrufenden Teilnehmer
her geöffnet wird, so daß damit dann die Zurückschaltung des Kontaktes s1 erfolgt
und über diesen und die Kontakte rui und f1 die Umsteuerung des Empfangsrelais
EU bewirkt wird. Von jetzt an spielen sich die Vorgänge in ähnlicher Weise
ab wie beim voraufgehenden Auslösungsbeispiel.
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Bei einer Auslösung nach dem Punkt c, bei welchem also beide Teilnehmer
zu ungefähr gleicher Zeit das Schlußzeichen geben, überlappen sich die einzelnen
Phasen der Auslösung, die durch die beiden getrennten Übertragungswege zunächst
eingeleitet wird, ohne daß jedoch eine Fehlschaltung eintreten kann, da das Umschalterelais
S jeweils erst dann die Verbindungsübertragung in die Ruhestellung zurückführt,
wenn in beiden zu seinen beiden Seiten einmündenden Leitungsteilen Auslösezustand
besteht. Gerade dadurch, daß in Telegraphenanlagen die Auslösung auf getrennten
Übertragungswegen eingeleitet wird und insbesondere bei Verbindungsübertragung an
verschiedenen Punkten der Verbindung zur Wirkung kommt, gestaltet sich eine Auslösung
besonders schwierig.